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1 * K * ö 2 2 66364 3 2. 3 8 2. * ö 3 * — , . 2 1 ö , 7) , : e
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Großhandels · Durchschuittspreise von Getreide aun außerdeutschen Börsen⸗Vlätzen für die Woche vom 22. bis 27. Januar 1900 nebst entsprechenden Angaben für die Vorwoche.
Zusammengestellt im Kalserlichen Statifstlschen Amt. 1000 kg in Mark. (Preise für prompte (Loco Waare, soweit nicht etwag Anderes bemerkt.)
. e Dagegen Januar Vor⸗ Wien. dd woche
en, . Boden . 120,02 119,16
W zen, heiß⸗ 1 1 2 6 L 1 8 1 1 2 1 1 149, 60 148,74
er, ungarischer, prima K gb, S1. 94, 65 erste, slovalische . 140,30 140,29
ö udapest.
Wegen. Mittelqualitãt. .... 104,38 1904,37
Wenn, 3 k ; 12805 129,22
e dafer, ; öd zz 35 z
St. Petersburg. . 1 * 8 94,39 94,33 Welzen, Saxonka ... J 120.25 120, 17 Safer 82, 81,17
* 86
— 6 er, 71 bis 72 Kg per hl 93,07 g3, 89 Welzen, Ulka, 75 bis 76 kg per M. . .... . 1261 11277
Riga. Roggen, 71 bis 72 kg per hl.... ö 93, 9 94,77 Weljen, 75 bis 76 kg per hl 112,83 111,88
Paris.
* . lieferbare Waare des laufenden Monat ö . Antwerpen.
Donau, mittel 129,97 128,70
Azima, 77 kg per hl — 131,95
Red Winter Nr. 2 .. 129,566 128,B30
Kansas . 127,12 125,45
Walfa willi . 9
La Plata, mittel 128,59 125,86
Bombay, Club white 13265 131,54
Am sterdam.
117,17 117,63 118,59 119,65 Wein Bdefft. Hö 3 121, s zen amerlfanischer Winter · 125,74 121, 65
Lon don.
a. Produktenbörse (1 . engl. weiß... 125,42 126,48 . 123, 18 124,24
b. Gazette averniges. 121,50 122,22
englisches Getreide, ⸗ MNittelpreis aus 196 Marktorten 6 .
Liverpool. Californier .. 140,40 140,56 Western Winter 131,00 130,22 Northern Doluth 134.04 133,51 Spring Nr. 2 130,28 130, 46 Hard Kansas 1123111 130,69 Manitoba Nr. 1 R 133,35 133,51 La Plata ; 12652 125,52 engl. weißer... . 123 33 123,927 w 110,78 110,73 I Californier Brau⸗ .. 148, 02 147,95
Canadische .
Chicago. per laufenden Monat. 19,16 96,81 Weijen, Lieferungè⸗Waare ͤ , 10405 101,77
105 15 jb z
0 9
New York.
Red Winter Nr. 2 11665 113,86
Weijen per März.... 11548 113,15 Lieferungs Waare J per Mai 113,0 111,38
per Juli 114,09 111,58
Bemerkungen.
1 Tschetwert Weizen ist — 163,89. Roggen — 147,42, Haser — 98, ꝛ28 g angenommen; 1 Imperial Quarter ist ft die Weizennotiz an der Londoner Produktenbörse — 504 Pfd. engl. gerechnet; für die Gazette averagsés, d. h. die aus den Umsätzen an 196 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimisches Ge⸗ treide, ist 1 Imperial Quarter Weizen — 480, 7 er — 312, Gerste 400 Pfd. engl. angesetzt. 1 Bushel Weizen — 60 Pfd. engl. ; 1 Pfd. engl. — 453,5 g; 1 Last Roggen — 2100, Weizen — 2400 kg.
Bei der Umrechnung der Preise in Reichswaͤhrung sind ck aus den einzelnen e, ,,, im „Deutschen Reichs⸗ und Staats⸗ Anzeiger“ ermittelten wöchentlichen Durchschnitts⸗Wechselkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, für London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und New Jork die Kurse auf New Pork, für St. Peters burg, Odessa und Riga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Plätze.
Per son al⸗Ver änderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere, Fäbnriche ꝛc. Abschiedsbewilligun gen. Im aktiven Heere. Berlin, 18. Januar. Radtke, ku ln 4. gin schles. Inf. Regt. Nr. Hl, scheidet mit dem 6. Februar d. J. aus dem Heere auß und wird mit dem 7. Februar d. J. als Lt. mit seinem bisherigen Patent in der Schutztruppe für Kamerun angestellt.
Berlin 25. Januar, Kemner, Lt, im Inf. Regt. von Horn (3. Rhein.) Rr( 29, mit Pension nebst Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, Gentz, Lt. im Inf. Regt. Graf Vönhoff (7. Ostpreuß.) Nr. 44, — der Abschied bewilligt.
Im Beurlaubten stande. Berlin, 23. Januar. Büttner, Oberlt. der Landw. a. D., zuletzt Lt. der Feld. Art. 2. Aufgebgts des Landw. Bezirks Gnesen, die Erlaubniß zum Tragen der Aimee 2 ertheilt.
erlin, 25. Januar. Ludwig, Oberlt. der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Heidelberg, aus seinem kisberigen Militär= verhältniß ausgeschieden, le nen , im Sanität ⸗Korps und zwar als Oberarzt der Landw. 1. Aufgebots mit einem Patent vom 18. April 1896 wiederangestellt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Allerhöchsten Abschied. 18. Januar. Desombre, Zahlmstr. vom 1. Brandenburg. Drag. Regt. Nr. 2, bei seinem Aus⸗ scheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungt⸗ rath verliehen.
Durch Verfügung des . 23. De⸗ zember. Wolff, Rechnungsrath, Lazareth⸗Ober⸗Insp. beim Garn. ö . auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhe⸗
and versetzt.
2. Januar. Oeste, Lazareth⸗Insp. in Oppeln, zum Lazareth⸗ Vemwalt. Insp. ernannt.
11. Januar. v. Pirch, Rechnunggrath, Intend. Sekretär von der Intend. des III. Armee-Korps, auf seinen Antrag zum 1. Mai 1906 mit Pension in den Ruhestand versetzt.
15. Januar. Böttcher. Proviantmeister auf Probe in Torgau, zum Probiantmeister, Weber, Kosan ke. Propiantamts⸗ Rontroleure auf Probe in Weißenfels bezw. bei der Armee⸗Konserven⸗ fabrik in Mainz, zu Proviantamtg-⸗Kontroleuren, — ernannt.
