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den Gerichts⸗Assessor Leuthaus in Bonn zum Staats⸗ anwalt in Elberfeld, j
den Gerichts-Assessor Dr. Daniels in Aachen zum Staatsanwalt in Bonn, .
die Gerichts Assefforen Dr. Georg Meyer in Halber⸗ stadt, Cormann und Dr. Schneider in Köln, Sch weichler in Saarbrücken und Pr. Weygand in Düsseldorf zu Staats⸗ anwälten in Köln und —
den Gerichts-Assessor Dr. Pfefferkorn in Cassel zum Staatsanwalt in Trier zu ernennen, ferner —
dem Senats⸗Präsidenten bei dem Kammergericht Pr. Rathmann den Charakter als Geheimer Ober⸗Justizrath mit dem Range der Räthe zweiter Klasse,
dem Sberlandesgerichtsrath Becker in Hamm, dem Land⸗ gerichtsrath Rave in Altona, dem aufsichtführenden Amts⸗ richter bei dem Amtsgericht II in Berlin, Amts gerichtsraih . hierselbst, dem Vorsitzenden des Vorstands der
nwaltskammer in Köln, Rechtsanwalt, Justizrath Bloem in
Düsseldorf und dem Vorsitzenden des Vorstands der Anwalts⸗ kammer in Cassel, Rechtsanwalt und Notar, Justizrath Rieß daselbst den Charakter als Geheimer Justizrath, un .
dem Ober⸗Sekretär Melzer in Kattswitz, dem Gerichts⸗ schreiber, Sekretär Grzeskowiak in Löwenberg i. Schl., fowie aus Anlaß ihres Uebertritts in den Ruhestand dem Sekretär Hagemann bei der Staatsanwaltschaft des Land⸗ gerichts L in Berlin, den Gerichtsschreibern, Sekretären Nau⸗ mann bei dem Landgericht J hierselbst, Ju sch ka und Poppe bei dem Amtsgericht J hierselbst und Stüwert in Tuchel den Charakter als Kanzleirath zu verleihen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
den bisherigen Meliorations⸗Bauinspektor Krüger zu Breslau und den bisherigen Meliorations⸗Bauinspektor, Bau⸗ rath Recken zu Hannover zu Regierungs— und Bauräthen zu
ernennen, sowie . infolge der von der Stadtverordneten⸗Versammlung zu
Gelsenkirchen getroffenen Wahl den bisherigen Bürger meister von! Duderstadt Theodor Machens als Bürgermeister der Stadt Gelfenkirchen für die gesetzliche Amtsdauer von zwölf Jahren zu bestätigen.
Staats⸗Ministerium.
Der beim Historischen Institut in Rom beschäftigte wissen⸗ schaftliche Hilfsarbeiter Dr. phil. Josef Kaufmann ist bei bem Staats⸗Archiv in Magdeburg als „Archivar“ angestellt worden.
Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Dem Oberlehrer am Königstädtischen Gymnasium zu Berlin Pr. Johan nes Bolte ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden. .
Abgereist:
Seine Excellenz der Präsident des Evangelischen Ober⸗ Kirchenraths, Wirkliche Geheime Rath D. Dr. Barkhausen.
Nichtamtliches. Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 6. April.
Seine Majestät der Kaiser und König sprachen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Morgen vor der Fahrt nach Potsdam in der großbritannischen Boischaft vor. Die Rück— fahrt von Potsdam erfolgte Nachmittags um 3 Uhr. Um ühr 2 Minuten empfingen Seine Majestät mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin auf dem Lehrter Bahnhof Ihre Königlichen Hoheiten den Prinzen und die Prinzessin Heinrich, Höchstwelche mit dem Prinzen Waldemar zu mehrtäglgem Besuche hier eingetroffen sind.
Der Regierungs-Assessor Pahlke in Hadersleben ist der Königlichen Regierung in Schleswig zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Der Regierungs⸗Assessor Kluge in Ruhrort ist dem Land⸗ rath des Kreises Prenzlau, der Regierungs⸗Assessor von Hell⸗ dorf aus Baumersroda dem Landrath des Kreises Salzwedel, Regierungsbezirk Magdeburg, der Regierungs⸗Assessor Dr. Pachler in Berlin dem Landrath des Kreises Ruhrort und der Reglerungs-Assessor Graf von Luxburg in Berlin dem Landrath des Kreises Saarbrücken, Regierungsbezirk Trier, zur ö in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.
Laut Meldung des, W. T B.“ ist S. M. S. „Han sa“. Kommandant: Fregatten⸗apitän Pohl, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer⸗Geschwaders, Kontre-Admiral Fritze an Bord, gestern in Wusung eingetroffen.
S. M. S. „Habicht“, Kommandant: Korvetten— Kapitän Kutter, ist gestern in Loanda angekommen und beabsichtigt, am 19. April nach Kamerun in See zu gehen.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Der Kaiser fuhr, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Mittag bei der großbritannischen Botschaft ver, um zu der Crrestung des Prinzen von Wales seine Glück⸗ wünsche e n Gestern Vormittag hatte sich der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski auf die Bot⸗ schaft begeben, um gleichfalls seine Glückwünsche auszusprechen, mit ber Bitte, dies dem Lord Salisbury mitzutheilen. Außer⸗ dem sandte Graf Goluche wski an den Prinzen von Wales nach Kopenhagen ein Glückwunsch⸗Telegr amm ab.
