R jusammenschließen, verftehe ich, hoffe ssgar, daß dag nech äufiger als bisher der Fall sein wird, und bedauere sehr, wenn Partei . von mir, wie Herr Büsing eben bekundete, wöirklich ihm bei der Wabl einen Sozialdemokraten vorgeiogen baben sollten.
bg. Büsing: Wenn der Reichstag uns mit unserem Antrag auf Einführung einer Verfassung in Mecklenburg im Stich läßt, so kommen wir allerdings nicht vorwärts. ; 1 .
Damit schließt die Diskussion. Die Mehrheit beschließt nach dem Antrag Muller⸗Sagan⸗Rickert; gegen denselben stimmen die beiden Parteien der Rechten und einige Mitglieder
des Zentrums. . ̃
Die Petition der vereinigten Bauhandwerkerinnungen des Löwenberger Kreises um Einführung des Befähigungs⸗ nachweises im Baugewerbe soll nach dem Antrage der Kommission dem Reichskanzler zur Berücksichtigung, der von den Petenten gleichzeitig überreichte Gesetzentwurf als Material überwiesen werden.
Abg. Froh me (Soz.): Für diese Forderung wird immer die Netbhwendigkeit der Solidität der Bauausführung geltend gemacht. Aber Ihatfaͤchlich kommt es doch weit mehr auf die Gewissenbaftigkeit der Ausfübrenden als auf irgend etwas Anderes an. Welche ver⸗ wüstende Wirkung bat im Bauwesen das Submissionswesen hervor⸗ gerufen? Würde dieser Krebsschaden durch Einführung des Besäbigungsnachweises etwa beseitigt? Statistik, welche nachwiese, daß ie Banuunfälle in der über⸗ wiegenden Zahl von den Pfuschern und nicht von den Innungsmeistern verschuldet werden, bütet man sich wohl vor ⸗ zulegen. Sie würde auch nur eigen, daß die Meister dabei gan ebenfo wie die Pfuscher belastet werden. Der Meister braucht ja nur feinem Polier oder sonst einer Zwischenperson die Bauaufsicht zu über ˖ tragen, dann ist er aus der TDerantwortung herauz, möge geschehen, was da will. Die Einführung des Befãhigungsnachweises würde an diesem Veihältniß nicht das Gertagste ändern. Und nun will die Innung, daß lediglich uz der Innung. heraus die, Prũfung Ind die Ertheilung des Befäbigungsz-ugnisses erfolge, Mit solcher Innungs kompetenz würde natürlich der größte Mißbrauch getrieben Derden. Was bätten die Handwerksgesellen uad Arbeiter im Bau- gewerbe für ein ersichtliches Interessz an dem Besãhigungẽnachweise? Die Baugewerks. Innungen haben in den letzten Jahren auf das Rücksichtelof⸗fie alle politischen Rechte der Bauarbeiter unterdrũckt und zerstört. Die Sache würde lediglich auf eine Stärkung der zũnft⸗ lerischen Machtvollkommenbeit hinauslaufen.
Abg. Werner (Reformp.) bittet im Gegensatz zum Vorredner, den Kommissionsantrag anzunebmen, Der Befãhigungẽ nachweis sollte überall, nicht nur im Handwerk, eingeführt werden, Mit den Zünften des Mittelalters könne man niemand mehr schrecken; es seien Zünfte von nöthen,. die den Anforderungen der modernen Zeit gerecht werden. Das Submissionswesen sei ein schwerer Schaden. Es komme aber nicht den Dandwerksmeistern, sondern den Sroßunternehmern zu eute. Der Staat sollte sich baten, fort und fort diesen Weg der Suhmisfion zu gehen. Gerade dann'wärden die Bauten sondir aufgeführt werden, wenn der Be= faähigunge nachweis eingeführt sei. In diesem Punkte seien doch die Anfichten der Sachverstãn digen mehr werth, als die der Vertreter der AÄrbeiterparfei. Nachdem man die Handwerker jabrelaag als die Prügelknaben der Gesetz gebung behandelt und sie auf die Selbsthilfe verwiesen habe, sei es endlich an der Zeit, mit der Erfüllung ihrer berechtigten Forderungen Ernst zu machen.
Abg. Dr. Hahn (b. k. F): Der Reichstag bat ja schon im Jabre 1897 im Sinne der Petenten nach einem Antrage des Abg. Damp beschloffen. In den drei Jabren, die seitdem verflossen sind, haben wir keinen Schritt weiter gethan. Dle organisatorische Aende⸗ rung, die im Innangewesen beschlossen ist, wird so bureaukratisch aus⸗ geführt, daß man den bestebenden Innungen das Leben ganz außerordent⸗ lich schwer gemacht hat. Der Antrag Samy richtete sich auf alle hand⸗ werksmäß igen Betriebe, welche mit Gefahren für das Leben und die Gesundbeik der Arbeiter verbunden sind; in keigem Betriebe besteht diefe Gefahr so sebr, wie bei den Bauten. Die zahlreichen Unfälle auf disem Geblete geben zum theil darauf zurück, daß schlechte, mangelhafte Baumaterialien Serwen zet werden, wie überhaupt in der letzten Zeit die Kenntniß der Baumaterialien bei den Bauhandwerkern zurückgegangen ist, dann auf den Mangel an praktischem Verständniß bei dem ausfübrenden Baugewerlsmelster, dem die gründliche Schulung der älteren Generation fehlt. In den Städten giebt es nicht mehr die gesunde Arbeitstheilung, wie sie noch guf dem Lande zu Hause ist. Je mehr technische Kenn tnisse erforder⸗ lich sind, desto dringender wird der Befähigungsnachweis. Das gilt namentlich von den Häuserbauten. ⸗
Abg. Froh me: Herr Werner hat nicht die Spur eines B⸗weises dafür erbracht, daß mit solchen Maßregeln dem Handwerk gebolfen werden könne Dagegen bat gerade die österreichische S setzgebung ge zeigt, wie ganz unvereinbar mit dem modernen Leben und den sonalen Anforderungen der Neuzeit eine solche Einrichtung, wie der Be⸗ fãbigungsnachweis ist Dem Bau nate rnehmerstand liegt die Wohlfahrt, di: Gesundbeit der Arbeiter keines weg? so sehr am Herjen, daß er aus diefem Grunde für den Befäbigungsnachweis eintrãte; es handelt fich auch bier schließlich nur um die egoistischen Kon kurrenwnnteressen. Die Antisemiten böben wobl rur einmal wieder den Zünftlern, die sse gewählt haben, den Beweis liefern wollen, daß sie sich ihrer
