Theater und Musik.
Konzerte.
Der Solist des sechsten Pbilharmonischen Konzerts, welches unter der Leitung von Arthur Nikisch am Montag in der Philharmonie stattfand, war der bekannte belgische Geiger Eugene Ysaye aus Brüssel, welcher seine groß Virtuosität in dem Konzert Nr. 3 in H-moll von Saint⸗Sasns im glänzendsten Lichte zu zeigen vermochte. Bon seiner sicheren Technik ganz abgesehen, versteht es der Künstler, seinem schönen Jastrument einen großen, edlen, leiden schaftlich gefärbten Ton zu entlocken. Ebenso gut gelang ihm der Vortrag der G-dur Romanze von Beethoven, welcher so starken Beifall ent- fesselte, daß sich Herr Ysaye noch zu einer Zugabe entschließen mußte. Die durch das Orchester zum ersten Male vorgeführte Symphonie in C- moll des russischen Komponisten Alexander Glajzunow fand bei der aufmerksamen Zubörerschaft eine günstige Aufnahme. Das düstere, von den Bässen eingeleitete Hauptthema im beginnenden Adagio wird auch in dem darauffolgenden Allegro passionate in gesteigerter Form moduliert und bebält seinen melancholischen Charakter bis zum Ein- gang des dritten, „Tema con variazioni“ überschriebenen Satzes. Dieser erscheint dagegen in seiner feinen Ausarbeitung voller Sonne und Wärme. Ebenso ist das nachfolgende zierliche, rbythmisch fesselnde Intermezzo reich an greifbaren Motiven, die im Finale, nur etwas zu massig und schnell abwechselnd, wieder auftreten. Das Orchester wurde unter Herrn Nikisch's anfeuernder Führung der sehr schwierigen Kom— position vollauf gerecht und bot das mannigfach wechselnde Kolorit des Werks in feinster Abtönung dar. Das späterhin ebenfalls zum ersten Mal zur Aufführung gebrachte Charakterstäck für großes Orchester von Heinrich Hofmann, Icrlichter und Kobolden, ist ein stimmungsvoll gearbeitetes Tongemälde, welches als würdiges Gegenstück zu Mendelssohn's Quverture zum Sommernachtstraum. gelten könnte. Einen wirkungsvollen Abschluß fand das Konzert mit der Vorführung von drei Sätzen aus ‚Faust's Verdammniß“ von Berlioz. .
Drei Künstler, deren Namen in der musikalischen Welt einen guten Klang haben, der Klaviervirtuose und Komponist Moritz Maver⸗HMabr, der Wärzourger Professocz Hermann Ritter (Viola alta) und der Köagiglichée Kammersänger Paul Bulß, liehen sich am Dienstag v. W. im Beethoven⸗ Saal bören. Der Abend wurde mit Rubinstein's Sonate für Klavier und Viola alta in Frmoll (op. 49) eröffnet. Der fein ausgegrheitete Vortrag, der wunder bare Zusammenklang der Bratsche und des Flügels, das innige gegenseitige Verständniß der beiden Ausführenden boten einen hohen Kunstgenuß. Die später nachfolgenden Klapiersoli gaben dem Konzertveranstalter Herrn Mayer Mahr hinreichende Gelegenheit, sich als vollendeten Interpreten hervorragender Musikwerke zu zeigꝛn. Den eingeschalteten, von Paul Balß vorgetragenen und von dem Konzertgeber feinfühlig begleiteten Balladen von Loew, Liedern von Mapzr-Mahr und Scharwenka wurde gleichfalls reicher Beifall zu tbeil — Ebenfalls am Dienstag gab Fräulein Marie Cracroft im Saal
Schönheit des Tones. Die vornehme Art ihres Gesangs und ihrer Vortragswelse rief dagegen berechtigten Beifall hervor; ebenso war nach dem Spiel des Fräuleins Wiszwianski der Applaus sehr lebhaft.
Das französische Konzert der Herren M Widor und J. Philipp mit dem Philharmonischen Orchester unter Leitung des Erst⸗ genannten brachte am Donnerstag in der Philharmonie in seinem ersten Theil eine recht interessante, an einzelnen Stellen sich zu be— deutender Klangwirkung erhebende Symphonie für Orchester und Orgel von Widor. Der Gedanke, welcher diesem Werke zu Grunde liegt, die Gegenüberstellung der Eigenart von Orchester und Orgel, von Leidenschaft und Grhabenheit, wirkt packend, wenn auch stellenweise durch einzelne Längen der Eindruck etwas verflacht, An. Stelle der auf dem Programm genannten Phantasie desselben Komponisten kam ein Konzert (op. 39) für Klavier und Orchester zu Gehör. In diesem sowohl wie in eiger Phantaste von Bernard erwies sich Herr Philipp als ein tüchtiger Pianist von hervorragender Technik, der spielend die nicht unbedeutenden Schwierigkeiten des Klavierparts überwand. Im übrigen boten beide Stücke wenig Interesse. Origineller und packender war die zum Schluß gespielte Spanische Quverture von Widor. — Auch die Kompositionen des Fräuleinz Sara Jessels, die an dem- selben Abend im Saal Bechstein durch das holländische Trio der Herren V. Bos, van Veen und van Lier, sowie durch die Gesangskünstler Fräulein Marie Berg und Herrn Emil Severin zum Vortrag gebracht wurden, zeigten viele anmuthige musikalische Gedanken, Intensität des Gefühlz und eine wildstärmische, — aller dings etwas nachempfindende — Ausdrucksfähigkeit. So wirkten die ersten Sätze des Trio in H- moll in ihrer talentvollen Frische recht erfreulich, wie auch das sehr graziöse Liedchen Rokoko. Dagegen fielen die letzten Sätze des Trio bedenklich ab, die fortwährende Wiederkehr des Hauptthemas war geradezu ermüdend, und zum Schluß wurde die im Ganzen doch günstige Wirkung des Konzerts durch die banale Melodie des Liedes Torero“ geschädigt. Die begabte Komponistin muß bei ihren Arbeiten etwas strengere