Gestern Rachmittag fand unter dem Vorsitz des Ministers des Auswärsigen Grasen Goluchows ki eine gemeinsame
Antrag des Abg. Schamanek, betreffend die Einführung der
samen Budgets statt. Die Berathungen werden heute Nach⸗
mitt rtgesetzs werden. ; g g n che Landtag verhandelte gestern über den
als obligaten Lehrgegenstand an den
8 czechischer Unter⸗
Mitielschulen Böhmens mit 6 richtssprache. Der Antrag wurde nach längerer Debatte mit allen gegen die Stimmen der Deutschen der Schulkommission zugewiesen. Im Laufe der Debatte er⸗ klärte der Abg. Schamanek, die Erlernung der russi⸗ schen Sprache sei aus praktischen, industriellen und ge⸗ werblichen Gründen sowie aus Handelsrücksichten nothwendig; denn Rußland sei noch ein Boden für die czechischen In⸗ dustriellen und Handelsleute sowie für den Export böhmischer 6 Der Abg. Stein beantragte den Uebergang zur
agesordnung; der Antrag wurde jedoch nicht genügend unter⸗ stütßzt. Der Abg. Eppin ger erklärte sich gegen den Antrag, weil er sich von der Durchführung keinen praktischen Erfolg verspreche und der Antrag die Kompetenz des Landtages überschreite. Die Einbringung des Antrags sei eine Demonstratien gegen die beabsichtigte Einführung der deutschen Sprache als allgemeiner Verstaͤndigungs prache. Nachdem der christlich⸗soziale Abg. Opitz sich gleichfalls gegen den Antrag ausgesprochen hatze, führte der Abg. Graf Adalbert Schönborn aus, der konservative Großgrundbesitz sei nicht dafür, daß die russische Sprache als obligater Gegen⸗ stand an den Mittelschulen eingeführt werde, Er erkenne jedoch an, daß mit Ruͤcksicht auf den geschäftlichen Verkehr mit Rußland es angezeigt sei, die russische Sprache an den Real⸗ schulen als nicht obligatorischen Gegenstand einzuführen. Seine Partei werde für die Zuweisung des Antrags an die Kom⸗ mission stimmen. Der Abg. Sokol Czeche) meint es be⸗ stehe eine Strömung für die Erlernung der russischen Sprache, bie niemand hindern könne. Man verspreche sich hiervon einen allgemeinen Vortheil für das böhmische Volk. Der Abg. Adamek betonte, die volkswirthschaftliche Entwickelung Rußlands verbinde die ganze Welt. Die Erlernung der russischen Sprache ermögliche eine Anknüpfung von geschäft⸗ lichen, gewerblichen und Handelsbeziehungen. Der Abg. Fort (Czech) erklärte, es sei ein überwundener Standpunkt, von der russischen Knechtschaft, der russischen Knute und dergleichen zu sprechen, und hob den Fortschritt der russischen Kultur hervor. Die Czechen strebten gegenüber Rußland nur das an, was die Deutschen hinsichtlich Deutschlands thäten. Bismarck habe die Freundschaft Rußlands gesucht. Dieser Politik habe Oesterreich große Opfer bringen müssen. .
Im salzburger Landtage führte gestern der Landes⸗ Präsident Graf St. Julien⸗-Wallsee in Beantwortung einer Interpellation aus, die österreichischen Behörden hätten alle Schritte unternommen, um die Aufhebung der von der bayerischen Regierung verfügten Grenzsperré gegen das salzbuiger Vieh wegen der Maul⸗ und Alauenseuche zu erwirken. Es fei gelungen, die Bewilligung des Vieherports im Wege einer ausnahmsweisen Grenzkontrole zu erwirken. Da die Seuche im Kronlande nunmehr erloschen, sei die baldige Aufhebung der Grenzsperre zu erwarten, .
Der Rardinal-Fürst-⸗Erzbischof von Salzburg Haller ist gestern Mittag gestorben.
russischen
sämmtlichen
Großbritannien und Irland.
Im Oberhause theilte, wie W. T. B.“ berichtet, gestern der Premier⸗Minister Lord Salisbury mit, daß die , Osterferien vom 9. bis 30. April dauern würden.
Im Unterhause erklärte der Staatssekretär für die Ko— lonien Chamberlain, er habe amtlich keine Kenntniß von einer Proklamation Steijn's erhalten, wonach die englischen Burgher, die sich weigern sollten, die Waffen gegen das britische Heer zu ergreifen, erschossen werden würden; er werde jedoch eine Nach⸗ frage veranlassen. Der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Brodrick theilte mit, es sei zur Kenntniß der Regierung gelangt, daß die belgische Regierung die Verhandlungen zur Er⸗ zielung eines Abkommens zwischen den an der. Abschaffung der Zuckerausfuhrpraͤmien interessierten Mächten immer noch fort⸗ setze, gemäß den auf der Brüsseler Konferenz gefaßten Beschlüssen. Er, Brodrick, habe keine amtliche Information darüber, daß die fränzoͤsische Regierung jetzt willens sei, ein internationales Abkommen über dle Abschaffung der Zuckerausfuhrprämien in Erwägung zu ziehen. Rasch (konservativ) fragte im weiteren Verlaufe der Berathung, ob Graf Adalbert Sternberg, welcher am Paardeberg mit den Buren gegen die britischen Truppen gekämpft habe und der Verfasser des im „Gaulois“ erschienenen Artikels: „Die Welt und England“ sei, mit dem General Cronje gefangen genommen sei, und wenn das der Fall sei, weshalb er freigelassen und weshalb ihm gestattet worden sei, nach England zu kommen. Der Unter⸗Staatssekretär des Kriege⸗ amis Wyndham entgegnete, er habe von der Angelegenheit keine amtliche Kenntniß. Es scheine ihm aber, als wenn der Genannte bereit vor der Uebergahe Cronje's in die Hände der Engländer gefallen sei. Was die zweite Frage betreffe, so glaube er, Hej Sternberg sei im Besitze der entsprechenden Papiere und im stande gewesen, über seine Anwesenheit in dem Operationsgebiet eine Aufklã⸗ rung zu geben, welche damals als genügend erachtet worden sei. Bo wles stellte die Frage, ob Graf Sternberg sich als Zeitungskorrespondenten bezeichnet habe. Der Unier⸗Staats⸗ sekretär Windham erwiderte, er glaube, das dies der Fall gewesen sei. Zur Zeit befänden sich 00 gefangene Buren an Bord britischer Schiffe, 2000 würden als⸗ bald nach St. Heleng geschafft, der Rest aber auf den Schiffen längs der Küste gefangen gehalten werden, bis auf St. Helena weitere Einrichtungen zur Aufnahme von mehr Leuten getroffen seien. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour bemerkte, die Justizbeamten hätten dahin entschieden, daß kein hinreichender Grund für die Einleitung eines Verfahrens geen gewisse Lieferanten des Kriege⸗Ministeriums vorliege. Je eher daher zur Untersuchung der angeblich begangenen . eine Kommission gebildet werde, desto besser werde es sein.
