1900 / 85 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 06 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Im Neuen Königlichen Overn⸗Theater findet am Sonntag zu ermäßigten Preisen eine Auffübrung von - Fquft“, der Tragödie J. Theil, mit der zur Handlung de, . Musik von dem . Radziwill and Joseph von Lindpaintner statt.

Im Berliner Theater wird morgen jum ersten Male Wil— brandi's Trauerspiel Arria und Messalina“ mit Fräulein Adele San drock als Messalina . In hervorragenden Rollen sind ferner beschäftigt Fräulein Glisabeth 2 sowie die en Hof⸗ meister, Monnard, Pittschau, Robland, Schindler, alden und Wehrlin. Am Sonntag Abend findet eine r , von De⸗ borah“ mit Fräulein Sandrock in der Titelrolle statt. achmittags

elangt E von Wildenbruch's Trauerspiel Harold“ zu ermäßigten gien zur Aufführung. k .

Im Sciller-Theater ist für die Osterfeiertage folgender Spiel vlan festgesetzt worden: Sonntag, den 15. April, Nachmittags: Der Probepfeil ',. Abends: Macbeth; Montag, den 16. April, Nach⸗ mittags: Brand“, Abends: das Volksstück ‚Gebildete Menschen“.

Im Theater des Westens wird Herr Reinhold Wellhof, der die typisch gewordene Figur des Ollendorf in der Operette Der Bettelstudent“' hier geschaffen und hundert Mal gespielt bat, am Sonntag als Gast in dieser Rolle auftreten. Als Joss in Carmen“ wird Herr Nicolaus Rotkmühl sein Gastspiel am künftigen Dienstag fortsetzen. Die Titelpartie wird, vorbehaltlich der Genehmigung der General. Intendantur der Königlichen Schauspiele, die Königliche Sängerin Frau Thea Redwitz singen.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 6. April 1900.

In der gestrigen Sitzung der Stadtverordneten fand zu⸗ nächst die Wahl des Zweiten Bürgermeisters statt. Ab⸗ gegeben wurden 136 Stimmen, eine davon war, weil unbeschrieben, ungültig; von den 135 gültigen Stimmen erhielt Bürgermeister Brinckmann-Königsberg i. Pr. 69 Stimmen, Stadtsyndikus Meubrink 66 Stimmen. Ersterer ist somit zum Zweiten Bürgermeister von Berlin ge⸗ wählt. Auf der Tagesordnung stand sodann die Berathung über den Antrag der Stadtvo. Dinse und Genossen, eine gemischte Deputation einzusetzen, um in derselben die Lage bezw. Neuregelung des böheren und mittleren Schulwesens in Berlin (Errichtung von Reform- Gymnasien, böberen Mädchenschulen) zu berathen. Der Antrag ge⸗ langte nach kurzer Debatte zur Annahme; ebenso ein Antrag der Stadtvv. Lüben und Genossen 50 000 Æ für den Besuch der Welt⸗ ausstellung in Paris durch städtische Beamte, Lehrer, Fachlehrer, Techniker und Arbetter bereitzustellen, mit dem vom Ausschuß empfoh⸗ lenen Zusatz, das die Versammlung über die Auswahl der städtischen Verwaltungen und Betriebe sowie der Personen einer Vorlage des Magistrats entgegensehe. Eine Petition um Beseitigung des Straßenhandels in der Rosenthalerstraße wurde dem Magistrat mit der Maßgabe zur Berücksichtigung überwiesen, daß derselbe im Ge⸗ meinschaft mit dem Königlichen Polizei⸗Präsidium Vorkehrungen gegen etwaige Verkehrtzstörungen in der Rosenthalerstraße treffe, welche durch den dort statifindenden Straßenhandel entstehen. Zum Schluß wurden noch einige kleinere Vo(tlagen obne Debatte angenommen. Auf die öffentliche folgte eine geheime Sitzung.

