1900 / 72 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Mar 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Wirsitow oki, Jose ph, zu NMurowacee, Kreis Brom⸗

zu Schwedt a. O Kottbus, Dre Alt Grim

'i Grohn, Friedrich, Gut sche, Eduard, zu Villain, Philipp, zu. Au gust, zu Friedeberg N. Steinhoefel, Heinrich,

NRoöolph, zu Berlin, Grimmstraße 5, Andreas, zu Kwiltsch, Kreis Birnbaum, . Johann Friedrich, zu Lippen, Kreis Frei⸗—

schowa, Kreis Kosel, reckenhorst, Kreis Warendorf, Salzuflen, Fürsten⸗

Kreis Bütow,

Schöneckerstraße 18, ihnen von d unsche des Stifters e Seiner Majestät helm des Großen,

gbenerstraße 118, 3 Kreis Angermünde,

zu Charlottenburg, Hardenberg⸗

Mitrega, Kochinke,

Neugebauer, Jakob, zu Ra Schalkamp, Theodor, zu F Schrage, Johann Berthold, zu thum Lippe⸗Detmold,

Totzke, Friedrich, zu Jassen, Grunwald, Johann Geldgeschenke von je 15 Milltär⸗Pensionskasse hierselbst dem W zum 22. März d. J, dem Geburtsta chseligen Kaisers und Königs Wi portofrei werden gezahlt werden. Die Benachrichtigung der gehabte Bewilligung hat auf kanntmachung durch die betreffenden

Berlin, den 2. März 1900 Versorgungs⸗ un

Dirschau,

Empfänger über die statt⸗ gegenwärtigen Be⸗

Grund der Bezirkskommandos zu er⸗

; Justij Departement.

Wohlthätigteit.

899 fälligen Zinsen der von dem ver⸗ Kommerzienrath Salomon Lachmann sind den nachstehend ge⸗ von je 45 M6 bewilligt

Aus den für 1 storbenen Geheim in Berlin gegründete nannten Kriegsinvaliden Geschen

Slanksnath, Friedrich,

marckstraße 16. Lemke, Wilhelm,

ckert, Karl, zu Kolberg, Manus, Johann, zu R Toepper, Franz, zu berg N⸗M., Hans, August, Bölicke, Hermann, zu Barnim, Kirchstraße 11 Münnig, Au gust, zu Salzwedel, Koch, Her mann, zu Gorsleben, Kr Fuchs, Au gust, zu Neu⸗Rei Trojanowski, Wawrzyn, Kurzer, Paul, zu Breslau, An Grimma, Georg, zu Orzupowitz, Ostermann, Ign aß, zu Hummer Blomberg, Fürstenthum Lippe⸗Detmold, Buttermann, Wilhelm, zu Essen, Mathen, Augus Kohr, Johann, Bruns, Wilhelm, zu Jeddingen Stuhr, Peter, zu Eggstedt, Kreis Hilko, zu Wechloy,

Johann, zu Leeste, Kreis S Hoffmann, Heinrich Samuel, zu

Frankenberg, Dormowitz,

deten Stiftun

zu Königsberg i. Pr., Bis⸗ zu Königsberg i. Pr., Haberberger⸗

Köslinerstraße 11, Kreis Znin, . Brenkenhofsbruch, Kreis Friede⸗

tz, Kreis Ruppin. Friedrichshagen, Kreis Nieder⸗

eis Eckartsberga, Kreis Bolkenhain, zu Dobrzyca, Andersenstraße 35,

D

sen, Verwaltungsamt

Steeler Chaussee 113, zu Gleuel, Kreis Köln, zu Bettingen, Kreis Saarlouis, ingen, Kreis Rotenbur Süder⸗Dithma Warntijes, Großherzogthum Oldenburg, Lahrmann,

Kreis Thorn, Kreis Löbau W-Pr., Kreis Lauterbach

Ignatz, zu Kulmsee, Jankowski, Johann, zu Rybno, Schaub, Ludwig, zu Lanzenhain,

(Oberhessen).

Die Militär⸗Pensions kasse diese Geschenke dem Wunsche aufgeführten Empfängern zu burtstage Seiner Majestät Königs Wilhelm des Großen, Benachrichtigung willigung h durch die betreffende

Berlin, den 2. März 19000.

Versorgungs⸗ und Justiz⸗Departement. von Viebahn.

hierselbst ist angewiesen worden, des Stifters gemäß den vor— d. IJ, dem Ge⸗ igen Kaisers und portofrei zu übersenden. Die der stattgehabten Be⸗ er gegenwärtigen Bekanntmachung n Bezirkskommandos zu erfolgen.

m 22. Mär des Hochs

der Empfänger von at auf Grund d

* u . *

Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 22. März.

Ihre Kaiserlichen und begaben Sich, wie „W Geburtstages und Kön dem Ma 11 Uhr in der Sieges⸗Allee vier Denkmälergruppen der M Johann J. Friedrich Wilhelm II. bei. asestät der Kaiser im e und den Vertreter des h Dr. Stratmann aus Solingen, Um 1, Uhr fan cher an die Umgebungen des Hoch⸗ ilhelm des Großen Einladungen ergangen

2

Königlichen Ma jestäten ö anläßlich des Majestät des Hochseligen s Wilhelm des Großen heute orgen nach in Charlottenburg der Enthüllung der neuen arkgrafen Heinrich das Kind, III. und des Königs Um 1269 Uhr empfingen Seine niglichen Schlosse den Ober⸗Bürger⸗ Stadtverordneten⸗Kollegiums, welche einen d im Schlosse

Waldemar, und Otto

meister Dick Sanitãtsrat Ehrenpallasch überreichten. eine Tafel statt, seligen Kaisers

Armee⸗Verordnungsblatt!/ ver⸗ erhöchste Kabinetsordre, Zahlmeistern der Armee zu den ere Verwaltungsbegmte und die Ober⸗Zahlmeistertitels an ältere

daß fortan die Zahlmeister der Armee bei nach · Uebertrit́ in die Stellen für die mittleren Besonders sind

Das gestern aus olgende Al sung von Stellen für mitt Verleihung des Zahlmeister: Ich bestimme, ewiesener Befähigung zum eamten der Militärverwaltung zugelassen werden. je Stelen bei der General⸗Militärkasse und der Zahlungsstelle bez XIV. Armee-Korps, den Jatendanturen (Sekretariat),

öffentlicht betreffend

verwaltungen und Garnison · azarethen gu erschließen. Die für den Ueberrritt maßgebenden Bedingungen sind vom riegs⸗Ministerium unter Wahrung der berechtigten Interessen der Militäranwärter fest⸗˖ zusetzen und Mir zur Genehmigung vorzulegen.