Frankreich.
Der Minister⸗Präsident Wald eck⸗Ro usse au, der Finanz⸗ Minister Caillgux, der Minister der öffentlichen Arbeiten Bau din, der General Delanne und der Gouverneur von Algerien Laferriere berielheß, wie W. T. B. erfährt, gestern früh über die Verlängerung der algerischen Eisenbahnen nach Süden, namentlich über die Linien iskca — Uargla, Algier Laghuat und von Duveyrler bis nach der Has⸗
n der Deputirtenkammer gelangte gestern ein Gelb⸗ buch über die Haager Konferenz zur Vertheilung, welches 13 Schriftstücke, vom ersten Rundschreiben des Grafen Murawjew bis zum Schlußakt der . enthält. Einez der Schriftstücke umfaßt die Berichte der ranzösischen Ver— treter an ihre Regierung über die Arbeiten in den Kom= missionen.
Der Deyputirte
Mesureur konferierte , mit dem Minsster⸗Präfidenten Waldeck⸗Roussegu über seinen An⸗ trag, betreffend die Verfassungsrevision. Der Minister⸗ Praͤfident erklärte, daß diese Frage nach seiner Ansicht keines wegs dringend sei. Die Regierung habe sich die Vertheidigung der Republik zur Aufgabe gemacht und habe vorerst andere wichtige Angelegenheiten zu erledigen.
Rußzland.
Wie „W. T. B.“ aus St. Petersbur berichtet, erregt das in Brüͤssel auf den Prinzen von ales verübte Attentat in der gesammten Presse große Entrüstung. Die Blätter bringen in ihren Auslassungen ihre Sympathie nicht nur für den zukünftigen König von England, sondern auch für den humanen Mann zum Ausdruck, der in ganz Europa und besonders in Rußland allgemeine Achtung genieße.
Italien.
Gestern ist, wie „W. T. B.“ aus Rom berichtet, ein Königliches Dekret erlassen worden, durch welches daz „Decgreto legge“ aufgehoben wird. .
Das Blatt „Avanti veröffentlicht eine umfangreiche, von 66 Mitgliedern der äußersten Linken der Deputirten⸗ kammer unterzeichnete Kundgebung, welche sich an das Land richtet, die in der Deputirtenkammer erhobenen Proteste wiederholt und die Bevölkerung auffordert, ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen.
San Remo eingetroffen. Niederlande.
Die Königin beauftragte gestern Vormittag ihren Ordonnanz⸗Offizler, dem britischen Gesandten Sir Henry Howard in ihrem Namen Glückwünsche zur Errettung des Prinzen von Wales auszusprechen.
Belgien.
Die Mitglieder der Gesandtschaft der Südafrika⸗ nischen Republik zeichneten sich, dem „W. T. B.“ zufolge, nach dem Attentat auf der britischen Gesandtschaft ein. Der Gesandte Dr. Lends richtete an den Prinzen von Wales ein Glückwunsch⸗Telegramm. .
In der gestrigen Sitzung der Repräsentantenkamm er protestierten der siell vertretende Präsident Baron Snoy, der Minister des Auswärtigen de Favereau und der Deputirte Woeste energisch gegen das hassenswerthe Attentat auf den Prinzen von Wales. Der Minister de Favereau erinnerte daran, daß Großbritannien zur Aufrichtung der Unabhãngig⸗ keit Belgiens beigetragen habe. Die Deputirten Van der⸗ velde (Soz.) und Lorand bree fn schlossen sich der Mer urtheilung des Attentats an, protestierten jedoch gleichzeitig ausdrücklich gegen den schimpflichen und verdammungs würdigen Krieg, der von Großbritannien gegen, ein freies Volk geführt werde. (Der Sozialist Furnemont rief: „Hoch die Buren!“ Die Debatte nahm einen immer erregteren Charakter an. Die Redner der Linken und die Sozialisten fuhren mit Vorwürfen gegen Großbritannien wegen des südafrikanischen Krieges fort. Der Minister de Favereau legte gegen diese Falun der Linken Verwahrung ein. Der Deputirte
ander velde wies die von dem Deputirten Woeste gegen ihn erhobene Unterstellung zurück, daß er durch seine Worte in einer Versammlung am Dienstag dazu i m habe, daß der Mordversuch unternommen worden sei. Der Deputitte Woeste bemerkte dagegen, die Verantwortlichkeit werde au denjenigen lasten, welche sie auf sich . haben. Hierauf erklärte der Präfident den Zwischenfall für erledigt. ;
Ucber das gestrige Verhör Sipidos berichtet „W. T. B.“, daß derselbe nach In n Ermahnungen, welche seine Eltern in Gegenwart des Untersuchungsrichters an ihn richteten, sich entschloffen habe, ein Geständniß zu machen. Sipido' gab an, daß er am Montag Abend mit drei anderen jungen Leuten im „Volkshause“ zusammen gewesen seiz er nannte
abei den Schuhmacher Meert aus St. Gilles. Sipido be⸗ richtete dann eingehend über eine Wette um 5 Fr welcht den Anlaß gegeben, daß er auf den Prinzen geschossen habe Der Untersuͤchungsrichter ließ Meert sofort verhaften; diest erkannte die von Sipido gemachten Angaben an, behauptete jedoch Sipido sei nicht aufgefordert worden, sondern habe aus selbst heraus gesagt, er wette um 5 Fr. daß er auf den Prin en schleßen werde. Weitere Erklärungen waren von Sipido nicht zu erreichen; es ist jedoch nunmehr bekannt daß mehrele Personen mit ihm am Mittwoch zum Bahnhose gingen, um dem Attentat beizuwohnen.
