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Nichtamtliches. Dent sches Reich.
Preuß en. Berlin, 19. Februar.
Die vereinigten Ausschüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen sowie der Ausschuß für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.
Die im Reichs⸗Eisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs-Ergebnisse deutscher Eisenbahnen ichn Januar 1900 ergiebt für 69 Bahnen, die schon im Ja⸗ nuar 1899 im Betriebe waren, Folgendes:
Gesammtlänge: 43 124,87 km.
im gegen auf gegen Ganzen das Vorjahr 1 Km] das Vorjahr
. S6 6 160 og für alle Bahnen im Januar 1900
aus dem Per⸗ sonenverkehre 29 113 114 * 577 286
s dem Güter⸗ ö 87 217 379 47 427 909 20294 138 4 7, 3
ür die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. Ahn diz , m len ge irren m Gn f sg bis Ende Januar 1900
aus dem Per⸗ . , zus, Lis 082, S 2 E 306
us dem Güter⸗ 9 ; 6 10360050 440883735 22 277 4 645 4 2,98 für die Bahnen mit dem . 1L Januar — 31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar his Ende Januar 1900
8 dem Per⸗ , 1382 . 981 n 6 - 0 84
Einnahme
689 — 1 — 0,14
s dem Güter⸗ 1 lli0 718001 4 834 305 1 701 4 104 4 6,5
Eröffnet wurden: am 1. Januar Industriebahn Zwickau =— aroß fh 7,99 km (Sächsische Staatsbahnen), am 2. Ja⸗ nuar Ittershach=-Brötzingen 16,21 km (Badische Lokaleisen⸗ bahn⸗Gesellschaft), am 15. Januar Marienwerder = Freystadt 28,56 km (Bezirk der Königlichen , Danzig), am 22. Januar Blaufelden Langenburg 1200 km (Württem— bergische Staatsbahnen).
Der Brandenburgische Provinzial⸗Landtag ist estern im Landeshause zu Berlin durch den Ober⸗Präsidenten gi von Bethmann-Hollweg mit folgender Ansprache eröffnet worden: ochgeehrte Herren! .
Auf end , Neuwahlen tritt heute der i
Landtag wieder zusammen, in treuer Ergebenbeit an unsern aiserlichen errn und Sein ganzes Haus, mit dem wir ung auch im vergangenen . in Freud und Leid eng verbunden gefühlt baben.
Von einem schweren Schlage ist die Mark Brandenburg durch den plötzlichen Heim jan] des Mannes betroffen wordeg, der zwanzig Jahre lang die Geschäfte der Provinz an oberster Stelle geleitet hat. der mit umfassenden. Wissen eine klare Erkenntniß für die An⸗ forderungen des praktischen Lebens verband, der jedem Bewohner der
ropinz ein ungekünsteltes, aus dem Herzen kommendes Wohlwollen i. te, der alle nit, und wo es auch wäre, dem Unrecht steuerte und das 2 förderte. Sein Andenken wird bei allen Märkern unver⸗ iben. , baben die Zahl der Provinzial ⸗Landtazg⸗ abgeordneten um 11 vermehrt, tbeils infolge Zunahme der Sevöl ke⸗ rung, ibeils wegen des Ausscheidens der Stänte Forst, Schöneberg und Riyrdorf aus ihren Kreisen. Manchen alten bewährten Bekannten werden wir mit Schmerz vermissen, sei es, daß ihn der Tod ab— erufen, daß er sich wegen Krankheit nicht mehr zur Wabl stellen onnte, oder daß er seinen Sitz einem anderen Bewerber eingeräumt hat. Aber auch in feiner neuen Gestalt wird der Landtag nach alter Weise die Interessen der Provinz in einmüthigem Zusammenwirken n beftrebt jsein. . 2. . 1 Zahl der Ibaen zu unterbreitenden Vorlagen nicht übergroß ist, so find es neben den alljäbrlich wiederkehrenden Sachen doch jum theil wichtige Dinge, denen Sie Ihre Arbeiten widmen
n. ö . ; . die dahin zielenden vorjährigen Zeschlässe des Provinzial – Landtages und des KoramunalLandtiges die Allerböchste Genehmigung gefunden haben. sind die Geschäfte der Landfeuersozietät der Kurmark und Niederlausittz sowie der Kurmärkischen und Niederlausitzer Hilss⸗ kasse auf die Provinzialverwaltung übergeganger. Sie werden danach die Wahl eines gemeinschastlichen Generäl-Direttors für die Landfeuer⸗ fosletäten der Kurmark und Niederlausitz sowie der Neumark vor. zunehmen haben. Des zu Wählenden wari t ein verantwgrtungsvolles und arbeit reiches, aber doch dankbares Amt mit der Aufgabe, die Sozietäten in ihrer vielfach schwierigen Lage zum Segen der Provin neu zu stärken und kräftig zu entwickeln.
Auch die a ,. zu e Wahlen zum
ialausschuß wird Ihnen zugehen. . gi ns wen der Flußläufe der Provins und ihrer Niederungen nimmt von Jahr zu Jahr einen breiteren Raum ein. Dank dem elnmüthigen Vorgeben der Königlichen Staateregierung und der Provinzialverwaltung, ist ecf möglich gewesen, einen Theil der Schäden ju lindern., welche die Hochfluthen des Jahres 1897 angerichtet haben. Eine Vorlage, welche eine Erweiterung der hierbei für die Spree ursprünglich vorgesebenen Baggerungen und Uferbefestigungen in Aussicht nimmt, wird Ihrer Heschlußfassung unterbreitet werden. Ingleichen ein Antrag auf Bewilligung eines Darlehas 1ur Melioration des links⸗ feitigen unteren Warthebruchs. Die Bestrebungen auf Verbesserung der Verhältniffe auch an den übrigen Flußläufen, insonderheit der unteren Oder, der linksseitigen Nebenflüsse der Oder, der Havel und in Theilen der Elbniederung, beschäftigen unausgesetzt die Königliche Staatzreglerung und werden boffentlich dazu führen, alten, zumeist auf der Ungunst der natürlichen Verhältnisse beruhenden, leider aber vielfach nue zu berechtigten Klagen der Anwohner Abhilfe zu schaffen.