Selbstkritik walten lassen. — Im Beethoven⸗Saal gaben ebenfalls am Donnerstag Fräulein Martirha Remmert (Klavier), die Herren Henri Petri (Violine) und Georg Wille (Violoncello) den ersten ihrer geplanten drei Beethoven⸗-Trio Abende. Mit künstlerischem Erfolge spielten sie die Trioß op. 1 Nr. 1 in Es-dur, op. 121a in (Ge-dur, op 11 in B-dur und op. 70 Nr. L in LB-dur und lösten ihre Auf⸗ gabe in geraden vorzuͤglicher Weise. Fräulein Remmert that sich durch ihre Technik, Tonbildung und durch Kocrektheit im Zusammen⸗ spiel besonders hervor. Die zehn Variationen Über das Müller'sche Lied: „Ich bin der Schneider Kakadu“ tamen in ihrem heiteren Inhalt klar zum Berständnitz. Eine vor treffliche Leistung war auch das Allegro des Trio in D-dur, das den belebenden Schluß des in jeder Hinsicht genußreichen Abends bildete. Die ziemlich zahl— reich erschienenen Zuhörer folgten den Darbietangen der Künstler mit wachsender Theilnahme und spendeten zum Schluß namentlich der
welche auf ein schlummerndes Talent des jungen Tonsetzers schli ließ. Viel besser waren ihm die Verse des Textes ö ö e man freilich auch bei diesen das Gefühl hatte, Aehnliches an. gehör zu haben. Herr Schuegraf war bestrebt, die Liedervorträge möglicht wirkungsvoll zu gestalten. Sein etwas gaumiger Tonansatz und z nicht mehr ganz frische Stimme waren ihm dabei aber m enn Im Beethoven⸗Saal veranstaltete der bekannte Kammel. n. Herr Karl Mayer am Sonnabend einen Lieder- und Balladen. bend, zu dem ein zahlreiches Publikum erschienen war. Dag Organ des Sängers klang in der Tiefe voll und schön, weniger in der Höh! hier machte sich dlesmal oft eine gewisse Schärfe bemerkbar, auch war die Intonation nicht immer einwandfrei. Die Deutlichkeit der sprache und Vornehmheit des Vortrags waren dagegen, wi tadelloß. Das Publikum spendete den einzelnen Numme abwechselungsceichen Programms sehr lebhaften Beifall sich der Künstler zu mehreren Zugaben entschließen Herr Otto Bake waltete als Begleiter dezent und mit künstlerischem Verständniß seines Gleichfalls am Sonnabend gab Fräulein Tilly Koenen ihren zweiten Liederabend in der Sing-⸗Akademie. Die sehr zahlreiche Zuhörerschaft erfreute sich wieder an den Vorträgen der Sängern und dankte ihr mit stürmischem Applaus. Sie brachte als Neuheit einen Liedereyelus: ‚Verlorenes Leben aus dem „Liedermacher“ don Julius Stinde, von Heinrich van Eyken komponiert, eine Reihe charakteristischer tiefempfundener Gesänge, und zwei äußerst an sprechende humorvolle Kinderlleder von Cath. van Rennes zu Gehör. Für so tief in die Empfindung eingreifende Kompositionen, wie „Leer sst der Tag“ von Hans Sommer, findet jedoch die Künstlerin noch nicht den rechten Ausdruck. Die Lieder wurden von Herrn Anton Tierit aus Amsterdam am Klavier angemessen begleitet.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Jobannez Doebber's Oper „Die Grille! unter Mitwirkung der Damen Herzog, Rothauser, Goetze, Krainz. Kopka und der Herren Berger, Wittekopf, Stammer. Krafa und Lieban gegeben. Im Ballet tritt Fräulein Dell' Era auf. Kavellmeister Schalk dirigiert. Den Schlaß bildet das Ballet Die Pappenfeen. — Das geplante Gaftspiel der Sängerin Frau Schoder-Guthell aus Weimar mußte wegen Heiserkeit der Künstlerin verschoben werden.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Adolph LArronge's Schauspiel Otto Langmann Wwe.“ gegeben. Am Sonnabend geht zum ersten Male „Das Bärenfell, Schwank in drei Aufjügun von Gustapy Kadelburg, in Scene. Die Besetzun lautet; Otto Bernicke, Fabrikant: Herr Vollmer; Alfred Kahlbach Herr Keßler; Franziska, seine Frau: Fräulein von Mayburg; Conrad Bernicke Herr Hertzer; Betty, seine Frau; Fräulein Hausner; Lisa Bernicke: Fräulein Sperr; Paul Dreßwitz, AÄrchitert. Herr Boettcher; Beckerle, Prolurist: Heir Heine; Mathilde Steljner:
Bechstein einen Klavier⸗Abend, der trätz des sehr interessanten und
vielseitigen Programms nur wenig besucht war.
Präludien und Fugen für Orgel, die die Konzertgeberin für Klavier geschickt arrangiest hat, leiteten den Abend ein. Um die Größe und Wucht dieser Offenbarungen ganz vollkommen wiederzugeben, fehlt es Anfang, derselben indessen noch an dem Vermögen, ihrer Empfindung In der E-moll-
den richtigen fünstlerischen Ausdruck zu verleihen.
Sonate (op. 90) von Beethoven gelang das Lyrische ui Schluß sei noch des äußerst gelungenen Vortrags des Schubert
Liszt'schen ‚Erlkönigs“ gedacht
Zwei sehr vecschiedenarti; veranlagte Känstlecinnen gahen am Mittwoch im Saal Bechsteia geneinsam ein Konzert. Bei der Sängerin. Fräulein Clara Begas herrscht der Verstand, welcher
die beabsi htigten Effekte genau berechnet, bei Fräulein H. Wiszwianski, das Temverament mochte dena die letztere z.
B Werke von Beethoven nicht stilgerecht zu interpretierten. Man erkannte sie unter ihren Fingern kaum wieder. Ihr nicht unbedeutendes Talent müßte, um nicht in Manier aaszuarten, in die richtigen Bahnen geleitet werden. Die Stimme von Fräulein Begas ist seit ihrem letzten Auftreten vor zwei Jahren gewachsen, aber leider auf Kosten der
Pianistin lebhaften Beifall. Drei Bach'sche
zeigte sie Beetboven'schen D-dur Konzert?
gut, und zum fassendes Können.
