1899 / 303 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Dec 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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e. diejenigen der Gemeindebehör den von den Orts⸗ behörden für die , ,, , 8 1ẽ der NJ vom 18. Juni 1890, Reg.⸗Blatt

d. diejenigen der Ortspolizeibehörde von den Ortsvorstehern

wahrgenommen. . staͤtutarischen Bestimmungen der Gemeinden

werden vom Gemeinderath mit Zustinimung des Bürger⸗ ausschusses, diejenigen der weiteren Kommunalverbände von der Amtsversammlung erlassen. Stuttgart, den 25. November 1899. Königliches Ministerium des Innern.

von Pischek.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 51 des „Reichs⸗Gesetzblatts“ enthält unter

Nr. 2634 das Telegraphenwege⸗Gesetz vom 18. Dezember 1899; unter

Rr. 2635 die Fernsprechgebühren⸗Ordnung vom 20. De⸗ zember 1899; und unter .

Nr. 26335 das Gesetz, betreffend einige Aenderungen von Bestimmungen über das Postwesen, vom 20. Dezember 1899.

Berlin W., den 23. Dezember 1899.

Kaiserliches Post⸗Zeitungsamt. Weberstedt.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem anußerordentlichen Professor in der philosophischen . und Kustos am Botanischen Museum der Friedrich⸗ ilheims-Universität zu Berlin Dr., August Garcke den Charakter als Geheimer Regierungsrath, . dem außerordentlichen Professor in der medizinischen akultät der Universität zu Breslau, . Dr. mil Richter den Charakter als Geheimer M edizinalrath, dem Staats⸗Archivar Dr. phil. Franz Wachter in Aurich und dem Archivar Dr. phil, Theodor Ilgen beim Staats-Archiv in Münster (Westfalen) den Charakter als Archivrath sowie ö. . dem Verwaltungs⸗Sekretär bei dem Königlichen Klinikum zu Berlin Adolf Ehristmann den Charakter als Kanzlei⸗

rath zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Kanzleirath im Ministerium für Handel. und Ge⸗ werbe Seyler den Charakter als Geheimer Kanzleirath und

dem Geheimen expedierenden Sekretär und Kalku⸗ lator in demselben Ministerium Goldam mer, sowie den Buchhaltern Bierbaum bei der Staatsschulden⸗ Tilgungskasse, Langner bei der Kontrole der Staatspapiere, Stockmar beim Staatsschuldbuch⸗Buregu und Henze bei der Haupt⸗Seehandlungskasse, dem Rechnungs⸗Revisor und Auktibnator bei dem Leihamt Dreher, sämmtlich in Berlin, dem Regierungs⸗Hauptkassen⸗ Oberbuchhalter Nieder⸗ quell in Münster i. W. und den Regierungs⸗Hauptkassen⸗ Kassierern Usée in Stralsund, Strelow in Köslin, Stumme in Düsseldorf und Driest in Aurich den Charakter als Rechnungsrath zu verleihen, ferner .

infolge der von der Stadtverordneten⸗Versammlung zu Elberfeld getroffenen Wahl den bisherigen Stadtrath und Kämmerer der Stadt Magdeburg, Reglerungsrath a. D. Wilhelm Funck als Bürgermeister der Stadt Elberfeld für die gesetzlichs Amtsdauer von zwölf * zu bestätigen und ihm zugleich den Titel ‚Ober⸗-Bürgermei ter“ zu verleihen und

infolge der von der Stadtverordneten Versammlung zu Halberstadt getroffenen Wahl den bisherigen Stadtrath Dr. jur. Adalbert Hehler in Magdeburg als Ersten Bürgermeister der Stadt Halberstadt für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.

Hof⸗Ansage.

Aus Anlaß der Jahrhundert⸗Wende findet am Sylvester, Sonntag den 31. Dezember 1899, Abends 111 Uhr, in der Kapelle des Königlichen Schlosses hierselbst ein feierlicher Gottesdienst und unmittelbar nach demselben im Weißen Saale Gratulations-Cour bei Ihren Kaiserlichen und Königlichen Majestäten für diejenigen Personen statt, an welche Ansage zur Beiwohnung des Gottesdienstes ergangen ist. :

Die Dam en erscheinen im Hofkleide (robe de cour) mit hellen Glacs⸗Handschuhen, die Herren im Gala⸗Anzuge mit Ordensband, die Herren vom Zivil mit weißen Unter— kleidern (Kniehosen, Schuhe und Strümpfe).

Die Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler erscheinen mit der Kette desselben.

