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er derselben 21 852, und nicht
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Handelsmarinen der am Seeverkehr hauptsächlich betheiligten Länder.
Das General. Register der Handelzmarinen aller Länder für das Jahr 1899/1800, welches das Bureau „Peritas herausgegeben hat, znthält wiederum die übliche Zusammenstellung der Dampfschiffe von 100 Retto-Regiftettons und darüber, nach ihren 9 en geordnet. Die Vampferflotten der am Seeverkehr in er⸗
bl . Maße berheiligten Länder sind nachstehend in der Reihen⸗ 69 nach der Gesammtzahl der 5 aufgeführt; zur Vergleichung d die Angaben des Vorjahr hinzugefügt. 1898/1899
1899 / 1900 Der Dampfer Der Dampfer Brutto⸗ Brutto⸗ Anzahl Register⸗ Anzahl Register⸗ Tons Tons 11093 87 5707 10993111 1873 388 878 1625521 985 968 ö47 gh2 682 970 881 502 Slo 800 672 549 646 628 493 oh 887 361 b20 847 455 535 439 509 443 365 420 880 407 536 358 415 388 670 340 431 365 995 363 290 339 879 315 996 335 3514 298 990 Belaische 146 615 128 805 kö ö ische 2 78181 71 483 53 630 54 324
Flagge
Schwedische Desterre ichische
Gewerbliche Benutzung von Motoren und Arbeits⸗ maschinen in Deutschland. II. *)
Geht man auf die einzelnen Gewerbegruppen etwas näher ein, so weist die meisten Motorenbetriebe die Nahrunge⸗ und Genußmittel · Industrie auf, welche u. a. die Müllerei, Bäckerei, Bierbrauerei, Branntweinbrennerei, Rübenz ackerfabrikation umfaßt; 6 68481 folche Betriebe, das sind 41,7 69 aller Motoren⸗
ebe. Ihr am nächsten, aber schon in weitem Abftande von ihr, stehen die Industrie der Holz ⸗ und Schnitzstoffe mit den hierher
zFrigen Sägemühlen, das Verkehrsgewerbe (Schiffahrt), die Textil⸗
duftrie sowie die Metallindustrie. Diese fänf Gewerbegruppen zu⸗ fammen vereinigen in sich fast drei Viertel aller Motorenbetriebe. Gegenüber jeder von ihnen bleiben die anderen Gruppen hinsichtlich der Motorenbenktzung weit zurück. Nach dem Stärkeg rad der verwendeten Elementarkraft rangieren an der Spitze Bergbau und Hüũttenwesen mit 995 969 Pferdeflärken oder 29,1 Co der Ge⸗ sammtjahl, demnächst die Nahrungs⸗ und Genußmittel · Industrie, so⸗ wie die Textilindusttie. In diesen drei Gruppen arbeiten nicht weniger als 64.3 o/ aller Pferdeflärken. Welche starken Maschinen⸗ leitungen namentlich Bergbau und Hüttenwesen besitzen, beweist der Umfstand, daß bier 1787 Motorenbetriebe mit fast einer Million Pferdestärken autgerüstet sind, sodaß durchschnittlich auf einen Berg—= Faubetrieb 5öb,8 Pferdestärken — in der Hauptsache lediglich Dampf⸗ pferde, nämlich 2,3 — kommen; dem enispricht auch, daß gerade m der Montanindustrie der Großbetrieb am mächtigsten ent ⸗ wickelt ist.
Ueberbaupt erfolgt die Benutzung von Motoren ganz vorwiegend in Großbetrieben. Dies ist so jehr der Fall, daß, während die EBetriebe mit über 20 Personen — welche hier als Großbetriebe ver⸗ standen sind — von der Gesammtzahl der Betriebe nur 1,6 0½ aus-⸗ machen, dieselben 17,7 , von den Motorenbetrieben und nicht weniger als 75,9 o aller verwendeten Pferdestärken auf sich vereinigen. Von der Gesammtzjahl der Großbetriebe benutzen mehr als die Hälfte Motoren, wobei durchschnittlich auf jeden Motoren benutzenden Groß⸗ betrieb 57,5 Pferdestaͤrken entfallen. Von den Kleinbetrieben verwenden nur I,3 oo (bei Weglassung der Alleinbetriebe 7,8 o/o) Motoren, und was die durchschnittliche Leistung dieser Motoren an- belangt, so erreicht sie noch nicht 7 Pferdestärken. Im einzelnen wird dies durch folgende Zahlen verdeutlicht: zaht d
ahl der
Betriebe Zahl Darin Darin ver⸗ mit... Per ⸗ der Haupt ⸗ beschäftigte ö wendete sonen betriebe) Personen Haup betriebe Pferdestärken
bis 5. 2934723 4770669 96 558 438 801 6-20... 161298 1517697 28 235 375 645 21 und mehr 48 9566 53980 903 26 902 2562 881
3us an nen TT Ff G 7s 75s Do ỹꝰ 7 7
Auf jede Größenklasse entfallen Prozent
K 46.4 63,5 135 6— 20... 5, 14,8 19,3 11, 21 und mehr 16 388 17,7 75,9
Zusammen 100 160 100 1600
Von Es entfallen in jeder Größenklasse 100 Haupt⸗ Pferde stärken betrieben auf je einen auf benutzen Hauptbetrieb Motoren. 199 thätige Motoren überhaupt Hauptbetrieb Personen bis 5 3,3 (7,8) 9) O, 1 (0,4) 69 *) 8,2 (14,4) 6— 0. . 18,1 2,3 13.5 24,8 21 und mebr 55.0 52 4 876 64.4 27, 8ð 33,4
Die verhältnißmäßig geringe Verwendung von Motoren in Kleinbetrieben keruht im wesentlichen auf dem damit verbundenen relativ boben Kostenaufwande. Der Großbetrieb ist insofern in einer günstigeren Posttion, als er Kraftquellen mit großer Leistungs⸗ säbigkeit zu verwenden vermag — zur Erzeugung starker Kraft ⸗ äußerungen sowohl wie zur Bedienung mehrfacher Arbeits⸗ maschinen — und gerade mit wachsender Leiftungsfäbigkeit der Motoren ibre Anschaffung und Unterhaltung sich relativ verbilligt. Vergegenwärtigt man sich noch die anderen Vortheile, welche der , vor dem Kleingewerbe voraus hat — die Produktivkraft des Großkapitals, die Beherrschung des Markts, die rationell aus⸗ gebildete Aibeitstheilung und Arbeitspereinigung, die besseren und vielfeitigeren Arbeitemaschinen, die dem Kleinbetriebe vielfach unzu⸗ engl bleiben — , so begreift wan, daß die Einführung von Motoren
die handwerkemäßigen Betriebe diese jwar leistungs⸗ und wider . aber nicht dem Großbetrieb technisch und wirthschaftlich gleichwerthig machen kann. .