Im Hinblig aaf alle diese Unternebmungen ist es um so erfreu⸗ licher, daß der Etat, welcher Ihnen zur Genehmigung vorgelegt werden wird, nach wie ver Zeugniß ablegt von einer sparsamen und mit den Anforderungen der Zukunft im voraus rechnenden Verwaltung.
In der Zuyersicht, daß alle Ihre Arbeiten getragen sein werden von dem Gefühle treuester Hingebung an unsere , . Mart Brandenburg, für die zu wirken und zu schaffen uns allen eine theuere
flicht und eine Freud? vez Herzens ist, und mit dem Wunsche, daß ottes Segen Ihren Berathungen nicht feblen möge, erkläre ich, hochgeehrte Herren, kraft dis mir ertheilten Auftrag Ihre Sitzungen für eröffnet.
Hierauf wurden die Verhandlungen unter dem Vorsitz des
um Vorsitzenden gewählt worden war, mit einem Hoch auf Eni ge ier g rs den Kaiser und König, in welches die Versammlung dreimal begeistert einstimmte, weiter geführt.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrgth, Fürstlich schwarz⸗ burg⸗sondershausensche Staats⸗Minister Petersen ist in Berlin eingetroffen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ beabsichtigen S. M. S. „Hertha“, Kommandant; Kapitän zur See von Usedom, mit dem Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗Admiral Bend e⸗ mann an Bord, und S. M. S. „Hansa“, Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Pohl, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer⸗Geschwaders, Kontre⸗Admiral Fritze an Bord, am 20. Februar von Singapore in See gehen.
Kiel, 18. Februar. Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich empfing, wie ‚W. T. B.“ meldet, heute Vormittag eine von dem Rektor Professor Riedler geführte Deputation der Technischen Hochschule in Charlottenburg, welche dem Prinzen das Diplom als Doktor⸗Ingenieur üher⸗ reichte. — Heute Nachmittag weranstaltete die hiesige Bürgerschaft zu Ehren des a Heinrich einen Festzug, an welchem etwa 10 000 Personen, Beamte, Stu⸗ denten, Mitglieder der Militär- und Kriegervereine, Angestellte der Kaiserwerft und der großen Privatwerften, sowie Nit⸗ glieder von Gesang⸗, Sport-, Schützen- und gewerblichen Ver⸗ einen theilnahmen. Der Zug, in welchem sich auch zahlreiche Festwagen befanden, bewegte sich durch den Schloßhof, wo. Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich mit dem Prinzen Waldemar auf der . die begeisterten Hurrahrufe der ein elnen
ruppen entgegennahm, während Ihre Königliche Hoheit die Cin? m ff Heinrich mit dem Prinzen Siegis⸗ mund, sowie Seine Hoheit der Erbprinz und Ihre Königliche Hoheit die ,, . von Sachsen⸗ Meiningen vom Fenster aus der Huldigung zusahen. Nach dem Vorbeimarsch versammelten sich auf Einladung des Prinzen Heinrich die Vorsitzenden der einzelnen Vereine, Korporationen und Innungen im Rittersaal des Schlosses, wo der Vorsitzende des Festausschusses, Dr. Ehrhardt, eine An— sprache an den Prinzen hielt, in welcher er der Freude der Einwohnerschaft Kiels über die glückliche Heimkehr des Prinzen Ausdruck lieh. Seine Königliche Hoheit der Prinz ö erwiderte, daß nicht ihm, sondern vor allem Seiner Majestät dem Kaiser Dank k Der Prinz ehrte jeden der Anwesenden durch Händedruck und bat, allen Be⸗ theiligten seinen herzlichsten Dank auszusprechen.
Schleswig, 18. Februar. Am heutigen Tage, Mittags 12 Uhr, wurde nach einer in der hiesigen Domkirche abgehaltenen kirchlichen Feier der 34. Schleswig ⸗-Holsteinische Provinzial-Landtag in Gegenwart von 56 Abgeordneten von dem Ober⸗Präsidenten, Staats-Minister von Köller
mit nachstehender Ansprache eröffnet: Hochgeebrte Herren! .
Nachdem Selne Majenät der Kaiser und König die Berufung des Provinzial⸗Landtages zu defeblen gerubt haben, ist es mir eine Freude und Ehre, Sie bei e ne 34. in — der ersten im neuen
ahrbundert — herzlich willkommen zu heißen. ⸗ . . . , Tag, an n Sie stch hter einfinden, fällt in eine Zeit, in der unser Königshaus durch das Hinscheiden Ihrer Hoheit der Frau Herzogin Friedrich zu Schleswig ⸗Hoistein, der unvergeßlichen Matter unserer Kaiserin und Königin, in tiefe Trauer versetzt ist.
Die Bevölkerung unserer Propin; nimmt in unwandelbarer Treue und Dankbarkelt aufrichtigen Antheil an dieser Trauer. z
Die soeben erfolgte Rückkehr des Erlauchten Hoh'nzollernfürsten, Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Heinrich von Preußen, in die Heimath und in unsere Provinz begrüßen mit Seine Majestät dem Kaiser und König und mit dem ganjen Lande auch wir mit Dank gegen Gott in nn, und ehrfurchtsoller Freude,
Meine Herren! uch diesmal haben Sie wieder den Tod mehrerer Mitglieder des Provinzial ⸗Landtages zu beklagen. Und nicht allein Sie werden diese in Ihren Reihen vermissen, auch die König⸗ lichen Behörzen bedauern den Verlust dieser Männer, deren hin gebende und sachkundige Arbeit in zum tbeil jahlreichen Ghrenãmtern die wohlverdiente, ö Anerkennung der Königlichen Staats. regierung gefunden hat. .
; . dee len für diese sowie für zwei kurz vor Ihrer letzten Tagung ausgeschiedene Mitglieder haben stattgefunden; die Verhand⸗ lungen über dieselben werden Ihnen vorgelegt werden. .