Für Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen und die Prinzessinnen des Königlichen Hauses, sowie für die hier an⸗ wesenden Prinzen und Prinzessinnen aus ouveränen alt⸗ fürstlichen Häusern nebst den Gefolgen vom Dienst und für ben Hof Ihrer Majestät der Kgiserin und Königin Friedrich ist die Aüfahrt um 11 Uhr durch Portal Nr. 5 an der Wendeltreppe, die Versammlung für die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften in der Schwarzen Adler⸗Kammer, für die vorgenannten Höfe und Gefolge in der Rothen Sammet— kammer. . ;

Die Obersten Hof⸗, die Ober-Hof⸗, die Vize⸗Ober⸗Hof⸗ und die Hofchargen, die General⸗Adjutanten, die Generale und Admirale à Ja Suite, sowie die Flügel-Adjutanten, der Miniser des Königlichen Hauses, der Geheime Kabinetsrath und der Hof Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin nehmen die Anfahrt unter Portal Nr. 4 und versammeln sich gegen 10/ Uhr, und zwar;

die Obersten Hof⸗ die Ober⸗Hof⸗, die Vize⸗Ober⸗Hof⸗ und die Hofchargen, der Minister des Königlichen Hauses,

sowie der Geheime Kabinetsrath im FRapitelsaale, die General⸗Adjutanten, die Generale und Admiral

A la suite sowie die Flügel-Adjutanten in dee

Bilder⸗Galerie,

der Hof Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin in

der Rothen Sammetkammer.

vom diplomatischen Korps die Botschafter und Botschafterinnen, h . und deren Gemahlinnen, sowie die Militär-Attachss mit ihren Gemahlinnen; . die inländischen, Ihren Kaiserlichen und Königlichen Masjestäten bereits vorgestellten Gemahlinnen der ein⸗ geladenen Herren; die Prinzen aus souveränen neufürstlichen Häusern, der Reichskanzler und die stimmführenden Bevollmãchtigten zum Bundes ath, die General⸗Feldmarschälle, die hier anwesenden Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, die Häupter der Fürstlichen und der ehemals reichsständischen Gräflichen Familien, die aktiven und' die zur Disposition stehenden oder verab— schiedeten Generale der Infanterie, der Kavallerie und der Artillerie und Admirale, die aktiven Generalleutnantz, Vize⸗Admirale, Generalmajors, Kontre⸗Admirale, Ober fer, Kapitäns zur See, die Regiments⸗Kommandeure der Garde und die Komman⸗ den re der Leib⸗Regimenter und der Leib⸗Kompagnie c, die aktiven und die inaktiven Staats-Minister, die Präsidien des Reichstages und der beiden Häuser des Jandtages, die Wirklichen Geheimen Räthe, die Räthe erster Klasse, die Räthe zweiter Klasse und die König— lichen Kammerherren. . Die Anfahrt ist für die vorgenannten Kategorien von der Schloßfreiheit her unter Portal Nr. 3. Nach der Feier ist die Abfahrt: für die Höfe an der Theatertreppe, unter Portal Nr. 4, nach dem Lustgarten zu; für alle anderen Personen an der Wendeltreppe durch Portal Nr. 5 nach der Lustgartenseite. Berlin, den 22. Dezember 1899. Der Ober⸗Zeremonienmeister, , und Haus⸗Marschall. Graf A. Eulenburg.

Minister ium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗-Angelegenheiten.

Bekanntmachung.

Zwischen dem Königlich preußischen Ministerium der geist⸗ lichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten einerseits und dem Kaiferlichen Herrn Statthalter in Els aß⸗ Lothringen andererseits ist vereinbart worden, daß das unter dem 14. August 1889 veröffentlichte Uebereinkommen wegen gegenseitiger Anerkennung der Prüfungs⸗ zeug nifse für das Lehramt an höheren Schu len auch nach der beiderseitig jetzt erfolgten Neuordnung der Prüfung fortbestehen soll. .

Demgemäß wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß ge— bracht, daß die von der Kaiserlichen Wissenschaftlichen Prüfungs⸗ kommission zu Straßburg i. Eisaß auf Grund der Ordnung vom 4. März 1899 ausgestellten Prüfungszeugnisse für das Lehramt an höheren Schulen in Preußen in gleicher Weise werden anerkannt werden, wie die nach der diesseitigen Prü—⸗ fungsordnung vom 12. September 1898 von den preußischen ö . ausgestellten Prüfungs⸗ eugnisse. * Berlin, den 19. Dezember 1899.

Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ , Studt.

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Der Ober-Bibliothekar an der Königlichen Universitäts⸗ Bibliothek zu Marburg Dr. Robert Münzel ist in gleicher Eigenschaft an die Königliche Universitäte⸗Bibliothek zu Berlin,

der Sber⸗-Bibliothekar an der Königlichen Universitäts⸗ Bibliothek zu Berlin Dr. Arnim Graesel in gleicher Eigen— schaft an die Königliche Universitäts-Bibliothek zu Göttingen,

der Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek zu Berlin Dr. Hans Paaljzow und der Biblisthekar an der König⸗ lichen Universitätz⸗Bibliothek zu Göttingen Dr. Adalbert Hortzschangsky sind in gleicher Eigenschaft an die Königliche Üniversitäts⸗-Bibliothek zu Marburg versetzt worden. .

Dem Bibliothekar an der Königlichen Universitäts⸗ Bibliothek zu Marburg Dr. Hans Paalzomw ist der Titel „Ober⸗Bibliothekar“ und

dem früheren Oberlehrer am Gymnasium in Marburg Georg Theodor Dithmar, dem ann Oberlehrer am Gymnasium in Fulda Hr. Anton Bölke sowie dem früheren Oberlehrer am Gymnasium in Wiesbaden August Ammann das 3 „Professor“ beigelegt worden.