Zugleich genehmige Ich, daß Zahlmeister, die den obersten drei Gehalteftufen angeböten und sich nach leder Richtung in ihrer Stellung bewährt haben, vom Kriegs⸗Ministertum zu Ober ⸗Zahl⸗ meistern befördert werden. Di⸗ Ober ⸗Zahlmeister haben auf den Gpaulettes und Achselstücken jwei goldene Rosetten zu tragen.

Das Weitere ist vom Kriegs. Ministerium zu veranlassen.

Berlin, den 9. März 1900. ö Wilhelm. An das Kriegs⸗Ministerium. von Goßler.

Der Bundes rath versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für Justiz⸗ wesen und für Handel und Verkehr.

Kiel, 22. März. Heute Mittag fand, wie „W. . meldet, die Taufe und der Stapellauf des großen Kreuzers A statt. Zu der Feier hatten sämmtliche im Hafen ankernden Kriegsschiffe Deputationen entsandt. Nachdem kurz vor 12 Uhr Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich die Taufkanzel hetrelen hatten, hielt der Abmiral von Köster die Taufrede, in welcher er darauf hinwies, daß dieses Schiff das erste seiner Klasse sei, und den Wunsch aussprach, daß seine Besatzung stets der nationalen Tugenden, der seemännischen Tüchtigkeit und der glühenden Hingabe an Kaiser und Reich und an die Marine eingedenk sein möge, welche den Mann auszeichnen, dessen Namen zu führen das Schiff bestimmt sei. ‚Mäöge Gottes Hand“ so schloß der Redner, „über dem Schiffe sein auf allen Fahrten!“ Nachdem der Admiral von Köster mit einem dreimaligen, Hurrah geendet hatte, taufte Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin zeinrich im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers das

chiff auf den Namen „Prinz Heinrich“. Der Stapellauf ging sodann glücklich von statten.

Hessen.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog ist am Dienstag aus Italien wieder in Darmstadt eingetroffen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das „Amtsblatt“ veröffentlicht eine Bekanntmachung, kraft deren die Kronprinzessin-Wittwe, Erzherzogin Stephanie des Protektorats über das österreichische Rothe Kreuz enthoben und das Protektorat bis auf weiteres der Erzherzogin Marie Valerie übertragen wird.

Großbritannien und Irland.

Das Unterhaus genehmigte, wie „W. T. B. berichtet, gestern die zweite Lesung der Bill, betreffend die Handel s⸗ schiffahrt, welche die Haftpflicht der Schiffseigenthümer bei Beschädigungen von Molen, Häfen, Kanälen, Quais und Werften erweitert. Bie Antragsteller hatten eingewilligt, den zweiten Artikel der Bill zu streichen, wonach die Haftpflicht der Schiffs⸗ eigenthümer bel Zusammenstößen ihrer Schiffe mit fremd—⸗ ländischen Schiffen sich entweder nach dem Werth von Schiff und Ladung oder, wie bisher, nach dem Tonnengehalt richten solle, je nachdem . die kleinere Haftpflichtsumme ergebe; der Kronanwalt' hatte sich entschieden gegen diesen Artikel aus⸗ gesprochen. Sodann nahm das Haus die zweite Lesung der von der Regierung acceptierten Bill an, welche die Haft⸗ pflicht der Arbeitgeber bei Unfällen landwirth⸗ schaftlicher Arbeiter erweitert.

Der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain hat den au stralischen Gouverneuren ein Telegramm gesandt, in welchem er meldet, das Kriegsamt biete den Australiern 114 Sffiziersstellen in der Infankerie und Artillerie an.

Rußland.

Wie die „Russische Telegraphen-Agentur“ meldet, ist der Großfürst Alexander Michailowitsch zum Prãsidenten des Raths für Handeleschiffahrt im Finanz-Ministerium er⸗ nannt worden.

. Italien.

In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkam mer ver⸗ las, dem „W. T. B.“ zufolge, der Präsident einen von dem Deputirten Cambray⸗Digny und 14 anderen, der Majoritãt angehörenden Deputirten eingebrachten Antrag, wonach die Geschäftsordnungskommission beauftragt werden soll, die Ge⸗ schäftsordnung so abzuändern, daß der regelmäßige Gang der parlamentarischen Arbeiten gesichert sei. Diese bänderungen sollten am zweiten Tage nach ihrer Einbringung in der Kammer ohne vorgängige Berathung oder Abstimmung provi⸗ sorisch in Kraft treten. Der Deputirte Cambray⸗Digny verlangte, daß der Antrag auf die Tagesordnung für morgen gesetzt werde. Der Minister⸗Präsident Pe lloux erklärte, die Negierung überlasse der Kammer die Entscheidung. Der Deputirte Pantano proiestlerte lebhaft und sagte, er und seine Freunde würden am folgenden Tage die Einberufung der Konstituante beantragen. Del Deputirtè Giolitti betonte, die konstitutio nelle QOpposilion befinde sich in einer schwierigen Lage da sie zwischen den Mißbrauch der Geschäftgordnung und eine die Verfassung verletzende Vorlage gestellt sei, sie könne sich nicht darauf einlassen, über die Ab⸗ dankung des Parlaments zu berathen. Der Deputirte di Rudini führte aus, er könne nicht für einen Antrag stimmen, der der Geschäftsordnungskommission diktatorische Gewalt verleihe; doch wünsche er, daß derselbe auf die Tagesordnung für den folgenden Tag gesetzt werde, damit man sobald als möglich aus der peinlichen Situation herauskomme. Der Antrag Cambray⸗Digny wurde sodann in namentlicher Abstimmung mit 216 gegen 89 Stimmen angenommen.

