1900 / 35 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 07 Feb 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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J werden von den einzelnen Genossenschaften brachliegende

elder überwiesen, die sie dann fapitalbedürftigen weitergiebt. In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres ist ihr Umsatz auf über 104 Millionen Mark gestiegen. Aus dem schon er— wähnten 2. Millionen Fonds, den die Landesgenossenschaftgkasfe ver- waltet, werden den Genosfenfchaften für Lagerhaus bauten, Moikerelen, KLornhäuser, Anschaffung von Dampfdreschmaschinen, Anlegung von Wasserleitungen ꝛc. Darlehen zu dem festgesetzten Zinssuße von 24 0so mit einem entsprechenden Amortisationszuschlag gemacht, ferner enn sie an Darlehngkassen u. s. w. bei nachgewiesenem Bedarf vor⸗ 9. Darlehen bis zu 6000 Me, die aber in 5 Jahren zurück⸗ en lt werden müssen. Auf diese Weise werden die Darlehnskassen mmer mehr in den Stand gesetzt, den gesammten Personalkredit der Landbevölkerung in befriedigender Weise zu regeln.

Die landwirthschaftliche Zentralgenossenschaft, der übrigens auch einzelne Landwirthe, vorausgesetzt, daß sie keine Gin⸗ laufsgenossenschaft in der Nähe haben, beitreten können, besorgt den Einkauf aller Roh⸗ und Hilfsstoffe aus erster Hand, sie versieht die Mitglieder der Genossenschaften mit Preis listen und Marktberichten, läßt Analysen der bezogenen Waaren, wie Kunstdünger und Kraftfutter, in den belden Königlichen Untersuchungsstationen anstellen und schützt so ihre Kunden vor Uebervortheilung. Im Jahre 1898 hat sie 151753 Zentner Düngemittel, 179 741 Zentner Futtermittel, 5956 Zentner Sämereien, 139 170 Zentner on tige Waaren im Gesammtwerthe von 1 599 862 6 ge—⸗ iefert. Einzelne Genossenschaften haben besondere Lagerschuppen errichtet, wodurch sie in die Lage versetzt sind, jederzeit lowryweise einzukaufen und ihren Mitgliedern die Möglichkeit zu gewähren, jeden Tag die gerade nöthigen Artitel aus dem genossenschaftlichen Lager⸗ haus zu holen. Wenn die Bezugsgenossenschaften im Königreich Sachsen noch nicht zahlreicher sind, so liegt dies großentheils daran, daß auch die meisten Darlehnskassen und sehr viele landwirthschaft⸗ liche Vereine das Bezugsgeschäft nebenher pflegen. Ein Ankaufszwang besteht bei der Dresdner Zentralgenossenschaft nicht.

Die großen Vortheile, welche die Molkereigenossenschaften ihren Mitgliedern verschaffen, drücken sich zunächft direkt in der Ge⸗ winnung von mehr Butter aus dem gleichen Milchquantum, in der Erieugung besserer und feinerer Butter durch die bessere Technik, in der Erzielung höherer Preise, Regelmäßigkeit und Sicherheit in den Einnabmen aus; sie kommen aber fast noch stärker indirekt zur Geltung in der heute so wichtigen Arbeits. und Leuteersparniß, in der genauen Kontrole über die Milchwirthschaft und den Viehstand, in der all⸗ mählich eintretenden richtigen Fütterung, in der besseren Zucht und Pflege der Thiere u. dergl. mehr. Neben dem Butterverkauf kommt der Frischmilch Verkauf in Betracht. 1898 setzten die Molkereien insgesammt 1 750 000 kg Vollmilch und 10403 Zentner Butter ab.

Die Gründung von Kornhaus-⸗Genossenschaften ging im Königreich Sachsen unter dem Druck besonderer Umstände vor sich. Die früher in Sachsen sehr zahlreichen kleinen Mühlen sind infolge der überlegenen Konkurrenz der Riesenmüllereien zum großen Theil eingegangen. Damit . den Landwirthen nicht nur die Abnehmer, sondern auch die Kleielieferanten abhanden gekommen. Die großen Mühlen kaufen die einzelnen Posten der kleinen Landwirthe nur ungern, sie beziehen entweder auswärtiges Getreide oder kaufen durch Zwischen.« bändler, die an den meisten sächsischen Bahnstationen ihre Schuppen haben und von dem Landwirth für den Abkauf des Getreideg ver— langen, daß er ihnen seinerseits Dünge⸗ und Futtermittel abnimmt. Da nun die Landwirthe diese Artikel schon durch ihre Konsumvereine bejogen, wurde ihnen der genossenschaftliche Verkauf von Getreide nahegelegt. Die 4 Kornbausgenossenschaften verkauften 1398 50 000 Zentner Roggen, 80 009 Zentner Weizen, 8000 Zentner Hafer, II 000 Zentner Gerste. Diese Genossenschaften gewöhnen ihre Mit⸗ 66 nicht nur an die Lieferung guter, gleichmäßiger, gereinigter

aare, sondern veranlassen sie auch durch Beschaffung des Saatgutes zum Anbau besserer und gleichmäßiger Saaten.

Eine Müllerei⸗,, Bäckerei und Lagerhausgenossen⸗ schaft ist ju Bärenhecke im oberen Müglitzthale errichtet worden, wo von Weesenstein big nach Altenberg keine Mahlmühle mehr in regelmäßigem Betriebe ist, wo also alles dort gewachsene Getreide nach den Städten im Elbthal hinabgeschafft und dafür Mehl wie Kleie wieder heraufgeholt werden mußte. Daß dieser Genossenschaft sofort etwa 250 Mitglieder, größtentheils kleine Landwirthe, bei⸗ . zeigt deutlich, welch starkem Bedürfniß diese Gründung entsprach.

Auf dem Gebiete der Versicherung haben die Verbandsgenossen⸗ schaften sehr billige und zweckmäßige Pferdeversicherungen ins Leben gerufen. Die große Freiberger Schlachtviehversicherung und die Radeberger Hagelversicherung stehen außerhalb des Verbandes. Ebenso haben sich die verschiedenen Zuchtgenossen⸗ schaften und die Genostenschast für Anbau von Saatroggen in Pirna dem Verband nicht angeschlossen.

