.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte am Sonnabend die Debatte über die Erklärung der Regierung fort. Der Abg. Peschka l(deutsche er grelle ch führte aus, seine Partei werde die Regierung gern ß wenn sie Objektivität bewahren und ihr wirt e,. ro⸗ gramm in die That umwandeln werde; anderenfalls werde sie die Regierung bekämpfen. Der Abg. Daszynski erklärte, das einzige Mittel, aus der a igenblicklichen schwierigen Lage herauszukommen, sei die Einführung des allg-meinen k Der Beamten⸗Erlaß der Regierung sei vollkommen korrekt; es sei jedoch Thatsache, daß derselbe nicht in den Geist der Beamtenschaft eingedrungen sei. Der Redner machte 236 aus Galizien namhaft, in welchen Beamte sich gegen das Hesetz vergangen hätten. Der Abg. Menger bemerkte, es sei eine , , für den Staat noth⸗ wendig, und diese müsse eine Weltsprache sein. Der Redner besprach dann den wirthschaftlichen Theil der Regierungs erklä⸗ rung, begrüßte freudig den aus den Investitions vorlagen sprechenden Unternehmungsgeist der Regierung und wünschte einen rascheren Fortgang der Vorbereitungen für die neuen Handels verträge. . Schluß wies er auf das von deutscher Seite erbaute Eisenbahnnetz in Kleinasien hin, wohin der Weg über Oesterreich führe. Hierauf wurde der Schluß der Debatte angenommen. Der Generalredaer Pacgk sagte, die Einführung der deutschen Stagtssprache würde alle nichtbeutschen Nationen gegen die Deutschen vereinigen und das Reich in noch ärgere Wirrnisse als bisher stürzen. Die Czechen würden so lange in der Obstruktion verharren, bis sie für die Aufhebung der Sprachenverordnungen Sühne erhalten hätten. e n erklärte der Präsident von Fuchs den Gegenstand für . Die nächste Sitzung findet am Mittwoch statt. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des ersten Vize⸗Präsidenten.
Gestern Vormittag veranstalteten in Wien 4009 bis 5000 Acbelter eine Demonstration gegen ie Gemeinde⸗ und Landtags-Wahlordnung, indem sie den Kärtner— Ring durchzogen. Die Kundgebung verlizf in vollster Ruhe. Auf dem Rückweg ereigneten sich einige kleinere Lärmscenen, bei denen zwei Personen festgenommen wurden. Am Mittag zeigten die Straßen wieder 9 gewöhnliches Bild.
Großbritannien und Irland.
Die „Times“ und andere Londoner Blätter bringen die Nachricht, daß die Königin ihre Absicht, Bordighera zu be⸗ , . aufgegeben und sich entschlossen habe, in Eagland zu
eiben.
Frankreich.
Der Präsident Loubet ,, wie W. T. B.“ be⸗ richtet, am Sonnabend den amerikan schen Botschafter Porter und Herrn Robert Tho mpson, die im Namen des Prä⸗ sidenten Me Kinley den ersten, aus Anlaß der während der Weltausstellung in Paris statifindenden Errichtung des Lafayette⸗ Denkmals geptägten Dollar überreichten. T ompson bat in seiner Ansprache den Präsidenten Loubet, den ollar als 3 der Sympathie des Präsidenten MeKinley und des amerikanischen Volkes empfangen zu wollen, und sprach den Wunsch aus, daß der Dollar, der die Bildnisse Washington's und Lafayette s trage, für immer das Emblem der Freundschaft sein möge, welche die heiden großen Republiken der Welt verbinde. Der Präͤstdent Louber bat Thompson, dem Präfidenten McKinley seinen lebhaften Dank für das Geschenk sowie die freundschaftlichen Gesinnungen, welche ihn und die Französisch Republik für den Präsidenten MesKtinley und die amerikanische Nation beseelten, ausdrücken zu wollen. Er fügte hinzu, daß es ihm große Freude bereit', den Dollar als Pfand der freundschaftlichen Beziehungen, die Amerika und Frankreich verbänden, entgegenzunehmen. Gestern fand in Nogent⸗le-Rotrou ein großes Bankett statt, welches für Deschanel zur Feier seiner Wiederwahl zum Präsidenten der Deputirtenkammer und seiner Aufnahme in die Acadsmie Feangaise veranstaltet worden war. Des⸗ chanel hielt eine Rede, in welcher er, dem „W. T. B.“ zu⸗ faz zunächst den Anwesenden für die herzlich: Kundgebung, ie einem wahren Familienfeste ö. dankte. Er erklärte weiter, daß er zu den Staatseinrichtungen des Landes ein uneischütterliches Vertrauen habe. „Wir haben“, sagte er, „ein Heer, um welches sich die Bürger laren, würden, wenn man versuchen sollte, daran zu rühren. ir haben die beste Artillerie der Welt und werden bald das beste Gewehr haben. Wir haben außerdem ein fest be⸗ gründetes Bündniß. Doch wäre es nothwendig, daß die Feitung der Staatsgeschäfte länger denselben. Händen anvertraut bliebe. Wenn in dieser Leitung ein häufiger Wechsel eintritt, so geschieht das deshalb, weil die Demo⸗ fratse von Neid erfüllt ist gegen hervorragende Männer.“ Deschanel erwähnte in ließ insicht die gegen Gam⸗ betta gerichteten Anklagen und fügte hinzu, da dies ein Uebelstand fei, der beseitigt werden müsse. Es müsse sich eine thatkräftige Gruppe von Leuten um die politischen Persͤnlich⸗ keiten, welche das Vaterland verträten, wie um eine Fahne schaaren. In Bezug auf den Krieg in Süd⸗Afrika sagte Deschanel: „Wenn man nicht den Schwachen zu Hilfe eilt, so ist es kindisch und gleichzeitig unvernünftig, die Starken zu reizen und besonders sie zu 2 Deschanel schloß, indem er an alle Franzosen die Aufforderung zur Einigung richtete. Italien.