Der bisherige Hilfs-Bibliothek ar an der Königlichen Bibliothek zu Berlin Dr. Joseph Paczkows ki und der 6 Hilfs⸗Bibliothekar an der Königlichen Universitäts⸗ Bibliothek zu Göttingen Dr. Friedrich Diestel sind zu Bibliothekaren an derselben Bibliothek ernannt worden.

Bekanntmachung.

In Gemäßheit des 5123 a4 2 der deutschen Wehrordnun vom 22. November 1888 wird hierdurch bekannt gemacht, . die verstärkten Ersatzkommissionen zur Entscheidung über Ge⸗ suche um zeitweise Zurückstellung bei nothwendiger Verstärkungen oder Mobilmachungen bezw. bei Bildung von Ersatz-Truppentheilen am 2. April 1900 ihre nächste Sitzung halten werden.

Die jenigen in Berlin wohnenden Mannschaften der Re⸗ serve, Marine⸗Reserve, Landwehr, Seewehr, Ersatz⸗Reserve und Marine⸗Ersatz⸗Reserve, welche auf Zurückstellung Anspruch machen, werden aufgefordert, ihre Gesuche unter An⸗ gabe ihrer Militärverhältnisse und der Nummern, unter denen sie in den Listen der Königlichen Bezirks-Kommandos 1-1V Berlin geführt werden, im Laufe des Monats Januar I960 beim Militär⸗Bureau des hiesigen Magistrats einzubringen.

Ebenso werden die auf Zurückstellung Anspruch machen— den und sich hier aufhaitenden ausgebildeten Landsturm⸗ pflichtigen des II. Aufgebots aufgefordert, ihre Gesuche unter Angabe ihrer bisherigen Militärverhältnisse in der angegebenen Zeil bei dem bezeichneten Buregu einzureichen. Hierbei wird ausdrücklich bemerkt, daß die bereits früher berücksichtigten Mannschaften ihre Anträge auf weitere Zurückstellung im Bedarfsfalle zu erneuern haben ünd die nach dem 31. Januar k. J ein⸗ gehenden Gesuche nicht berücksichtigt werden können.

a. erachtet worden sind, durch das „Intelligenz Blau ffentlich bekannt . werden. . Berlin, den 18. Dezember 1899. Die Königlichen Eisatz⸗Kommissionen der Aushebungs⸗Bezirke Berlin. Dr. von Lepell.

Meßtischblätter im Maßstabe 1: 25000.

Auf Grund der Neuaufnahmen siad anschließend an die ia der Anjelge vom 29. Juni d. J. verzeichneten Blätter die nachstehenden in Lithographie hergestellt und veröffentlicht worzen: Nr. 928 Lamstedt, g298 Hm nelpforten, 1923 Köhben, 1024 Ghersdorf, 1025 Mulsum, 1115 Kirchwistedt, 1II6 Bremervörde, 117 Bevern, 1118 Bargsteyt, 1119 Hnsefeld, 1120 Buxtehude, 1206 Kubst dt, 1207 Rhade, 1208 Selsingen, 1209 Heeslingen, 1210 Everstorf, 1211 Hollenstedt, 1292 Kirchtimke, 1293 Z ven, 1296 Toitedt, 1375 Rotenburg, 1376 Ostervesede, 1377 Schneverdingen, 1453 Achim, 1454 Ahausen, 1455 Kirchwalsede, 1525 Riede, 1528 Bendingbostel, 125 V sselhödvenge, 1550 Dorfmark, 1595 Bassum, 1566 Villen, 1597 Hoya, 15993 Dörverden, 1599 Kirchbottzen, 1609 Walsrode, 1601 Fingbostel, 1665 Schmalsörden, 1666 Schwaförden, 1667 Bücken, 1671 Ostenbolz, 1737 Sulingen, 1808 Wagenfeld, 18095 Ströhen, 1810 Nendorf, 1811 Stolzenau, 1812 Häsum, 2979 Bergebersbhach. Der Vertrieb gie n durch die Verlagsbuchhandlung von R. Gisen= schmidt hierselbst, Neustädtische ier. Nr. 46. Der Preis eines jeden Blattes beträgt 1 „6 Berlin, den 23. Dezember 1899. Königliche Landes⸗Aufnahme. Kartographische Abtheilung. Steinmetz, Generalmajor.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 4 der „Gesetz⸗ Sammlung“ enthält unter Nr. 10 145 die Verordnung, betreffend den Güterstand bestehender Ehen, vom 20. Dezember 1899; und unter

Nr. 1015650 die , über die Ortsgerichte in den Oberlandesgerichtsbezirken Frankfurt und Cassel vom 20. De⸗ zember 1899. Berlin W., den 23. Dezember 1899.

Königliches Gesetz-Sammlungs⸗NNmt. Weberstedt.

Tagesordnung

für die 37. Sitzung des Bezirks⸗Eisenbabnrathes für die Eisenbahn⸗ Direktions⸗ Bezirke Hannover und Münster am 10. Januar 1900, Morgens 10 Uhr, in Hannover ; (im östlichen Flügel des Stations Empfangsgebãͤudes).