Die Berliner Unfallstationen sind im Monat März 1900 in 3495 Fällen, gegen 2825 im gleichen Monat des Vorlahres, für erste Hilfe in Anspruch genommen worden, und zwar 2994 mal bei Unglücksfällen und 501 mal bei plötzlichen Erkrankungen. In den Stationen wurden 3290, außerhalb derselben 205 Personen behandelt. Mit den Krankenwagen der Unfallstationen wurden im verflossenen Monat 172 Transporte ausgeführt. Die Zahl der volizeilicherseits den Stationen übergebenen, zum theil bewußtlosen Personen betrug 185. Die unentgeltliche Inanspruchnahme von Eis bei Krankheits⸗ fällen geschah in 135 Fällen.

Die Diensträume des Königlichen Literarischen Bureaus befinden sich jetzt nicht mehr in dem Hause Jägerstraße 6, sondern Schadowstraße 106,11, I.

A. F. Der bisberige Direktor der Urania“, Dr. Paul Spies, welcher zu Ostern einem Rufe nach Potsdam folgt, machte in selnem Abschiedsvortrage, am Diengtag Abend, im Theatersaale des Instituts neue Mittheilungen über die „flüssige Luft.. Wie er ausführte, beginnt diese bereits in verschiedener Art praktische Bedeutung ju erlangen. Sie verdankt diese Nützlichkeit nicht sowohl ihrer ungeheuren Kälte (— 19109 0.) als ihrer von der atmosphärischen Luft sehr abweichenden chemischen Zusammensetzung. Während nämlich die letztere aus etwa 4 Theilen Stickftoff und 1 Theil Sauerstoff beftebt, ist bei der flüssigen Luft das Verhältn ß der beiden Gazarten etwa das um- gelehrte; si⸗ ist somit viel sauerstoffreicher als die atmosphärische Luft. Dies erklart sich dadurch, daß die beständig im Siedezustande befind⸗ liche flüssige Luft hierbei unausgesetzt mebr Stickstoff als Sauerftoff in den gasförmigen Zustand übergehen läßt, weil der Siedepunkt des flüssigen Stickstoffs im Gemisch höher liegt als der des Sauerstoffg. Es geschieht somit dasselbe wie beispielsweise bei der Er⸗ hitzung einer Mischung von Wasser und Alkobel, wobei der letztere als der früher edende Beftandtheil sich, lange bevor das Wasser jum Sieden kommt, verflüchtigt. Der große Sauerstoffreichthum der flüssigen Luft macht sie sehr geeignet zur Her⸗ stellung stark explosibler Mischungen. Dr. Spies führte ein solches Experiment vor. Er tränkte ein sehr kleines Wattepfröpfchen mit Aether und hierauf noch mit flüssiger Luft. Als er dann diese Pa—⸗ trone mittels eines hindurchgejogenen und in einen elektrischen Stromkreis eingeschalteten Platindrabts zur Entzündung brachte, gab es einen heftigen Knall. Die Gxplosionswirkung der mit Aether, Petroleum oder Aehnlichem vermischten flüssigen Luft ist stärker als diejenige des Dynamits, und das Verfahren bietet im Vergleich mit Dynamit viele Vortheile. Jeder einzelne Bestandtheil der Mischung ist an sich verhältnißmäßig ungefährlich, selbst das Ptischungsgeschäft ist gefahrlos, auch hinterläßt die Explosion keine Nachschwaden, noch wird sie durch starke Erwärmung der Luft lästig. Es wird deshalb zur Zeit bereits bei der Anlage des Simplon ⸗Tunnels ausgiebiger Gebrauch von dem Verfahren gemacht. Durch diese Anwendung der flüssigen Luft ist schon bewiesen, daß die frühere Annahme, bei den hohen Kältegraden versagten alle chemischen ene f nicht haltbar ist. Auch pbotographisches Papier, in flüssige