, . der Frage, welche Arten von Elementarkräften zur Bewegung von Umtriebs oder Kraftmaschinen oder in sonstiger Weise vorwiegend in 37 und in kleineren Betrieben verwendet werden, ergiebt die Statistik, daß im Groß gewerbe der Dampf als die bevorzugtefte und unbestritten vorwaltende Elementarkrgft
scheint: von 26 90ꝰ Motoren, Großbetrieben bedienen sich weniger als 2325 095, d. h.
) S. Nr. 21 des R. u. St. A.“ vom 23. d. M.
) Da die Statistik in den Neben betrieben keine Personen zäblt, bat äh die Darstellung der Motorenbenutzung nach der Größe der Betriebe auf die Hauptbetriebe zu beschränken.
3 Bei den in Klammern beigefügten Verhältnißzahlen sind die Alleinbetriebe außer Rechnung gelassen.
z) Von den Motorenbetrieben, für welche die Statistik keine
Pferdeflãrken nachwelst (Wind ꝛc.), ist hierbei abgesehen.
pferde. aller M
vor spielen außerdem mil oder Gasmotoren
Rolle.
Beurtheilt man die k der Motoren nach dem Ver⸗
hältniß der Motorenbetriebe zur Gesammtzahl der
auptbetriebe der betreffenden Art, so hat, abgesehen von den im Verkehr und in der Fischerei verwendeten Schiffen, die Motoren⸗ benutzung bei den Kleinbetrieben am meisten Eingang gefunden in die Industrien der Leuchtstoffe, Fette, Oele, in die Nahrungs⸗ und Genußmittelindustrie g e. Getreidemũhlen Branntwein brennerei. Butter · und , und die chemische Industrie: in 23 bezw. 21 und 12 Y aller Betriebe. In den anderen Gruppen ist die Motorenverwendung erheblich schwächer. Erst 4 bis 7 00 der Kleinbetriebe benutzen Motoren im Bergbau ꝛc., in der Industrie der Steine und Erden, der 6a und Schnitzstoffe und den polygraphischen Gewerben; in der Metall. Maschinen⸗ Tertil⸗, Papier und Lederindustrie sind es sogar nur J bis 3 oM der Kleinbetriebe. Fast gar keine Motoren werden perwendet in denen der Handels⸗, Bekleidungs⸗ und Reinigungs⸗ fowie der Baugewerbe und in den künstlerischen Kleinbetrieben. Man sieht deutlich, wie wenig gerade in den handwerksmäßigen Be⸗ srieben, in den eigentlichen kleinen Industriewerkstätten die Motoren verbreilet sind. In den Betrieben von 6 bis 20 Per sonen, die jedenfalls ju einem großen Theil noch dem Handwerk oder Klein⸗ und Mittelgewerbe zuzurechnen sind, kommt der Motorenbetrieb schon viel vor: . arbeiten in der chemischen Industrie, in der Bereitung von Leuchtstoffen, Fetten, Oelen und im polygraphischen Gewerbe bereits mehr als die Hälfte aller Mittelbetriebe mit Motoren, in der Maschinenindustrle, dem Bergbau, der Textil⸗,, Papier⸗, Holt und Rahrunggmittelindustrie die Hälfte bis ein Drittel, in der Metall⸗ und Lederverarbeitung etwa ein Viertel aller Betriebe. Wie viel folcher Betriebe dem Kleingewerbe zuzutheilen sind, ist nicht anzugeben, jedenfalls sind auch viele unter ihnen, die sich erst mit der Einführung von Kleinkraftmaschinen zu etwas größerer Ausdehnung entwickelt haben. An Kraftentfaltung wie Verbreitung der Motorenbenutzung stehen indessen alle Gewerbegruppen dieser Betriebsgröße noch sehr hinter den Großbetrieben zurück.
Die bisher betrachteten Kraft oder Umtriebsmaschinen oder Motoren ersetzen nicht unmittelbar menschliche Arbeit, sie haben lediglich die Aufgabe, elementare Kraft in mechanische Arbeit zum Betrieb von Arbeits maschinen umzusetzen. Die Verrichtung. von Arbeiten, die andernfalls von der Hand des Menschen ausgeführt werden müßten, durch Uebertragung der mechanischen Kraft auf die zu bearbeitenden Körper ist Sache der Arbeitsmaschinen. Sie zerfallen in orts., und in formändernde Maschinen. Orts⸗ äandernd sind Fördermaschinen (Maschinen zur Fortschaff ung fester Körper, Wagen, Hebezeuge, Krahne, Winden), Wa erhebemaschinen 8 Paternosterwerke, Schöpfräder und Sch eudermaschinen),
ebläsemaschinen und Ventilatoren. Formaändernd sind Zer⸗ kleinerungsmaschinen (Pochwerke, Quetschwerke, Mahlmühlen, Reibe⸗ apparate), Melallbearbeitungtmaschinen (Sam merwerke, Bohrwerke, Brahtziehwerke, Mũnzmaschinen, Hobel, Fräsmaschinen, Loch⸗, Niet, Wiegemaschinen), Holibearbeitungsmaschlnen (Sägemühlen, Dreh⸗ und Hobelbaͤnkej, Manufakturmaschinen mit einer Reihe von Unter⸗ klassen (Maschinen zur Bearbeitung von Textilstoffen, Papier industrien ꝛc.; Metall- und Holibearbeitungsmaschinen zugleich sind die Werkzeugmaschinen. — Gin ,, Bild von der heutigen Technit im Gewerbe zu geben, das nur bel Erfragung aller zur Ver⸗ wendung kommenden Maschinen hätte erlangt werden können, ist bei der gewerblichen Betriebs ählung von 1895 nicht beabsichtigt gewesen. Diese hat nur über eine Reihe wichtigerer Arbeits maschlnen Nachweise erbracht. Neben den eigentlichen Arbeits- maschinen, d. h. solchen Arbeitsmitteln, die, wie bemerkt, dazu dienen, menschliche Arbeit zu ersetzen, befinden sich darnnter auch Oefen und sonstige technisch wichtige Apparate, denen bei der Herstellung von Fabrikaten eine wesentliche, von menschlicher Sand nicht ausgeführte Arbeit zu verrichten obliegt, und deren Ein⸗ fluß auf die Struktur der Betriebe dem vieler eigentlichen Arbeitsmaschinen gleich oder ähnlich ist. — Den Gegenstand der flatistifchen Nachweise bilden insgesammt 100 Arbeitsmaschinen. Bel Auswahl derselben, die unter dem Beirath hervorragender Fach⸗ männer aus verschiedenen Gebieten der Technik stattfand, verfolgte man das Ziel, Maschinen, die für gewisse Gewerbe besonders charakteristisch sind = wie die Pochwerke für Bergbau, die Mahlgänge für Getreide⸗ wrüllerei, die Jaccuard⸗Stühle für Textilindustrie * nach der Häufigkeit ihres Vorkommen festzustellen und dabei zugleich über die Verwendung pon Arbeitsmaschlnen in Kleinbetrieben einigen Aufschluß zu beschaffen. Shne auf die Finzelheiten der über die Arbeitsmaschinen . Nachweise aufgefstellten Tabellen der amtlichen Statistik näher einzugehen, möchten wir an der Hand dieser Nachweise wenigstens einige allgemeinere Gesichtspunkte hier verfolgen. .