In der vorgestrigen Sitzunz der Deputirtenkammer verlangte, wie ‚W. T. B. meldet, vor Beginn der Spezial⸗ debatte über die einzelnen Artikel des Decret o-Legge“ der Deputirte Pantano, angesichts der außerordentlichen Wichtigkeit der Diskussion, eine namentliche Abstimmung über ses Urlaubegesuch, welches dem Präsidium vorgelegt werde.
er Präsident erklärte dies für unzulässig, weil es nicht in dem Kammer⸗Reglement vorgesehen i war jedoch bereit, die Kammer daruber zu befragen, und stellte einen hierauf bezüglichen Antrag. Die Kammer en, dem Antrage des Praͤsidenten
u. Für den Antrag des Präsidenten stimmte die Rechte, das enten sowie Giolitti und dessen Anhänger; Zanardelli und seine Freunde verließen den Saal. Die außerste Linke erhob . der Abstimmung großen Lärm. Im weiteren
Verlaufe der Sitzung wurden zunächst die n , mehrerer Deputirten genehmigt und sodann zur Berathung über die auf der Tagesordnung stehende Fragen ge⸗ schritten. Die äußerste Linke machte aber einen solchen Lärm,
dem radikalen Deputirten Pantano sowie mehreren anderen Deputirten über die Frage, ob man das Recht habe, eine namentliche Abstimmung über die Urlaubsge uche zu ver⸗ langen. Der eien, erklärte, daß er geneigt sei, eine Ab⸗ stimmung durch Aufstehen und Sitzenbleiben über die Urlaubs⸗ Eich zuzulassen, und hob sodann nie dn, für eine
tunde auf, um es Pantano zu ermöglichen, sich mit seinen Parteigenossen zu verständigen. Nach der Wieder⸗ aufnahme der Sitzung . der Präsident mit, daß eg ihm nicht gelungen sei, die Deputirten der äußersten Linken zu bewegen, von der von ihnen verlangten nament⸗ lichen Abstimmu ng über die G währung von Ur rr n, abjufehen. Nachdem der Präsident dann nochmals in diesem Sinne an die betreffenden Deputirten eine Aufforderung gerichtet hatte, erklärte der Depuatirte Pantano im Namen der äußersten Linken, daß diese ihre früheren Beschlüss: aufrecht⸗ erhalte. Der Präsident ce f eg hierauf die Debatte über die auf der Tagesordnung stehenden Gegenftände. Die ãußerste Eimke machte von neuem großen Lärm. Die dieser Gruppe angehörenden Deputirten schrieen, schlagen auf die Tische und verhinderten auf diese Weise den Unter ⸗Staatssekretär Bertolini, auf die auf der Tagesordnung stehenden Fragen u antworten. Der Präsident erhob Einspruch gegen dieses orgehen der äußersten Linken, welches die Redefreiheit verletze, und hob sodann die Sitzung auf. . Gestern Nachmittag fand in der Peterskirche zur Feier des Geburtstages und des Krönungstages des Papstes ein Tedeum statt, welchem eine außerordentlich große Menschenmenge beiwohnte. Am Abend war die Kirche glänzend illuminiert.
Spanien.
Der Ministerrath hat, dem ‚W. T. B.“ zufolge, be⸗ schlossen, 7 Millionen Pesetas, die aus den Mitteln des Extra⸗ orbinariums des Kriegsbudzeis noch übrig waren, zur Be— schaffung von Schnellseuergeschützen zu verwenden.
Die , , der Deputirtenkammer spricht sich in ihrem Bericht, welcher heute der Kammer vor⸗ elegt werden wird, für die Konvertierung der amoꝛtisierbaren fnneren Schuld sowie der cubanischen und der Philippinen⸗ Schuld in eine vierprozentige, dauernde innere Schuld gemäß der Regierungsvorlage aus. Dir Vorlage wird noch in dieser Session zur Berathung kommen.
Der ausführende Ausschuß der Handelskammern bereitet eine Protestkundgebung gegen das Staatsbudget vor.
Türkei.
Durch ein Irade ist, wie, W. T B.“ aus Konstantinopel meldet, angeordnet worden, daß für ö Effendi, den Verfaffer zahlreicher jungtürkischer Broschüren, der Posten eines Botschafts⸗Sekretärs zu reservieren sei.
Nach Mittheilungen aus Ues küb weigern sich, wie das Wiener „Telegr.⸗Korresp. Bureau“ erfährt, die dortigen Chefs der Albanesen, vor der Untersuchungskommission zu erscheinen. Viertausend Albantsen sind in der Moschee usammengeschaart, die Geschäfte der Mohamedaner sind ge⸗ . Gruppen von Albanesen, welche aus den umliegenden Srtschaften heranziehen, werden durch Militär am Eintritt nach Uesküb gehindert.
Amerika.
Aus Montreal (Cinada) wird dem „Reuter schen Bureau“ berichtet, daß die Behörden, infolge neuer Ruhe⸗ störungen, welche in der Nacht zum Sonnabend stattfan den und in deren Verlauf franzoͤsische Cinadier eine Anzahl britischer Fahnen herunterrissen, beschlossen hätten, die Miliz zu mobilisieren und Polizei aufzubieten, um weitere Unruhen zu verhindern.
Wie dem „W. T. B.“ aus Washington gemeldet
wird, hielt der Präsident MeKinley am Sonnabend bei einem Festmahl eine Ansprache, in welcher er sagte: Wir werden bald die legislative Garantie für die Fortdauer der Goldwährung haben. Wir haben in Ost-Asien die „offene Thür.“ Wir stehen zu keiner Macht in einem Verhältniß des Bündnisses oder der Verwickelung oder des Antagonismus, aber wir stehen uns freundlich und herzlich mit allen. Kein Geschrei kann unseren Vertrag mit Spanien beseitigen oder . den Verpflichtungen, die derselbe mit sich bringt, los— machen. Dem „New York Herald“ wird aus Washington be—⸗ richtet: Belben kriegführenden Parteien in Süd⸗Afrika sei zu verstehen gegeben worden, daß der Präsident Me Kinley, wenn immer es gewünscht werde, bereit sei, zu vermitteln. Das Staatsdepartement habe aber keinen Grund zu glauben, daß Großbritannien eine Vermittelung wünsche, wenn auch die Südafrikanische Republik sie wolle.