1) Feststellung der Anwesenden und Bildung des Bureaus. 2j Aenderungen in der Zusammensetzung des Bezirks Eisenbahn⸗ raths. b, Mittheilungen der Kögiglichen Eisenbahn Direktionen: a Müitheilung, betreffend Aenderung in den Beiirken. P. Mittheilung, betreffend Berufung des ständigen Aus schusses. c. Mittheilung, betreffend die wesentlichsten, seit der letzten Sitzung im Bezirk der Röniglichen Eisenbahn⸗Direktionen Hannober und Münster in Kraft getretenen Aenderungen und Erleichterungen im Personen⸗ und Güterverkehr. d. Mittheilung, betreffend das infelge der letzten Beschlũsse des Beiirks⸗ Gisenbahnraths eisenbahnseitig Geschehene. 4) Grmäßtigung der Frachtsätze für rohe Baumwolle von Hamburg, Bremen, Bremerhaven - Geestemünde nach Hannover und Linden. 5 Ausgabe direkter Fahrkarten iwischen Blelefeld und Harzburg über Hannover Barnten Hildesheim. 6) Berathung des Sommer ⸗Fahrplang für 1900. 8 75 Eiglegung eines Personenzugs auf der Strecke Hannover erlin. 8) Herstellung einer besonderen Abendverbindung nach Berlin. gJ Nenderung der Fahrzeit des Personenzugs 20, 10) Aenderung der Fahrzeit des Sonntagszug 234. 115 Verbesserung der Zugverbindungen auf der Strecke Brack⸗ wede Osnabrück. 12 Anschluß an den Zug 210 / 0 nach Elberfeld. 13) Zeit und Ort der naͤchsten Sitzung.

Hannober, den 19. Dezember 1899.

Königliche Eisenbabn⸗Direktlon. Reitzenstein.

In der Ersten Beilage zur heuligen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗-Anzeigers“ wird eine Nachweisung der in den Jahren 1960 und 1901 behufs anderweiter Verpachtung zur öffentlichen Ausbietung kom men⸗ den Domänendor werke nebst der hierauf bezüglichen Be⸗ kanntmachung des Ministers für Landwirthschaft, Domänen

und Forsten veröffentlicht.

Die Personal-Veränderungen in der Arm ee *. befinden sich in der Ersten und Zweiten Beila ge.

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Aichtamtliches.

Dentsches Reich. Preußen. Berlin, den 23. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König r g. gestern Mittag 12 Uhr im Neuen Palais den schwedisch⸗ norwegischen Gesandten von Lagerheim in Abschieds⸗Audienz und ertheilten hierauf dem Fürsten von Hohenlohe⸗Oehringen, Seeg, von Ujest, Audienz. Beide Herren hatten sodann auch die Ehre, von Ihrer Majestät der Kaiserin un Königin in Audienz empfangen zu werden,

Heute Vormittag hörten Seine Majestät den Vortrag des Chefs des Generalstabes, Generals Grafen von Schlie . Sodann begaben Sich Allerhöchstdieselben nach Berlin zur i hüllung des Standbildes des Kurfürsten Georg Wilhelm nu 6 Giegeg Allee und kehrten Nachmit lags nach dem Neuen Pala

Um 105. Uhr versammeln sich in der Kapllee des König⸗

lichen Schlosses:

Nach Abhaltung des Termins am 2. April H. J. werden die Namen derjenigen Mannschaften, deren Gesuche für be⸗

zuruck.

Min

In der am 21. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ ian, Staatssekretärs des Innern i Grafen von Pofad ow s ky⸗Wehner abgehastenen Plenarsitzung des Hundesraths wurde der vom Reichstage beschlossene Ent— wurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung des 8 316 des Strafgesetzbuchs, angenommen. Ferner wurde die Zustimmung ertheilt: dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Abänderung der Unfallversicherungsgesetze, und den zugehörigen Enn— würfen eines Gewerbe Unfall versicherungsgesetzes, eines Unfall⸗ e Ten fer . für Land⸗ und Forstwirthschaft, eines Bau⸗Unfallversicherungsgesetzes und eines See⸗Unfallversiche⸗ ,,, dem Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Unfallfürsorge für Gefangene, dem Entwurf eines Gesetzes über die Konsulargerichtsbarkeit, dem Ausschußantrage wegen Ergänzung der Ausführungsbestimmungen. zuin Salzsteuergesetze. . dem Entwurf einer Kasser— sichen Verordnung über das Inkrafttreten der Militär— strafgerichts ordnung, dem Entwurf von Vorschriften über bie Befreiung von der Versicherungspflicht auf Grund des

6 . 2 des Invalidenversicherungsgeseßes, sowie dem atwurf von Bestimmungen uͤber die Befreiung vorüber⸗ gehender Dienstleistungen von der Versicherungsypflicht gemäß § 4. Abs. 1 des Invalidenversicherungsgesetzes. Den 3 Ausschüssen wurden überwiesen der Entwurf von Vorschriften über die Einrichtung und den Be— trieb der Zinkhütten, sowie die Entwürfe einer Seemanns— ordnung, eines Gesetzes über die Verpflichtung deutscher Kauf— fahrteischiffe zur Mitnahme heimzuschaffender Seeleute, eines Gesetzes über die Stell'nvermittelung für Schiffsleute und eines Gesetzes wegen Abänderung seerechtlicher Vorschriften des Handelsgesetzbuchs. Außerdem wurde über die Seiner Majestät dem Kaiser zu unterbreitenden Vorschläge wegen Be⸗ seßung einiger Stellen bei einer Disziplinarkammer, sowie über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Siosch“, Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Ehrlich, am 21. Dezember in St Christopher eingetroffen und beabsichtigt, am 3. Januar nach St. Thomas in See zu gehen.