Bekanntlich beziehen sich die Vortheile, welche die Maschinen arbeit gegenüber der menschlichen voraus hat — abgesehen davon, daß gewisse Arbeiten sowie der moderne Verkehr erst durch die Maschinen ermöglicht wurden — auf folgende Punkte: Erstlich können größere Kräfte mittels der Maschinen ausgeübt werden namentlich bei Motoren⸗ betrieb; so betraͤgt das Fall gewicht des großen Dampfhammers bei Krupp 56 00 Kg. Ferner lassen sich viel größere Geschwindigkeiten erzielen, . B. kommen bei Kreissägen Peripheriegeschwindigkeiten bis 30 m in der Sekunde vor. Die Arbeite guantitaͤt ist bedeutend vermehrbar, bei Nähmaschinen kommen bis 15800 Stiche in der Minute, bei i,, . bis 26 0065 Abdrücke in der Stunde vor, auf gewissen Spinnmaschinen laufen mehr als 190 Spindeln. Endlich vermag die Maschine zumeist besser und billiger zu arbeiten als die Hand. Bei solchen Vorzügen der Arbeitsmaschinen sind die technischen Fort⸗ schritte, die neuerdings hinsichtlich der Arbeitsmaschinen erzielt worden, vielleicht noch wichtiger als die hinsichtlich der Motoren, die Fort schritte in den Arbeitsmaschinen können ah als Hauptgrund für die gesteigerte Leistungsfähigkeit der einzelnen ewerbe gelten. In der Ge⸗ werbeftatiftst sind sie begreiflicherweise nicht erfaßt. Aus dieser laßt sich nur feftstellen, daß, wie bei dem gewaltigen Aufschwun auf allen Gebieten ber Induftrie nicht anders zu erwarten, in fast allen adustriegruppen die Zahl der Arbeitsmaschinen in den letzten 20 Jahren eine — theil⸗ weise fogar erhebliche — Zunahme erfahren hat. Besondere Hervor⸗· hebung verdient, daß auch die bisher handwerksmäßig be⸗ iriebenen Gewerbe eine namhafte Steigerung der Ver⸗ wendung von Arbeits maschinen aufweisen.
Am meisten und mit dem größten Erfolg sind die Maschinen in denjenigen Gewerbebetrieben zur Verwendun gekommen, in denen fich be Herstellung der Erzeugnisse die gleichen Operationen häufig wiederholen, alse hauptsächlich dort, wo die Arbeitsztheilung stark ausgebildet ist. So erklärt sich die Fülle mannigfaltiger Arbeits⸗ maschinen in der Textilindustrie und in den Maschinen⸗· industrien, besonders aber in den Großbetrieb en verschiedenster Art, bei denen ein sehr verwollkommnetes arbeitstheiliges Verfahren
estattet, möglichst vie le Operationen dem Mechanismus einer Ma; hn zu übertragen. Verhältnißmäßig gering ist dagegen die Zahl ber Arten von. Arbeitsmaschinen, die im Kleinbetrieb und auch in den Gewerben höherer, kunstpollerer Handsertigkeiten be⸗ nutzt werden; hier muß vielfach die nämliche Person nachemander die mannigfaltigsten und verschiedenartigsten Beschäftigungen vor⸗ nehmen. Von den 10 Millionen Feinspindeln der Textilindustrie 1. B. laufen nur bi 000 in Betrieben mit weniger als b Personen, dagegen 6 Millionen in Großbetrieben (Betrieben mit über 20 Perfonen, obschon die Zabl dieser letzteren Betriebe nur drei Fünftel aller Spindeln benutzenden Gehilfen Betriebe ausmacht; von 9280 Glas⸗ schleifftänden, die für 670 Betriebe ermittelt worden sind, gelangen nur g98 in' 238 Kleinbetrieben zur Verwendung; an Metall- Fräs⸗ maschinen sind in Kleinbetrieben nur 743 aufgestellt, 32 094 hingegen
und Rorwegen. Auch Deutschland hat
in 2104 Betrieben mit über 20 Personen; Schnellpressen werden in
5716 Bruckereien 15 460 benutzt, von diesen entfallen aber auf die 1915 Kleinbetriebe nur 2396.
Die Arbeitsmaschinen, welche in stärkerem Maße in die Werk. tätten des Kleingewerbes Eingang gefunden haben, chgrakteristeren ch meist als solche, deren Anschaffungstosten gering sind, welche vielfach nach Art von Werkzeugen universellere Verwendbarkeit besitzen und daneben der Geschicklichkeit des Arbeiters noch einen weiteren Spielraum laffen, oder ju deren Betrieb eine billige Kraft vorhanden ist; und elne ausgedehnte Verwendung von Arbeits maschinen mit folchen Eigenschaften erscheint wohl am messten geeignet, das Klein- gewerbe und Handwerk im Kampfe 66 die Konkurrenz der über⸗ legenen Großbetriebe etwas widerstandsf higer zu machen.
Zur Arbeiterbewegung.
Zu dem Textilarbeit er ⸗Ausstand in Kupferdreh (Re⸗ gierungsbenirt Dässeldorf) meldet die Rh. Westf. Ztg., daß die von demselben betroffene Firma den ganzen Betrieb mit geringer Ein. schränkung aufrecht erhält, da etwa vier Fünftel des Per sonals weiter arbeiten (bergl. Nr. 21 d. Bl).
Die Lage des Bergarbeiter ⸗Ausstandes in den böbmischen und mährifchen Koblenrevieren ist, wie. W. T. B.“ berichtet, im allgemeinen nicht wesentlich verändert. In den Ausftand getreten sind noch 1090 der Belegschaft des Johann Marla ⸗Schachts 2 1 = Sstrau. Ferner sind in Kom otau Hei der gestrigen Tagesschicht ven 1300 Mann 9a4 ausgeblieben. Der Auststand Iefti f dort 4 Haupt schachte us Kaad en wird gemeldet, daß die Belegschaft der Otto⸗ Schachte bei Brunersdorf am 20. d. M. Forderungen über-
und am 21. d. M. 50 Mann die Arbeit eingestellt haben. — Ueber den Beweggrund ju dem allgemeinen Ausstand sprach sich ein Arbeiterführer dem Bezirlshauptmann in Dux gegen. über dahin aus, a nicht so sehr das Bestreben, die eigene Lage zu verbesfern, als vielmehr die Unterstützung der materiell schlechter stehenden Bergarbelter im Kladno⸗Schlaner, Pilsener, Mieser und
Falkenauer Revier die Ursache der Arbeitseinstellungen sei. Durch
knterbindung der Kohlenzufuhr hoffe man, die Betrlebsleitungen in diefen Revieren zur Erfüllung der Forderungen der Arbeiter zu zwingen. (Vergl. Nr. 21 d. Bl.)