Türkei. ;
Nach einer Meldung des Wiener „Telegr⸗Korresp- Bureau aus Konstantinopek vom gestrigen Tage appelliert die Pforte in ihrer Antwort auf, die letzte Kolle tivnote de Botschafter, betreffend die Erhöhung der Zölle, an Billigkeit der Mächte, betont das Recht der ollerhõhung und weist auf den provisorischen Charakter der Mlaßregel hm, welche am 14. Mai in Kraft treten solle.
Dänemark.
Der Prinz und die Fringe in von Wales sind, wt „W. T. B.“ meldet, gestern Abend 9 Uhr mittels Son zuges in Kopenhagen eingetroffen und auf dem Bahnhtse vol dem König und sämmtlichen Mitgliedern der König lichen Familie empfangen worden. Als der Zug hielt, be der König zuerst den Salonwagen und begrüßte e,. h die i re ftr Höchstwelche bald darauf den Wagen verließen ⸗ die Mitglieder der an n, amilie sowie die anwese g/ Würdenträger begrüßten. Vor dem Bahnhofegebäude 36. sich eine überaus zahlreiche Menschenmenge eingefunden, n der Abfahrt des ersten Wagens, in welchein sich der Hin gn die Prinzlichen ge heft befanden, wurde aus der ac der Menge ein Lebehoch auf das Prinzliche 5 ausgeh Vom eh suhr der König mit dem 3 Prinzessin von Wales nach dem Schlosse. dorthin brachte die dicht gedrängte Menschenmenge d n, sowie dem Prinzen und der Prinzessin lebhafte gebungen dar. 6.
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Ministerkonfe renz zum Zweck der Feststellung des gemein⸗
Tidikelt.
itzaus Bureau“ erfährt, daß die Verhandlungen 5 : den Vereinigten Staaten von Amerika und
Der Fürst Ferdinand von Bulgarien ist gestern in
k, betreffend den Verkauf der dä nisch⸗west indischen Tafcin, bis zum Schluß der jetzigen Reichs tagssef zur noch einige Tage währe, nicht zu Ende geführt werden könnten.
Amerika.
Wie W. T. B.“ aus Washington berichtet, berieth das Repräsentantenhaus gestern. dee Flottenvorlage, über welche der Bericht des Ausschusses entgegengenommen wurde. Die Vorlage umfaßt eine Ausgabe von 61 19916 Dollars, die größte Summe, die jemals im Hause für eine Forderung zur Berathung stand. Der Entwurf empfiehlt den Bau von zwei Hochsee⸗ und Küstenlinien⸗Schlachtschiffen zu je 13500 t, brei Jepanzerten Kreuzern zu 13000 t und drei ge⸗ schützten Kreuzern zu 8000 Tonnen. Ueber die Panzerfrage spricht sich die Mehrheit des Ausschusses dahin aus, daß nach ber Meinung aller Marine⸗Autoritäten gegenwärtig der beste Panzer der sogenannte Krupp⸗Panzer sei, den alle Nationen verwendeten, und daß es nahezu Verrath sein würde, einen anderen als den besten Panzer zu empfehlen. Der Bericht der Minderheit wendet sich gegen die übermäßigen Ausgaben für
Panzerung.
Einem Telegramm der New Yorker „World“ aus Washington zufolge erklärte der intimste Freund des Idmirals Dewey, derselbe sei Demokrat und wünsche, sich Ils demokratischen Kandidaten für den Präsidentschaftäposten aufstellen zu lassen.
Afrika.
Der Reichs⸗Postdampfer „Kaiser“, mit den in besonderer Mission nach Europa entsandten Mitgliedern der Regierungen der füdafrikanischen Freistaaten Fischer und Wolmarans an Bord, ist gestern in den Suezkanal eingelaufen.
Einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Pre⸗ toriag vom 2. d. M. zufolge hat der Präsident Ste ijn im Volksraad des , welcher in Kroonstad tigt, erklärt, er habe die Hoffnung auf den Triumph der Sache der Buren⸗RKepubliken nicht verloren. Steijn widmete dann dem General Joubert einen warmen Nachruf und fuhr fort: „Wir haben neutralen Mächten mitgetheilt, daß die Eng- länder die Flagge des Rothen Kreuzes verletzt haben. Der in Lord Roberts Proklamation gemachte Versuch, Zwietracht unter den Buren zu säen, ist mißlungen.“ Auf die Korre⸗ spondenz mit Lord Salisbury hinweisend, sagte Steijn: „Diese unsere Bemühungen sind nicht die einzigen; die Republiken haben auch eine Deputation nach Europa und Amerika ent⸗ sandt, die auf die neutralen Mächte einwirken soll, um das Aufhören des Blutvergießens herbeizufühten. Ich hoffe und wünsche lebhaft, daß diese Bemühungen von Erfolg gekrönt sein mögen.“ Schließlich theilte der Präsident mit, daß die Regierung des Oranje⸗Freistaats eine temporäre Anleihe in Transvaal aufgenommen habe.
