1899 / 298 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Dec 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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;

Griechenland.

Die Deputirten kammer wählte, dem, W T. B. zu⸗ 69 vorgestern mit 133 von 210 Stimmen den Kandidaten er Regierung Oberst Zamados zum Präsidenten.

2

Nunmãnien.

Der Senat setzte, wie ‚W. T. B.“ meldet, am Sonn⸗ abend die Debatte über die Adresse fort. Im Verlaufe derselben kritisierte der Senator Aurelian die Haltung der Regierung in der Angelegenheit des Eisernen Thores. Der Minister des Auswärtigen Lahovary lehnte für das gegen⸗ wärtige Kabinet die Verantwortung in dieser Angelegenheit ab. Das Kabinet habe in dieser Hinsicht eine schwierige Lage vorgefunden, es werde jedoch seine Pflicht thun. Die Angelegen⸗ heit interessiere ganz Europa.

Amerika.

Nach einer Meldung des „Reuter 'schen Bureaus“ aus Caräcas vom 16. 8. M. ist der Insurgentenführer Hernandez bei Valencia völlig geschlagen worden.

Asien.

Seine Königliche 8. der Prinz Heinrich von Pi eu ßen ist, wie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, gestern

in Bangkok eingetroffen.

Dem „Reuter schen Bureau“ wird aus Peking vom 17. d. M. gemeldet: Zwischen dem belgischen Ingenieur Rouf⸗

fart un d der chinesischen Regierung wurde ein Ueb er⸗ einko muten bezüglich des Baues einer . etroffen, welche die Luhanlinie von der Umgegend von Kaifong mit

onan verb inden soll und eventuell später bis Singan, der . der Provinz Schansi, verlängert werden kann.

as belgische Syndikat, welches die Luhanlinie erbaut, erhielt die Erlaubniß, diese Linie von Lukoukigo (Lukikau?) nach dern westlichen Thör von Peking zu verlängern.

Afrika.

Die „Agence Hav as“ meldet aus Kairo: Großhritannien habe die Absicht, für den Krieg in Transvagl 2000 Mann aus Egypten zu . dies wurde aber den Nachtheil haben,

Egypten ohne Garnison zu lassen. Man glaube daher, es werde ein Theil der 7. Division zum Ersatz der nach Süd⸗AUfrika gehenden Truppen nach Egypten kommen. Es sei auch die 8. von der Entsendung eines Eingeborenen⸗Kontingents.

. einer, wie das „Renter'sche Burean“ meldet, am 13. d. M. in Pretoria eingegangenen Depesche aus dem

Lager vor Mafeking finde daselbst ein ung, auf das kleine Fort der Englaͤnder statt, dessen Resultate ish er befriedigten.

* 9 ö Es tobe ein heftiges ischützseuer. J Unter dem 15. d. M.

. ou bert, welcher

ch in Volksrust aufhalte, bessere sich.

Eine in Pretoria eingetroffene amtliche Mittheilung vom Modder River besagt, daß die Buren eine reiche Beute , hätten, darunter J, ,, ,, Azwel Kisten Patronen, eine Menge gefüllter Pulver⸗ apseln und Hunderte von Bajonetten. Eine große Anzahl von Engländern habe sich von Tweerivieren nach Belmont zurückgezogen. Die Verluste der Engländer seien sehr groß 1 Die Buren hätten eine beträchtliche Anzahl . verloren. Nach einer Zusammenstellung, welche die Londoner Blätter auf Grund der letzten vom Kriegsamt mitgetheilten Verlustlisten gemacht haben, beträgt der britische Gesammtverlust im Kampfe von Magersfontein an Todten, Verwundeten und Gefangenen 963 Mann.

ie dem „W. T. B.“ aus London berichtet wird, machte die 9. Brigade unter Leitung des Generals Lord

Methuen am Freitag einen kräftigen Erkundungsvorstoß.

Die Artillerie beschoß die Verschanzungen der Buren und

machte ein Geschuͤtz derselben gefechtsunfähig. Die Truppe

kehrte sodann ohne Verlust in das Lager zurück.! Es heißt,

Lord Methuen habe sein Hauptquartier in Modder River

aufgeschlagen, das jetzt ein siark befestigter Platz mit reichlicher

Wasserzufuhr sei, und beabsichtige, Modder River zur Basis

künftiger Operationen zu machen.

Nach einer amtlichen Mittheilung hat der General Gagtacre Truppen und Proviant aus Putterskragl nach Ster kstroom schaffen lassen. Der General French hat sein Hauptquartier nach Arundel verlegt.

Der Gesammtverlust der Truppen des Generals Sir Redvers Buller in dem Gefechte bei Colenso am I5. d. M. beläuft sich, nach einer amtlichen Mittheilung, auf 1097 Mann, darunter 66 Offiziere. Todt find 82, darunter 6 Offiziere; verwundet 667, darunter 42 Offiziere; vermißt werden 348, darunter 3 Offiziere. 15 Offiziere geriethen in Gefangenschaft. .

Dem „Cape Argus“ zufolge laufen noch weiter Berichte über geheime Versammlungen von Anhängern der Buren ein; an mehreren Pläßßen nehmen die holländischen Farmer eine bedrohliche Haltung an. Infolge der Niederlage bei Storm berg sei das ganze Land nördlich von dort im Zustande des Aufruhrs. Auch die Eingeborewen dort und im Basutoland seien unruhig und verlören das Vertrauen in die Stärke der Engländer. Nach einer Meldung aus Kimberley vom 11. 5. M. wären alle Buren in Betchu ana— land im Aufstand.

Kunst und Wissenschaft.

Im Rembrandt ⸗Saal der Königlichen Gemälde Galerie wird von morgen, Dienstag, ab bis Sonnabend, den 25. Dezember, ein Gemälde von Rembrandt ausgestellt reerden, das dem Museum in Colmar gehört und bald wieder dorthin zurück eben wiid. In Colmar hing dieses Bildniß einer jugend⸗ fön vorn eéhmen Dame, das dem Museum um die Mitte unseres Jahrhunderts geschenkt worden war, gan; unbeachtet, bis kũrzlich

.

der holländische Kunstkenner C. Hofstede de Groot die Hand Rembrandt's erkannte. Jetzt ist dem Gemälde, das durch die Zeit unschein bar ge— worden, im Grunde aber vollkommen erhalten war, durch Herrn Professor Hauser, den Restaurator der Königlichen Gemälde ⸗Galerie, die alte Kraft und Gluth der Farbe wiedergegeben worden. Der Tracht und

dem überaus reichen Perlenschmuck nach gehört die Dame, die mit beiden

Händen ein Hündchen hält, den höchsten Gefellschaftskreisen an. Die

ungewohnte Aufgabe mag ein wenig Konventlon in die Anon 3 3 . . In 6 n f, e dnn

ö meldet dasselbe Bureau aus ebens

m e das Befinden des Generals

kognoszierung Modder River drei Lager haben. sollen etwa 20 000 Mann betragen. stellungen in den Blättern betragen die britischen Ver⸗

chen, vorwiegend rothen en nn . der kühnen er iron,

ärbung, der gien ie et irn e f

sich der Meister deutlich genug mit der

Das Porträt kann nicht wohl vor dem Jahre 1669 entstanden fein (iwa gleichzeitig mit dem herrlichen Famillenbildniß in der Braun!

schweiger Galerie.

Hermann Prelliß Wandgemälde im Thronsaale der deutschen Botschaft zu Rom, ausgeführt im Auftrage Seiner Majestät des Kaiserg Wilhelm II., erschienen soeben im Kunstverlage von Gerhard Kühtmann in Dresden in einer sorgfältigen Reproduktion in Heliogravüre mit er—˖ läuterndem Text von Franz Hermann Meißner. Diese den i an fis der Erde darstellenden großartigen Kom“ positlonen, welche unlängst in Gegenwart der italienischen Königlichen r fe en n, der feierlichen Eröffnung des Thronsaales der Bot⸗ schaft, des früheren Palazzo Caffarelli, ihrer Bestimmung übergeben wurden, erregten dort dieselbe Bewunderung, die sie auf der vorsährigen großen Kunstausstellung in Berlln gefunden haben. Die Wahl des Stoffs für die Wandgemälde war eine über⸗ aus glückliche und gewährte dem Künstler Gelegenheit zu voller Entfaltung seines Könnenß. Der Jahresmythoß der Godda bietet mit seinem poesivollen Sagenkreise aus der alt⸗ germanischen Naturreligion, dte den Wechsel der Jahres. zeiten versinnbildlichen, Vorwürfe zu Bildern, die einen überall verständlichen Naturvorgang darstellen. Zugleich aber bringen sie in Anlehnung an den germanischen Mythos das e , . kräftig zum Ausdruck, indem die Gottheiten, in denen das deutsche Volk in seinem Kindesalter mit naivem Einpfinden fich das elementare Walten der Natur verkörperte, jur Darstellung ge—⸗ langen. Als Schilderung siegreichen Kampfes deg Lichts gegen die Mächte der Finsterniß bedeuten sie zugleich auch eine Verherrlichung deutscher Kriegsmacht zur Erhaltung des Friedens. Von dem Werk erschienen folgende Aufgaben: 1) Gesammtausgabe in Prachtmappe nach Eatwät fen des Künstlers (Format 70 zu 115 em) mit vier Blättern in Heliogravüre nebst reich illustriertem Textbande von F. H. Melßner (Preis 200 M); 27) Ginielausgabe der vier Kunftblätter (Format 100 zu 125 em): 1) Frühling 2) Sommer, 3) Winter, 4) Germania (Preitz je 50 MA); 3) Fürsten ausgabe derselben Blätter vor der Schrift und mit eigen⸗ händiger Unterschrist deg Künstlerz (Preis je 109 J), 4 Sonderausgabe des Texthandes von Franz Hermann Melßner (Folioformat), enthaltend die verkleinerten Heliogravüren in Auto- jypie, sowie zahlreiche Vollbilder, Studien und Skinjen in fünffachem Bruck (Preis: broschtert 18 6 elegant gebunden 25 4, Luxusausgabe, gebunden 40 M6. Der Textband bildet in sich ein vollständig ab e e eg Ganzes und bietet mit den den ausgeführten Bildern bei— gefügten Studien und Skizzen einen interessunten Ginblick in das Schaffen des Künstlerz.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Deps chen.

London, 18. Dezember. (W. T. B.) Die „Daily Mail“ meldet aus Sydneßt, das neue australische Kontingent, das von der Regierung acceptiert worden ist, zähle

1500 Mann. Die Morgenblätter berichten aus Pretoria vom 13. d. M.: 9090 Kapholländer in Barkly hätten sich den Buren angeschlossen, ferner 2000 in Barkly East und 1500 in Burgersdorp. Die „Times“ meldet aus Modder

River vom 15. d. M.: Die heute früh durchgeführte Re⸗ ergab, daß die Buren 5 Meilen östlich von Die Streitkräfte der Buren Nach Zusammen⸗

kuste seit Beginn des Feldzuges 7630 Mann an Offi⸗

zieren, Unteroffizieren und Mannschaften, Todte, Verwundete

und Gefangene zusammengenommen.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

1 Wetterbericht vom 18. Dezember 1869, 8 Uhr Morgens.

3 haas.

sp.

0 Gr. red. in Nillim.

Stationen.

Bar. auf u. d. Meeres

2 3 8

. Blacksod. . Aberdeen. 8

enhagen. , ;

aranda. oskau ...

Cork Queens

2 6 83

doge 5 ,

763 764 765 765 767 772 775 3 wolkig 763 1 Dunst

763 1 Schnee 764 3 wolkenlos

765 2 bedeckt 764 2 wolkenlos 767 1 Nebel 766 1bedeckiꝰ) 767 stil Nebel 767 OSO A2bedeckt

, n, Sns = bedeh⸗ gen z ö 1wollig 1 24 Schnee und Regen. ) Zeitw. Regen.

Vormittag Schnee.

nebersicht der Witterung.

tdruck hat im Innern Rußlands 78 mm

stten und nimmt von dort aus westwärts odaß er in Westirland nur noch 762 mm

86 schwachen südöstlichen bis nordöstlichen Wetter in Deutschland im Norden

jm Süden fhells heiter, theils neblig; vielfach

. gtiederschlag gefallen. Wahrend an der Küste errscht, nimmt nach Süden hin stark ab; München meldet minus

Deutsche Seewarte.

Sitzplatz 1

Prolog. M

= O0 =

111111 * SEC

r OK

Paradies. Mittwoch

bronn. h Akten von Mittwoch,

Heilbronn.

Perleufisch

Nönigliche Schanspiele. Dienstag? Opern; 264. Vorstellung Carmen. 4 Atten von Georges Btzet. Meilhae und Ludovle Halsby, nach einst Novelle det Prosper Mörimse. Schauspielhaus. Sounenseite. Lustspiel in 3 Auffügen von Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg. Anfang 76 Uhr. Mittwoch: Opernhaus. Kinder ⸗Vorstellung. Mãärchenspiel in 3 dinck. Tert von Adelheid Wette. Die Puppen fee. Pantomimisches Ballet ⸗Divertissement von Haßreiter und Gaul. Preise der Plätze: Fremden ⸗Loge 6 M, Orchester 1. Rang 4 4, 2. Rang 2,50 416, M, Stehpl Abends 7. Uhr: 265. Vorstellung. ,,,,

deutsch von Ludwig Hartmann. Cavallerin xusticana. (Bauern⸗Ehre.) Oper in 1 Auf⸗ zug von Pietro Mascagnz. namigen Volksstück von G. Verga.

Schauspielhaus. im Hauße. Lustspiel in 4 Aufzügen von Paul Lindau. Anfang 795 Uhr.

Denlsches Theater. Dienstag: Der Biber ˖ ven Anfang 795 Uhr. Titiwoch: Der Probekandidat. Vonnertztag: Der Probekandidat.

Berliner Theater. Dien z tag: Das verlorene

Nachmittagt 3 Uhr: Frau Holle. Abends 76 Mhr: Zaza. Donnertztag: Der Pfarrer von Kirchfeld.

Schiller · Theater. Wallner · Theater) Dieng⸗ tag, Abends 3 Uhr: Das Käthchen von Heil⸗ GroßeJ historisches einrich von Kleist. bends 8 Uhr: Cyprienne. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Das Käthchen von

Theater des MWellens. (Opernhaus) Diens ˖ An

tag: 243 von Signorina Prevosti. er.

Theater.

Juan Lurla: Rigoletto. Sonnabend,

Dper in Text von Henry Anfang 75 Uhr. Abends 7* Uhr:

286. Vorstllung. Auf der

Nechmittags 3 Ubr: Hänsel und Gretel. ildern von Engelbert Humper⸗

Donnerstag: Denkmalß: Die Jwonrnalisten.

Parguet 4 Sp, 3. Rang 2 A6, 4. R Bajazzi. Oper in 2 Akten und eine

und Dichtung von R. Leoneavallo, Pantomime in 1 Aufzug.

Mittwoch, Donnerstag,

dem ale. beschriebenes Blatt.

Der Herr

ext na

287. Vorstellung.

Schlier seer Bauern Theaters“. Mittwoch: Jägerblut.

** burg. Diengtag:

Die Richtige.

Trotha. a, , Gustav Rickelt. Dienstag,

Jugend.

Neichenbach.

Hatterschausplef in Nachmittags 3 Uhr: Zu

und .

.

Die

major.

Mittwoch und Donnerstag: Der Zigeunerbaran. Freitag (14. Freitag ⸗Abonnementg⸗Vorstellung) ? Gastspiel von Frau Olga Piecaluga und Herrn

Nachmittags 3 Uhr: stellung: Schneeweisßscͤhen und Rosenroth. Volksthümliche Borstellung balben Preisen: Zam und Zimmermann.

Lesstng · Theater. Dienstag: Die Ehre. Mittwoch: Als ich wiederkam Zum Besten des Gustav Freytag

: Neues Theater. Schiffbauerdamm 42. Diens⸗˖ Mustk von Joseph Hayer. 6191 Gin unbeschriebenes Blatt. 3 Akten von G. von Wolzogen. Anfang 74 Uhr. Mittwoch, Nachenittags 3 Uhr: Kinder⸗Vorstellung. 66 ang. (Zogen 1,50 S6, PVarquet und J. Rang L004, e, = II. Rang 75 und 55 J) Hänel und Gretel. Märchen in 6 Bildern. Zembomirgofololibidi⸗ birnutziuutzischlumpinowikowsky.

Sonnabend:

Freitag: Zum ersten Male: Die lieben Kinder. Volkestück in 3 Akten von Vietor Löon.

Belle ˖ Alliance · Theater. Dienstag, Abends §S Uhr: Almenrausch und Edelweiß.

Nesidenz · Thealer. Dlreltlon: Sigmund Lauten · Busch und Reichenbach. Schwank in 3 Akten von Heinrich Lee und Wilhelm Meyer⸗Förfter. Regie: Hermann Werner. Komödie in 1 Akt von Thilo von Anfang 74 Uhr. achmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:

Mittwoch und folgende Tage:

Vorher: Die Richtige.

Mittwoch, Donnergtag. Ire und Sonnabend, ha en Preisen: Jugend.

Thalia · Theater. Dreadenerftraße 72/73. Nur noch vier Aufführungen. Dlengtag: major. , . e in 3 Alten von Jean Kren

chönf Musil von Gustav Wanda.

sr ' Hrtttlette AussthruCng: Ter Plat

Sonnabend, Abends 77 Uhr: Zum ersten Male: Novität: Im Himmelhof. Große Ausstattungs⸗ posse mit Gesang und Tanz in 3 Alten von Jean Kren und Alfred Schönfeld. Musik von Kapell⸗ meister May Schmidt.

Konzerte.

Saal Bechstein. Dienstag, Anfang . Uhr: Klavier · Abend von Fräulein Frieda Hodapp.

Kinder⸗Vor⸗

Dirhus Alb. Schumann. Im eleganten, renovierten Zirkus Renz, Karlstraße. Diengtag, Abends präßsse 75 Uhr: Gala⸗Worstellung. Ganj exquisites Programm. Zum Schluß: Großes Ritter⸗ schaustück aus dem 14. Jahrhundert; Der schwarze und der weiße Ritter mit fämmtlichen Einlagen.

Am Sonntag, den 24. d. M., findet nur eine Vorstellung ftatt, dieselbe beginnt um 5 Ubr und endet um 8 Uhr. In dieser Vorstellung wird der Jugend Gelegenheit gegeben, außer dem reich haltigen Programm, das mit so stürmischem Beifall aufgenommene Ritterschau flück: Der

chwarze und der weiße Ritter unverkürzt zu sehen, da ein jeder Besucher das Recht hat, auf allen Plätzen ein Kind frei einzuführen.

Familien⸗ Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth Runge mit Hrn. Ingenieur Ges ko de Grahl (Berlin). Verehelicht: Hr. Major Max von Hegener mit Frl. Einmeline von Hegener (Berlin). Geboren; Ein Sohn: Hrn. Rittmeister Frhrn. von Lepel (Hofgeismar). Gest orben: Hr. Gebelmer Justizrath, Professor Dr. Salkowzti (Königsberg J. Pr.). Hr. Land- erichts Direktor a. D., Gehelmer Justijzrath ilhelm Rhenius (Neu⸗Ruppin). rn. QOberstleut. Georg Frhrn. von Fritsch Tochter Margarethe (Hanau).

Lustspiel in

Gine lustige

Ein un⸗

Gastspiel des

Vorher:

Busch und ö Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin⸗

Druck der Norbdeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt Berlin 8W., W straße Nr. 32.

Neun Beilagen leinschließlich Bzrsen Bello ge). Ede 6h)

Der Platz⸗

zun Deutschen Reichs⸗An

M 29S.

Aichtamtliches. Preuszische Finanzen.

Im Anschluß an den seiner Zeit auszugsweise in diesem Blatie mitgetheilten Immediatbericht über die Finanzverwaltung Preußens in der Zeit vom 1. Juli 1890 bis zum 1. April 1897 hat der Finanz-Minister Dr. von Miquel Seiner Majestät neuerdings einen ergänzenden Bericht erstattet, in welchem die weitere Entwickelung der preußischen Finanzen seit sener Zeit zur Darstellung gelangt ist. Da die darin enthaltenen Veränderungen gegen früher nicht unerheblich und zum theil von prinzipieller Bedeutung sind, glauben wir mit einer kurzen Wiedergabe des Inhalts dem Interesse unseres Leserkreises zu dienen. Wir werden uns dabei möglichst an die General⸗ Tabelle anschließen, welche schon dem früheren Berichte bei⸗ gegeben war, in dem neuen aber etwas erweitert und bis auf die Gegenwart ergänzt ist, auch für die Jahre 1897/98 und 1898/99 an Stelle der Etatsziffern die inzwischen vor— liegenden Ihn der Rechnung enthalt.

Charakteristisch ist auch für die dem gegenwärtigen Berichte zu Grunde liegende Zeitperiode, daß trotz erheblicher Steigerung des gesammten Ausgabebedarfs bei den Betriebs⸗(Ueberschuß) Verwaltungen 896/97: 878788000 1, 1899: 1089110000, wie bei den sog. Zuschußverwaltungen (1896/97: 432 630 000 M6, 1899: 537 364 000 ) es möglich war, ohne Aenderung der Steuergesetzgebung und ohne Erhöhung der Steuersätze sowohl weitere Ueberschüsse zu erzielen (1897/98: 99 266009 MS ü, 1898/99: 84 366 000 Me), als auch für 1899 wie 1900 in Einnahme und Ausgabe balancierende Etats augfzustellen (Sp. 25 der General⸗Tabelle). Infolgedessen konnte nach der Rechnung die durch Gesetz vom 3. März 1897 eingeführte obligatorische Tilgungssumme von etatsmäßig 32 491 000 im Jahre 1896/97 um 50 899 009, diejenige für 1898/99 von etate mäßig 38 911 000 um 34 488 000 1 verstärkt werden, sodaß die Gesammttilgung in beiden Jahren zusammen 156 769 000 ausmachte. Der Betrag würde noch um 100 Mill. Maik höher gewesen sein, wenn nicht zur Vermehrung der Betriebs— mittel, Grunderwerbungen, Vergrößerung der Bahnanlagen der Elsenbahnen infolge eines durch die Verkehrssteigerung hervorgerufenen, nicht vorherzusehenden Bedürfnisses in den beiden Rechnungsjahren je 50 Millionen Mark aus den Rechnungsüberschüssen des Staats der Eisenbahn verwaltung hätten zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Schuldzinsenlast hat sich infolge der Tilgungen und Konvertierungen vom Jahre 1896197 1898/99 rechnungs⸗ mäßig von 22 737 000 S6 auf 221 693 000 6 vermindert. Für 1899 mußte infolge der Begebung der Anleihe (im Be— trage von 125 Millionen Mark 3 proz. Konsols, welche die Realisierung mehrerer Anleihen hauptsächlich probuktiver Art bezweckle) allerdings ein Mehrbetrag eingestellt werden, in⸗ folge dessen sich die Zinsenlast auf 237 665000 M erhöhte, doch bleibt auch dieser Betrag hinter demjenigen von 1896.97 immerhin noch erheblich zurück (vergl. die Zahlen in Sp. 10, a bis e).

Nach dem Vorberichte erfolgte die Deckung der damals eingeiretenen Ausgabesteigerungen fast lediglich durch die Mehr⸗ erträgnisse der Eisenbahnverwaltung. Von 1890691 bis 1896597 waren hier die Reinüberschüsse von 298 223 0090 (M auf 468 213 000 gestiegen (Sp. 6d), also um 169 990 000 , während die für die sog. Zuschußverwaltungen erforder⸗ lichen Zuschüsse sich im gleichen Zeitraum von 284 637 900 M auf 334 735 000 M6, also nur um 140 098000 6 steigerten (Sp. 234) und damit trotz ihrer verhältnißmäßig außer⸗ ordentlichen Vermehrung noch hinter jenen Mehrerträgen zurückblieben. .

Für den nunmehr abgelaufenen Zeitraum ist dem gegen⸗ über kennzeichnend, daß der Mehrausgabebedarf der letzten Jahre in der Ueberschußvermehrung bei den Eisenbahnen seine Deckung nicht mehr hat finden können. Die Ein⸗ nahmen dieser Verwaltung haben sich zwar wie bisher erheblich weiter vermehrt. 1896.97 betrugen sie (Sp. 42a) 1106970 000 S Für 1897/8 waren sie veranschlagt mit 1118355000 6, brachten aber rechnungsmäßig 1197500000 , für 1898,99 waren sie veranschlagt mit 1209 717000 6 und brachten rechnungsmäßig 1269 392 000 6 Für 1899 konnten sie sogar mit 1 285 963 000 S in den Etat gestellt werden, was eine Steigerung gegen 1896/97 um 178 993 000 46 bedeutet. Demgegenüber betrug der Ueberschuß 1896397 rechnungs⸗ mäßig (Sp. 44) 468 213 000 S 1897,98 war er veranschlagt mit 4534 820 000 ½ und betrug rechnungsmäßig 459228000 16 1898/99 war er veranschlagi mit 438 981 000 M, also um 4 Millionen höher, als ein Jahr zuvor, betrug aber rechnungs⸗ mäßig nur 452 276 000 6, für 1899 konnte er nur mit 449512 000 M in den Etat eingestellt werden, ist also gegen 1896/97 zurückgegangen um 18 601 000 6 Wenn man die gewaltige Steigerung der Bruttoausgaben der Eisenbahn⸗ verwaltung in den letzten Jahren betrachtet (Sp. 4b), nimmt dies Ergebniß freilich nicht Wunder.

Diese Ausgaben betrugen:

davon Insgesammt Crtraordinarium 638 757 000 36 941 000 683 535 000 49108000 738 A2 000 46 288 009 770 736 000 76 838 000 rechnungsmäßig. SI7 1160090 58 4809990 1899 etatsmäßig . 836 3851 0900 S1 398 900 Allein die Titel 7. 8 und 9 des Kap. 23 des Etats, nämlich die Ausgaben für den Oberbau, Gleis-Neu⸗ und Um⸗ bauten für das rollende Material, Betriebsmaterialien u. s. w. wiesen folgende Steigerung auf: 189697 269 Millionen Mark, 1997/98 312 ö . 1898/99. 348, '. y

Die Steigerung der Löhne kann man einigermaßen , n wenn man erwägt, daß der Etat von 1898/99 eine Ver⸗ mehrung des Arbeiterpersonals um 10 226 Köpfe, der von 1899 um 12 606 Köpfe vorsah.

1896/97 rechnungsmäßig.

1897 / gs etaismäßig . rechnungsmäßig.

1898/99 m w

Erste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger. 1

Berlin, Montag, den 18. Dezember

Man sieht aus alledem, daß die fortwährende Vermehrung der Roheinnahmen bei den Eisenbahnen durchaus nicht mit Vothwendigkeit eine Vermehrung der Eisenbahnüberschüsse zur hat. Der Staat ist eben nicht, wie der private

ndustrielle, in der Lage, bei Steigerung der Produktions⸗ kosten, Erhöhung der Arbeitslöhne, Verbesserung der Einrich⸗ tungen und Anlagen den Preis der Waaren entsprechend zu steigern, weil er mit dem fortwährenden Verlangen nach

erbilligung der Tarife, dem Bau weniger rentabler Linien, der fortschreitenden Vermehrung der Personenzüge u. s. w. zu rechnen hat.

Auch in der Möglichkeit, den erfahrungsmäßig stetig wachsenden Kosten der persönlichen Dienstleistungen mit einer stärkeren Ersetzung persönlicher Arbeitskräfte durch billigeren maschinellen Betrieb zu begegnen, ist die Eisenbahnverwaltung, wie jede andere Verkehrsanstalt, mehr eingeschränkt als andere Betriebe.

Wenn nicht in den letzten Jahren infolge der an⸗ dauernd günstigen wirthschaftlichen Entwickelung die übrigen Betriebsverwaltungen mit alleiniger Aus⸗ nahme der Domänenverwaltung steigende Ueberschüsse und zugleich die direkten und indirekten Steuern vermehrte Erträge aufzuweisen gehabt hätten, wäre es ohne Zurückhaltung wichtiger Ausgaben in den einzelnen Staatsverwaltungsressorts voraus⸗ sichtlich nicht möglich gewesen, balancierende Etats aufzustellen.

Von den Beiriebsverwaltungen zeigt die Domänenver⸗ waltung ein freilich wenig erfreuliches Bild. 1896,97 stellte sich der Ueberschuß immerhin noch auf 19993 000 S 1897/98 betrug er statt, wie veranschlagt, 20 451 000 S6 nur 19 663 000 S, 1898/99 statt, wie veranschlagt, 19 086 000 M nur 19028 000 Sg Für 1899 konnte er gar nur mit 17819 000 MS in den Etat eingestellt werden. Dabei sind die Ausgaben fortgesetzt gestiegen: 1896197 7597 000 M, 1899 8 581 000 Ss. Die Ursachen der Einnahme⸗Rückgänge liegen zum theil in der Verminderung der Gefälle und Amortisationsrenten, zum theil in dem mit der landwirthschaftlichen Nothlage zusammenhängenden Rückgange der Pachtpreise, für 1899 zum theil allerdings auch in dem Uebergang der Verwaltung der Nutzungen des Bernsteinregals auf die Handels⸗ und Gewerbeverwaltung (1. Juli 1899).

Dagegen gestalteten sich die Verhältnisse in der Forst⸗ verwaltung derartig, daß der rechnungsmäßige Ueberschuß den veranschlagten im Jahre 189798 um 7654 000 6, im Jahre 1898/99 um 12486 000 M6 überstieg. Er betrug nach den Rechnungen ö

1896/97 29 869 000 M 1897/98 . 33 719 000 , 39 270 000 M

Wenn für 1899 nach den bei der Aufstellung des Etats üblichen Grundsätzen nur 29 136 000 6 Ueberschüsse eingestellt werden konnten, so dürften sich dieselben voraussichtlich infolge der erhöhten Holzpreise ebenfalls höher wie veranschlagt stellen.

Aehnlich günstig war das Ergebniß bei der Berg⸗ Hütten- und Salinenverwaltung. Der rechnungsmäßige Ueberschuß betrug

1896/97, 19480 000 M 1897/98 22 480 000 M 1898/99 27 834 000

Die Roheinnahmen sind bei dieser Verwaltung erheblich stärker gestiegen, nämlich von 138 026 000 (t, auf 164425 060 Se, doch stand einer weiteren Vermehrung des Ueberschusses die gleichzeitige erhebliche Steigerung der Ausgaben von 118 546 000 6 auf 136 591 0006 gegenüber. Solange die günstige Konjunktur, vor allem in der Eisen⸗ und Kohlen⸗ branche, andauert, werden immerhin auch für die nächste Zukunft steigende Ueberschüsse erwartet werden können.

Bemerkenswerth ist die erhebliche Steigerung bei den Einnahmen aus direkten und indirekten Steuern, welche ein Zeichen dafür sind, wie schnell die gegenwärtige Steuergesetzgebung der Vermehrung des Wohlstandes in ihren Erträgnissen zu folgen geeignet ist.

Dabei haben die Steuern vor den Betriebsverwaltungen den wesentlichen Vorzug voraus, daß die Vermehrung der Vrutto⸗Einnahmen nicht zugleich auch eine solche der Brutto⸗— Ausgaben bedingt. Von 1896,97 sind bei den direkten Steuern die Roheinnahmen von 163 934 000 6 auf 184 498 000 M6 und die Ueberschüsse von 148 554 000 M½½ auf 168 886 0900 gestiegen, während die Ausgaben fast ganz stabil blieben (l6h6 9e 15 330000 M, 1897,98 15 812 000 9).

Aehnlich liegt die Sache bei den indirekten Steuern, wenn auch hier die Ausgaben trotz geringerer Steigerung der Ein⸗ nahmen schon wesentlich stärker zugenommen haben.

Bei den indirekten Steuern betrugen:

Roheinnahmen Rohausgaben 1896/97... 75 917 0006 31 693 00 M 1897/98... 81 778 000 , 33 158 000, 18 620 000 , 1898/99. .. 86 534 000 33 332 000 53 202 000 ,

Bei den direkten Steuern beruhte die Steigerung wesent⸗ lich auf den vermehrten Erträgnissen der Einkommensteuer, deren Veranlagungssoll ergab .

Nichtphysische

Physische Personen Personen 120 305978 6 774 762 1897/98 126 901 3659 S 053 61353 1898/99 136 411 925 10 326950 Die Ergänzungssteuerveranlagung brachte 1896/97. 31 064 601 1897/98. 31 833 480 1898/99. 31410 308 Daß diese Steigerung wesentlich in der wirthschaftlich verbesserten Lage der Sieuerpflichtigen und nicht etwa in einem rigorosen Vorgehen der Steuerbehörden begründet ist, ergiebt die Thatsache, daß in den letzten Jahren die Zahl der eingelegten Rechtsmittel fortgesetzt zurückgegangen ist. Im ersten enn, des neuen Einkommensteuergesetzes betrug die Zahl der Berufungen 323 037 (127 auf 1000 Steuer⸗ pflichtige), der Beschwerden 14167 (G16 auf 1000 Steuer⸗

Rein⸗Einnahme 44 824 000 6

Insgesammt 127 080 740 134 954 972 146738 875

1896/97

822.

pflichtige). Im Jahre 1898/99 dagegen sind die einge⸗ legten Rechtsmittel auf rund 26 6. , (75 auf 1000 Steuerpflichtige) und nicht voll 6000 Beschwerden (2,1 auf 1000 Steuerpflichtige) zurückgegangen. 4 Bei den indirekten Steuern ist die Vermehrung der Rein⸗ erträge wesentlich in der Erhöhung der Stempelsteuer⸗Erträgnisse zu suchen, welche im Rechnungsjahre 1896/97 27 440 851 6 1897 / 9 981 772 677, 1898/99 34 493 73 ,

ausmachten, also allein um rund? Millionen Mark in diesen zwei Jahren gestiegen sind. Diese Mehreinnahmen haben indessen nur zum geringen Theil ihre Ursache in der Einwirkung des neuen , zum größten Theile sind sie auf den Aufschwung in Handel und Verkehr und die günstige Gestaltung des gesammten geschäftlichen und wirthschaft⸗ lichen Lebens zurückzuführen. Von wesentlichem Einfluß ist insbesondere der lebhafte Grundstücksverkehr in den gieren Städten gewesen. Kleinere Steigerungen weisen die Erbschaftssteuer (1896197: 9045 719 M6, 1899: 10 257 526 ] sowie einzelne Verkehrsabgaben auf. Auch die Vergütungen für Erhehung und Verwaltung der Reichszölle und Steuern haben sich etwas gesteigert. Die Mehrausgaben beruhen hauptsächlich auf Besoldungserhöhungen und durch die Steigerung des Verkehrs erforderlich gewordener Vermehrung des Beamtenpersonals.

Von wesentlichem Einflusse für das günstige Verhältniß zwischen Einnahmen und Ausgaben des Staatshaushaltes war der Umstand, daß sich durch die in der Reichs⸗Finanz⸗ verwaltung in den letzten Jahren zur Geltung gebrachten Verwaltungsgrundsätze die Schwankungen in dem finanziellen Verhältnisse des Reichs zu den Einzelstaaten erfreulicher Weise etwas vermindert haben (Sp. 1La— c), während freilich die finanzielle Abhängigkeit der Finanzen der Einzelstaaten von der Finanzwirthschaft des Reichs im Prinzip nach wie vor fortbesteht. In wirthschaftlich rückläufiger Bewegung kann sich dies für die preußischen Finanzen sehr unangenehm fühlbar machen, da nach der gegen⸗ wärtigen Rechtslage das Reich das unbeschränkte Recht des Rückgriffs auf die Finanzen der Einzelstaaten durch Erhöhung der Matrikularbeiträge hat, während die vom Reiche zu leistenden Ueberweisungen aus Zöllen und indirekten Steuern durch die Erträge dieser Abgaben in ihrer Höhe beschränkt sind und durch die in den letzten Jahren stattgehabten jähr⸗ lichen Schuldentilgungsgesetze weiter beschränkt werden.

Die Staatsverwaltungs-Ausgaben (Sp. 23) sind von 189697 bis 1899 von 1432 630 000 S auf 537 364 000 6, also um rund 104,7 Millionen Mark ge⸗ stiegen. Davon entfiel der Hauptantheil auf das Ministerium der geistlichen ꝛ. Angelegenheiten (Sp. 2), bei welchem die ordentlichen Ausgaben (Sp. 21 b bis e) von 110 540 000 M6 auf 137 758 000 S6, also um rund 27 Millionen Mark gestiegen sind. Hauptbetheiligt war dabei das Elementarunterrichtswesen.

Hier sind die etatsmäßigen ordinären Ausgaben von 1896557 bis 1899 von 65 823 130 M auf 81 766 632 , also um fast 16 Millionen Mark (rund 24 Proz) gestiegen vornehmlich infolge des neuen Lehrerbesoldungsgesetzes vom Jahre 1897, sowie der Besoldungserhöhungen für die Lehrer an Seminaren und Präparandenanstalten, der Vermehrung der Pensionsbeträge, Verstärkung der Schulaufsicht u. s. w. Hi Millionen entfallen auf die durch die neuen Pfarrbesoldungsgesetze vom 2. Juli 1898 erforderlich gewordenen Mehrausgaben, um mehr als 3 Millionen steigerten sich die Ausgaben für die höheren Lehranstalten infolge der 1897 durchgeführten Besoldungs⸗ verbesserungen für höhere und mittlere Staatsbeamte.

Die nächst hohe Ausgabesteigerung finden wir bei dem Ordinarium des Finanz⸗Ministeriums (Sp. 15). Die Ausgaben betrugen gegen 80 120 000 6 im Rechnungsjahre 1896/97

1897198.

Etats mäßig 103 653 000 M 1898/99. 91 395000

1899 108 094000

Die Differenzen zwischen Rechnung und Etat beruhen darauf, daß die infolge der Besoldungsverbesserun gen der letzten Jahre erforderlich gewordenen Mehrbeträge für alle Verwaltungen im ersten Jahre beim Etat des Finanz⸗ Ministeriums eingestellt, demnächst aber bei den einzelnen Ressorts verrechnet wurden. In dem Etatsbetrage für 1899 sind ebenfalls rund 12 Millionen Mark für Besoldungsverbesserungen für einzelne Kategorien mittlerer und Unterbeamien eingestellt, die größtentheils demnächst auf die einzelnen Ressorts vertheilt werden. Damit ist der jährliche Gesammtaufwand für Beamten⸗ besoldungen im preußischen Etat seit 1390 etwa um 90 Millionen Mark gestiegen.

Eine starke Steigerung weist auch der allgemeine Zivil⸗ pensionsfonds (Kap. 62 Tit. 3) auf (Etat 189697: 34, Millionen, 1899: 42,5 Millionen Mark); die gesetzlichen Wittwen⸗ und Waisengelder (Kap. 62 Tit. Ha) erhöhten ** von 11,6 Millionen (1896/97) auf 15.5 Millionen (1899).

Das Anschwellen dieser beiden Etatstitel ist in den letzten Jahrzehnten ein ganz außerordentliches gewesen und zeigt, welche großen pekuniäͤren Anforderungen für den Staat auch nach dich Richtung hin aus der fortwährenden Vermehrung seiner Beamtenschaft und der Erhöhung der Besoldungen erwachsen. Die Fonds betrugen in Millionen Mark:

188081 189091 1899

a. Pensionen für Zivilbeamte. . 149 24 5 42,5 b. Gesetzl. Wittwen⸗ u. Waisengelder 6,5 1555 1450 31,0

darunter allein für die Eisenbahnverwaltung

188081 189091 1899

8 Ren staneeeeeen 6,3 184 b. Nelltten gelber 14 ö

Rechnungsmäßig S6 623 000 M. S0 666 000