S. M. S. „Moltke“, Kommandant: Kapitän zur See Schröder, ist gestern in St. Thomas angekommen.

S. M. S. „Gneisenau“, Kommandant: Fregatten⸗ Kapitän Kretschmann, ist gestern in Beirut eingetroffen und heabsichtigt, am 2. Januar nach Genua in See zu gehen.

S. M. S „Seeadler, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Schack, beabsichtigt, am 25. Dezember von Singapore nach Makassar in See zu gehen.

Der Mannschafts-Ablösungstransport für S. M. S. „Loreley“, Kommandant: Kapitänleutnant von Levetzow, ist am 19. Dezember in Spezia eingetroffen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser gedenkt sich morgen früh nach Wallsee zu begeben, um die Weihnachtsfeiertage bei dem Erzherzog und der Erzherzogin Franz Salvator zu verbringen und am 26. 8. M. nach Wien zurückzukehren.

Der Kaiser hat, wie ‚W. T. B.“ meldet, vorgestern die erbetene Demission des Ministeriums Clary ange⸗ nommen und den Ritter von Wittek zum Cisenbahn⸗Minister ernannt, welcher provisorisch auch mit dem Vorsitz im Minister⸗ rath betraut worden ist. Ferner wurden Graf Welsers⸗ heimb zum Lande gbertheidigungs⸗ Minister und von Chlendowski zum Minister ohne Portefeuille wieder— ernannt. Weiter betraute der Kaiser mit der Leitung der übrigen Ministerien nachstehende Sektionschefs: mit der Lei⸗ tung des Ackerbau⸗Ministeriums den Freiherrn von Blum⸗ feld, mit der Leitung des Ministeriums des Innern von Stummer, mit der Leitung des Finanz⸗Ministeriums den Freiherrn von Jorkasch-Koch, mit der des Handels⸗ Ministeriums abermals Dr. von Stibral, mit der, des Justiz· Ministeriums von Schrott und mit der des Ministeriums ür Kultus und Unterricht von Bernd.

Die „Wiener Zeitung“ von heute veröffentlicht Kaiser⸗ liche Handschreiben an die abgehenden Minister sowie ein Kaiserliches Handschreihen, durch welches das neue Kabinet in der oben gemeldeten Zusammensetzung ernannt wird. In dem , an den Grafen Clary wird betont, derselbe ei getreulich dem Rufe des Monarchen unter besonders schwierigen Verhältnissen gefolgt und bestrebt gewesen, in auf⸗ opfernder Arbeit den betrübenden politischen Wirren einen gedeihlichen Abschluß zu geben, was leider derzeit unmöglich en, e, sei. Unter Vorbehalt der Wiederverwendung im ienste wird schließlich dem Grafen Clary für die dem Monarchen bewiesene Bereitwilligkeit dankende Anerkennung ausgesprochen. Auch die Handschreiben an von Körber und. Dr. von Kindinger sprechen, unter Vorbchalt ihrer Weiterverwendung im Dienste, Dank und Anerkennung für die geleisteten vorzüglichen Dienste aus. Ein weiteres Hanhschreiben an den Grafen Clary spricht die nachgesuchte Enthebung von Hartel's, von Stibral's und von Knigziolucki's von der Leitung der bezüglichen Ressorts unter Anerkennung der geleisteten Dienste aus.

Eine Kaiserliche Entschlie zung vom gestrigen Tage ö die Vertagung des Reichsraths.

Das neu gebildete Ministerium hat gestern die erste Min fert gf en abgehalten.

In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unter⸗ hauses beantragte der Minister-Präsident von Szell, daß das Haus bis zum 18. Januar keine meritorischen Sitzungen abhalten möge, weil inzwischen die Delegationen über dle , . Budgets verhandeln würden. Der Abg. Ug ron interpellierte wegen der widerrechtlichen Bezeichnung Lerreichischer Industrieartikel als inländische Erzeugnisse.

er Hanbels⸗Mnister von Heged u es erwiderte, diese An—⸗ gelegenheit werde im Rahmen der Gesetzvorlage über den unlauteren Wettbewerb geordnet werden, welche im Ministerium vorbereltet werde.

Großhbritaunlen und Irland.

get Das Auswärtige Amt hat, wie, W. T. B.“ meldet, eine 3 anntmachung r, durch welche das Publikum daran

n. wird, daß der Handel mit dem Feinde ungesetzlich sei. dri che Unteithan en dürften weder Transvaal noch den Qranje⸗ . . hei der Durchführung der Feindseligkeiten unterstützen, 1 den beiden Republiken oder Bewohnern derselben Waaren

ern. Dieses Verbot erstrecke sich auch auf Augländer, so⸗

lange sie auf hritischem Gebiet weilten. Personen, die dieser er uuf zuwiderhandelten, unterlägen 9 m, r.

Der Herzog von Westminster ist gestern Abend

gestorben.