Wähler dankbar erinnern. . Abg. Pau li- Potsdaa (b. k. F.): Die geltende Gewerbeordnung bat die unglaublichsten Zustände hervorgerufen. Jedermann darf sich Baumeister nennen und Häuser bauen, ohne auch nur tine Abnung dom Baubandwerk zu haben. Wenn Herr Frobme eine Statistik ver⸗ langt, so karn ich ibm versichern, daß die wenigsten Uafäll- bei den Bal meistern vorkommen, welche ihre Meisterprüfung gemacht haben, Die meisten auf den Bauten, welche die sogengnnten Schar⸗ werker errichten; so steht es wenigstens in unserem Kreise. Unsere Gerichte stcen nicht den Befäbigten, sondern villach den Nicht befäbigten bei, indem sie gerade aus dem Grunde freisprechen, weil der Beschul rigte Tas Handwerk nicht gelernt babe. Das Submissionswesen ist allerdings ein Unwesen; man hat sogar Unternebmer, welche in Straf⸗ anstalten arbeiten lassen, bei Submisstonen für staatliche Lieferungen zugelassen. Damit kann natürlich ein reeller Handwerksmeister nicht konkurrieren. Warum soll gerade nur das Handwerk, nur das Baugewerbe eine Ausnabme machen von der sonst allgemein erbobenen Forderung res Nachweises der Befähigung? Wenn Perr Frohme andeutet, daß die heutigen Meifter zum größten Theil die Prüfungen nicht bestehen würden, so muß ich das ganz entf Wenn Sie für das Handwerk etwas thun wollen, stimmen Sie vorläufig dem ju, was die Petitionekommission vorgeschlagen bat; dann thun Sie den ersten Schritt zur Besserung des Handwerks und des Mittelstandes. Abg. Binde wald (Reformp.): Wer hat denn ũber haupt Interesse
an der Einfübrung der schrankenlosen Gewerbefreiheit gebabt? Das Publikum, das jetzt recht oft betrogen wird, gewiß nicht, der Hand⸗ werkr crenso wenig. Den Nutzen hgt allein das Großkapital gehabt. Die ganze Gesetzgebung muß im Sinne des Befãbigungsnachweises umgearbeitet werden. Die So ialdemokraten sind natürlich mit jbrem ganzen Bestreben darauf aus, das Handwerk mit völligem Pessimis mug zu erfüllen; aber das wird ihnen boffentlich nicht gelingen, wohl aber wird durch den Befähigungsnachweis vielen sewiffenlosen fogenannten Baumeistern das Handwerk gelegt werden, enen es sebr gleichzültig int, ob ihre Bauten zusammenstürzen, wenn sie nur die Tasche mit Goltklumpen füllen können. Abg. Dr. Pachnicke: Es liegt nicht an der mangelnden Be⸗ fäbigung, fendern an einer überspannten Gewinnsucht, wenn Schwindel bauten aufgeführt werden. Der Befahigunganachweis würde die Bau. lor trole Ickern, welche sich febt gut bewäbrt kat. Auch kann uns daz Ssterreickische Vorbild nicht ermuthigen, den gleichen Weg ju eben. Die Herren Handwerkemeister sind überbaupt nicht ju be⸗ riedigen; wie in den 1870er Jahren tönt es noch beute aus ibren Reiben beraus: Der Mittelstand ist der Prügelknabe, alles geschiebt
die Eine
man schon jetzt über die *
beftãtigen. Gro
keiner Seite
zu gehen. 1884
würde, daß der
Abg. Ket scheint sprechen.
nochmals erwid Abg. Bin
übergegangen.
Mitgli⸗ dern vo war,
Lokomotipfũbre
gerieren wie bi
genommen.
lichen,
Die Regierun
um für die
Gist immun selbfst an, eingetreten.
krankt Er
feblt.
vorkommen.
zu Gunften des Großkapitalie mus; sie bekommen es sogar fertig, noch heute, nach Dutzenden von Norxellen zur Gewerbeordnung, von einer schranken ˖
thun dürfe.
rganisation schon jetzt, ehe noch die Das ift der Dank von der Abg. Gröber (Zentr.): werker geschehen sei, wird wohl außer dem Außer vielen Gesetzes varggrapben ist
nachweis nicht alle bestritten. Widersprüchen. Besteht wirklch eine Anarchie auf dem wirthschaft⸗ lichen Gebiete, so liegt es doch nahe, ; für das Handwerk mit dem Befähigungs nachweis möglichst zu Leibe Die Zentrumspartei jäbigunge nachweis ausgesprochen. in diesem Die verbündeten Augenblick nicht für geeignet gehalten, ja dem Handwerk nicht darauf ankommen, oder ein Jahr zu warten, wenn nur überhaupt in Aussicht gestellt günstige Augenblick einmal kommt. dann kann er auch mehr mit Schutzmaßregeln
gelangen sehen.
werkerstand gekräͤstigt, u. f. w. den Interessen der Arbeiter entgegenkommen, der Fall sein konnte.
garnichts gegen den Be kat in Bezug auf die Unfälle alles lange bevor wir Unfallversi berungen und Unfall verhũtungen von Reichs wegen hatten. Das konnten die Scharwerker nicht, weil ihnen die praktische Kenntniß abging. einer Lokomotive? Fommifsionganteages thun wir den ersten Schritt zur Hebung des Handwerks und des geschäftlichen wird nur gefördert, wenn die Herren auf der Linken sich so weiter
lehnung eines Tagesordnung vo dem Zentrum und den ; Mehrheit stimmt auch der Abg. Ernst von der freisinnigen Vereinigung.
Darauf wird ein Vertagungsantrag angenommen Schluß gegen 6 Uhr. (Gesetz über die Konsulargerichtsbarkeit, Reichsschuldenordnung, Pentionen)
Die zweite Be für 1900 wird bei dem Etat des Unterrichts⸗ heiten fortgesetzt. Von den Einna ohne Debatte bewilligt. Ueber Titel 2 „Katholischer Kultus“ referiert Bericht— erstatter Abg. Winckler (kons.).
Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt:
Meine Herren! Ich kann die in der Kommission bereits ab⸗ gegebene Erklärung namens ker Königlichen Staatsregierung dahin wiederkolen, daß die gewünschte übersichtlich: Zusam menstellung der Denkschriften dem nächsten Etat beigefügt werden wird.
Bei dem Titel „Einnahmen aus dem öffentlichen Unter⸗ richt referiert
Berichterftatter Abg. W lungen wegea des Falles des Franke in' der Untoersttätsklink mit Spphilis serum geimpft bat. Pflicht anerkannt, solchen Fällen ex offieio näber zu treten; bei der groten Fülle an Literatur sei es aber nicht möglich, alles sofort zu überseben. das Disziplinarverfabren eie geleitet.
Abg. von Pappenbeim (kons): ich lediglich persönlich, nicht far meine Fraktion, und ich trage allein die Vetontwortung dafür. meiner Fraktion darlegen. obne Nennung von Namen vorgebracht. den Erfolg gebabt bat, daß die Rezierung energisch dagegen einschritt, Zukanft ähnlichen Dingen
Fälle konstatiert, jugegeben baben. Versuche gerũbmt. Das
an Verantwortlichkeits zetũbl. Augenklinik in Halle a. S. von Hipp solche Versuche aus, ein Beweis dafür, Ein aànderer Gelebrter sagt, daß er dieses Verfabren
des
Fes für sie geschaffen worden. , , beseitigt, ie
Sinne
(nl.
tner
ch aber für den Antrag der Petition kommission auẽzu⸗
Rachdem Abg. Fr ohme den Freunden des Befãhigun gs nachweises
ert und der dewald
Abg. Pauli ⸗ Potsdam die Herren Sozialdemokraten geben, Mittelstand mehr.
r auf
Zher.