Die Lage der Landwirtbschaft ist im allgemeinen unverändert. Konnte im vergangenen Jahre die Heu, und Kornernte gut geborgen werden, so ang y ,,, auf den Ernteausfall der letzteren nicht überall in Erfüllung gegangen. — ;
s Die Nutzung der Weiden wurde zum theil durch die anhaltende Dürre und, besonders in den Marscheg, durch Mäuseplage beein⸗ trãchtigt. ;
Der Handel mit Zucht., Nutz und Mastvieh war ein recht reger; die he hl. eic angemessener Höhe. Handel, Industrie und Schiffahrt erfreuten sich in der überwiegenden Mehrzahl ihrer Zweige des andauernden Aufblühens. ö 3 .
Wenn sich infolge dessen der Mangel an Arbeitèkräften stellenweise fühlbarer macht, so sucht man dem auch in unserer Provinz durch stärkere Heranziehung fremder Arbeiter entgegenzutreten
Die von Ihnen in Ihrer letzten Tagung festgesetzten Reglements für die Verwaltung der Proviagzial Irrenanstalt vor Schleswig und der Landes ⸗Brandkasse haben, letztere mit wenigen Abweichungen, die ministerielle Genehmigung erhalten. Die Herren Minister der Finanzen und des Innern haben indessen empfohlen, die Rückoersichz ung in Fällen einer hohen Feuersgefahr und bei großen Objekten nicht auf⸗ zugeben. — Ste . 6 mit der Prüfung dieser Anregung
ochmals zu beschäftigen haben.
. 6. . Königlichen , n g. wird Ihnen voraus
tlich nur eine Vorlage zugehen. . ĩ lig n — daher hauptsächlich auf Vorlagen Ihres
usses gerichtet sein. ö ;
n, e hebe ich besonders den Haushaltungeplan für 1900 und den Entwurf eines neuen Regulativ⸗, betreffend die Bedingungen für die Betheiligung der Provinz bei dem Bau von Kleinbahnen,
vor. 3 rsterer sieht in seinem Extraordinarium erhebliche Ausgaben, insbesondere für Bokelholm, für Aufforstungen, für die. Provinzial⸗ Irrenanstalten und für die neue Propinzial⸗Idiotenanstalt vor, deren Deckung in Höbe von 1360 000 M im Wege der bereits bewilligten Anleihe zu erfolgen haben wird. Trotzdem ist es zu meiner Freude gelungen, den Etat so zu balaneieren, daß eine höhere Prohinzialsteuer, als in den beiden letzten Jahren, nicht ins Auge gefaßt ũist.
Indem ich nunmehr dem Wunsch Ausdruck gebe, daß Ihre Be—⸗ rathungen auch in diesem Jahre zum Segen unserer Provinz gereichen mögen, erkläre ich im Namen Seiner Majestät des Kaisers und Königs den 34. Schleswig ˖ Holsteinischen Provinzial Landtag für eröffnet.
Unter dem Vorsitz des an Jahren ältesten Mitglieds der
wurde mittels Acclamatian der Kloösterpropst, Wirkliche Ge heime Rath Graf von Reventlou⸗Preetz wiederum zum Vorsitzenden des Provinzial Landtages und der Ober Sürger⸗ meister Dr. jur. Giese⸗Altona zum stellvertretenden Vor— sitzenden gewaͤhlt. . ö
Der Porsitzende begrüßte darauf die Versammlung und brachte auf Seine Majestät den Kgiser und König ein dreimaliges Hoch aus, in welches die Versammlung begeistert einstimmte.
Hannover, 17. Februar. Der rovinzial⸗Lgndtag beschaͤftigte sich in seiner heutigen Sitzung mit der Antwort des Minißsers des Innern, betreffend die Ablehnung der vom letzten Landtage gewünschten Aenderung des Provinzial— abgabensystems. Nach längerer Debatte wurde der Anirag des Abg. von Bruenneck mit . Majoritat angenommen, „den Provinzial⸗Ausschuß zu ersuchen: I) in Erwägung zu nehmen, wie die einzelnen Einnahmen der Provinzen 9h werden können und wie die organ schen finanziellen Einrichtungen der provinziellen Verwaltung ander— weit zu gestalten sind, um eine zu schwer- Belastung der Kreise mit provinziellen Abgaben zu verhüten, 2) zu prüfen, ob mit den Verwaltungen der anderen Provinzen dabei in Verbinzung zu treten sei, und wie diese . zu erreichen sind.“ Hierauf folgte der Bericht über die Ergebnisse der Provinzial⸗Verwal— tung für das Jahr 1898/99. Anhalt.
re Durchlaucht die Prinzessin Luise von Anhalt, die 38 22. 6 1826 geborene Tochter Seiner Durchlaucht des am 16. Oktober 1863 verstorbnen Prinzen Friedrich von Anhalt aus dessen Ehe mit Ihrer Durchlaucht der am 14. Jaauar 1829 veestorbenen Prinzessin Karoline von Schwarz burg⸗Rudolstadt, ist gestera Nachmitiag an Lungenentzündung verschieden.
Frankreich.
Im Beisein des Minister⸗Präsidenten Waldeck⸗Rousseau und des Ministers des Auswärtigen Delcassé sowie des Bot⸗ schafters Constans fand, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonn⸗ abend im Elysse die feierliche Ueberreichung der Insignien des Imtiaz-Ordens an den Präsidenten Loubet durch die von dem Sultan entsandte Abordnung statt. Gestern brachte das gesammte M nisterium dem Präsidenten Loubet seine Glückwünsche an— läßlich des Jahrestages seiner Erwählung zum Prä⸗ sidenten der Republik dar. Das diplomatische Korps zeichnete sich in die im Elystze aufliegenden Listen ein.