Jrankreich.

Die Deputirten kammer genehmigte, wie „W. T. B.“ berichtet, gestern die Vorlage, betreffend er mh nkonven⸗ tionen mit Luxemburg und mit Italien, und ging dann zur Berathung dec von der Regierung geforderten provisorischen zwei Zwölftel des Budgets über. Der Deputirte Milleyoöye warf der Regierung vor, daß sie die Wiederaufnahme der parlamentarischen Ärbeiten verzögert habe, übrigens hätte auch der Senat, welcher als Staatsgerichtshof tage, das Budget nicht erledigen können. Der Minister-Präsibent Waldeck-Rousse au erklärte, die Verzögerung der Erledigung des Budgets falle nicht der Regierung zur Last, da diese vor Einberufung der Kammern die in Aussicht gestellten Vorlagen habe vorbereiten wollen. Der Minister-Präsident sprach auch seine Genugthuung über die Einberufung des Staatsgerichtshofs aus; er habe die frechen Herausforderungen der Nationalisten nicht länger ungestraft hingehen lassen wollen. Der Deputirte Lasies, welcher den Minister-Präsidenten fortwährend unterbrach, wurde zur Ordnung gerufen. Die provisorischen zwei Zwölftel des Budgets wurden mit 468 gegen 51 Stimmen bewilligt.

ierauf nahm die Kammer einen Antrag an, wonach die ö . 3 ,, in Fabriken auf höchstens 11 Stun⸗ en festgesetzt wird. Nach vier Jahren so ehnstündi Arbeitstag eingeführt werden. . an, n n Der Staatsgerichtshof vernahm gestern mehrere eugen, welche für Brunet und Gusrin günstig aussagten. Hierauf beantragten die Vertheidiger, daß Marcel Haberi als zeuge vernommen werde. Der Staatsanwalt widersprach diesem Antrage. Der Vorsitzende Fallisres erklärte, er sei entschlossen, keine Zeugen zu hören, welche am 20. Dezember und später vorgeladen seien. Nachdem die Vertheidiger sodann auf die Vernehmung der in Betracht kommenden Zeugen ver⸗ zichtet hatten, machte der Vorsitzende bekannt, daß die Liste der Zeugen erschöpft sei.

Gestern Abend fand eine von dem Aktionscomits der „Jeunesse frangaise“ zu Gunsten Trans vaals veranstaltete Versammlung in Tivoli⸗Vauxhall statt. Die nationalistischen Deputirten wohnten derselben bei. Zahl⸗ reiche Sozialisten und Anarchisten waren gleichfalls zugegen; Rufe „Es lebe die Soziale! es lebe die Armee, es lebe die Commune!“ und Rufe für oder wider Deroulède wurden laut. Der andauernde Lärm hinderte die Redner am Weiter⸗ sprechen. Es kam zu Zusammenstößen. Als das Gas erlosch, zündeten die Anwesenden Zeitungen an, bei deren Schein sie die Schlägereien fortsetzten und das Inventar des Etablissements zeischlugen. Das Verlassen des Lokals ge⸗ schah Eier, unter großem Tumult. Die Polizei ging dreimal gegen die Manifestanten vor und zerstreute sie schließlich. Gegen 10 Uhr war die Ruhe wiederhergestellt.

Nußland.

Der Vize⸗Admiral Makarow ist, wie „W. T B.“ meldet, zum Ober⸗Kommandeur des Kronstädter Hafens und der Militär-Gouverneur von Kronstadt, bisherige oberkomman⸗ dierende Vize⸗Admiral Kasnakow zum Mitglied des Admiralitätsraths ernannt worden.

Italien.

Msgr. Sambucetti ist, wie „W. T. B.“ meldet, zum Nuntius in München ernannt worden und wird sich am 10. Januar auf seinen Posten begeben.

Schweiz.

Der Ständerath hat ebenfalls die vom Bundesrath verfügten Ausweisungen von Italienern gebilligt. Der Nationalrath genehmigte, wie der Ständerath, den Vertrag mit Italien, betreffend den Eisenbahnanschluß am Simplon.

Rumänien.

Die Deputirten kammer nahm, dem, W. T. B.“ zu⸗ folge, gestern mit 73 gegen 8 Stimmen ein Gesetz an, durch welches die Beamtengehälter mit einer fünfprozentigen Steuer belegt werden.

Amerika.

Wie dem W. T. B.“ aus Washington berichtet wird, ist eine dringende Nachforderungsbill, die erste von einer Reihe bedeutender Nachtragsvorlagen, fertiggestellt worden. Die 6 wird sich auf ungefähr 51 Millionen Dollars belaufen. Hiervon entfallen auf das Kriegsdepartement 45 007 871 und auf das Marinedepartement 3 143740 Doll.

Asien.

Der neue Gouverneur von Port Arthur, Admiral Alexej eff, und sein Stab sind, nach einer Meldung des W. T. B.“, gestern in Shanghai eingetroffen. Der russische Kreuzer „Korniloff“ war ihnen nach Wusung entgegen⸗ gefahren. Der Admiral Alexejeff wird heute seine Reise nach Port Arthur fortsetzen.

Afrika.

