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Maunigfaltiges. Berlin, den 6. Februar 1900.
A. E. In der Februar⸗-⸗Sitzung der Gesellschafl fär Erd= kun de gedachte der Vorsitzende, Geheime Regierunggrath, Professor Dr. Hellmann in warmen Worten der ungewöhnlich großen An—⸗ zahl von sieben Mitgliedern, welche die Gesellschaft im Januar durch den Tod verloren bat. darunter der Geheime Ober-⸗Bergrath Hauchecorne, der Forst⸗ Assefssor Dr. Plehn und das Ghrenmitglied General von Tillo in St. Petertburg. persönlich bekannt geworden durch 66 6 Theilnahme am letzten Internationalen Geographen“
ongreß.
Ki ersten Vortrag des Abends hielt Dr. Herrmann Meyer aus Leipzig über seine von März bis September v. J. ausgeführte zweite Schingü - Expevition. Nachdem er in den letzten Tigen des März von Cuvaba in der brasilianischen Provinz Matts Grosso mit einer Karawane von 51 Maulthieren and in Begleitung der Herren Dr. Mansfeld (Arzt), Pilger (Botanik) und Koch aufgebrochen war, wurde von dem . Daniell das Flußgebiet des Schingü.n an dessen westlichstem Nebenfluß, dem auro. formoso, erreicht. Die von der ersten Grpedition vor vier Jihren nicht aufgeklärte Frage, deren Losung Aufgabe der zweiten Reise war, eb westlich des Roauro noch ein Nebenfluß des Schingü vorhanden sei, konnte im weiteren im verneinenden Sinne entschieden werden; allein jener Ronuro formoso, auf dem mittels Canoes von dem größten Theil der Expedition die schwierlge und gefährlich Thalfabrt unternommen wurde, erwies sich nur als der westliche Quellflͤß des Ronuro, der unterhalb sich mit dem vor 4 Jahren erforschten, gleich wasser⸗ reichen östlichen Quellfluß, dem Ronuro profundo, vereinigt. Noch weiter unterhalb fällt von rechts der Jatoba in den Runoro, der als gewaltiger Strom sich erst viele Meilen nordwärts von links in den Schingü ergießt. Das ganze Fluß vitem ist durch ungheuren Wasserreschthum gekennzeichnet, wodurch es sich erklärt daß die einzelnen Nebenflüsse, obaleich einander fast parallel, nur durch verhältnitßmäßig schmale Landzungen von einander getrennt sind. Charakteristisch für alle diese zahlreichen Flüsse ist es auch, daß sie die Stufen des
lateaus, welches sich gegen den Amazonenstrom hin senkt, in zabllosen
tromschnellen und Wisserfällen zu überwinden haben. Die östlicher strömenden Nebenflüsse eigen diese Eigentbümlichkeit in minderem Grade als die westlichen. Da der Reisende gerade den westlichen Nebenfluß erwählt, batte er bei dem unsichern und gefährlichen Fahr⸗ wasser ganz außerordentliche Schwierigkeiten zu überwinden. Am 25. Mai begann mit 19 schwer beladenen Canoes die Thalfahrt, am E Juni war die landschaftlich wundervolle Stelle erreicht, wo sich Ronuro und Jatoba vereinigen; dem mächtigen bis 200 m breiten Wasser fall, durch den sie ihre Niveauverschiedenbeit aus⸗ gleichen, wurde der Name „ Bastian⸗Fall' ertheilt Jedoch etst am 2. Juli gelangte man zu Indianerniederlassungen. Vorher waren nur einielne Spuren des Vorhandenseins von Menschen, verlassenen Hätten und Lagerstätten gefunden, auch entfernter Rauch, aber nirgends ein menschliches Gesicht bemerkt worden. Die noch mitten in der Steinzeit lebenden, spärlichen Bewobner dieser ungeheuren Ginsamkeit mußten sich vor den Fremden verborgen haben. Für die Expedition war das sebr mißlich, weil sie bei dem geriggen Wildreichtbum