17. Fanuar. Luther, Intend. Registrator von der Intend. des XI. Armee ⸗Korpg, zum Geheimen Registrator im Kriegs⸗ Mlinisterium ernannt. ;
Militär Justizbeam te.
Durch Allerhöchsten Abschied. 18. Ignuar. Moeller, Justisrath, Auditeur bei der 15. Div., die nachgesuchte Entlassung aus dem Staatsdienst mit Pension ertheilt. Derselbe tritt am 1. Februar 1900 in den Ruhestand.
Durch 6 des General⸗Auditeurs der Armee. 25. Januar. Fellmann, Garn. Auditeur zu Graudenz, als Auditeur zur 15. Dip, Palmer, Auditeur bei der 37. Div., als Garn. Auditeur nach Graudenz, — jum 1. Februar 1909 versetzt.
Aöniglich Sächsische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛ.,, Ernennungen, Beför de⸗ rungen und Verfetzungen. Im aktiven Heere. 19. Januar. Goetze, Hauptm. und Komp. Chef im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz. Regent Luitpold von Bayern, in gleicher Gigenschaft in das 4. Inf. Regt. Nr. 103 versetzt. Schma lj, Hauptm. und Komp. Chef im 12. Inf. Regt. Nr. 177, unter Stellung à la suits dieses Regts, bis 30. September d. J. beurlaubt. Rimpau, Oberlt. im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Priaz ⸗ Regent Luitpold von Bayern Kollmann, Dberlt. im I2. Inf. Regt. Nr. 177, — zu Hauptleuten und Komp. Cheftz, vorlaufig ohne Patent, Sch erffig, Lt. im 5. Inf Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, Fischer, Lt. im 11. Inf. Regt. Nr. 139, — zu Sberltz., — befördert. Struve, Lt., im Jäger⸗Bat. Nr. 16, in das 2. Königin⸗Huf. Regt. Nr. 19 versetzt. v. Beschwitz!, Rittm, und Eskadr. Chef im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, unter Versetzung jum Stabe dieses Regts., zum Major, vorläufig ohne Patent, befördert. Roß⸗ bach, Rittm. im 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Raiser Franz Joseph von Desterreich, König von Ungarn, unter Enthebung von dem Kommando als Mjutant der 1. Div. Nr. 23 und unter Versetzung in das 2. Ulan. Regt. Nr. 18, zum Gekadr. Chef ernannt. ob sien, Rittmeister und Eskadron⸗ Chef im. Karabinier⸗Regiment, als Adjutant zur 1. Division Nr. 23 kommandiert. v. der Wense (Otto), Oberleutnant im Karab. Regt; zum Rittm. und Eskadr. Chef, vorläufig ohne Patent, befördert. v. Wolf, Oberlt. im 4. Feld ⸗Art. Regt. Nr. 48, in das 1. Feld⸗Art. Regt. Rr. I2 versetzt. Die Fäbnriche: v. Kracht, Hauth im 2. Gren. Regt. Nr. 161 Kaiser Wilhelm, König von Preuhen, Hag smann im 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Päßler im 13. Inf. Regt. Rr. 177, Frotscher im 13. Inf. Regt. Nr. 178, Frhr. v. Hu m. bracht im Garde Reiter ⸗Regt,, Graf zu Münster im Karab. Regt; Frbr. v. Stralenheim im 1. Königs⸗Hus. Regt. Nr. 18, Müller (Walther) im 1. Train Bat. Nr. 12, diesen unter Versetzung in das 2. Train Bat. Nr. 19 — zu Lts. befördert. Sache, Unteroff. im 9. Inf. Regt. Nr. 33, Wilkens, Unteroff. im Karab. Regt, Wich, Unteroff. im L. Train ⸗Bat. Nr. 12. — ju
ähnr. ernannt. Leschke, charakteris. Oberstlt. z. D. und Bezirks⸗
ffizler des Landw. Bezirks IJ Chemnitz, vom 1. Februar d. J. ab zur Dienstleistung in das Kriegs-Ministerium kommandiert. Lorenz, Hauptm. j. D. und Bezirks Offizier des Landw. Bezirks Annaberg, in gleicher Cigenschaft unterm 1. Februar d. J. zu dem Landw. Beitck Pirna, Meldeamt Dippoldiswalde, versetzt.
Im Beurlaubtenstande. 19. Januar. Die Lis. der Res.: Dr. Hedrich des 1. (Leib) Gren. Regts. Nr 100, Treusch v. Buttlar, Leuthold des 2. Gren. Regts. Nr. 101, Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Dr. Mushacke, Dr. Goldberg, Wegner des 3. Inf. Regts. Nr. 192 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Dr. Pollack, Drechsler, Gerth⸗Noritzsch des 4 Inf. Regts. Nr. 103, Schracke, Enders des Schützen⸗(Füs ) Regts. Prinz Georg Nr. 106, Werrmann des 9. Inf. Regts. Nr. 133, Neumgnn des 10. Inf. Regts. Nr. 134, Putscher des 2. Jäger⸗ Bats. Nr. 13, — diesen mit einem Patente vom 8. Dezember 1899 Al, Haebler (Hans) des Garde⸗Reiter⸗Regts., Barchewitz des Fuß Art. Regis. Nr. 12, Jahn des 2. Pion. Bats. Nr. 22 die Lts. der Inf. . I. Aufgebots: Wetzlich des Landw. Bezirks Dresden⸗Altst, Näumann des Landw. Bezirks Dresden ˖Neust., Pr. Fritsche des Landw. Bezirks Freiberg; die Lts. der Kavw. 1. Aufgebots: Döring des Landw. Wözirks vöbeln, Körner des Landw. Bezirks J1 Chemnitz, — zu Oberlts.; die Vize Feldwebel bejw. VijeWachtmeister: Goens des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Res. des 6. Inf. Regts. Nr. 105 König Wilhelm II. von Württemberg, Cleffmann, Laute rborn des Landw. Bezirks Leipzig, zu Lis. der Res. des 7. Inf. Regts. Prinz Georg Nr. 166, Hahnemann des Landw. Bezirks Leipzig, jum Leutnant der Reserve des 8. Infanterie. Regiments Prinz Johann Georg Nr. 107, Lodde des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt. der Res. des 190. Inf. Regts. Nr. 138, Beckh des Landw. Benrks Leipiig, jum Lt. der Ref. des Karab. Regts,, Lingke, Dünkelberg des Landw. Bezirks Leipzig, zu Lt. der Ref. des 1. Feld⸗Art. Regts. Ne. 12. Dr. Böhme des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lt der Res. des 2. Feld⸗Art. Regts. Nr. 28, Weiße des Landw. Bezirks Leipzig, zum Lr. der Res. der Königl. sächs. Komp. des Königl. Preuß. Eisenbahn. Regts. Ar. 2, Kelking des Landw. Bezirks Meißen, Canitz. Becker des Landw. Bezirks Leipzi, — zu Lts der Res. des Fuß Art. Regte. Nr. 12, Handrick, Schubert des Landw. Bezirks Leipzig, zu Lts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots, — befördert.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 19. Ja⸗ nuar. v. Carlowitz, Major beim Stabe des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, in Genebmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubniß zum Forttragen der 24 Uniform mit den vor⸗ geschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. v. Portatius, Lt. im 5. Jäger. Bat. Nr. 165, behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militär- dienste, Thiele, charakteris. Major j. D. und Bezirka⸗Offizier des Landw. Bezirk Pirna, unter Enthebug von dieser Stellung, Fort⸗ gewährung der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 2. Feld⸗Art. Regts Nr. 28 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, unter dem 31. d. M., r. Minckwitz, Major . D, unter . der gesetzlichen Pension und mit der Erlaubnis zum
orttragen der Uniform des 2. Ulan. Regts. Nr. 18 mit den vor geschriebenen Abzeichen, — der Abschied kewilligt.