Katharina Fleischer⸗ Edel Orchester begleitete mit der Pianistin, vor. So ver⸗
Bach und
Fräulein Gabriele Wietrowetz, die bekannte Geigerin aus Professor Joachim's Schule, gab am Freitag im Beethoven Saal ein gut besuchtes Konzeit. Abgesehen von einer gewissen Unrube am im Verlaufe des von ihr
D-moll Konzerte von Max Bruch ihr gediegene und um⸗ Fräulein Wietrowetz' eraste, tiefe Natur ver— schmäht jede Effelthascherei, und doch fesselt ihr Spiel in hohem Grade die Zuhöcer. Nicht minder sprachen die glänzen: e Sopran— ftimme und der lebendige Vortrag der mitwirkenden Sängerin Frau an. Das Philbarmonische gewohnter Herr Bruno Granichstaedten, ein junger Dichter und Komponist, begleitete an demselben Abend in der Sing Akademie einen von dem bayerischen Kammersänger Herrn Eduard Schuegraf vor— getragenen Cyclus von dreizehn Liederkompositionen zu eigenen Texten am Klavier. Es fehlt den Kompositionen noch an Technik und an einheit- licher logischer Entwickelung. Die Harmonien erscheinen ziemlich wahllos durcheinandergemengt, bald fremdartig, bald allzu einfach klingend. Ab und zu war freilich auch eine eigenartige Stimmung unverkennbar,
gespielten
sowie ganz besonders in dem
Vortrefflichkeit. —
wirken:
Fräulein Abich; Hartmann: Herr Will; Kramer: Herr Winter; Schulje: Herr Eichholz; Anton, Diener bei Bernickes: Herr Link; Hedwig, Dienstmädchen bei Kahlbach: Fräulein Tauma; ein Maler— gehilfe Herr Paris. Ort der Handlung: Bernicke's Villa bei Berlin. Das Stück ist vom Regisseur Oskar Keßler in Scene gesetzt.
In dem Konzert mit eigenen Kompositionen, welches der bekannte Komponist Oerr Karl Gleitz am 25. Januar in der Phil. harmonie geben wird, gelangen u, a. ein großes Werk für Soli, Chor und Orchester: Dichtung: „Simson“ zur Aufführung.
Das Konzert, welches Frau Nellie Melba am 23. Januar in
der Philharmonie veranstaltet, findet unter Mitwirkung des Pbil⸗— harmonischen Orchesters statt. In der Arie von Mozart welche die Künstlerin u. a. zum Vortrag bringen wird, hat Professor Dr. J. Joachim das Violinsolo übernommen. In dem morgen, Donnerstag, Abends 7 bis 8 Uhr, in der Heilig-Kreuz⸗Kirche (am Blächerplatz) stattfindenden Kirchen⸗ konzert des Organisten Heren Bernhard Irrgang werden mit— Fräulein Marie Lindow (Sopran), Fräulein Tont Dealau Alt), Fräulein Martha von Scheel (Vsoline) und Herr Richaid Czerwonky (Violine). Der Eintritt ist frei.
„Hosbur und Signild“ Üund eine symphonische
(
Untersuchungs⸗Sachen.
Unfall⸗ und Invaliditäts⸗ ze. Versicherung. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen ꝛe. Verloosung ꝛc. von Werthpapieren.
9 untersuchungs-Sachen.
(72222 Steckbrief.
Gegen den früheren Buchhalter bei der Haupt- kasse der Gemeinde⸗Krankenversicherung des Kreises Pr.“ Holland, Richard Witt, welcher flächtig ist, ist die Untersuchungsbaft wegen Unterschlaaung amt— licher Glder im Betrage von ca. 5000 M unter falscher Buchführung (85 350 und 351 Str. Ges. B.) angeordnet. Wtt ist am 11. Februar 1863 zu Pr. Holland in Ostpreußen geboren, 1,BV79 m groß, schlank, hat blondes Haar, eine starke Nase und trug früher einen blonden ins Röthliche übergehenden Schnurrbart; er raucht viel, liebt weiblich‘ Gesell— schaft, spricht deutsch und hat sich Ende November 1889 aus Pr. Holland entfernt. Se ne Photographie ist in Nr. 4 des Internationalen Kriminalpolizei⸗ blattes vom 24. Aprel 1890 enthalten.
Es wird ersucht, den Witt zu verhasten, ibn dem nächstgelegenen Amtsgerichte zuzuführen und von der Verhaftung hierher telegraphische Mittheilung zu machen.
Braunsberg, den 5. Januar 1900.
Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht.
72301] Steckbrie fs Erledigung.
Der hinter dem Schriftsetzer Ozcar Bülow aus Mechau, Kreis Groß Wartenberg, in Nr. 275 pro 1895 des Deuischen Reichs. und Königlich Preußischen Staats Anzeigers am 6. November 1895 ertlassene Steckbrief ist erledigt. — L2 38/90. —
Kreuzburg O—⸗S., den 4. Januar 1900.
Der Königliche Staatsanwalt.
D . 0 R ᷣ¶
72221] Beschluß.
In der Untersuchungssache gegen den Fruchthändler Jakob Falkenstein von Wetzlar, jetzt mit unbe— kanntem Aufentbaltsorte in Amerika abwesend, wegen Sittlichkeite verbrechens wind der Beschluß des unter— zeichneten Gerichts vom 3. Oktober 1889, durch welchen das im Reiche befindliche Vermögen des An— geschuldigten mit Beschlag belegt ist, in Erwägung, daß die Gründe, welche zur Arortdnung dieser Be— schlagnahme gesübrt haben, weggefallen sind, nach Einsicht des 5 3565 St P. D. auigehoben.
Limburg, den 5. Januar 1900.
Königliches Landgericht. Strafkammer 2. (gez) Schmidt. Freusberg. Anerbach. Ausgefertigt:
Limburg, den 5. Januar 1900.
(L S.) Hofmann,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Aufgebote, Verlust⸗ und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.
sachen, Zustellungen u. dergl.
72200 Zur Zwangsverfteigerung des dem Agenten Steffens zu Güstrow gehörigen, an der Langenstraße daselbft belegenen Wohnhausgrundftücks A. 1V Nr. 569 des Stadtkatasters steht nach dem vom unterzeichneten Amtsgerichte am 21. Oktober 1899 erlassenen Ver— kaufsproklame der Ueberbotstermin auf Freitag, den 2. Februar 1900, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 11, an. Derselke wird vorscheifts. mäßig hiedurch öffentlich in Erinnerung gebracht mit dem Bemerken, daß in dem heute statt— gefundenen ersten Verkaufstermine für das beregte Grundstück ein Bot nicht abgegeben worden ist. Güstrow, den 5. Januar 1900. Großherzogliches Amtsgericht.