Sandel und Gewerbe.
Gestern sind im Auswärtigen Amt durch den Staats⸗ sekretär, Staats-Minister Grafen von Bülow und den hiesigen Minister⸗Residenten der Hrientalischen Republik UUruguay Pr. Luis Garabelli die Ratifikationen zu der am 5. Juni v. J. unterzeichneten Uebereinkunft über das Wieder⸗ inkrafttreten des zwischen dem Deutschen Reich und der Srientalischen Republik Uruguay abgeschlossenen Handels⸗ und , ,, vom 20. Juni 1892 ausgewechselt worden. Die Wirksamkeit der Ueberein⸗ kunft beginnt mit dem 22. Februar 1900.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und In dustrie“ )
Außenhandel Großbritanniens im Jahre 1899.
Einfuhr.
Gegen das
Vorjahr
mehr 4
weniger — *
S7 0 hb 2 236313 442 336 1729 448
Gesammt⸗ Einfuhr im
Waarengruppen. Jahre 1899.
4 Lebende Thiere... JJ Ff und Trinkwaaren, zollfreie .. . 1695 149 664 4 Cß und Trinkwaaren, zollpflichtige .. 26 375 134 —
Taback 5 616458 4 1 28 263 833 4 6411 462 Fhemikalien, Farb und Gerbstoffe 5 768 899 w 284470 9 688 760 4 1332 365 65 683 636 — 5585 077 56 666 589 0 4440583 91 293 455 4 4217006 15 914563 4 1117487 11394900 — 174116 4
Gesammtwerth . . 485 070 d 11 ds ddl Ausfuhr. .
Manufakturwaaren Berschiedene Artikel Poststücke
Gegen das Vorjahr mehr
weniger —
*
100 909
464 058 5 05 133 4 946 405 7 bb 663 1260 908 9 196 192
22 573
466 305 1683539
Gesammt⸗ Ausfuhr im
Waarengruppen Jahre 1899.
* 1003075 12 568 666 . 26 581 956 . 99 454 633 40 312 443 19 650 881 9 195 1892
9 bd hᷣII
8 855 523 35 016 514 2467 363 327 693 Gesammtwerth . ö ddõd dz / 31 dl 40 Einfuhr sowohl wie Ausfuhr haben hiernach erheblich zuge— rommen; die Einfuhr um 3, 1 0 und die Ausfuhr sogar um 18, 40 o. Die' Ausfuhr von fremden Waaren und von Waagren gus den Kolonten erreschte im Jahre 1899 einen Werth von 65 0l9 549 * d. i. A364 801 E oder 7.2o /o mehr als im Jahre 1898. Einzelheiten über den britischen Außenhandel des Jahres 1899 werden in einer der nächsten Nummern folgen. (Nach The Fconomist.)
Lebende Thiere Eß⸗ und Trinkwaaren Rohmaterialien Garn und Textilfabrikate .. Metalle und Metallwaaren Maschinen⸗ und Mühlenwerk Schiffe (neu Kleidungzst sönlichen Gebrauch ; Chemikallen, chemische und medizinische Präparate Alle anderen Artikel ... Poststũcke
ttt
**
Landwirthschaftliche Maschinen in Argentinien.
Provinz Buenos Aires. Vor ungefähr 20 Jahren wurde in der Provinz Buenos Aires nur Viehzucht getrieben. Im Jahre 1895 waren jedoch von dem Gesammtflächenraum von 30 512 000 ha bereits 1153 8i0 ha mit Getreide und ölhaltigen Sämereien und 210 568 ha mit Luzern bebaut. Im Jahre 1837 stieg die unter Kultur gerommene Fläche bei einer Einwohnerzahl von 9822 158 Per⸗ sonen auf 1 453 396 ha. Der von Jahr zu Jahr zunehmende Anbau von Getreide bietet daher die denkbar günstigsten Aussichten für den Abfatz von landwirthschaftlichen Maschinen, Während im Jahre 1881 nur 6tz Breschmaschinen in der Provinz im Gebrauch standen, fich ihr. Zahl im Jahre 1557 auf 327, im Jahre 1895 auf L236 und im ahre IJS9g6 bereits auf 892 Maschinen. Die in der Provinz gebräuchlichen BDreschmaschinen haben eine Leistungs fähigkeit von 400 ble 500 hl bei jwölfftündiger Arbeitszeit. Von den so2 Dreschmaschinen, welche m Jahre 186 shätig waren, kamen 759 auf Besitʒer oder Unternehmer 53 wurden von den , vermiethet. Die Lieferung der Dreschmaschinen geschieht aus chlleßlich durch Großbritannien und die Vereinigten Staaten. Pflüge, Mäah⸗ maschinen, Gras mähmaschinen und Säemaschinen werden aug den Vereinigten Staaten eingeführt, Pflüge guch gus En land. Land⸗ wirthschaftliche Geräthe, wie Spaten, Butterfässer, Jauch pumpen, . Wurzetschneldemaschinen, Pflugschare und Sicheln, ommen aus Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Schweden
ö erfolgreich an der Ginfuhr
jandwirthschaftlicher Maschinen und Geraͤthe betheiligt, ist aber bisher
hinter den Vereinigten Staaten, Großbritannien und Schweden und Norwegen noch erheblich zurücz,
83 landwirthschafllichen Maschinen und ihre Ersatztheile unter⸗ liegen einem Werthzolle von 5oso und elner Zusatzabgabe von 60 / jufammen also 10. Jedoch sind Gragmãhmaschinen, Bindemaschinen mit oder ohne bewegende Kraft, mit Schutzdecke oder ohne dieselbe, sowie ihre Ersatztheile, Dampfmaschinen für die Entkörnung von Mals und Getreldestampfmaschinen mit oder ohne Wasserbehãlter und shre Ersatztheile vom Einganggjoll befreit. Die Verkaufgpreise werden n Piaster Gold festgesetz. Die Zahlungen geschehen in baar mit z bls 5M Diskont. Einige englische Firmen gewähren auch Kredit und machen sich aus den Ernteerträgen beiahlt.
