1900 / 20 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 22 Jan 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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hätten billigerwelse nicht mehr verlangen sollen. Graf Bülow bat schon einmal gesagt. unsere auswärtigen Bejiehungen beruhen auf dem Drelbund und der Pflege guter Beziehungen mit Rußland. Bas ist ein Rejept. wie es besser nicht gegeben werden kann. Graf Bälow bat ferner dies noch dahin erläutert, daß er gewillt sei, die Wege des Fürsten Bismarck zu wandeln. Vielleicht sind dessen Spuren etwas verwischt und nicht leicht zu finden, wir, wollen aber wünschen, daß wir die etwa entgegenstebenden Schwierigkeiten be⸗ seitignen mögen. Bitten möchte ich aber noch den hoben Cher des Grafen Bülow, daß er erklärte, daß er in seiner Gesammtpolitik Fest entschlossen a, alten bewährten Geleise der Politik des Fürsten Bismard! zu wandeln. .

Abg. E Lieber (Zentr. : Die alt: Bismarck'sche Knlturkamp / politik ist uns mit so unvergänglichen Narben auf den eigenen Leib geschrieben. daß wir eine Wiederkehr dieser Zeit nicht wünschen können. Aber um fo freudiger können wir dem Vorredner ung an⸗ schließen in der Würdigung der auswärtigen Politik und auch in der Erklärung, daß es nicht wohlgethan wäre, auf die gestrige Verhandlung beute noch, weiter einzugehen. Aus nahmegesetze halten wir unsererseits nicht für eine Represszen, sondern für eine Förderung desfsen, was man belämpfen will. Die grund sãtzlichste Gegnerschaft die Sozialdemokratie leitet auch und. Verwahrung einlegen müssen wir gegen die. Angriffe, welche die Herren von Kardorff und von Kröcher auf die Haltung des Kanzlers und der verbündeten Regierungen gemacht habe. Es liegt hundertmal mebr Gefahr darin, wenn solche Angriff von fonservativer, als wenn sie von der Seite der Opposition erfolgen. Wahrlich, Herr von Köller hatte im Abgeordnetenhause Recht, wenn er fagte: „Rechter Hand linker Hand, alles vertauscht Ich hoffe nicht, daß Herr von Kardorff zu denjenigen gehört, von denen die Spatzen auf den Dächern pfeifen. daß sie schon seit Jahren in frevelbafter Weise auf einen Konflikt, binarbeiten, auf einen Konflift in einem Bundezstaate. Welchen Unterschieꝰ das be⸗ ründet im Vergleich mit dem preußischen Konflitt von 1862 bis 1866 66 gestern 3 Posadowsly klargelegt. Die verbündeten Regierungen haben mit der Mehrheit des Reichstags und auch mit der Erwägung gerechnet, daß eine Auflösung für sie keine bessere Aussicht eröffnen würde. Diese Verhältnisse sind die Wirkung des allgemeinen Wahlrechts, welches der starke Mann gegeben hat, nach dem die HBerren tagtäclich rufen. Nameng des Zentrums wollte ich zusdrücklich erklären, daß die Politik der Qrren auf der Rechten von ung niemals wird mitgemächt werden. Die Herren sehnen sich nach dem starken Mann; sie werden ja wissen, wen sie dabei im Auge haben. Ez muß aber einmal offen gesagt werden: Auch der stärkste Mann würde sich sehr bald überzeugen, daß er mit der Macht der Verhältnisse, vamentlich mit der Macht der Wahlergeb⸗ niffe, ebenso wenig weiter kommen würde als die gegenwärtigen Träger der Gewalt. Wenn wir fort und fort Unruhe in das politische Leben tragen, muß diefe sich schließlich ju einem Konflikt auswachsen. Wir haben die Aufgabe, den Kanzler nicht allein in der äußeren, fon dern auch in der inneren Politik zu stützen. Die Schwierig⸗ seiten, in denen sich das Reich befindet, dürfen nicht erscwert werden durch leichten Muths heraufbeschworene innere Streitigleiten.

Abg. Steinbauer (fr. Vgg.) sucht nach)uweisen, daß der Bund der Landwirthe bei den Wahlen gar keine Erfolge erfochten haben würde, wenn nicht der ganze Beamtenapparat für ihn in Funktion getreten wäre. Die Kleinbauern hätten von den hohen Kornzöllen keinen Vortheil, sondern nur die Großgrundbesitzer; jene hãtten auch kein Verlangen, durch die neuen Handelsverträge einen stärkeren agrarischen. Schutz herbeigeführt zu sehen. Der kleine Landmann habe nicht; von den Zuckerprämien u. deral. Der Bund der Landwirthe treibe eine wüste Agitation, er habe nicht weniger als 18 Redner unterwegs; er sollte doch die halbe Million, die seine Agitation koste, nicht so verthun, sondern den armen Landwirthen zur Verfügung stellen. Man sollte es doch einmal auf eine unbeeinflußte Enquste ankommen lassen. Auch der Bund der Lindwirthe fei eine vorübergehende Erscheinung, die sich austoben mäffe. Nur wenn Industrie und Landwirthschaft Hand in Hand geben, dann werde etwas für das Volk, für das Gemeinwohl Ersprießliches herauskommen. .