Neben den wirthschaftlichen Aufgaben suchen gar manche Genossen⸗ schaften noch aus ihren e . gemeinnðtzige Zwecke zu ersüllen. So hat ein Darlehns. und Sparkassenverein 187 M zur Ausführung eines Gemeindebrunnent gespendet, eine andere Genossenschaft zahlt jäbrlich bestimmte Beiträge zur Beschaffung von Gegenständen für die Dorf⸗ schule. Eine Molkerxeigenossenschaft im Eczgebirge hat einen für den Betrieb entbehrlichen Raum zu einer Badestube mit großer Wanne, Douche u. s. w. hergerichtet und hierdurch für den ganzen Ort eine wohlthätige Einrichtung getroffen, sodaß jeder Dorfbewohner jederzeit ein warmeß Bad nehmen kann. Der Preis beträgt für ein Bad bei Genossen 20 4, bei Nichtgenossen 30 3.

Das hier gezeichnete Hild, des landwirthschaftlichen Genossen⸗ schaftswesens entrollt uns der Direktor det Verbandes in seiner oben erwähnten Schrift, die der Beachtung nicht nur der Landwirtbe, sondern auch der Handwerker und Gewerbetreibenden empfohlen sei; zeigt sie doch recht klar, was für entfaltungsfählge Keime im genossenschaftlichen Zusammenschluß liegen. Geschäft und Schule, materieller wie moralischer Gewinn gehen hier Hand in Hand.

Arbeiter ⸗Fürsorge.

Die „Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbau⸗Gesellschaft Nürnberg, A.⸗ G.“ hat am 1. Januar d. J. eine Arbeiter Pensions⸗, Wittwen. und Waisenkasse in Wirksamkeit treten lassen, deren Mitglieder ohne Beitragspflicht im Falle dauernder Erwerbzunfähigkeit schon nach 5jäbriger Dienst⸗ leistung pensionsberechtigt werden. An sonstigen Wohlfahrtzein⸗ richtungen besteht eine Stiftung, welche besonders befähigten ugendlichen Arbeitern den Besuch einer Werkmeisterschule ermöglscht.

ür Unterkunft von Arbeiterfamilien hat die Gesellschaft in Rürn⸗

erg 90, in Gustavsburg 123 Wohnungen bergestellt. Bei der neuen Fabrikanlage gl e , des Werkes Nürnberg wird eine Arbeiter⸗ kolonie gegründet werden, die an 100 Wohnhäuser mit durchaus mustergültigen Einrichtungen umfassen wird; in derselben werden etwa 410 Familien Unterkunft finden.

Zur Arbeiterbewegung.

Im Wurmrevier war, wie W. T. B. aus Aachen meldet, auf allen Gruben der ‚Vereinigungs Gesellschaft! die Zahl der Aus⸗ ständigen auch gestern wieder erheblich geringer. Auf der Grube „Anna“ des Eschweiler Bergwerkvereing fehlten gestern nur etwa 100 Arbeiter; ebenso hat sich auf der Grube ‚Nordstern' der Firma nn Zahl der Ausständigen bedeutend verringert. (Vergl.

r. Bl.

Im Aus , der böhmisch-⸗mährischen Kohlen reviere ist, laut Mittheilung desselben Bureaus vom 6. d. M., die Lage ziemlich unverändert. In Falkenau beträgt die Zabl der . verladenen Waggons Kohlen 125. Die Zabl der im Bezirke wegen Kohlenmangels feiernden Fabrikarbeiter beläuft sich bei einer Gesammtjahl von T7269 Beschäftigten auf 3674 Mann.

wurden 465 Waggons gefördert. Wie die Wiener Blätter aut Teschen melden, fand ö eine auf unmittelbare Anregung der Reglerung einberufene Sitzung des Einigungsamts statt. Der Vor⸗

ende hob in der Eröffnüngsan prache hervor, er sei ju der Er⸗

tung ermächtigt, daß die Regierung dem Besireben der Arbelter nach Besserung der Arbeits bedingungen volle Aufmerksamkeit zuwende; in der ersten Woche des künftigen Monats werde eine auß Vertretern der Regierung, der Gewerke und der Arbeiterschaft zusammengesetzte Kommission nach Wien einberufen werden, welche Erhebungen zur Vorhereitung eines Gesetzentwurfs über Ber sũriung der Arbeitszeit im Bergbaubetriebe anstellen solle. Hierauf wurde die Berathung über die Achtstundenschicht eröffnet und alsdann die Sitzung bis Donnerztag veitagt. (Vergl. Nr. 34 d. Gl.)

Sandel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und In dustrie“z )

Außenhandel Großbritanniens im Jahre 1899 unter Angabe der wichtigsten Artikel.

Im Folgenden werden die hauptsächlichsten Ein⸗ und Ausfuhr ⸗Artikel im Handel Großbritanniens nach ihrem Werth in Millionen Pfund Sterlinz angeg⸗ben; der Antheil Deutschlands ist da, wo er von besonderer Bedeutung war, beigefügt.

Einfuhr:

Rindvieh 8,57 Weizen 22,28 Mehl 10,70 Gerste 4,96 Hafer 420 Mais 12,9 Speck und Fleisch 32,64 Butter 17, Margarine 255 Käse 5.52 Eier b, Mg (aus Deutschland 0,97 Fische 252 Ohbst 7,18 Schmalz 307 kondensterte Milch 1,46 Kartoffeln 1,58 Reis 250 Gewürje 1,8 raffinierier Zucker 11,19 (aus Deuschland 7, 34) Reohzucker 687 (aus Deutschland 2 54) Kakao 1,483 Kaffee 347 Korinthen 1607 Rosinen l, 6 Thee 10,5 Spirituosen 1.88 Wein 5,53 Taback 5.62 Kupfererz 109 Eisenerz 5.33 sonstiges Erz 6.83 Eisen 163 Blei 2.833 Schwefellies 1.165o Silbererz 10353 Zinn 3,30 Zink 1.66 Chemikalien, Farb⸗ und Gerbstoffe 5, )? Kokotnuß⸗, Oliven und Palmöl 214 Petroleum 457 Rohbaumwolle 27.67 Flachs 2.93 Hanf 266 (aus Deutschland O31) Jute 3,56 Seide 2,34 Wolle (Schafwolle sowie Alpaca, Vicuna, Lama, Mohair, auch wollene Lumven) 26,9 Kautschuck 5, 3 Guttapercha LOI Häute 1,15 Chile⸗Salpeter 107 Holistoff 1,39 Paraffin i,) Talg und Stearin 2.38 Roh behauenes Bau⸗ und Nutzholj 5.33 (aus Deutschland O61) gesägtes, gespaltenes, gehobeltes Holz 16,90 Faßdauben 066 Mahagoni O, 69 Baumwollwaaren 470 Glas und Glaswaaren 3.21 Eisen⸗ und Stahlwaaren 7,91 Jutewaaren 151 Leder 858 Handschuhe 200 Leinengarn 1,91 Musikinstrumente 1,28 unbedrucktes Papier 262 (aus Deutschland 0,33) bedrucktes Papier, Stroh⸗ papier, Pappe 16,11 Seidenwaaren 11.371 Taschenuhren 1,53 Wollenwaaren 12,17 Pferde 1,14 Drogen 1,08 Oelsaat⸗ kuchen 265 Baumwollsamen 204 Leinsaat 3,388.