Nach einem Telegramm der „Daily News“ aus Lourengo Marques vom 4. d. M. ist der Präsident Steijn zum General⸗Kommandanten des Oranje⸗Freistaats ernannt worden.
Eine der Londoner „Dally Mail“ zugegangene Depesche aus Mafeking vom 30. Marz besagt, daß man dort die Ahl der Belagerer noch auf 2000 schätze. An dem genannten
age habe eine heftige Beschießung stattgefunden. Es werde angenommen, daß die Entsetzung Mafekings nahe bevorstehe.
Die Loadoner Blätter veröffentlichen das nachstehende Telegramm aus Lourengo Marques dom 3. d. M.: Von feindlicher Seite ist hier aus dem Lager am Malopo vom I. April bie Meldung eingegangen, daß am Tage vorher ein heftiger Kampf stattgefunden habe. Die Engländer in Mafeking hätten einen Äusfall gemacht, und gleichzeitig sei von der Kavallerie des Sbersten Blumer in der ÜUmgegend von Ramathlabama ein Angriff auf die Buren unternommen worden. Beide An⸗ griffe seien jedoch abgeschlagen worden. Von der Kolonne des Bbersten Plumer seien 20 Mann getödtet und 6 gefangen genommen worden; die Verbündeten hätten nur geringe Verluste gehabt. Mafeking sei nach wie vor eng eingeschlossen. Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Pretoria vom 3. d. M. be⸗ richtet, daß die Buren in dem Kampfe mit der Kolonne des Dbersten Plumer bei Ramathlabama am Sonnabend drei schwer verwundete Hauptleute gefangen genommen hätten, von denen zwei seither ihren Wunden erlegen seien, feraer zwei Stabsoffiziere und neun Gemeine, von denen sechs ver⸗ wundet seien.
Dem ‚„Reuter'schen Bureau“ werden aus dem Buren⸗ lager zu Brandfort, noch folgende Einzelheiten über den den Engländern gelegten Hinterhalt ge⸗ meldet. Die erbeuteten Geschütze und Gefangenen wurden nach Winburg gesandt. Die Buren verloren 3 Todte und 16 Verwundete. Sie machten 389 Gefangene. Die Buren, denen die Lebensmittel fehlten, haben jetzt aus—⸗ reichende Vorräthe, nachdem sie den englischen Convoy genommen haben. Sie haben außerdem auch alle geheimen Papiere der Engländer erbeutet, darunter die Pläne für den Einmarsch in den Oranje⸗-Freistaat und in Transvaal sowie den Plan für den Vormarsch von Bloemfontein nach Kroon⸗ stad über Brandfort, Winburg und Ventersburg, ferner einen Kasten, in welchem die Dokumente über die Eides⸗ leistung der Burgher aufbewahrt wurden, welche sich ver— pflichtet hatten, nicht mehr gegen die Engländer zu kämpfen. Man hat diese , aufgefordert, sich im Hauptquartier in Kroonstad einzufinben, wo ihnen der kommandierende General auseinander setzen wird, daß ihre Eide null und nichtig seien, da sie unter Zwang geleistet wurden.
Der „Times“ wird aus Bloemfontein vom 3. d. M.
gemeldet: Gestern, Dienstag, zeigte sich der Feind in einiger
Stärke mit drei Geschützen in der Richtung au den Busch⸗ manskop, der noch von einer Kompagnie der berittenen Infanterie von Queensland als Beobachtungsposten besetzt ist. Vereinzelte Gruppen der Buren ließen sich mit unseren Vorpoflen in ein Geplänkel ein, doch stellte sich heute früh heraus, daß die Buren es vorhaben, einen weiten Bogen rechts um Bloemfontein zu machen. Heute frũüh wurde am Buschmanskop in der Richtung aus Süden Geschützfeuer ver⸗ nommen.
Die „Daily Mail“ berichtet aus Bloemfontein vom 3. d. M., daß die Division des Generals Clements, in Stärke von 5600 Mann, an dem genannten Tage nach einem ,, , Bloemfontein gekommen . und zeitweilig ein Lager fünf Meilen gegen Norden be⸗ zogen habe.
tagesession, welche
Rr. 14 der enn ffn n fn des Kaiserlichen Ge⸗ sundbeitsamts! vom 4 Apri .. folgenden Inhalt: Gesund⸗ eltsstand und Gang der Volkskran ruar. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Desgl. gegen Cholera. — Desgl, gegen Gelbfieber. Gesetzgebung u. s. w. ier, Ldeichenasche. = Zusammen gesetzte Tabletien. - (Berlin). rtragsverhãltniß don 8 mit Ae Medizinalweine. — (Reg. Bez Aachen.) Trichinenschau. — (Hessen. Beerdigungen 2c. — Apotheken. (Anhalt.) Schlachtpiehbeschau. — (Dessau. ) Thier ladaver. (Hamburg.) Ansteckende Krankheiten. — ¶ Desterreich Galvanische Appargt?;.=—= Konservierung voa Ge⸗ musen Nieder. Oꝛsterreich,) Geisteskranktf! = Infekttonskranke. (Britisch· Ostindien. Petroleum. Gang der Thierseuchen in Rumänien, 4. Vierlelsahr. — Detgl. in Schweden, 1897. — Zeitweilige Maß⸗ regeln gegen Thierseuchen. (Preußen, Reg. Bezirke Gumbinnen, Stettin, Wärttem berg, Baden, Anhalt, Malta) — Verhandlungen von Ele en e Körperschaften. (Hamburg) Institut für Schiff s⸗ und Tropenkran heiten. Vermischtez. (Oesterreich, Boznien uad Sen, Sero⸗Therapie. 1857. — Monatgtabelle über die terbefälle in deutschen Orten mit 15 009 und mehr Einwohnern, Februar. — Desgl. in größeren Stänten des Auslands, = Wochen. fabelle über die Sterbefälle in deutschea Orten mit 40 9000 und mehr
Ginwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. —
Eckrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt und Landbezicken. — Witterung.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Leistungen eines Konsum-Vereins.