Abg. Br. Arendt (Rp.): Mit der Unterstützung der armen Land⸗ wirtke urch die Mlttel, welche die Agitation kostet, sollte doch der Verein ‚Rordost“‘ erst den Anfang machen. Herr von Kardorff hat Dem Reichskanzler namens unserer Partei zu seiner auswärtigen Politik feine Billigung auzgesprochen. Seine Angriffe gelten auch nicht der Perfon des Kanzlers; er hat die Mißstimmung weiterer Kreise über die Gesammthaltung der Regierung in wirthschaftlichen Fragen zum Ausdruck bringen wollen, und diese Mißstimmung ist, noch verstãrkt worden durch die Ausführung, daß die Sozialdemokratie eine vorũber⸗ gebende Erscheinung fei Fürst Hohenlohe hat in die alten manchester. fichen Wege zurückgelenkt. Herr von Kardorff bätte allerdings richtiger ftatt Großkapital“ sagen sollen Börsenkavital · Wenn dieser Kapitallsmus zur Herrschaft gelangt, wie thatsächlich in Eng⸗ land, so sehen wir die verhängnißvollen Folgen davon vor unser aller Augen. Der Haß gegen die Agrarier, wie ihn insbesondere Herr Rickert an den Tag legt, ist mir völlig unbegreiflich. Warum soll die Wahrnehmung berechtigter landwirthschaftlicher Interessen eine so hassenswerthe Erscheinung sein? Dies ist doch die einzige starke Schutzwehr gegen den Großkapitalismus, also von großer nationaler Bedeutung. Die Aufhebung des Verbindung⸗verbots an sich machen wir dem Kanzler nicht zum Borwurf, sondern daß es dieselbe Regierung ist, welche jetzt die Aufhebung einfach verfügt, nachdem sie vorber mit der so bedeutsamen Robelle zum preußischen Vereinsgesetz vor den preußischen Landtag getreten war. Natürlich wollen auch wir keinen Konflikt; das därfen wir dem Kanzler doch fagen: daß es ohne die Agrarier nicht . bat doch schon die kurze Kanzlerepisode des Grafen Caprivi ewiesen. Die scharse Stellungnahme des Herin von Kardorff gegerüber der Wirtbschaftepolitik des Fürsten Hohenlohe ist weit mehr gegen des letzteren Haltung in der Kanalfrage und in der Frage der Beamtenmaßregelung gerichtet gewesen, als gegen die Goltwäbrung, auf die der Kanzler Bezug nabm. Fürst Hohenlobe hatte sich vielleicht auf eine Rede vorbereitet, welche Herr Don Kardorff unerwarteter Weise nicht hielt. Die konservativen Par- teien werden sich auch aus Anlaß der Kanalvorlage nicht spalten und ihre machen lassen, fie werden auch die Flottenvorlage bewilligen, wenn ihnen die Nothwen digkeit dazu klar gemacht worden ist. Gestern bat sich Herr Rickert als Scharfmacher der Regierung gegen die Ägrarier aufgetban; er mag damit Erfolg baben oder nicht, ihre volntische Selbffändigkeit werden die Konservativen niemals opfern. Wir fordern eine feste Regierung mit festem Programm.

Abg. Stöcker (. F. F): Das Verhalten der Engländer gegen uns in der Angelegenheit der Schiffsbeschlagnahme war eine schlechte Artwort auf den Paiserbesuch im letzten Herbst. Seit 500 Jahren hoben wir mit England nicht die Klingen gekreuzt; das kann kein Zufall fein Es müssen ganz moderne Strömungen sein, welche solche Aenderung in der Stimmung der Völker hervor⸗ bringen. Auch im englischen Volk machen sich gewichtige Stimmen gegen die Berechtigung des Krieges gegen die Buren geltend, namentlich unter den Bischöfen. Was von rechts gegen ein gewisses Schwanken Fer Regierung in der Führung der inneren Ancelegenheiten gesagt ist, kann ich nur billigen. Auch ich hätte gewänscht, man hätte das Versprichen der Aufhebung des Ver⸗ bindungsverbots soaleich eingelsöst. Die gestern von der Regierung zum Ausdruck gebrachte Politik kann ich aber ebenfalls nur billigen. Ich habe daz dbinbringen der drei Gesetze, des Umstur , Vereine⸗ und Arbeitswilligengesetzes bedauert, denn sie mußten alle drei die Sozialdemokratie stätken. Es kommt nicht darauf an, etwag zu tonn, sondern etwaz zu thun, das wirksam ist, Es wäre er sprießlicher gewesen, die Minister wären nicht so schnell auf gewisse An regungen eingegangen. Staats. Minifter von Miquel sagte im vreußischen Abgeordnetenhause, der Kaiser brauche keine Rathgeber. Wohin sollen wit kommen, wenn Minister so denken? Wo sollen wir mit unserem ganzen konstitutionellen Regiment binkommen? Wir alle stehen auf dem Standpunkte gegen die Sozialdemokratie. Man muß die Arbelter, die zur Vernunft gekommen sind, von der

gegen

So ialdemokralie los machen. Die christlichen Arbelter, die nichts mebr von ihr wiffen wollen, waren gleich vohl der Meinung, daß mit diesen Kampfgefetzen nichts auszurichten sei. Herr Bebel wird vergebens leugnen, daß die Sozialdemokratie getobt hat, getobt in einer Weise, die nach den Attentaten durchaus zu einer Repression führen mußte. Seit 1830 herrscht bei ihr auch thatsächlich ein anderer Ton. Ob die Sontal demokratie bestreitet, sich zu mausern, ist gleichgültig; thatsäch⸗ ssich hat sie sich gemgusert. Vie alten Führer haben nicht mehr den verführertschen Einfluß auf die Volksmaffen, auch haben sie den wilden Haß gegen die Religion mehr zum Schweigen gebracht. Die Regierung hat ihrerseits dieser ganzen Bewegung ihre Aufmerkfamkeit zugewendet. Der Börsenschwindel und der Krach im Anfang der siebziger Jahre trugen das Ihrige dazu bei, diese Bewegang böber zu tragen und namentlich in Berlin sich felbst zu überlassen. Wie lange hat es gedauert, bis für die 50 0o00 nach dem Kriege nach Berlin usammengeströmten Menschen die erste Kirche gebaut wurde? Die Schuld liegt auf asen Seiten. Man hat nicht verstanden, die Fühlung zwischen den führenden und den verführten Klafsen her iustellen; sonst hätte die Sozialdemokratie diesen tief verwüstenden Ginfluß auf die Bevölkerung nicht erlangen können. Das Judenthum macht sich breit in den besizenden Klassen und vermehrt stetig feinen Einfluß; das Juden thum stellt auch die sozialdemokratischen Agitatoren, welche die Bevölkerung gegen Staat und Kirche aufhetzen; dieser Zustand ist nicht mehr zu ertragen, ihm Hätte eiae kräftige Regierung längst ein Ende machen sollen. Man hat die Dinge bisher zu obeiflächlich aufgefatt; es muß eine tiäesere Grkenntniß in die herrschenden Klassen kommen, sonst wird nichts erreicht werden. Herr Lieber sagt, Zentrum und Sosialdemckeatie ständen wie Feuer und Wasser, aber in Bayern gehen beide Parteien zusammen. Ich bin auch der Ueberzeugung, die sozialdemoktatische Bewegung wird sich austoben, wird eine radikale Arbeiterpartei werden, aber später ein mal mitarbeiten am Wohle des gesammten Volkes. Sehen Sie die Nationalliberalen an, was haben manche von ihnen gesagt gegen das Königthum und sind doch später Excellenzen geworden und haben den Adel erhalten.