Amerika.

Das Kanonenboot der Vereinigten Staaten Wheeling“ geht, wie dem „Reuter'schen Bureau“ aus Wafhington ge⸗ melbet wird, nach Taku, um alle Angehörigen der kaukafischen Rasse zu schüßen. Die Vereinigten Staaten handelten bei Entsendung des Schiffes unabhängig, nicht in Theilnahme an einer internationalen Demonstration.

Afrika.

Ein in Kapstadt eingetroffenes amtliches Telegramm aus Warrenton besagt: Der Feind ist 1 weniger zahlreich; er behauptet aber seine Stellung am lußufer, die mit den

Illisch Feldgeschũtzen nur 24 erreicht werden k 2

Geschuͤtze des ind anscheinend urige worden.

Die Londoner Blätter melden aus Kroonstad vom 18. d. M.: Die dortigen Burenmannschaften erwarteten kampfez⸗ muthig die anrückenden Engländer. er Präfident Krüger

Feindes

habe eine feurige Ansprache an die Burgher gehalten, worin

er sie zum Ausharren im Freiheitskampfe ermahnt habe. Wenn auch die Engländer für jetzt Bloemfontein besetzt hielten so werde sicherlich die Unabhängigkeit des Vaterlandes doch schließlich gewahrt bleiben. Der Präsident Steijn hielt eine ähnliche Ansprache und k, die Burgher sollten der Proklamation des Feldmarschalls Lord Roberts, betreffend die Riederlegung der Waffen, nicht Folge leisten. Die Ansprachen hätten die Burgher mit Begeisterung erfüllt.

Der „Standard“ meldet aus Bloemfontein vom 2 d. M, daß 40600 Transvaalburen von Colesberg nach der Grenze des Basutolandes zu entkommen suchten; voraus sichtlich würden sie gefangen werden.

Wie die „Times“ aus Rouxville vom 29. d. M. er⸗ ö.. haben die Engländer Rouxville und Smithfield

esetzt.

Aus dem Burenlager in Glencoe wird dem „Reuter'schen Bureau“ vom 17. d. M. gemeldet, es sei eine vollständige Sammlung von unter dem Namen Dum⸗Dum⸗ Patronen!“ bekannten Expansivpatronen zum Lee⸗Metford—- ewehre, welche die Buren bei britischen Soldaten in Natal ge= ö. hätten, angelegt und dem britischen Kriegsamt zugesandt worden.

Dasselbe Bureau erfährt aus Barkly East vom 19.8. M, daß die telegraphische Verbindung mit Dordrecht wieder her— . sei; die britischen Flüchtlinge kehrten wieder zurück.

ungefähr 700 Gewehre mit 50 000 Patronen seien eingeliefert worden. Eine große Menge von Waaren, welche Plünderer aus den Magazinen genommen hätten, werde zurückgebracht.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die te en Sitzungen des Reichtz⸗ tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (174) Sitzung des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Freiherr von Thielmann beiwohnte, wurde zunächst die zweite Be⸗ rathung des Reichshaushalts⸗-Etats für 1909 fortgeseßzt. Die Einnahmekapitel:, Besonderer Beitrag von Elsaß Lothringen“, „Veräußerung von . Festungsgrundstücken“, „Ueber⸗ schüsse aus früheren Jahren“, „Zum usgleiche für die nicht allen Bundesstaaten gemeinsamen Einnahmen“, „Matrikular⸗ beiträge und Außerordentliche Deckungsmittel“ warden an⸗

enommen. Ebenso wurden das Etatsgesetz, welches mit

ücksicht auf die inzwischen zu stande gekommene Reichs⸗ schuldenordnung umgestaltet ist, und das Anleihegesetz in der Fassung angenommen, welche ihnen die Budget= kommission gegeben hat. n das Etatsgesetz wurden auch die Bestimmungen Über die vorläufige gesetzliche Ordnung des Scheckverkehrs aufgenommen. Außerdem hat die Kom⸗ mission folgende Resolution vorgeschlagen;

Den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage mit dem nächffen Etatzentwurf die Grundsäße der Reichs perwaltung über die Deckung von Ausgaben des Reichs durch Aufnahme von Anleihen mitzutheilen. J

Der Etat balanciert nach den Beschlüssen zweiter Lesung in Einnahme und Ausgabe mit 2059 825 412 i, die Anleihe beläuft sich auf 72 620 029 MJ .

Nach Erledigung einiger Petitionen wurde bei Schluß des Blattes der Gesetzentwurf wegen Verwendung überschüssiger Reichseinnahmen aus dem Rechnungs⸗ jahr 1960 in der von der Kommission vorgeschlagenen Fassung nach kurzer Debatte in zweiter Berathung angenommen.

Das Haus der Abgeordneten nahm in der heutigen (62) Sitzung, welcher der Justiz⸗Minister Schönstedt beiwohnte, den Gefetzeniwurf, betreffend die. Aende⸗ rung der Grenzen des Stadtkreises Posen, des Kreises Posen (Ost) und des Kreises Schr oda und die ander weite Bestimmung des Wahlortes für die Wahlen zum Hause der Abgeordneten im zweiten Wahlbezirke des Regierungsbezirks Posen, und den Gese tzen wurf, be⸗ treffend die Erweiterung des Stadtkreises Halle a. SJ, in dritter Berathung ohne Debatte an und ging dann zur Berathung von Petitionen über. .