Das Journal „Intransigeant“ hatte am Freitag einen Beamten des Marine⸗-Ministeriums beschuldigt, Ende Dezember und Anfang Januar an den . Botschafter und das Krlegsamt in London Briefe gerichtet zu haben, in welchen er angeboten habe, die Namen jener Schiffe anzugeben, welche Munition und Kriegskontrebande nach Transvaal bringen sollten. Den vorgestern erschienenen Pariser Blättern zufolge, heißt der beschuldigte Beamte Philipp. Die „Libre Parole“ will wissen, Philipp habe dem großbritannischen Botschafter Briefe, betreffend eine geheime Mission, angehoten, mit welcher er von Dr. Leyds betraut sein sollte. Philipp's Briefe seien auf der Post abgefangen worden. Er solle ge— flohen sein und sich gegenwärtig in England aufhalten. — Der Disziplinarrath des Marine⸗-Ministeriums hat Philipp aufgefordert, innerhalb einer bestimmten Frist zu seiner Rechts fertigung zu erscheinen. — Wie die „Agence Havas“ mit— theill, stellt eine Note der großbritannischen Botschaft in aller . in Abrede, daß irgendwelche Be iehungen zwischen der Botschaft und einem Beamten des französischen Marine—⸗ Ministeriums bestanden hätten.
Rußland.
Die Kaiserin-Wittwe und die Großfürstin Olga Alexandrowna haben, wie „W. T. B.“ meldet, ihren Wohnsitz gestern nach Gatschina verlegt.
Italien.
Der Bischof von Anzer ist, wie die „Köln. Volkszeitung“ erfährt, am 15. d. M. von China in Brindisi eingetroffen und nach Rom weiter gereist. Von dort werde sich der Bischof später nach Berlin begeben.
Spanien. ;
Im Senat erklarte⸗ wie ‚W. T. B. meldet, vorgestern der Minister-Präsident Silvela, daß Waffen und Mu⸗ nition aus der Fabrik von Placencig nicht von der britischen Regierung, sondern von ausländischen Händlern an— gekauft worden seien. Die Regierung habe die zur r ng der Neutralität Spaniens erforderlichen Maßnahmen getroffen. . ö
In Madrid glaubt man, wie die „Agence Havas“ be⸗ richte, daß heute über die Bewilligung des Budgeis zwischen dem Finanz⸗Minister Villaverde und den Vertretern der Minoritätsparteien eine Einigung werde erzielt werden.
Türkei.
Wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp.⸗Bureau“ aus Kon⸗ stant inopel meldet, hat die serbische Regierung bei der Pforte angefragt, ob ihr die Versetzung des bisherigen ße. bischen Gesandten in London Mijatowitsch nach Konstantinope
enehm sei. . ⸗ Wel irtiche Militär⸗Attachs in Washington Aziz Bey hat den Befehl erhalten, als Vertreter der Türkei den süd⸗ afrikanischen Krieg auf britischer Seite zu beobachten.
Serbien.
n maßgebenden Kreisen Belgrads wird, dem Wiener . zufolge, versichert, die Meldung, daß sämmtliche serbische Konsuln in Rußland . missioniert haͤtten, sei un richtig. Nur der serbische inn in Moskau habe aus persönlichen Gründen seinen Abschie genommen.
Afrika. ‚—
Dem „Reuter'schen Bureau“ ist gestern ein Telegram aus Pretoria über den Kampf am 15. d. M. bei Jag oh l zugegangen, welches besagt, daß 2000 Engländer durch, ö Stellung der Buren am Modder River hindurch nach Kim berley gelangt seien, während zu derselben er ein Theil der Buren bei Kimberley in einem Kampf begriffen war. Weiter verlaute, daß der Nachtrab der Engländer von den . abgeschnitten sei welche eine Anzahl Gefangene ich und 9
große Menge Ochsen erbeutet hätten. — Die Wegnahme ein
Alters⸗Präsidenten Kraatz eingeleitet und; nachdem der Wirk⸗ liche Geheime Rath, Landes⸗Direktor a. D. Dr. v. Levetzow
Versammlung, Bürgermeisters a. D. Meßtorff⸗Uetersen,
großen englischen Convois am Rietflusse sei in Water va
erfolgt, während die Engländer unter dem General Kelley⸗ Kenney ihrerseits 3 Wagen von dem abziehenden General Cronje an einem Punkte nördlich des Modder River erbeutet ätten. h Aus Jacobsdal vom 17. d. M. berichtet dasselbe Bureau, daß der General Kelley⸗-Kenney die Verfolgung des Generals Cronje fortsetze, nachdem er durch die Hoch' lander⸗-Brigade verstärkt worden sei. Die Garde⸗Brigade habe in der früheren Stellung der Buren bei Magersfontein ein Lager bezogen. Der General French habe Kimberley verlassen, um bei der Verfolgung des Generals Cron je mitzuwirken. — Aus weiteren Berichten gehe hervor, daß der Nachtrab der ab iehenden Buren in guter Ocdnung marschiere. Derselbe be⸗ etze nach einander eine Reihe ö. um dem Convoi, der wegen Erschöpfung der Zugthiere langsam marschieren müsse, das Vorwärtskommen zu ermöglichen. Nich den letzten Meldungen befänden sich die Buren in der Nähe der Klip— kraals⸗-Drift.
Die „Times“ veröffentlicht nachstehendes Telegramm aus Mod der River vom gestrigen Tage: Die Nachhut des Generals Cronje, welche 1000 ö mit sich führt, hat Klipdrift und Drietput angegriffen. Dies sei wahrscheinlich der Anfang von Gefechten mit der Nachhut bis nach Bloemfontein hin. Die Englaͤnder bedrängten die Buren im Rücken mittels ihrer Infanterie und mit der Kavallerie, welche aus Kimberle wieder zum Gros gestoßen sei. Es wurden Vorräthe na Kimberley geschafft.