Die Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung des Staates Shio haben an den General Cronje ein Tele⸗ gramm gesandt, in welchem sie ihn beglückwünschen und ihm ihre Bewunderung aussprechen.
Asien.
Der französische G sandte in Peking Pichon und die französischen Konsuln in Yunnan und Pakhoi sind, wie „W. T. B.“ meldet, in Hanoi eingetroffen, um mit dem General⸗Gouverneur von Indo⸗China Voumer das politische und wirthschaftspolitische Vorgehen Frankreichs in China zu besprechen.
Afrika.
Von dem Feldmarschall Lord Roberts ist, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Depesche aus Osfontein vom 3. d. M. in London eingetroffen: Der General Clements meldet, daß seine Vorhut Achtertang besetzt halte, so daß die Bahnverbindungen nach Joubert's Siding offen sei. In Rorvals Pont stehe der Feind noch in starker Anzahl. Nach einer Depesche des Genecals Gatacre nehme die 6 der Buren bei Stormberg täglich ab. Aus Mafeking melde der Oberst Baden⸗Poweld vom 15. Februar, daß dort alles wohl sei und der Thätigkeit des Feindes überall die gleiche Thätigkeit auf seiten der Vertheidiger entgegengesetzt werde. In Osfontein sei die Lage unverändert.
Wie dem „Standard“ aus Kapstadt vom 3. März be⸗ richtet wird, haben die Aufstän dischen von Grigugaland, welche durch 600 holländische Farmer aus dem Be irk von Prieska verstärkt worden sind, Ken hardt, 1090 Meilen westlich von Prieska, besetzt und bewegen sich jetzt südostwärts auf , zu, wo große Vorräthe an Lebens⸗ mitteln sich befinden. Die Eingeborenen in jener Gegend sollen
abtheilung mit zwei
Am jen
worden.
verwundet worden. mit dem ö Steijn nach atal befindlichen Burgher gerichtet.
der Präsident nach Pretoria zuruͤck. Au stralien.
Kosten tragen werde. Die
mitzuarbeiten.
Premier⸗ australischen Kolonien hätten jetzt beschlossen, suchen dahin zu beantworten, daß sie bereit seien, wei
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aut Colesberg vom t g, Tage, hat eine britische Truppen⸗
, chüßen am Sonnabend einen Re⸗ kognogcierungsmarsch nach der befahrbaren Brücke über den , gemacht und dieselbe unbeschädigt gefunden.
eitigen Ufer seien etwa 50 Buren gesehen worden, die sich zurückgezogen hätten, als eine Granate gegen sie abge⸗ feuert worden sei. — Das britische Lager sei am Sonnabend nach Bamery, sieben Meilen nördlich von Colesberg, verlegt
Dasselbe Bureau berichtet aus Dordrecht, daß die unter dem Befehle des Generals Brabant stehende Kolonial⸗ Division, nachdem sie die ganze Nacht marschiert sei, gestern die Buren, die sich in einer starken Stellung bei Labuschagnes Nek befunden hätten, angegriffen und deren Position besetzt habe. Die Buren hatten versucht, dieselbe wieder zu nehmen, seien aber mit schweren Verlusten zurückgeschlagen worden. Auf britischer Seite seien fünf Mann getöbtet und fünfzehn
Der Präsident Krüger, der sich zu einer Besprechung dem Oranje⸗Freistaat be⸗
geben hatte, hat, wie aus Bloemfontein vom 2 d. M emeldet wird, einen Aufruf an die e. Rückmarsche aus m Sonnabend kehrte
.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Sydney vom 3. d. M., der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain habe dorthin das i, . gerichtet, die australischen Kolonien möchten weitere 200 Mann für den Dienst in Süd⸗Afrika stellen, wobei er bemerkt habe, daß die ,, die
inister der
das An⸗
ter kräftig
tages und des Hauses der sich in der Ersten und Zweiten Beilage.
— Das Haus der Abgeordneten (38.) Sitzung, welcher der von Thielen beiwohnte, zunächst das verwaltung für 1900 Inventarien“ . Abg. Kitt nach Thorn führenden Bahn als Vollbahn, unverstaͤndlich
Eisenbahnwesen“ erinnert
bleiben.
(Zentr.), der Ministerial-Direktor
prignitz⸗Ostprignitz vorgenommenen Ers
Plattenb urg (konservativ).
der Abgeordneten fielen, wie „W. sämmtliche 322 abgegebenen Stimmen auf von Saldern⸗
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die vorgestrigen Sitzungen des Reichs⸗ bgeordneten befinden
6 in der , n.
inister der öffentlichen
rbeiten
Andenken des gestern
verstorbenen Abg. Knoch (kons.) in der üblichen Weise und sezte dann die zweite Berathung des Et ats der Eisenbahn⸗ bei den dauernden Ausgaben, und
zwar bei dem Titel „für Unterhaltung und Ergänzung der
er- Thorn (fr. Volkgp.) bittet um den Ausbau einer
bleibt aber im übrigen
Bei dem Kapitel „Ministerial-Abtheilungen für das
Abg Schmidt. Warburg (Zentr) an seine wiederholt ausge. sprochenen Wünsche der Kanalisi rung der Weser Hameln, der Erweiterung des Schußhafens ju einem Verkehrshafen be? Börter, des Baueg einer Vollbabn Steinbeim — War bu Verkefferung der Zugverbindungen im Kreise Warburg, in und in Serfede, namentlich durch Anbaltenlassen der Von Münfter gelange man in der Nacht bis Paderborn, könne aber nicht bis Höxter wetter fahren, sondern müsse dort liegen
von Karlshafen bis
rg und der .
Nachtjuge.