Einer der . deutschen Konsum⸗ Vereine ist der in Neu⸗ stadt Magdeburg bestehende, dessen Mitglieder zumeist Arbeiter sind. Er zählt jetzt, wie die Sozial ⸗ Kort. mittheilt, fast 17 000 Mitglieder und batte im Jahre 1899 einen Waarenumsatz von 4951 587 Sehr erheblich sst namentlich der Brotumsatz der fast 14 Millionen Mark erreichte. Diese Massen Schwarz und Weißbrot werden in der vorzüglich eingerichteten und geleiteten eigenen Bäckerei hergestellt, welche 85 bis 80 Bäckergehilfen beschäftigt. An Staats, und Ge— meindesteuern jablte der Verein Neustadt im vorigen Jahre 48 493 (0
Von besonderem Interesse dürfte es sein, daß der Kon sumverein alljäbrlich ganz erheblich Beträge fär Bildanas. und gemeinnüßige Zwecke verwendet un? dazu statutenmäßtig 14 0o des Reingewinns einem speztellen Dispositionsfonds zuweist. Im letzten Jahre wurden dafũr S 05 M bewilligt. So entstand auch eine Veresns. Volkshibliothet, welche lebhaft benutzt wird. Im vorigen Jahre wurden von 10611 Perfonen jufammen 50 112 Bande entlieben. Die Bibliother besteht zur Jeit aus mehr als 70090 Bänden. Auch von den Nachschlage⸗ werken der Bibliothet wird reichlich Gebrauch gemacht, wie auch die im Bureau aufliegenden Gesetzbücher häufig von Rathfuchenden in Anspruch genommen werden.
Uster den gemeinnützigen Leistungen des Vereins nimmt auch das sogenannte Konfirmandengeld eine bemerken werthe Stelle ein. Es erbielten 1559 1926 Kinder von Mitgliedern, welche die Schule ver⸗ ließen, bejw. kon firmiert wurden, je 10 6, insgesammt also 10 260 4A aus dem Disxositionsfonds.
Ez sind somit nicht nur der materielle Vortheil des billigen Ein⸗ kaufg von Lebensbedürfnissen und die Angewöhnung von Baarzahlung beim Einkauf, die den Verein als gemeinnützige Anstalt kennzeichnen; diese werden vielmehr noch ergänzt durch die Bildungsbestrebungen, wie sie in der Grhaltung der Bibliothek liegen.
Staatlich einzurichtende Wohnungsinspektion in Bayern.
Eine Novelle zum Polizeistrafgesetzbuch, über die der baperische Landtag zu befinden hat, verfolgt der Sozial. Korr.“ zufolge den Zweck, die gesetzliche ÜUnterlage für ein Vorgehen in Bezug auf das Wohnungs⸗ wesen ju schaffen. Auf Grund dieser Novelle follen die Kreis⸗ Regierungen genauer im einzelnen ausgearbeitete Bestimmungen nach den besonderen Bedürfnissen und Verhältaissen ihrer Regierungs⸗ beztrke treffen, ebenso die Ortevoltzeibehörden, . B. der größeren Städte und der Fabrikorte. Konflatierte Uebelstände sollen dann befeitigt, ungeeignete Wohnungen geräumt, übermäßige Belegung herabgenindert werden. Den Wohnunge-Inspektoren soll das echt eingeräumt werden, auch gegen den Willen der Vermiether und Miether die Wohnungen zu betreten.
—
Zur Arbeiterbewegung.
Zum Ausstand der Berliner Schneider berichtet die ‚Voss. Ztg.“, daß die Innung die Verhagdlungen abgebrochen und es jedem ÄUrbeitgeber überlafsen bat, einzeln mit seinen Arbeitern zu unter— handeln. Mehrere Geschäfte haben die Forderungen bereits bewilltgt, . die Arbeit wieder aufgenommen wurde. (Vergl. Nr. 77 Der Ausstand in der Barmer Teppichfabrik Vorwerk u. Ce. ift. wie die Rh. Westf. Ztg. mitthellt, als beendet amusehen. (Vergl. Nr. 41 d. Bl) ;
In Krefeld hat, demselben Blatt zufolge, außer den Scheeinern (vergl. Nr. SI d. Bl) nunmehr auch von den etwa 1580 Pliesterern und Stuckateunren die Mehrzahl die Kündigung eingereicht, weil die Meister ihre Lohnforderungen und die Herabsetzung der Arbeitszeit von 105 auf 10 Stunden nicht bewilligten. Jasgesammt haben 110 Mann gekündigt; 5 Arbeiter haben plotzlich und ohne gesetzlichen Grund die Arbeit niedergelegt.
FKunst und Wissenschaft.