uft getaucht, schwärzt sich bei der Belichtung. Eine merkwürdige Eigen« schaft der flüͤssigen Luft ist ferner die, daß damit getränkte Stoffe aller Art, nach vorangegangener kräftiger Belichtung, im Dunkeln phos. phoreszieren. Ein so behandelter und nur ganz kurze Zeit den Strahlen elektrischen Bogenlichts ausgesetzter Wattebausch erstrahlte in dem ver⸗ dunkelten Saale in schönem, grünem Lichte. Zaletzt führte der Vor⸗ tragende noch ein Experiment vor, das einen prächtigen Beleuchtungs—⸗ effekt ergab. Es wurde in einem blechernen Becher Koblenstaub mit flüssiger Luft innig gemischt, wobei die Masse, einem Schlammwulkan nicht unähnlich, unaufhörlich über den Rand des Bechers floß. Als diese Mischung durch den elektrischen Strom zur Entzündung gebracht wurde, hrannte sie unter intensiver Lichterscheinung ab, wobei der Becher schmoljz. Dem um die Entwicklung des wissenschaftlichen Theaters der Urania“ sehr verdienten Vortragenden wurde am Schluß, 9. . Scheiden von dieser Stätte, besonders warmer Beifall gespendet.

In der Urania“ werden während der Schulferien morgen, Sonnabend, und in der nächsten Woche am Mittwoch und Sonnabend um 5 Uhr Nachmittags Wiederholungen des dekorativ ausgeftatteten . „Von den Alpen zum Vesuv“ ju ermäßigten Preisen ftatt⸗

nden.

Der Königliche Botanische Garten an der Potsdamer straße ist am kommenden Soantag, den 8. April. Nachmittags von 2 biz 7 Uhr, für das Publikum wieder geöffnet. Von den Sewäché⸗ bäusern werden das Ftamelien⸗ sowie das Palmenhaus offen sein. Das Alpinum und die pflanzengeographischen Anlagen sind wegen der bereits in Angriff genommenen Neuanlage des botanischen Gartens in Dahlem nahezu aufgelöst.

Die Errichtung eines Denkmals für den Hochseligen Kaiser Friedrich in Charlottenburg wurde von der dortigen Stadtverordneten Bersammlung in ihrer vorgestrigen Sitzung ein⸗

stiramig beschloffen. Für das Denkmal, welches auf dem Lulsenpla errichtet werden soll, wurden 300 0909 M bewilligt. Man bofft, da dasselbe zur Feier des jwelhundertjährigen Bestehens der Stadt, im Jahre 1905, werde enthüllt werden können. Zar Erlangung von Entwürfen sind 10 0900 4A vorgeseben.

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betreffend den Zweiradverkehr, beigegeben ist, sich als ein nützlicher Begleiter erweisen.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

Wien, 6. April. (W. T. B.) Die En quéste über die Kohlenpreise wurde heute Vormittag vom Handels— Minister Freiherrn von Call mit einer Ansprache eröffnet, in welcher er ausführte, daß die Regierung, von dem auf— richtigen Wunsche geleitet, die zwischen den Kohlen⸗ Produzenten und Konsumenten entstandenen Differenzen auszugleichen, beiden Parteien ihre guten Dienste anbiete. Es sei von der Einsicht und dem Gemeinsinn der Kohlenproduzenten zu erwarten, daß sie dem Bedürfniß der heimischen Konsumenten Rechnung tragen und unter Verzicht auf die volle Ausnützung der Konjunktur ihre Anforderungen einschränken würden. Dieses Maßhalien werde auch ihrem eigenen wirthschaftlichen Interesse dienen.

London, 6. April. (W. T. B) Cecil Rhodes ist heute früh, aus dem Kapland kommend, in Southampton eingetroffen.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Ac era (Goldküste) vom gestrigen Tage gemeldet: In Aschanti sind unter den verschiedenen Stämmen Feindseligkeiten ausgebrochen. Die Telegraphendrähte sind zerschnitten, die Verbindung ist unter⸗ brochen. Von hier begeben sich starke Abtheilungen Haussas nach dem Innern. Die Lage erscheint ernst. Der Gouverneur befindet sich mit seiner Frau in Kumasi.

Paris, 6. April. (W. T. B) Den Blättern zufolge beschwerte sich der Oberstleutnant Marchand beim Marine⸗ Minister darüber, daß er einer ständigen Bewachung unter⸗ worfen sei. Der Marine⸗Minister beantwortete die Wich. damit, daß er Marchand anwies, sich sofort zu seinem Regiment zu begeben, obgleich der Urlaub noch nicht abgelaufen war. n . soll infolge dessen um seine Entlassung nachgesucht

aben.

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

·

Wetterbericht vom 6. April 1800, 8 Uhr Morgens.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 06r u. d. Meeres sp red. in Millim. in o Celsius 50G. 40R.

Temperatur

752 Regen 757 halb bed. 7 ill wolkenlos bedeckt Schnee wolkig

Belmullet Aberdeen. Christiansund Kopenhagen. 1.563 Stockholm. 767 Haparanda· 770 St. Petersburg 771 Moskau... 770

8 CM 8 GG

GoGo G

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town... 756 Cherbourg 762 758 759 Hamburg. 760 Swinemũnde 762 Neufahrwasser 763 NMemel .. 763 16 w Münster Wstf. 758 760 760 761 7161 760 761 760 Ile d' Aix. . 764 K 694 a

Uebersicht der Witterung.

Während das von Nordrußland über Skandinavien ausgebreitete Hochdruckgebiet wenig Aenderung zeigt, bat der Luftdruck beim Herannahen eines neuen, westlich von Schottland sich zeigenden Minimums über Frankreich stark zugenommen; am niedrigsten fteht das Barometer jenseits der Alpen und im Bereich der von Westen nach Nordwestdeutschland reichenden Depression. In Deutschland, wo im Binnenlande Niederschläge gefallen sind und Bam berg Gewitter hatte, ist das Wetter ruhig, trübe und noch kalt, weun auch meist etwas wärmer. Weitere Erwärmung wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-

baus. 91. Vorstellung. Kain. Musikdrama in 1 Aufjug. Dichtung von Heinrich Bulthaupt.

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Musik von Eugen d'Albert. Die rothen Schuhe. Tanzlegende in 4 Bildern von H. Regel und J. Haßreiter. Musik von Raoul Mader. Dekorative Einrichtung vom Ober⸗Insvektor Brandt. Dirigent: Musikdirektor Steinmann. Anfang 7 Uhr. Schauspielbaus. 96 Vorstellung. Jugend von eute. Eine deutsche Komödie in 5 Aufzügen von tto Ernst. Anfang 75 Uhr. Sonntag: Opernbaus. 92. Vorstellung. Tann häuser und der , r auf Wartburg. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner.

Anfang 76 Uhr. Schauspielhaus. 97. Vorstellung. Die Tochter des Erasmus. Schauspiel in 4 Aufzügen von

Ernst von Wildenbruch. Anfang 71 Uhr.

Deutsches Theater. Sonnabend: Zum ersten Male: Winterschlaf. Drama in 3 Aufzügen von Max Dreyer. Hierauf: Neu einstudiert: Para⸗ celsus. Anfang 7 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 25 Ubr: Johannes. . 77 Uhr: Winterschlaf. Pierauf: Para⸗ celsus.

Montag: Cyraus von Bergerac.

Berliner Theater. onnabend: Gastsviel von Adele Sandrock. Zum ersten Male: Arria und Messalina.

Sonntag, Nachmittags 25 Uhr: Harold. Abends 75 Uhr: Gastspiel von Adele Sandrock. Deborah.

Montag: Ueber unsere Kraft.

Dienstag: Gastspiel von Adele Sandrock. Arria und Messalina.