des Landes, bei dem stellenweise fast undurchdringlichen Ufergestrüoy und vor allem, weil ihr das Salj ausgegangen war, ftarken Entbehrungen und Krankheiten verfiel. Als am Schingü jene schon an den Verkehr mit zivilisierten Menschen gewöhnten Indianerviederlassungen endlich erreicht waren, mußte lange Rast gemacht werden, um von den Folgen der Ueberanstrengung und Krankheit zu genesen. Leider hatte der Reisende als eine Folge der unsäglichen Schwierigkeiten der Flußiahrt den Verlust seiner vhotographischen Apparate und werth⸗ vollen Sammlungen zu beklagen. Auch nach der Ankunft in bevölkerten Gegenden erwuchsen ihm Verluste durch Räubereien der Indianer. Erst , September erfolgte die Wiedervereinigung mit dem am obern Roguro zurückgelassenen Theil der Expedition
unter Dr. Pilger, der seine Zeit zu botanischen Studien sehr nützlich
verwerthet hatte. Am 16. Oktober konnte die Heimreise mit der Genugthuung angetreten werden, daß das Problem des Schingü im wesent lichen gelöft sei. ;
Den jweiten Vortrag des Abends hielt Dr. Paul Rohrbach (als Gast) über das Thema: Aus Nord ⸗Armenien nach eigenen
Reisenden nach Ueberschreitung der Serra
Beobachtungen im Jabre 1897/93. Der Redner hat das Jahr 1897, von Tiflis ausgehend, im russischen Theile Armeniens — Eriwan, Alerandroyol, Ani zugebracht, um Land und Leute kennen zu lernen, und ein Jahr darauf über Wan, Bltlig, Charvut. Stewas auch Türkisch⸗ Armenien umfänglich bereist, um später über Kaisarie und Tarsus dag mittellaͤndisch Meer zu gewinnen und von da den Heimweg anzu ˖ treten. Die jweite Resse war zugleich des Vortragenden *. tg resse, wobei seine Absicht, die Lebensgewohnheiten der aus drel scharf von einander geschiedenen Volks Elementen — Armenier, Kurden, Türken — bestehenden Misch ⸗Bevöllerung kennen zu lernen, die Unterstũtzung seiner Gefährtin fand. Bei den Armeniern, deren auf russischer Seite 1 Million, auf türkischer etwa ebensoviel und auf versischer 50 O00 wohnen, sind die städtischen Element! von den weit überwiegenden ländlichen vollständig zu trennen Was von Armeniern in Batum, Tiflis, Odessa, Konstantinopel Smyrna in verschiedensten Berufen lebt, hat mit der angenommenen höheren Kultur sich in allem Aeußer⸗ lichen weit von den Volksgenossen an deren Stammsitzen entfernt, wenn auch die Liebe für das gemeinsame Volkgthum gepflegt wird, mit dem Religion und Tradition unlösliche Bmde bilden. Die Armenier in der Heimath stellen dagezen ein vollkommenes Bauern⸗ volk dar, das noch heute so lebt, wie es in den betreffenden Kapiteln der „Anabasis des Tenophon geschildert wird. Nur auf russischem Gebiet hat sich bald nach der Abtretung von Russisch⸗Armenten eine starke Kulturbewegung durch Gründung von über 409 Schulen, ganz aus Privatmitteln, geltend gemacht. Ez ist auch erreicht worden, daß über 20 000 Kinder in dieser Zeit armenisch lesen und schreiben gelernt haben. Charakteristisch für die ländlichen Armenier ist das patriarchalische Zusammenleben mehrerer Generationen in demselben großen und geräumigen Zelt oder Hause. Diese Einrichtung ist getragen durch strenge Ebeoerbote zwischen Ver⸗ wandten bis zum vierten Grade. Sie würde dauernd unmöglich sein, wenn sich solch· Verwandte nicht wie Brüder und Schwestern zu betrachten gelernt hätten. Die Stellung der Frau ist im übrigen, obgleich die Armenier