Ausfuhr hritischer Erzeugnisse.

Pferde 976 Hier 1,66 Fische 93 Konserven 1,43 sonstige Nahrungsmittel einschließlich Fleisch 1,0 Spirituosen 2, 10 Kohlen, Koks und Briguets 23,11 (nach Deutschland 234) Schafwolle 0,3 (nach Deutschland 0,107) Baumwollen⸗ garn und Zwirn 8,5 (nach Deutschland 1A,50) ungebleichte baumwollene Zeuge 1633 (nach Deutschland O, 18) ge— bleichte 1251 (nach Deutsch land O15) bedruckte 1672 (nach Deutschland O, 19 gefärbte 1131 (nach Deutschland 023 (bonstige Baumwollwaaren 853 Jutewaaren 1,98 Leinengarn und Leinenwaaren 5,98 (nach Deutschland 41) Seidenwaaren 1,451 Wollengarn und Wollenwaaren 1478 (nach Deutschland 407, darunter für 3, 15 Kammgarn) Kupfer⸗ und Messingwaaren 3,5 Eisen,, Kurz⸗ und Messerwaaren 2, 14 (nach Deut schland 9.14) Instrumente und Werkzeuge 143 Roheisen 478 (nach Deutschland 1.38) Stab⸗ und Winkel eisen 1,23 Eisenbahnmaterialien 3,13 galvanisiertes Eisen⸗ blech 312 Weißblech 3,17 (nach Deutschland 0,33) unbearbeiteter Stahl 3,37 (nach Deutschland O55) sonstige Eisen ! und Stahlwaaren 829 Telegraphendraht und Apparate 1,4 Zinn. Blei und Zink und Waaren daraus sowie sonstige Metallwaaren 2,53 Dampsmaschinen , . der Lokomotiven) 3,88 Textilmaschinen 6.82 (nach

eutschland O, 9) andere Maschinen 8,95 Dampfschiffe (einschließlich der Maschinen) 9, 12 Kleider und Putzwaaren 617 Hüte aller Art 1,10 Lederschuhe 143 Soda 163 künstlicher Dünger 2,43 wach Deutschland 6.33) Arzneimittel 1,1 Waffen und Munition 1,99 gedruckte Bücher 1,44 Kautschuk⸗ waaren 1,9 Wagen einschließlich der Eisenbahnfahrzeuge 2, Se 1 und Thenwaaren 1,86 (nach Deutschland 0,3)

eder l, 0 Del. und Wachstuch 116 Material- und Farb⸗ waaren 1,83 Papier 14292 Häute und Felle 1,1 Schreib⸗ materialien 1L07 rohe Wolle 2.87. ; Ausfuhr fremder Waaren, einschließlich der Waaren

aus den Kolonien.

Kautschuck 427 Kaffee 2,30 Kupfer 1,3 Rohe Baum⸗ wolle 477 Hanf 1,14 Jute 1R29 Jutewaaren 123 Leder 1,838 Reis 1,14 Talg und Stearin 1,16 Thee 1,40 rohes Zinn 1,99 rohe Wolle 10,17 (nach Deutschland 3,55).

Der Verlehr mit Edelmetall und Münzen gestaliete sich,

wie folgt: Ginfuhr:

1898 1899

43 722 960 32 533 497 14677 799 12727 989 Ausfuhr:

1898 1899

36 590 0590 21 536 052 15 623 651 13 9565132

aus Deutschland 1898 1899 3 gos 707 2396790 396 064 bo 8otz

nach Deutschland 1898 1899 12 377 283 4420873 608 a4 483 249.

Gold. Silber.

Gold Silber.

Notizen über den Eisen-⸗ und Stahlhandel.

rankreich. Die Einfuhr Frankreichs an en glischem Eisen und Stahl während der ersten elf Monate des Jahres 1899 stellte sich im Vergleich mit dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres,

wie folgt:

Januar bis November

1899 1898

in Tonnen

109 305 63 065 8 426 2730 12 655 10772 3 412 2689

Belgien. Die belgische Produktion von Roheisen und Roh⸗ ahl während des Monats Dezember 1899 im Vergleich mit dem— e. Monat des Vorjahres ergiebt sich aus folgender Zusammen⸗ ellung: Dezember 1889 1898

in Tonnen 28 055 25 855 9145 7 285 67 580 51 770

TW RV (Nach „Industries and Iron*.)

Rohei Verfri . en e g , h 66 J Rohstahl .

snusanmnen

Von 107 größeren Schächten des Kohlenbeckenz Aussig⸗ . , , n, ,, nn

Bevölkerungs bewegung im europäischen Rußland 1894

(Stat. Korr) Die Bewegung der Bevölkerung im eur Rußland (ohne Russisch⸗ Polen und Finland) ist an. für ber , 1894 in dem Ende 1838 von dem Statistischen Zentralcomitès im russischen Ministerium des Innern herausgegebenen 45. e der Statistik des russischen Reichs in . dargestellt worden. Insbesondere giebt diese Statistik auch Aufschluß darüber, wie die Bevölkerung bewegung sich auf die verschledenen Religionebetenntuisse und Jahreszeiten vertheilt. Dagegen fehlen Angaben über die durch Wanderungen verursachten Ab. und Zugänge der Bevölkerung sowse über die durch Tod oder Scheidung aufgelösten Ehen. Zum theil sind die Eheschließungs⸗, Geburt. und Sterblichkeit verhälinisse mit dem Ergebnisse der Aufnahmen früherer Jahre verglichen.