Im Beurlaubtenstande. 19. Januar Weineck, Hauptm. der Res. des Schützen (Füs.) Regte. Prinz Georg Nr. 168, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee Uniform, Fihr. v. Burgk, Ritim. der Res. des 2. Ulan. Regts. Nr. 18, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Res. Offiziere dieses Regts. mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Stolle, Lt. der Res. des 6 Feln⸗ Art. Regis. Nr. 68, behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militär⸗ dienste, Goetz, Hauptm der Inf. J. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, behufs ÜUeberführung jum Landsturm 2 Aufgebots mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr Armee - Uaiform, v. Maltzan Freiherr zu Wartenberg u. Penzlin, Oberlt. der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, unter Fortgewährung der Eee ez Pension, Weise, Hauptm. der Jäger 1. Aufgebots des
andw. Bezuks Dresden Altstadt, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Res. Offiziere des 2. Jäger⸗Bats. Ne. 13 mit den vor⸗ , . Abjeichen, Mehr, Rittm. der Kav. 1. Aufgebots des andw. Besitks Dresden⸗Altstadt., behufs Ueberführung zum Land⸗ sturm 2. Aufgebots mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee ⸗ Uniform, Grimm, Ovberlt. der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, behufs. Urberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, Str üver, Oberlt. der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Schneeberg, mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee ˖ Uniform, — der Abschied bewilligt. Dr. Man cke, Oberlt. der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, Morgenstern⸗ Döring, Lt. der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig,
Gulden, Oberlt. der Fuß ⸗Art. 2. Aufgebots des Landw. Be⸗ zirks 1 Chemnitz, — behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebot der Abschied bewilligt.
Im Sanitäts⸗Korpsz. 19. Januar. Dr. Wilke, Ober⸗ Stabẽarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 2. Königin⸗-Hus. Regts. Nr. 19, zum Ober⸗Stabsarzt 1. Kl., Dr, 5 tabg⸗ und Bats. Arzt des 1. Jäger⸗Bats. Nr. 12, jum Ober⸗Stabgarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des 11. Inf. Regts. Nr. 139, — befördert. Dr. St ock, Stabg⸗ und Batg. Arzt des 2. Bats. 7. Inf. Regts. Prinz Georg Mr. 106, in gleicher Gigenschaft in das 1. Jäger⸗Bat. Nr. 12 versetzt. Dr. Mer zdorf, Oberarzt vom 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 1066, zum Stabg. und Batz. Arzt des 2. Batg. desselben Regts., vorläufig ohne i, Dr. Richter, Assist. Arist im 11. Inf. Regt. Nr. 135, Lücke, Assist. Art im 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz⸗Regent Luispold von Bahern, — zu Drerärzten; die Oberärzte der Res.: Dr. Künzel, Dr. Böttger, Winkler, Dr. Mat hs, Dr. Förster, Voigt, Dr. Berger des Landw. Bezirks Dretden-Altst, Dr. Schmidt, Dr. Stahl des Landw. Bezirks Dresden Neust., Dr. Kreyßig des Landw. Bezirks Bautzen, Br. Bartcky Dr. Colditz des Landw. Bezirks Meißen, Dr. Gleißberg, Orb, Dr. Damm holz, Dr. Granzow des Landw. Besirks Großenhain, Dr Böttcher, Dr. Kretz schmar, Pr. Lu tze des Landw. Bezirks Pirna, Dr. Rohrbach, Dr. Schütt, Dr. Meier, Dr. Langerhans, Dr. Graupner, Dr. Nebe, Dr. Schubert, Dr. Klemm, Dr. Oßwald, Dr. v. Manger des Landw. Bezirks Leipzig, Dr. Roßbach, Dr. Ludwig des Landw. Bezirks Wurjen, Pr. Zeitlmann des Landw. Bezirks Glauchau, Pr. Schönefeld des Landw. Bezirks 1 Chemnitz, Dr. Schulze, Dr. Krumbiegel des Landw. Bezirks Schneeberg, Dr. Keller des Landw. Bezirks Zwickau, Dr. Hem s, Dr. Gerhardt, Dr. West⸗ phal des Landw. Bezirks Plauen, die Oberärzte der Landw. 1. Auf- gebots: Dr. Schlobach, Dr. Enzmann des Landw. Benirks Dresden Altst, Dr Wagner, Dr. Püschel des Landw. Bezirks Großenhain, Dr., Wessels des Landw. Bezirks Leipzig, — zu Stabs- ärjten, Dr. ,, Dr. Herrmann, Pr. Freytag, Assistenz⸗ Aerzte der eserve des Landwehr⸗ Bezirks Leipzig, Dr. Rahn, Assistenz⸗Arzt der Landwehr 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, — ju Oberärzten, Dr. Proeller, Unter- arzt der Ref. des Landw. Bezirls Dresden⸗Altst. Dr. Hoebl, Unter ⸗ arjt der Landw. 1. Aufgebots des Landw. Berirks J. Chemnitz, Dr. Otto, Unterarzt der Landw. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 11 Chemnitz, — zu Assist, Aerzten, — befördert. Dr. Stephan, Stabsarzt der Res. des Landw. Bezirls Pirna, mit der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Ab—⸗ zeichen, Hr. Meltzer, Oberarzt der Res. des Landw. Bezirks Leipzig, — der Abschied bewilligt.