sich zum Christenthum bekennen, etwas durch die all—⸗ g⸗meine ortentalische Anschauung beeinflußt. Bezeichnend ist hierfür, daß die Armenierinnen (wie auch die kurdischen Frauen) ihren Mund nicht jeigen. Reden gilt Frauen und Mä'chen als nicht schicklich. In den armenischen Dörfern ist Jeder auf sich angewiesen und besorgt, mit alleiniger Ausnahme der Schmiedearbeit, alle Arbeit selbst, sie sei Feld., Haus oder Handwerksarbeit Eine ftark⸗ Erinnerung lebt im Volke an seine ehemalige Unabhängigkeit, die indessen an keine in der Urzeit sich verlterende Geschichte anknüpft, sondern früh⸗stenß im jweiten vorchristlichen Jahr⸗ hundert entstand, zur Zeit als Hannibal, vor den Römern sich verbergend, vorübergehend in diese Gegenden kam. Bald darauf schon war Armenien der beständige Zankapfel zwischen Rom und Persien, bis es endlich zwischen beiden mächtigen Nachdbarreichen getheilt wurde. Erst im 10. oder 11. Jahrhundert gab es wieder einige unabhängige Dynastien in Armenien. Am Ende des 11. Jahr. hunderts aber fegte der Mongolensturm diese Unabhängigkeit mit Ausnahme weniger Dynastien binweg, die bis zum Einbruch der seldschuckischen Türken im 14. Jahrhundert bestanden Seitdem ist Armenien unauggesetzt unter türkischer, in neuerer Zeit auch unter russischer Botmäßigkeit gewesen. — Sehr verschieden von den mit ihnen vermischt lebenden Armeniern sind die Kurden. Ursprünglich zwischen Wansee und Urmiasee zu Hause, baben sie sich allmählich über ganz Armenien verbreitet. Sie bewohnen die Berge, die Armenter vorzugsweise die Thäler. Der zwischen beiden Völkern un ausgesetzt bestehende Kriege zuftand knüpft meist an den Besitz des Weidelands und der Herden in armentichen Händen an. Die Kurden sind das aggressive, räuberische, der Kul tur unzugängliche Element. Kaum daß es den Türken gelingt, Rekcutierungen unter ihnen vorzunehmen, geschweige denn Steuern einzutreiben. Als Be— kenner des Islam geltend, huldigen sie im Grunde doch einer alten heidnischen Religion und verehren ein Symbol, das einem Götzenkild mit Vogelkopf gleicht. Da diese wilde Völkerschaft an Kopfjabl etwa ebenso stark ist wie die Armenier, so ist nicht abzuseben, wie der Kampf, der in den letzten Jahren 4 Million Menschen das Leben gelostet hat, je enden soll. Sehr verschieden von beiden genannten Völkern sind schon äußerlich die Türken. Man unterscheidet an ihnen deutlich zwei verschiedene Tyven, den mongolischen im Osten, und im Westen, vom Taurus an, den klassisch⸗griechischen Typus. Dadurch wird bewiesen, daß dieses Element die Nachkommen der alten griechischen Bevölkerung Klein ⸗Asiens darstellt, die zur Annahme des
66 Familien mit 232 Pers
Islams gezwungen wurden, während der Türkensturm über hinwegbrauste, ohne Tirreneinwanderurg zu hinterlassen. sir Im städtischen Obdach befanden sich am 1. Januar 1909 2 onen, darunter 14 . , und 86 Einzel⸗ personen. Am 1. Februar war der Bestand? 70 Familien mit 220 Personen, darunter 20 Säuglinge, und 83 E sonen. Das Asyl für nächtlich Obdachlose ,. im Laufe des Monat — 56 995 Personen, und jwar 55 154 Männer, 1841 Frauen. on diesen Personen wurden 41 dem Krankenhause am Friedrichshain, 39 dem Krankenhause Moabit, 29 der Charité, 2 der Anstalt Wuhlgarten, 39 der Geschlechtskrankenstation überwiesen, 313 Per- sonen (295 Männer, 18 Frauen) der Polizei vorgeführt.