In den Tagen vom 2. bis 5. d. M. hielt die Senllann Direktion des Kaiserlichen Archäologischen Instituts hier ihre jährliche ordentliche Gesammisißung ab. An den Berathungen nahmen von den auswärtigen Mitgliedern die 5a Hettner⸗Trier, Michaelis⸗Straßburg und Zangemeister⸗ eidelberg theil.
err Geheimer Kere, Professor Dr. Diels, ständlger Sekretar der Akademie der Wissenschaften, sah sich burch wachsende Inanspruchnahme in wissenschaftlichen und Amtsgeschäften veranlaßt, seine Stelle als Mitglied der Zentral⸗Direktion niederzulegen.
Herr Geheimer Hofraih Zangemeister⸗Heidelberg scheidet am 19. April d. J., nach alen, der anf r en Wahl⸗ periode, aus der Jentral⸗-Direktion, und an seiner Stelle ist Herr Professor Dr. Puchstein aus Freiburg i. B. gewählt.
Das heutige 26 jährige Jubiläum des Geschichtsmalers Pro⸗ fessors Anton von Werner als Direktor der akademischen Hoch⸗ schule für die bildenden Künste brachte dem verdienten Künstler mancherlei Ehrungen. Der Lehrkörper der Hochschule widmete eine in kunstvoller Becke liegende Adresse und das von Professor Scheurenherg gemalte Bildniß des . le jetzigen und ehemaligen Meisterschüler überbrachten eine von Nöchling gemalte, von allen Schülern unterzeichnete Adreffe. Der Ausschuß der Hochschule erschien mit den Bertretern der akademischen ¶ Verelne, des Vereins Hellas“, des Gesangvereins, Turnbereinz und Komponiervereing, und mit dem Banner der Hoch. fir er uberbrachte elne vom Bildhauer Bock in Silber getriebene
aleite, welche die Kunst darftellt, die ber die Jahreszahlen 186, 1990
den Lorbeer hält, . eine vom Pialer Strehmel gemalte Adresse, welche
dag Medaillonbildniß des Jubilars, das Bild des Akademiegebãudes, drei Mitglieder dez Augschuffeg, die dem Meister mit gesenkter Fahne
eiten. — Sterbefälle im Fe⸗
Aerzten. — (Hannover.) be
huldigen, sowie an den Ecken die Wappen der alademischen Vereine
zeigt. Der Verein Berliner Künftler widmete Blumen Einige dem
Jubilar Fefonders befreundete Künstler, wie Profefsor Paul Meyer⸗
heim, gratulierten persönlich, Andere sandten telegrgphische Grüße.
Heute Abend veranstaltet der Künstlerverein zu Chren des Pro—⸗ ors Anton von Werner ein Festmahl.
Bauwesen. .
In der vorgeftrigen Monalsbersammlung des Berliner Be⸗ zirks⸗ Vereins deutscher Ingenieure sprach der Professor an der K. X. deutschen Technischen Hochschule in Prag Steiner über den Arbeitẽplan der bautechnischen Laboratorien dieser Hochschule und über bautechnische und maschinelle Anlagen an Heilquellen Deutsch⸗ landg. Kennzeichnend für den ersten Gegenstand, den der Vortragende unter eindringlicher Beweis sührung für die Nützlichkeit der Prager Ein⸗ richtungen behanbelte, ist die den Studierenden gegebene Anleitung, selbst Modelle von Konstruktionen aller Art anzufertigen, sei es von Pappe, von Hol oder von Eisen. Damit nicht unnöthig Zeit mit Vorbereitungen verloren gehe, sind kleine Maschinen für das Zu⸗ schnelden. Stanjen, Bohren ꝛc. der Konstruktionstheile beschaff t worden, deren Kosten sich durch den Zuwachs bezahlt machen, welchen die Modell ˖ Sammlung erfährt,. Der Vortragende konnte nicht genuz den günstigen Einfluß für das Verstãandniß der Kenstruktionslehre rühmen, die solche praktischen Bethãtigungen erfahrung mäßig üben. Das zweite Thema behandelte einige Anlagen neueren Datums, die unter Leitung und Berathung von Professor Steiner in Horaburg v. d. H= Soden, Wildungen und anderen deutschen Bäbern zu dem Zweck auszeführt worden sind, die Erglebigkeit der Heilquellen zugleich mit der Beständigkeit iber chemischen Zusammen setzung sicher zu stellen. Beides unterliegt ohne geeignete Nachhilfe öfteren Aenderungen durch den Einfluß der auz flacheren Schichten herbeiströmendes und sich mit den aus tieferen Schichten aussteigenden. Mineral- wässern mischenden süßen Wässer (GSrundwässer). Welche Be⸗ obachtungen und Bersuche dazu geführt haben, die Konstanz von Quantität und Qualität vollkemmen zu sichern, erörterte der Vortragende in tlarer und erschöpfender Weise unter Vorführung einiger Experimente, von denen namentlich eines Aufmerksamkeit erregte, das die Triebkraft der Kohlensäure bei Hebung unterirdischer Wä sser veranschaulichte. Den zweiten Vortrag des Abends hielt Dr. W. Schwiening, Ingenieur der Zentralstelle für wissenschaftlich- technische Untersuchungen, über Versuche zur Feststellung der zulässigen Belastüung von Kugeln und Kugellagern. Die Versammlung folgte den interessanten und bei der vielseitigen Verwendung von Kugel⸗ lagern sehr zeitzemäßen Mittheilungen mit großer Aufmerksamkeit.