An der weiteren Debatte betheiligen sich bis zum Schluß des Blattes noch die Abgg. Marx (Jentr.), von Savigny chroeder, Hr. Moritz (Zentr.), Reichardt (nl,), Stein fels (kon), Gorke (Zentr.) und von Staudy (kons).
die Abgg. von Mendel⸗
Bei der heute im 1. Potsdamer Wahlbezirk ¶ West⸗
atzwahl zum Hause
.
meldet,
GSiberolit woa rnit Gipsfiguren, Gipsgießereien und Formerei⸗ J / Terralithwaaren Kunstthoawaaren . Thonpfrifen Steingutwaaten. Stein zeugwaaren . Majolikawaaren. Schm ljtiegel. beer n en oriellanblumen. Specksteinwaaren . Porzellanwaaren . Mofaik. ꝛc. Platten, Platten und Fliesen. e
Statistik und Volkswirthschaft.
Gesammtproduktion der keramischen und der Glas⸗ industrie Deutschlands.
Nach den vom Reichgamt des Innern in den Nachrichten für Handel und Industrie“ veröffentlichten weiteren Gesammtergebnissen der Peoduktiongerhebungen betrug im Jabre 1837 die Gesammt⸗ produttion der keramischen Industrie Deutschland:
Menge
662 668 öS h8ö 4095009 76 675 7209
80
4445 781 477 1145768 928343
Werth A6 146198
667 828 180 009 910209 227 050 27342 0903 3 368 820 379 387 16590060 110909909 55 260 744309 51 257 137 8721 087 16086187
Summe
Herstellung von Hehl elf ü ö ö 1 (. geblasenem Spiegel ˖ oder poliertem Spiegelglagz . Herftellung von Tafel. und Fenfterglas ö Gußglas oder daraus her gestelltem Spiegelglas Glagperlenfabrikatton, kanstliche Glas blumen und Glasfrüchte . .
enge
dz 1332727 2 588 352
137739 784 866
395 474 22913
115 777 456
Ueber die Gesammtproduktion der deutschen Glasindustrie im Jahre 1897 werden folgende Schlußjahlen belag gegeben:
Werth
*. 42310 009 28 6575 000
10285 000 17 502 000
14 686 060 757 9000
Summe
.
baß man von den Reden kein Wort verstehen konnte. Es entfpann sich dann eine Debatte zwischen dem Präsidenten und
sich unruhig verhalten,
.
1I5 Z10 000
Die Entbindungsanstalten in Preußen 1897.
(Stat. Kerr.) Die 36 der Entbindungsanstalten, welche sich 1897 an der Morbiditätestatsstik betheiltgten, betrug 139 mit 1791 Betten, darunter 90 private Anstalten mit 210 Betten. XR die Besitzverhält⸗ nisse anbelangt, so waren 10 Anstalten als Königliche niversitätsinstitute Staatseigenthum; 17 Hebammenlehr. und Entbindungsanstalten ge⸗ hörten den Provinzialverbänden. 11 Anstalten städtischen Gemeinden; 11 Entbindungsanstalten, gegründet durch milde Stiftungen, waren 1 — von Vereinen zur Unterstützung armer Wöchnerinnen, während sich die 90 Privatanstalten im Besitze und unter Leitung von Hebammen befanden. Die 85 der in sämmtlichen Eat⸗ bindungszanstalten im Berichtsiabre Entbundenen betrug 145646; von letzteren kamen 186 mit Zwillingen nieder; 133 Wöchnerinnen starben. Mittelz geburtsbilflicher Operation wurden in diesen An= stalten 1367 Frauen entbunden, von denen 85 gestorben sind Es wurden im ganjen 14730 Kinder geboren, davon 1205 todt; 561 Kinder starben vor der Entlassung der Mütter. Fehlgeburten fanden 391 statt.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausftand der Stall leute bei der Großen Berliner Straßenbahn- Gesellschaft kann, der Dt. W. zufolge, als beendet betrachtet werden. Auf den Bahnhöfen in der Schönhauser Aller dem Weinberg sweg und der Waldenserstraße hat die Mehrzahl der Augständigen den Dienst wieder aufgenommen, und die wentgen Stallleute, die nicht nach den Depots zurückgekebrt, sind durch neuez ö. if. t le, ,. dee .
e Einigungsverhandlungen zwischen den ausständigen biesigen Holjarbeitern und ihren Arbeitgebern sind bisher . . wesen, da die lstzteren jede , ,, über die Forderungen der Arbeiter grundsätzlich ablehnen, solange dieselben die Arbeit nicht be⸗ dingungslos in allen Betrieben wieder aufgenommen haben. (Vecgl. 6. Vid dd rn Blatt
e demselben Blatt aus Posen mitgetheilt wird, haben die dortigen organisierten Tischler beschlossen, gleichfalls in den Aus—= stand zu treten, falls die Posener Möbelfabrikanten die Lieferung von Möbeln für Berliner Firmen nicht einstellen.
Aus dem Wurm revier berichtet die Köln. Ztg.“, daß die für y 83 , , . , . jehnprozentige Lohn⸗
un on vom 1. März ab gewährt werden soll. ; Nr. 42 9. Bl) ; ö
Der Antstand der Bergarbeiter im Zeitzer und Meusel. witz er Koblenrevier ist, nachdem am 3. d. M. die Ausständigen bis t g e n wieder angefahren sind, als beendet anzusehen. (Vergl.
r. 5
In Bremen beschlossen, wie die Voss. Ztg.“ meldet, die Maurer und Zimmerer, in den Ausstand zu treten, falls ihre Forderung höherer Löhne endgültig abgelehnt werden sollte.
Kunst und Wissenschaft.