Die „Daily News, melden aus Kapstadt vom gestrigen Tage, der Feldmarschall Lord Roberts habe an die Bürger des Oranje⸗Freistaats eine Proklamation erlassen, in welcher er sche die britische Regierung glaube, daß der Einfall in das britische Gebiet nicht mit allgemeiner Zustimmung der
Bevölkerung erfolgt sei, und sei der Ansichl, daß die Ver— antwortung dafür allein auf die Regierung des Freistaats falle, welche unter unheilvollen Einflüssen von außen her handelt habe. Großbritannien hege gegen die Bewohner des Freistaats kein Uebelwollen und sei bemüht, sie vor den schlimmen Folgen zu bewahren, welche die verkehrte Handlungs⸗ weise ihrer Regierung mit sich gebracht habe. Zum Schluß ordere Lord Roberts die Bürger auf, sich weiterer Feind⸗ eligkeiten gegen die Engländer zu enthalten.
Die Londoner Blätter melden aus Sterkstroom vom I7. d. M., die Buren hätten an diesem Tage früh den Vor— marsch auf die britischen Stellungen bei Molteno begonnen. Sie führten einige Geschütze mit sich und hätten das Feuer auf die britischen Feldwachen eröffnet.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Arundel vom Sonnabenß wurde durch eine Rekognoszierung festgestellt, daß die Buren die südwestlich von Kulfontein , Höhen in voller Stärke besetzt hielten und auf dem
a alkop ständen.
Bei Dordrecht hat, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, am Freitag ein heftiges Gefecht zwischen den Engländern unter General Brabant und den Buren stattgefunden; ersteren sei es gelungen, das Land zwischen Penhock und Dordrecht vom
einde zu säubern. Der Verlust der Engländer habe 15 Mann etragen, davon seien 8 Mann, darunter zwei Offiziere, ge— tödtet worden.
Dem „Temps“ wird aus Lon don gemeldet, daß die Buren in der Kapkolonie enerqisch vordringen. Auf dem Kriegs⸗ amt hege man ernste Befürchtungen bezüglich der Verbindungs— linie des Feldwarschalls Lord Roberts. Der Vorstoß der Buren, welcher vom Freitag bis Rensburg gereicht habe, scheine sich schon bis zur Linie de Aar — Kimberley erstreckt zu haben. Die Post= verwaltung mache bekannt, daß die Verbindung mit Kimberley noch nicht oder nicht mehr offen sei. In milibärischen Kreisen herrsche allgemein der Eindruck, daß der Zug des Generals 6 zu gut gelungen sei, mit anderen Worten, daß der
eneral Roberts überflügelt und ahgeschnitten worden sei.
Telegramme des „Reuter 'schen Bureaus“ aus Chieveley vom gestrigen Tage besagen: Lord Dund onald's Kavallerie nahm, unterstützt von Artillerie und Infanterie, am Mittwoch den Husarenberg, während die Thorneycroft'schen Reiter den Feind daran hinderten, den Engländern zuvorzukommen. Inzwischen hatte sich die Brigade Lord Lyktleton“s um die rechte Flanke der Buren herumgezogen, während der General Warren sie in der Front und auf ihrem linken Flügel angriff. Die Buren waren auf dem Hlangwane⸗Berge stark verschanzt. Die britischen Haubitzen verhinderten es aber, daß der Feind Verstärkungen' an se. zg. Die britische Infanterie verschanzte sich sodann auf dem
usarenberge, welcher von großer strategischer Bedeutung ist.
er Feind hatte ein großes Geschütz in Thätigkeit, zog dasselbe aber über den Tugela zurück. — Am. Donnerstag beschränkten sich die Operationen auf das Bombardemen der feindlichen Verschanzungen; gedeckt durch dasselbe, gingen die Engländer vom Husarenberge aus vor und nahmen die Stellungen auf dem niedrigen, Red Belt genannten Höhenzuge. Am Freitag feuerte der Feind mehrere Gra— naten nach dem Husarenberge ab, wo sich das Hauptquartier des Generals Sir Redvers Buller befand; zwei Mann aus dessen Gefolge wurden verwundet. Der Artillerie⸗ lampf dauerte den ganzen Tag. Am Abend zwangen die Engl ander den Feind, durch das Gehölz hindurch zurück⸗ zugehen. Mittlerweile bewegte sich die Truppe Lord Inttleton s am Ende des rechten Flügels berganfwaͤrks. Die britische Artillerie beschoß unaufhörlich den Monte Christo; ie Lyoditgranaten richteten große Verwüstungen an. In der acht zum Freitag waren die britischen Truppen ein paar hundert Jards berggufwärts gelangt.
Dasselbe Bureau veröffentlicht folgende, mittels Heliographen aus Ladysmith gelangte Meldung vom 17. 8 Me: Hier herrschte große 3 bei dem Eingange der Nachricht von dem Siege bes BHenerals French und dem Entfatz, Kimberleys.
ie Garnison ist in vortrefflicher Stimmung und zu jeder ltion bereit. Die Buren zeigten in den letzten Tagen große ebendigkeit; sie führen offenbar eine Bewegung aus.
Aus Durban wird berichtet: Nach den ichßten Berichten aus Zululand ist die britische Rekognoszierungstruppe, elch wegen des Erscheinens eines starken Burenkommandos nurz ich in südlicher Richtung zurückgehen mußte, inzwischen urch Kavallerie und Artillerie verstärkl worden.
8 Das Kanonenboot „Th ru fh“ hat, wie das „Reuter sche
uanreau aus Port Elizabeth vom 1I7. d. M. meldet, den 6 der Fahrt nach der Algoa-Bay befindlichen Dampfer
5 abine“ mit Beschlag belegt, weil Kriegskontrebande an ord desselben vermuthet wurde.
Parlamentarische Nachrichten.
Der Bericht über die vorgestrige Sitzung des Hauses der Abgeordneten befindet * in 3 . 331 n
7 .
Statistik und Volkswirthschaft.
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Zur Arbeiterbewegung.
Eine Lohnbewegung der Berliner Möbeltransport⸗ Arbeiter ist, wie die „Dt. Warte“ mittheilt, in einer . Versammlung der tz teren beschlofssen worden. Es wurde aus zefũhrt, daß die genannten Arbeiter zumeist unter der Saisonarbeit zu leiden hätten und daß die Löhne seit zwei Jahren beständig zurückgegangen 6. n. Hauptforderung wurde die Festsetzung einez Minimallohns ezeichnet.