Beamte der Militär⸗Verwaltung.
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministerium s. 16. Ja nuar. Eichler, Proviantamts ⸗Kontroleur beim Proviantamt Dresden, zum Proviantamts-Rendanten und Vorstand des Proviant amts Oschatz, Dauschild, Proviantamts. Assist. beim Proviantamt Dresden, zum Proviantamts, sontroleur bei diesen Amt, Hennen, Proviantamts. Aspir, zum ProviantamtgsAssist. beim Proviantamt Dresden, — unterm 1. Februar 1900 ernannt.
saiserliche Marine.
Berlin, 25. Januar. v. Beringe, Lt. im 3 See Bat. scheidet mit dem 14. Februar d. J. behufs Rücktritts in Königl. sächs. Militärdienste aus der Mtarine⸗Inf. aus.
Dentscher Reichstag.
138. Sitzung vom 30. Januar 1900, 1 Uhr.
Die zweite Berathung des Reichshaushalts-Etats für 19065 wird bei dem Etat der Reichspost⸗ und Telegraphen-Verwaltung fortgesetzt, und . bei dem ersten Titel der fortdauernden Ausgaben („Gehalt des Staats⸗ sekretärs: 30 000 MS). Referent ist der Abg. Möller⸗ Duisburg (nl.
Abg. Singer (Soz.) bemängelt die den Postunterbeamten verband betreffenden Eilasse des Staafssekretärs. Im vorigen Jahre sei bestimmt worden, daß nur noch lokale Vereine bestehen und daß zu verantwortlichen Stellen in der Leitung, namentlich zur Verwaltung von Kassenangelegenbheiten, nut Beamte gewählt werden dürften, die noch im Dienste stehen. Wenn aber ein solcher Verband ersprießlich wirken solle, so känne er es dech nur dann, wenn er nickt bloß auf den einzelnen Ort beschränkt werde. Die zweite Beschränkung charakterisiere sich aber direkt als Verletzung der Staatsbürgerrechte. Ein Vereinsleben, wo die leitenden Mitglieder jeden Augenblick befürchten müßten, wegen ihrer Thätigkeit innerhalb des Vereins gemaßtegelt und in ihrer Existenz bedroht zu werden, lasse sich nicht führen. Einige Tage nach Erlaß jener Verfügung habe eine Versammlung des Verbandes stattgefunden. Der Staat fekretär von Podbielekl babe einige Herren empfangen, und ihnen eröffnet, daß er nicht um Haaresbreite von seinen Anordnungen ab⸗= gehen werde. An einem abschreckenden Beispiel habe der Slaatssekretär den Herren klar gemacht, wie er sich die Dinge vorstelle; er habe auf die Groschen hingewiesen, welche die Sozialdemokratie den Arbeitern abnehme und die dann den Führern zu gute kämen. Mit solchen beweislosen Verdächtigungen schrecke man aber die Leute nicht ab, sondern führe sie gerade der Sozialdemokratie zu. Nach dieser Audienz habe der Verband über die Frage deg Fortbestehens verhandelt. In der ersten Verhandlung habe der Verband muthig die Auflösung in geheimer Abstimmung abgelehnt, am nächsten Tage aber habe eine Wiederholung der Ab⸗ stimmung, und zwar eine öffentliche Abstimmung, stattgefunden und da sei mit kleiner Mehrheit die Auflösung beschlossen worden, und war mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß man gegen den Willen des Staatssekretärs nichts ausrichten könnte. Nach g! Erdrosselung . . . . (Präsident Graf von Ballestrem bittet den Redner, doch nicht so gewaltsame Ausdrücke wie Erdrosselung zu gebrauche. er wärde viel mehr Eindruck mit seinen Ausführuagen auf den Reichstag machen, wenn er sich gemäßigter ausdrücken wollte) Nach dieser Auflösung seien zahlreich? Zirkularverfügungen auch gegen die einzelnen Lokalunter- beamten ergangen und sie um Auttritt aus Vereinen ge wungen worden. Als Gegenftück zu diefer Auffassung müsse angeführt werden, was die , e,. im , . Thun der Beamten fordere. Bestrebungen, welche dahin gingen, die reaktionäre Auffassung nach Möglichkeit zu verbreiten, warden aufs nachdrücklichste von ihr unter. stützt. Man lebe jetzt in der Zeit der Flottenagitation, es würden ja für sie fogar Schülervereinigungen begründet. Der Ober- Poftdirektor Großkopf zu Königsberg habe es für seine Pflicht ge⸗ halten, auch die Unterbeamten den dortigen Flottenverein zuzu⸗ führen; in feinem Anschreiben an die einzelnen Postanstalten werde direkt gesagt: da es Personen gebe, denen der allgemeine Aufruf nicht bekannt geworden sei, so halte er sich für verpflichtet, aufklärend zu wirken; er wende sich an die Vorsteher, damit sie den Unter beamten den Beitritt zum Verein warm ans Herz legten, dang sollten fie fleißig für die Bildung von Lokalvereinen wirken. Er wolle aber nicht so lange warten, bis die Vereine gegründet seien, denen diese Beamten beitreten sollten; daher empfehle er, die Zeitrittserklä⸗ rungen zu sammeln und bei der Heschastsstelle der Provinz ein= zuschicken. Was könne ein Postbeamter dem gegenüber anders thun, als dem Willen des Vorgefttzten entsprechen? Die volitische Agitation werde nur bloß verboten, wenn sie aus dem Recht der Uaterbeamten als Staatsbürger hervorgehe; sie werde unbedenklich ge⸗ ftattet, wenn es sich um polinsche Dinge handle welche dem herrschenden Regiment gerade angenehm seien. In Ostpreußen werde ein konserbatives Blätichen verbreitet, welches die Landräthe amtlich zum Abonnement empfehlen, und zwar unter Benutzung der eto he irn des Landrathßamtsß. Das Aversum sei aber bloß ür amtliche Korrespondenzen gegeben, nichtamtliche Dinge
mußten das er tragen; die ,, babe also gegen diese Hinterzie ae enn, chreiten bejw. Über ihre Auffassung Aufschluß ju geben. Auch elnem Landrath ,. müsse das Recht der Poft⸗ verwaltung gewahrt werden. ei den Wahlen würden die Post⸗ beamten in hervorragender Weise jum Zweck der Begünftigung einer bestimmten Partei beeinflußt. Bei den Wahlen zum preußtschen Ab- geordnetenhause werde dirett ein Zwang ausgeübt, zur Wahl zu ehen. Rach demfelben Prinzip werde auch bei allen anderen