rovinzen Cordoba, Tucuman und Mendoza. Die Ginfuhr der landwirthschaftlichen Maschinen geschieht fast ausschließ⸗ lich aus den Vereinigten Staaten. Die Landwirthschaft findet in Argentlnen unter sehr ahnlichen Boden. und Klimaverbältnissen sowie mit gleicher. Betrieb weise statt wie in Nord. Amęrika; daher find auch die Maschineg der Vereinigten Staaten den Verhäͤltnissen n Argentinken am meisten angepaßt. Zur Einfuhr können haupt⸗ sächlich gelangen; Getreidemäͤh⸗ und Dreschmaschinen, Luzernmäh⸗ mafchinen, Luternharken und Luzernbindemaschinen sowie Säemaschinen. In! den Weinbau treibenden Prooinzen San Juan und. Mendoza Funden hauptfächlich Pressen, Pflüge jür die Bearbeitung der Wein berge und Üüberbaupt sämmtliche Geräthe für die Weinkultur Absatz. Pie gangbarsten Maschinen für die Provinz Tueuman sind Cggen, Juckerrohrmesser, Reigmühlen, Malgentkörnungsmaschinen und sämmt⸗ siche Maschinen, welche sich auf die Zucker und Quebrachoholz⸗ Industrie beziehen. Ber Verkauf geschieht gegen fünf ⸗ bis sechsmonatlichen Kredit
oder in baar mit 5 oso Diskont.
Provinz Santa⸗Fs. Die landwirthschaftlichen Maschinen, welche in dieser Provinz verwendet werden, sind englische oder nord⸗ amerikanische Fabrikate. Die ersteren haben wegen ihrer praktischen, leichten und soliden Bauart und wegen ihrer Billigkeit den Vorzug. Pflüge, Eggen, Säemaschinen und andere landwirthschaftliche Gerãthe werden größtentheils in der Kolonie Esperanza hergestellt und an die Landleute der Provinz Santa ˖ Fo verkauft.
Der Vertauf der landwirthschaftlichen Maschinen an die Kolontsten geschieht fast ausschließlich durch Zwischenhändler. Für Importeure soll es nicht rathfam fein, sich dirett mit den Kolonisten n Verbindung zu setzen. Die Verkaufsbedingungen und die Zahl der Verkäufe sind ebenso wie die Hen e mf großen Schwankungen unterworfen. Es geschieht kein Verkauf gegen baar. Die Zahlungs fristen bewegen sich zwischen 6 bis 18 Monaten. (Monitsur Officiel du Commerce.)
Ausfuhr von Brettern, Latten und Bohlen aus St. Peters— burg und Kronstadt im Jahre 1899.
Aus St. Petersburg und Kreonstadt wurden verschifft: Kiefernholz Fichtenhol; Bretterenden Zusammen in Standard⸗ Dutzend — 16 englische Fuß
49 178 1374975
395 386 930 411 452711 939787 43 540 1436038 45 689 1390654
422991 921 974 396 167 ob0 640 47020 1303 827 49119 1245 493
407 143 89 231
456 323 740 440 46170 1242933
428 649 667 278 39 499 1135426
1892 .... 429981 So8 147 b1 091 1289219 1891 .... 360027 700 426 43 191 11603 644
Von dem im Jahre 1899 verschifften Holz gingen 763 982 St.- Dtzd. nach Großbritannien, 331778 St.-Dtzd. nach den Niederlanden, 176 177 St. Dtzd. nach Deutschland, 74 003 St. Dtzd. nach Frank⸗ reich und 29 945 St.. Dtzd. nach Belgien.
Die Ausfuhr nach Deutschland vertheilte sich 1899 auf die ver⸗ schledenen Häfen, wie folgt: Läbeck 52 0623 St. Dtzd, Bremen 43 670 St. Dtzd, Papenburg 26882 St. Dizd., Brake 18 972 St.“ Dtzd., Geestemünde 15 756 St. Dtzd., Duisburg 12376 St.“ Dtzd. und andere Häfen 854 St. Dtzo. (Nach der St. Petersburger Zeitung.)
, 1898... 18 1896... 1895... . 1894... 1893 ....
Paraguay.
Das neue Zollgesetz. Aus dem mit Beginn dieses Jahres in Kraft getretenen, im September v. J. sanktionierten neuen Zoll- esetz theilt die Paraguay Rundschau— vom 15. Nopember v. J. i n Auszug mit:
Das Gesetz kennt wie das frühere drei Arten von Zöllen, den Eingangs Ausfuhr. und Durchgangzzoll, sowie bestimmte Neben gebühren. Die früher vorhandenen Zuschlagjölle werden als solche abgeschafft und sind in den einheitlichen Zollsätzen inbegriffen.
Beim Einfuhrzoll unterscheidet das Gesetz zwischen dem all⸗ gemeinen Satz von 35 00 vom Werth für alle nicht besonders namhaft gemachten Waaren und den e , . welche von 2 bis S0 v. H. ansteigen, also sowohl unter als über dem allgemeinen Durchschnittszoll schwanken. Die einzelnen Waaren, welche den Aus⸗ i ken unterliegen, sind in den neun Abschnitten des Artikels 2 aufgezhlt.
Mt den niedrigen Prot gr, d. h. von 2 bis 15 v. H., sind solche Artikel belegt, deren Einfuhr entweder erleichtert werden soll oder welche an und für sich einen so hohen Werth haben, daß ihre Einfuhrfähigkeit bei höheren Prozentsätzen illusorisch würde. So z. B. Gdelsteine, Perlen (natürlich echte), Goldgeschmeide, goldene und silberne Taschenuhren, wissenschaftliche Apparate. Andererseits genießen Vor⸗ zugssätze unedle Metalle (unverarbeitet) sowie Getreide, Packleinen, Salz, Ackergeräthe, Nähmaschinen und ähnliches.
20 bis 25 v. V. vom Werthe haben Jagzgewehre alten Systems (Vorderlader) und Munition, ferner einfache Baumwolljeuge zu entrichten, wie sie zur landesüblichen Bekleidung verwendet werden. Auch Wellblech, Weizenmehl, sowie Hopfen uud Mali fallen unter diese Rubrik.
Mit 40-55 v. H. sind meistentheils Artikel belegt, welche zum Gebrauch der bemittelteren Stände bestimmt sind, so seidene Stoffe und feinere Hüte, moderne Waffen, Weine, Liqgueure 2c. Sodann sind diese höheren Sätze als Schutzzölle für solche Waaren angewandt, welche von der Landetindustrie hergestellt werden. Dahin gehören z. B. die Produkte der Oęlfabrikation und der Lederindustrie, Bier, Zigarren und Zigaretten, Möbel, Streichhöljer, Geschäftsbücher, alle sertige Wäsche und Kleidung, Schuhwerk und landwirthschaftliche Er⸗ zeugnisse, wie Luzerne, Reiß, Mais, Erdnüsse, trockene Gemüse, ein em, ,,,, u. s. ö. 9
em en Satz, nämlich 80 v. H. des Werths, sind Spielkarten, Branntwein und Sprit bis zu 785 Centigraden zu i
zollen.