72308 Beschlus.
In Sachen des Handelsmanags Salomon Schloß in Worms, Gläubiger, durch Rechtsanwalt Kampf in Osthofen vertreten, gegen Wilbelm Beck, Tag—⸗ löhner aus Dittelsheim, z. Zt. unbekannt wo sich aufhaltend, Schuldner, wegen Zwangs vollstreckunz in das unbewegliche Vermögen, wird die Zwangavoll⸗ streckung angeordnet und Termin zur Verhandlung über die für das Verfahren erheblichen tbatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse und Bedingungen der Versteigerung anberaumt auf Mittwoch, den 2I. Februar 1900, Vormittags 11 Uhr, im Sitzunge saale des unterzeichneten Gerichts. Diese Bekanntmachung geschieht zwecks Zustellung an den Schuldner Beck.
Osthofen, 2. Januar 1900
Großherzogliches Amtsgericht. Hessel.
72220)
Die unter dem 26. Jannar 1895 erlassene Be⸗ kanntmachung bezüglich der zum Nachlasse des unter dem 27. Juli 1894 in Berlin verstorbenen Wein großhändlers Carl Elsbol; gebörigen und abbanden gekommenen 3 prozentigen Ostpreusischen Pfandbriefe
Litt. EB. Nr. 4372, 4373, 4374 und 22376 u 2000
Litt. C. Nr. 17597 zu 1000 „M und
Litt. D. Nr. 11084 und 21399 zu 600 ½ ist erledigt, da sich diese Pfandbriefe wieder vor— gefunden haben.
stönigsberg, den 2. Januar 1900. Ostpreußische en, , m n,
o n.
Oeffentlicher Anzeiger.
ö 2) Aufgebote, Verlust. u. Fund⸗
72346 Bekanntmachung.
Folgende Stücke der 5 o/ au porteur aus- gestellten Rententitel der öffentlichen Schuld sind am 23. Oktober 1899 in Genua gestohlen worden:
Nr. 67 335 der Rente zu 1000 Lire. , ö. 2609 Nr. 356 524 .
Der Eigenthümer hat der Königlichen Polizei behörde zu Genua davon Anzeige gemacht und eine Belohnung von 1009 Lire demjenigen geboten, der sie ihm wieder herbeischafft; außerdem ist der Eigenthümer bereit, demjenigen der sie in nach⸗ weislich gutem Glauben besitzt, die 10 ½ zu bezahlen, die das Gesetz dem zuspricht, der gesundene Sachen abliefert. Nähere Auskunft er⸗ theilen die Königlichen Poltzeibebötden (R. Questure) in Genua und Allessandria oder die Verwaltung des Corriere Mercantile“ von Genua. Nachrꝛicht zu Nr. 141. IV/ S. O0.
stönialiches Polizei ⸗ Präsidium, Abtheilung IV, Berlin.
162738 Aufgebot.
Die Firma F. Martini, Kognak , Brennerel zu Weissentburm - Neuwied hat unter der Behauptung, daß ihr ein Niederlageschein des Königlichen Haupt. Steueramtes zu Koblenz vom 17. April 1899, ein⸗ getragen im Niederlageregister Konto 37 Blatt 140 Nr. 1, über ein Faß gezeichnet Nr. 12, Inhalt Kognak, Gewicht 285 kg, Land der Herkunft: Frank— reich, abhanden gekommen, das Aufgebot desselben beantragt. Es wird demnach der Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, seine Rechte spaäͤtestens in dem auf den 20. Juni 19090, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter eichneten Gericht, Zimmer 74, an- beraumten Aufgebotstermin anzumelden und die Urkunde vorzulsgen, widrigenfallz die Krastlos— erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Koblenz, 22 September 1899.
Königliches Amtsgericht. 3. Scholl.
5 4980 Aufgebot.
Die Haushälterin Lina Rademacher von Sundern bat das Aufgebot des auf ihre? Namen aus estellten Sparkassenbuchs Nr. 1063 der Firma Basse und Selve zu Altena ürer eine am 1. Juli 1898 vor— banden gewesene Einlage von 162 M 34 3 be— antragt. Der Inhaber des Buches wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 26. Mai 1900, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 15, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen,
S. Kommandit ⸗Gesellschaften auf Aktien u. Aktien⸗Gesellsch. 7. Erwerbs- und Wirthschafts⸗Genossenschaften.
8. Niederlassung ꝛ. von Rechtsanwälten.
J9. Bank⸗Ausweise.
10. Verschiedene Bekanntmachungen.
widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er— folgen wird. Altena, den 6. Nopemker 1899. Königliches Amtsgericht.
23072 Aufgebot.
Es haben beantragt:
I) die Ehefrau des Kleinksöthers Christian Tolle, Dorette, geb. Schwarze, zu Brunkensen das Aufgebot der am 10. Januar 1823 bestätigten Obligation vom 14 März 1819 über 300 , welche nebst 5 vom Hundert Zinsen für den Oekonomen Alpheus in Erzhausen auf dem Kleinkothhofe Versicherungs. Nr. 8 zu Brunkensen eingetragen sind,
2) der Brinksitzer Hermann Göbert in Linse das Aufgebot der Obligation vom 13./14. Juni 1848 über 300 M, welche nebst 4 vom Hundert Zinsen für den Brinksitzer und Korgmaller Heinrich Hart in Kemnade auf der Brinlsitzerstelle Bersicherungk⸗ Nr. 18 zu Linse eingetragen stehen,
3) der Halbmeier Friedrich Falke in Linse das Aufgebot der Obligation vom 350. Dejember 1857 über 300 M, welche nebst 4 vom Hundert Zinsen für seinen Vater, den Halbmeier Friedrich Falke in Linse auf der Brinlksitzerstelle Versicherungs⸗Nrm !? daselbst eingetragen sind, ⸗
4) der Ackerkürger Friedrich Kräsche in Eschert— bausen das Aufgebot wegen der Löschung der für die Geschwister seines Vaters aus dem Vertrage vom 20. Januar 1860 auf der Brauerstelle Versicherungt⸗ Nr. 88, früher 81, in Eschershausen eingetragenen Abfindungskapitalien.
Die Tilgung der Forderungen, und zwar der unter 1 und 2 als vor Lem 1. Ottober 1878 geschehen, ist glaubhaft gemacht. Die unbekannten Jahaber der oben unter 1, 2 und 3 bezeichneten Urkunden, sowie alle, welche auf die betr. Hypotheken und bezw auf die unter 4 gedachten Abfindungen Anspruch machen, werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 14. März 1900, Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter⸗ mine, anzumelden und die Urlunden vorzulegen, widrigenfalls diese den Eigenthümern der verpfändtten Grundstücke und bezw. den Schuldnern oder dessen Rechtsnachfolgern gegenüber für krafilos erklärt, die Svpotheken im Grundbuche gelsscht werden, auch dit Löschung der Abfindungen erfolgen soll.