Die Anträge der Petitionskommission werden nach Ab⸗ sozialdemokratischen Antrags auf Uebergang zur n der Mehrheit, welche sich aus der Rechten,
Mit der
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 39. Sitzung vom 6. März 1900, 11 Uhr.
rathung des Staats haushalts⸗Etats Ministe riums der geist⸗
g habe die
heute den Namen nennen. suche gemacht, durch Imp
zu machen.
fessors Neisser über eine Versuche) Neisser erkennt in seinem Bericht daß die Inpfung auch Lontagiöz auch Mädchen von 14 und 16 Jihren Bei einem Geimpften ist Schüttelfrost,
er wach ene hat an vier Kindern das Verfahren
Vier
obwobl er sich bewußt war, gegen deren Willen und ohne Das ist ein schweres Delikt, für Dadurch könnten ganze bandelt sich leider nicht um einen einzelnen Fall. Ez sind noch andere die die Gelebrten an anderen Universitãten selbft Sie baben sih sogar in cynischer Weise ihrer
aufs schärffte veruntheile,
In welcher
losen Gewerbefreiheit ju sprechen. Daz bat
ing unfrejwillig Humoristiscke. Die Mehrbeit der fortgeschrittenen, strebsamen e, ist thatsächlich anderer Anschaunng, als sie hier von ihren Anwälten vertreten worden ist.
die Erkenntniß
dem Abg. Pachnicke zu eiwägen gegeben bat, daß man doch mit Schlagworten den berechtigten Forderungen des Handwerks nicht gerecht wer Abg. Stolle darauf hin, Befäbigungs nachweis für das Handwerk Gesetz gewesen sei, die Hand⸗ verfer kein. Sclde gesponnen Fätten; speziell, im Baugewerbe hãtten die Bauspekulanten das Fett nachweis oder nicht. Der Befäbigungsnachweis sei abgeschafft worden, well er in die moderne Eatwickekung nicht mebr gepaßt habe; seit der Alleinberrschaft des Großkapitals mit seinen Fabriken sei es mit dem handwerksmäßigen Betriebe wickelungsgang sei nicht aufzuhalten. dauern, aber die moderne Industrie
Die Bauunfaälle sollen zum großen Tbeil bei den n Baugewerksinnungen vorgekommen Lin. Das beweist ahigungs nachweis. Gerade die , , ,
hmen wird Titel 1 ,„Evangelischer Kultus“
denn doch einen Stich
Interessant ist, daß erlangt bat, daß das Gefetz voa 1897
Handwerks seinen Zweck verfehlt bat; andwerkstammern fertig geworden sigd. artei des Mittelstandes.
Daß so unendlich viel für die Hand- Vorredner kaum jemand ist wobl nichts ch der Befähigungs⸗
wird übrigens von Sozialdemokraten bewegen sich in
Daß an
zu versuchen, derselben wenigstens
bat sich stets für diesen Be⸗ Instiatiwanträge haben wir seit eingebracht und auch zur Annahme Regierungen haben bisher den damit vorjugehen. Es wird noch weiter ein halbes
Wird der Hand⸗
als dieses bisher bleibt auf der Tribüne unxerständlich,
de, weist der . ⸗ daß auch in den Zeiten, in denen der
abgeschöpft, gleichviel, ob Befähigungs
nach alter Art vorbei, und dieser Ent⸗ Man könne das Handwerk be⸗ sei eben darüber zur Ta esordnung
Nach den Darstellunzen, wie sie uns giebt es ja überbaupt keinen
gethan, was an Vorbeugung mögli
Steht etwa ein ungeprüfter Mit der Annabme des Das Großkapital
Lebens im Lande.
Nanionalliberalen zusammensetzt, an⸗
Nächste Sitzung Mittwoch 1 Uhr. Rechnungsvorlagen,
und Medizinal⸗Angelegen⸗
inckler über die Kommissiensverhand- Professors Neisser in Breslau, der
Gegen den Professor Neisser sei Meine Ausführungen mache
Ein anderes Mitglied wird die Stellung Ich habe diesen Fall im vorigen Jahre Nachdem meine Anregung
vorzabeugen, kann ich
Ja Bꝛeslaa hat Professor Neisser Ver⸗ fung mit Sppbilisserum Kranke gegen das (Der Redner verliest den Bericht des Pro—
wirken könne. in dieser Weise geimpft. bei einem andern Ohnmacht sind an Spyrhilis er⸗ angewandt, daß sie erkranken könnten. Das ift die Genebmigung der Eltern gescheben. welches der varlamentarische Ausdruck Familien unglücklich werden. Es
Personen
zeigt doch einen unerbörten Mangel
Der Direktor der AUniversitãte⸗ el spricht sich entschieden gegen daß thaisãchlich jolche Dinge
.
Er hat
dem einem zehnjährigen Knaben, der an d, . e. Eitergift eines Qhrfurunkels von einem ãdchen ang die Haut entzündete. aufs tieffte zu beklagen, daß Aerzte, in würdiger Weise auf den Tod vorbereiten trãcht ige mit Zuschriften und und daber ist es erklärlich, mãchtigt bat. werde stets mit gellender Stimme Schuldigkeit der Staatsregierung, und ich muß bebaupten, daß in den letzten Jahren nicht mit der nöthigen Energie in dieser Beziehung vorgegangen ist.
in der gleichen Weise vom menschlichen Standpunkt. Parteifrage; ein liberales Blatt wähnt. von Hippel sagt, daß mehrere solche Fälle vorgekommen das Beweis genug. Ich e keimen Paragrayben des Strafgesetzbuchs gefunden hat, geben. (Rufe: Verjährung! Im Prozeß würde den nicht untergelegt werden, die Gesundheit zu schädigen. Die ꝛiplinaruntersuchung Minister nicht einige Das Publikum muß ja Krankenhäusern. Es Königsberg Kindern schon erwogen, wie solche Fälle für die Zukunft verhindert werden?