Die „Köln. Ztg. berichtigt ibre in Nr. 43 d. Bl. wiedergegehene Meldung von der , der Bergarbeiter im . revier dahin, daß die von denselben aufzeftelsten Forderungen bisher weder dem „Bergbaulichen Verein“, noch den Zichen zugestellt worden sind.
In dem Halleschen Bergrevier hat dem . W. T. B. zu⸗ folge vorgestern und gestern eine Anzahl von Bergarbeiter. Versamm—= lungen stattgefunden, in denen zur Frage des Augstandes Stellung genommen wurde. In der Ammendorfer Versammlun wurde, wie, die „ Saale⸗Zeitung“ meldet. der Ausstand beschlossen. In Dölau ist heute der dritte Theil der Belegfchaft, auf Fer Grube „von der Heydt! und auf den der Zeitzer Paraffin⸗ und Solaröl ⸗ Gesellichafut bei Ammendorf gehörsgen Gruben überhaupt niemand mehr angefahren. In Zeitz wird dagegen noch voll gearbeitet. Die Bergarbeiter im Theisfenschen Rewyier haben beschlossen, ihre Forderungen aufrecht zu erhalten. Diesel ben sollen durch Kommissionen der einzelnen Belegschaften den Grub en⸗ verwaltungen nochmals unterbreitet werden.
Wie dassesbe Burean aus Kattowitz meldet, haben auf den Sile sig⸗Zinkhütten in Lipine am Sonnabend 164 Ausstãndige die Arbeit wieder asfgenommen; auf Silesia 2 feiern noch 92, auf Silesia 3 192 Mann, auf der Gutdo-Otto. Jnkhütte ist“ die Lage unverändert. (Vergl. Nr. 44 d. Bl.)
Ueber den Bergarbeiter Ausstand in Sachsen berichtet W. T. B.“, daß am 16. d. M. Abends im Zwickauer Kohlen. revier bei einer Belegschaft von 4763 Mann 2512 Mann von der Arbeit weggeblieben sind. , Morgen betrug die Zahl der Ausständigen 2275 bei einer Belegschaft von 59989 Mann. Der Keblenversand aus dem Reyier beließ sich am 16. v. M. auf zlos t, während im Durchschnitt 6400 t täglich verfandt wurden. (Vergl. Rr. 44 d. Bl] ;
Zum böhmisch-mährischen Auststande wird aus Wien mit— getheilt, daß die Lage in den Revieren von Kladno, Karlsbad, Trautenau und Ostrau-Karwin unverändert ist. Am Sonn? abend wurden im Braunkohlenbecken Ausfsig⸗ Komotau ? Waggons gefördert. (Vergl. Nr. 44 d. BI.)
Kunst und Wissenschaft.
Der Historienmaler Professor Fulius Schrader ist am Sonn- abend hierselbst verstorben. Er war am 16. Juni 1815 in Berlin geboren, besuchte zuerst die hiesige und darauf fünf Jahre die Büffel. dorfer Akademie, wo er Schüler Schadow's wurde, hielt sih dann noch zwei Jahre in Düsseldorf auf und machte sich zuersf' durch Bilniss6 und ein historischez Gemälde, Vergiftungöverfuch an Kaiser Friedrich II.“ (1843), bekannt. Von 1815 biz 1847 ver- weilte er in Italien, namentlich in Rom. Nich seiner Rückkehr nach Berlin widmete er sich besonders der Geschichtsmalersi. Ec war in Berlin der erste, der sich dem Fiufluß der belgischen Koloristen Gallait und de Biefve hingab und daneben auch nach Tiefe der Charakteristik strebte. Seine Hauptwerke sind; Die Uebergabe von Calais“ (1847, National. Gaserie in Berlin), Wallenstein und Seni“ (1850), Die Tochter Jephtba's *, Der Tod Lionardo da Vinci's (is5ih, „Karl J. von feiner Familie Abschied nehmend (1855, National. Galerie), Esther vor Ahasver! (1856, National- Galerie), Die Morgenwacht“ (1858), „Die schlafwandelnde Lady Macbeth“ 3 Abschied Olden⸗ barneveldi's '. Haldigung der Städte Berlin und? CEöln“ (1574, National Galerie), Die Anbetung der Weisen“ (1883, Stadtkirche zu Elbing). Von seinen Bildnissen sind die A. von Humboldts und X. Ranke's (National. Galerie) zu nennen. Profeffor Schrader wa⸗ in den Jahren 1856 bis 1897 Lehrer an der Berliner Akademie und seit 1353 Mitglied ihres Senats.
Von der vor nicht langer Zeit im Zoologischen Garten gefallenen Löwin sind im Interesse von Künstlern und Kunstschulen durch die . des Kunstge verbeMuseums Abformungen der zu diesem
weck präparierten Muskulaturen von Vorderpranke, Schulter- blatt und Hinterpranke vorgenommen worden. Die Abgüffe dieser Stücke sind fortan von der Formerei der Königlichen Museen zu Charlottenburg käuflich zu beztehen.
In Rom ist, wie W. T. B. meldet, gestern der Präsident der Accademia dei Lincei, Senator Beltram i gestorben.
Bauwesen.