Eschershausen, den 6. Jani 1899.
Herzogliches Amtsgericht. Wehmann.
72255 Aufgebot.
J. A. Die verloren gegangenen Hyvpotheken= urkunden: *
1) über das auf den Grundsstücken des früberen Landbrieftragerg, jetzigen Arbeiters August Krause,
er in Iden, jetzt in Magdeburg wohnhaft, ver . im Grundbuche von Iden Band V Blatt 235,
a. für die Kirche in Rengerslage aus der Schuld⸗ urkunde vom 11. Oktober 1871 in Abtheilung III Nr. J eingetragene Darlehn von 290 Thalern,
b. für den Ackergutsbesitzer Wilhelm Lüdecke zu Giesenslage aus der Obligation vom 18 Oktober 1571 in Abtheilung II unter Nr. 2 eingetragene Darlehn von 100 Thalern,
2) über die auf den Grundstücken des Acker⸗ manns Wilhelm Müller in Klein⸗Rofsau, ver— zeichnet im Grundbuche von Klein -Rossau, Band 1 Blatt 289 und auf dem Grundstück des Ackermann Wilhelm Kraberg daselbst, verzeichnet in demselben Grundbuche Band 1 Blatt 1 auf Grund des Ueber. gabekontrakts vom 16. Dezember 1852,
a. für den Altsitzer Joachim Christoph Müller in Klein⸗Rossau in Abtheilung III Nr. 1 bezw. Nr. 151 eingetragenen 609 Thaler Kaufgelderrest,
b. für jedes der 4 Geschwister Asmus, Friedrich Wilhelm. Marie Dorothee und Johann Friedrich lrichtig Johann Joachim) Müller in Abtheilung III Nr. 2 bejw. Nr. 152 eingetragene Naturalaug⸗ stattung;. ö
3) über die auf den, Grundstücken der Landge— meinde ju Iden, verzeichnet im Grundbuche von Iden Band III Blatt 265 für die am 7. September I1840 geborene Marie Louise Elisabeth Mittelstedt auf Grund des am 24 Mai 1844 bestätigten Erb— tezesses vom 4/23. Mai 1844 in Abtheilung III Nr. J eingetragenen 35 Thaler Muttergut,
werden zum Zwecke der Löschung aufgeboten.
B. Im Grundbuche von Goldbeck Band 1 Blatt 49 auf den dem Ackerhofsbesiß er Friedrich Hünemörder daselbst gehörigen Grundbesitz stehen in Abtheilung III unter Nr. 5e. aus dem gericht. lichen Kaufbertrag vom 24. Dejember 1856 für die Wittwe Anna Dorothee Hünemörder, geb. Koch, in Goldbeck 1090 Thaler Kurant eingetragen. Die Post ist angeblich getilgt und soll gelöscht werden.
Auf den Antraz der Grundstückseigenthümer werden die Inhaber der zu A. bezeichneten Hypo- thekenurkunden, sowie die Rechtsnachfolger der zu A.,. 3 und B. genannten Hvpothekengläubigerinnen aufgefordert, ihre Ansprüche und Rechte auf die Posten spätestend im Aufgebotstermine am 25. April 1900, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, zu A. auch die Hypothekenurkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlosertlärung der zu A. bejeichneten Hypotheken, urkunden erfolgt, und die zu A. 3 und B. erwähnten Rechtsnachfolger mit ibren Ansprüchen auf die Posten ausgeschlossen und die Posten im Grundbuch gelöscht werden.
Osterburg, am 27. Dezember 1899.
Königliches Amtsgericht.
72240 Beschlusß.
Das Aufgebotsverfahren, betreffend die Urkunde über die im Grundbuch der Flur Barby Band 22 Blatt 14 (etzt 986) Abtheilung 111 Nr. 1' für die Geschwister Allenftein a. Marie Agnes, b. Johanne
riederike, .. Minna Marie eingetragenen 90 Thlr.
kuttergut, bestehend auß dem Erbrezeß vom 14/17. Juli 1869 und dem Hypothekenbuchsauszuge vom 31. Juli 1869, wird, da der Antrag zurück- genommen ist, eingeftellt.
Barby a. S, den 5. Januar 1900.
Königliches Amtsgericht.
72254 Aufgebot.
Der am 28. November 1843 zu Halle a. S als Sohn des zu Halle a. S. wohnhaft gewesenen Ober— Postkommissarius Auguft Baatz und dessen Ehefrau Alwine, geb. Hartmann, geborene, zu Breslau wohn haft gewesene Eisenbahnbeamte Karl Theodor Emil Baatz, der seit dem Jahre 1885 verschollen ist, wird auf Antigg der verehelichten Rentier Mathilde Zimmer, geb. Baatz, im Beistande ihres Ehemannes, des Rentiers Ferdinand Zimmer zu Halle a S. und der Lehrerin Elifabeth Baatz zu Kochstedt (Kreis Aschers leben) aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Gericht spätestens in dem auf den 9. November 1900, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Schweidnitzer Stadtgraben Nr. 4, Zimmer Nr. 385 im II. Stod, anberaumten Aufgebotskermin schriftlich oder mündlich zu melden, widrigenfalls die Todes— erklärung erfolgen wird.
Breslau, den 2. Januar 1900.
Königliches Amtsgericht.
72218) Aufgebot.
Auf den Antrag des Stockmachers Wilhelm Gerstenberg zu Lin cewerra als bestellten Vormunds wird der am 19. August 1833 zu Lindewerra ge— borene Johann Konrad Heepe, ein Sohn des Acker— manns Johann Georg Heepe und seiner Ehefrau Amalte Wilhelmine, geb. Riemann, welcher später nach Nord-Amerika ausgewandert ist aufgefordert, sich spätestengß im Termine am 12. November 1900, Vermittags EO Uhr, vor dem unter— zeichneten Gerichte zu melden, widrigenfalls seine Todeserklärung erfolgen wird.
Heiligenstadt, den 30. Dezember 1899.
Königliches Amtsgericht. Abth. JV.