Der Verein Pallas“ veranstaltet als 20 jährige Stiftungs- seier am Donnerstag, den 8. Februar, in der Phil harmonte ein Ko stüm fest, betiteit:. Die Saturnalien unter Caesar Oetayianus Augustus ?. Nach dem Programm des Festes ver⸗ swricht dasselbe originell und intereffant zu werden. Das Motio ist, wie schon der Titel ersehen läßt, der Glan periode der römischen Kaiserjeit entnommen. Der Hauptfaal der Philharmonie wird in das Forum Romanum verwandelt, in welchem die Festspiele abgehalten werden. Den Höhevunkt derselben wird ein historischer Festzug bilden, der aus folgeaden Gruppen besteht: Raiserin mit Prätoren, Konfuln, Rittern (oquites) und Senatoren. D Priester des Saturn, Priesterinnen der Vesta. 3) Lictoren, Teibunen, Centurionen und Legionesoldaten. Römische Volks⸗ typen, ariechische Künstler, oriegtalisch Händler und Gaukler.
Erypter und asiatische Volkerschaften 6) Gallier und Germanen. I) Gladiatoren, Athleten und Schauspieler. Die Direktion des Zoologischen Gartens hat die“ hierbei mit⸗
eführten Thiere bereitwillig zur Verfügung gestellt. Der Tanz der Vestalinnen sowie der Kriegstanz der römisch⸗germanischen Krieger, einstudiert vom Königlichen Tänzer Forts, dürften besondere Attraktions⸗ punkte bieten. Nach dem Festzuge wird neben dem Tanz die Göttin Fortung in ibre Rechte kreten; die Tombola ist mit künstlertschen Gegenständen reich beschickt. Billets für Kostümierte zum Preise von 3 „, für Unkostü mierte zu 5 M, reservierte Logenplätze zu 10 M sind zu baben bei dem Ersten Vorsitzenden, Herrn Maler Lincklmann, Bärwaldftr. 62, sowie im Vereinsburean, Wartenburgstr. 14. Das Fest beginnt pünktlich 87 Uhr Abends.
Zum Besten des Lette-Vereins wird morgen, Mittwoch, Abends 6 Uhr, Herr Fritz Mauthner im Saale des Viktoria⸗ 6 ums (Potsdamerstraße 35) einiges „aus eigenen Schriften“ vorlesen.
Groß ⸗Lichterfelde, 5. Februar. Ein von dem Berliner Porträtmaler Philipp Panzer für das Offizier Kasino der Vaupt Kadetten ⸗ Anstalt in Oelfarben ausgeführtes, lebensgreßes Bildniß Seiner Majestät des Katfers und Königs wurde vor einigen Tagen in Anwesenbeit des gesammten Offizier Korp und des Lehrer, Kollegiumz sowie im Bei⸗ sein des Künstlers durch den Kommandeur der Anstalt, Herrn Obersten von Haugwitz, feierlich enthüllt. Das ortrefflich gelungene Bild stellt den Allerhöchsten Kriegsherrn in Infanterieuntsorm und charakteristischer Haltung dar. — Herr Panzer, ein geborener Ostpreuße, hat in Königsberg bei Neide, Tnorr und Steffeck studlert und war in Berlin zuletzt Schüler des Professors Koner, dessen Einfluß auf die Eigenart seiner Malerei unverkennbar ist. Tas genannte, von ihm geschaffene Porträt jeugt aber von durchaus selbständiger Auffassung und gediegenem Können.
Crailsheim, 5 Februar. (B. T. B.) Vier Knaben aus Lautenbach brachen beim Schlittschuhlausen in nahen Storchweiher ein und ertranken.
(Fortsetzung des Nichtamtlichea in der Ersten und Zweiten Beilage.) .
Wetterbericht vom 6. Februar 1900,
Weber. Dichtung von Friedrich Kind 9 der gi ien Erzählung August Apel g).
Freitag, Abends 8 Uhr: nfang Fröschweiler.
Zum ersten Male:
Konzerte. Mittwoch, Anfang 8 Uhr:
I) Kaiser und
Erste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
* 34.
Berlin, Dienstag, den g. Fehruar
1900.
Berichte von deutschen Fruchtmärkten.