Hiernach fanden statt 1894 1893 1892 Eheschließungen 646 3673 757 527 163 639 davon aufg Tausend jwischen . Junggesellen und Jungfrauen... 816,8 791, 1 787,7 30.9 30, 1 . 5,3

12 Wittwen 56464 Wittwern 4, 9 3 78.8.

Jungfrauen. . Vitiwen ... 65,4 795 Es wurden geboren Personen; 4 391 6566 4298 328 4033 402, davon aufs Tausend weiblich 487,1 486,6 486 4 unehelich 27,5 26, 6 267. Es starben Personen 8 06g 028 3 028 3090 3 596 565, davon aufs Tausend weiblich 483,8 485,4 486,1. Es haben also von 1892 bis 1894 durchschnittlich jährlich die Ehe⸗ schließungen um 40,z und die Geburten um 43,5 aufs Tausend zu, die Todesfälle dagegen um 77,3 aufs Tausend abgenommen. Wie⸗ wohl die Zahl der Knabengeburten im Verhältnisse zur Gesammtzabl der Geburten in den Jahren 1892 bis 1894 etwas zurückging, ist sie doch absolut immer noch ziemlich erheblich gestiegen. Die Sterblich- keit des Jahres 1892 war eine ungewöhnlich große infolge der damals in Rußland herrschenden Cholera. Bei dem weiblichen Geschlechte, welches in der Gesammtbevölkerung um etwa 3 Hundert. theile frarker als das männliche vertreten ist, war die Sterblichkeit absolut und relativ viel geringer als bei dem männlichen. Todt eburten wurden im Berichtsjahre 17 144, somit nur 5,7 auss ausend der Geborenen gezählt, und zwar 10 063 von Knaben und 7081 von Mädchen. Zwillingsgeburten fanden 53 351 mit 54 010 Knaben und 52 692 Maͤdchen, Drillingsgeburten 602 mit 944 Knaben und 862 Mädchen statt. Nach Stadt und Land vertheilte sich die Bevölkerung bewegung im Jahre 1894, wie folgt: Es fielen auf die Stãdte 83 486

auf das Land Eheschließungen 764 897 Geburten 3 880 440 411218 davon weiblich 1941181 198 241 Todesfälle. 320 356 147 829.

2 741 666 davon weiblich 1333597

Da die städtische Bevölkerung etwa den achten Theil der Ge- sammtbevölkerung, aber nur 98,4 vom Tausend aller Ebeschließungen, also kaum deren zehnten Theil ausmacht, war auf dem Lande nichi nur, überhaupt, sonoern auch verhältnißmäßig die Zahl der Ghe—⸗ schließungen erheblich gröher als in den Städten. Ziem lich beträcht⸗ lich war die Sterblichkeit bei dem männlichen Geschlechte in den Städten. Es kamen aufs Tausend der Todesfälle der städtischen Be⸗ völkerung 538.9, der ländlichen dagegen nur 515,6 männliche Ge⸗ storbene. Darin, daß das männliche Geschlecht in den Städten etwas e,. findet seine große Sterblichkeit in diesen keine ausreichende

cklärung.

Von Interesse ist auch der Antbeil der fünf Hauptbekenntnisse an der Bevölk rungsbewegung. Es entfielen 1894

auf die Griechisch Römisch Pro⸗ Is⸗ Moha⸗ Katholischen testanten raeliten medaner 715 441 33 562 22628 273238 39086 Geburten 3 802 630 160983 98017 117493 150227 Sterbefälle... . 2 696439 104852 68 20 63761 88 302,

auf Andersgläubige kamen zusammen 10 338 Gheschließungen, 62 306 Geburten und 40 443 Sterbefälle. Die verhaͤltnißmaͤßig geringe Zahl der Todesfälle der Israeliten und Mohamedaner, bei denen auss Tausend der Neugeborenen nur 542,7 bezw. 587,8 Ge⸗ storbene entfielen, tritt hervor, während die Griechische, Römisch⸗ dial g und Protestanten deren 709,1 bejw. 651,3 und 696,0 a. T. zählten. . Der natürliche Bevölkerungszuwachs (Ueberschuß der Geburten über die Sterbefälle) betrug nach Vorstebendem 1894 1893 1329636 1270023 436817, davon aufs Tausend weiblich. 494,9 489,5 488, 9.

In der amtlichin Statistik wird auch die Bevölkerungs bewegung im europäischen Rußland dessen Gesammtbevölkerung gegenübergesiellt. Danach kamen 1894 auf 10060 Einwohner 9,4 Eheschließungen, 487 Geburten, 38,0 Sterbefälle und 14,7 Köpfe an innerem Bevölkerungö⸗ zuwachse. Zu Grunde gelegt ist hierbei eine für die Zeit bis zum 1. Januar 1894 auf rund 90 200 00 geschätzte Einwohnerzahl. In Deutschland entfielen 1894 bei einer mittleren Bevölkerung von 51 301 000 Köpfen auf 10090 Einwohner 8,0 Eheschließungen, 37,1 Geburten und 23.5 Sterbefälle, sodaß infolge der geringeren Sterb= lichkeit der natürliche Bevölkerungszuwachs Deutschlands mit 13.6 a. Taus., ferner auch die Zahl der deutschen Eheschliehungen dem russischen Zuwachse bezw., den russischen Eheschließungen im Verhält⸗ nisse zur Bevölkerungsziffer ziemlich gleichkamen.

Ebeschließungen .

1892

Die Produktion von Wein und Spirituosen in der Türkei.

Die Welnproduktion in der Türkei betrug im Jahre 1897/98: 62 2657 552 kg und im Jahre 1898/99: 56 039 148 kg, zeigt also in dem letzteren Jahre eine Abnahme von 6218 404 kg.

An Spirituosen wurden im Jahre 1897/98: 7 393 741 kg er- zeugt und im Jahre 1898/99: 7302 915 kg; die Produktion von Spirltuosen hat also ebenfalls, und zwar um 96 826 kg abgenommen.

Ebenso hat sich die Zahl der Weinproduzenten, welche im Jahre 1897/98: 127785, im Jahre 1898/99 aber nur S5 488 betrug, um 32297 oder mehr als 2500 verringert. (Nach „The Board of Trade Journal.)

Kupfer- und Bleiminen in Macedonien.

Im Dezember 1899 erwarb eine nglilch Gesellschaft die bei Demirbeplik lin der Nähe von Gumuldjina) befindlichen, bis jetzt nur in primitiver Weise bearbeiteten Kupferminen. Sie beabsichtigt, diese Minen, nachdem sie sich durch Bohrungen von einer genügend großen Kupfererjmenge überzeugte, energischer auszubeuten, und zwar durch Anlage eines größeren, den modernen Anforderungen entsprechenden Etablissements. Die Kupfervorkommnisse umfassen 806 i (0 000 Quadrat joch = N, zb4 qkm). Das gewonnene Kupfer soll von guter Qualltät sein. Die Konzession zum vollständigen Betriebe der fraglichen Minen wurde bereits ertheilt, und das in Rede stehende Unternehmen befinde t sich in vollem Gange. Außerdem soll man sich auch mit der Absicht tragen, die Bleierzlager in der Stadt Drama, die bis jetzt noch nicht ausgebeutet wurden, in fachmännischer Weise zu verwerthen. D Unterbandlungen zwischen den Grundbesitzern oberhalb der Bleiernlager ,. ö tt , e, . er, 2

e erre en General⸗Konsuls Salon edru im Oesterreichtschen Handels⸗Museum.) 6.