72219 Beschluß.
Der Rechtsanwalt Langenberg in Zeltz hat als gerichtlich bestellter Pfleger des Nachlasses des am 27. Februar 899 im Krankenhause zu Zeitz ver⸗ storbenen Papiermacheis Wilhelm Friedrich Ernst König von der Neumühle bei Sautzschen das Auf— gebot der unbekannten Erben beantragt. Wilhelm Friedrich Ernst König ist am 4. März 18373 zu Saalfeld als der außereheliche Sohn der Johanne Magdalene Friederike Richter, wväter verehbellchten König, welch am 9 Januar 1855 in Blankenkurg in Thüringen verstorben ist, geboren und ist ihm durch Verfügung des Königlichen Regierungs.Prä— sidenten ju Merseburg vom 15. Januar 1894 die Henehmigung zur Annabme und Führung des awiliennamens König ertheilt worden. Es werden daker die unbekannten Giben des *. König auf. Gesordert, spätestens in dem auf den 22. Ottober 1800, Vorm. III Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Ne. 5, anberaumten Termine ihr Erbrecht anzumelden und zu bescheinigen, widrigen. salls der Nachlaß den sich inelt enden und legitimie— renden Eiben, in Ermangelung dessen aber dem landes herrlichen Fiskus verabfol it werden wird.
Zeitz, den 20. Dezember 1859.
Königliches Amtsgericht.
72252 Bekanntmachung.
Durch Ausschlußurtheil des unterzeichneten Ge⸗ richts vom heutigen Tage ift der Depotschein der Reichsbank in Berlin Nr. 1025 48 vom 8. Fe⸗ bruar 1398 über zwei Sparkassenbücher der ftädtischen Sparkasse zu Berlin im Gesammtbetrage von 1610,51 4, ausgestellt für den Schriftsetzer Wilhelm Katz in Berlin, für kraftlos erklärt worden.
Berlin. den 4. Januar 1900.
Königliches Amtsgericht J. Abth. 84.
72248
Nr. 21 399. Das Großh. Bad. Amtsgericht zu Ueberlingen bat unterm Heutigen in der KRufsgebots— sache der Katharina Mauch Wittwe, geb. Breher, in Sohl, Gemeinde Großschönach, folgendes Ürtheil' er= lassen: ‚Das auf den Namen der Katharina Mauch Wittwe, geb. Dreher, in Sohl lautende Sparbuch Nr. 3496 der Spar. und Waisenkasse Ueberlingen wird für kraftlos erklärt.“
Ueberlingen, den 28. Dezember 1899.
Gerichtsschreiber Gr. Amtagerichts: Wiegel.
72251]
Am 27. Dezember 1899 ist Ausschlußurtheil erlafsen über folgende Hypotheken:
Grundbuch von Natzungen Vol. L Fol. 5 Abth. II:
a. 36 Thlr. Abfindungen für die Gebrüder August, Wilhelm und Friedrich Wegge zu Natzungen, für jeden 12 Thlr. aus der Urkunde vom 3 Juli 1840, b. 97 Thlr. 24 Sgr, welche ,, . zufolge Schichtungsurkunde vom 4. Februar 1825 dem Kinde aus erster Ehe ihrer Mutter, nämlich Johann Heinrich Büttner zu Natzungen, geb. den 4. Dezember 1824, zur Zeit der Großjährigäeit oder Zustandekunft als Abfindung verschuldet.
Borgentreich, den 27. Dezember 1889.
Königliches Amtsgericht. Fisch er. 72203 Oeffentliche Zuftellung.
Die verehelichte Arbelter Ottilie Wolany, geborene Reim, zu Reichardtswerben, Prozeß bevollmächtigter: Recht anwalt Hagemann zu Naumburg a. S, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Andreas Wo⸗ lany, früher in Gröst, jetzt unbekannten Aufent.« halts, unter der Behauptung, daß Beklagter sie seit etwa fünf Jahren böewillig verlassen habe, mit dem Antrage, die Ehe der Parteien zu trennen, Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären und ihm die, Kosten des Rechtsstreits aufzuerlegen. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlichen Ver— handlung des Rechtsstreits vor die Erste Zöoil⸗ kammer des Königlichen Landgerichts zu Naumburg a. S.. auf den 27. April 1900, Vormittags 95 Uhr, mit der Aufforderung einen bei dem ge— dachten Gericht zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht
Naumburg a. S., den 3. Januar 1900.
Klausch, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
722941 Bekanntmachung.
In Sachen der Verkäuferin Cornelia Medeck in Reutlingen, vertreten durch Rechtsanwalt Rau dahier, gegen den Weinreisenden Hans Medeck dahier nun unbekannten Aufenthalts, wegen Ghescheidung, wurde die öffentliche Zustellung bewilligt, und ist jur Verhandlung über die eingereichte Klage die öffentliche Sitzung der II. Zivilkammer des K. Land gerichts Nürnberg vom Freitag, den 23. März 1900, Vormittags S9 Uhr, bestimmt, wozu Klagspartei den Beklagten geladen hat mit der Aufforderung, rechtzeitig einen bei dem K. Land gerichte Nürnberg zugelassenen Rechtsanwalt zu be— e, . Klägerischer Anwalt wird beantragen zu er— ennen:
J. Die Ehe der Streitstheile wird dem Bande nach getrennt
II. Der Beklagte wird für den allein schuldigen Theil erklärt.
III. Der Beklagte hat die Streits kosten zu tragen.
Nürnberg, den 6. Januar 1900.
Gerichtsschreiberei des K. Landgerichte. Reitz, K. Ober⸗Sekretät.
72306 Oeffentliche Zustellung.
In Sachen
I) der ledigen großjährigen Näherin Anna Wein⸗ brecht von Dinkelsbühl,
2) des Maurers Asgust Hillenmaier von da, als veipflichteten Vormunds des von der Vorgenannten am 15. Februar 1889 außerehelich geborenen Kindes Marie Josephine“, Klagpartei,
gegen den ledizen großjährigen Gastwirthssohn Vinzenz Mangold von Burgbausen, Amtsgerichts Münnerstaot, dermalen unbekannten Aufenthalts, Betlagten, wegen Vaterschaft, Alimentation und and., wird Beklagter nach erfolgter Bewilligung der öffent⸗ lichen Zustellung einer gegen ihn erhobenen Klage zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreits hiemit durch die Kläger vorgeladen in die öffentliche Sitzung des gemäß § 32 der Reichszivilprozeßordnung zu—⸗ ständigen Kal. Amtegerichts Dinkelsbühl vom Frei⸗ tag, den 6. April 1900, Vormittags 9 Ühr, Sitzungssaal. Es ist beantragt,
L. zu eitennen:
1) Vincerz Mangold ist schuldig,
a die Vaterschaft zu dem von der ledigen Anna Weinbrecht am 15. Februar 1899 außerehelich ge— borenen Kinde „Marte Josephine“ anzuerkennen,
b. einen wöchentlichen, in viertel jährigen Raten voraus zu entrichtenden Alimen tationsbetrag von 2 0 für die erften 14 Lebensjahre des Kindes zu bezahlen,
e. die Hälfte der Bekleidungskosten, des dereinstigen Schulgeldes und der etwaigen in die Alimentationg— periode fallenden Kur und Leichenkosten zu erstatten;
2) derselbe hat die Kindsmutter für Kindbett., und Taufkosten mit 15 M zu entschädigen, sowie endlich
8) sämmtliche Peozeßkosten zu tragen; an. das Urtheil für vorlägfig vollstreckbar zu er—⸗
ren.