363 Schnelligkeit i gebracht ist. abzgeschlossen ist, so entspricht das nich; dem Rechts bewußtsein
Krankenhaus bringt,
156. Januar d. J. der Minister die
Im Februar ist dann
daniederlag, 5 Minuten so stark eingerieben wurde, daß si Der Knabe starb bald darauf. Es
anstatt ihre Kranken sich zu lassen, derartige nieder⸗ Verfuche mit ihnen vornehmen. Ich bin von allen Seiten Briefen in dieser Beziehung überschüttet worden, daß eine gewisse Erregung sich meiner be⸗ Solche Versuche find durchaus verwerflich, und ich wiederholen: es ist die Pflicht und so schweren Uebelständen abzuhelfen,
in die Waden
Diese Frage berübrt uns alle n Es ist keine in München bat den Fall zuerst er⸗ Es handelt sich leider nicht um einen einzelnen rn i. nd, so i daß die Königliche Staatz anwaltschaft um dagegen vorzu⸗ Aerzen die Absicht Die eingeleitete dauert doch recht lange. Kann uns der beruhigende Mittheilungen darüber machen? besorgt sein wegen seiner Angehörigen in den ift auch vorgekommen, daß ein Professor in Tuberkulin eingeimpft hat. Hat die Regierung
Abg. Saenger (fr. Volksp.):
bedaure,
(konf ]: Herr von Pappenheim bat eine Er=
Abg. von Jagow
klärung der Fraktion auzdrüclich gewünscht. Meine Freunde legen
Gewicht darauf, . Fraktion in dem Ziel⸗ und Kernpunkte seiner Ausführungen geschlossen
ausdrücklich ju konflatieren, daß die gesammte and einmüthig Huter ibm steht. Die Regierung ist nicht mit der gegen Professor Neisser vorgegangen. Es seildem der Fall bier zur Sprache
Jahr verflossen, das Dis zwlinarverfahren noch nicht
Wenn jetzt
ein
des Volkeß und des Hauses. Wer seine Angebörigen in das muß sicher sein, daß sie dort geschüßt sind. Wenn das nicht so ist, so ist das ein Vertrauensbruch aröbster Art. Schlimmer noch ist es, wenn dergleichen mit Kindern geschiebt. Wir müffen unbedingte Sicherheit haben, daß solche Fälle nicht wieder vor⸗ kommen, befonders in einer Königlichen Anstalt. Es ist schwer, Per⸗ fonen niederen Standes in ein Krankenhaus zu bringen. Wie soll das werden, wenn solcke Dinge passieren? Seit einem Jabre ist von der Unterrichtz verwaltung nicht? gescheben. Wir richten an die Ver⸗ waltung das Ersuchen, sofort und energisch dagegen vorzugeben.
Abg. Graf von Moltke (fr. kons. : Wir stimmen den Kon⸗ servativen vollkommen bei. Das öffentliche Bewußtsein und das Wohl des Staats verlangen ein Einschreiten gegen solche Vorkomm · nsffe. Auch wir wänschen dringend, daß in Fragen von so tief ein sckncidender Bedeutung die Verwaltung rascher vorgehr Die Unter⸗ suchung gegen den Professor Neisser ist aber von der Regierung selb⸗ ständig eingeleitet worden, nicht erst nach der Anregung des Abg. von Pappenheim. Nach dem ersten Zeitungsbericht daräber hat sie sofort Bericht eingefordert.
Abg. Dr. Sattler (nl): Wir sind überrascht, daß bisher noch keine Erklärung von der Regierung erfolgt ist, trotzdem ihr so schwere Vorwürfe gemacht sind. Allerdings hat Grof Moltke bervor⸗ gehoben, daß die Regierung nicht erst infolge der Enthüllungen des Abg. von Pappenheim eingeschritten sei. Ich kann es nicht beurtbeilen, aber es unterliegt keinem Zwelfel, daß die Entrũstung der Rechten nicht nur vom ganzen Hause, sondern auch im ganzen Lande getheilt wird. Es giebt eine große Bewegung im Lande, die dagegen eifert, lebendige Thiere derartigen Unter- fuchungen und Versuchen iu unterwerfen; wi⸗ sebr muß die Ent ⸗ rüstung wachsen, enn Kinder derartig gemißbraucht werden! Auch wir erwarten, daß die Staatsregierung dafür sorgt, daß so etwas nicht wieder vortommt, und daß die Schuldigen zur Rechenschaft gezogen werden; sicherlich muß der Widerwille der ärmeren Klassen der Bevölkerung, fich in Hospitälern verpflegen zu lassen, durch solche Borfälle bedeutend erböht werden.
Ministerial· Direktor Dr. Althoff: Die Regierung füblt sich pon den erhobenen Vorwürfen nicht im allermindesten betroffen. Wir werden uns noch weiter darüber sprechen, meine Herren! Daß im Falle Neisser keinen Augenblick geiögert werden ist, bat Graf Moltke noch foeben bestätigt. Wie kann Jemand, der daz Protokoll der Kommission gelefen hat, solche Vorwürfe erbeben. Am 10. Februar 1895 ist der Fall der Regirrung zur Kenntniß gekommen; am 1. März ist er der wissenschaftlichen Deputation zur Begutachtung ũber⸗ geben. Wir mußten warten, Eis das Verfahren der Staatsanwalt schaft beendigt war. Am 19. Derember ist darüber berichtet worden. Kenn die Staatzanwaltschaft so lange Zeit gebraucht hat, so ist das fein Verschulden von mir. Wegen Verjährung hat keine Verfolgung feitens der Staatsanwaltschaft eintreten können. Dann hat am
e verantwortliche , ver⸗ aniaßt, nachdem das wissenschaftliche Gutachten sich gegen Professor Neisser ausgesprochen batte. Viele Abtheilungen des Ministeriums sind daran be⸗ tbeillgt, und alle müssen sich doch die Sache etwas näber anseben. das Vernehmungs⸗Protokoll eingegangen. Das förmliche Verfahren wegen Dienstentlassung ist eingeleitet, und wir müffen jetzt abwarten, wie der Richter urtbeilt. Gz ist also kein Moment in dieser Sache versäumt worden. Niemand wird ein solches Vorkommniß mehr verurtheilen als die Unterrichts verwaltung, wenn die Schuld feftgestelt wird. Es giebt auch Professoren, die anders darüber denken, aber ich will nicht sagen, daß ich ihnen zuneige. Ich enthalte mich eines Urtheils, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Da Profeffor Neisser seit 6 Jahren öffentliche Versuche nicht mehr gemacht bat, kann von periculum in mara nicht gesprochen werden. Herr von Pappenheim bat noch eine Reibe anderer Fälle angefübrt, die mir nicht bekannt sind. Die Fälle bedürfen noch sehr der Auftsärung, wir können sie nicht einfach al Thatsachen hin⸗ nebmen. Vor allen Din gen möchte ich bitten, nicht aus diesen ein⸗ zelnen Fällen die allgemeine Schlußfolgerung zu zieben, daß ein Norhstand auf medizinischem Gebiete d. Ae. Es handelt sich hier
nur um einjelne Fälle. ; Ich wundere mich, daß die Regierung
Abg. Fritzen (Zentr): ; den Fall hat verjähren lassen. Es ift jetzt ein Jahr vergangen, und als daß das Verfabren
wir können beute auch nichts Anderes erfahren,
schwebt. Ich kann nicht zugeben, daß wir über diese Dinge nicht sprechen sollen. Wenn wir über solche Sachen nicht sprechen sollen, worüber dann? Wir stehen alle binter Herrn den Paxpenheim in dieser Frage. Es bandelt sich um Königliche Institute, die in der ganzen Welt bochberühmt sind. Wenn ein soscher Schatten auf sie sällt, so schadet das dem ganzen Lande. Ich bitte die Regierung, in schärffter Weise dagegen vorzugehen.