Die Ägrarkommission beantragt, die Petition des Vorsitzenden des Reumärkischen Viehhändlerverelns, P. Kech zu Landsberg a— W. um Abänderung des Viehseuchengesetzes der Regierung als Material zu üäberweifen, und das Haus beschließt ohne Debatte demgemäß. ;

Diefelbe Kommission beantragt ferner, die Petition des Magistrats zu Forst i. C. um Gewährung einer Staaisbeihilfe mu Regu⸗ lierung der Görlitzer Neisse der Regierung als Material zu übe rweisen.

Ab. Brauer⸗Forst (fr. kons) weist auf die großen Schaden hin, welche die beiden letzten großen Ueberschwemmungen der Götlitzer Jteize auf den Ländereien und in der Stadt Forst herren en baben, bitiet die Reglerung um wohlwollende Prüfung des Petitum und beantragt die Ueberweisung zur Berücksichtigung.

Das Haus beschließt nach dem Kommissionsantrag.

Feber die Petition der Grundbesitzer Rönsch und Genossen ö Penzig um Abstellung von Mißständen in der Zu am mene gung fache von Penzig, Kreis Görlitz, geht das Haus auf Antrag d Agrar kommission ohne Debatte zur Tagegordnung über. ns

Die Petition des Vorstandes des Hannoverschen Stãdtevereln in Hannober um Aufhebung des Geme indesteuernoꝛrre . ben'geamten, Geiß tichen' und Lehrer wird auf Antraß ö Gemeindekommifsion der Regierung unter Hinweis auf frühere ach schlüff des Hauses, in denen die Regierung um Vgl ung . hierauf berüglichen Gesetzentwurfs ersucht wurde, als Material ü wiesen. ö ssh in

Ueber die e des Pfandkammerbesitzers Fran Ham 2. Berlin um Beseitigung der Monopolisierung des 36 3. fammerbetrtebes in Berlin oder Gewährung, einer g. ö digung gebt das Haus auf Antrag der Jaftizkommission zur Tag ordnung ũber.

(Schluß des Blattes.)

Qatistik und Volkswirthschaft.

Konkursstatistik.

nach yet porssysge Mr geiler gen Lais cr, Ft n . Amt jut Konkareeftat i gelangten im vier ten Vie rtelisg Cs im im Deutschen Reich 1933 neue Konkurse zur Zählung, gegen vierten Vierteljahr 18938.

im 6

22

verbandes der

den 145 Anträge auf Konkurgeröffnung wegen Mangels

1 . die Kosten des Verfahrens deckenden Massebetrages ab⸗ ef und 1757 Konkursverfahren eröffnet; von letzteren hatte in Fallen der Gemeinschuldner ausschließlich die Konkurgeröffnung

lng g der wurden im vierten Vierteljahr 1899. 1724 (4. Viertel- hr Bös; 1620) Konkursverfahren, und zwar durch Schluß vertheilung 6h urch Jwangsvergleich zog, infolge allgemeiner Einwilligung 31 . wiegen Maffemangels 101. In 610 beendeten Konkursverfahren

läubigerausschuß kestellt. 36 nan ein 86. 3 1933 neuen und den 1724 beendeten

erfahren betrafen:

gui Personen. 1724 1520 Jachlãsse 1 * = 1 1 14 126 125 handelsgesellschaften H 70 Henossenschaften . 5 4 andere Gemeinschuldner. 17 5.

Zur Arbeiterbewegung.

Zar Lohnbewegung der Berliner Möbeltransport arbeiter berichtet die Dt. W.“, daß. nachdem am Dienstag die Möbel- lutsher, dilfsarbeiter und Packer bei verschledenen großen Firmen die Arbeit niedergelegt hatten, durch die Vermittelung des Zentral⸗

Handels. und Transportarbeiter folgender Vergleich sclofsen wurde⸗ „Für sämmtliche Arbeiter wird eine, Ar, rel pon 6 Uhr früh bis 7 Ubr Abends einschließlich der üblichen Paufen festgesetzt. Festangestellte Arbeiter erhalten when Wochenlohn von 25 6 nicht festangestellte einen Tagelohn von 4, Ueberstunden lbisber überhaupt nicht bezahlt) werden mit 75 3 sit die Stunde vergütet. Für die Zeit vom 15. März bis 15. April t der Lohn für alle Arbeiter auf 5 „S täglich zu erhöhen. Wird Gonniags gearbeitet, so ift bis 19 Uhr Vormittags der halbe fest⸗ gesetzte Tagelobn zu zahlen; wird länger, etwa his 12 oder ] Uhr, zearbestet, so ist der volle Tagelohn zu jahlen. (Vergl. Rr. 64

Bl. ö gh Wiederaufnahme der Arbeit in den hiesigen Tischlerei⸗ Betrseben ist. demselben latte zufolge, schon am Mittwoch an ver- schiedenen Stellen erfolgt, obwohl nach den am Dienstag an⸗ genommenen Ginigungsvorschlägen die Arbeit erst mit dem Anfang nächser Woche beginnen sollte vergl. Nr. 71 d. Bl).

Aus Prag meldet W. T. B.“, daß fast in allen böhmischen goblenbe zirken nur noch ein fleiner Bruchtheil der Belegschaften uuzstindig ist. In Falkengu ist der Ausstand beendet; fast die gesammten Belegschaften nahmen heute bedingungslos die Arbeit wieder auf (vergl. Nr. 71 d. Bl.).

Kunst und Wissenschaft.