Dinkelsbühl, den 6. Januar 1900.
Der Gerichtsschreiber des Prozeßgetichts: Strebel, Ober⸗Selr.
J72213 Oeffentliche Zustellung.
Der Lohgerbereibesitzer Georg Axt zu Oldesloe, Prozesbevollmächtigte: Rechlsanwälte Pr. Krueger und Maaßen in Oldesloe, klagt gegen den Schuh— macher J. Feddersen, unbekannten Aufenthalts, früher zu Altona. Gerberstraße 36 wohnhaft, auf
Grund eines im April und Juli 1899 abgeschlossenen
Kaufgeschäftß mit dem Antrage auf Zahlung von von 117,45 M nebst 5 og p. a. Zinsen seit dem Klagꝛustellungetage. Der Kläger ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Altona auf Freitag den 209. April 1900, Vormittags 10 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diefer Augzug der Klage bekannt gemacht. Altona, den 3. Januar 1900. Kock, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgericht?. Abth. IIIb.
72307 Oeffentliche Zustellung.
Die Buchhandlung C. G. Weimann zu Leipzig, Königstraße 23, klagt gegen den Pr. méd. Albert Goette, zuletzt in Berlin, Linienstraße 117 bei Friedrich, wohnhaft, jetzt unbekannten Aufenthalts, Aktz. 20 G. 2113. 93, wegen gekaufter Bücher (Eulenburg s Real. Eneyklopädle,? Bände à 1750 3, zusammen 122.50 ), mit dem Antrage auf Zablung des Restes von 97.56 M nebst 2 60 Postnachnahme⸗ e. und 30 8 Portokosten, und ladet den Be— lagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts. streits vor das Königliche Amtsgerichts L zu Berlin, Abtheilung 20, auf den 12. März 1900, Vor⸗ mittags 10 Uhr, Jüdenstraße 59, IJ 23 Zimmer 146. Zum Zwecke der öffentlichen Zu— stellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Berlin,. den 27. Dezember 1899.
Zimmermann, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtegzzerichts J. Abtheilung 20.
. (Unterschrift),
Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. 72212 Deffentliche Zustellung.
Die Geschwister Paula Daviosohn und Sara Bischburg, geb. Davidsobn, eistere in Lautenburg, letztere früher in Lautenburg, jetzt in Johannis burg, O. Pr., wohnhaft, und zwar setztere un Beiftande ibres Chemannes Sundel Bischbarg in Johannis- burg, O. Pr., Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt Karkowski in Lautenburg, klagen gegen den Bäcker— meister Vietor Guski, früher in Lautenburg wohn— bast, jetzt unbekannten Aufenthalts, unter der Be— hauptung, daß für die Klägerinnen im Grundbuche seines Grundstücks Lautenburg Blatt 16 in Abth. III unter Nr. 8 1200 M Kaufgelderrest nebst 6 0 / Zinsen seit dem 19. Juli 1835 umgeschrieben stehen, daß die in halbjährlichen Hinterhertheilen zahlbaren Zinsen für die Zeit vom 1. Ottober 1853 bis L Oktober 1899 mit 72 ½ rückständig sind, mit dem Antrage; den Beklagten kostenpflichtig zu verurthellen, an die Klägerinnen 72 Æ nebst 60 Zinfem seit der Rechtskraft des Urtheils, insbesondere zur Vermei⸗— dung der Zwangsoollstreckung in das Grundstück Lautenburg Nr. 16 zu zahlen und das Uttheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären. Die Klägerinnen laden den Beklagten zur mündlichen Verbandlung des Rechtsstreitg vor das Königliche Amtsgericht zu Lautenburg auf den 5. März 1900, Vor— mittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zu— stellung wird dieser Auszug der Klage bekannt Pge— macht.
Lautenburg, den 13. Dezember 1899.
; v. Tempski,
Gerslchtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts
72305 Oeffentliche Zustellung.
Der Schneidermeister P. F. Bock in Leipzig Prozeßbevoll mächtigte: die Rechtsanwälte Dir und Waldheim daselbst — klagt gegen Dr. med. Albert Götte, früher in Berlin, Hollmannstraße Nr. 24, jetzt unbekannten Aufenthalts. wegen in den Jahren 1894 bis 1896 gelieferter Kleidungsstücke und ge— fertigter Schneiderarbeiten, mit dem Antrage:
1) den Beklagten kostenpflichtig zu verurtheilen, an den Kläger 925 M 80 3 nebst Zinsen zu 50 von 145 KA — 3 seit dem 1. Mai 1894, von 2I5 380 8 seit dem 21. September 1892, von 74 M66 — 3 seit dem 20. Febsuar 1895, von 65 4A — 3 seit dem 26. Juni 18965, von 152 Æ — 3 seit dem 24 Dezember 1895, von 70 Mp — 3 seit dem 15. Juni 1896, von 75 S — 3 seit dem 23. Ser⸗ tember 1896, von 130 M — J seit dem 6. Ok— tober 1896 zu zablen, abzüglich 0 M — 3 Zahlung vom 4. Jani 1896 und 49 Æ — J Zahlung vom 11. Februar 1897, und
2) das Urtheil gegen Sicherheitsleistung für vor läufig vollstreckbar zu erklaren,
lung des Rechtsstreits vor die Dritte Zivilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leivzig auf den 68. März 1900, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu gelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
Der Gerichisschreiber beim Königl. Landgerichte
Leipzig, am 4. Jan aar 1900.
72210] Oeffentliche Zustellung.