Einen Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für die künstlerische Ausgestaltung der Charlottenburger Brücke schreibt der Magistrat der Stadt Charlottenburg unter deutschen Künstlern aus. An Prelsen sollen, wie das Centralbl. d. Bauverw. mittheilt, ein erster Preis zu 3006 M und jwei zweite zu je 1500 M zur Vertheilung gelangen; außerdem behält sich die Stadtgemeinde das Recht vor, einzelne geeignete Entwürfe für je 500 M anzukaufen. Das Amt der Preisrichter haben übernommen die Herren Königlicher Ober-Baudirektor Hinckeldeyn in Berlin; Ge— heimer Qber⸗Baurath, Professor Hoffmann in Darmstadt; er fer Emil Hoff mann in Berlin; Geheimer Baurath Stübben in Köln a. Rhein; ferner aus Charlottenburg: Königlicher Baurath Otto March, Sber= Bürger meister Schustehrug, Stadtverordneten. Vorsteher Fabrtkbesitzer Dr. Jaffé, Stadt ⸗Baurath Beedtschnelder und Stadtverordneter und Regierungg · Baumelster 4. D. Reimarus. Die Entwürfe sind bis zum 1b. Mai d. J. einzuliefern Den Wettbewerbsbedingungen zufolge soll die Brücke massiv und gewölbt den Landwehrkanal in einer, mindestens 22 m weiten Oeffnung überspannen mit mindestens 3,20 m Höhr zwischen Winterhochwasser und Scheitel. Auf die Darstellung der Konstruktion und auf die statische Untersuchung wird kein Ge— wicht gelegt. In dem Sntwurf soll die hervorragende Bedeutung der verkehrsreichen Brücke am Abschluß des Berliner Thiergartens und am Eingang von Charlottenburg inmitten gärtnerisch ausgestatteter Verkehrswege durch baukünstlerische und bildnerische Ausgestaltung eventuell unter Verwendung von Standbildern zum Ausdruck gelangen. An Zeichnungen werden verlangt: ein Lageplan (unter Benußung des den Bedingungen beigegebenen), ein Grundriß, eine geometrische An= sicht und ein Querschnitt 1: 150 sowie ein Schaubild der Gesammt. anlage. An Stelle oder in Ergänzung der jeichnerischen Darftellung ist die Anfertigung von Modellen in einem genügend großen Maß⸗— stabe zulässig. Eine öffentliche Ausstellung der Entwürfe. wird zuge— sichert. Die Wettbewerbgunterlagen werden auf schriftlichen Antrag an den Magistrat in Charlottenzurg von diesem abgegeben, können aber auch im Bureau der städtischen Tiefbauwerwaltung, Charlotten.
Gesundheitswesen, Thierkr it d Ab ⸗ : esen 3 . en und Absperrung
Das Erlöschen der Maul.! und Klauen seuche unter den Schweinen ist dem Kaifersichen Gesundheits amt gemeldet worden bom Zentral- Vis bhofe ju Berlin am 17. Februar, der Ausbruch der Maul und Klauenseuche unter Ueberständeschweinen vom Schlacht⸗
Viehhofe zu Dresden und unter Schwei Vi zu München an e ,. Lier. ,,, .
Verdingungen im Auslande.
Belgien.
24. Februar, Mittags. Hötel de ville in Antwerpen: Grrichtung eines Schuppens aus Metall nebst Zubebör am OstQuaai des Bassin Fattendyk. 132 900 Fr., Kautlon io 096 Fr. Lastenyeste und Pläne liegen im 4. Zureau des Sekretariats der Stadt und bei dem Schöffen für die öffentlichen Arbeiten, Rue de Harmonie l, aus.
8. März, 10 Uhr. Bureaux du Ser vies spécial de la este s4uare Stsbhanie. Ne. 1. in Qstende: Au fulhruag von Ufer⸗ besestigungsbauten 27271475 Fr. Kaution 1990) Fr. Das Lasten⸗ heft Ne. 8 ist für 40 CFtz. und der Plan für 458 Fr., rue des Augustins Nr. 17, in Brüssel erhältlich.
17 März,. 11 Uhr. Direction des voiss et travaux, rue de Louvain 11, in Brüssel: Bau der Eisenbahnlinie von Conques nach Mano. 2511944 Fe. Kaution 25 056 Fr. Die Pläne sind bei der inspection des amateurs erhältlich.
MNächstens. Börse in Büssel; Lieserung von Petroleum -⸗Rück— ständen oder vog Parafftn. Del zur Gasbereltung. J. LJoz: 9 055 kg, zu liefern in Schaerbeet; 2 Loos: 516 5090 kg, desgl; 3. Loos: 20 900 kg, zu liefern in Gand Sud; 4 Looz: * 323 950 kg desgl.; 5. Loos: 59 O00 kg, zu liefern in Brüssel⸗Mioi; s. Loos 3065009 Eg, desgl; 7. Loos: 26 069 kg, zu liefern in Femelle.
Nächstenz. Börse in Brüssel: Lieferung von Packwagen. 4 Loose zu je 16 Wagen für Personenzuũge, verfehen mit Westinghouse⸗ Bremse, Dampfheizung und Gazbeleuchtung.
Degsgl. Station Tournay: Ergänzung der metallenen Belãge einiger Uebergange. 2 Loose.
Verkehr s⸗Anstalten.
Flensburg, 18. Februar. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Der Gisen bahnbetr ke b auf Fünen und See lan de ist wieder regelmäßig. In Jütland sind folgende Strecken wieder fahr bar: Wamdrup —= Friederleia, Veile — Skanderborg, Skanderborg — Silkeborg, Lunderskov — Esbjerg, Esbjerg —-Ringkjöbing und Bram— minge = Vedstede (vergl. Nr 44 d. Bl.
St. Petersburg, 19. Februar. (B. T. B.) Wie die Flowole Wremsa!' aus Wladiwoftok meldet, hat die Verwaltung der chinesischen Ostbahn eine regelmäßige Dampferverbindung zwischen Wladiwostok und Port Arthur eingerichtet. — Das kaspische Kabel ist beschä digt; die Korrespondenz aus dem er, en Rußland nach dem Transkaspi⸗Gebiet wird auf Umwegen efördert.