AF. In der März. Sltzung der Berliner Gesellschaft für Inthropologie, am Sonnabend v. W., wurde vor Eintritt in die Tagezordnung das langlährige korrespondierende Mitglied der Gesell⸗ scast, der hochbetagt? Hr. Rudoll Philipp in St. Jago de Chile auz Anlaß feines 70 jährigen Doktor. Jubiläums einstimmig zum Chrenmitglied erwähli. Der Vorsitzende. Geheime Medizinalrath, Professor Virchow machte hierauf verschiedene Mittheilungen von allgemeinem 1 u. a. von der Auffindung wohlerbaltener Mammuth Ueberreste, einschließlich riesigee Stoßzähne, in der gäbe von Königgrätz, über die Heidenmauer von St. Odilien im Elfaß, über Funde aus der Rennthierzeit in den Thälern der Vösöre und Corrèze in Frankreich, worüber ein ,, Berk von Girod und Massenet vorliegt, u. s. f. Der Ge⸗ beime Sanstätsrath Dr. Bartels brachte Grüße. von dem Dr. von Landan, der seine Forschungen in Säd⸗Corsika sortsttzt und sie auf die Insel ardinien auszudehnen beabsichtigt. Dr. Görke überreichte die Abbildung eines altsächsischen Räncherhauses, wie solche noch vereinzelt vorkommen, aus Moor bei denen an der Elbe. Herr Mielke bat um Begutachtung der Herkunft einez alten Gürtelschlofse⸗ von durchbrochener, mit bunten Steinen zeschmickter Arbeit. Die Demonstration eines Kopfmessers durch hr. Placzek begegnete auß der Versammlung Zweifeln an der ,,,. dieser Methode, welche im wesentlichen sich der gleichen Mittel bedient, die vom Hutmacher bei Bestimmung der Kopf⸗ sommen angewandt werden, wenn auch unter entsprechender Ver. feinerung des bekannten Apparats, Den Vortrag des Abends hielt Dr. C. Seler, der durch seine Reisen in Zentral ⸗Amerika bekannte Forscher. Sein Thema lautete: Weitere Mittheilungen über die Ilterthümer von Quirigug“, und knüpfte an die früheren Be⸗ richte on ausgedehnten Architekturresten an, die vor elnigen Jahren, im Uimwalde versteckt, an der Grenze der Staaten Guatemala und Honduras gegen Mexilo, zumeist noch auf mexikanischem Gebiet, aufgefunden worden sind. Sie gebören dem sagenhaften Volk der Mayas an, die eine von den Afteken in Mexiko in vielen Stücken erheblich abweichende Kultur enbtwidielung genommen haben müssen. Die Mayas bewohnten wahr⸗

heimlich die Halbinsei Yucatan; die Funde sind auf einer Linie gemacht worden, welche vom Lago de Terminos, nördlich der genannten Halbinsel, nach dem sich in

die Hondurasbai, südlich davon, ergießenden Rio Montagug ln gieben ist. Auf dieser Rouie begegnet der Reisende zuerst enfoͤmigem Hochplateau, das weiterhin in waldreiches Bergland iberzeht. Dag letztere ist der Ort, wo in weitem Umkreis um die großartige Trümmerstätte von Quirigug, inmitten üppiger tropischer Vegetation, zahllose steinerne Baudenkmäler gefunden worden find, fast qußnahmslos bedeckt mit einer Bllderschrift, die zu entfffern ö Forschern kaum geringeren Anreiz gewährt als die Hin zu Ende geführte Enträthselung der egppt schen Hieroglyphen. ö neuen Mittheilungen des Vortragenden bezogen sich auf diese . Aufgabe. Es gelang Dr. Seler an der Hand zahlreicher n der Nachweis, daß ein großer Theil der Aufgabe, durch r und anderer Forscher scharfsinnige Kombinationen bereits die . Lösung gefunden hat oder derselben entgegengeht. Diese n ersuchungen bezogen sich hauptsächlich auf die Bilderschriften, mit 1 viele übermannghohe Stelen bededt sind. welche, vierseitige PƷe men er abgestumpfte Pyramiden darstellend, fich vereinjelt im dichtesten ald. oder Urwald finden. Es stellte sich bei genauer Untersuchung li. Bilder heraus, daß sie in drei Gruppen zu sondern waren, deren ; i Wiederkehr in den verschiedensten Kombinationen den Beweis ie daß es sich in Wahrheit um eine Bilder schrift mit Inhalt . e. Die erste Gruppe sind ohne Schwierigkeit und sicher zu . Zablzeichen. Die Zablen 1 bis 4 sind durch ebensoblel

. e wiedergegeben, die Zabl b durch einen vertikalen oder horizon. =. te Drei Striche sind also 165, drei Striche und 4 Punkte 36 Striche —= 20. Zahlreichere Zeichen oder Striche über 20 hinaus mn ht doranden. Dagegen werden größere Zablen mit den vor. 2 ö 20 Zeichen in ähnlicher Art ausgedrückt, wie es in unserem ke 1 System geschleht, bei dem bekanntlich jede Zahl nach links n ec Stellenwerth der rechts daneben befindlichen Zahl besitzt. n der Stellenwerth in den Zahlen der Mayas ein anderer, nämlich nal wan ia ache, dann der dreihundertundsechzigfache, der aj dreihundertsechzigfache und der 20 mal 20 mal drei- el ertsechfigfache. Eine Gruppe. von Bildern be—⸗ n ʒeich in geringen Varianten immer wiederkehren

ditsen ; ond und Sternen in * Bildern und gewiffe 2 er ließen vermuthen, kaß man hier die Zeichen von 18 Monaten

die sich von je einem der andern neun nur durch einen stark hervor⸗ tretenden Knochen am AUnterkliefer unterschieden. Außer dem wurden noch 2 etwas abweichende Zeichen, daz eine das Bild einer Eidechse darstellend, gefunden. Die Gesammtzahl dieser Gruppe = 20 Bllder, legte die Vermuthung nahe, daß auch diese 20 Bilder Zahl⸗