.

(Schluß in der Dritten Beilage.)

Dritte Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗A1nzeiger.

M 35.

Berlin, Mittwoch, den 7. Februar

1900

Handel und Gewerbe. (Schluß aus der Zweiten Beilage.)

Winke für den Export von Wollwaaren.

Dam askus. Nach einem französischea Kensulatzbericht gebt der Verbrauch einfarbiger Tuche in demselben Maße jurück, wie sich die europäische Tracht im Lande verbreitet.

Deutschland und Oesterreich liefern in der Wolle gefärbte Tuche in allen Farben, besonderz violett, roth, eisengrau, dunkelgrau, olive und iadigoblau, im Werthe von 1 bis 4 Gulden für 1 m. Die ãhr⸗ siche Einfubr erreichte in den Jahren 1897 und 1898 einen erth von ungefähr 140 000 Franken.

England liefert einfarbige Tuche mit Baum wolleinschlag, roth, violett, kaff eebraun, olive, blaugrau u. s. w. zum Preise von 3 Pences biz ju 3 Schilling für 1 Vard; der jährliche Absatz an solchen Hoffe beträgt ungefähr 150 005 Franken. Außerdem liefert Eng land auch die sogenannten Presidents, starke Tuche für Paletots, meist schwarz, blau und kaffeebraun zum Preise von 1 bis 24 Schilling für ein Jard; die jährliche Einfuhr beträgt ungefähr 50 000 Franken.

In schwarjen Tuchen, Phantasieartikeln und Neuheiten wurden Frankteich und England, die früher gewisse Quantitäten feiner ein⸗ arbiger Tuche, fo gonnlerter Stoffe und Phantasieartikel absetzten, von

en deutschen und namentlich von den belgischen Fabrikanten ver⸗ drängt. Die Einfubr des Jahres 1898 im Betrage von ungefãhr 120 500 Franken vertheilt sich auf: Neuheiten in lebhaften Farben für ganze Kostüme 60 boo Franken, fagonnierte Tuche in Schwarz und in dunklen Farben 30 009 Franken, schwarze und farbige ,, e 20 000 a. feines schwarzes und blaues Tuch für Uniformen 10 000 Franken. In Süd⸗Bulgarien werden nach einem englischen Konsulats⸗ berichte britische Wollstoffe recht begehrt. Der Absatz von Stoffen für AÄnzuüge nimmt zu, da die Einfuhr der österreichischen Konfektion durch eine aufblühende einheimische Erzeugung ersetzt wird, ö

In San Franeitco sind feine englische Phantasiestoffe für Anzüge und ebensolche Hosenstoffe sehr beliebt; bessere englische Diagonalfstoffe und feine Serges gelten als Muster der Eleganz. Schottische Stoffe für Anzüge werden zwar noch immer gut abgesetzt, begegnen aber bereitz einer amerikanischen Konkurrenz Auch in Piqusstoffen macht sich die einheimische Konkurrenz geltend und englische billige Diagonalstoffe sowie grau melierte Tücher, Haupt⸗ bedarfgartikel der en r rr! können gegen die ein heimische Konkurren7 kaum mehr aufkommen, wie überhaupt die nordameri⸗ kanische Wollwaarenindustrie in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht bat. w.

Die Einfuhr von Wollwaaren in die Häfen des Persischen Golfes vermehrte sich 1898 nach einem englischen Konsulatsberichte aus Buschir um 50 0. Die Zunahme erstreckte sich hauptsächlich auf Broad ⸗Cloths, die bei der wohlhabenden Bevölkerung des nördlichen und zentralen Persiens viel Anklang fanden und die Konkurrenz der von Rorden her eingeführten russischen Waaren bestanden. Dieser bisher bauptsächlich von England, Deutschland, Frankreich und Oester reich betriebene Handelsjweig ist im Wachsen begriffen

Nach einem Bericht des österreichischen Konsulats in Täbris er⸗ offnet sich daselbst für Damenmodewaaren ein Feld. Die vor 30 Jahren vom verstorbenen Schah aus Europa eingeführte Damenmode der Ballerinenkleider, die sich mit großer Schnelligkeit in Peisien ver⸗ breuete, bat sich überlebt. Die persischen Damen bevorzugen derzeit europässche Toiletten, die einen entsprechend guten Absatz finden.

Aus Brasilien wird über das Wollwaarengeschäft berichtet: Die Wollenfabrit ö . I00 00 kg Garn, meist Kammgzrn, aus Deutschland ein. Eine unbedeutende Menge wird aus Großbritannien geliefert, aber es eee. ö. die geringe Sorgfalt geklagt, mit welcher dieses Garn ver⸗

t wird.

. Wag wollene Streich und Kammgarnwaaren anlangt, so besteht ein gewisses Geschäft in billiger leichter Waare im Gewicht von 250 = 306 g auf 1 m bei einer Breite von 140 em (meist einfarbig von britischer Fabrikation, jedoch auch einige deutsche Phantasie⸗ waaren), sowie auch in Herrenkleiderstoffen. Die beiden Fabriken in Porto Allegre und Rio Grande konkurrieren mit den Einfuhren in einem ziemlichen Umfange und fabrizieren auch für die nord- brasilianischen Mänkte.

In Chile haben nach einem britischen Handelsberichte zur Zeit britische Häuser in (glatten gewöhnlichen Streichgarn⸗ und Kamm garnstoffen für . den größten Theil des Handels in Händen, jedoch ist die Einfuhr von deutschen Waaren gleichwohl bedeutend. In besseren Sorten ist die Nachfrage verhältnißmäßig gering. In wollenen Frauenkleiderstoffen werden die Waaren des europäischen Festlandes den britischen vorgejogen. Wollene Decken werden jumeifl im Inlande gemacht; der altmodische Poncho verliert langsam an Beliebtheit. (Nach dem österreichischen Handelsmuseum. )

Columbien.