Der Dominialoerwalter Wil helm Karsch zu Laasan, Prozeßbevollmächtigter: Justijraih Herold in Schweid⸗ „itz, klagt gegen den Wirthschafts. Assistenten Adolf Genieser, fruher zu Laasan, jetzt unbekannten Auf— enthalts, unter der Behauptung, daß er dem Be— klagten im Jahre 1898 ein baares Darlehn von 1690 4M geliehen und dasselbe im August 1899 zur Rückzahlung nach 3 Monaten gekündigt habe, mit dem Antrage auf kostenpflichtige Veruitheilung des Beklagten zur Zablung von 1500 M nebst 40
Zinsen seit dem 1. Dezember 1899. Der Kläger
und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhand⸗
ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Zweite Zivilkammer des König- lichen Landgerichts zu Schwesdnitz auf den 8. März 1900, Vormittags 9 Uhr, mit der Auf⸗— orderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Schweidnitz, den 4. Fanuar 1900. Schneider,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
72214 Oeffentliche Zustellung.
Der Franz Müller, Schnetdermetster zu Straß— burg, Spießgasse 42, vertreten durch Rechtsanwalt Stentzler in Straßburg, klagt gegen den Avolph Dettling, früher Lehrer zu Sttaßburg, jetzt ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort, aus Waaren« lieferung vom Jahre 1894 sowie Zinsen und Mahn—= kosten, mit dem Antrage auf kostenfällige Verurthei⸗ lung des Beklagten zur Zahlung von 97, 04 nebst 50/9 Zinsen seit 5. Dezember 1899 sowie vorlãufige Vollftreckbarkeitserklärung des Urtheils, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreitz vor das Kaiserlich« Amtsgericht zu Strafiburg i. Els. auf den 20. März 19006, Vormittags 9 Uhr, Zipilsitzungssaal im Ober geschoß. Zum Zwecke Fer öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
, H.-Gerichteschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.
722165 Oeffentliche Zustellung.
Der Franz Müller, Schneidermeister zu Straß burg, Spießgasse 42, vertreten durch Rechtsanwalt Stentzler in Straßburg, klagt gegen den Mathias Alexius, früher Siudent zu Straßburg, jetzt ohne bekannten Wohn und Aufenthaltsort, wegen Waacen⸗ lieferung aus den Jahren 1395 und 1896 sowie Zinsen und Mahnkosten, mit dem Antrage, den Be— klagten kostenfällig zur Zahlung von 148,75 M nebst 5 o/o Zinsen seit 1. Dejember 1899 zu verurtheslen und das Urtheil für rorläufig vollstreckbar zu er— klären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtestreit- vor das TKaiserliche Amtsgericht zu Straßburg i. G. aM Dieustag, den 20. März 1800, Vormittags 9 Uhr, Zivilsitzungs saal im Obergescheß. Zum Zwecke der offentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.
. Templin,
H-⸗Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts. 72211] Oeffentliche Zustellung.
Der frühere Ackergutsbesttzer, jetzige Pricatmann Walter Fingerhut zu Stendal. vertreten durch Rechtsanwalt Schulze in Stendal, klagt gegen den Landwirth Wilbelm Moeser, zuletzt in Hermsdorf, setzt unbekannten Aufenthalts, aus dem Kaufoertrage vom 4 Oktober 18989 mit dem Antrage!
I) den Beklagten kostenpflichtig ju veruntheilen, bon dem Kläger die Auflassung der durch Vertrag vom 4. Oktober 1899 verkauften Grundstäck- ein⸗ schließlich der Wiese auf der hoben Mersche, so wie ie in dem Grundbuche von Wendemark Band V zlatt 641 und im Grundbuche von Werben Band XII Blatt 321 verzeichnet sind, entgegen zu nehmen und seine Eintragung als Eigentbümer im Grundbuche zu beantragen,
2) die im § 2a. des Vertrags vom 4. Oktober 1899 erwähnten eingetragenen Schulden zu über— nehmen, sowie an den Kläger die im 5 20. des Vertrags erwäbnten 3500 „ nebst 40, Zinsen vom 10. Oktober 1899 bis 5. Dezember 1895 und 5 oso Zinsen vom s. Dezember 1899 bis zur Zablung der 3590 1 zu zahlen und das Urtheil gegen Sicherheits⸗ leistung für vorläufig vollstreckbar ju erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die II. Ziviltammer des König= lichen Landaerichis zu Stendal auf den 17. März 1900, Vormittags 9 Uhr, mit der Auf— forderung, einen bei dem gedachten Gerichte zu— gelassenen Anwalt zu bestellen Zum Zwecke der öffentlichen Zuftellung wird dieser Auszug der Klage bekannt ge iacht.
Stendal, 8. Januar 1900.
Wiemann,
Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.
Oeffentliche Zustellung.
ran; Müller, Schneidermeifter zu Straß— zur, Spieß asse 42, vertreten durch Rechtsanwalt Sten ler in Straßburg, klagt gegen den Dr. Georg Candrea, früber u Straßburg wohnbaft, jttzt obne bekannten Wobn⸗ und Aufenthaltsort, wegen Waarenl eferung und Arbeiten aus dem Jahre 1894, Zinsen und Mabnkesten mit dem Antrage, den Be— klagten kostenfällig zur Zablung von 164 M nebst 5 oo Zinsen vom Klagezustellunastage zu verurtheilen und das Urtbeil für vorläufig vollftreckbar zu er— klärten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Kaiserliche Amtsgericht u Straßburg i. Els. auf Dienstag, den 20. März 1900, Vormittags 9 Uhr, Zivilsitzungs scal im Obergeschͤß. Zum Zwecke der offentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. ; ; Templin, H. Gerichtsschreiber des Kaiserlichen Amtegerichts.
71586
Die Ebefrau des Händlers Hermann Troost, Meta, geborene Theis, zu Barmen, Prozeßbevollmächtigter: Rechtsanwalt, Justigrath Eick daselbst, klagt gegen ihren Ehemann auf Gütertrennung. Termin zur mündlichen Verhandlung ist bestimmt auf den 10. März 1990, Vormittags 9 Uhr, vor ö Landgerichte, II. Zivilkammer, bier⸗ elbst.
Elberfeld, den 29. Dezember 1893.
Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts.
72303 Gütertrennung sklage.
Marie Anna, geb. Schumacher, Ehefrau von Albert Litzler, Ackerer, Speisewirth und Sãge⸗ müller, zu Steinselz wohnhaft, hat gegen letzteren die Gütertrennungsklage bei dem Kaiserlichen Vand— ELrichte hierselbst durch den Rechtsanwalt Herrn Justijrath Dümmler eingereicht. Termin zur münd⸗ lichen Verhandlung ist auf Donnerstag, den 8, Februar 1909, Vormittags 9 Uhr, im Zirilsitzungssaale des genannten Gerichts anberaumt. Mülhausen i. G., den 5. Januar 1905.
Der Landgerichts Sekretär: (L. S) Koeßler.
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