zeichen selen. Man brauchte diese Voraussetzung nur auf die Ent⸗

zifferung anzuwenden, um dle Bestätigung zu empfangen, daß sie richtig sei. An den Stelen finden sich nämlich die Bilder in vertikaler An⸗ ordnung, also vertikale Reihen bildend, vor. Horitontal nebeneinander zeigten sich in den vertikalen Reihen meist dieselben bekannten Monats bilder, aber in der einen Reihe begleitet von den Zahlzeichen der ersten Gruppe, in der jweiten von einem der 26 Zeichen der dritten Gruppe. Es entstand aus dieser Beobachtung die Ver⸗ muthung, daß man in beiden nebeneinanderstehenden Bildern Angaben des gleichen Monatstageg vor sich habe. Hiernach war die Ent⸗ räthselung der 20 Zeichen der dritten Gruppe nicht schwer, und man ermittelte die beiden besonderen Zeichen als diejenigen für 10 und 20, während sich z. B. 4 und 14 nur durch den starken Knochen am Unterkiefer unterschieden, den das Bild für 14 besitzt, 4 aber nicht. Diese Entdeckung fand im weiteren einen neuen Beweis für ihre Richtigkeit darin, daß an den Z3iffersäulen sich zuweilen merk— würdige Zahlenkunststücke nachweisen lassen. Ziffersäule 1 addiert zeigte z. B. die Differenz jwischen den Sammen von Ziffersãulen 2 und 3 und dergl. Die Inhalts⸗Ausbeute, welche sich auz diesen Enträthselungen ergiebt, ist bis jetzt, wie man sieht, aller— dings ziemlich unbedeutend. Die Stelen erscheinen hiernach als die Träger bemerkengwerther Menatsdaten, die man vielleicht nach einer längeren Reihe von Jabren hier doppelt verewigte, etwa als wollten wir an einer jetzt ju setzenden Jahrhundertsäule ohne weiteren Kom- mentar wichtige geschichtliche Daten verewigen. Weitere Aufschlüsse bleiben abzuwarten.

Die gegenwärtig im Kunstgewerbe⸗Museum ausgestellte Sammlung von Gold. und Silberarbetten, welche für die Beltausstellung in Paris bestimmt sind, ist noch durch eine größere Anzahl vortrefflicher Silberstücke aus dem Raths filberschatz der Stadt Hamburg und dortigem Privat- besitz bereichert worden. Der darunter befindliche stattliche Krystallvokal in reicher Silberfassung sowie der große, aus Elfenbein und Silber hergestellte Fisch sind Ehrengaben des Senats für die auf der Unter-Clbe in den Jahren 1898 und 1899 ver— anstalteten Regatten. Besonders reizvoll sind die in natnralistischen Formen gehaltenen Eßgeräthe. Sämmtliche Stücke sind Arbeiten des Bildhauers und Ziseleurß Alexander Schönauer in Hamburg. Die Ausstellung wird nur noch wenige Tage geöffnet bleiben.

Bauwesen.

Deutsche Burgen. Von Bodo Ebhardt. Verlag von Ernst Wasmuth, Berlin X., Markgrafenstr. 35. Zweite Lieferung. In dieser zweiten Lieferung dez Werks wird zunächst noch die aus— führliche und reich illustrierte Beschreibung des Schlosses Langenburg a. d. Jagst, des Stammschlesses der Fürsten zu Hohenlohe Langenburg, fortgesetzt und zu Ende geführt. Eine am Schluß beigefügte Zeittafel giebk eine Uebersicht der Geschichte der Burg und des Fürstengeschlechts seit dem Jahre 12601. Als fünfter 6 folgt dann die Schilderung der Burg Stetten am Kocher. Diese Burg gehört zu den wenigen ihrer Ark, die niemals von Feindeshand zerstört worden sind. Sie liegt auf einem steilen Uferberge des Kocherthales, hoch über dem Dorfe Kocherstetten bei Künzelsau in Württemberg und ist ein uralter Sitz eines uralten Grafengeschlechts. Alle Theile der Burg sind noch wohl erhalten, theils aus wuchtigen Bossenquadern, tbeils, besonders in den äußeren Bauten, aus rohen Bruchsteinen ausgeführt, nirgends aber ohne einen großen Zug und überall eine Fülle bon malerischen Bildera bietend. Mit dem trotzigen, reiche Schätze an Urkunden bergenden „AUrchivthurm und dem malerischen. Epheuthurm / wetteifert der nördliche Mauerthurm und mit diesem der wunderlich gestaltete Thorthurm. In ihrer Weltabgeschiedenheit und Unberührtheit (seit dem Neubau des Barockschlosses von 15716) macht die ganze Burg einen wunderbar traumhaften, poetischen Cindruck. Außer einer sorgfältigen, von dem Herausgeber gezeichneten Rekonstruttion sind der Beschreibung ltere und neuere Ansichten und zahlreiche bauliche Details beigegeben, während der geschichtliche Abriß durch Falsimiles von Urkunden und Abbildungen von Siegeln des alten Geschlechts von Stetten, dem die Burg noch heute als Wohnsitz dient, er— lärtert ist. Im Gegensatz zu der eben erwähnten Beste ist die Burg Leofels, die sich auf einer Bergnase am linken hoben Ufer der Jagst erhebt und durch ihre Bauformen auf das Ende des 12. Jahr⸗ hunderts hbinweist, seit 1864 abgedeckt und verfallen. Auch der ihr gewidmete Abschnitt ist mit Ansichten, Grundrissen, Schnitten, einer Wiederherstellungsskinje, sowie Aufnahmen von architektonischen Details ausgestattet. Unter den letzteren fallen als besonders die schönen ro, manisch⸗gothischen Fenster auf. Das bei weitem interessanteste Kapitel der Lieferung ist jedoch das nun folgende, welches von der Salslãburg bei Neustadt an der fränkischen Saale handelt. Die umfangreiche Veste erhebt sich auf dem steilen linken Ufer dieses Flusses, gegenüber der ihm von Westen zuströmenden Brend, und gewährt einen weiten Blick aufwärts in deren Thal sowie auf den Kreuzberg und das Rhöngebirge. Uagleich den meisten anderen deutschen Burgen bilden ihre Ringmauern ein großes, unregelmäßiges, mit dem Berg— ausläufer spitz zulaufendes Dreieck von etwa 10700 4m Flächeninhalt. In diesem weiten Raume liegen die ver—⸗ schiedenen Wohnbauten und Thürme fast wie die Bauten einer kleinen Stadt ohne einen Mittelpuntt der Anlage zerstreut. Der Saljburg wird eine große geschichtliche Vergangenheit bei, gemessen. Keine Geringeren als die Karolinger sollen hier Hof gehalten haben, von Karl Martell bis zu Karl dem Großen und seinen Nachsolgern, und dann wieder die folgenden deutschen Herrscher bis zu Kaiser Otto III. Die Frage, ob diese Burg wirklich die Stätte der alten Kaiserpfalz Saltz“ gewesen und letztere nicht vielmehr in Neustadt gestanden hat, läßt sich, wie der Verfasser nach⸗ weist, aus urkundlichen Quellen freilich nicht beantworten; da⸗ gegen spricht die hohe Lage, die für eine Kaiserliche Pfalz un- gewöhnlich wäre. Indessen lassen die Bauten und ihr Stil jedenfalls erkennen, daß die ganz. Sallburg in ihrem heutigen Umfang schon im Bezinn des 11. Jahrhunderts oder bereits in vorromanischer Zeit als einheitlicher mächtiger Steinbau bestanden hat. Heute sehen wir neben und auf schwer bestimmbarem, fehr altem Mauerwerk eine große Anzabl prächtiger romanischer Bauten, dann gothische Umbauten, dann jahlreiche Ausbauten des 16. Jahrhunderte, zuletzt werthlose Flickarbeiten und eine Kirche im Ruandbogenstil der vierziger Jahre des vorigen. Jahrhunderts. Ueberall schmücken Busch und Baum die heimlich räthselvollen Winkel, während elne dichte Grasnarbe den Boden über, deckt, Tausende von abgestürjten Bausteinen und vielleicht auch noch manch altes Stück Geräth verbergend. Zahlreich sind die Spuren verschiedener Bauperieden, zablreich die vermauerten und wieder neu durchgebrechenen Fenster und Thüren, die verschleypten und wieder ver- mauerten Architerturtheile, und räthselvoll erscheint die Zweckbestimmung mancher Bauten namentlich der sogenannten . Münjen'. Wunderbar malerisch aber sind alle diese Zeugen eineg reichen Lebens aus den ver— schiedenen Zeftaltern, in denen die Burg bewohnt war. Auch die Auts— beute der von dem Verfasser vorgenommenen Untersuchungen und Auggrabungen an allerlei Zeichen, Wappen und Inschriften erwies sich als groß und interessant. Der Bedeutung des Inhalts entsprechend ift die illustratibe Ausstattung diefes in der vorliegenden Lieferung noch nicht abgeschlossenen Abschnitts ganz besonders glänzend und schön. Außer einer aquarellierten Aufnahme der Burg von der Südselte, welche in der Kunstanstalt des Wagmuth'schen Verlags nach dem Driginal von Richter bon Rheinsberg in Chromolithographie aufs er slrgft wieder . ist, findet man im Text eine Reihe von