Die Bestimmung des Artikels 3, wonach ausländische Verba einen sehr hohen Zollsatz, und zwar nach dem Gewicht, . hat, ist ebenfalls in schutzzöllnerischem Sinne aufzufafsen, um die nationale Produktion zu schützen. Ausländisches Schlachtvieh zahlt o, „0 Peso Gold pro Kopf.
n den Artikeln 20 — 22 wird das zur Ermittelung des Werthes vorgeschriebene Verfahren bestimmt. Für die gangbarsten Waaren besteht ein offizieller Werthtarif. Der Werth aller der Waaren, die in diesem Tarif nicht vorgesehen sind, ist vom Empfänger zu deklarieren und auf Verlangen der Zollverwaltung durch Vorlegung der Originalfaktura zu begründen. Dle Zollverwaltung kann den deklarierten Werth jederzeit erhöhen, ist aber verpflichtet, dem Empfänger der Waare den von ihm deklarierten Werth mit 10 v. H. Zuschlag baar auszuzahlen, falls demselben der von der Zollver⸗ n,. bestimmte Werth zu hoch erscheint und er es vorzieht, en, Waare zu überlassen; letztere wird alsdann öffentlich ver⸗
Im Artikel 37 gewährt das Gesetz den Zollämtern in Villa , und San Jofssmi das Recht, gewisse namentlich auf ⸗ 83 . für i n , 9. , ,,
arana bestimmt sind, mit einer Ermäßigun von 265 bejw. 10 v. H. abzufertigen. z h an
Artikel 4 zählt die ganz zollfreien Waaren auf, und jwar sind es meiftentheils folche, an deren Einfuhr die Republik entweder mittelbar ober unmittelbar ein Interesse hat. Dahin gehören 3. B. Werkzeuge und Haugrath der Einwanderer; ferner an en halide und industrielle Mafchinen und deren Ersatztheile, Bau und Betriebe⸗ materlal für Cisenbahnen und Dampfschiffe, alle die Viehzucht, den n,, . die allgemeine Volksbildung fördernden Gegenstände un el.
Dänzlich verboten ist die Einführung gewisser Waffen (drei⸗ kantiger Boche, Stilets u. a.), unsittlicher Gegenstände und Bilder; Kriegsmaterial und Munition werden nur mit ministerieller Bewilli⸗ gung zugelassen.
Wie Eingangs bemerkt, kennt das Gesetz auch den Ausfuhr zoll. Der betreffende Artikel (3) lautet folgen zermaßen: Alle Lan⸗ desprodutte und Gewerbzerzeugnisse, welche nach dem Auslande oder um Verbrauch in den Schiffen verladen werden, unterliegen keinem Ausfuhrzoll; auggenommen sind nachstehende Artikel, für welche die folgenden Abgaben zu entrichten sind:
Rinderhäute, getrocknet oder gesalzen 0,25 Peso Gold pr. Stück Die selben, Ausschußwaare;⸗. . 0,30 Taback in Blättern, der nicht amtlich
revidiert ///
21 * * * 10 kg Verba, ungemahlen ö J
, ö ö
In den Artikeln 6 bis 8 behandelt das Gesetz den Durchgangs zoll und läßt einen solchen für ausländische Waaren gelten, . durch Paraguay gehen, ohne daß sie bei irgend einem nationalen Zoll⸗ amt aus- und wieder eingeladen, also direkt von einem Schiffe zum anderen übertragen werden. Sie entrichten Fo /o Gold vom Werthe als Ueberladegebůuhr.
Waaren, die zur Verbesserung, Verarbeitung oder auf ungewissen Verkauf aus Paraguay ausgeführt werden, müssen angemeldet werden und können zollfrei nur innerhalb sechs Monate und unter der Be⸗ dingung wieder ins Land kommen, daß ihre Identität vollkommen außer Zweifel ist.
Im Interesse der Empfänger gestattet das Gesetz, daß Waaren in den Zolldepots längere Zelt unverzollt lagern können; dafür ist eine monatliche Lagergebühr von Foso in Gold zu entrichten. Von diefer Begünstigung sind jedoch alle brenn, explodier, und leicht ver- derbbaren Waaren auggeschlossen, welche vom een als der Zwangs⸗ abfertigung unterworfen! bezeichnet werden und innerhalb 24 Stunden abgeholt werden müssen, widrigenfalls zur öffentlichen Versteigerung geschritten wird. Der Erlös haftet zunächst für den Zoll und alle Ytebengebühren, ein etwaiger Ueberschuß muß bei der Agricolabank hinterlegt werden, woselbst der Interessent ihn innerhalb zweier Jahre erheben kann.
Eine weitere Nebengebühr ist die Ladetaxe, welche für den Gebrauch der Hafendämme, Inanspruchnahme von Personal und Maschinen 2c. erhoben wird. Je jehn Kilogramm ruttoge wicht bejablen einen Centavo Gold. Ginige Wagren können von dieser Gebühr befreit werden, wenn keine der erwähnten Vorrichtungen zur Aut und Einladung benutzt wird. Schließlich ist eine Abgabe von Ev. T. in Gold für statistische Zwecke festgesetzt, die von sämmtlichen Waaren, auch den zollfreien, sowohl bei Ein⸗ und Ausfuhr, wie bei Transitgütern erboben wird.
Die Zölle sind baar vor Auslieferung oder Einschiffung der Waaren in Gold oder zu dem täglich vom Finanz-⸗Ministerium fest⸗ jusetzenden Kurse in Papiergeld zu entrichten. Differenzen zwischen den Kaufleuten und Zollbeamten über Art oder Qualität einer Waare sind kurzerhand innerhalb 24 Stunden vom Verwalter des Zollamts nach Änhörung des betreffenden Beamten und eines Gutachtens von zwei Kaufleuten der Branche zu entscheiden.
Daz Recht der Zollbehörde für mangelhaft und zu gering ver— zollte Waaren die Uebergebühr . verjährt in fünf, das entsprechende Rückforderunggzrecht der arteien in zwei Jahren.
Wie bekannt, müssen sämmtliche zur Einfuhr gelangende Waaren in einem Manifest genau beschrieben und aufgezählt sein. Jede Ab⸗ weichung, auch ein ganz zufälliger Irrthum, wird als Versuch einer Zollhin erziehung angesehen.
Die Ärtikel 30 —=51 handeln von derartigen Unrichtigkeiten in der Waarenerklärung. Die Waaren verfallen zu Gunsten der Behörde, wenn sich ein Hog überschreitende Plus in Anzahl oder Gewicht, oder ein 3 oso überschreitender Unterschled in der Qualität ergiebt.