Schiller · Theater. Wallner · Theater) Sonn abend, Nachmittags 3 Uhr (Vorstellung des Akad⸗ mischen Vereins für Kunst und Literatur): Antigone von Sophokles. Abends 8 Uhr: Hinrich Lornsen. Bürgerliches Trauerspiel in 3 Aufzügen von Erich Schlaikjer.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Macbeth. Abends 8 Uhr: Der Probepfeil.

Montag, Abends 8 Uhr: Fröschweiler.

Theater des Westens. (Opernbauz.) Sonn- abend: Vollsthämliche Vorstellung in balben Preisen: Der Waffenschmied. Die schöne Galathee.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Undine. Abends 75 Uhr: Der Bettelstudent. Operette in 3 Alten don Carl Millöcker. (Ollen⸗ dorf: R. Wellhof, als Gast.)

Montag (30. Montag⸗Abonnements⸗Vorstellung): Der Bettelstudent.

Dienstag: Gastspiel des Königlichen Kammer—⸗ sängers Nicolaus Rothmühl. Mit gütiger Erlaub⸗

niß der Königlichen General⸗Intendanz: Carmen.

Mittwoch: Der Bettelstudent. Operette in

3 Akten von Carl Millöcker.

CLessing Theater. Sonnabend: Im weißen ß) l.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu volksthümlichen Preisen: Freund Fritz. Abends 75 Uhr: Gast⸗ spiel von Agnes Sorma. Cyyrienne.

Montag: Als ich wiederkam ...

Neues Theater. Schiffbauerdamm 42. Sonn. abend: Zum ersten Male: Frau Sanne. Komödie in 1 Aufjug von Paul Remer. Hierauf: Im Exil. Schwank in 3 Akten von H. von Anderten und B. Wolff. Anfang 73 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Zu balben Preisen: Hofgunst. Lustspviel in 4 Akten von Thilo von Trotha. Abends 75 Ubr: Im Exil. Vorher: Frau Sonne.

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten; burg. Sonnabend: Die Dame von Maxim. (La dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Akten don Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. In Scene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 741 Ubr. =, und folgende Tage: Die Dame von

axim.

Sonntag, Nachmittags 3 Ubr: Bei bis über die Hälfte ermäßigten Preisen: Der Schlafwagen⸗ Controleur. .

Thalia Theater. Dresdenerstraße 72/73. Sonnabend: Im Simmelhof. Große Ausstattungs⸗ vosse mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Jean Kren und Alfred Schönfeld. Musik von Max Schmidt. Anfang 74 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Im Himmelhof.

Sonntag, Nachmittags 36 Uhr: Zu kleinen Preisen: . Hauptprobe zu „Elias“ von Mendels« ohn.

Konzerte.

Philharmonie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr: Populärer Lieder⸗Abend von Raimund von Zur Mühlen.

Dirkus Schumann. Im eleganten, renovierten ieh, Renz, Karlstraße. Sonnabend, Abends vräzise Ubr: Letzte Grande Soirse High-Lire. Gala⸗ Programm. IH. A.: Der große hippo⸗ logische ndergarten. Fahrschule ohne Zügel. Sardinia. Nicht der Hahn, sondern das Pferd im Korbe. Nonius, echt Lippi⸗

zaner aus dem K. K. österr. Gestüt, alle Gangarten der hohen Schule. (Besonders zu beachten: Das Balaneieren auf 2 Beinen, welches bis jetzt noch von keinem Pferde ausgeführt wurde) Arabi und Pony Zaras, der Futterneid. Die 6G Hengfte im Salon ꝛc. ꝛc. Sämmtlich Original⸗Dressuren des Di⸗ rektors Alb. Schumann. Doppel Jockey Akt. Geschw. Hodaini. The Eugenes. Le roi du tapis. The Martinscks. Mons. Sascha, Saltomortalereiter. Miß Ella. Lady. Jockey. Die fliegenden Hunde des Mr. Wilkes. Der vhänomenale Reitkünstler Mister Loyd. Travail sans selle. Mister Rowland. Ein musi⸗ kalisches Entrée von 60 Damen ꝛc. ꝛ2c. Zum Schluß: Rur noch einige Aufführungen: Doctor Faust. Eine romantisch pbantastische Handlung in 3 Abtheilungen von Hof⸗Balletmeister A. Siem.