Aufhebung des Zigaretten Monopols. Das im Jahre 1897 in Columbien eingeführte Monopol für die Herstellung und den Veikauf von Zigaretten (Deutsches Handelsarchio 1897 1 S. 657) soll nach einem Dekret vom 20. November 189 am 13. Mai 1900 oder früher, falls vor diesem Zeitpunkte der Vorrath an Zigaretten erschöpft sein sollte, aufbören. Von dem Tage des Aufhörens des Monopols ab sollen Einfuhr, Herstellung und Verkauf von Zigaretten in dem Gebiete des Freistaats wieder freigegeben werden. Die Zollämter haben alsdann die durch das Gesetz vom 22 November Ts91 festaesetzten Zölle zu erheben, nämlich ver Kilogramm brutto für Jigarren 4 Pesoz, Zigaretten 3 Pesos, geschnittenen ih oder Taback in jeder anderen Form 2 Pesos, und die üblichen

uschlãge. t Die übrigen Artikel dieses Dekrets, welches in den Etwägungs⸗ ründen den zur Zeit herrschenden Belagerungszustand als Veranlassung inet, bestinmen die Formalitäten der Uebernahme der etwa vor⸗ bandenen Vorräthe an Zigarretten und Rohmaterial des Genral⸗

Unternehmers durch die Regierung. Die Vorräthe sollen durch diese öffentlich versteigert werden.

Neue Eisen bahnen nach Mittel. Asien.

Die russische Regierung bereitet gegenwärtig den Bau einer Eisenbahnlinie vor, die aus dem südlichen Gebiet des europäischen Rußland nach Turkestan fübrt. Duich diese Linie soll Mittel Asien mit den Handele zentren Rußlands auf dem kürzesten Wege verbunden werden. Für die Verbindungslinie sind zwei Tracen in Autsicht ge⸗ nommen, unter welchen die Wahl noch nicht g-tioffen ist. ie eine Trace geht von Orenburg längs des linken Ufers des Ural durch das Turgai. Gebiet und via Turkestan bis Taschkend, die andere von Alexandrow, dem Endpunkt der Pokrowsl⸗Nral - Linie, durch Trans klaepien, längs des linken Ufers des AmuDaj n bis jur Station Tschardshut der trangkaspischen Eisenbahn. Jede dieser beiden Tracen it weit weniger kostspiellg als die große sibirische Linie; aber der

aer nem nn des Turkestangebietes ist taum geringer als der birische. Wahrend der sibirische Getreidehandel es bis heute nicht über einen Grport von 20 bis 30 Millionen Pud ( Pud 16.579 kg) jährlich gebracht hat, produziert das Turkeffangebiet mit Chiwa und Buchara jetzt schon über 5 Millionen Pud Baumwolle, welche Ziffer

in Perto Allegre führt pro Jahr ungefähr

ar ; noc bedeutend erhöhen wird. Sehr entwickelungsfähig sind in e, Herre 5 if en. . . 13 . ei t, Viehwi aft und noch manche andere Prodaktions⸗ e. 5 ö (Das Handelt ⸗Museum.)

Der Handel Koreas.

Der Außenhandel Koreas nimmt trotz vielfacher volitischer Stö- rungen . zu; er stieg von 11 Mill. Jen im Jahre 1894 auf fast 25 Mill. Jen im Jahre 1898. Das Land ist arm an Industrie⸗ erzeugnissen, aber überaus reich an Naturprodukten. Es produziert im Gegensatz zu anderen ostaszatischen Ländern Korn zum Export nach Japan und China. Eine große Rolle spielt auch die Fischerel, deren größte Ausfuhrplätz Wasan und Fusan sind; sie wurden 1893 von S3 japanischen Fischerbarken besucht. Ueberdies entwickele sich in den letzten Jahren ein bedeutender r, Englische und deutsche Syndikate befassen sich mit der Ausbeute der kForeanischen Goldfandfundstätten England spielt im Enfuhrhandel Koreag noch immer die Hauptrolle. (Alus dem öͤsterreichischen Handels. ˖ Museum)

Ton kin Kohle.

Im Jahre 1899 lieferte Tonkin nach Sbanghal 22 000 t Kohlen d. h. fast ebenso viel wie nn Australien S wobei am meisten die Mine ven Kebao betheillzt war. Die Tonkin⸗Kohle ift von guter Qualität und wird viel begehrt. Es ist zu erwarten, daß sie noch viel mehr in den Handel kommen wird, wenn erst regel mänigere und bäufigere Trantporte Franiösisch Indo⸗China mit Shanghai verbinden. (Nach The Board of Trade Journal.)

Bau einer eisernen Brücke in Lourengo Marques.

Die portugiesische Verwaltung fordert Angebote ein jur Her⸗ stellung einer eisernen Brücke von 260 m. Länge und 20 m Breite, welche im Hafen von Lourengo Maques gebaut werden soll. Die Angebote sind bis zum 23. März 1900 an die General Direktion der Kolonien in Lissabon zu richten. Zum Bau der Biücke wird ein Zeitraum von achtzehn Monaten gewäbrt. Es ist eine Sicherheit don vorläufig 273 000 Milreis zu hinterlegen und später hoo der Summe, für welche die Lieferung vergeben wird. (Nach The Board

of Trade Journal.)

Suej⸗Kanal.

Die Gesammteinnahme des Suez ⸗Kkanals im Jahre 1899 betrug gl 290 000 Fr. gegen S5 294 600 Fr. im Jahre 1898 und 74 184 006 Fr. im Jahre 1857. Die große von Jahr zu. Jahr steigende Zunahme zeigt, wie sehr sich der Sch ffsperkehr mit den überseeischen Ländern in den letzten Jahren gehoben hat. (Nach der St. Petersburger Zeitung.)

Australiens Golderzeugung im Jahre 1888.

In den ersten zehn Monaten des Jahres 1899 wurden in Australien mit Ausschluß von Süd - Australien 3616666 Unten Gold gegen 2 809 784 Unzen in dem gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres gewonnen. Die Produktion hat also gegen das Vorjahr um 896 882 Unzen zagenommen. Nimmt man an, daß die Pronuktion für die übrigen beiden Monate des Jabres 1899 in demselben Verhältniß fortgeschritten ist, so würde die Produktion für 1899 ungefãhr 4440 000 Unzen Gold betragen. Rechnet man die südaustcalische Gold— produktion, welche 1839 ungefähr 30 9000 Unzen betragen wird, hinzu, fo stellt sich die Gesammtproduktion Australiens für 1899 auf 4476 000 Unzen Gold, was bei einem Münzwerthe von 3 Pfd. Sterl. 16 sh. pro Unze einem Gesammtwerlbe von 17 Millionen Pfd. Sterl. entspricht. An der Zunahme der Goldproduktson von 806 882 Unzen sind West. Australien mit 522314 Unzen, Neu,. Süd Wales mit 156 135 Unzen und Neu⸗Seeland mit 91037 Unen betheiligt. Viktoria, Queencland und Tasmania haben nur einen geringen Fort. schritt in der Goldgewinnung aufzuwelsen. In jedem Falle wird die Goldproduktion des Jahres 1899 diejenige des Vorjahres - um 3 500 000 bis 3 750 000 Pfd. Sterl. Üüberschreiten. Das Gold wurde entweder in Gestalt von Münzen oder in Barren ausgeführt. (Phe

Economist.)