Abg. Graf von Bernstorff Uelzen Cb. k. F.) fordert auf dem Gebiete der inneren Politik staatsseitige Vorkehrungen gegen die Unzuträͤglichkeiten, welche init dem Vordringen der Industrie auf das platte Land für die Schulunterhaltun gs“. Wegebauverpflichtungen u. s. w. entstehen, da die Industriellen freiwillig sich zu nichts herbei · ließen. Vor allem sollte der Staat ale Unternehmer sich nicht der⸗ selben Handlung schuldig machen, wie et mehrfach geschehen ei.

Abg. Klose (ente) tritt den Ausführungen des Abg. Sltein⸗ hauer entgegen. Ohne Mitglied des Bundes der Landwirthe zu sein, könne er doch die Darftellung, welche Herr Steinhauer von der Lage der Kleinkauern gegeben habe, nicht als richtig anerkennen.

Abg. von Kardorff: Ich hahe nicht von gutem und schlechtem Kapttal gesprochen, wie mit Graf Posadowgly unterlegt hat. Vor Herrn von Bleichröder habe ich ein hobes Maß von Achtung; er hat dem Fürsten Bismarck auch dann die Treue gehalten, als er nichts mehr durch ibn verdienen konnte. An der Gründung der Laurahüůtte bin ich nicht betheisigt gewesen, sondern erst später in den Aufsichts. rath eingetreten; ich bin erfreut, konstatieren zu können, daß dies jttzt eine der bestgelelteten Unternehmungen ist. Ich bedauere, daß Herr Bebel die Debatte auf dieses niedrige persönliche Gebiet heruntergeführt hat.

Abg. Freiherr von Wan genheim-⸗Pyriß C. kons): Der Bund der Landwirthe hat keinen besseren Agitator als den. Abg. Rickert, und sch freue mich jedesmal, wenn ich den ehrwürdigen Herrn hier die Tribüne betreten sehe. Herr Steinhauer sollte sich nicht der Arbeit hingeben, im Baurrnberein Nordost Groß und Kleingrund⸗ besitz gegen einander zu hetzen. Was soll unser kleiner Besitz wirthschaftlich und technisch anfangen, wenn er sich nicht an den Großgrundbesitz anschließen tann? Im Osten wie im Westen ist der Kleingrandbesitz prozentual genau so am Getreidebau betbelligt wie der große Grundbesitz; das hat die Statistik nachne wiesen. Seit drei Jahren schon unterstützen wir in Pommern kleine Landwirthe bei ibren Kulturversuchen mit Geldmitteln und haben dabei vorzügliche Frfahtungen gemacht. Die Zahl der Großgrund⸗ besitzer im Bunde der Landwirthr ist außerordenilich geringfügig; von ae. Minderbeit werden sich die deulschen Bauern nicht gängeln assen.

Abg. Steinbauer: Wir wären dem Bunde der Landwirthe gewiß beigetresen, wenn er sachgemäß auch die Interessen des kleinen Grund⸗ besitzes wahrgenommen hätte. Aber di⸗ Großgrundbesitzer wollten, daz erlannten wir bald, die bäuerliche Gefolgschaft nur als Stimmovieh benutzen; dafür stehen mir zahllose Beweise zur Verfügung. Anderer seits heißt es: Webe Ihnen, wenn Sie nicht dem Bund der Land⸗ wirthe beitreten! So weit zu gehen, haben wir nicht für anständig gehalten. Wenn es den Bauern so schlecht geht, warum überlassen sie denn nicht ihren Grundbesitz dem ersten besten Handwerks burschen und tauschen mit der so angenehmen CGxisten! eines landwirthschaft⸗ lichen Arbeiterz? Wenn wir die Schulunterhaltungslast, die Baulast anfchneiden, dann sind Sie (rechts) nicht zu Hause. Wo haben Sie schon etwas für den kleinen Bauern gethan? Redner wendet sich dann gegen den Abg. Klose.

Abg. Schrempf (d. kons): Der Bund der Landwirthe kann schon deshalb nicht unter der einseitigen Führung des Großgrund⸗ besitzes stehen, well sich auch in Württemberg, wo es solchen Groß⸗ grundbefitz garnicht giebt, 13 000 Mitglieder des Bundes der Land⸗ wirthe zusammengefunden haben. Wir haben im Süden Tausende pon kleinen Bauern, die nichts verlaufen können, aber sie baben doch ein intensives Interesse an den Zöllen; denn von den Zöllen hängt der Gutspreis ab. Aus Rüdsicht auf die nationale Arbein haben wir auch fär die Industrie volles Verständniß. Herr Steinhauer sollte einmal in einer Bauernversammlung vortragen, was er beute im Reichstage vorgetragen hat.

Damit schließt die Diskussion. Der Etat des Reichs⸗

kanzlers wird bewilligt.

Saäͤchsischer Bevollmächtigter zum Bundesrath, Minifterial⸗ Direlfor Pr. Fischer stellt namens der sächsischen Regierung frühere Ausführungen des Abg. Sachse über die. Handhabung der berg- polljeilichen Vorschriften in Sachsen dahin richtig. daß Ueber. schreitungen der Schichtdauer in der behaupteten Weise nicht vor⸗ gekommen seien.

Abg. Singer (Soz.) erklärt, er nehme gegenüber diesem un⸗ gewöbnllchen Vorgange Gelegenheit, seinem Kollegen Sachse die Erwiderung auf diese Richtigstellung vorzubehalten.