ablen gehandelt. Bei einer Stichwahl jur Berljner Stadt⸗ verordneten · Versammlung jwischen einem Antisemiten und einem Sozial · demokraten feien die Beamten direkt zur Betheiligung an der Wahl aufgefordert und ihnen erklaͤrt worden, sie könnten sich wohl selbst denken, wen sie zu wählen hätten. Der Antisemit sei denn auch ge⸗ wählt worden; und die Zabl der Abstimmenden sei bei der Stich- wahl ganz außerordentlich gewesen, und zwar hauptsächlich durch die Theil nahme einer ,. von Beamten, die bei der erften Wahl sich garnicht beteiligt hätten. Zum Schluß streift Redner noch einige allgemeinen Fragen. Im vorigen Jahre babe der Reichstag eine Resolution angenommen, durch welche die Verwaltung ersucht worden sei, den Klagen gewisser Beamtenkategorten um Nachzahlung des Gehalts gegenüber den Einwand der Verjährung nicht mehr geltend zu machen. Trotz der durchaus entgegenkommenden Erklärung der Verwaltung habe sich die Erwartang als Täuschung erwiesen; die Nachzablungen seien nicht erfolgt, und es scheine, daß auch in diesem Punkt die preußisch⸗ Finanzverwaltung das n n, . . und im Bundetrath bie AÄuffaffung durchgefetzt habe, daß die Rechtslage nicht ganz gellärt fei, daß eventuell das Reichsgericht noch ein anderes Urtheil fällen könnte. Den geringen . welche hier in Frage kämen, hätte es ebenso sehr wie der rde der Verwaltung enisprochen, endlich reinen Tisch ju machen. Hoffentlich werde aber jetzt wenigstens die Sache mit denkbarster Schleunigkeit betrieben, damit die Beamten nicht noch Jahre lang auf die Eatscheidung zu warten hätten. Der Reichstag Dabe ferner gewünscht, daß den nach dem 1. April 1886 angestellten Unterbeamten die Jelt ihres Privatdienstes als Postillon und dergleichen auf das Besoldungsdienfstalter angerechnet werde. Diese Frage werde von der Verwaltung verschieden beantwortet; den aus Privatstellungen übernommenen werde diese Zeit anscheinend nicht an⸗ erechnet. An diesem Standpunkt festzubalten, habe der Staats⸗ ekretär nach der Aufhebung der Privasposten überhaupt keine Ver anlassung mehr.
Staatssekretar des Reichs⸗Postamts von Podbielski:
Meine Herren! Meine vorjährigen Ausführungen haben, glaube ich, ein klares Bild gezeitigt von meinen Anschauungen; ich kann dem Herrn Abg. Singer nur wiederholen: Auch heute stehe ich noch auf demselben Standpunkt. Ich kann und werde niemals dulden, daß sozialdemokratisch· Anschauungen innerhalb der Beamtenschaft der Postverwaltung Platz greifen. (Bravo! rechts.) Meine Herren. auch die Speisekarte, die der Herr Abg. Singer hier Ihnen eben vorgeführt hat, zeigt recht deutlich, wie wenig eigentlich vorzubringen ist (Zuruf links), sondern sie zeigt, daß ich klar und bestimmt das durchführe, was ich für Recht erachte. (Seht richtig! rechts. Zuruf links). Ich bin natur— gemäß nicht den Herren, die hier dem hohen Hause angehören, sondern der Sozialdemokratie gegenüber noch heute der Ansicht: wenn man nicht so oft in den bürgerlichen Parteien verlangte, daß die Regierung alles thue, sondern die bürgerlichen Partien sich darauf besännen, was ihre Pflicht ist — meine Herren, weit fort wären Sie (Heiterkeit links, und die Erfolge, die Sie heute glauben gejeitigt ju haben, beruben meiner Ansicht nach nur auf einer gewissen Schlaffheit. Ich glaube, wenn man nur gerade aus und fest zufaßt, werden die Herren sehr bald erkennen, daß sie auf dem Wege, auf dem sie sich befinden — wo sie immer sagen: Gleiches Recht, aber nur dem Gegner das gleiche Recht nicht zugestehen wollen — nicht weit vorwärts kommen. (Sehr richtig! rechts Meine Herren, Sie wollen das Recht haben, sich überall ein⸗ zuniften (Heiterkeit bei den Sozialdemokraten); Sie treiben Ihre Organisationen so weit, um den Einfluß zu gewinnen. Sehen Sie z. B. die Wahlen zu den Gewerbegerichten an, verfolgen Sie einmal, wie Sie dort agitieren und wie Sie die Massen antreiben, die oft gar kein Jateresse daran haben. (Widerspruch bei den Soꝛzial⸗ demokraten) Die Führer haben lediglich immer den Wunsch, sich in den Vordergrund zu schieben.
Nun, meine Herren, komme ich zur erften Sache, zur Auflösung des Uaterbeamten Vereinz. Was war der Unterbeamten⸗Verein? Nur eine Stätte für Leute, die nichts zu thun hatten und dort Agitationen trieben. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten — Sehr richtig! rechts; denn wenn es wirklich Beamte waren, wie ich in meinem Erlaß es für den Vorstand gefordert hatte, so waren sie eben ganz naturgemäß auf dem realen Boden. Das war aber nicht der Fall. Insmwischen habe ich ja gewisse Fäden erhalten, die mir gezeigt haben, wie Sie versuchten, als ein Welf in Schafskleidern dort ein⸗ zudringen (Heiterkeit) und den Versuch zu machen, auch einen gewissen Einfluß zu gewinnen. Das, meine Herren, entspricht nicht meinen Auffassungen, und ich habe mich verpflichtet gefühlt, klar, fest und bestimmt eine Stellung zu nehmen. Ich bin aber auch dem hohen Hause gegenüber verpflichtet, Rechenschaft zu geben über gewisse Aus⸗ lassungen, die bei der Auflösung mitgespielt haben, um zu zeigen, daß in diesem Falle die Beamten kläger waren als gewisse Rathgeber.