Abg. von Pappenheim; Ich habe mir die Sache ein Jahr überlegt. und je reiflicher ich sie mir überlege, desto mehr komme ich zu der Ueberjeugung, daß ich mit gellender Stimme immer wieder darauf binweisen muß. Es ist mir keine angenehme Pflicht, aber doch meine Pflicht gewesen. Ist der Vertreter der Staatsregierung allein kompetent fär solche Sachen? Das Traurige ist, daß solche Sachen passteren können und erst nach Jahren zur Kenntniß der Regierung kommen. Es handelt sich nicht nur um einzelne Fälle, sie sind vielmehr recht häufig vorgekommen. Ich hätte noch andere Fälle anfübren können. Im Aichiv für Psychiatrie! vom Jahre 1895 wird berichtet, daß in einem Irrenhause Leuten, die an der Paralyse sitten, durch einen besonders konstruierten Schröpfkopf Blut ent⸗ nommen ist, um es andern Kranken zu injtzieren. Man hat sich auf⸗ geregt, daß ungebildete Wärter Kranke malträtiert haben. Ganz anders ist es noch, wenn mit kaltem Blute Maschinen erfunden werden, um solchen Kranken Blut entzieden. Ich hoffe, daß die Abhilfe
und daß kein anstaäͤndiger Art dergleichen Weise verfahren wird, zeigt ein Fall, in
u für die Zukunft von der e, sichergestellt wird. Ich habe nichts Andereß im Auge als das öffentliche Interesse, daß die Re⸗
.
pit Pockenimpfung eine wissenschaftliche Grundlage gefunden hat-
enge Satan ans digt Stute ven bet Kanten Kia.
Minister der geistlichen 2. Angelegenheiten Dr. Studt:
Meine Herren! Ich babe mir bei der Erörterung der vor⸗ liegenden Angelegenheit naturgemãß eine gewisse Zurũckhaltung auf⸗ erlegen müssen, die Sie verstehen werden, wenn ich Ihnen sage, daß ich erst an dem Tage, an welchem in der Kom mission seitens des Herrn Abg. von Pappenheim die Angelegenheit zur Sprache gebracht wurde, von derselben Kenntniß erlangt habe. Mein großes Ressort macht es unmöglich, daß ich mich um jeden einzelnen Vorgang so kümmern kann, wie es vielleicht im Interesse der Sache hin und
wieder erwũnscht wãäre. Ich stehe für meine Person nicht an, hiermit zu erklären, da
ich die sämmtlichen von dem Herrn Vorredner jzur Sprache ge⸗ ich mit
brachten Vorgänge auf das aller Energie darnach
ãuherfte streben
beklage, daß
werde, derartige Vorgäng
für die Zukunft zu verhüten (Bravo!), daß ich vor allen Dingen ar
eine Kontrole üben lassen werde, soweit das , ,,. e ber bei der Fluth von Literatur, die alltäglich bei dem Kultes Ministerium eingeht, muß ich allerdings eine gewisse Nachsicht in
Anspruch nehmen.
Ich will also wiederholen, daß ich diese Vorgänge auf das ãußerste beklage. Ich muß mir aber eine gewisse Zurückhaltung namentlich in Bezug auf die Beurtheilung des Falles Neisser auferlegen, und zwar aus dem von meinem Herrn Kommissar schon völlig zutreffend an— geführten Grunde, weil augenblicklich die Die np linarunferfuchung schwebt. Wenn hier schon jetzt von autoritativer Seite dasjenige was der Professor Neisser begangen hat, als bedauerliches niarehi bereichnet würde, so würde dadurch zum Nachtheil des Beschuldigten eine Situation geschaffen, die meiner Ansicht nach nicht dem Priniip
der Gerechtigkeit entsprechen würde. (Sehr gut! links.)
Ich möchte dann noch in einem Punkte dem Herrn Abgeordneten von Pappenheim erwidern. Der Herr Abgeordnete hat hier zweimal eine Aeußerung geftreift, die ich in der Budgetkommission gethan habe.
Ich balte es für meine Pflicht, hiermit zu erklären, daß ich das Vor⸗
gehen des Herrn Abgeordneten an sich für durchaus gerechtfertigt
halte, und daß ich auch nicht den geringsten Zweifel daran hege, daß derselbe im vorliegenden Falle von der besten Absicht hesceli gewesen ist. Aber die Art und Weise, wie er, unmittelbar uns gegen ibersitzend in der Budgetkommission Vorwürfe in einem Tone der uns wirklich in die Ohren gellte, gegen die unterricht berwaltung erhoben hat, hat mich dazu bestimmt, in ganz entschiedener Weise gegen eine solche Behandlung Einspruch zu erheben. Der Herr Abg. von Pappenheim hat den Ausdruck, dem ich damals von meinen Standpunkte aus habe widersprechen müssen, beute nicht erwahnt Herr von Pappenheim hat damals gesagt, es sei die verfluchte Pflicht und Schuldigkeit der Unterrichts verwaltung gewesen, in diesem Salle rascher vorzugehen. (Hört, hört! links) Gegen eine solche eur uin mußte ich Einspruch erheben und werde es für alle Zukunft thun (Sehr gut! links.) .