Sonntag letzter Sonntag): Zwei Vorstellungen: Nachmittags 34 Uhr und Abends 7 Uhr. Nach⸗ mittags ein Kind frei. Nachmittags: Auf all⸗ gemeines Verlangen: Im Weihnachts. Bazar. Abends: Doctor Faust.

Donnerstag, den 12. April Unwider⸗ ruflich 3 Vorstellung. Schluß der ersten Saison.

r · / Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Elisabeth von Rosenzweig mit Hrn. Oberleut. Frhrn. von Stosch (. Zt Wiesbaden Ohlau). Frl. Else Streichan mit Hrn. Pastor Paul Anton (Berlin Friedrichs hagen).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Ernst von Wrisberg mit Frl. Marie Edle von der Planitz (Berlin).

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Otto von Putt⸗ kamer · Nipkau (Nipkau).

Gestorben: Hr. Leut. Hans Wehlmann (Potg⸗ dam). Hr. Finanzrath Georg Voß (Berbisdorf). Hr. Amtsrath Franz Weydemann (Hausnein⸗ dorfs. Hr. Santtätsrath Dr. Theodor Block (Berlin). = Hr. Architekt Max Künitz (Schlachten⸗ ee). Priorin Hedwig Gräfin zu Rantzau (Itzehoe). Freifr Helene Knigge, geb. Freiin von Keskull (Tuckum, Fland). 2 *. General Mathilde von Winterfeld, geb. von Below (Darm⸗ stadt) Frl. Emma von Aurich (Pleß). Hrn. Max Frbrn. von Nesselrode⸗ Hugenpost Tochter Marie (München).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siem enroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags⸗ Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Neun Beilagen leinschließlich Börsen⸗ Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 6. April

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Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualitãt

gering

mittel gut Verkaufte

Gejzahlter Preig für 1 Doppeltsentner

Menge

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en für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis nicht vorgekommen ist, ein

1425 1300 13,9) 1400 1400 16,10 19.30 17.00 13,50 16,49

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13.76 13, 00 12.35 13,20 13,40

1425 15,20 13.359 13,60

1490 12,99 13,20 13,39

11,80 11,05 12,30 12, 80 11,00 1400 1400 13.60 15, 40 16,31 1400 11450 12,30 12, 40

1459 11, SK 11,40 1170 12,10 11,80 13.25 14,00

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entner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet mitgetheilt. Der Durchschnittgpreis wird aus den unabgerundeten Zahlen n i.

unkt (.) in den letzten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fe bit.

Literatur.