Qualttãt
gering
mittel gut Verkaufte
Gejahlter Preis für 1 Doppeljentner
Menge
niedrigster
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höchster
niedrigster niedrigfter höchster Doppelzentner
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13,50 11,90 15,00
11.50 126 12,70 1206 106 1396 1385 1356 13 56 13536 13 8
1280 1250 14,60
11,50 11,090 11,50 11,00 11,90
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Stationen.
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Wind. Wetter.
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760 752 755 755 754 752 751 7149
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arlsruhe .. Wiesbaden.. München .. Chemnitz .. Berlin 16 Breslau ...
749 752 749 7149 759 753 751 750 752
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750 750 751
bedeckt
Uebersicht der Witterung.
Auf dem irg, Gebiet dauert die ug uftdruckvertheilung fort. Cine breite
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Zone niedrigen Luftdrucks erstreckt sich vom west⸗ lichen Mittelmeer nordostwärts nach Nordslandinavien, während westlich von den Britischen Inseln und über Ost ˖ Europa Hochdruckgebiete lagern In Deutsch⸗ land ist das Wetter rubig, trübe und etwas kälter, ohne nennenswerthe temperatur liegt meist noch über dem Mittelwertb. Deutsche Seewarte.
Niederschlãge;
die Morgen⸗
haus. 36. Vorstellung.
Theater. Königliche Schanspiele. Mittwoch: Opern
mantische Oper in 3 Akten von Carl
Der Freischütz. Ro⸗
von
r. Schauspiel haus. 38. Vorstellung. Julius Caesar. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Willlam Shakespeare. Uebersetzt von August Wilhelm von Schlegel. Anfang 73 Uhr.
Donnerẽtag: Opernhaus. 37. Vorflellung. Ratbold. Oper in 1 Akt. Dichtung von Felix Dahn. Musit von Reinhold Becker. — König Drosselbart. Eine Märchenoper in 3 Akten. Dichtung von Axel . Musik von Gustad Kulenkampff. Anfang
*
Schausp elhaus. 39. Vorstellung. Die Quitzows. Vaterländisches Drama in 4 Auffügen von Ernst von Wildenbruch. Anfang 79 Uhr.
Neues Königliches Opern⸗Theater. Freitag, den 9. Februgr, Abends 77 Uhr: Feft ⸗Vorftelluug zum Besten des Vereins zur Speisung armer Kinder und Notbleidender. Zum ersten Male: n, und Lieschen. Operette von Jacques
ffenbach. — Konzert. — Der sturmärker und die Picarde. Gentebild von Louis Schneider. — Nach der Vorstellung im Theatersaal: Tanz. — Preise der Plätze: Fremdenloge 10 6. J. Rang Loge 6 . Parquet.· Fauteuil 8 4, Mittel ˖ Parquet, Reihe 1— 14 4 6, Mittel Parquet, Reibe s5.—22 3 , L Rang Mittel · Balkon 5 S6, Seiten ⸗ Parquet 2 S6, Seiten- Ballon 2 16, 1. Rang Tribüne 1.50 „6, Stehplatz 1 Billetverkauf von Mittwoch ab äglich an der Billetkafse des Königlichen Schausviel hauses Vormittags 8 — 10 Uhr und von 107 — 1 Uhr. Auch ist am Tage der Vorstellung die Billetkasse des Neuen Königlichen Ir ren gear von 66 Uhr Abends geoͤff net.
Denisches Theater. Mittwoch: Der Probe. kandidat. Anfang 7 Uhr.
Donnengtag: Schluck und Jau.
Freitag? Der Probekandidat.
Berliner Theater. Mittwoch: Fauft, erster Theil. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Der goldene 2
Freitag (22. Abonnements. Vorstellung): Libussa.
Schiller Theater. (Wallner · Theater) Mitt · woch, Abendz 8 Uhr: Der zerbrochene Krug. Lustspiel in 1 Akt von Heinrich von Kleist. 21 — Amnhitryon. Lustspiel in 3 Akten nach Mollsre von Heinrich von Kleist.
Donnerttag, Abends 8 Uhr: Freudvoll und leibvoll.
Theater des Westens. (Dpernhaus) Mitt woch: Der Zigeunerbaron. Donnerstag: Der Freischütz.