Abg. Dr. Virchow (fr. Volkep.): Es ist schon erwaͤ e
daß eine ähnliche Behandlung, wie sie . . Ministeriums gegenüber Herrn Neisser eingeschlagen worden sst nämlich daß man zunächst die kompetente Inftanz, die wissen char liche Deputatign für das Medizinalwesen, angerufen hat, früher schon einmal stattgefunden hat. Ich weise auf daz sehr aus führ— liche Gutachten hin, welches damals die wissenschaftliche Deputat on erstattet hat, und welches gegenwärtig von neuem konftrmiert worden ist durch den neuesten Beschluß gegenüber Herrn Neisser Gz war durchaus nicht nölbig, irgend etwas Neues binmnsufügen, und wenn das ausgeführt worden wäre, so würde das wahrschein ich ver⸗ mieden worden sein, was Sie jetzt beklazen. Wir beklagen das mit Ibnen, und wir empfinden bei der Gelegenheit allerdings auch in größerem Umfange, daß es sich nicht bloß um individuelle Fälle handelt. Wenn Sie diesen Fall als einzelnen, losgelöst von der Gesammtheit der Dinge die in der Welt passieren, betrachten wollen, fo erscheint er naturlich sebr diel schlimmer und schärfer, die persönliche Verantwortlichkeit wird sehr gesteigert. Indeß Sie müssen sich auf der anderen Seite doch auch erinnern, daß es gewisse allgemeine Strömungen giebt, die gewissermaßen die ganze menschliche Gesellschaft bewegen, und die sich nicht einfach dem Einzelnen zuschieben lassen. So ist es gerade mit In Fragen, welche Diese uns bier beschäftigende Krankheit, die Eyph lie betreffen. Sie wissen ja, das ist eine Angelegenbeit, die seit Jahrtausenden die Menschen beschäftigt, und äinmer don! Zeit ju Zeit erhebt sich eine gewisse Strömung, die bald nach diefer bald nach jener Richtung geht. Nicht zum ersten Mal ist es, daß der⸗ artige Impfungen gemacht worden sind; sie kommen schon in langen eiträumen vor und sind in der allerbesten und allerwohlwollendsten bsicht ausgefübrt worden, in der Absicht, diesen Feind der Mensch= beit ju tilgen und zu beseitigen. Sie begreifen, daß, wenn wieder r. ein Fall vorkomrit, in dem eine Schutzmaßregel gegen eine rankbeit durch Impfung oder dergleichen Mittel gefunden Ed, dann auch die Syphilis wieder an, die Reihe kommt. Sie selbst wissen, welche enthusiastische Bewegung durch unsere gesammte. europäische Delt, ja sozar über Guropa hinaus ing, als die Tuberkulinimpfungen auffamen, und welche Ströme von
enschen sich nach Berlin ergossen, um sich impfen ju lassen. Nun wenn das die Leute selbst wünschen, so hat ja niemand sehr viel da⸗ gegen einzuwenden. Waͤre Neisser innerhalb dieser Grenze geblieben 9 hätte bloß diejenigen geimpft, die geimpft sein wollten, so würden
ie sich wahrschrinlich auch beruhigt baben. Jetzt handelt es sich atam, daß ein paar Personen vorhanden sind, von denen 6 nicht ganz sicher feststebt, ob sie oder ibre Angehörigen e,, von der Gefahr, welche sie liefen, benach⸗ tigt waren. (Zuruf rechts: Kinder Die wissenschaftliche edutation — das darf ich wahl, ohne das Amtegeheimniß zu ver⸗ hen, sagen — hat diesen Entschuldigungsgrund nit anerkannt. 5 ist der Meinung, daß in der That ein Kliniker böbere d. hat und sich mehr zusammennehmen muß, um sich
t durch solche momentanen Zeitströmungen bestimmen zu . er soll dem Widerstand leisten können und soll nicht . Zustimmung der Angehörigen oder der Person selbst irgend . n Versuch machen, der über die Grenjen des Bekannten se . Aber auf der anderen Seite werden Sie doch auch . , müssen, daß die Möglichkeit, solche Versuche über . abjuschneiden, garnicht existiert. Es liegt ja daran, daß eine 6 von Personen, die an sich gar leine . sind, sich mit ee· , Aufgaben beschäftigen. Sie brauchen nur die so⸗ . en Naturärzte und waz sich da anschließt, die große Reihe der 2 er, die auf dem Lande namentlich in so großer Zahl vorhanden 4 * prüfen, um zu sehen, wie viel Experimente diese machen in 0 ermannigfaltigsten Weise und mit den verschiedenartigsten h anen. Damit soll also Neisser nicht entschuldigt sein; ich ö nur darauf hinweisen, daß Sie nicht etwa die ganje ig 2 Derantwortlich machen dafür, daß in einzelnen 2 erartige übertriebene Anwendung von scheinbar berechtigten ö en gemacht wird. Denn der dieser Methode zu Grunde 2 . ist ja an sich rationell; es ist der Gedanke, daß eine . . im sftande ist, in dem menschlichen Körper einen Vorgang 4 . wodurch ein Rückfall in diese Krankheit vermieden * elbe, was wir ja bei den Pocken gebabt haben, wodurch
nun, man kann sagen, großer Stãrke . genanat hat, die Syphilisation, Stoffen, ist in Italien, in N
in jedem und wie man es eint
Zeit, sie
auch
nebmen.
5 gegen die Sache erklärte, fol he Versuche er. ;
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zu errichten, um diese Subftanz herjustellen und sie für seitdem weiß man auch, man kann eg ohne Thiere ĩ machen; die Serumtherapie ist absolut an , . 3 tee . experimente. Wenn man aber damit nun auf eine gewisse Höhe gelangt ist, so ist es ja auch natü lich — und ich kann es auch nicht für eine Niederträchtigkeit, für eine Bosheit, für ein Verbrechen erklären, wenn die Erfabzungen, die man sicher gemacht zu haben glaubt, auf den Menschen übertragen werden — ja, das ist der nothwendige Weg. Es geht garnicht anders zu machen und es geschieht fortwährend, und wenn Sie bloß jum Schĩfer oder zum Kubbirten gehen, so wird er Ihnen auch gelegentlich solch. Uebertragun zen machen, die er bei seinen Thiererperimenten ge⸗ macht hat. Es ist sehr schwer, eine absolute Grenze gewissermaßsen in Gesetzbuch zu finden. Ich habe mich, wie Sie vielleicht denken können, bäufig bemüht, ju überlegen, wo die Grenze zu fuchen ist. Die e Grenie ist doch nur in der Gewissenhaftigkeit der Aerzte zu finden, und wenn man dahin kommt, wirkliche g⸗wissenbafte Aerzte in größerer Zabl zu erziehen, so ist das meiner Meinung nach die größte Garantie, die man hat. Diese Gewissenhaftigkeit wird aber gestäͤrkt Durch, die Kontrole. Wie ich offen aus⸗ svreche; Kontrole gebört dazu. Wenn jemand in den Tag hinein arbeitet so passiert es doch, daß er über die zulässige Grenze hinaus. gebt. Wenn ein Kentroleur dabei steht, hat das seine großen Vor= jheile Diese Kontrole übt für gewöhnlich die Wissenschaft aus Sie Fönnten sich überzeugen, daß wir wirklich eine sebr starke und schar e Kontrole in unserer Wissenschaft haben. Ich kann doch wobl daran erinnern, daß wir bei der Tuberkulinfrage die Wirkung dieser Kontrole sehr intensiv gesehen haben. Das