Es muß überdies bemerkt werden, daß bei Bestimmung des si im Vergleiche um Manifest ergebenden Mehr oder Weniger na den einjelnen Stücken und Ballen vorgegangen wird, und daß das Gewicht und die Qualltät jedes einzelnen Stückes, aus denen die Gefammtheit zusammengesetzt ist, entscheidet.
Im Artikel 30 wicd der straflos zu lassende Abgang oder Ueber⸗ schuß bei Flässigkeiten festgesetzt, und zwar mit 5o/u für Flaschen und 2öso für in Gebinden aufbewahrte Getränke. Die Schlußartikel II = 45 bestimmen, zu Gunsten welcher Fonds die Einnahmen aus den Zöllen verrechnet werden. und halten sich dabei mehr oder minder an Tie früher geltenden Bestimmungen. Nach dem im „Bolitin Gkcial“ vom 23. Oktober v. J. veröffentlichten Text des Gesetzes sind indessen laut Art. 41 ,. durch besondere Gesetze eingeführte Zuschlagzölle in den neuen Zollsaͤtzen einbegriffen.
Juwelen und Juwelierwagaren auf den Philippinen Inseln.
Der Handel mit Juwelen und Jewelierwaaren auf den Philip⸗ pinen Inseln liegt fast ausschließlich in französischen Händen. Trotz der durch den Kriegszustand bedingten ungünstigen. Verhältnisse werden Taschenuhren, Ketten, Ringe, Nadeln u. s. w. in bedeutenden Mengen abgesetzt. Auch zu Zeiten, wo der größte Theil der ameri⸗ fanischen Truppen sich auf Vorposten befindet, ist der Absatz dieser Artikel immer noch gewinnbringend genug. Kostbarere Sachen, welche vor dem Kriege reichlichen Absatz fanden, werden gegenwärtig nicht verlangt. Die Kundschaft besteht größtentheils aus amerikanischen Soldaten, welche die Läden anfüllen und mehr ansehen und prüfen, gig sie kaufen. Die Bewohner der Stadt Manila sind in ihren Einkäufen gegenwärtig zurückhaltend. Die Amerikaner und Ameri⸗ kanerinnen scheinen die Gewohnheiten der Spanier anzunehmen, d. h. sie prahlen mit ihren Schmucksachen mit derselben Genugthuung, 26 . J in dieser Kolonie. (Schweizerisches Handels—⸗ amtsblatt.
Baumwollernte der Zentralprovinzen Vorder-⸗Indiens im Jahre 1899.
In den Abge⸗ Durch⸗ vorher⸗ schãtzte Ernte schnittliche gehenden Ernte 1898 Ernte in 160 Jahren den vorher⸗ , 1899 ö ni ahren bebaute in Ballen in Ballen in Aerez . in zu 400 Pfd. ju 400Pfd.
cres englisch engl.
Areal im Jahre
Distrilte 1889 1898
29 531 14759
2363 1816 1121 1124
Narsinghpur. 17 5093 16 359 Hoshangabad.] 10678 9367 Nimar .... 142 510 130743 98193 8551 32320 Chhindwara . BI 227 44545 47670 3181 7969 Wardha ... 245 225 263 682 228 9098 23 174 49 836 Nagpur ... . 154 157 137 640 126 381 12487 22228 Chanda . . .. 21 968 19977 14937 3262 2472 Sambalpur . 127132 11575 14458 859
zusammen
einschließlich
anderer Di⸗ striktte ....
2811 1248 14179 6068 34115 17429 1697 1367 970
bꝰl 7M 668 237 650 760 121619
Das gesammte Zaumwellareal ist gegen das Vorjahr um un⸗ Cie 4 oh und im Vergleich mit der in den voraufgegangenen zehn
ahren durchschnittlich bebauten Gesammtfläche um ungefähr 6 0/o geftiegen. Die während des Jahres 1899 herrschende Dürre wirkle bergestalt ungünstig auf die Baumwollernte ein, daß der Ertrag im Jahre 1599 nicht einmal die Hälfte der Ernte des Vorjahres aus- machte und hinier dem Durchschnintzertrag aus den voraufgegangenen zehn Jahren um etwa 43 0 zurückblieb. Der Export von Baumwolle im Jahre 1859 ist ein recht lebhafter gewesen. Die Baumwollpreise bewegten sich zwischen 16 und 18 Rupien pro Maund und waren durchschnittlich um hö / böher als im Vorjahre. (Nach einem Bericht des Pfrector of Land Records on Agriculture in den Zentral- provinzen Vorder ⸗ Indiens.)
Konkurse im Auslande.
Rumänien. 1 Bezirk Tutova. Smil Valdman. Berlad. B. L. Kaufman.
Tägliche Wagen gestellung für Kob len und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 23. d. M. gestellt 16 399, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen. n Sberschlefien sind am 23. d. M. gestellt 699, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 23. Januar. Marktpreise nach Grmittelungen des Königlichen Polhei⸗ räsidiums. (Höchste und niedrigfte Preise) Per Doppel- Itr. fr: Weizen 1480 ; 13,99 6 — Roggen 14,20 MÆ; 3 55 M — Futtergerste 13,890 ; 13,0 M6 — Hafer, gute Sorte 15, o0 ½ες; 1426 M — Mittel ⸗Sorte 14,10 M; 13.40 — geringe Sorte 13, so ; 12360 6 = Richtstroh 432 4,16 6 — Heu 7, 29 1; 409 M — CErbsen, gelbe, zum Kochen 0 00 M; 26, 00 Æ6 — * Speisebohnen, n. 45, 00 M; 265, 0 AÆ — rinscn Mob M; zo 00 Æ6 = Kartoffeln 7060 ; drbo , . Rindfleisch bon der Keule 1 1,60 4; 120 AMÆ — dito Bauchsleisch ĩ 1 15 A; Loo , = Schweineflelsch 1 8 166 Æ; 1.16 = alben 1 E6 1,585 A; Ido M, - Hämmesfleisch 1 Eg 1,60 M. 106 M — Bußster 1 Kg 260 M; O0 M — Gier 60 Stück 3 00 Mƽ — Karpfen 1 Kg 220 M; 100 Æ — Aale 1 Rg
er 1 Kg 250 4Æ ; 1,B 00 S — Hechte 1 Re
O 4; 1,40 M — 2, 00 M; 3, 00 A Grmlttelt pro Tonne von der Zentralstelle der preuhischen Land⸗ vlrthschafts kammern — Notierungsstelle — und umgerechnet vom walne e für den Doppelzentner. ᷣ Kleinhandel zpreise.
Spiritusmarkt in Berlin am 23. Januar. Spiritus loko ohne Faß mit 70 ½τ Abgabe wurde, der Berl. Börs. -Itg.“ zufolge, von den Kursmaklern zu 46,9 K gehandelt.