Aus Modder River vom 17. d. M. wird, dem „W. T. B.“ zufolge, gemeldet, daß die Buren allmählich ihre beiden Flügel rings um das englische Lager ausdehnten. Der britische Fsselballon sei an dem genannten Tage früh nahe am Flusse aufgestiegen und habe die Stellung auf dem linken Flügel der Buren aufgeklärt.

Ein in Kapstadt eingetroffenes Telegramm aus Maseru meldet, daß der Kommandant Diedericks gefallen sei. Einzelheiten fehlen.

Das briiische Kriegsamt veröffentlicht eine Depesche aus Pietermaritzburg vom 22. d. Mts.,, wonach die Engländer am 18. Dezember 7 Todte und 14 Verwundete verloren hätten. Die Depesche berichtet auch von 3 Todesfällen an Typhus. . . 5 ef än 1 Regimenter geht hervor, daß es sich um ein Gefecht bei Ladysmith am 18. d. M. handele. . in

Aus Durban vom 17. d. M. meldet das „Reuter sche Buregu“: Wie sich jetzt herausgestellt hat, sind in dem Gefecht am Tugela sämmtliche von Oberst Long befehligten Geschütze mit Ausnahme von zweien, deren Rettung dem Hauptmann Schofield gelang, verloren worden. Die Bedienungsmannschaft ist fast durchweg gefallen oder in Gefangenschaft gerathen.

neut uud Woissenschaft.

Das Antiquarium und das Münztkabinet der König⸗ lichen Museen hatten, wie die Amtlichen Berichte aus den Königlichen Kunstsammlungen“ melden, im zweiten und dritten Quartal des Jahres folgende Vermehrungen zu verzeichnen: .

Dem Antiquarium ging im zweiten Quartal alg Geschenk deg ,. Paton in Kalymnoz eine kleine Sammlung von Fun dstüchen aug

atscha bei Knidos zu. Die Sammlung besteht hauptsächlich aus Scherben von Vasen rhodischer, protokorintbischer und korinthischer Art. Dazu kommen Bruchstücke von kleinen stehenden männlichen Figuren auß Kaltstein, die den (fyprischen Steinfigürchen ähnlich sind, end⸗ lich Bruchstücke von kleinen menschlichen und Thier figuren aus Terra⸗ kotta. Alle diese Scherben und Bruchstücke stammen aus derlelben Fundstelle, vermuthlich einem Temenos der Dioskuren. Andere Fund- stücke daher sind in das Britische Mustum gekommen.

Im dritten Vierteljahr erhielt die Sammlung als Geschenk von Herrn Professor Petersen in Rom zwei am Fuciner See gefundene, große bronzene Spiralarmbänder und eine Kahnfibel gleicher Herkunft, von Dr Freiherrn von Bissing die kleine bronzene Figur eines Bettlers aus Egypten. Füc die Vasensammlung wurden IM, mer ft kleinere Gefäße aus Mhoos erworben, protokorinthische, korinthische und vereinzelt auch Stücke jüngerer Gattungen. In der Sammlung von Silberarbeiten konnte der Fund von Hermopolls durch eine Anzahl von kleinen Gefäßen erganzt werden, die mit den Reliefschalen zusammen gefunden sein sollen, nämlich sechs flache Trinknäpfe, sechs kleine Becher und vier kleine ovale Teller. Von Einzelerwerbungen sind zu erwähnen: fünf römtsche Gläser aus Palästina, und zwar drei Näpfe, ein kugel⸗ förmiges und ein birnenförmiges Fläschchen, ausgezeichnet durch schöne Irisierung und sämmtlich in Formen, die bisher in der Sammlung noch nicht vertreten waren; vier griechische Bleigewichte römischer Zeit aus Kleinasien; eine bronzene Klapper mit langem Stil aus Athen. Die Herstellungsarbeiten am Hildesheimer Sllberschatz sind in der Hauptsache zu Ende geführt worden. Besonders hervorzuheben ist die Zusammensetzung eines großen kantharosartigen Gefäßes, von dem bisher nur der kelchförmige obere Theil und ein Henkel bekannt war. Von einer Weinkanne wurden so viele Fragmente aufgefunden, da ihre Form bis auf den nicht erhaltenen Fuß festgestellt und ergänz werden konnte.