A. F. In der Märj⸗Sitzung der Gesellschaft für Erdkunde, am Sonnabend v. M, sprach Herr Oberleutaant O. Oluffen aus Koyenhagen über seine in der Zit vom Juni 18898 bis März 1899 aus geführte jweite Pam ir- Expedition. Ueber die erste im Jahre 1896 unternommene Reise hatte der Redner vor jetzt gerade drei Jahren der Gesellschaft Bericht erstattet. Seitdem haben sich in Mittel-⸗Asien die Verhältnisse insofern jum Bessera geändert, als die Gisenbahn in Turkestan weiter gebaut worden ist, sodas der Reisende mit bequemer Reisegelegenheit bis Andisjan, als der derzeitig⸗n Endstation der Bahn (etwa unter 410 n. B.), gelangen konnte?. Ja⸗ zwischen ift die Bahn, — deren Hauptstationen jenseits der älteren Strecke Krasnowodsk (am Ostufer des Kaspischen Meeres) —Merw die folgenden sind: Tiardiat, Samarkand, Chodschend, Kokand, Margelan, Andis ian, = noch bis Osch verlängert worden. Im Juni 1898 mußte die Strecke Andisjan bis Osch, als dem Ausgangspunkt der Expedition, noch im Anschluß an eine Karawane zarückzelegt werden. Von dem russischen Offttierkoros auf das liebens würdigste aufgenommen und in seinen Absichten gefördert, hatte der Vortragende mit seinen beiden europäischen Begleitern Gelegenheit, die energische Nied rweifung des damaligen Kirgiien Aufstandes, bei dem über 10 000 Kirgisen gegen die Russen in Waffen standen, aus nächfter Nähe mit anjusehen. Bereits hei Osch begannen die Schwierig keiten des Aufstiegs ju dem 12000 Fuß über Meereshöhe er— reichenden Hochplateau des Pamir. Die vorhandenen Wege sind kaum mehr als Fußpfade. Schon wenige Meilen südlich von Oich wurde in 8600 m Höhe der Taldyk. Paß überschritten, dann in 3969 m eine Steinwüste gekreust und bei 40206 m der Kara ⸗kul⸗See erreicht. Etwa 100 kin weiter konnte bei dem letzten russischen Posten Pamitsky⸗ Posst der Grenjfluß Murgbab überschritten werden. Die Fortsetzung der Wanderung war ebenso beschwerlich wie gerährlich. Es lösten sich Sand und Schneestürme ab, die Temperatur hob sich bei Tage bis 218 G, um in der Nacht bis — 9 O. zu siaken. Einmal hatte die Expedition Anlaß, sich gegen einen raͤuberischen Ueberfall von Kirgisen zu vertheidigen, wobei es dank einem sehr energischen Vor— gehen gelang, die Schuldigen der Bestrafung zu übergntwo ten und fortan unbelaͤstigt zu bleiben. Den Anrei zu diesem Ueberfall hatte der Umstand gegeben, daß die Kirgisen das Messing der wissensch aftlichen Instrumente für Gold gehalten und hieraus sich Gerüchte verbreitet batten, die Expedition führe mehrere Kisten Gold bei sib. R'cht bortheilbeft erwies es sich für die Expedition, daß sie den Nimbus des Besitzes übernatürlicher Kräfte um sich zu verbreiten wußte. Der Vortragende steckte sich allmorgendlich seine Pfeife mit Hilfe eines Brennglases an und benutzte den in mehreren Exemplaren mit⸗ eführten Phonographen, um den Eingeborenen ehrfurchtsdolle⸗
taunen abzunöthigen, namentlich als sie die eigenen Stimmen aus dem Instrument heraustönen hörten. Die Flora diesez überaus un— wirthlichen Bochlandes ist sehr spärlich; außer einzelnen Weiden⸗ arten ist es nur eine Gattung Lawendel von bohem Wachs, die viel verbreitet und als Brennmaterial gut nutzbar zu machen ist. Dagegen ist die Fauna stark vertreten, lowobl durch Bären, Wölfe und Luchse als durch zahllose Nager. Da sich ', Kunde verbreitet batte, die Expedition zahle Prämlen für En. in lebender Thiere, hatte man schließlich dem all u großen n der Eingeborenen zu steuern, die selbst lebende Mäuse als dienthamn fe Frieugnisse der Faung ihres Landes hereinbrachten.
ö. Jaschil ul. See, in dessen Nähe man Ruinen chinesischer orts und afghanische Gräber sah, wurden heiße Quellen in der erer e. von 780 C. gefunden. Sie werden von den i . . für heilig gehalten. Die Seenerie änderte sich n . einem Schlage, als man bei Langarkisch das tief einge . ene Thal des wasserreichen Pändsch, eines Quellflusses des Anu . erreichte, der hier ost. westlichen Lauf bat und sich erst ih0 km weiter e. nan Norden wendet. Der Thalweg dieses Flusses wurde ab= f. - 96. 3560 km weit bis Kalai Wamar verfolgt und anf es d ganzen Wegeß eine Menge wohlhabender Ort 5 9. ein fleißigez Acker, und Obstbau treibendes
o . ranischen Ursprungös und mohamedanischen Glaubens k das sich ausnabmelos sehr gatfrerndlich erwies. Uster 3 langen Aufenthalt im Thal des Pändsch war es Herbst gewornen 1 man mußte sich für den Wintergufenthalt entscheiden. Die
ahl fiel auf den Oct Chorock, am Abflaß des Jaschil. kul- Sees, nahe vor seiner Mündung in den Pändsch, in 8000 Fuß Meereshöhe elegen. Das Aufschlagen des Winterquartiers an viesem Ort n einem gemietheten steinernen Hause erfolgte am 15. No— vember. Der Wiederaufbruch auf dem gleichen Wege wie bei der Hinreise konnte nicht früher als am 1. März geschehen, da der enen schneereiche und kalte Winter bei vollständiger Windstille ne anhaltend Temperaturen bis — 240 C., auch einmal ein Erd. eben brachte. Auf dem Rückwege wurden bei 160.́ und 14 6000 Fuß Höhe noch große Schneemassen und Temperafuren bis — 305 C. an?
Schutz des Gesichtes, auch gegen die Sonne, jum Anlegen schwerer Ga jemasken genöthigt. . man nach 4tägigem Marsch e behalten in Andisjan die Eisenbahn wieder errelchte, fand man hler den Frühling beretts eingezogen und alles grüänend und blühend. Die wissenschaftliche Ausbeute der Expedition nach der geologischen, eographischen, ethnographischen, ioologischen und botanischen Seite eieichnete der Vortragende als recht befriedigend. In einer Reihe treff licher Lichtbilder gab er jum Schluß noch anschauliche Darstellungen von Land und Leuten, ebenso von der eigenen eingeborenen Begleitung und dem in den verschiedenen Pbasen der Reise in Zelten, Hütten und Häusern gefundenen Unterkommen der Karawane.