Brem en, 16. Februar. W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Sachsen ., v. Ost Aten kommend, 15. Febr. v. Penang n. Colombo, H. H. Meier“ 15. Febr. v. Itew Vork und Mark? b. Buenos Aires n. Bremen abgeg. „Mainz“, ‘n. Brasilien best., I5. Febr. Dover passiert. Bayern? 16. Febr., v. Bremen kommend, in Vigo, „Rhein“ und „Saale“ 16. Febr., v. New York kommend, in Bremerhaven, . v. d. La Plata kommend, 15. Febr. a. d. Weser, „Preußen“. v. Ost. Aseen kemmend, 15. Febr. in Antwerpen angek. „Bamberg! 15. Febr. v. Rotterdam abgeg. Friedrich der Große“ 14. Febr. Reise . Port Sald n. Neapel fortgesetzt. 317. Februat. W. T. B.). Dampier „König Albert“, n. Ost · Asten bestimmt, 16. Febr. in Aden, Stuttgart“ . n. Ost⸗Asien best. 16. Febr. in Singapore, ‚Karls-uhes, v. Ost⸗Asien kommend, 16. Febr. in Sue, Werra“, v. New Jork kommend, 16. Febr. in Neapel „Marxburg“, v Brasilten kommend, 16. Febr. in Antwerven angel. - Barbarossa“ 16. Febr. v. Fremantle n. Adelaide, ‚Kasser Wilhelm II.“ 18. Febr. v. Neapel u. New Jork abgeg. „Ellen Rickmerz ', v. Baltimore kommend, 16 Febr. Seilly passiert. Königin Louise“ 17. Febr. v. Adelaide n. Bremen abgegangen.
— 19. Februar. (W. T. B.) Dampfer Stolberg“ J5. Febr. v Bahia über Madeira n. d. Weser abgeg. Mainz‘, n. Brafilten best. 16. Febr. St. Catherines passiert. Babelsberg“ 16. Febr. v. Moji n. Hongkong abgeg. „Bamberg“, n. Ostasten best, 19. Febr. in Antwerpen angekommen,
Dam burg, 16. Februar. B. T. B.) Ham burg ⸗Amerika— kinie,. Dampfer Palatia“ 16. Febr. a. d. Elbe angek. „Columbia 5. Febr. v. New Jork über Gibraltar n. Genua abgeg. Agcania n, v. St. Thomas n. Hamburg, 16. Febr. in Havre anger, Croatia, v. fen ue n. Westindien, 13. Febr. und „Sardinia“, v. Hamburg n. Portland und Boston, 18. Febr. Cuxbaven passtert. Umbria? 5. Febr. in Port Said, „Asturia“ in Jokohama angek. „Weft. phalia“ 16. Febr. v. Kobe n. Shanghai abgeg. ‚Auguste Victoria“, v. Syrakus kommend, 16. Febr. in Malta eingetroffen.
— 17. Februar. (W. T B.) Dampfer Fürst Bismard' “, v. New Jort über Gibraltar u. Neapel n. Genua, 16. Febr. Porta Delgada passiert. ‚ Calabria am 14. u. . Polaria. 15. Febr. in St. Thomas angek. Borkum“ am 15., „Hungaria am 16. u. Galicia. 17. Febr. v. St. Thomas über Havre n. Hamburg abgeg. Bulgaria. v. Baltimore n. Hamburg, 16. Febr. Cuxhaven ** „BVengalia⸗.. v. Hamburg n. Baltimore, 16 Febr. Dover paff. Athesia“ 16. Febr. v. Philadelphia n. Hamburg abgeg. „Briszabia“ It. Febr. in Boston, ‚Christiania“ 16. Febr. in Portland angek. „Bofnia? 16. Febr. v. Boston n. Baltimore u. Philadelphia, Bethania? 16. Febr. v. Baltimore über Deptford n. Hamburg abgeg. „Sambia“, v. Flensburg n. Hamburg, 17. Febr. Holtenau passiert. Sibiria. 16. Febr. in Port Said angekommen.
London, 16. Februar. (W. T. B.) Cast ke Linte. Dampser Carisbrook Caftle. Mitwoch auf Heimreise v. Kapstadt, Dun vegan Castle“ heute auf Ausreise v. London abgegangen. ‚Dunottar Caftler heute auf Ausreise in London angekommen— ;. Union-Linie. Dampfer „Goorkha“ Freitag auf Heimreise in Southampton angek. „Norman“ gestern auf Ausreise von Madeira abgegangen.
Theater und Musik.
Königliches Opernhaus.
Kain“, Musikdrama in einem Aufjug, Dichtung von Heinrich Bulthaupt, Musik von Eugen d' Albert, ging am Sonnabend erstmalig in Scene. Der Verfasser des Texthuches ist, ob—= wohl er die Quelle nicht anführt, vermuihlich durch Lord Byron'z tiefsinnige, die erste Tragödie des Menschengeschlechts behandelnde Dichtung dazu angeregt worden, sich nochmals an die dramatische Ausgestaltung des Stoffes zu wagen; aber er ist dabei auch in den gleichen Fehler verfallen, wie sein genialer Vorgänger, der schlichten Größe, die in der arsprünglichen biblischen Gr⸗ zählung dez Vorgangs liegt, eine tiefere Deutung . zu wollen. Das war nur möglich unter Hinzuziehung des reflektinen Elements, welches der dramatischen Kraft, die an sich dem Stoff innewohnt, hemmend entgegentritt. Kain's That erscheint nicht als in der Leidenschaft begangen, sondern als das Produkt philosophischer Be⸗ trachtungen, welchen noch durch Lucifer in Person, gewissermaßen alt Diabolus es machina, Nahrung zugeführt wird. Ueberhaupt sind Kain und Abel nicht als Menschen gejeschnet, sondern als Verkörpe⸗ rungen der idealen und pessimistischen Weltanschauung; dadurch wird das Ganze ju einer ihren Zweck als Drama außer Acht lassenden Dalogisterten Allegorie, Nichts ist aber ungeeigneter für die auf die Illuftrierung von Empfindungen und Stimmungen angewiesene Kunst des Tonsetzers als die Reflexion. Möge seine Mustt an sich noch fo gute Qualitäten besitzen, sie wird immer nur dazu dienen, eine Gedanden⸗
burg, Wilmersdorferstraße 21 1, entnommen werden.
folge, die sich auf Dialektik und Logik stätzt, zu verwischen und zu
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