Bau einer Eisenbahn auf den Azoren.

Die Junta Geral von Ponto Delgada fordert bis spätestens den 12. Mär; 1909 Angebote ein zum Bau und Betrieb einer Cisenbahn

von der Stadt Ponto Delgada durch das Fumas. Thal nach Ribeira Grande. (The Board of Trade Journal.)

Konkurse im Auslande. Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des nicht protokollierten

Kaufmanns Leo Silberstein in Lemberg mittels Beschlusses des R. K. Landesgerichts, Abtheilung VII, in Lemberg vom 1. Februar 15005 No cz. S. 2/1900. Provisorischer Konkursmasseverwalter: Adookat Pr. Karl Kamienski in Lemberg. Wahltagfahrt (Termin zur Wabl des definitiven Konkurs masseberwalters) 14. Februar 19800. Vormittags 11 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 165. März 1900 bei dem genannten Gericht anzumelden. Liquidierungktagfahrt Termin zur Feststellung der Ansprüche) 4. April 1900, Vormittags 11 Uor. Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des nicht protokollierten Mehlhindlers Leib Kwasman und Hersch in Podwolocz ys ka mittels Beschlusses des & K. Kreisgerichts als Handelsgerichts in Tarnopol vom 31. Januar 1900 No cæz. 2/1900 Proyisorischer Fon kursmasseverwalter: Advokat Dr. Rudolf Mantl in Podwe loc vsla. Wabltagfahst (Termin zur Wahl des definitiven Konkurs masse⸗ perwaltere) J5. Februar 1500, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen sind bis jum 14. März 1909 bei dem genannten Gericht anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Podwolcesh-ka wohnhaster Zustell unge bevollmächtigter namhaft zu niachen. Liquidlerungttagfabrt (Termin zur Festfstellung der Ansprüche) 12. April 1900, Vormittags 9 Uhr.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks 4 41 e hen r und in Oberschlesien. An der 8g sind am 6. d. M. gestellt 15 091, nicht recht i tellt keine Wagen. 5 eg e r re, sind am 6. d. M. gestellt 80s, nicht recht zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 6. Februgr. Marktpreise nach Ermittelungen Tes Königlichen , (Höchste und nee , Preise.) Per Doppel⸗Itr. für: Weizen 15,10 M; 14.500 ½½ Roggem 14,20 M; J, 0 0 Futtergerste 135.9. , 1300 . Hafer, gute Sorte 15,00 S0; 11,620 SM Mittel⸗Sorte 1410 „M; 13,330 geringe Sorte 13,20 4M; 1250 = Richtstroh 4, It S;

z, 66 M Heu 7, 0 1; 4,20 M6 Erbsen, gelbe, zum Kochen

4000 ½; 25 00 MÆν * Speisebohnen, weihe, 45400 M; 25, 90 M Linsen 70 0 M; 30,00 Ss Kartoffeln 70 S; 300 6 . Rindfleisch von der Keule 1 Kg 1,69 4; 120 ς dito Bauchfleisch 1 kg 1,16 S; 1,0 ƽ . Schweinefleisch 1 eilt S; 1,10 4A Falbfleif 1L kg 18D ; 1, 00 Æ - Hammel eisch l. Kg 169 n. 1,00 SM Butter 1 kg 2560 S; 2,00 M, Eier 60 Stü 6 4; 3,09 M Karpfen 1 kg 220 M6; 100 M6 Aale 1 Eg 80 ander 1 ERg 250 A; 1,ů 00 S Hechte 1 . arsche 1 Kg 1,60 ƽς; 0, So M. Schl leie I kg 1,40 ισ; 0,0 M Krebse

O0 . ; Ermittelt pro Tonne von der Zentralstelle der preußischen Land⸗ wirthschafökammern Rotierungsstelle und umgerechnet vom Polizei⸗Präsidium für den Doppelzentner. * Rleinhandelspreise.

Nach einer im Inseratentheil der heutigen Nummer d. Bl. veröffentlichten Bekanntmachung hat ein Konsortium, bestehend auz der Mitteldeutschen Credikbank, Filiale Meiningen, den Bank⸗ firmen B. M. Struppy, Roth u. Sohn und D. Mannheimer in Meiningen, von der Herzoglich sachsen meiningenschen Tandeskredit⸗Anstalt 3 Millionen 400ige Obligationen, un⸗ fündbar und unverloosbar bis 1906, übernommen, die demnächst zur öffentlichen Subskription und an der Berliner und Frankfurter Böörse zur Einführung gelangen werden.

Der Emaillirwerks⸗ Verband bat in seiner beutigen Generalversammlung beschlossen, den Normalrabatt für Lieferungen im dritten Quartal auf 37 060 zu vermindern, die Verkaufspreise also um 5 oso zu erhöhen. Weitere Preisfestsetzungen werden der Mai—⸗ Generalversammlung vorbehalten.

Die Geschäfteübeisicht der Hamburg- Bremer-Feuer⸗ Versicheérungs-Gefellschaft in Hamburg für 1899 weist, laut beigefügter Bilanz, einen Ueberschuß von 389 709 M nach, wovon vro Aktie 72 Dividende in Vorschlag gebracht werden. Das Aktienkapital ist um 1050 000 Æ erhöht worden und beträgt

daher jetzt 7 050 000 46

Königsberg i. Pn, 6. Februar. (W. T. B) Getreidemarkt. Weijen unverändert. Roggen unverändert, do. lolo pr. 2000 Pid. Zoll gewicht 133-133 509. Gerste kleine inländ. ruhig, Hafer unverändert, do loko pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 105, 0 12700. Weiße Erbsen pr. 2000 Pfd. Zollgewicht 108, o. Spiritus pr. 100 1 1000so loko not zlos

Da nzig, 6. Februar. (W. T. B.) Getreide markt. Weizen lolo rubiger Ümfatz 250 t, do. inländiscker hochbunt und weiß 131 148, do. inländ. bellbunt 128 138, do. Transit hochbunt u. weiß 112.00, do. bellbunt 107, 00. do. Termin za freiem Verkehr pr. Sept. do. Transit pr. August —, Regulierungepreis zu freiem Veikehr Roggen loko unverändert, inländischer 134, do. russischer und volnischer zum Transit 98, 00, do. Termin pr. August vdo. Termin Transit pr August do. Regulierungepreis zum freien Ver⸗ kehr —. Gerste, n. (660 700 g) 18 —- 133. Gerste, kleine (625 660 g) 112.60. Hafer, inländ. J 8 - 118. Erbsen. inlãndische 12000. Spiritus loko kontingentiert nicht kontingentiert