Untersuchungen über die Lage des Hausiergewerbes n Deut schland. Drifter und fünfter Band. Unterfuchungen äber die Lage des Hausiergewerbes in Schweden, Italien, Groß. dritannien und der Schweiz. (Schriften des Vereins für Sonzal— volitik, Sand 79, 81 und 83.) Leipzig, Verlag von Duncker u. Humblot. . Es ist nur eine geringe Zahl von erwerbsthätigen Personen, deren age in diesen Schriften geschildert wird. Noch nicht ganz 39 O00 Hausierer hat die deutsche Berufszählung von 1895 ermittelt. Selbst wenn durch sie nicht alle Wanderhändler festgest llt worden sein sollten und auswärts wohnende, die auf deutschem Boden dem Sewerbbebetrieb im Umherziehen obzuliegen pflegen, hinzugerechnet werden müßten, würde die Gesammtzahl zu keiner bemerkenswerthen do anwachsen. Da fragt es sich, ob es der Mühe werth war, einer so kleinen Gruppe eine eingehende Untersuchung zu widmen, während . Legion von Fragen weit zabireichere Kkaffen der arbeitenden . edöllerung betreffen. Dem gegenüber ist zu bedenken, daß das In— Fesse an einem Stoff nicht gerade durch feine Massenhaftigkeit e. dingt ist. Das HVausterwesen war in seiner Vergangenheit wie in seinzt gegenwärtigen Lage eine vollständige terra. in- . Kein Nationalskonom hatte sich je auf dieses 86 vꝛrirrt. Gleichwohl wurde im Parlament, in der . in den Handels. un) Gewerbekammern und in öffent⸗ 1 Versammlungen mit Lebhaftigkeit die Zuiässinkeit oder Gnt— be ichkeit des Hausierhandelg eröriert. Üster solchen Ümstäsden * es ein Verdienst des Vereins für Sozialpolitik, daß er den Ver⸗ lid wagte, Thatsachen festzustellen, die ein sicheres Ürtbeif ermög— 19 J Das Ergebniß der Enquste kann als Tin den Zwecken, die in erein verfolgte, entsprechendes bezeichnet werden. Egs ist eine . unbekannter Thatsachen und Verhältnisse ans Licht gebracht aden und man darf den Berichterstattern die Anerkennung e. dersagen, daß sie gewissenhaft, wahrheitsliebend, 3 Voreingenommenheit nach der einen oder anderen ne. ung das in kleinbäuerliche, kleingewerbliche und klein. l m erich Zustände hineingreifende Material zusammengetragen

Die interessanten Monographien des ersten, zweiten

and vierten Bandes sind bereits frü früher besprochen worden. Der vor⸗ liegende dritte Band über die Lage des Hausiergewerbes in Deutsch⸗

land umfaßt Berichte über den Hausierhandel der Satzunger lsächsisches Erzgebirge) von Dr. Kurt Kuntze, über die Verhältnisse im deutschen Kolportagebuchhasdel von Dr. Karl Heinrici. über den Hausierhandel der slobakischen Deahtbinder von Hermann Kind und über den Beeren⸗ handel von Stützengrün und Rothenkirchen im sächsischen Erzgebirge von Dr. Albin König. Im fünften Bande schildert Dr. Martin Kriele den Straßen. und Lokalhandel in Berlin, Dr. W. Oehlschlaeger den Bordowicker Samen ⸗Hiusier⸗ handel, Eduard Weiß. das Hausiergewerbe in München im allgemeinen und den Wirthshaushausierbandel dalelbst im besonderen, Joseph Geißler das Hausiergewerbe der Stadt Walldürn in Baden, Pfarrer Mutschler das im Antsbezirk Eberbach (Baden), Hermann Lohr das Hausiergewerbe im Großherzogthum und Amtsbenik Baden, Wilhelm Hetz das im Amtsbezirk Wolfach (Baden), Lindemann das im Amtsbeirb Ettenheim (Baden). Otto Klingele den Bürstenhausier⸗ handel der Bewohner der ehemalt ien Thalvogtei Todtnau im badischen Schwarwald und C. R. Häntzschel die wirthschaftliche Lage der wan dern den Schauspielertruryven. Ein beigefügtes Sachregister erleichtert den Ueberblick über den reichen Inhalt der fünf aaf die deutschen Zu— stände sich beziehenden Bände. Der Lige des Hausiergewerbes im Auslande ift der 83. Band der Vereinsschtiften gewidmet. Er enthalt Arbeiten über den Hausierhandel im Kreise der Stadt Boräz in Sweden von Gustav von Geijerstam, über das Hausiergewerbe in Jiallen von den Professoren Uzo Rabbeno und C. A. Conigliani in Modena, über das britische Hausiergewerbe von Dr. Alexander Tille in Glasgew, über das Hausterwesen in der deutschen Swe von Professor Dr Reichesberg in Bern und über den Wanderhandel und das Wandergewerbe in der westlichen Schwei; von Alphons Hãttenschwiller. 2 In Deutschland wie im Ausland offenbart sich für gewisse Schichten der Bevölkerung die wirthschaftliche Noih⸗ wendiakeit, zu diesem Erwerbszweige zu greifen, sowie das auf die Thätigkeit der Hausierer rechnende Bedürfaiß der Konsumenten.