ist ein viel leicht doch lehrreiches Beispiel, welches lange Zeit hinfort noch weiter wirken wird. Aber diez Beispiel wird nicht hindern, das immer wieder Verfuche gemacht werden mit dem Tuberkulin . nachdem man schlechte Erfahrungen gemacht hatte und das Jindern ß aufgeworfen ist, so versucht man doch eben mit größerer Vorsicht, mit größerer Ueberlegung, das Tuberkulin wieder . Das sollt. und könnte auch die Staatsregierung nicht absolut der. hiadern Wir baben ja geseben, daß schon in der Behandlung der Ybierschꝛn mit dem Tubertulin sebr wesentliche Fortschritte gemacht sind. Alse, stellen Sie sich nicht so an, als sei überhaupt gar keine Kontrole vorhanden. Das, was die Regierung in ibren allerdings nicht sehr ausgebildeten Lokalorganen nicht er. zielen kann das wird eben schließlich doch immer erzielt werden durch die Publizitãt der Preffe und die vielen wissenschaftlichen Vereinigungen In Den Gefellschaften und Kongreffen wird immmer wieder von neuem die Frage der Kontrole und die Frage der Schutzmaßregeln auch für das Publikum erörtert. Daß zwischendurch einmal Mißbräuche vorkommen liegt ja in der Natur der menschlichen Einrichtungen. Wenn so etwas vorkommt, so mögen die Betreffenden bestraft werden. Ich spreche nicht etwa für die Straflosigkeit dieser Personen. Aber Sie dürfen daraus nicht allgemeine Schlüsse ziehen, welche die gesammte Biffen⸗ schaft, die gesammte Kunst der Aerzte betreffen, die, wie ich glaube auch gegenwärtig auf einem durchaus guten Wege ist, und daß diefer Weg ein brauchbarer ist — darauf möchte ich namentlich hinweisen — dafür zeugt, daß win nach und nach in immer größerem Umfange von Nation ju Nation sich gewisse Erfahrungen übertragen und gewisse gesetzliche Beftimmungen sich ausbilden sehen. Wir bekommen ollmäblich doch einen gewissen Kodex der medizinischen Wissenschaft für die ganze Welt; und wenn jetzt in Pari die großen Kongresse stattfinden werden — wir haben ja einen ganzen Monat in diesem Jahre, in dem nur diese Gelehrtenkongresse tagen werden — so, dayon bin ich überzeugt, wird daraus wieder eine gewisse Ver⸗ ständigung hervorgehen, die mehr werth ist als die Friedens beschlũsse die man 1. B. im Haag ausführte, und die bindender und der vpfli tender sein wird als das, was die Regierung thun kann. Denn was man aus der eigenen Ueherzeugung der Menschen beraus produnert, bat doch immer viel größere Garantien als das, was von außen her gemaltsam vorgeschrieben und durchgeführt wird. Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (fr kons.): Man wird vielleicht nicht obne Experimente an lebenden Wesen auskommen können. aher an Menschen dũ:rfen sie nicht vergenommen werden. Die Srklärung des Minifters wird wobl. auf allen Seiten mit Befriedigung vernommen werden und besonders, weil die Erllãrungen seines Kommissars durchaus nicht befriedigen konnten. Auch ich fann die Regierung nicht freisprechen von einer allzu großen Langsamkeit im Falle Neisser. Man dur ite nicht von Dejember kis tief in den Jannar hinein warten. Es scheint mir auf empfindlich Mißstände im Ministerium binzuweisen, wenn der Minister erst durch die Verhandlungen in der Budgetkommission von dem Falle Kenntniß erhielt. Das Ministerium . w daß . Minister nicht mehr die ver⸗ ssun gs e Verantwortung trage nn. i ũss s eine Entlastung des i . . Damit schließt die Diskussion. Der Titel wird bewilligt. e. ,, . e, . erklärt sich
g. Kreitling (fr. Volkep.) ge ie ̃ . 866 in der Berliner ee w . bg. Saen ger äußert sich zustimmend über 1 Aquarien bei der biologischen Anstalt auf 5 . Die Einnahmen werden bewilligt.
Bei den dauernden Ausgaben, und zwar bei de ĩ uer ) m Titel „Gehalt des Ministers“, erhält zunächst das Wort Abg. Freiherr von Heereman entr. ; schwer verstãndlich): Es ift eine unangenehme Aufgabe, zu diesem Titel zu sprechen und die Wãnsche der Katholiken zum Ausdruck zu bringen. Bisher ist nichts ge beben, um die Stimmung, der Katholiken zu verbessern. Die Polen werden urch die Maßnahmen der Regierung immer unzufriedener. Sie sollen ehrliche Unterthanen Preußens werden, aber dafür sollen ihnen auch die ihnen ver⸗ swrochenen Rechte gewabrt werden. Der Reyner bringt verschiedene Beschwerden der Katholiken über die Behandlung von Geistlichen und Ordeneleuten zur Sprache, ist aber im einzelnen nicht zu verstehen. Der Minister möge sich den Dank der Katholiken dadurch rerdienen, daß er den Rest der Kulturkampfgesetze be⸗ seitige. Die Ordengschwestern, die ihr ganzes Leben für wohl⸗ thätige und barmherzige Zwecke hingäben, würden schlechter behandelt als jede andere Gesellschaft. Es gehöre eine so große Charakter⸗ stätke daju, um dies zu ertragen, daß die Gesetzgebung die höchste Achtung davor baben mwüsse. Zu jeder Niederlassung katho⸗ lischer Ordensschwestern müsse erst ine Erlaubniß eingeholt werden während alle anderen wohltätigen Anstalten unbehindert seien. In Bezug auf die Schule zeige der Staat eine unzulässige Tyrannei; die Eltern müßten die Sicherheit haben, daß die Kinder in der Schule so erzogen würden, wie es ihren eigenen Anschauungen ent⸗
Der Gedanke, daß etwas Aehnliches bei der Syphilis stattftudet, ist Dejennium 5 . eit lan . ö. ö. spñ ini ; = n großem ange i ö. Behörden geübt worden. 3 5 ir . * 9 1 . berbeigeführt worden; aber man hat so allerdings . . . auszuüben, desto mehr muß man sagen: es ist m werth, daß die Zahl der positiven Erfahrungen vermehrt werde. 3 ö. as nun vielfach auf dem Wege dez Thierexperiments geschiebt as , . auch gestreift worden ist, so bitte ich, daß Sie das nicht 1 . von einem allgemeinen philotherischen Standpunkt aus 2 an kann sich ja so sebr verlieben in die Thiere, daß man jeden gien ersuch für eine sträfliche Handlung erachtet; und ich kann 3 sagen, daß ich von Zeit zu Zeit von elner enthusiastischen ame die allerböseften Briefe bekomme, weil ich mich nicht posttiv 6 *, zu Zeit . an Thieren z ; e nun einmal ni rechdem wir dazu gekommen sind, daß die ern, ,,. a n, Staataregierung veranlaßt hat, ein besonderes Königlichez Institut
das Publikam in einer Form zu geben, die keine Gefahr bietet,