Bretglau, s. Februar. (W. T. B) Schluß ⸗Kurse, Schles. 34 0 / L Pfdbr. Litt. A. S6. 30, Breslauer Digkontobank 11730, Breslauer Wechslerbank 107, 25, Kreditaktien Schlesischer Bankverein 145,00, Breslauer Spritfabrik 172 00, Donnersmark 2565,90, Kattowitzer a4 00, Oberschles. Eis. 135,75, Caro Hegenscheidt Akt. 180,50, Dberschles. Koks 165,25, Oberschles. P. 3. 178.00, Opr. è 79,75, Giesel Zem. 181,00, L. Ind. Kramsta 163,50, Schles. Zement 231 90, Schl. Jinkh.⸗A 375 50, Laurabütte 27300, Bresl. Selfabr. S4 00, Koks. Obligat. g8,. 56, Niederschles. elektr. und Kleinbahn⸗ gesellschaft 87 00, Cellulose Feldmühle Kosel 172 900, Oberschlesische Bankaftien 115,69, Emaillierwerke. Silesia. 145.50, Schles. Elektr. und Gasgesellschaft Litt. A. 126,90 Gd., do. do. itt. B.

ig o0 Gd. Magdeburg, 6. Februar. (B. T. B) Zucker bericht. e denn * ö Nachprodukte exkl.

Kornzucker exkl. S8 o / Rendement 196090 10,5. J 75 0/9 Rendement 8,20 8,40. Fest. Brotraffinade J. 23 75. Brotraffinade II. 23,50. Gem. Raffinade mit Faß 23 621 2400. Gem. Meliz J. mit Faß 23,128. Stetig. Rohzucker J. Pro- dutt Transito f. a. B. Vamburg pr. , 9, 90 Gd., 9, 95 Br., pr. 9, 0 Gd., 9, 95 Br. vr. Mai 10,0 Go,, 19,95 Br., pr. . . . bez., 10,22 Br., pr. Oktober ⸗Dezember 9, 45 Gd. 9,524 Br. Fest.

Frankfurt a. M., 6. Februar. (W. T. B.) Schluß Kurse. Lond Wechsel 20,505. Parlser do. 1425. Wiener do. 84,526, Zoo Reichs. A. 88, 70, 3 0/0 Hessen v. 96 86, 00, Italiener 9g4. 50, 3 oso port. Anl. 23 50, 5 6/9 amort. Rum. 95, 19, 409 russ. Kons. 99,70, 40/9 Russ. 1894 99, 10, 40½ Spanier 68,50, Konv. Türk. —— Unif. Egbpter 1066,30. 5 0,υ Mexikaner v. 1899 99, 00, Reichs bant 155, 30, Darmstädter 147, 00, Dis konto⸗ Komm. 195, 49. Dresdner Bank 166, 20. Mitteld. Kredit 117,20. Nationalbank f. D. 147,30, Dest. ung. Bank 131,00, Dest. Kreditakt. 257,0, Adler Fahrrad 213,50, Allg. Elektrizität 264 60, Schuckert 242,50, Höchst. Farbwerke 38750, Bochum Gußst. 274. 80, Westeregeln 215,90, Laurahütte 2753.50, Lom- barden 2760, Gotthardbahn 141,80, Mittel meerb. 99,30, Breslauer Distontobank 117,80, Privatdiskont 43. ;

Effekten ⸗Sozie tät. (Schluß) Desterr. Kredit ˖ Aktien 257 80, ranzofen 140, 20, Lomb. 28 10, Ungar. Goldrente , Gotthardbahn 42, 10, Deutsche Bank 212, 86, Disk. Komm. 196,69, Dresdner Bank , Berl. Handelsges. 173, 8, Bochumer Gußst. 273 20, Dort-

munder Union = —, Geisenkirchen 207,40, Harpener 222,20, Hibernia 234,30, Laurahütte 272,90, Portugiesen 23,60, Italien. Mittelmeerb. —— Schweier Zeniralbabn 144, 40, do. Vordostbahn g3 50, do. Union 79. 95, Itallen. Méöridionauxr —, Schwelzer Simplonbahn Sz, 60, Mexikaner Italiener gl. 40, 3 o Reichs Anleihe Schuckert 239 50, Bressauer Diskontobank 118, 20, Nationalbank 147,30, Spanier 68, 0. ;.

Köln, 6. Februar. (B. T. B.) böl loko 56,00,

Mail 6, 80. ö j . 6. Februar. (W. T. B.) 3 06 Sächs. Rente 56

34 oo do. Staatsanl. 98, 69, Dresd. Stadtanl. v. 983 95,40, deuische Kred. 198. 00, Berliner Bank —, Dresd. Kreditanstalt 125,05, Dresdner Bank 166,00, do. Bankverein 120,09, Leipziger do. 175,09, Säͤchsischer do. I35, 09. Deutsche Straßenb. 167,5, Dregd. Straßenbahn 175.25, Dampfschiffahrte⸗Ges. ver. Elbe⸗ und Saalesch. Iab, 25, Sächs. Böhm. Dampsschiffahrts⸗Ges. 265, 0, Dregd. Bau⸗

gesellsch. 219, 50.

Leipzig, 6. Februar. (W. T. B.) Schluß -Kurse. 3 0so Sächsische Rente 8720, 36 Co do. Anleihe 8, 40, Oesterreichische Banknoten 8,55, Zeitzer Paraffin. und Solaröl-⸗Fabrik 135,00, Mansfelder Kuxe 12775, 00, Leipziger Kreditanstalt Aktien 198,90, Kredit-! und Sparbank ju Leipzig 121,50, Leipziger Bank⸗Aktien 174,75, Leipziger Hypothekenbank 13650, Sächsische Bank⸗ Att len 135 50. Sächfische Boden. Kredit. Anstalt 125, S0, Leipziger Baumwollspinnerei· Aktien 173, 00, Leipziger Kammgarn⸗Spinnerei⸗ Attien ——, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 173,75, Wern⸗ hausener Kammgarnspinnerei —, Altenburger Akttienbrauerei = Zuckerraffinerie Halle Aktien 109, 25, Kette Deutsche Elb⸗

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