„Auf Deutschlandg hohen Schulen“‘ Eine illustrierte kulturgeschichtliche Darstellung deutschen Hochsch al, und Studenten« wesens. Bearbeitet und herausgegeben von Dr. R Fick, unter Mit— wirkung von Hanns Freiherrn von Gumppenberg, Pr. A. Langguth, Dr. Hofmeister, Dr. Paul Grabein, Julius Kirchhoff, Dr. Johann NVoelting, Dr. Fritz Hoff mann, Dr. Römpler, Pr. W. Fick, H. Langla, Fritz Hapfer, Otto Wendt, Dr. Doege, Dr. G. Conrad.

Mit 400 Abbildungen und Zierstücken. Verlag von Hans Ludwi Thilo in Berlin und Leipsig. Preis: in Leinen gebunden 12 1 Luxus Ausgabe in Lederband 20 ½ An einer Geschichte des deutschen Studententhums nach seiner kulturellen Bedeutung, einer zusammenfassenden Schilderung seiner Sitten und Gebräuche hat es bis her gefehlt. Ein Versuch, aus den zahlreichen, weit verstreuten und schwer zugänglichen Bruchstücken deutscher Studenten⸗Sitten⸗ geschichte ein Ganjes zusammenzutragen, wie ihn daz vorlsegende Buch darbietet, daß in Wort und Bild alle Gescheinungz— formen des vielgestaltigen akademisch'n Lebens in überst hilicher Anordnung vorführt, ist sonach gewiß willkommen zu heißen. Seiner Aufgabe gemäß, das akademische Leben der Gegenwart mit seiner bulturgeschichtlichen Vergangenheit in Brziehung zu setzen und aus ihr heraus zu erklären, ist das Buch in wei Abschatite getheilt: es bietet zunächst die Eatwickelungsgeschichte der deutschen Hochschule im all= gemeinen und der mannigfachen Ersch inungsformen des Studenten- lebens und schildert sodann die Geschichte und Eigenart der einzelnen Universitãäten. Der illustratioe Schmuck, bestehend in Rprodxukttonen von zeitgenössischen Stam mbuchblättern, Holzschnitten, Stichen, Litho⸗ gravhien, Handieichnungen ze, giebt in einer reichen Sammlung von Trachten. und Sittenbildern, Darstellungen von Ausfahrten, Komnmerg⸗ gebräuchen, Mensuren, Demonstrationen ꝛc. ein anschauliches Bild deutschen Studentenlebens von einst und jetzt. Mehr als hundert Photographien vzranschaulichen aledann die heutigen Universitäten, die landschaftlichen Reize der Stäphte, in denen sie gelegen sind, ꝛc. Das erste Kapitel giebt eine Vorgeschichte des deutschen Hochschulwesens. Vorbildlich für die Organisation der deutschen akademischen Lebrstätten siad danach namentlich die einst weltberühmten Universitäten Bologna und Pariz gewesen, und diese haben denn auch lange Zeit hindurch einen bestimmenden Einfluß auf sie ausgeübt. Allein schon in der ersten Zeit der deutschen Hochschulen zeigt sich, wie das germanische Wesen die romanische Form dur bricht und dieser allmählich im mer mehr einen eigenen nationalen Chaakter verleiht. Am frühesten ist daz an der Gestaltung des studentiichen Lebens erkennbar; war doch bier gerade die trelbende frische Volkskraft in jugendlicher Ungebunden« heit am meisten wirksam, während die Wissenschaften und ihre Lehrer noch lange Zeit bindurch im Geist wie in der Form von der Tradition abhängig blieben. Hier schafften eigentlich erst der im 15. Jahrhundert in Deutschland Fuß fassende