Im Verein für deutsches Kunstgewerbe sprach am Mitt— woch v. W. Dr. Os kar Fischel über Die Theaterdekoration und ihre Wandlungen vom Alterthum bis zur Neuzeit“. An der Hand zahlreicher Glasbilder und einer Reihe fertiger Zeichnungen und Kupferstiche legt: der Vortragende zunächst die Entwickelung des Theatergebäudes, der Bühne und der Dekoration dar. Zu dem kreisrunden Platz für die Tänze um den Altar des Dionysos, dem ältesten und wichtigsten Theil des griechischen Theaters, trat als Hintergrund der Spielenden, des Chors und der Schauspieler, ein Zeltbau. die Skene, anfangs provisorisch, später dauernd errichtet und als Hintergrund und Träger, der Dekora— tionen, licht als Bühne oder Podium wie man lange Zeit angenommen bat. Mit dem Schwinden des Chors aus dem Brama wir die DOrchestra entbehrlich; ein Theil, tiefer gelegt, dient in römischer
eit zu Kampfspielen, der andere bewahrt sein altes, jetzt höheres Viveau. So entstand die römische Gestalt, in der die meisten griechischen Theater auf uns gekommen sind. Aus dem Gottesdienst und seiner dramatischen Belebung ent vickelte sich die mittelalterlich Bü zae ür die Mysterienaufführungen, mit den nebeneinander aufgebauten Räumen vom Himmel bis zur Hölle. In Italien warden diese beiligen Spiele juerft poetisch und technisch durch Dichter und Künstler zu Kunstwerken; ihr prachtvoller Apparat kam den neu— belebten antiken Dramen zu gute. Die Oper mit ihren Anforderungen aa, Pracht und Effekte verlangte dann eine weitere Ausbildung der Zähne, anfangs mit stehen den Dekorationen, dann mlt wandlungs— fähigen, auz Kalissen und Prospekten bestehend. Der feierliche Cha— rakter der Aufführungen, die Freude an phantastischer Vorführung des phantasi-voll Erfunzenen, die allen dekorativen Leistungen dieser gol⸗ denen Zelt des Theaters eigen war, sollte, so schloß der Redner, auf der Bühne niemals ganz dem Drang nach Wirklichkeit weichen. — Direktor Dr. P. Jessen machte hierauf interessante Mittheilungen über die Freiherrlich von Lipperheide'sche Bibliothek von Werken und Einzelblättern zur Kostüm kunde, die durch den hochherzigen Entschluß ihres Begründers dem preußischen Staate geschenkt worden ist. Die Bibliothek ist der Verwaltung des Königlichen Kunstgewerbe⸗Museums unterstellt und im Hause Flott— wellstraße 4 in besonderen Räumen wo entäglich von 10 bis 1 Uhr Vormittags. Vienstag und Freitag Nachmittags 6 bis 8 Uhr, zu gänglich. Der Redner gab eine Uchersicht über die außerordentlich reichen Bestäne und kündigte eine Sonderagusstellung an, die nächstens im Lichthof des KunstgewerbeMuseums eine Auz— wahl der hervocrazendsten Gruppen der Bibliothek öffentlich vor— führen werde.
Verdingungen im Auslande.
; Belgien.
28. Mär, 11 Uhr. Soeists Nationale des chsmins de fer , , de . in , . Einrichtung einer Accu mulatorenbatterie zum Betriebe der ebenbahnen im Wiichbilde der 6 Lüttich. ch
Mick. Gouvernement provincial in Mons: Vergrößzrun
der Prodignal ˖ Srgwertsschule. 40 015 Fr. Kaution . ; Nãchstens. Station Lie ge⸗Guillemins: Ergänzung des metallenen Brücken delages über die Berwine. 36 023 10 Fr. Kaation 3509 Fr.
Dänemark.
15. Märi,. 1 Uhr. Staatzbahnverwaltung (Maskinafdelingens Kontor), Collejörnsensgade Nr. 6 II in Kopenhagen: Lieferung von: 60 9000 kg weißem Biumwollenabfall; S00 m wollenem, 500 m baumwollen em Gardinen zeug; 500 m rothem, 1500 m grauem Plüsch; 209 im Patent⸗Scheuzrlappenzeug, 400 m Hessian ⸗ Leinwand; 1000 m Fagon⸗Linwand; 300 m ungebleichter Leinwand; 1000 m Baumwollenleinwand; 500 m federdichter Leinwand; 16 000 St. Wischtüchern; 300 m Linoleum; 40 kg ungefärbtem Baumwollen⸗ garn; 209 m Handtuchdrillich; 4000 m Militärdrillich zu Ueberzug. Bedingungen an Ort und Stelle,
15. März, 1 Ubr. Staats bahnverwaltung (Statsbanedriftens Söfartsafdelings Kontor), Revpentlowzgade 16 in Kopenhagen 7: Lieferung von i0 00 Tonnen Dampfkeblen J. Klasse zum Schiffs— gebrauch. Bedingungen an Ort und Stelle und bei Trafikehefen for Iylland-Eyn in Aarhus.
Verkehrs⸗Anfstalten.
Bremen, 3. März. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Trave 2. März v. New Jerk in Genua, „Königin Luise“, v. Australien kommend, 2. März in Colombo angek. . Mark“, v. d., La Plata kommend, 2. März St. Vincent passiert. Friedrich der Große“, v. Australien kom mend, 2. März auf der Weser angek. Hannover“, n. Baltimore best, 2. März Dover, Hannoder, n.. Baltimore best. 3. März Lizard passiert. Sachsen⸗! 3. März, v. Ost⸗Asien kommend, in Port Said angek. und an demselben Tage n. Neapel abgegangen.