photographischen Aufnahmen der einzelnen Bauten, Grundrisse, Ab, bildungen architeltonischer Ginzelheiten 2c. sowie ferner eine Doppeltafel mit drei Ansichten und einem Dur schnitt und endlich eine fein aus— geführte Tafel in Heliograväre, auf welcher der Verfasser die Rekon

struktion der ganzen Burg nach dem Zustande um das Jahr 1200 dersucht bat. Nach dieser neuen Probe darf man auch den weiteren Lieferungen des Werks und den Erfolgen der Bestrebungen der Ver⸗

deutscher Burgen“, denen es als Organ dient, Die genannte Vereinigung, die sich des Allerhöchsten Wohlwolleng Seiner Majestät des Kaisergz erfreut und rotektorat Seiner Hoheit des olstein steht, hat, wie bei dieser zu werden berdient, bereits ein bemerkengwerthes praktisches Resultat zu verzeichnen: sie hat die im ersten Heft der Deutschen Burgen“ heschriebene alte ehrwürdige Marksburg bei Braubach a. Rh. zum Zweck der Wiederherste lung etwerben können. Das Werk . Deutsche Burgen ; erscheint in 10 vornehm ausgestatteten, auf geschöpftem Papier mit Schwabacher Lettern und Zier⸗Initialen gedruckten Lieferungen von je 6 Bogen, Folioformat, sede in alterthümlich charakteristischem Pergamenteinband mit metallischen Ecken (Pr. je 12 50 . icht nur der schaffende Architekt wird in dem Werte Vorbilder fär die Wiederherstellung alter Bauten finden, sondern auch der Geschichts⸗ und Kunstfreund mannigfache Anregung daraus schöpfen.

Land⸗ und Forstwirthschaft. Die italienische Agrumenernte.

Der Kaiserliche General⸗Konsul in Neapel berichtet unter dem 12. d. M. Folgendes:

Wie aus der soeben zur Veröffentlichung gelangten amtlichen Statistik erhellt, ist die nunmehr abgeschlossene Agrumenernte in Italien eine besonders ergiebige gewesen:

Mit den drei Vorjahren verglichen, stellte sie sich, wie folgt (in Kisten zu 100 Stück; Orangen, Zit

Dber⸗Italien .. Mittel · Italien. Süd · Italien

einigung zur Erhaltun mit Interesse entgegen

erzogs Ernst Günther zu Gelegenheit mitgetheilt

unter dem Schleswig

ronen, Mandarinen): 1899/1900

10 930 000 28 500 000

8 835410 10 620 009

25 407 300 19 804169 27 740 000

34 6405 000 29 3530 000 389 3500 000 40 48985 80

(Kisten ju 100 Stüch.

