1899 / 302 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Dec 1899 18:00:01 GMT) scan diff

den Gerichts-Assessor Hermann Kropp in Geestemünde zum Amtsrichter in Geestemünde, . den Gerichts-Assessor Som mer in Ahlen zum Amtzrichter

deburg. . ö . r lichts Assessor Butz in Dortmund zum Amtsrichter

in Haspe . ö Gerichts⸗Assessor Dr. jur. Siebert in Frankfurt a. M. zum Amtsrichter in Hofgeismar, den . . in Biedenkopf richter in Kirchhain i. Hessen, . ö 9 ,, Jung in Höchst a. M. zum Amts⸗ richter in Asbach, ö ö den Gerichls-Assessor Hoevels in Köln zum Amtsrichter in Ratingen, den ö Pr. Wolff in Ohligs zum Amts— richter in Ohligs, . g den Mr g r Affe ssor Tepe in Berlin zum Staats anwalt

in Stettin. ö 3. Gerichte⸗Assessoren Goedicke in Berlin und Dr.

Rich ardi in Bromberg zu Staatsanwälten in Bromberg, . Gerichts-Assessor Johannes Schütte in Berlin

um Staatsanwalt in Magdeburg, ] den Gerichts- Assessor Bruhns in Stettin zum Staats

anwalt in Dortmund und den Gerichts-Assessor Dreßler in Glatz zum Staats⸗

anwalt in Düsseldorf zu ernennen.

zum Amts⸗

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Kanzleiräthen Graeser und Uhlig bei dem Finanz⸗ Ministerium den Charakter als Geheimer Kanzleirath, den Geheimen expedierenden Sekretären und Kalkulatoren Kniebusch und Pohl bei derselben Behörde den Charakter

als Rechnungsrath und . . ö Kataster⸗Inspektor Magnino in Königsberg i. Pr.

den Charakter als Steuerrath zu verleihen.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Gesellschaft für Bau und Betrieb von Eisen⸗ bahnen , Hartwich u. Co. in Berlin W., Augs burgerstraße 9, ist die Erlaubniß zur Vornahme allgemeiner Vorarbeiten für eine vollspurige Nebeneisenbahn von Beeskow nach Fürstenwalde a. d. Spree ertheilt worden.

Ju stiz⸗Ministerium.

Der Rechtsanwalt Dr. Vogts in 36. ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Naumburg, mit An⸗ weisung seines Wohnsitzes in Zeitz, ernannt worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe. Der Lehrer der höheren Maschinenbauschule in Hagen i. W., Ingenieur Benz ist zum Königlichen Oberlehrer ernannt worden.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Allerhöchste Ordre vom 4. Dezember d. J, betreffend die neue Satzung des Calen⸗ berg ⸗Göttingen-Grubenhagen⸗ Hildesheimschen ritterschaftlichen Credit⸗Vereins, sowie der Wortlaut dieser Satzung veröffentlicht.

Aichtamtliches.

Deutsches Reich.

Prenßen. Berlin, den 22. Dezember.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich sächsische Geheime Legationsrath Dr. Paulssen ist nach Weimar abgereist.

Hessen.

In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer ergriff, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, der Finanz-Minister Küchler das Wort zu einer Auseinandersetzung der Budgetvorloge und erklärte, freudig seine Zustimmung zur geplanten Ein⸗ führung einjähriger Budgetperioden gegeben zu haben. Seine weiteren Ausführungen erstreckten sich auf die Ueberschüsse früherer Perioden, auf den Abschluß der laufenden Budgetperiode und auf bas künftige Budget, das ein etwas weniger erfreu⸗ liches Bild gewähre. Die allergrößte Sorgsamkeit und Spar⸗ famfeit seien für die nächste Zeit am Platze, doch nicht eine kurzsichtige Sparsamkeit; für die wirthschaftlichen Bedürfnisse müßsfe der Staat immer etwas haben, ebenso da, wa es für den Staat gelte, Aufgaben zu lösen, denen er sich nicht entziehen dürfe. Die Schuldenlast habe sich seit Frühjahr v. J. nicht wesentlich verändert. Die Ueberschüsse früherer Perioden seien nicht als besondere Zeichen blühender Finanzen zu betrachten; blühende Finanzen seien die, bei denen dauernde Ausgaben mit dauernden Einnahmen im glücklichen Gleichgewicht ständen. Wenn man sich in der Pflege der Finanzen in der ange⸗ gebenen Richtung zusammenfinden wolle, so habe er die Ueber⸗ zeugung, daß die Finanzen in Zukunft glückliche sein würden. Die Kammer nahm sodann eine an Seine Königliche Hoheit den Großherzog gerichtete Adresse einstimmig an und ver⸗ tagte sich hierauf . unbestimmte Zeit.

Mecklenburg. Der Landtag beider Großherzogthümer ist gestern ge⸗ schlossen worden.

Schwarzburg⸗NRudolstadt.

Der Landtag ist am 20. d. M. bis zum 16. Januar vertagt worden, nachdem derselbe den ordentlichen Staatshaus⸗ halis⸗Etat für die Finanzperiode 1900,02 genehmigt hatte, während zuvor ein neues Gesetz über das Diensteinkommen der Vollsschullehrer, sowie die zur Ausführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs noch erforderlichen Gesetze erledigt worden waren.

Waldeck und Pyrmont.

Ihre Durchlaucht die Fürstin ist heute in Arolsen von einer Prinzessin glücklich entbunden worden.

Oesterreich⸗òwNngarn.

Der Vorsitzende im Ministerrath Graf Clary und der Eisenbahn⸗Minister von Wittek wurden, wie w meldet, gestern von dem Kaiser in besonderen Audienzen empfangen.

Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht ein kaiserliches Patent, durch welches die Landtage von Böhmen, Galizien, Sberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steier⸗ mark, Kärnten, Krain, Mähren und Schlesien zum 29. d. M. einberufen werden.

In der gestrigen Sitzung des österreichischen Her ren— haufes brachten Lemayr und Genossen den Antrag ein, das Haus möge die Regierung auffordern, die Au her⸗ kraftsetzung der auf Grund des 5 14 der Vrfassung erlassenen Verordnung vom 19. August 1899, betreffend die sogenannte Gebühren-Novelle, in allen jenen Bestim⸗ mungen zu veranlassen, welche nicht hloß eine Ermäßigung der bestehenden Gebührensätz? für Vermögensübertragungen normieren. Sodann nahm das Haus den Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Aufhebung des Zeitungs⸗ und Kalender⸗ stem pels, nebst einer Resolutton des Budgetausschusses an, in welcher die Regierung aufgefordert wird, baldigst eine Reform des Preßgesetzes vo zulegen.

Ein über die letzten Sitzungen der Obmänner⸗-Kon⸗ ferenz der Parteien der Linken ausgegebenes Com⸗ mu nigus besagt: Die deutschen Parteien sind dürch den Gang der Ereignisse und durch die Haltung der Gegner eindringlichst von der Nothwendigkeit einmüthigen Vorgehens überzeugt worden und haben daher beschlossen, die Obmänner⸗Konferenz in der Weise in Permanenz zu erklären, daß sie immer zu⸗ sammentritt, wenn politische Ereignisse eine gemeinsame Be⸗ sprechung und Beschlußfassung erheischen. Die Deutschen können, wenn auch nicht frei von Besorgnissen, so doch in der ruhigen Ueberzeugung der Zukunft entgegensehen, daß die geeinte Kraft der Deutschen in Oesterreich mehr als je für die Wahrung ihrer nationalen Rechte, aber auch für die Wieder⸗ herstellung der Ordnung im Innern und die Gesundung des Staatswesens die sicherste Gewähr bleibt. .

In einem Communiqus, welches über eine gestern ab⸗ gehaltene mehrstündige Sitzung des Verbandes der deutschen Volkspartei ausgegeben worden ist, heißt es: Die deutsche Volkspartei hat beschlossen, eine mißhräuchliche Anwendung des § 14 sowie des Velordnungerechts auf dem Ge⸗ biete des Sprachen- und Nationalitätenrechts auch künftig mit allen, nöthigenfalls schärfsten Mitteln zu bekämpfen und einem etwaigen Versuche, gegen die Deutschen und auf Kosten ihres Besitzstandes zu regieren, äußersten Widerstand entgegen⸗ zusetzen und die Verbindung mit, den übrigen deutschen Parteien sowie die bisherige Organisation derselben aufrecht⸗ zuerhalten.

Aus Prag wird dem, W. T. B“ gemeldet, daß von den Landgemeinden in den Wahlbezirken Dauba, Eger, Teplitz und Graslitz die bisherigen der deutschen Volkspartei an— gehörenden Landtags⸗Abgeordneten, darunter der Abg. Wolf in Teplitz mit 191 von 205 Stimmen, wiedergewählt worden seien. Ferner seien von den Landgemeinden im Wahlbezirk Kaaden der Agrarler Anton Steiner, in Landskron das Mitglied der deutschen Fortscheittspartei Peschka und in Leitmeritz der zur deuischen Volkspartei gehörige Franz Kutscher gewählt worden.

Wie bie „Neue Freie Presse“ aus Prag erfährt, wird das Exekutivcomits des Klubs der deutschfortschritt⸗ lichen Landtags-Abgeordneten zum 28. d. M., der Klub der deutschen Abgeordneten zum 29. d. M. behufs Berathung der Frage der Beschickung des böhmischen Landtages einberufen werden.

Großbritannien und Irland.

Einer nach Devonport gelangten Mittheilung zufolge hat die Admiralität, wie „W. T. B.“ meldet, beschlossen, etwa 700 Mann zur Verstärkung der in Süd⸗Afrika Dienst thuenden Marinemannschasten abzusenden.

Der „Times“ wird aus Kalkutta vom 21. d. M. telegraphiert, daß die britische Regierung keine weiteren Truppenverstärkungen aus Indien verlangt habe.

Frankreich.

Der Minister⸗Präsident Wal deck-Rousseau hatte, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern eine Besprechung mit den Ministern des Krieges, der Marine, der Kolonien und der Finanzen zur Prüfung eines Gesammtprogramms für die Vertheidigung der Küsten und Kolonien.

Der r g er Monis theilte gestern dem Präsi⸗

enten der Deputirtenkammer Deschanel die Verurtheilung Déroulsède's mit, welcher infolge derselben sein Deputirten⸗ Mandat verloren hat.

Der Staatsgerichtshof vernahm gestern mehrere eugen über das „Fort Chabrol“, welch; versicherten, Gusrin abe auf die Polizeibeamten blind geschossen. Andere Zeugen,

bie darauf vernommen wurden, sagten aus, Dubug sei be⸗ geisterter Republikaner und unfähig, sich mit den Royalisten fn eine Veischwörung einzulassen. Nachdem noch mehrere Zeugen, deren Vorladung auf Antrag Brunet's erfolgt war, vernommen waren, wurde die Sitzung geschlossen.

Italien.

Der Papst, der sich ganz wohl befindet, wohnte, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern mit den Kardinälen der Abvents⸗ predigt bei und einpfing später den apostolischen Delegirten in Peking, Favier.

Spanien.

Nach einer Meldung des „W. T. B. aus Madrid vom gestrigen Tage beschloß die Deputirtenkammer die so⸗ fortige ge e n, bes von dem Ministerrath vorgelegten Gesetzentwurfs, nach welchem dem jetzigen Budget vem 1. Ja⸗ nuar 1965 an Gesetzeskraft verliehen wird bis zur vollständigen Annahme des Budgets für 1900. Der Gesetzentwurf soll heute dem Senat zur Genehmigung vorgelegt werden. Alsdann werden sich die Cortes bis zum 2. Januar vertagen.

Türkei. Dem Wiener „Telegr⸗Korresp-Bureau“ wird aus Kon⸗

Sultans

*

des Kaisers von Rußland und des Geburtstages des zwischen beiden Souveränen ein herzlicher Depeschenwechsel stattgefunden hahe.

Aus . berichtet dasselbe Bureau, dort ein⸗ getroffenen Meldungen aus Konstantinopel zufolge, sei der General Mehmed Fasöhn Mitglied der militärischen Ober⸗ Inspektions⸗Kommission, nach Myrilene verbannt worden.

Asien.

Von dem französischen Gesandten in Peking Pichon ist, dem W. T. B.“ zufolge, in Paris die Meldung eingetroffen, daß ö, n,, zum Vize⸗König der Probinz Kwangtung ernannt worden sei. Der Gesandte berichtet ferner, daß der Unterpräfekt von Suikai, in dessen Bezirk zwei französische Marine⸗Offiz ere ermordet wurden, abgese tz und daß die Gewährung einer Entschädigung an, die Familien jener Offiziere zugesagt worden sei, sowie daß der Marschall Su sich mit dem Entwurf einer Grenzregulierung für Kwangtschau⸗ wan nach Peking begeben werde, und daß die von Frantreich für die Ermordung des Paters Thanez geforderte Genugihuung zugestanden worden sei. Afrika.

Lord Kitchener ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, gestern in Kairo eingetroffen und sofort mittels Extrazuges nach Alexanerien weitergereist. Der Oberst Wingate ist zum stell vertretenden Sirdar ernannt worden.

Das britische Kriegsamt empfing eine Depesche au‘ Kap⸗ staht, in welcher gemeldet wird, der General Lord Methuen habe telegraphiert, daß er von dem General Cronje auf seine Vorstellungen bezüglich des Leutnants Chandos Pole von den Coldstream Garden, welcher am 14 De—⸗ zember, als er mit einem Parlamentär zusammen— treffen wollte, gefangen genommen wurde, eine sehr unhöfliche Antwort erhalten habe. Der General Cronse habe ihm mitgetheilt, daß der betreffende Offizier als ein Spion angesehen werde, und hinzugefügt, daß er sich auf feinen weiteren Gedankenaustausch mit Lord Methuen ein⸗ lassen werde.

Die Londoner Blätter beziffern den Gesammtverlust an Todten, Verwundeten, Vermißten und Gefangenen in dem Gefechte am Tugela auf 110 Mann,

Dle „Agence Havas“ meldet aus Lissabon, daß von dem portugiesischen Kreuzer „Adamastor“ in Lourengo Marques mehrere Matrosen unter Anführung eines Offiziers, welcher im Jahre 1891 Führer der republikanischen. Be⸗ wegung in Oporto gewesen sei, desertiert seien. Dieselben hätten sich nach Pretoria begeben, um in der Buren— Artillerie Dienste zu nehmen.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der am 19. d. M. im 3. Pfälzischen Wahlkreise (Germersheim, Bergzabern) vorgenommenen Exsatz wahl zum Reichstage erhielten nach der Münchner „Allg. Ztg.“ Lichtenberger, Kandidat der Nationalliberalen und des Bundes der Landwirthe, 7776 Stimmen, Baum ann (Zentr.) . Huber (Soz) 528 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Der Bauerngutsbesitzer Herper, Mitglied des Hauses der Abgeordneten für den 1. Pots damer Wahlbezirk (Ost-⸗ und Westprignitz ist am 20. d. M. gestorben.

Kunst und Wissenschaft.

In der Sitzung der philosophisch ⸗historischen Klasse der Akademie der Wisfenschaften vom 14 Dezember (vor- sitzender Sekretar: Herr Vahlen) las Herr J. Schmidt „uber die griechischen Praesentia guf 0. Herr Grman überreichte im Auftrage des Verfassers: „Das, Egyptische Verbum. Im Altegyptischen, Neues vptischen und Koprischen. Von Furt Sethe. Eister Band. Laut. und. Stam meslehre. Zweiter Band. Formenlehre und Syatax der Verbalformen. Leipzig 1899.“ Herr J. Schmidt legte im Auftrage des Verfassrs vor: Der jndogermanische Ablaut. Von H. Hirt. Straßburg 1900. Herr Dielz legte vor den on dem Ober ⸗Bibliothekar Professor Dr. C. de Boor in Breslau eingesendeten Bericht über seine Studienreise nach Italien, Spanien und England zum Zwecke handschriftlicher Studien über die byjantinischen Chronisten. *

In der Sitzung der physikalisch⸗mathemgtischen zlasse der Ttademie der Wissenschaften von demselben Tage (vorsitzender Sekretar: Herr Walbeher) las Herr Munk „über die Ausdehnung der Sinnessphaͤren in der Großh'rnrinde?. In der Abhandlung wird nach⸗ gewiesen, daß 1) die Sinnessphären nicht verschwom mene, fondern scharfe Grenzen haben, nicht mit ihren Rändern über einander greifen. sondern an einander sioßen; 2) vor der Sehsphäre, jwischen dieser und den Extremitätenregionen, die Augenregion der Fübl phäre gel'gen ist. Herr van't Hoff über⸗ reichte eine Arbeit von Herrn H. Wilson und las eine mit Herrn N Kaffatkin bearbeitete Mittheilung aus feinen „Untersuchantzen über die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen, insbesondere des Staßfurter Salzlagers?“. Per Bildung des Langbeinits (8093 Mg Ka geht danach voran das Auftreten eines Magnesium⸗ kaliumfullatfünfbiertelbydrat? (8045 Mga Ka. 5Ha20, das dem vor Entsteben von Kieserit sich bildenden Fünfvlertel hydrat (80. Mg). 5H Hao zur Seite steht. Herr. Walde yer demon. strierte ein von Herrn Dr. Karl Abel (Berlin) entferntes menschliches Abortivei mit drei gesonderten Fruchttapseln. Dag Abörtipei batte im Ganzen die Größe eines Hühnerels (hei rundlicher . und jeigte in einer gemelnsamen deeidualen Hulle drei helle Blafen von je Haselnußgröße. In iweien derselben ließ sich deutlich ein kleiner Embryg schon durch die Hülle hindurch er⸗ kennen. Es konnte noch nicht sicher festgestellt werden, oh nicht noch eine vierte Fruchtkapsel vorhanden war. Eine nähere Untersuchung bleibt vorbehalten.

Ueber die Erwerbungen der Königlichen Gemälde⸗ Galerie sowie der Sammlung der Skulpturen und Gipg⸗ abgäfse im zweiten und dritten Qugrta! d. J, melden die „Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen Folgendes;

Durch schnelles Gingrelfen des Kaiser Frier rich⸗Museums Vereins wurde die Gemälde Galerie in den Stand gesetzt, aus inet der letzten großen englischen Privat Galerien mit einer größeren Zab von hervorragenden Meisterwerken XVIf. Jahrhunderts, namentlich der holländischen Kleinmeister, aut der im Spätsommer 26 fn Jahres in den Handel gebrachten Samm— Inng von Lord Francig Pelham Clinton Hope die erste Wahl von einer Anzahl für unsere Gaͤlerse besonders erwänschter Hauptwerke zu er⸗ werben. Die Berliner Galerie hatte nach keiner Richtung einen so empfindlichen Mangel, wie gerade an bedeutenden Gemälden dieser

stantinopel gemeldet, daß aus Anlaß des Namenstages

holländischen Kleinmeister, die nur in ihren Hauptwerken richtig ge

der niederländischen Schulen deg

(. schatzt werden köanen. Da sie der modernen Empflndung, namentlich

nch durch das gegenständliche Interesse und den koloristischen Reiz, pesonders nahe stehen, fo ist die Virmehrung dieser, guch dem größeren Publikum verständlichen und von ihm besonders geschöitzten Schule in wirklichen Meisterwerken eine der wichtigsten Aufgaben der Galerie⸗ perwallung. = Von den sieben Gemalden die dung den Museums⸗·

Verein erworben wurden und seit einigen Monaten in der Jalerie ausgestellt sind, sind im zwelten Quartal zunächst prei Cigenthum des Museumg geworden. Zwei der für Berlin er worbenen Hope Bilder sind Werke von P. P. Rubens und lebren ihn nach einer seiner bedeutendsten Selten kennen, in der, er in der Ber liner

glerie vorher garnicht vertreten war; als Landschaftsmaler. Die

ppe⸗Kolleklion besaß eine größere Landschaft, auf Bolusgrund skiznen⸗ aft und sehr breit entworfen, den Schiffbruch des Aeneas darstellen), offenbar die Vorlage für den gegenseitigen Stich von Bolswert. Sie giebt, obgleich durch das Durchwachsen des Bolusgrundes in der

Färbung beeinträchtigt, von Rubens' großarligem Aufbau beroischer Landschaften eine vortreffliche Anschaunng. Während dieses Bild als Geschenk dez Herrn Alfred. Beit in London an den Vexein gelangte und als solches der Galerie überwiesen wurde, wurde eine zweite Landschaft von Rubenz Lurch Erstattung des Preisez Gigenthum der Galerie. Pas kleine Bild, das als Erinnerung eines Naturschauspiels vom Meister in wenigen großen Zügen niedergeschrieben ist, giebt die einfachen Formen des vlgemischen Flachlandes, aufgelöst in der farbigen Gluth der aufgehenden Sonne. Diese köstliche Farbenstinze hat Rubens zu feiner Landschaft mit dem Turnier im Lauyre benutzt. Das weite erworbene Bild ist das Werk eines Meisters, der in unserer Galerie bisher gan; fehlte: die „Apfelschälerin' von Nicolaes Maes. Mit P. de Hooch und dem Delfter Vermeer steht Maes an der Spitze der Künstler, die unter Rembrandt's Einfluß das Sittenbild in Holland auggebildet haben. Die Innigkeit der Empfindung, die der große. Meister der bolländischen Schule seinen biblischen Darstellungen zu geben versteht, weiß sein Schüler Maes auch den einfachsten Mofiven aus dem Alltagsleben mitzutheilen, in⸗ dem er dabei die Mittel des Meisters: den Lichteinfall, das Hell⸗ dunkel, die satte, kräftige Färbung in eigener Weise zur Anwendung bringt. Das Hope'sche Bild gehört, durch den Ausdruck des stillen Glücks und der Zufriedenheit bei der Arbeit und in den be— scheidensten Verhälfnissen, durch die Kraft der Färbung und die Feinheit des Helldunkelß zu den hervorragendsten., unter den seltenen Genrebildern des Malerß. Dag dritte Gemälde, das jetzt in das Eigenthum der Galerie übergegangen ist, die Farm im Walde“ von Adriaen van der Velde, kann wohl als das Meister werk dieses Künstlert, zugleich als eine ber vollendeisten Darstellungen der belebten Landschaft überhaupt bezeichnet werden. Solche Werke bewelsen, daß A. van der Velde neben Ruisdael, Hobbema und Cuijp unter den ersten Landschaftsmalern Hollands genannt zu werden ver— dient. In der Lokalfarbe reicher und wahrer, in der Durchfübrung und Zeichnung feiner und richtiger als seine Landsleute, steht er in der Meifterschaft der Wiedergabe von Licht und Luft ebenbürtig und eigen⸗ artig neben ihnen, Ueber seine kleinen einfachen Ausschnitte aus dem hollaͤndischen Flachlande ist durch den zarten Duft des sonnigen Tages und die bellen schönen Farben eine eigene, sonntägliche Stimmung gebreitet. die sich auch den Figuren und Thieren müttheilt, mit denen er die Landschaft zu beleben weiß, al ob sie von ihr unzertrennlich wären.

Im dritten Vierteljahr erbielt die Galerie von Herrn James Simon ein Gemälde von Francesco Albano zum Geschenk, welches die Begegnung Christi⸗ mit Magdaleng darstellt. Das für den Meister, der in der Berliger Galerie bisher nicht vertreten war, nach Zeichnung, Färbung und Beleuchtung ganz charakteristische und tüchtige Bild, das überdies vollkommen erhalten ist, erscheint in der hiesigen Sammlung sehr willkommen als Srecimen des Künstlers und der wenig vertretenen italienischen Barockmalerei überhaupt. Ein Ent⸗ wurf zu der Komposition wird im Palazz bianeg zu Genug be⸗ wahrt; eine kleine, auf Kupfer gemalte Darstellung desselben Gegen—= standz von Albano befindet sich im Louvre.

Die Sammlung der Stulpturen und Gipsabgüsse hatte folge de Vermebrungen zu verzeichnen:

IJ. Antike Skulpturen. Die Sammlung der Originale er⸗ hielt im zweiten Viertenjahr als Geschenk des Herrn Majors Morgen, Flügel Arjutanten Seiner Majestät des Kaisersß und Königs und Milltär . Attachss bei der Kaiserlichen Botschaft in Konstantinopel, eine Marmorstele aus Brussa mit einer Ehreninschrift für den Priester und Gymnasiarchen Sakerdog, der im Reliefbild darüber vor einem Altar spendend dargestellt ist. Für die Sammlung der Gipg⸗ abgüsse wurde ein Abguß der kapitolinischen Gruppe von Eros und Pshche erworben.

Im dritten Viertellahr wurde für die Sammlung der Originale als Geschenk des Herrn Geheimen Kommerzienratbs W Spemann ein durch Frische der Auffafsung und Lebendigkeit der Durchführung hervorragender lebenegroßer Negerkopf in weißem Matmor aus Me— lic (Thvregtis) erworben. Die Sammlung der Gipsabgüsse wurde in diesem Zeitraum vermehrt durch Ankauf von Abgüssen des soge⸗ nannten Westmacott'schen Jünglings und des Jünglingskopfes Capra—⸗ nesi aus dem Britischen Museum. Am Abguß des Maussoloß wurde das Obertheil abgenommen und durch ein neues ersetzt, daz verschiedene im Original seit der ersten Formung angefügte wichtige Bruchstücke mit enthält und den Kopf in der durch diese Anfügungen gesicherten richtigen Weise geneigt zeigt. Die 126 Kisten, in denen der den König lichen Museen zugefallene Antheil an den Ergebnissen der Ausgrabung von Priene verpackt ist, sind in Berlin eingetroffen. Sie enthalten

robestücke von der Marmorarchitektur der künstlerisch wichtigsten Bauten, Inschriften, Marmorstatuetten und eint große Zahl von lleineren Gegenständen in Terrakotta und Bronze, die geeinnet sind ein Biid von der Ausstattung bellenistischer Wohnhäuser zu geben. Aufgestellt und öffentlich zuganglich gemacht können diese Funde erst werden, wenn der für die Denkmäler aus Pergamon bestimmte Museumsneubau fertig gestellt ist.

II. Bildwerke der christ lichen Epoche. Diese Abtheilung hat im zweiten Quartal d. J. eine Reihe werthvoller byzantinischer Bildwerke, der Groß. wie der Kleinplaftik, erworben, über welche im Zu- sammenhang berichtet werden soll, sobald sie zur Aufstellung gelangen können. Sodann bat dieselbe wieder dankenswerthe Bereicherungen durch verschiedene Geschenke erhalten: Herr Geheimer Justizrath ge ssing schenkie die Gruppe der Maria mit dem Kinde, auf einer Bank sitzend, eine etwa um die Mitte dez Quaitcocento entstandege werthvolle Arbeit jn gebranntem Thon (ursprünglich bemalt), die aus der Nähe von Uchine stammt. Daß der Künstler in Urbino zu suchen sei, ist fehr unwahrscheinlich Es liegt vielmehr nahe, an einen Flo— rentiner oder Bolognefer Thonbildner diefer Zeit zu denken; doch sind Ar⸗ beiten von ähnlichem Charakter mir bisher nicht bekannt geworden. Von Herrn E. V. wurde eine kleine eigenartige und anziehende Robbia Fissur, ein nackter Putto als Wappenhalter aus den Letzten Jahriebnten des Quattrocento, geschenkt, dessen Künstler nach Typus und Behandlung unter den bekannten Mitgliedern der Familie della Robbia wohl nicht zu suchen ist. Herr Dr. G. M. R. überwietz der Samnslung das fehr pikant behandelte Thonmodell des Giovanni da Bologna zu der Marmorgruppe im See des Giardino Boboli in

lorenz, einen Zwerg Cosimo's J. nackt auf einer Schildkröte gharstellend. Die Abtheilung besitzt schon eine Bronize⸗ tatuette dieses Zwergg, von Colt ausgeführt, die der⸗ elbe Gönner unserer Sammlungen früher geschenkt hat Eine ansprechende kleine Thongruppe, gleichfalls wohl das Modell ö einer großen Gruppe und ursprünglich bemalt, wurde von Herrn n Salomon geschenkt. Sie ist dem Begarelli nahe verwandt, doch wohl schon von jüngerer Gntstehung. Von ungenannten

reunden wurden der Abtheilung ein paar kleine, reich durchgehildete ellefs aus Walroßzahn, die groß stilisierten Symbole der Cyan. ö en Johannegz und Markus, tüchtige Arbeiten des XII. Jahr- underts, sowie ein Elfenbeintelief mit einer Darstellung aus

h Legende des hl. Clemens, eine sehr zierliche deutsche 6 eit Anfang des XI.. Jahrhunderts, wahrschein⸗ 6 vom Mittelrhein, zum Geschenk gemacht. Auch diese

cke sind schr erwünschte Vermehrungen der Abtheilung, well die

vom

Elfenbeinsammlung verwandte Stucke bisher nicht besaß. Die Sammlung der Stuechi wurde in gleicher Weise um ein seltenes Stück bereichert. Dasselbe zeigt den Leichnam Christi, im Grabe von zwei Engeln aufrecht gehalten, und ist eine tüchtige Arbeit mit feiner alter Bemalung von einem paduanisch- venezianischen Künstler unter Donatello'g Ginfluß, ähnlichen Jugendbildern Giovanni Hellini's nahe verwandt. Von einem hoben Gönner, der den hiesigen Samm⸗ lungen sein Interesse schon häufig bewiesen hat, erhielt die Abtheilung als Geschenk eine bemalte Stuck Madonna in einem alten vortreff⸗ lichen Tabernakelrahmen. Die charaktervolle Arbeit rührt von einem Florentiner Nachfolger des Donatello um 1450 her.

Im dritten Vierteljahr wurde die Sammlung der italienischen Plaketten durch Zuwendun gen der Herren J. Simon, O. Huldschins kv und andere Freunde der Abtheilung um etwa 20 Stäcke bereichert, darunter unbeschriebene, bisher nicht bekannte Arbeiten des Moderno, Riccio, Valerio Belli, Giovanni Bernardi und anderer Meister Ferner erhielt die Bronzesammlung durch Geschenke von Gönnern fünf Statuetten, unter denen ein . Muskelmann“, eine italienische Arbeit des XVII. Jahrhunderts, und ein Putto mit einer Traube von Fiamingo hervorzuheben sind.

Die Weihnachtsnummer der Modernen Kunst“ (7. Heft XIV. Jahrgangs; Verlag von Richard Bong, Berlin, Leipig, Wien, Stuttgart) wird eingeleitet durch ein farbiges Umschlagsbild, darstellend eine junge Mutter, die mit ihrem lieblichen Töchterchen, das die Püppchen in ihren Händen mit selig frohen Kinderaugen anschaut, vom Weihnachtsmarkt zurückkehrt; ein Schleier von wirbelnden Schneeflecken, der die anmuthsge Gruppe elnhüllt, giebt dem Ganzen einen höchft stimmungsvollen Channkter. Technisch nicht minder wohlgelungen als dieses Bild von A. M. Schram sind die ernsteren Kunstblätter im Janern des Hefts: »Der Stern von Bethlehem‘ von F. Zmurko, ein großes Brustbild der beilizen Katharina von R. Schleibner (beide doppelseitig] und Abendfrieden⸗ von C. Gussow: ein hübscher Mäbchenkopf mit sinnendem Ausdruck auf dem Hintergrunde einer in Abendsonnengluth strahlenden Landschaft. Einen vorwiegend heiteren Grundton haben das doppelseitige Bild Im Weihnachtsbazar, Blumenschau. von C. Cucuel, das Jagdbild? Fenbraten in Aussicht (einen Enten beschleichenden Fuchs darstellend und das. „Auf schneeiger Höher betitelte anmuthige Bild einer Skiläuferin von G. Sturte ant. Von den Holzschnitten verdienen besondere Hervorhebung eine Ma⸗ donna mit dem TJesuskinde von C. Czech, die weibliche Allegorie „Apfelblüthe“ von C. Kigsel uad das Märichenbild Ein Traum“ von A. von Courten. Auch diese Nummer kann an Schönheit und Reichthum der künstlerischen Ausstattung getrost den Wettkampf mit allen ausländischen „Christmas⸗ Numbers“ und Editions de Rosl“ aufnehmen. Der Preis der Nummer beträgt für Abonnenten 1 S, für Nichtabonnenten 3 M

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Getreidehandel in Syrien.

Bei rzut, den 6. Dezember 1899. Von der diesj ihrigen Weizen⸗ ernte der Provinzen Beirut und Damaskus ist noch nichts zur Ausfuhr gelangt; die Vorräthe in den Magazinen haben bisher nur den Be— dürfnissen des Lolalkonsums gedient. Dagegen dauert die Ausfuhr der Gerste fort. In den Distrikten von Aka. Jaffa und Gaza ist die gesammte Gerstenernte bereits verkauft. In Beirut lagern zur Zeit 100 009 Köle 37 1) Braugerste zur Ausfuhr nach England bestimmt. Von Mersina aus wurden im vergangenen Monat un— gefähr 109 000 Kole Futtergerste nach Liverpool verschifft.

Die Preise für Weizen und Gerste sind gegen den Vormonat um hoso heruntergegangen.

Aussichten der Olivenernte in Italien. (Vgl. auch Reichs ⸗Anzelzer ! vom 26. Oktober d. J.)

Genug den 13. Dezember 1899. Die Nachrichten, die über die beginnende Olivenernte einlaufen, stimmen darin überein, daß die Ernte in gam Italien einen bedeutenden Ausfall ergehen wird und vielfach fast ganz verloren ist. Man entsinnt sich nicht, je eine so geringe Ernte erlebt zu haben.

An sich sind die Ernteerträge in den verschiedenen Jahren sehr schwankend. Einem oder mehreren Jahren guten Ernte folgen ein oder mehrere Fehljahre, in denen die Bäume ruhen und wenig Blüthen ansetzen. Die Ernten von 1896197 und 1897/95 waren mit 1912 000 bezw. 1 600 9000 hl Fehlernten. Aber auch die Ernte von 1898/99 mit 2300 000 hl erreichte nur knayv das Mittel. Eine bessere Ernte wäre deshalb für dieses Jahr zu erhoffen gewesen, wenn nicht Schädlinge und ungünstige Witterung zu dem Ausfall in weitem Umfange beigetragen hätten. So⸗ wohl in Süd⸗Italien, dem Hauptgebiete der DOliwe, wie in Mittel⸗ und Nord⸗Italien bat die Ausbreitung der Oelfliege (Dacus oleella), die ihre Gier in die Früchte legt, des Olivenwurms (tinea oleella) und anderer Parasiten (wie psylla oleas und cocus gleae) zugenommen. Man sieht die Ursache einerseitz in dem in Italien verbreiteten, lange geübten Vogelmorde, der die natürlichen Vertilger der Pflanzen- feinde vernichtet, andererseits in den letzten milden, fast ganz frost⸗ freien Wintern, die die Entwickelung der Schädlinge gefördert haben. Unter dem Einfluß der Schädlinge sowie auch infolge langer Dürre hat die Blüthe und die Entwickelung der Früchte gelitten. In der letzten Zeit hat noch die nasse und stärmische Witterung die bereits kranken Früchte in Fäulniß versetzt oder abgeschlagen. So sind die Aussichten trostlofe. In vielen Gegenden sind die Oliven verfault, und es lohnt sich nicht einmal, sie zu verarbeiten. Das neue Oel, soweit solches bisher produziert ist, erwein sich als durch aug mangelhaft. Allerdings kann aus höheren Lagen in einzelnen Gegenden wohl noch besseres Oel gewonnen werden. Der letzte Wetterumschlag, der starke Kälte gebracht hat, tann ein solches Er⸗ gebnin fördern.

Was die Marktverhältnisse betrifft, so werden für den inländischen Bedarf vorwiegend nur die geringen Qualitäten verwendet. Für diesen Konfum werden jetzt die feblerhaften Oele der neuen Ernte zu hohen Preisen aufgekauft. Ergänzend muß zur Deckung des Bedarfs Oel aus dem Auslande bejogen werden. Größere Mengen spanischen Oels werden eingeführt, und es wird angenommen, daß die Einfuhr, die im Jahre 1858 gegenüber einer Aussuhr von 568 000 da schon die außerordentliche Höhe von 162 400 erreichte und auch in diesem Jahre, namentlich aus Tunis, groß war, im kommenden Jahr noch größer sein werde

Gute Oele, wie sie das Ausland verlangt, werden von der Ernte diesegs Winters nur in sehr geringer Menge geliefert werden können. Es wird sich bei der Ausfuhr besserer Oele wesentlich um Vorräthe der Ernte des vorigen Winters handeln.

Die Preise sisd inzwischen stark und sprunghaft gestiegen. Er höhungen von 5 bis 199 Ä in wenigen Tagen sind nicht selten. Der Absatz ist prompt. Die größere Nachfrage vom Auslande tritt in der Regel erst im Frühiahr nach Beendigung der Ernte ein, wenn positi erte Feststellungen des Ernteergebnisses vorliegen (die a n Veröffentlichungen erfolgen erst im April, und auch ing diesem Jahre ist die Nachstage vom Auslande noch ruhig. Man erwartet, daß mit Eintritt der ausländischen Nachfrage die Preise noch über diejenigen des Jahres 1898 hinaus steigen werden.

Lucca notierte am 7. Deiember für alte weiße Oele 170 Lire, für bessere neue Oele 140 bis 110 Lire per 100 Kg.

Für die weitere r ,, im nächsten Jahre werden, außer den Ernteergebnissen der konkurrlerenden Produknions länder, die Wuterungsverhältnisse dieses Winters nicht ohne Ginfluß sein. Sollte die jetz ne r Kälte anhalten und der Winter ein strengerer werben, so steht eine größere Vergichtuag der Schädlinge zu erhoffen, sodaß nach dem natürlichen Wechsel der Einten für das Jahr 1906/1801 eine bessere Blüthe und Entwickelung der Olisen erwartet werden könnte.

Die Bethelligung der einzelnen italien en Landlcha n an der Olivenzucht ergieb 3 nachstehende i mf ö

Oltvenölproduktion in den Jahren Landwirthschaftlich. Benirke Dll rsd r, m en g hg

und Königreich 11 9 1] Zusammenstellung für die landwirthschaftlichen Bezirke:

Benrk Lombardei... 3180 4400 4600 , n, tt 4500 3700 4400 Ligurlen.. 28 490 37 000 108000 . 5 560 3 500 6 400 Marken und Umbrien 174 690 94 000 170 000 Totkana . R 132 230 82 000 312000 ö 29 510 35 400 106009 Adriatische Südregion sls 760 597 000 820 090 Mittelländische 311510 469 000 329 000 Sizilien. 381 690 262 000 400 009 Sardinien 23 850 22 0060 39 600

Königreich T i s d̃oõ ĩ dd dj 7 JM οσσ

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8

Der zweite Theil des im Verlage von Julius Springer, Berlin, erscheinenden, von Dr. Neumeister und C. Behm bearbeiteten Forst« und Jagdkalendern, welcher den für das Jahr 1960 bereits herausgegebenen und an dieser Stelle besprochenen ersten Theil zu ergänzen bestimmt ist, ist nunmehr ebenfalls zur Ver⸗ öffentlichung gelangt. Er enthält die statiftische Uebersicht der Forsten des Deutschen Reichs und den Personalbestand der deunschen Horst= verwaltungen auf Grund amtlicher Mittheilungen, ferner Nachrichten über die forstlichen Unterrichtsanstalten Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz, über Forstvereine und Statistik der österreichischen Staarg.“ und Fonds ⸗Forste, sowie Waldfläche der Schweiz und Personalbestand der schweizerischen Forstbeamten. Für Besitz er des J. Theils kostet das Buch 2 A6, sonst 3 4

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Das Erlöschen der Maul und Klauenseuche unter den Schafen ist dem Kalserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Jentral.Viehhofe zu Berlin am 15. Dezember, das Exlös chen der Maul. und Klauenseuche vom Schlacht ⸗Viehhofe zu Dresden am 21. Dezember.

Verdingungen im Auslande.

Oesterreich⸗Ungarn.

3. Januar, 12 Uhr. Direktion der K. K. prio. Kaiser Ferdinands⸗ Nordbahn: Lieferung des Bedarfs für die Zeit vom 1. Februar 1900 bis Ende Januar 1901 an; a. Nägeln,. Nieten und Schrauben, b. Walzeisen und Blechen und e, rohem Eisenguß. Näheres bei der Maschinen⸗Direktion in Wien II. Nordbahnstraße 50) und beim Reichs · Anzeiger.

Belgien.

29. Dejember,? Uhr. Compagnie intercommunals des eaux de l'agglom6ration bruxelloise 5, rus du Möridien in Saint- Josse-ten-Noode bei Brüssel: Lieferung von Bedarftzartikeln für den Wasserleitungsdienst für 1900.

30. Dezember, 11 Uhr. Arsenal Central, rempart de Hoboken B. M. 68, in Antwerpen: Lieferung von Bedarfsgegenständen für das Arsenal für 1900. 12 Loose.

22. Jaauar, 11 Uhr. HStel de ville in Turnhout: Anlage einer Kanalisation sowie eines Rieselfeldes. 791 41493 Fr. Kautisn 35 000 Fr, nebst 20/0 des Angebots, Pläne, Lastenheft u. s. w. sind für 50 Fr. bei der Gemeinde erhältlich.

26. Januar, 11 Uhr. Gougernement provineial in Arlon: Ergänzung der Hängebrücke bei Laroche durch eine feste Brücke und, Regullerung der Ourthe beim Durchfluß durch diese Stadt. 205 025,869 Fr. Kaution 20 0907 Fr. Pläne und das Lastenheft Nr. 81 . . Fr., biw. 1,10 Fr., rue des Augustins 17 in Brüssel er ;

28. Februar, 11 Ubr. Société Nationale des chemins de ter vicinaux, 26, rus de la Scienge in Brüssel: Unterhaltung und Betrieb der Nebenlinie Marche=—Bastogne Martelange. Pläne und Lastenbeft liegen beim Provinzial Ingenieur Rigot in Arlon, rus du Luxembourg 19 A, aus. Das Lastenheft ist ebenda für 1 Fr. erhältlich.

Verkehrs⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Dortmund ist die erste englische Post über Plissingen vom 21. Dezember wegen Nebels auf See , t

aut Telegramm aus Köln (Rhein) ist auch die zweite englische Post über Ostende vom gestrigen . aus⸗ geblieben, weil der Dampfer ohne Post von Dover ab⸗ gefahren ist.

Triest, 21. Dezember. (W. T. B.) Infolge stürmischen Bora⸗ wetters ift jeder Verkehr im Hafen , . . ausladung und ⸗Verladung ist gestört, weshalb die Lloyd ⸗Gesellschaft sich entschlossen hat, jwei große Dampfer behuss Verladung der für Indien, China und Japan bestimmten Güter zu miethen.

Hamburg, 21. Dezember. (W. T. B.) Ham burg ⸗Am erik a⸗ Linie. Dampfer Flandriat, v. St. Thomas 9. Hamburg 20. 8 . ,, j

22. Dezember. (W. T. B) Dampfer „Pretoria“, v. New Not n. Ham urg, 22. Dez. Carhaven vassiert. ‚Auguste Victoria“ 22. Dez. in Genua angek. „Hungarian. v. Hamburg über Grimsby und Hapre n. Westindien best., 22. Dez. Cuxhaven, „‚Assyria“, v. Phils delphla n. Hamburg, 21. Dez. Lizard passiert. Arhesia“ 21. Dez. p. Boston abgeg. Adria“, v. Baltimore n. Hamburg, 21. Dez. Lizard passiert. Serbian, v. Ost⸗Asten n. Hamburg, 31. Dez. in . 5 * 23 u hel Said angekommen.

andon, 21. Dezember. T. B.) Union ⸗Lintite. Da Mexikan“ gestern auf Ausreise v. Madeira abgegangen. 6

Theater und Musik.

. Lessing⸗ Theater.

Zum Besten des Fonds jur Errichtung elnes Denkmals für Gustar Freytag veranstaltete das Lesstag · Theater, dem Beispiel des Königlichen Schau spiel hauses folgend, gestern eine Aufführung. Ge⸗ geben wurde das Lastsplel Die Jonrnalisten“. Der Vorstellun merkte man es jwar an, daß sie we, enn. zu dem genannten Zwecke einstudiert war, sie wies aber immerhin in der Besetzung der Haapt⸗ rollen manchen Vorzug auf. Den Bolz spielte Herr Schöͤn= feld, desfen frisches, natärliches Wesen an sich recht gut zur Verkörperung des leichtlebigen¶ Journalisten paßt, nur machte sich hier und da einige Unsicherhelt in der Be berrschung der Rolle geltend. Fräulein Berreng, welche die Adelheid Runeck gab, löste dagegen ihre Aufgabe mit der Klugheit und Gewandtheit, welche ihre Leistungen stets auszeichnen, und Herr Pfeil stellte den Obersten Fürdig in Ton und Halsung dar. Ein kleiaes Ka netsstück feiner Charatteristit war die Wiexergabe des Schmock durch Herrn Pagay. Unter den Vertretern der anderen Rollen sind noch Herr Guthery a Piepenbrink und Herr Grunwald als Bellmaus lobend zu erwähnen.

In Königlichen Opernhause wird morgen Auder'z

Oper Fra Diabolo“ mit Herrn Philipp in e i g. 2 Den Lord Cookburn singt Herr Berger, die Pamela Fräulein Rot- hauser, den Lorenzo Herr Sommer, den Matteo Herr Krasa, die Jer=

lin, Frau Hergog, ren Gigcomo Herr Knüpfer, d Liebaa. Napellureister St. in mann dirigierz. ,