Von dem bei W. Spemann in Berlin und Stuttgart verlegten Sammelwerke Die Baukunst“ (herausgegeben von R. Borr⸗ mann und R. Graul erschien als 3. Heft der II. Serie eine Be⸗ schreibsng der Albam bra zu Granada bon Profeffor Rich ard Borrmann. Dieses Wunderwerk maurischer Architestur, das, schon von arabischen und christlichen Schrifistellen des Mittelalters gepriesen, von Dichtern hesungen, die verschwundene Mãärchenpracht des Orients noch beute verwirklicht, wird im vorliegenden Heft in semen schänsten und charakte⸗ ristischsten Theilen in Wort und Hild geschildert. Sechs große Tafeln zeigen nach sorgfältigen photographischen Aufnahmen die Hauptansicht der ganzen Burganlage von Nordosten, Blicke in den Myrthenhof mit dem Tomaresthurm und den berühmten Löwenhof, sowie Ansichten der südlichen Saͤulengalerie jenes Hofes, des Marmorbrunnens mit den Löwen und eines Pavillons in diesem Hofe. Im Text findet man ferner eine Aufnahme der Albambra vom Generalife aus, einen Lageplan und Grundrisse der sämmtlichen ausgedehnten Baulich⸗ keiten, Querschnitte durch den Myrthen. und den Löwenhof, eine geometrische Darstellung des Systems und der einzelnen Stalaktiten bildungen, die vergrößerte Abbildung eines Säulenpaarg aus dem LWöwenhof und einer ganzen Arkadenreihe. Auch das Innere des Saales der zwei Schwestern‘, Proben des Wandmosaiks aus dem Saal der Gerechtigkeit., Thore, Fenster ꝛ0 sind durch Aufnahmen veranschaulicht, welche dem Architekten eine Fulle von Anregung für eigenes Schaffen darbieten.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Der Ausbruch der Maul, und Klauen seuche unter Ueberstãade Schwein en ist dem Kaiserlichen Gesundheits amt gemeldet worden vom Schlacht⸗Viehhofe zu Dresden am 5. April 1900.
ö Bulgarien.
Zafolge Beschlusses des Obersten Sanitätsraths vom 27. v. M. sind die Inseln ostlich von Australien, Neu⸗Kaledonien, die australischen Staͤdte Adel aide und Sydney, sowie die ganze Republik Argentinien vom 10/25. Marz d. J. ab als von der Pest verfeucht erklärt worden. (Verzl. R. Anz.“ Nr. 25 vom 25. Januar d. J.)
Dänemark.
Infolge erneuten Auskruchs der Maul. und Klauenseuche in der Nähe von Saxkjöbins auf Lolland ist durch Bekanntmachung des dänischen Landrorrthschaftg. Ministerz vom 31. v. M. die Ausfuhr von lebendem Vieh aus der Insel Lolland sowohl nach den übrigen Landestheilen wie nach dem Auslande wiederum verboten worden. (Vergl. auch R. Anj.“ Nr. 80 vom 31. v. M.)
Verkehrs⸗Anftalten.
Bremen, B. April. (W. T. B.) Naorddeutscher Llovd. Dampfer Köln‘ 4. April v. Baltimore n. Bremen abgeg. Ems“ J. April v. Genua in New Jork angek. „Hamburg“ 4. April v. Jiedzel n. Ost⸗Afien, Mark“ 4. April v. Antwerpen n. d, La Plata abgeg. ‚Weimar⸗ 4. April v. Bremen in Yokohama, Bayern! v. Ir isien 4. April in Genua angekommen.
— 6. April. (W. T. B.) „Oldenburg“, ven Ost ⸗Asien kommend, 5. April a. d. Weser angek. ahn“, n. Nem Jork best, 5. April Seilly passiert. „Kaiser Wilbelm II.“ 5. April v. Genua über Neapel und Gibraliar n. New Jork abgeg. Bonn v. d. La Plata kommend, 4. April in Gravegend, „Kaiserin Maria Thercsia“ v. New Vork 5. April in Southampton angek. und Reise n. Bremen sortges. Der Dampfer überbringt 678 Passagiere und volle Ladung. ‚Traven 3. April Reise v. Neapel n. Genaa, Willehad“ 5. April v. Vigo n. Southampton fortgesetzt.
Hambourg, 5. April. (W. T. B.) Samburg⸗ Amerila⸗ Linie. Dampfer Galicle', Hungaria“ und Gonstantia' 3. April in St. Thomas, Sarnia⸗, v. Hamburg n. Ost⸗Asien, 4. April in Port Said, Reichs Postdampfer . Hamburg, v. Hamburg n. Ost⸗ Asien, 4. April in Neapel angtk. „Croatia“ . April v. St. Thomas über Habre n. Hamburg, „Sieilia.- 3. April v. Busnos ires n. Genua, „ Georgia‘ 4. Aprll v. Neapel n. New Vork, „Pre- torla“, v. Hamburg n. New York, 5. April, v, Pl a outh abgeg. „Patricia“, v. New Jork n, Hamburg, 4. Ipril Dor er passiert.
Londons 5. April. (W. T B.) Union ⸗Linie. Dampfer Mexican geftern auf Heimreise v. Kapstadt abgegangen.
Theater und Mufik.
Im Königlichen Opern bause wird morgen Eugen d) Al zert's Mrssedrama Kain“ in folgender Besetzung gegeben: Aram: err Wittetopf; Cha: Fräulein Reinl; Abel, Derr Grüning; Kain: Hert
offmann; Adah: Fräulein Nothauser; . Frau Gradl; Lucifer: err Mödlinger. Dierauf folgt das Ballet Die rothen Schuhe‘.
Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Otto Grnssg deutsche Komödie „Jugend von heate zum 21. ale zur Aufführung.