Schluß nach 6 Uhr. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. (Novelle zu den Unfallversicherungsgesetzen)

Handel und Gewerbe.

Durch Artikel 45 des in den Vereinigten Staaten von Brasilien unterm 14. November v. J. erlassenen Ge⸗ setzes ist es verboten worden, im Ausland hergestellte Waaren, die mit Etiketten ganz oder theilweise in por⸗ tugiesischer Sprache versehen sind, in Brasilien einzu⸗ führen, ausgenommen, wenn die Waaren in Portugal her⸗ gestellt oder die Etiketten für brasilianische Fabriken bestimmt sind.

Durch ein Rundschreiben des brasilianischen Finanz⸗ Min 'sters vom 17. d. M. ist jedoch die Einfuhr von Wagren mit Etiketten in portugiesischer Sprache noch bis zum 380. Juni d. J. gestattet worden.

X s den im Reichsamt des Innern zusamme 96 enn n r fire fh. Handel und gie,,

gestellte

Ein- und Ausfuhr des österreichisch⸗ungarische Zollgebiets in den Monaten Januar bis grobem bär ggg.

Der Außenhandel Oesterreich Ungarns während der ersten

Monate des Jahres 1899 weist in der Einfuhr ein We ZS 85 Millonen, in der Ausfuhr dagegen ein Mehr von 96,83

gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres auf.

Folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Artikel (lolche, die 189 oder 1899 einen Werih von über 6 Millionen Gulden erreichten) nach den Jolltarlfklassen, so vie die Gesammtsummen der Gin und Aut

1895 in Gulden 5. W.

fuhr einschließlich Edelmetall verkehr. Einfuhr:

Kolonial waaren. ... Südfrüchte... Taback ..

Getreide uind Hälsenfrüchte, Mehl u. s. w. Gemüse, Obst, Pflanzen u. Pflanzentheile

Schlacht und Zugvieh ... Andere Thiere K Thierische Produkte Fee,, , Getränke...

Eßwaaren

Holj, Kohlen und Torf Drechsler und Schnitzstoffe . .. Mineralien

Farb und Gerbstoffe

Baumwolle, Garne und Waaren daraus

22 878 6565

10 234 808 26 747 931 Sb Sh 207 24 438 946 16 758 547

6 315 927

39 707 702 14 571747

8271764

lg 446 50

8 163 576

41 537724

6 574920

10 509 272

9 85 499

Flachs, Hanf, Jute und andere nicht be⸗

sonders bezeichnete vegetabilische Spinn⸗ stoffe, Garne und Waaren daraus. Wolle, Wollengarne und Wollenwaaren

Seide und Seidenwaaren ö.

Papier und Papierwaaren

Kautschuk, Guttapercha und Waaren daraus

Leder und Lederwaaren ... Steinwaaren Eisen und Eisenwaaren

Unedle Metalle und Waaren daraus.. Maschinen, Apparate 2ꝛc. aus Holz, Eisen oder unedlen Metallen ......

Edle Metalle und Münzen .. Instrumente, Uhren, Kurzwaaren Chemische Hilfsstoffe

Chemische Produkte u. s. w. .

Literarische und Kun stge en flãn de . ;

Abfälle Zusammen

Kleidungen, Wäsche und Putz waaren .

62 ho bol

18 860 764 67 239 54 33 90 86 6 724572 8 234831 8 792775 21 469 479 11943 555 18 253 0666 25 919 563

18 902 952 22 Hod h99) 18 393 949 9 dbb 66 98 712064 20 098 885 7390 841

niger von Mice

1899

9g ola 2yj 16 go is 2 25 zzz I Ih ha Id hdg Id g ʒʒh

6 hb 740

0 20 ghz 10 Jo zg

d d ha

18 939 344

98 350 ggg

40 874 hal

7 hg h37

11397938

2 883 293

60 go zo)

18 106 655 dl 42) 603 40 217 015

6 dg 9

11 0636772

d ⁊44 810

21 d24 112 12089159 15 577 839 30 89 o)

20 9 4 781 16815 502 19 998186 10189 820 10 041 463 20 682 226

8 743 385

anderen Waaren .....

Ausfuhr:

. Getreide und Hülsenfrüchte,

Gemüse, Obst, Pflan en und Pflanzentheile 2. . ö 9 40 568 483

Schlacht⸗ und Zugvieh ...... Thiere, andere

Thierische Produkte

Getränke

Holz, Kohlen und Torf

Mineralien

Farb⸗ und Gerbstoffe

Baumwolle, Garne und Waaren daraus

710 247 687

1898 in Gulden ö. W.

o7 414 758

1899

79 471 267

67 Ihb 764 46 629 808

9364213

. 66 937 607

19100929

129 043 779 1 13 562 471 8 029 167

Flachs, Hanf, Jute und andere nicht be⸗

sonderd benannte vegetabilische Spinn⸗ . 16 951 597

stoffe, Garne und Waaren daraus

Wolle, Wollengarne und Wollenwaaren.

Seide und Seidenwaaren. ...

Kleidungen, Waͤsche und Putzwaaren .

Papier und Papierwaaren Leder und Lederwaaren Holz⸗ und Beinwaaren Glas und Glaswaaren Thonwaaren

Eisen und Eisenwaaren

Unedle Metalle und Waaren darauß . Hol,

Maschinen, Apparate u. s. w. aus Elsen oder unedlen Metallen .. Edle Metalle und Münzen Instrumente, Uhren, Kurzwaaren Chemische Produkte ꝛc. .

Literarische und Kunstgegenstände ...

Abfãlle

Zusammen einschließlich aller

anderen Waaren

8 531 997

31 493725

. 15 325 099

18 645 501 16701057

26 732 305 19 565 226 19 925744

7872329 15 634872

12 8865 084 5 406 569

51 530 593 23 5498 071 8 446 849

98 652 305 8 147764

dl 8 g 10 4565 576 66 75 109 22 755 456

453 460 048 15 427 46

S 261 770 11441 476

18121 807 35 142 456 17 286 675 189 8565 940 18 322 259 27726515 20 8h 8 114 22 390 120

8 772 &) 20 217 896 14 086 486

6772 812 27 311 414 26 616 720 10687 123 10 696 C06 10021 611

786 418 950

S8 249 ght

Frankreichs Kohlen und Eisen⸗-Produktion im ersten Halbjahr 1899.