werde, nehme nicht genug cht auf christl Kd , Erziehung, und der taat selbst babe hieran au g. ö , Wiederiulaffung . 3 ö w enen. g ꝛö9 . n ner nichtg, was dem Staats wohl innere Ausbildung des oem ,,,, Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. Studt: Meine Herren! Der Herr Vorredner hat ju Eingang seiner Aus führungen die menschenfreundliche Absicht geäußert, mir eine Er⸗ widerung auf seine Rede ersparen zu wollen. Ich hre aber meiner Auffassung nach eine schwere Uaterlassung begehen, wenn ich dem derrn Abgeordneten nicht einige sachliche Erwiderungen zu theil werden lassen wollte; denn, meine Herren, so versöhnlich und milde, wie der Ton der Rede des Herrn Abgeordneten in gewohnter Weise hier klingt ist der materielle Inhalt in keiner Weise. (Härt! bört) Wenn * Regierungspolitit der Charakteriftik, die von ihr gegeben wochen ist entspräche, so würde sie eigentlich den Gipfel — wie soll ich es andern ausdrücken — politischer Thorheit zeigen. Ebenso unzutreffend sind die Motive, die der Regierung zugeschrieben worden sind, und wenn nun gar die Handlungeweise einzelner Beamten als eine engherzige ungeschickte und bureaukratische bezeichnet worden ist, so muß ich doch den verebrten Herrn Abgeordneten fragen, woher er die thatsaͤchlichen Argumente zu einer derartigen, geradezu rücksichtslosen Charakteristi eigentlich hernimmt. Meine Herren, Sie haben vielleicht aus den Darlegungen der Zentrum resse, aus den zahlreichen Leitartikeln, die Betrachtungen über die Jahrbundertwende enthielten, entnommen, daß diese Be⸗ trachtungen in Folgendem gipfelten: Die katholische Kirche hat im vorigen Jahrhundert, wenn man den Anfang des Jahrhunderts und das Ende vergleicht, einen enormen Aufschwung genommen, einen enormen Aufschwung an innerlicher Kraft und äußerer Ausbreitung. (Hört! hört) Wenn Sie die katholischen Landestheile unserer Monarchie namentlich im Westen, einer näheren Betrachtung unterziehen, und an. Sie, wie ich, mitten in dem katholischen Leben längere Jahre bindurch gestanden haben und dasselbe haben genau beobachten können so werden Sie im vollen Maße beftätigen müssen, daß in der Thai eine glänzende unerwartete Ausbreitung der katholischen Kirche nach außen hin stattgefunden hat. Und wie die innerliche Erstarkung der⸗ selben sid vollzogen hat, ja, meine Herren, das erleben Sie an unseren politischen Vorgängen im Abgeordnetenhause und im Reichstage toto die. Ich bätte also erwarten können, daß der Herr Abgeordnete den Zustand lobend hervorheben würde, der sich im Laufe der Zeit so aus⸗ gebildet hat, daß unter der vreußischen Gesetzgebung die katholische Kirche (Rufe im Zentrum: trotz) — unter der preußischen Gefez⸗ gebung die katholische Kirche (erneute Zurufe im Zentrum: trotz! — Rufe rechts: Ruhe!) sich gut, günstig und erfolgreich bat entwickeln können. Ich gebe zu, daß viel an der Energie, an der Geschlossenheit und straffen Disziplin liegt, welche auf katholischer Seite herrscht und welche zum iheil geradezu mustergültig genannt werden kann so mastergũltig, daß auch die anderen Konfessionen sich in vieler Be⸗ ziehung daran ein Beispiel nehmen könnten. (Sehr richtig! rechts.) . Wenn aber das, was ich unter Hinweis auf die Centenarartikel gesagt babe, richtig ist, dann werden Sie mir zugesteben müssen, daß selbst bei der großen Energie, die auf katholischer Seite in der Wahrun katholischer kirchlicher Interessen entfaltet ist, und gegen die irgend welchen Einwand zu erbeben, mir außerordentlich fern liegt, der günstige Zustand der Fortentwickelung der katholischen Kirche nicht möglich gewesen wäre, wenn unsere Gesetzgebung in der That che solche wäre, wie der Herr Abgeordnete sie charakterisiert hat, wenn dor allen Dingen das Verhalten der mit der Auefũibrung dieser Gesetze betrauten Behörden ein derartiges gewesen wäre, wie es heute hier geschildert wurde. ⸗ Meine Herren, ich darf darauf hinweisen — es würde zu weit führen, wenn ich auf alle allgemeinen Gesichtspunkte eingehen wollte — ich darf also nur darauf hinweisen, daß unter anderem gerade das Ordens wesen eine ganz außerordentliche Entwickelung genommen hat Im Jahre 1872, also vor der Zeit des Kulturkampfes. baben in Preußen bestanden 914 Ordentniederlassungen mit 8795 Personen. Am Ende des Jahres 1887, also zu der Zeit, wo der sogenannte Kulturkampf im Erlöschen bexriffen war, haben S980 Ordensniederlassungen beftanden, sie sind im nächften Jahre auf 834, im Jahre 1889 auf 888 und am Ende des Jahres 1890 auf 1027 gestiegen. (Hört! hört) Ich will die einjelnen Zablen nicht anführen; gestatten Sie mir aber die Schlußzahlen des Jahres 1898 zu nennen. Da hat die Zahl der Ordens niederlaffungen 1535 betragen (bört! hört!) mit 19772 Ordensmitgliedern. (Hört! bort e Ist das eine mißgünstige Behandlung dieser Sache? uu, daß bei Erfüllung der Obliegenheiten, 1 . 2 böͤrden auf diesem Gebiete durch die Gesetzgebung übertragen sind bin und wieder ein etwas langsamer Fortgang der Angelegenbett stattgefunden haben mag. Es liegt dies in der Gestaltung der Zu—⸗ ständigkeit der Behörden. Das ist aber eine Betrachtung, die nur de legs ferenda aufgestellt werden könnte. De lege lata liegt die
Sache fo, daß den Behörden a i ni
er , . h uch daraus ein Vorwurf nicht gemacht meines Wissens — ich kann mich vielleicht bezüglich eines Falles i ; ich war darauf nicht vorbereitet, sonst hätte 9 9. n , . prüft — von all den Anträgen auf Genehmigung krankenpflegender Ordensniederlassungen, die im Jahre 1899 in sehr großer Zahl an abgelehnt worden ist, handlung, Ordensgesetzgebung in der That nicht denken. aus sprechen daß die Zahl der Ordensniederlassungen bereits so groß geworden ist, das von einzelnen Katholiken, deren korrekter kirchlicher Standpunkt absolut keinem Zweifel unterliegt, schon ab und zu das Bedenken geäußert worden ist: ist es nicht richtig, ein etwas lang⸗ sameres Tempo in der Beziehung einzuschlagen? (Widerspruch im Zentrum.) Die Erfahrungen in anderen Staaten können in der That ju diesem Bedenken führen. Sie werden vielleicht aus meinen Dar- legungen eine Art von Bevormundung dedusieren wollen. mir fern, nach der Richtung irgend einen Rathschlag an die betheiligten Kreise gelangen zu lassen, aber ich sollte meinen, eine gewisse Zurück haltung wäre vielleicht erwünscht, wenn man bedenkt, in welcher
Und wenn ich noch weiter hinzufüge, daß
die Kultus verwaltung so Herren,
gekommen kann eine
sind, nicht ein einziger man sich eine mildere Be⸗ förderndere Behandlung dleser
Ich muß es hier
meine
Es liegt
spreche. Der Religionsunterricht, wie er jetzt in der Schule ertheilt
Weise in anderen Ländern schließlich eine üb t der Orden gewirkt hat. übermäßige Entwickelung