Wie liegt es? Die Unterbeamten haben ihre Gehaltsentwicklung immer innerhalb eines Ober ⸗Postdirektionsbezirks; sie werden nur in ganz außergewöhnlichen Fällen aus einem Bezirk in den anderen ver⸗ setzt. Diese Unterbeamten hängen naturgemäß nach ihren ganzen Fanilienbeziehungen an der Scholle; sie haben in kleineren Orten ein Häuschen, einen zewissen Grundbesitz. Alle diese Leute haben ganz weifellos das Bestreben, nicht von der Heimath wegjukommen. Wie ich z. B. hier den Unterbeamten deg Ober Postdireltionsbezirk5 Berlin die nackte Frage vorlegte: habt Ihr den Wunsch, aus Berlin hinauszukommen? — so war die Antwort einfach: nein! Also dieser große Unterbeamten⸗ Verband wollte wohl eine Gemeinschaft Aller konstruieren, aber die Verwaltung sollte die Beamten dann nicht versetzen können, wie sie wollte. Ich sagte: wollt Ihr den großen Verband, dann bin ich auch frei, jeden von Euch zu versetzen, wohin ich will. Da sagten sich in praktischer Erwägung die Leute: nein, wir bleiben lieber in unserem Bezirk, als daß wir, wer weiß wohin, versetzt werden.
Also, es handelt sich nicht um Versetzungen nach Nimmersatt, sondern, wenn die Unterbeamten glaubten, einen großen Verband haben zu müssen, dann mußten sie auch die Konsequenz tragen, daß die ganzen Verhältnisse im Deutschen Reiche gleiche sind; das sind sie aber thatsächlich nicht. Sehen Sie sich Ihre Verbände an, die sich über weite Gebiete erstrecken. Sie müssen selber zugeben, daß die Verhaͤltnisse in einem Orte des Ostens andere sind als in einem Orte des Westens, und man infolge dessen einen solchen Mischmasch nicht treiben soll, sondern daß das, was ich in meinem Erlaß auch aus⸗ gesprochen habe, das Richtige ist. Ich beschränke nicht die Koalitions freiheit, sondern ich sage nur, auf gesunder Basis soll sich Gleich mit
Gleich zusammenthun und nicht Berlin mit den einfachen Verhält⸗ nissen j. B. des Ober⸗Poftdirektionsbezirks Gumbinnen. (Sehr richtig! rechts.)
Darin liegt der Schwerpunkt der ganzen Sache, und wie die Anterbeamten das erkannten, da haben sie sich gesagt: wir wollen hier bleiben, wir loͤsen uns auf. Ich kann mich, da ich leider das Exemplar des ‚Postboten ! zur Zelt nicht hier habe, nur beziehen auf den Be⸗ richt eines iir keineswegs freundlich gesinnten Blattes, der Deutschen Reicht post*, eines affiliierten Blattes, des Postboten ', wie ich glaube. Der Abg. Singer behauptete nämlich, die Unterbeamten hätten zuerst in geheimer Sitzung die Auflösung abgelehnt, und erst als ich eine öffentliche Sitzung gefordert hätte, wäre die Auflösung erfolgt. Meine Herren, ich babe mich jeder welteren Beeinflussung enthalten. Ich habe vor dem Verbandstage nicht etwa die betreffenden Post⸗ schaff ner aufgefordert, zu mir zu kommen, sondern umgekehrt. Ich befand mich auf einer Dienstreise und erhielt die Nachricht, die Herren wünschten mich zu sprechen, ich bin darum zurũckgekommen und habe ihnen offen meine Meinung gesagt. Nach diesem Bericht, der hier auch dem Herrn Abg. Singer zur Verfügung stebt, sind am ersten Tage 13 Stimmen für und 13 gegen die Auflösung abgegeben worden. Ich kann mich nur auf diesen Bericht berufen, da ich mich selbst nicht weiter um die Sache gekümmert habe, sodaß also von einer Beeinflussung in öffentlicher Sitzung, wo jeder hätte seinen Mann stehen müssen, keine Rede seln kann. Nein, die Beamten erkannten, daß ich die Verhaͤltnisse richtig beurtheilte, und infolgedessen löste sich der Verband auf, vielleicht zum Bedauern einiger Agitatoren und Führer, die bis dahin eine gewisse Bezahlung aus dem Verbande erhalten hatten. Ich kann daher nur immer wieder anführen, ich anerkenne dankbarlichst, daß die Unterbeamten sahen, ich hatte Recht und daß nicht etwa der Druck der Verwaltung, sondern das Wort eines Mannes, der eine reiche Erfahrung, glaube ich, in diesen Ver⸗ hältnissen besitzt, das bewirkt hat. Und, meine Herren, Sie werden es doch nicht von der Hand weisen, ich bin überzeugt, es sind eine Menge Herren, die aus voller Ueberjeugung Sonaldemokraten sind, aber darüber täuschen Sie sich selbst nicht, Sie haben auch eine ganze Menge, die es aus Beruf sind. (Sehr richtig! rechts. Heiterkeit bei den Soꝛialdemokraten.) — Gewiß, sehen Sie doch Ihre Listen durch, wenn auch der Herr Abg. Bebel lacht, es wird Ihnen manchmal nicht ganz angenehm sein, die klare Wahrheit ju hören, Sie werden sie zu bemänteln suchen, aber werden es, wenn Sie gerade aussprechen, doch zugeben, daß ek unter Ihnen zweifelles auch solche Herren giebt, die berufe mäßig agttieren, die sich von solchen Vereinen Zuwendungen machen lassen, und ihr Einkommen verbessern, während sie sonst vielleicht als penstonierte Beamte dasitzen würden. Meine Herren, ich kann et ihnen nicht verdenken, aber umgekehrt, balte ich solche Leute doch nicht für die richtigen Führer von Beamten. (Sehr richtig! rechts) Dann, meine Herren, handelt es sich ja hier nicht um politische Vereine, sondern um Beam ten vereine. Ich frage die Herren Sozialdemokraten, würden Sie in einem sozialdemokratischen Verein vielleicht zum Vorsitzenden einen konservativen Mann wählen? (Heiterkeit) Ich glaube das nimmer. Ja, wenn sich andere Vereine bilden, die gehen mich nichts an. Aber wenn sich ein Beamtenverein bildet, da muß doch ein Beamter der Vorsitzende sein. Das ist meiner Ansicht nach naturgemäß, sonst könnten sich ja die Leute zu irgend eswas Anderem zusammenthun. Aber das war eben der Punkt, wo ich gewissermaßen Leute traf — das wußte ich sehr wohl — die es eben gerne als Nebengeschãft be⸗ trieben, statt daß die Beamten, wenn sie es für erforderlich halten, es selbst machen und nicht dazu erst andere Leute kommen lassen oder bezahlen. Soweit die Frage der Unterbeamten! .