Produktion

im erften 1899

Halbjahr 1898

1899 mehr

weniger

Tonnen

Kohlen (auch Anthracitkohlen .. Braunkohlen ö

Zusammen

Gehämmerter Stahl .... Roher Eisenguß

Bearbeitetes Eisen: Schienen Platten und Bleche w Sonstiges Schmiedeeisen ..

Ingols

ö

Plaiten und Bleche... Gewalzter Stahl. ...... Sonstiger Stahl ......

Natèsrielsꝰ.)

16 135 722 282712

Ih 480 594 244 910

bos 128 161 i

6 418 434

1033901 253 140

64 44 631 374 968

771 425 128 698 165 373 629 219

5 724 604

S3 498 *

286 062

1607, 33 187 374 666

705 844 11209 120 8.9

Töcd gᷣo

bo 40 32 92

8 11 41 302

562 941 *

(Schluß in der weben Beilage.)

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

M 2O.

Berlin, Montag, den 22. Januar

1900.

Handel und Gewerbe. (Schluß aus der Ersten Beilage.)

Frankreichs Handel mit Deutschland in den er sten elf Monaten 1899.

In Nachfolgendem soll nun der Handel Frankreichs mit De utsch⸗ land für die ersten elf Monate 1599 im Vergleich mit den eitraum des Vorjahres in seiner Spezialisierung nach den haupt ichlichsten Waaren gegeben werden. Die Werthe sind den einzelnen aaren in Millionen Franks und die Werthe des Vorjahres in dem⸗ selben Maßstab in Klammern beigesttzt. Die Ein fuhr Frankreichs aus Deutschland erstreckte sich haupt⸗ sächlich auf folgende Waaren; Steinkohle und Koks 29,98 (27, 8h Maschinen und Apparate 21,25 (16, 86) Mineralien aller Art 15,41 (16,66) Gewebe, Posamentierwaaren und Bänder aus Seide und Floretseide 7,6 (7,77) Gewebe, Posamentierwaaren und Bänder aus Baumwolle 1427 (12,59) chemische Produkte 22,49 (18,80) Töpfer, Glas und Krystallwaaren 13,79 (9, 46) Gewebe, Posamentier⸗ waaren und Bänder aus Wolle 9,49 (968) Häute und Felle, rohe 10,19 (12.92) Papier, Pappe, Bücher und Stiche 1242 (16,9) Werkseuge und Metallwaaren 106,33 (8, 9) Sämerelen bd (6.50) Bier 6,97 (6,56) bearbeitete Steine. Steine und Erden für künstlerische und gewerbliche Zwecke 3,05 (2,84) Cellu⸗ losemasse 4,39 (497) Wolle und Wollabfälle 7, 98 (4,98) Garne aller Art 2, 84 (2,70) zubereitete Häute 5,92 (5,79) Waaren aus Häuten, Leder und Fellen 5,72 (5,07) Steinkohlen⸗ tbeerfarben 3,82 (413) Holz 2,35 (3,14) Spielsachen 4,67 (do7). Hanf 1436 (1,5) Hopfen 3, 18 (3,30) Schmuck., Schreib- und Bettfedern 485 (4,85) Kupfer 5, 18 (4,91) Meerschaumwaaren 608 (5,10) (C59) Farben 1376 C98) Gold⸗ und. Silberwaaren und Schmuckgegenstände aus Gold und Silber 421 (3,35) frisches, gesalzenes und konserviertes Fleisch 1BIY1 (BI) Uhrmacher⸗ waaren 5,95 (422) Gußeisen, Schmiedeeisen und Stahl 2,24 (2.00) Kartoffeln und getrocknetes Gemüse 2,76 (2 60) Haare aller Art 1ů74 (39) Gold und Platina 1,34 (2677 Roh⸗ baumwolle 1,60 (1,51) Zink 1,90 (1,74) Fische, Austern, Hummern u. J. w. 1,30 l, 17) Moͤbel und Holzwaaren 1,K52 (1,ñ39 Wagnerarbeiten 1,50 (166) Kautschuck⸗ und Guttapercha⸗ waaren 2.08 (183) Schmucksachen aus unedlem Metall und ver⸗ goldete und versilberte Waaren 1,49 (1,35 Kautschuck und Gutta= c 6 ö. e, . . ö . lebend 106 . ack in Blättern oder Rippen 1,88)

ö. , . th pp (1, Sd) Cerealien ie Ausfuhr Frankreichs nach Deutschland in demselben Zeit⸗ abschnitt umfaßte a folgende Waarengruppen: Wein i. (E2l, 58) Hänte und Felle, rohe 21, O9 (26, 69) Gewebe, Posamentier waaren und Bänder aus Seide und Floretseide 19 80 (1708) Roh⸗ baumwolle 11,83 (12,00) Wolle und Wollabfälle 45,71 (17, 46) Delkucheu 5, 82 (4,63) zubereitete Häute 11573 (11,97) Gewebe, Posamentierwaaren und Bänder aus Wolle 857 (5,56) Farbholz⸗ extrakte 655 (Hé82) Werkzeuge und Metallwaaren 5, 33 (65, 95) Pferde 99 (627) Kleider und Wäsche 13577 (15, 97) Seide und Seidenabfälle 5. ob (4,56) Spielsachen, Kunsttischlerwaaren. Bürstenbinderwaaren u. s. w. 6, 7 (6,00 chemische Produkte 12,26 (1,66) Schmuckfedern 5, 14 (4,189) Gold⸗ und Silberwaaren und Schmuckgegenstände aus Gold und Silber 5,29 (4838) Ma⸗ schinen und Apparate 6, 45 (494) Lohrinde 262 (301) Waaren aus Häuten und Fellen 3,32 G3, 897 Gußeisen, Schmiedeeisen und Stabl 3,47 (424) Papier, Pappe. Bücher und Stiche 3,71 (58,28). Ge⸗ webe, Posamentierwaaren und Bänder aus Baumwolle 3,81 (2,30) Wollengarn 6,ol (6,21) Töpfer, Glaz- und Krystallwaaren 2.83 (241) Lumpen 4 81 (3.22) nicht flüchtiges, gereinigtes Oel 1543 (l,z2) Kupfer 3,25 (2,63) Uhrmacherwaaren 1,84 (2, 17) Kautschuck und Guttapercha, roh 5, 10 (1,9390) Tafelfrüchte 5.96 (2, 8 Branntwein, Sprit und Liqueure 167 (143) Möbel und Holjwaaren 2065 (1985 Garn von Seide und Floretseide 243 (1613) Modewaaren und künstlich Blumen 1.83 (1,93) Sämereien 5,66 (3,68) Farben 1,B12 (0,97) Parfümerien und . er konserviertes 105 (0, Fi „H3 (l, 21)