Freitag (21. Freltags⸗Abonnemente ⸗Vorstellung): Zam ersten Male: Der Bärenhäuter. Oper in 5 Akten von Arnold Mendelssohn.
Sonnabend: Volksthümliche Vorstellung im balben Preisen: Der Waffenschmied. — Die schöne Galathee.
Senntag, Nachmittags: Zu halben Preisen: Undine. — Abends: Der Zigeunerbaron.
Lessing · Theater. Mittwoch: Als ich wieder⸗ kam...
Donnerstag: Als ich wiederkaGm ..
Freitag: Der Pfarrer von Kirchfeld.
Neues Theater. Schiffbauerdamm 42a. Mitt. woch: Nackte K,unst. Schwank in 3 Akten von Georg Lehfels. Anfang 73 Uhr.
Donnerstag, Teuer Sonnabend und Sonntag Abend: Nackte Runst.
Sonntag Nachmittags: Zu Sofgunst.
halben Preisen:
Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten · burg. Mittwoch: Die Dame von Maxim. La dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Atten von Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag und folgende Tage: Die Dame von Maxim.
Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die Hälfte ermäßigten Preisen: Der Schlafwagen⸗ Controleur.
Thalia Theater. Dresdenerstraße 72/73. Mittwoch Im Himmelhof. Große Aut⸗ stattungspofse mit Gesang und Tanz in 3 Atten von Jean Kren und Alfred Scönfeld. Muff von Max Schmidt. Anfang 7 Uhr.
Donnerstag und folgende Tage: Im Himmelhof.
Sing ˖ Akademie. Konzert von Wm. Davol Sanders (Violine).
Beethoven · Saal. Mittwoch, Anfang 8 Ubr: II. (letzter) Klavier⸗Abend von Ferruccio Busoni.
Zirkus Schumann. Im eleganten, renovierten Zirkus Renz, Karlstr. Mittwoch, Abends prä;ise 71 Uhr: Doctor Fauft. Eine romantisch phantastische Hand⸗ lung in 8 Abtheilungen mit tbeilweiser Benutzun gh es Heinrich Heine'schen Tanmwoems gleichen Namens und des Simrock'schen Volkäbuches von Augu st Siem s. In Scene gesetzt von Direktor Albert Schumann und Hof⸗Balletmeister Siems. Regie: Balletmeister Reisinger. Musik von Heyer. L Akt: Im Studierzimmer des Doctor Faust. Schluß des Akteg: Im Reiche der Liebe. J. Akt: Ein Schützenfest im 16. Jahrhundert, endet mit Entführung des Doctor Faust. 3 Arft: Die Herzogin von Parma. Darauf folgend: Der Hexensabbath auf dem Blocks berge. Faust' s Söllenfahrt.
Familien⸗Nachrichten.
Verehelicht: Hr. Rittmelster Albert Frhr. von
Gayl mit 1 Else Credner (Leipzig). Geboren: Cin Sohn: Hrn. Rittmeister Paul Weidlich (Lüneburg — Eine Tochter: Dru. Polizeileut. Dictrich (Berlin) . Gestorben: Hr. Major a. D. Carl von Wehren 8 — Hr. Gerichts⸗Assessor a. D. Paul rlovius (Stettin). — he, G s. n von der altzahn (Zichow).
Schulenburg, geb. Freiin von
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siem enroth in Berlin.
Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.
Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags-⸗ Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Acht Beilagen (einschließlich Börsen⸗ Beilage),
sowie die Inhaltsangabe zu Nr. G des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschließlich der unter Nr. 2 veröffentlichten Bekanntmachungen), betreffend Kommanditgesellschaften auf en und Aktiengesellschaften, für die Woche vom 29. Jauuar bid 3. Februar 19600.
11,10 11400 11,20 1130 12, 80 11.09 11,60
1360 1736
Crone a. Br... Strehlen i. Schl.. Striegau. ; Grũnberg Löwenberg. Dryeln. Neuß ..
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Bemerkungen.