— 4. März. (W. T. B) Dampfer Heidelberg“ 3. März in Penang , , 96
2 8 ärz. (W. T. B Dampfer Kaiser Wilhelm II.“ 3. März v. New Jork n. Genua, „Bayern? 3. März v. Shanghai und München 2. März v. Baltimore n. Bremen abgeg. Stuttgart‘ 4. März, v. Bremen kommend, in Hisgo angek. Aller‘, v. New Jork kommend, 4. März die Azoren passiert. „Karlsruhe“ 4. März, v. Australien kommend, in Antwerpen angekommen. Hamz2urg, 3. Mäch. (W. T. B.) Dam ouarg- Amectta-w Linie. Dampfer Golumbia“, v. Genua n. Hamburg, 2. März Gibraltar, Ascania‘, v. Hamburg n. Westindien, 2. März Dover passiert. Polynesia.. v. Hamburg n. Westindien, 2. März v. Havre abgeg. Hispania 3 März in Hamburg angek. Allemannig *, v. Hamburg n. Westindien, 2. März Cuxhaven pass. Arcadia 2. März in Phila⸗ delpyhia angek. Adria“, v. Hamburg n. Philadelphia. 2. März Dover, „Slieilia“, v. Genua n. d. La Plata, 2. März Gibraltar, ‚Andalusia“, b. Hamburg n. Ost, Asien. 2. März Cuxhaven passiert. — „5. März. (RB. T B) Dampfer Augusta Victoria“, auf der Orientreise, 4 März in Smyrna angek. „Pennsylvania“ 4. März v. New York über Plymouth n. Hamburg abgeg. „Patricia“, v. Hamburg über Boulogne - sur⸗Mer und Plynouth n. New Jork, 4. März Cuxhaven passiert. Graf Walderseer 4. März in Hamburg angek. Galicia“, v. St. Thomas n. Hamburg, 4. März Lizard, Allemannia *, v. Hamburg n. West indien. 4. März Doder, „ Athesin“, v. Philadelphia n. Hamburg, 3 März Lizard passiert. Sardinia“, v. Hamburg n. Portland, 3. März in Boston, Bengalia“ 4. März in Baltimore angek. Belgravia“ 4. März v. Baltimore n. Hamburg abgeg. „Ambrig! und „Sarnia“, v. Ost. Asien n. Hamburg, 3. März in Habre, „Silesia“ 4. März in Suez auff Andalusla“, v. Hamburg n. Ost⸗Asien, 4. März Vover passiert. Lon don, 3. März. (W T. B.) Castle ⸗Linie. Dampfer „Carisbrook Gastle“ heute auf Heimreise in London angek. ‚Tantallon Castle“ heute auf Ausreise v. London abgegangen. Rotterdam, 3. März. (W. T. B) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer ‚Werkendam' von New Jork beute in Rotterdam angek. „Statendam , v. Rotterdam n. New York, gestern Lizard
Theater und Musik.
Berliner Theater.
Die zweite der angekündigten Sondervorstellungen, welche am Sonnabend Nachmittag stattfand, zeigte durch den ,, . Sr e und die beifallsfreudige Stimmung des Publikums, welchen Anklang diese Veranstaltungen Dr. Paul Lindau's bereits gefunden haben. Zur Auffährung gelangte Heinrich von Kleist's Bearbeitung des Moligre'schen Lustspiels ‚Amphitryon'. welchem ein neues einaktiges Werk. - Todtentanz.', von Marx Möller vorausging. Das lepᷣtgenannte Stück, welches der Verfasser als Aschermittwo Hö⸗ Dichtung? bezeichnet, behandelt den schon 6fters episch ver wertheten Vorwurf, daß lebenslustize Menschen, vor dem Wüthen einer verheerenden Krankheit fliehend, sich von der Außenwelt abschließen und, von einem Freudentaumel in den andern eilend, die Todesfurcht zu ersticken suchen. Dennoch wirkte dieser Vorgang durch die feinen, einfachen Mittel, mit denen der Dichter hier eine symbolistisch, mystische Stimmung hervorzurufen verstand, neu und anregend. Eine schöne. junge Königin, welch? von ihrem ungeliebten Gemahl, in der Pestgefahr verlassen wird, schließt sich in der Königsburg mit ihrem Hofstaat von jedem Verkehr ab; trotzdem aber dringt bei einem der dort gefeierten glänzenden Feste ein Fremder im schwarzen Domino ein: es ist der Tod. Er erwählt sich zum ersten Dofer die lebensfrohe Königin, welche sich seiner übermächtigen Gewalt nach schvachem Widerstand willenlos ergiebt, ist er doch der erste starke Mann, der ihr im Leben begegnet. Nachdem sie ihn, von seiner dämonischen Gewalt völlig gebannt, zum neuen König gekrönt hat, sinkt sie bei feinem verderbenbringen den ersten Kuß leblos za Boden, und der Unerbittliche stärzt sich triumphierend mit mordendem Schwert unter die festliche Schaar der Tanzenden. Frau Prasch= Geevenberg veranschaulichte in der Rolle der jungen Königin deren willenloses Hinneigen jum allgewaltigen Tode sehr diskret und doch überzeugend; Herr Albert Bassermann traf den kalten und doch unwiderstehlich lockenden Ton des Fremden in erschütternder Weise. Auch verhalf das ganze Zusammenspiel so⸗ wie die stimmungsvolle Inscenierung dem Stück zu durchschlagender Wirkung. Vielleicht hätte die Einleitung durch Weglassen der eigentlich überflüssigen Figur der „Gräfin“ vereinfacht werden können. — Ueber die Entstehung des hierauf folgenden Lustspiels ‚Amphitryon“, dessen Ursprung bekanntlich auf eine Komödie des Plautus jurückjuführen ist, ist schon bei Gelegenheit der kürzlich erfolgten vortrefflichen Dar—⸗ stellung des Werkes im Schiller ⸗Theater bingewiesen worden. Die vorgestrige Aufführung gewann aber insofern ein neues Interesse, als das schalkhafte Vorspiel Moliöre's, ein Dialog zwischen der „Nacht! und Merkur, sowie dessen witziger Epilog, der Dichtung Kleist's angefügt waren, wodurch der satirische Charakter des Ganzen intensiver jum Ausdruck kam. Die Besetzun der Rolle des Jupiter durch Herrn Pittschau, des Amphitrvon Buch Oerrn Monnard, der Alkmene durch Fräulein Frauendorfer, der beiden Sosias durch die Herren Haßkerl und Schindler, sowie der munteren n n ne, n , eine äußerst gelungene. D nf urchweg vornehmen Inscenierun adete n Schluß die allzu bunte Zeus⸗Gruppe. . .