Cerealien 2, 12 (O, 50). . in,

Kohlenmangel in Rußland.

Infolge des stetig zunehmenden Kohlenmangels in Rußland hatte . Börsen⸗Comits zu Kiew elne Kommission zur . 36 Maßregeln gewählt, die den Preis der Steinkohle herabmindern und die Versorgung der Industrie mit Kohle sichern sollen

Nach dem Bericht, den diese Kommission dem Börsen . Comits nunmehr erstattet hat, ist die gegenwärtige Krisis eine Folge der raschen Entwickelung der Industrie in Rußland. Die Produktion von HY imaterlal ist jwar gleichfalls gestiegen, aber nicht in demselben Maße. Daraus ergiebt sich ein Steigen der Preise des Heizmaterials, und diese Tendenz zum Steigen hält noch an.

Die vergrößerte Sorgfalt, die die Regierung dem Waldschutz zu⸗ wendet, hat biele Betriebe genöthigt, von der Holzheijung zur Koblen—⸗ beijung überzugehen. Die Kohlenförderung steigt zwar von Jahr zu Jahr, aber nicht dem Bedarfe entsprechend.

Statistische Angaben ürer die Kohlenausbeute liegen nur aus im Donbassin vor. Aus dlesem siad Steinkohlen in folgenden Mengen verfrachtet worden:

Waggonladungen zu je 600 Pud.

für Gaë⸗ anstalten für Dampfer für Metall⸗ industrie für Zucker⸗ industrie für den Privatbedarf

48 964 1197 7384 60 218 2154 10842 I 067 4252 28 683 93 234 4729 30254 106 776 5 410 20 962 124739 4950 23 693

14791 27119 986358 18705 51 627 145 840 30541 87 107 314691 29 791 100 425 334910 25 8566 106 847 355 890 30221 123 107 422 501

163 150 8761 29 473 197 936 37 5953 174743 598 569

Die Kohlenausbeute des Donbassins ist also innerbalb von af len von annähernd 100 000 auf annähernd 600 000 Waggon

iner weiteren Steigerung würden sich aber nach Ansicht d stoms ij n folgende Hindernisse . . groß ) Das Arbejterkentingent ist im Dongebtet nicht gesichert. Ein iber. ei. dez ürkeer verlöänjt fich; imm Frätiaßr, rn sic der van r e gerte zuzuwenden. Die Frage der Verwendung der i, . st mehrn als angeregt worden; sie harrt aber noch enn auch Maßregeln für die Erweiterung des Eisenbahn⸗ i. getroffen worden sind, so reicht doch das i n e n j

Kleider und Wäsche 1,70

3) Auf den Zechen selbst mangelt es an Betriebsmitteln tritt eine Verzögerung der nn ein. ö

Die polnische Kohle wird größtentheils von der Industrie in Polen und von der St. Petersburg Wiener Bahn verbraucht. Lodz (mit 4 Millionen Puůd) und Warschau (mit 43 Millionen Pud) verbrauchten im Jahre 1895 nach Ansicht der Kommission allein 50 0 des Ertrags des Dombrowkabassins. Das Moskauer Bassin kommt wegen der mangelnden Qualität der Kohle, das Uralbassin wegen der mangelnden Kommunikationen nicht in Betracht. Die sibiri⸗ schen Bassins dienen zur Zeit nur dem örtlichen Bedarf.

Die Kohlenvroduktion Rußlands reicht für den jetzigen gesteigerten Bedarf nicht aus. Im Done Bassin wurden im 86 16 n 648 000 Waggons, autgeführt aber nur 598 006; die Produktion blieb daher allein für das Donej⸗Bassin um 50 009 Waggons oder . ; hinter der Nachfrage zurück. Daraus ergeben sich folgende

1) Trotz des Zolls steigt die Einfuhr ausländischer Kohle. Es wurden eingeführt: 1892: 87, 1893: 105, 6 . * Miu gig i. .

einahe die ganze Kohlenausbeute des Jahres 1900 ist schon verkauft: Im August 1899 waren bereits S3 oo der . 1900 zu hohen Preisen festgelegt.

3) Die Preise sind stark gestiegen.

Der 24. südrussische Bergindustriellen Kongreß hat die mangelnde Produktivität zu erklären versucht durch . a, . Wetter und Eindringen von Wasser in die Gruben. Diese Erklärungen genügen aber nach Ansicht der Kommission nicht, es wird vielmehr behauptet, daß die gegenwärtige Theuerung von den Produzenten künstlich hervorgerufen oder doch verstärkt worden ist. Unker anderem . das Gerücht., daß sich die Grubenbesitzer gegenseitig verpflichtet ite. e Odessa nicht mehr als je fünf Waggons Kohlen pro Tag

Jedenfalls hält die Kommission die gegenwärtige Lage des Kohlenmarktes für kritisch. Viele ö haben ö 53 1899 dag bestellte Quantum Kohle nicht erhalten, die Eisenbahnen z. B. haben 21 (000 Waggons, die Zuckerfabriken 4239 Waggons zu wenig erhalten. Sie mußten daher ihren Bedarf aus dem Auslande decken. Kohlenvorräthe sollen überbaupt nicht mehr vorhanden sein, schon im September 1899 sollen im Donbafsin nur noch 3 Millionen Pud gelacht g. h

a erechnung des Bergindustriellen⸗Kongresses wird au . des Jahres 1900 den i fe weitem .

n.