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r Die verkaufte Menge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark a Ein liegender Strich (— in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den
e i z e n. 1420 14,40 15,60 15,60 15,70 14,30 14,60 14,60 13,25 1450 14,50 14, 10 14,50 14570 14,50 — — 1470 15,20 15,20 13, So 14,00 14,00 15, 10 15,60 15, 60 — 16,00 1600 13,70 13,90 13 90 13, 60 14.20 14,90 15,6560 15,70 15,70
Roggen. 12, 40 12,50 13 00 1280 13.00 13.20 12, 80 12,90 13, 09 125.20 12,40 12,40 12,80 13,60 13 60 13,50 13,70 13,90 — 13,40 13 40 13,30 13,80 13,80 12,80 13.00 13, 00 13,50 14,30 14,30
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11,70 11,40 11,60 12.00 12,30 13,00 11,890 12090
14225 13, 15 13,0? 27.1.
bgerundet mitgetheilt. Der e, , e,, . wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.
etzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht feblt.
Preusßischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 16. Sitzung vom 5. Februar 1900, 11 Uhr.
Ueber den ersten Theil der Verhandlungen ist aesrigen Nummer d. Bl. berichtet worden. as Haus setzt die zweite Berathung des Staatshaus— halts-Etats für das Jahr 1900 fort. .
Zum Etat des „Deutschen Reichs- und Königlich
Preußischen Staats⸗Anzeigers“ bemerkt
Abg. Dr. Arendt (freikons), er hätte es lieber gesehen, wenn dieser Etat an die Budgetkommission verwiesen werden wäre. Der Vertrag mit der Norddeutschen Buchdruckerei über die Herstellung des amtlichen Organs laufe demnächft ab, und die Staaisregierung solle dafür Sorge tragen, daß diefes Verhältniß nicht unverändert verlängert, sondern den staatlichen Interessen mehr Rechnung getragen werde. Ferner wünscht der Redner eine Ermäßigung der Insertions. gebühren für die Gewerbetreibenden und die Zulassung eines Sonder Abonnements auf die Inseratentheile des Reichs. und Staats. Anzeigers‘, damit diese billiger bezogen werden könnten.
Geheimer Ober⸗Regierungsrath von Rheinkaben: Die Be— bauptung des Herrn Vorredners, daß die Anregung. welche vor ein paar Jahren der Herr Abg. Spahn wegen Ermäßigung der Ein—⸗ rückungsgebühren des „Reichs und Staats. Anzeigers gegeben bat, keine Beachtung gefunden habe, entspricht nicht den Thatsachen. Es sind vielmehr infolge dieser Anregung Kommissarien verschiedener Refforts zu⸗ sammengetreten und haben Über die Frage, ob und in welcher Weise eine Bebührenermäßlgung angezeigt erscheins, berathen; besonders lebhaft kat sich, wie ich hinzufügen darf, der Herr Justn⸗Minister für die Frage interessiert. Die Kommission war darin einig, daß eine all⸗ gemeine Herabsetzung der Insertionsgebühren nicht möglich
in der
Eli es wurde aber vorgeschlagen, bei einzelnen besonders in etracht kommenden Inseratenkategorien, soweit ein Bedürfniß vor⸗
liege, also namentlich da, wo die Insertionsgebübren in erheblichem Mißverhältniß zu dem Werthe des Objekts oder zu der Höhe der Gerichtskosten ständen, eine Ecmäßigung stattfinden zu lassen. Dem wurden aber von anderer. Selte erhebliche Bedenken entgegengesetzt, auf welche näher einzugehen hier nicht der Ort sein dürfte. Die Kommission hat sich auf bestimmte pofitive Vor— schläge nicht einigen können. Im übrigen ist der Herr Chef der diesseitigen Berwaltung auf Ssrund der Kommissionsberathungen zu der Ansicht gelangt, daß die Frage wegen Herabsetzung der Insertione⸗ gebübren für den „Reichs Anzeiger, wenn sie überbaupt angeschnitten werden soll, nicht für sich allein behandelt werden kann, sondern nur im Zusammenhang mit der eventuellen Frage einer allgemeinen Gr— mäßlgung für Bekanntmachungen, jzu deren Veröffentlichung in Organen staatlicher Behörden eine gesetzlice Verpflichtung beftebt.