Ich komme ju der zweiten Frage, die beirifft einen Ober · Post· direktor, der in der Flottenagitation gewisse Rundschreiben erlassen hat. Meine Herren, eg bedarf wahrlich nicht der Auf— forderung des Herrn Abg. Singer, damit ich meine Pflicht thue. Die habe ich, sowie die Sache zu meiner Kenntniß çekommen ist, gethan: ich bin nicht damit einverstanden gewesen und habe das Erforderliche verfügt. Das ist eben der Unterschied. Sie glauben, ich soll erst warten, bis Sie mich anstoßen. (Lachen bei den Sozialdemokraten.) Nein, meine Herren, was ich für Rechtens erachte, das thue ich allein (Bravo! rechts), dazu brauche ich wahrlich nicht Ihre Aufmunterung.
Was nun die Frage des Aversums anlangt, so ist ein Fall aus Ostpreußen angeführt worden. Die Postverwaltung kümmert sich nicht um den Inbalt der Briefe. Nachdem aber die Sache zur Sprache kam, habe ich Veranlassung genommen, bei dem betreffenden Regierungs⸗ Präsidenten anzufragen: ist nach Deiner Ansicht dies unter das Aversum zu begreifen? Er hat mir mit Ja geantwortet. Die Sache ist im vorigen Jahr bereits zur Erörterung gelommen. Ich kann nur wiederholen: nach der zwischen der Reichs- postverwaltung und der preußischen Staatsregierung getroffenen Ver- einbarung ist der Vermerk „frei laut Aversum“ nicht allein bei den rein dienstlichen Postsendungen, sondern in allen denjenigen Fällen anwendbar, in welchen das Porto früher aus der preußischen Staatskasse bestritten und bei der Vereinbarung der Portopauschsumme in letztere mit eingerechnet worden ist. Der Regierungs · Präsident hat erklärt, daß das zutreffe; ich habe kein Recht, daran zu zweifeln. Weiter komme ich nun zu der Frage, die ja auch schon von der Budgetkommission und im vorigen Jahre auch vom hohen Hause behandelt worden ist, der Frage, wie weit einige Postbeamten der Militäranwärterklasse aus der diätarischen Beschäftigung bei der Postverwaltung noch Nachforderungen an die Postverwaltung geltend machen können. Ich habe in der Budgetkommission bereits erklärt: es ist für keinen Verwaltungẽchef angenehm, mit seinen nachgeordneten Beamten in Prozesse verwickelt zu werden. Sie können sich also denken, daß von meiner Seite alles geschehen ist, was möglich ist, um die Sache beizulegen. Der Herr Abg. Singer sprach von Einflässen des preußischen Herrn Finanz · Ministers. Das trifft nicht ju, sondern, meine Herren, Deutschland ist ein Bundesstaat, und der Bundesrath hat es für erforderlich er⸗ achtet, daß, weil noch Zweifel in der Sache sind, weitere Fälle zur Entscheidung kommen. Die Herren sehen, wie die Rechtsprechungen verschieden sind. In elner analogen Sache ist jetzt im Elsaß von einem dortigen Gericht eine Entscheidung ergangen, die ganz konträr der Entscheidung des Kammergerichts ist; sie ist vielleicht in⸗ zwischen auch den Herren zugegangen. Wir müssen also, um zu wissen, was Rechtens ist, die Sache bis an das Reichs- gericht treiben. Sie haben ja auch gehört, daß die verbündeten Regierungen erklärt haben: wir werden von dem Verjãhrungẽrecht keinen Gebrauch machen.
Wat weiter die Frage wegen Anrechnung der Militärdienftzit anlangt, so möchte ich die Aufmerksamkeit des Herrn Abg. Singer auf Verhandlungen des Reichstages hinlenken, die vor meiner Zeit stattfanden. In Nr. 29 der Drucksachen der X. Legislaturperiode ift bereits auf den Beschluß des Reichstages gesagt:
Der Bundezrath hat den Beschluß dem Reichskanzler über wiesen. Die Anrechnung von Militärdienstzeit auf das Besoldungs⸗ dien stalter erfolgte bei der Post nach denselben Grundsätzen, wie bei anderen Verwaltungen. Eine weitergehende Einrichtung als bisher kann nach den Ergebnissen der zwischen den betheiligten Ressorts gepflogenen Erörterungen nicht stattfiaden.
Es ist also nach dieser Richtang schon eine Aussprache erfolgt. Ich brauche daher auf die Sache nicht näher einzugehen.
Nun, meine Herren, stellt mir der Herr Abgeordnete am Schluß seiner Rede auch noch von anderer Seite eine sehr komische Episode in Aussicht. Ich bin darauf neugierig. Nachdem die Herren bereits in der Budgetkommission Anlaß genommen haben, mich darauf hinzu⸗ weisen, es wären in Berlin Wahlbeeinflussungen vorgekommen, habe ich mich in dieser Sache genau zu orientieren versucht. Was von anderer Seite noch vorgebracht werden wird, weiß ich nicht. Ich werde mir meine Antwort darauf vorbehalten müssen, aber das kann ich dem Herrn Abg. Singer nur sagen: nach meinen Erhebungen sind thatsächlich keine Wahlbeein⸗ flussungen vorgekommen. Meine Herren, daß ein Reichsbeamter Pflichten gegen das Reich hat, darüber ist kein Zweifel. Ich habe das ganz klar schon am Eingang erklärt. Ich balte es für unmöglich, daß ein Reichsbeamter eine sozialdemokratische Stimme abgiebt. (Bravo! rechts, Lachen bei den Sozialdemokraten)
Jawohl, der Herr Abg. Singer sagte mir freilich, ich triebe meine Leute in Ihr Lager; dann seien Sie doch zufrieden, Herr Abgeordneter. Ich fürchte aber, wenn dem so wäre, so würden Sie stille sein und sich freuen, daß ich Ihr Mitarbeiter binz weil ich Sie aber treffe, darum klagen Sie. (Sehr richtig! rechts) Ich stehe fest auf dem Boden, wie ich im vorigen Jahre gesagt habe; in Ihrem erträumten Zukunftsstaat werden Sie mich nie an diese Stelle stellen; aber seien Sie überzeugt, so lange Seine Majestät mich an dieser Stelle läßt, giebt es mit meiner Zustimmung keine Herren von Ihrer Gesinnung in meiger Verwaltung. (Lebhaftes Bravo! rechts, Lachen
links.)