Aussicht auf Sinken der Preise ist danach nicht vorhanden. In Kiew kostet daöß Pud zur Zeit 24 bis 26 Kopeken. rdf if! 3 ist h. . 4 ö durch . veranlaßten r en Bedarf Englands an Transportschiffen sind die Seefra für englische Kohle nach Odessa gestiegen. f 6

Zi anderem Heizmaterial überzugehen, ist äußerst schwieri oft sogar unmöglich. Holz ist gegenwärtig theuer . it er i zu haben. Gerade dies hatte viele Betriebe veranlaßt, zur Kohlen- heizung überzugehen. Nap hta, die noch vor wenigen Jahren so billig war, ist jetzt gleichfalls enorm theuer geworden. Dag Pud Naphta ist in Baku von 11 Kopeken im Jahre 1892 auf 179 Kopeten gestiegen. Dazu kommen 26,03 Kopeken Fracht bis Kiew, sodaß sich das Pud dort auf ca. 44 Kopeken stellt. Der Verbrauch von Torf ist zwar im Steigen begriffen, aber immerhin noch unbedeutend. Ber die Industrie kommen hiernach nur Kohle und Naphta in

acht.

Nachdem der Bergindustriellen Kongreß offen erklärt hat, daß au im Jahre 1900 die Kohlenvroduktion Rußlands den Hong n! decken wird, ist die Kommission der Ansicht, daß der Zoll auf aus. ländische Kohle unbedingt aufzuheben und daneben ein Ausfubrzoll auf Naphta und Naphtarückstände einzufübren ist, um diese dem in= laͤndischen Markte zu erhalten. Sodann hält sie es für erforderlich, daß die Eisenbahnfrachten für Kohle und Naphta auf die Hälfte e ,, r, ;

er Kohlenzoll beträgt für die Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres 6 Kopeken pro Pud. Seine ee eng würde i ö . eg n fg aj u . , . Koble nach em Süden sowe orschub leisten, daß ein großer Theil der Don kohle für das innere Rußland frei würde. groß ; 3.

Der Zoll über die Landesgrenze beträgt 15 Kopeken vro Pud. Seine Aufhebung würde der schlesischen und böhmischen . Eingang nach Polen erleichtern und einen Theil der Dombrowka⸗ kohle für Innerrußland frei machen. Wird dann die Eisenbahnfracht noch auf die Hälfte herabgesetzt, so erwartet die Kommission ein Sinken des Preises in Kiew für inländische Koble um 5 Kopelen, für auzländische um 6 Kopeken pro Pud. In Odessa würde die schlesische Kohle 9 Kopeken, die englische 6 Kopeken billiger kommen.“

Aber die drei bisher angeführten Mittel, Fallen des Einfuhrzolls auf Kohle, Ausfuhrzell auf Naphta und Herabsetzung der e, . genügen nach Ansicht der Kemmission noch nicht. Sie wünscht auch Maßregeln, die die Kohlenproduktion Rußlands fördern und dadurch späteren Krisen vorbeugen sollen. Als solche bezeichnet sie die Gründung einer Bank zur Gewährung von Kredit auf Bergwerke oder Eröffnung solchen Kredits durch die schon bestehenden Banken, besonders die Reichsbank. Ferner wüascht sie, daß die Re⸗ gierung den Kohlenabbau in großem Maßstabe selbst in die Hand nehme, damit der Finanz⸗Minister jeder Zeit in der Lage sei, die Preise zu regulieren und Krisen vorzubeugen.

Das Börsen ⸗Comité hat sich den Vorschlägen der Kommission angeschlossen und ein entsprechendes Gesuch an den Finanz ⸗Minister abgehen lassen.

Ein Erfolg, wenn auch nur ein kleiner, ist inzwischen den ver schiedenen nach St. Petersburg gerichteten Anträgen schon beschieden worden: Der Zoll. über die Westgrenze ist aufgehoben worden für diejenige Kohle, die den Bedürfnissen der Bewohner Warschaus dienen soll, und der Zoll über die Schwarzméergrenze ist zu Gunsten der Bewohner Odessas, Nikolajews und anderer Küstenstädte sowie der Dan pfergesellschaften erheblich herabgesetzt worden.

Oh man aber allen Wünschen der Industrie des Südens wird entsprechen können, läßt sich noch nicht sagen. Die Aufhebung des Koblenzolls und die Herabsetzung der Eisenbahnfrachten für Kohle auf die Hälfte würde für die Stäatstasse eine nicht unbeträchtliche Ginbuße bedeuten, da die jährliche Kohleneinfubr auf weit über 1990 Millionen Pud sich beläuft und die russischen Bahnen im Jahre 1898 allein aus dem Donbassin an 609 000 Waggons Kohle befördert haben. Dazu kommt noch, daß die Staatsbahnen schon jetzt ihre Koble aus dem Auslande thatsächlich zollfrei beziehen, insofern der ihnen zur Last ge . schriebene Zoll in die Staatskasse geht. Sie haben also von der Aufhebung des Kohlenzolls keine Vortheile zu erwarten.

(Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Kiew.)

Baum woll-⸗Industrie in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre 1898 / 99.

In den Vereinigten Staaten wurden in dem am 31. August 1899 abgelaufenen Jahre 11 274 840 Ballen Baumwolle geerntet, 74 846 Ballen mebr als in dem vorbergebenden Jahre. Die größte Ernte hatte Texas einschließlich des Indianer Territorium, wo die Ernte

i / g⸗ 1894/95

1897/98 1898/99

Jahren.

Officiel

Am

3698,

KRaènigli

00 4A;

. ‚—

den Südb z ,, . ik xh nnn fr aus; ein pänktlichet und regelmäßiger Transport

viel ergiebiger war als je zuvor und eine Steigerung um 480 000

Das

1895/96 .. 1898/97 ..

zur Versteigerung.