Abg. Dr. Arendt: Danach bat die Verwaltung die Berechtigung dieser Wünsche anerkannt, und es ist zu erwarten, daß diefen be⸗ rechtigten Wänschen entsprochen werde, daß namentlich die den Handwerkern zur Last fallenden hohen Insertionsgebühren herab- gesetzt würden.
Geheimer Ober ⸗Regierungsrath von Rheinbaben: Der Herr Vorredner hat mich mißverfstanden. Ich habe nicht gesagt, daß die Staatsregierung das Berechtigte jener Anregung anerkannt habe, sondern ich habe nur ertlärt, daß der Herr Chef der dies seitigen Verwaltung aus den Kommissionsberathungen, insbesondere aus dem thaisächlichen Material, welches der Kommission vorgelegt worden ist, den Schluß gejogen babe, daß die Frage einer Gebührenermäßigung in keinem Falle für sich allein be⸗ handelt werden könne, sondern nur im Zusammenbange mit der all⸗ gemeinen Frage, ob sich etwa überhaupt eine Reduktion der Gebühren in allen denjenigen Fällen empfehle, wo Private auf Grund gesetzlicher Verrflichtung gejwungen seien, die Kosten für die Insertion amtlicher Bekanntmachungen zu tragen. Wenn der Herr Abg. Dr. Arendt sagte, ich bätte gerade das beflätigt, was er behauptet babe, daß nämlich die Anregung des Herrn Abg. Spabn keine Beachtung seitens der Staat regierung gefunden habe, so muß ich dem widersprechen. Die Kom⸗
missiongberathungen waren eine Folge jener Anregung, und wenn sie aus sachlichen Bedenlen zu einem positiwen Ergebnisse nicht gefübrt haben, so kann man nicht von einem Mangel an Beachtung sprechen.
Abg. Dr. Arendt. Es liegt doch in der Hand der Verwaltung allein. diese Gebühren herabzuseßzen, und sie kann dies, obne sofort die Herabsetzung allgemein durchführen zu müssen.
Der Etat des „Reichs- und Staats⸗Anzeigers“ wird be⸗ willigt.
Darauf wird die Berathung des Etats der Berg⸗ , Hütten- und Salinenverwaltung bei dem Ausgabe— titel Löhne für Bergarbeiter, 65 435 514 M“ fortgesetzt.
Abg. Das bach (Zentr.): In einem Prozeß, der sich in Bochum aug Anlaß eines Grudbenunglücks abgespielt hat, haben Bergleute unter ihrem Elde ausgesagt, daß die Berieselung mangelhaft gewesen, daß stets nur berieselt worden sei, wenn der Bergmeister gekommen, sonst nicht. Aus den weiteren Zeugenaussagen ergiebt sich, daß. sobald die Ankunft des Bergmeisters in Aussicht stand, Arbeiter von ihrer gewöhnlichen Arbelt weggenommen wurden, um Reparaturen ju machen, welche schon monatelang nöthig waren. Mehrfach bat es auch an Wasser zur Berieselung gefehlt, einmal 14 Tage lang; warum? Das ist in der Verhandlung nach dem Berichte, den ich babe, nicht aufgellärt worden. Der Bodenstaub, der leicht die Veranlafsung zu einer Entzündung und Exploston geben kann, lag oft sebr hoch in den Sruben. Wag bat zu alledem der. Revierbeamte gesagt? Auf der Zeche Unser Fritz' haben Ueberttetungen der orschrifst über die Arbeits- zeit namentlich der iagendli hen Arbeiter stattgefunden. Im Januar 1899 fand eine Revision statt, nachdem schon vorher der Beamte eine Verwarnung batte ergehen lassen, obne etwas ju erreichen. Es wurden jugendliche Arbeiter unter 16 Jahren vorgefunden, die täglich 18 Stunden beschäftigt worden waren. Sir baben allerdings eine Unterbrechung dabei gehabt. Auch an Sonn= und Festtagen sind sie vielfach zu Arbeiten herangezogen worden. In einer Gerichtsverhandlung hat nach dem Zeugenverbör der Stara.