Die Sammlungen des Münzkabinets wurden im mweiten Quartal vermehrt um 102 griechische, 77 römische, 850 mittelalter⸗ liche, 1853 neuzeitliche, 108 orientalische Münzen, o8 Medalllen und 5 Siegelstempel, insgesammt 3057 Stück. Unter den antiken , , Gold und Silbermünzen verdienen besonders hervor- gehoben zu werden: ein Goldstater des Demetrius Poliorceteg von wunderbarer Erhaltung, der bisher nur in einem in Florenz befind⸗ lichen Exemplar bekannt war, jwei Tetradrachmen von Amphipolis mit dem Apollokopß von vorn von aug⸗ gejeichneter Arbeit, eine durch feine und charaltervolle Aus- führung bemerkenswerthe Tetradrachme des Lysimachus, eine der Sammlung bisher noch fehlende Tetradrachme von Cydonig, mehrere der sebr seltenen Silbermünzen von Panticapaeum und Phanagorig, zwei bisher noch unbekannte Theilstücke des persischen Dareiloß, ein Silberstater von Mallus mit dem Kopf eines Satrapen, eine Drachme von Sinope mit dem Namen des persischen Satrapen Abd-Sisin, endlich unter den Münzen Großgriechenlands ein Didrachmon von Allifae und ein ebenso seltener wie schöner Diobol von Rhegium. Ohne jedwedes Gegenstück ist das medaillenförmige Stück des Chalifen el⸗Muktadir billah (308/932), auf dessen einer Seite dieser als Verschwender und Prasser bekannte Fürst mit dem Weinbecher in der Hand sitzend dargestellt ist, während die andere ihn als Lautenspieler zeigt. Als Münzort wird Särije in Taberistan zum ersten Male genannt auf einem Dirhem des Zijariden Waschmegir aus dem Jahre 363 der Flucht (— 73/74). Merkwürdig ist auch ein aus Hinterindien er worbener Silberbarren in Form einer mit Warzen besetzten Stange. Die neu erworbene Medaille auf den Maikgrafen Wilhelm von Brandenburg, Eribischof von Riga, den Bruder des Herzogs Albrecht von Preußen, findet sich in keiner deutschen Sammlung in einem 2 . teh

m dritten Vierteljahr erhielt dag Münzkabinet ausschließli durch. Geschenke einen Zuwachs von 17 antiken, 16 ern m neuzeitlichen, 17 muhammedanischen Münzen und 61 Medaillen, ins⸗= gesammt 110 Stücken. Von diesen wurden durch das Kabinet Ihrer Maijestät der Kaiserin sechs silberne Medaillen auf die Ginweihungg⸗ feierlichkeiten der drei neuen Berliner Gedächtnißkirchen sowie die . auf die Einweihung der Erlöserkirche in Jerusalem

esen.

Bauwesen.

In der Preisbewerbung um Entwürfe für ei J bad ⸗Anlage in Bernburg sind, wie das . , meldet, auf einstimmigen Beschluß des Preisgerichts die Prelse, wie folgt, vertheilt worden: ein Preis von 2600 M den Architekten Peter Recht in Bernburg und Albert Schröter in Dresden, ein zweiter Preis von 2000 A den Architekten Karl Börnstein und Emil Kopp in Berlin⸗Friedenau, je ein Preig von 1000 6 dem Professor Hubert . Hannover und den Architekten Schulz und Schlichting

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

In der gestrigen Aufführung von Lessing's Tra Emilia Galotti? gab Fräulein Betty 8. n g . i dem Schauspielhause in München angehörte, als Gastrolle die Claudia, Emilia's Mutter. Ihrem Spiel merkte man wohl pflichttreues Studium an, es feblte ihm aber bisweilen an Innerlichkeit und eigen artiger Auffassung, so daß es wohl anzusprechen, aber nicht rech zu erwärmen vermochte. Die Leistungen der anderen Mi wirkenden waren durchaus befriedigend. Die Gräfin Orstna wurde in den Scenen des außflodernden Gefühlsausbrucheg von Fräulein Poppe vollendet dargestellt. Auch Herr Pohl that si in der Rolle des Marinelli hervor. Eine recht sympathische 6g war ferner diejenige der Emilia in der Darstellung von Fräulein

Lindner. Theater des Westens.

Verdi's Oper Rigoletto“ ging gestern auf der Charlotten⸗ burger Opernbühne zum ersten Male in . 3. 26 . rollen der Gilda und des Rigoletto waren mit Gästen besetztn, und war wurden dieselben von Fräulein Olga Piccaluga und Herrn Juan Luria gegeben. Die sympathische junge Sängerin, welche an der itallenischen Oper in St. Petersburg engaglert war und welche, aus ihrer Erscheinung und ihrer Aussprache des italienischen Textes zu schließen, nordischer Herkunft ist, konnte mit ihrer Kehlfertigkeit nur mäßigen Ansprüchen genügen. Sie verfügt über ein schönes Matera, geht aber damit um, als hätte sie nicht einmal die Elementarschule des Kunstgesangs durchgemacht, als hätte sie vielmehr, lediglich ihren natürlichen Mitteln auzgerüstet und dem eigenen Instinkt folgend, sich an das Studium der schnierigen Partie herangewa Diese natürlichen Mittel, welche so wenig kunstgececht und künstlerisch verwendet wurden, sind, wie trotz der Unzulänglichkest der gestrigen Leistung erkennbar war, enischieden noch entwickelun fähig und einer sergfältigeren. Ausbildung werth. Herr Lur der Felte Gast, ist hier bereits bekannt. Er bot . Annehmbare, vermochte aber als Darsteller nicht be onderg zu fesslln. In der wenig umfangreichen, aber dankbaren P des Heizogs that sich Herr Braun eist im letzten 5 berbor, welcher äberbaupt der am besten gelungene der gaäzen Aufführung war. Die kleineren Aufgaben wurden von ven Damen Brackenbammer, Detschy, Untsch, den Herren Philler, Schwabe u. J. 1 gelöst. Das Publikum zeichnete die Vaupt⸗ darftelle durch, Beisal aus und verlangte die Wöederholung deg wicksamen Schlußduett im dritten Att. Nachträ lich sei noch