Beim

gestellt 3686,

36,76 Doll.

Ballen brachte, während in den Golf. Staaten die Ernte um 414 000 Ballen und in den Atlantischen Staaten um 9000 Ballen hinter der⸗ jenigen 63 , . , sch etter war zur Eintezeit sehr ungünstig, was einen Verlust von . Ballen im Werthe von 6 20 oh hg Sah zur Folge hatte. Der Durchschnittspreis für ein Pfund betrug in diese bh 5.25 Cents gegen 5. 64 Cents im vorhergehenden Jahre; . ö. Preis war 6.95 Cents und der niedrigste 475 Cents. Der durchschnittliche Handelswerth eines Ballens war 25. 08 Doll. gegen 28,62 im Vorjahre, 41,09 Doll. im Jahre 1895, 96.

m ? Vergleich der Ernten der letzten sechs Jahre ergiebt folgendes

im Jahre 1896‚97 und

. 7549 817 Ballen im Werthe von 233 118 137 Dollars

. 2901 251 7157 346 8 757 964 11199991 . 11274840

Obgleich also im abgelaufe geerntet wurden als im Jahre 1893.94. des letzten Jahres doch um 345 150 Dollars geringer als vor fünf

* * 1 * * * * * 9

Verarbeitung in den

Nordstaaten

1601173 2083 839 1600271 1804680 2211740 2190095

du Commercęe.)

Südstaaten

Ballen

718 515 S62 838 904701 1042671 1231841 1399 399

ö ö ahn , nn. d,. 1 als 3. O00 ntue Spindeln etrieb gesetzt, und gegenwärtig sind neue i l ö 1 ö 3. . pinnereien mit über en Südstaaten an Größe zunehmen, ergiebt sich daraus, daß dieselbe im Jahre 1893,94 durchschnittlich 6486 Spindeln hatten, . fr heute durchschnittlich 900 Spindeln haben.

k 94 oh za? al gꝛ4 gz] 353ͤ'0 5o6ß gos 262 773 87

nen Jahre 3 725 023 Ballen mehr

war der Werth der Ernte

Die Verarbeitung der Baumwolle in den a merikanischen Spinnereien zeigt die folgende Tabelle, bei der zum Vergleiche die Erntemengen hinzugesetzt sind.

Jahr

1894 1895 1896 1897 1898 1899

Verarbeitung zusammen

3319688 2946 677 2 504992 2 847351 3 443 581 3 o89 494

Ernte

7549 817 2901251 7157346 8 757 964 11199994 11 274 840

Wie die Spinnereien gerade in

(Nach dem Moniteur

Konkurse im Auslande. Bulgarien.

Durch Beschluß des Varnaer Kreisgerichts ist am 3. Jan 1900 Konkurs über das Vermögen des 3 Jantscho W. Grekoff in Varna eröffnet worden. Mafssenverwalter Adyokat Jeko Jekoff. Wabl des definitiven Massen= verwalterßs am 28. Januar 1900. Anmeldung der Forderungen bis 10. Februar 1900. Termin zur Gläubiger am 28. Februar 1900.

Kolonialwaarenhändlers Provisorischer

Feststellung der Ansprüche der

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das Grund⸗ stũcke Dunckerstraße 85, dem Zimmerpolier Joh. Charlet gehörig, Mit 171 900 wurde die Deutsche Grundschuld⸗ Bank in Berlin Ersteherin. Aufgehoben wurde das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung des R. Hartung'schen Grund stũckz Lüneburgerstraße 4. Königlichen Amtsgericht II Berlin wird die Zwangs verfteigerung des dem Baumeister Rich. Kliche gehörigen, * , . 4 ,, ö. , . Nr. 331 verzeichneten

rundstücks, auf Antrag des betreibenden Gläubigers, des Kaufmann Benno Katz zu Berlin, einstweilen eingeftellt. x j

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 20. d. M. gestellt 16938 R nta r gn 1 i geste 8, nicht recht

n erschlesten sind am 20. d. M. gestellt 6010, ni ö heitig gefellt ieilnẽ Wagen geste nicht recht

Nach wei sung

belegenen Ko

2. Januar

n Polizei⸗Präͤsidiums. Doppel⸗Itr. für: * Weizen 14,80 416; 13,99 13,50 Æ Futtergerste 13,80 MÆ; 13,090 Æ Sorte 15,20 M; 14,40 M Mittel⸗Sorte 1430 A; 13,60 4 Heu 7, 60 A6; 410 18 t. Ch 3 * n . 341 rbsen, gelbe, zum K 25, 00 MM *Speisebohnen, y. nog 46; * ö

geringe Sorte 13,50 4A; 3, 66 Æ

3760 W 10 t tg . I

agen zu „am 3. Januar verlangt 3686, gestellt 3686 am 4. Januar verlangt 3766, gestellt 3750, he. ö. 86 ver lang am 6. Januar verlangt 3712, 3707, am 7. Januar verlangt 87, gestellt 87, verlangt 3530, gestellt 3528, am 9. Januar verlangt 3498, gestellt 3198, am 19. Januar verlangt 3487, gestellt 3487, am 11. Januar verlangt 3403, gestellt 3403, am 12. Januar verlangt 3416, gestellt 3416, am 13. Januar verlangt 3626, gestellt 3621, am 14. Januar ,,. n 8. am . ß e, 3357, gestellt

ö njen wurden vom 1. bis 15. Januar d. J.

43 076, gestellt 43 043 Wagen zu 101. ö

über verlangte und gestellte Wagen für die in d i bebe. dirertlsr r, , ., gen Für dirin den Sisen

deburg, Halle und Erfurt lengruben.

verlangt 3760, gestellt

gestellt am 8. Januar

Gerlin, 20. Januar. Marktpreise nach Grmittelungen des (Höchste und e, . Preise.) Per

ggen 14,30 4; Hafer, gute

O0

o, 90 A; 30,990 Æ Kartoffeln 7, 00 ; 5,50 M

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130 M = dits B 41

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