Im Königlichen Opernbause gelangt morgen Karl Maria von Weber s Qper Der Freischütz' in folgender Besetzung zur Auf⸗ N letz; , Aennchen: Fräulein Dietrich;
1spar: Herr Mödlinger; Max: Herr Sommer; Für . 2 , , 3 Muck dirigiert. k Im König ichen Schau spielhause wird morgen Joseph Lauff' bistorlsches Schauspiel „Der Eisenzahn' zum fünften ud 1 Am Sonnabend geht zum ersten Male Die Tochter des Erasmus“, Schauspiel in vier Aufzügen von Ernst von Wildenbruch, in Scene. In den Hauptrollen sind Herr Pohl (Erasmus), Fräulein Poppe (Maria) und Herr Matkowzky (Ulrich von Hutten) beschäftigt. Des Wert ist vom Ober Regisseur Grube in Scene gesetzt, die dekorative Einrichtung hat der Ober⸗Inspektor Brandt besorgt.
Zu dem am Freitag, den 9. d. M, in der Neuen Phil harmonie (Köpenicker Straße 9 / R)) stattfindenden Konjert mit deklamatorischen Vorträgen und Theater ⸗Auf⸗ führung jum Besten der Pensions! und Sterbekasse des Allgemeinen Deutschen Chorsänger⸗Verbandes hat dle bekannte Klavier⸗Virtuosin Fräulein Augusta Cottlow aus Chicago ibre Mitwirkung zugesagt. Außerdem wirken erste Kräfte der Königlichen Dper, des Königlichen Schauspiels und der Königlichen Kapelle, sowie der Königlichs Opernchor unter Leitung seines Chordirektors. Herrn Kraus, mit. Nach dem Konzert geht Fritzchen und Lieschen‘, Operette von J. Offenbach, in Scene. Einlaßtarten (2 und L146) sind bei den Pförtnern des Königlichen Opern, und Schauspielhauses, in den mit Plakaten belegten Handlungen, im Bureau der Neuen Philharmonie sowie Abends an der Kasse daselbst käuflich.
Georg Engels, der demnächst zu einem längeren Gastspiel nach München reist, tritt am Donners ag zum letzten Mal vor seiner Ab⸗ reise im Dentschen Theater als Kollege Crampton auf.
Im Schiller-Theater wird die Rolle der Lady Macbeth in den am Freitag beginnenden Aufführungen von ‚Maebeth“ von Frau Rosa Bertens vom Lessing⸗Theater gespielt werden.
Der Berliner Tonkünstler⸗Verein (Freie Musikalische Vereinigung) veranstaltet morgen, Dienstag, eg 74 3 in X Heilig Kreuz Kirche (am Blücherplatz ein Konzert unter Mit- wirkung von Fiäulein Gertrud Weber (Sopran), der Herren Anton Dãseler Felix Bläsing, Bernhard Irrgang, Arthur Egidi und Paul Syhurg, des Kirchenchors der Apostel, Paulus Kirche (Dirigent: A. Egidih und des Groß Lichterfelder Chorvereins (Dirigent: F. Bläsing). Zur Aufführung gelangen zwet nene Orgel⸗Sonaten von Rheinberger und L. Neuhoff, vier biblische Gesänge von Dörak, zwei a cappella Chöre von M. von Fran çois und A. Egidi und eine geist⸗ liche Kantate von F. Bläsing. Der Ertrag ist für die Armen und Kranken der Heilig⸗Kreuz⸗Gemeinde bestimmt. Karten ju 2 4, 1 4 und 50 3 sind Abends an der Kasse käuflich.
Bei dem Orgel vortrag in der Marienkirche am Mittwo
den 7. März, Mittags 12 Ur, wirken außer Herrn g rene, Otto Die nel mit: Frau Rosa Wilke, Fräulein Luise Behrends, Herr Hans Sasse, Herr Hans Bussenius (Violinist; und Herr Grnst Bethke. Zur Aufführung kommen: die dorische Toccata, ein Violin Adagio und Arien von Bach, Lieder aus dem 14. und 17. Jahr . , . , eine Fuge . Rheinberger, eine
ie von Guilmant, ein Gebet von Hugo Wolf und ein Pa von Dienel. Der Eintritt ist frei. 6n .
Die Gesammtausgabe der Werke Johann Se bastian Bach's ist nach halbhundertjähriger Arbeit nunmehr zum . gelangt. Der noch vor Ende Januar zur Versendung gelangte letzte Band umfaßt außer genauen thematischen und alphabetischen Ver— zeichnissen einen Bericht über die Enistehung und Thätigkeit der Bachgesellschaft«‘ sowie ihre Gefolge, von dem soeben ein Sonderabdruck erschienen ist. Unter schwierigen Verhält- nissen und mit einem Kostengufwand von mehreren hundert- tausend Mark, hat. die Bachgesellschaft das große Unter⸗ nehmen durchgeführt, das unter den musikalischen Gesammtausgaben einen Ehrenplatz beanspruchen kann. Der Firma Breit kopf u. Härtel in Leipzig gebührt dabei das Verdienst der thatkräftigsten praktischen Mitwirkang. Nachdem die bisherig: Bachgesellschaft somit ibre Aufgabe erfüllt hat, wird es, wozu der Verfasser des Berichts, Professor Dr. Hermann Kretzschmar, anregt, Aufgabe einer neuen Bachgesellschaft sein müssen, die gedruckten Werke für die praktische Musikpflege nußbar zu machen.
getroffen, an einem Tage sogar — 418. Hier sah man sich zum
passiert.
Als die beste Form, die praktisch! Wirkung der Bachausgabe zu ergänzen und zu . empfiehlt 2 ö