Abg. Dr Müller Sagan (fr. Volksp.): Der Staate sekretär hat von Verbänden der Ober-Postdirektionen gesprochen; die Magde⸗ burger Direktion hat aber erklärt, keinen Verein zuzulassen, der sich über mehrere Orte erstreckt. Nachdem von anderer Seite die Aufrecht erhaltung des Verbindungsverbots für unmoralisch erklärt worden ist, sallte sich doch auch die Postverwaltung danach richten. Die Pest⸗ unterbeamten geben nicht in Vereine zusammen, weil sie sonst nichts zu thun und überflässige Zeit haben; davon kann gar keine Rede fein. Sie thun sich jusammen, um ihre wirthschaftliche Lage zu verbessern und, dahin gebende gemeinsa me Einrichtungen ju schaffen. Der Reiche ⸗Postbote' hat eine große Anzabl Jnserate in dem Augenblick verloren., nachdem sich die Sonne der Gunst der Postverwaltung von diesem Blatte abgewendet batte. Nicht allein die Abonnenten, sondern auch die Inserenten sind dadurch geschädigt worden, nur weil es eine Laune, sei es der Zentrale, sei es einer nachgeordaeten Instanz so will. Mit solchen kleinen Mitteln sollte man doch nicht arbeiten. Eine Wahlbeeinflussung seitens der Post⸗ verwaltung hat bei der Stadtverordnetenwahl thatsächlich statt⸗ gefunden. In dem Wahllokal im Handwerkervereinssaal war ein Postbeamter anwesend, der von dem antisemitischen Stadtverordneten pretzel dem Wahlvorstand vorgeftellt war und jeden Postheamten rekognoszterte; wie ein Mann stimmten die Postunterbeamen für den konservativen Rechtsanwalt Zeidler. Auf die Frage, ob dieser Beamte des Postfuhramts durch das letztere abgeordnet sei, erklärte er, nein, er übe diese Kontrole, weil Herr Pretzel in dem Bezirk um das Schloß herum großen Einfluß habe. ie es der Verwaltung gleich⸗ gültig ist, was in den Briefen steht, sollte es ihr auch egal sein, was in den Herzen der Beamten vorgeht; sie sollte sich darauf beschränken, die berechtigten Wünsche derselben zu erfüllen. Die sogenannten ge⸗ hobenen Unterbeamten sind noch immer trotz unserer Resolution auf widerrufliche Zulagen angewiesen; wir hoffen, daß die Reichs⸗Postverwaltung endlich im Etat die entsprechende Anzabl fester Stellen für diese gehobenen Unterbeamten einbringen wird, damit die Beamten nicht ferner auf die Laune und Willkür der Vor⸗ gesetzten angewiesen sind. Die Anrechnung der Dienstzeit in der privaten Post⸗ und Fuhrhalterei ist eine einfache Forderung der Gerechtigkeit. Auch ist es wohl nicht selbstoerftändlich, daß der Herr Staatsfekretär hier erklärt, er brauche nicht erst von uns gestoßen ju werden; was recht sei, thue er schon allein. Die Bolks— vertreter sind dazu da, auf Mißstände aufmerksam zu machen. Nachdem man den Verjäbrungseinwand fallen gelassen hat, follten die verbündeten Regierungen auch die anderen Ein⸗ wände fallen lassen und geben, was sie zu geben schuldig sind. Die
rüfung?anforderungen an die Assistenten beim Eintritt in die Sekretärlaufbahn sind jetzt höher als früher für die Eleven, das mag gerechtfertigt sein, aber nicht gerechtfertrgt ist, daß den alten, über dreißigjährigen, mit Familien gesegneten Assistenten nur */ Jahre Zeit zur Absolvierung aller Revetitionen gelassen wird, wenn sie zum Txamen schreiten. Bie Leute müssen sich überstürzen, es giebt doch kelne Sekretärpressen, wie es Fähnrichspressen giebt. Dann aber sind die Anforderungen tbeilweife auch gar zu hoch gespannt; was brauchen die Postsekretäre von einer Unmasse telegraphischer Systeme auch ju wissen, mit denen sie praktisch in ihrer späteren Laufbahn nicht zu thun haben? Eventuell wäre dies ein Grund mehr, ihnen mehr r. zu gönnen. Geschieht nichts der—⸗ gleichen, so gewinnt es doch sehr den Anschein, als habe man die Zu⸗ laffung garnicht ernstlich gemeint. Redner befürwortet dann, den Wünschen der in Berlin thätigen Beamten in Bezug auf das Wob— nungenehmen in den Vororten mehr entgegenzu kommen. Schließlich bemängelt er die Bestimmungen über die Zalafsung zur Assistenten⸗ laufbahn. Der Abgang von der Ober⸗Tertia . doch keine ab⸗ geschloffene. sondern höchstens eine sebr lückenbafte Bildung, mit der die i n, , gar nichts anfangen könne; von der Erdkunde Europas wüßten solche Schüler absolut nichtz. Mit solchen Vor⸗ schriften werde die Halbbildung geradejn kuͤnstlich geiüchtet. Auch beanstandet Redner dle neue Darstellung der Germania! auf den neuen Reichspostmarken. Die Marke sei die Visitenkarte, die Deutsch ⸗ land beim Auslande, abgebe; bätte etwas Neues geschaffen⸗ werden müssen, so hätte auch etwas Schöneres geschaffen werde sollen, nich! eine so minderwerthige Leistung. Die Eisenbahnm verwaltung scheine es neuerdings darauf abzusehen, die Postoerwaltunen aus ihrem Betriebe herauszuchikanieren, denn die Auflieferung darf Briefe in die Eisenbabn⸗Schnellzüge werde erschwert und die Po wagen würden als Wagen minderen Ranges behandelt, worüber 772 Kölnische Volkszeitung“ ganz eigenthümliche Einzelheiten mitthe en Die Telepbonanlagen ließen auch nach dem neuen Tarif besonderen n ge Berlin noch sehr zu wünschen übrig, man sollte doch bei der tr wendung der Lieferungen darauf hinwirken, bessere Apparate zn langen. ö ᷣ ei sol Staatssekretär des Reichs⸗Postamts von Pod biels . Meine Herren! Ich halte mich für verpflichtet, auf eine mpfung Reihe von Fragen, die der Herr Vorredner berührt hat, direkt zöierhand⸗ worten, weil, wenn ich erst in späterer Zeit Gelegenheit näh uch die
a antworten, die einzelnen Momente von mir vielleicht nicht einigen
gehalten werden können, wie es mir doch wünschenswerth ersch