— Das Aeltesten⸗Kollegium der Kaufmannschaft von Berlin besteht nach der verfassungsgemäß erfolgten Ergänzungswahl gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern; 1 Geheimer Kommerzienrath Wm. Herz, Präsident; . Stadtrath Johannes Kaempf, Erster Vije⸗ Präsident; 3 Stadtrath Dr. Max Weigert, Zweiter Vize ⸗Präsident; H Kommerzlenrath Eduard Arnhold; 5) Kommerzienrath Ernst Behrens; 6 General. Direktor Friedrich Goldschmidt; 7) Kommerzien⸗ rath Paul Heckmann; 8) Gehelmer Kommerzienrath Edmund Helfft; M Hermann Jacoby; 10) Wilhelm Kantorowiez; 11) Kommerzienrath Withelm Kobetzin; 12) Kommerzienrath Hugo Landau; 13) Kem- mersienrath Isidor Loewe; 14) Alfred Loewenberg; 15) Dr. Carl Martius; 16 Siegmund Pincus; 17) General Direktor Emil Rathenau; 18) Loulz Ravens; 19 Emil Salomon; 20) Gotthilf Salomon; 21) Eugen Schlieper; 23) Carl Schwartz; 23 Hr. Georg von Siemen; 24) James Simon; 265) Siegfried Sobernheim; 26) Bank. Direktor Siegmund Weill; 27) Carl Zimmermann.
Königsberg i. Pn, 23. Januar. (W. T. B.) Getreide markt. Weizen unverandert. Roggen unverandert, do, loko pr. 2000 Pfd. Zoll= gewicht 128 - 128,509. Gerste kleine inländ. flau. Hafer unverändert, do. Ioko pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 11000 — 115,00. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht ——. Spiritus pr. 1001 10000 loko notizlos.
Danzig, 23. Januar. (W. T. B.) Getreide markt. Weizen loko Unverändert. Ümsatz 200 t, do. inländischer hochbunt und weiß 135— 144, do. inländ. hellbunt 117,40, do. Transit hochbunt und weiß 109,00, do. hellbunt 106,00, do. Termin zu freiem Verkehr pr. Sept. —, do. Transit pr. August — Regulierung preis zu freiem Verkehr — Roggen loko unverändert, inländischer 130, do,. russischer und polnischer zum Transit 95, 00, do. Termin pr. August — do. Termin Transit pr. August — do. Regulierungspreis zum freien Ver⸗ lehr — =. Gerste, große (660—- 760 g) 128, 090. Gerste, kleine 625 — 660 g) 111,60. Hafer, inländ. 96 —– 116. Erbsen, inläͤndische 130, P'. Spiritus loko kontingentiert — — nicht kontingentiert
Breglau, 23. Januar. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Schles. 3 os0 L.⸗Pfdbr. Litt. A. 96,35, Breslauer Diskontobank 117,25, Breslauer Wechslerbank 107,00, Schlesischer Bankverein 146 00, Breslauer Spritfabrik 171.56, Donnersmark 239,00, Kattowitzer 6,75, Oberschles. Eis. 131,75, Caro Hegenscheidt Att. 176,75, Oberschles. Koks 163,30, Oberschles. P-Z. 181,00, Opp. Zement ö, 0, Giesel Zem. 182.00, X. Ind. Kramsta 183, 90, Schles. Jement 235 00, Schl. Jinkh.⸗A. 355, 00, Laurahütte 269, 10, Bresl. Delfabr. S5, 00, Kobs-Obligat. 99, 00, Niederschles. elektr. und Kleinbahn⸗ i, ., S8. 50, Cellulose Feldmühle Kosel 167 69, Schlesische
lektrüjitäts. und Gasgesellschaft — — Oberschlesische Bankaktien 1II4, 00, Emaillierwerke Silesia 143,090.
Magdeburg, 23. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. Ss o / 9 Rendement 10,335 — 10,509. Nachprodukte exkl. 7 o/o Rendement S, 15 — 5,4). Ruhig. Brotraffinade J. 253575. Brotraffinade II. 23.50. Gem. Raffinade mit Faß 2350 – 2400. Gem. Melis 1. mit Faß 22,577 — 23. Ruhig, stetig. Rohzucker J. Pro⸗ dult Transito f. a. B. Hamburg pr. Jan. 95 bez, 9,72 Gd., pr. Februar 9,729 bez, 70 Gd., pr. März g.I5 bez., 83771 Br., br. Mai 9,85 Gd., S377 Br., pr. Oktober⸗Dezember 9,85 bez., 9, 40 Br. Behauptet.
Frankfurt a. M., 23. Januar. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Lond. Wechsel 20,482. Pariser do. S135, Wiener do. S4, 516, Joo Reschg⸗A. 88, 95, 3 0/0 Hessen v. 96 S6, 10, Italiener 94,10, 3 0/o port. Anl. 23, 80, 5 o /g amort. Rum. — — 409 russ. Kons. ** Lo J Ruff. 1894 99, 46, 40/0 Spanier 68,20, Konv. Türk. 22380, Unif. Egypter 106,00, 5 , Mexikaner v. 1899 98,40, Reichsbank 164, SoC Darmstädter 144. 90, Diskonto⸗Komm. 194,09, Dresdner Bank 163,20. Mitteld. Kredit 114,80, Nationalbank f. D. 146,80, Oest. ung. Bank 131,90, Dest. Kreditakt. 23400, Adler Fahrrad 183,00, Allg. Glettrizität 257, 50, Schuckert 229,70, Höchst. Farbwerke 389,50, Bochum Gußst. 267,40, Westeregeln 209 70, Laurahütte 259 90, Lom⸗ barden 2780. Gotthardbahn 141,60, Mittelmeerb. 99,00, Breslauer Diskontobank 11750, Privatdiskont 4m / is.
Effekten ⸗ Sozietät. (Schluß.) Desterr. Kredit ˖ Aktien 233,70, n, ——, Lomb. — —, Ungar. Goldrente ——, Gotthardbahn 41,50, Deutsche Bank 207, 40, Disk. Komm. 1983,30, Dresdner Bank 162. 90, Berl. Handelsges. ——, Bochumer Gußst. 265,50, Dort⸗ munder Union Gelsenkirchen 195,00, Harpener — — Hibernia — —, Laurahũtte 257, So, Portugiesen 23,70. Italien. Mittelmeerb. — — 5 Zentralbabn 145, 30, do. Nordostbahn 93,30, do. Union 79, 859, Itallen. Möridionaux — —, Schweizer Simplonbahn S7. 40, Mexikaner — —, Italiener 94, ), 3 oso Reich ⸗Anleihe — —, Schuckert —, — Natlonalbant — — Spanier — — Allgemeine Gleltriyltätsgeselischat = Helios ——, Bretlauer Diskontobank — — , Tuůrkenloose — —, Northern — —
Köln, 23. Januar. (W. T. B.) Rüböl loko bb, 00, pr. Mai b, 50.