Die reichliche Ernte sowie die wachsende Schwierigkeit des nord⸗ amerikanischen Marktes drücken auf die Preise dergestalt, daß zum Beispiel in Palermo die Zitronen mit nur 12 Lire für 1080 Stück Früchte bester Qualität notierten, geringe Sorten aber nur 8 9359 Lire erzielen. Apfelsinen werden mit 20 - 25 Lire für 1090 Stück, bittere Drangen mit 10 Lire und Mandarinen mit 15 Lire bezahlt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln. Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den ‚Veroͤffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtg“, Nr. 12 vom 21. März 19900.)

Zusammen .

Pest. Britisch-Ostin dien. In der Stadt Bom bay verstarben:

im ,

in der . insgesammt

davon an Pest

19001899 18938 1900 1899 1898

R.. 23351421 1708 . 2385 1559 1842

An Pesterkrankungen wurden in den beiden Wochen 729 und 589 gemeldet, doch hat nach neueren Nachrichten aus der zweiten Hälfte des Februar die Zahl der Peststerbefälle dann wieder beträchtlich zu⸗ genommen.

In Kalkutta, wo die Berichtswohen anders als in Bombay abgegrenzt werden, starben in der am 27. en in der am 17. Februar endenden Woche 199 Personen est. Im Bezirk Patna waren bis zum 27. Januar im Ganzen 330 Personen der Seuche zum Oofer gefallen, in der am 3 Februar endenden Woche aber erforderte die Krankheit dort weitere 620, in der am 10. Februar endenden Woche fernere 675 und in der am 17. Februar endenden Woche noch 966 Opfer.

Aus Osaka, wo die Seuche ebenso wie in Kobe Ende Januar endgültig erloschen zu sein schien, wird nachträglich mitgetheilt, daß der erste Pistfall die 153 jährige Tochter eines Angestellten einer Baumwollenspinnerei betraf, und daß sich im Ganzen bei 10 von ins gesammt 40 Erkrankungen scheinbar eine Beziehung zu der Verarbeitung von Baumwolle nachweisen ließ. Die meisten der von der Regierung alsbald nach Feststellung des ersten Pestfalles angeordneten Maßregeln sind hier schon erwähnt, namentlich wurde auch das Publikum über die Krankheitszeichen der Pest aufgeklärt und angewiesen, jede verdächtige Erkrankung zur Anzeige zu bringen. Fabriken mit mehr als 10 Arbeitern hatten ihr Personal allwöchentlich einer besonderen ärztlichen Untersuchung zu unterwerfen. Die Ablieferung gefangener oder todt aufgefundener Ratten und Mäuse zum Zweck mikroskopischer Untersuchung wurde angeordnet und die Vernichtung eines aufgefundenen oder gefangenen Thieres mit Strafe bedroht. Eine allgemeine Verfolgung dieser Nagethiere wurde angeordnet.

Vereinigte Staaten von Amerika. in Port Townsend (im Staate Wasbington am Stillen Ozean) ein Schiff an, das zwei anscheinend an Beri⸗Beri leidende Personen an Bord hatte. Als der eine dieser Kranken starb, wurde das Schiff in Quarantäne gelegt; in der Leiche wurden bakteriologisch Pe st⸗ Die Thatsache wurde telegraphisch allen Vafenbehörden der V. St. mitgetheilt und zur Vorsicht bei der Diagnose von Beri. Berik aufgefordert. Auf dem Schiffe sind im Ganzen 17 Erkrankungen mit drei Todesfällen festgestellt.

ĩ Kalkutta. In der Zeit vom 4. bis

1891 - 1895

23. Januar.. 30. Januar..

Januar endenden Woche

Japan.

Am 30. Januar kam

bazillen nachgewiesen.

Britisch⸗Ostindien.

17. Februar sind 105 Personen an Cholera gestorben. Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in der Woche vom 16. Dejember v. J. bis 12. Januar d. J. in Rio de Janeiro 30 Todesfälle, vom 3. his 10. Februar in Havanna 2, und am 16. Februar in Matanzas 1L Ertrankung; am 10. Februar wurden in Cienfuegos auf einem Schiff, das in Quarantaͤne gehalten wurde, 7 Fälle festgestellt.

In Sorocaba hatte die Gpidemie bis zum 19. Februar zu. genommen, sodaß an diesem Tage 146 Gelbfieberkranke im Bestande Dabei war damals nur noch der allerärmste Theil der Be—⸗ völkerung, welcher die Mlttel zur Flucht nicht besitzt, in der Stadt anwesend, und um diesen bei der gegenwärtigen Stockung von Handel hat die Regierung beschlossen, in Sorocaba schleunigst zu bauen. . Branca hatte sich der Stand der Seuche bis zum 19. Februar nicht verändert, in dem Städtchen Tiers, nordwestlich von Sorocaba an der Eisenbahn, waren aber ebenfalls 8 Fälle von Gelbfieber festgestellt.

Pocken.

Britisch-Ostindien,. Während des Jahres 1898 waren in Bombay 3 Personen, während des letztabgelaufenen Jahres 1899 (bis zum 26. Dezember) dagegen 399 gestorben. Seitdem ist eine weitere beträchtliche Zunahme der robesfälle dort beobachtet, denn, nachdem in der am 26. Dezember endenden Woche 36 Pockentodesfälle vorgekommen waren, betrug deren Zahl in den fünf folgenden Wochen nacheinander: 68, 96, 143, 186, I29. Neben Pest und Pocken richteten während des Januar d. J. auch andere Krankheiten, namentlich Unterleibstyphus und „Fieber“, arge Verheerungen in B

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Madrid lo, Moskau 4, St. Petersburg 2, Warschau 3, Kalkutta 34 Todesfälle; Reg.. Bez. Hannover 3, Antwerpen 7, Paris 12, St. Petersburg 35, Warschau Flecktyphus: Warschau (Krankenhäuser) 11 Erkrankungen; etersburg 6 Erkrankungen;

und Vertehr zu beschäftigen, Wasserleitun .

Personen an den

St. Petersburg 7, Rückfallfieber: New JYoꝛk

Erkrankungen;

Genickstarre: