1900 / 87 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 09 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

gehilfinnen und Hilfslehrerinnen 750 S6 als n , e in Vorschlag gebracht. Weiterhin bezeichnet die Denkschrift für die finanzielle Durchführung dieser Reformen eine jähr⸗ liche Mehrausgabe von 3054 529 S6 als erforderlich. Davon soll die Staatskasse 1 500 009 S6 übernehmen, den Rest sollen die betreffenden Gemeinden tragen. Eine Verstagtlichung der Volksschule wird abgelehnt und an den Grundsätzen des Schulbedarfgesetzes festgehalten, nach welchem zunächst die Gemeinden und subsidiär die Kreise für den Schulaufwand aufzukommen haben. Eine Herabsetzung der Normal⸗-Schülerzahl einer Schule bezw. Schulklasse wird in Aussicht genommen. Die sofortige Aufhebung des Schul⸗ geldes empfiehlt die Denkschrift im Interesse der Gemeinde⸗ kassen nicht, dagegen eine wohlwollende Regelung desselben.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.

Seine Königliche Hoheit der Herzog von Albany traf, wie W. TB.‘ berichtet, gestern Nachmittag in Gotha ein und wurde am Bahnhofe von Seiner Königlichen Hoheit dem Herzog und dem Staats-Minister von Strenge empfangen.

Oesterreich⸗Ungarn.

Das „Ungarische Correspondenz⸗Bureau“ meldet aus Wien, daß die gemeinsamen Ministerberathungen zur Feststellung der den Delegationen zu unterbreitenden Vor⸗ lagen beendet seien. Der ungarische Minister⸗Präsident von Szell und der Finanz-Minister von Lukacz seien am Sonn⸗ abend Nachmittag nach Budapest abgereist.

Großbritannien und Irland.

Die Königin nahm, wie „W. T. B.“ meldet, am Sonnabend Nachmittag im Phönixpark zu Dublin die Huldigung von 30900 Kindern entgegen, die aus allen Theilen Irlands herbeigekommen waren. Ihre Majestät fuhr zweimal die Reihen der Kinder, welche mit Fahnen wehten, auf und ab. Das Wetter war sehr schön. Der Königin wurden lebhafte Ovationen bereitet.

Frankreich.

Der Deputirte Georges Berry hat, dem ‚W. T. B.“ zufolge, dem Minister des Auswärtigen Delcassés mitgetheilt, daß er ihn heute in der Kammer über die von der portugiesi⸗ schen Regierung Großbritannien ertheilte Ermächtigung zum Transport von Truppen und Kriegsmaterial von Beira nach Umtali befragen werde.

In Nizza wurde gestern der General Bérenger (Re⸗ publikaner) mit 335 von 396 Stimmen zum Senator gewählt.

Die „Liberts“ hat am Sonnabend eine Subskription für ein Denkmal eröffnet, welches dem Obersten Villebois⸗ Mareuil errichtet werden soll. Paul Vivien wird im Variser Munizipalrath beantragen, daß eine Straße in Paris nach dem verstorbenen Obersten benannt werde.

Rußland.

Aus Anlaß eines Festes des Leibgarde-Regiments zu Pferde nahm, wie W. T. B“ aus St. Petersburg berichtet, der Kaiser die Parade über dasselbe ab und wohnte der Speisung der Unteroffiziere und Mannschaften bei. Spãter versammelte Allerhöchstderselbe das Offizierkorps bei sich. Der Feier wohnten die Großfürsten, die Militär⸗-Attachss und zahlreiche Diplomaten bei.

Italien. Der Kriegs-Minister Graf Ponza di San Martin

o ist, wie W. T. B. erfährt, zum Senator und der General funden und sich, ohne sich in einen Kampf einzulassen, auf

Zanelli zum Unter⸗Staatssekretãr im Ministerium ernannt worden.

Kriegs

Spanien.

Aus Madrid vom heutigen Tage berichtet, W. T. B.“, daß in der Provinz Murcia aus Anlaß der Echöhung der Tabackpreise Ruhestörungen stattgefunden hätten, bei denen eine Person getödtet worden sei.

Niederlande.

Dem „Reuter schen Bureau“ zufolge hat die Königin Wilhelmina ein eigenhändiges Beileidsschreiben an die Wittwe des Generals Joubert gerichtet.

Türkei.

„W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, über— reichten die Botschafter am Sonnabend der Pforte eine Kollektipnote, in welcher sie erklären, eine einseitige Zoll erhöhung sei undurchführbar, sie seien jedoch bereit, mit der Pforte darüber zu verhandeln, wenn ihre Regierungen hierzu die Zustimmung gäben.

Griechenland.

Das Journal „Asty“ meldet, der König leide an einer Ohrenentzündung als Folge eines Influenzaanfalls und werde demnächst nach Wien reisen, um einen Spezialarzt zu kon— sultieren.

Dänemark.

Der Prinz von Wales empfing, wie dem, W. T. B.“ aus Kopenhagen berichtet wird, am Sonnabend den französi⸗ schen Gesandten, welcher auf Befehl des Präsidenten Lou bet dem Prinzen die Freude der Regierung der Französischen Republik und des französischen Volkes über das Mißlingen des Attentats auf den Prinzen zum Ausdruck brachte, und gestern Nachmittag die sämmtlichen übrigen am dänischen Hofe be— glaubigten Gesandten, welche ihre Glückwünsche aussprachen.

In der englischen Kirche zu Kopenhagen fand gestern anläßlich des Mißlingens des Attentats in Brüssel ein Dank⸗ gottesdienst statt, welchem der Prinz und die Prinzessin von Wales beiwohnten.

Amerika.

Nach einer Meldung aus Washington ist der General Otis auf seinen Wunsch von dem Oberkommando auf den Philippinen enthoben und der General Mac Arthur zu seinem Nachfolger ernannt worden.

Asien.

Aus Tientsin meldet das „Reuter sche Bureau, daß das amerikanische Kanonenboot Wheeling“ und das russische Kanonenboat Korejetz' in Taku eingetroffen seien; das letztere sei sogleich wieder abgegangen.

Afrika.

Die Daily Mail“ meldet aus Mafeking vom 1. April, daß die Buren ihre Laufgräben wieder verlassen und sich noch weiter von der Stadt zurückgezogen hätten. .

Aus Warrenton vom 6. 8. M. berichtet das Reuter'sche Bureau“, daß die Buren an diesem Tage hei . Streams von einer britischen Batterie beschossen worden seien; sie hätten darauf ihre Stellungen verlassen und im Gebuͤsch Deckung gesucht, wo sie gegen die Geschosse der bri⸗ tischen Kanonen sicher seien.

Das selbe Bureau meldet aus Boshof vom 6. d. M., daß eine Anzahl der von Lord Methuen gefangen genommenen Mannschaften Franzosen seien. Der Oberst Villebois⸗ Mareuil sei am Freitag mit militärischen Ehren beerdigt worden.

Die „Times“ erfährt aus Boshof, Lord Meth en sei gestern auf Zwartskopfontein, 10 Meilen östlich von Boshef vorgerückt, ohne auf Widerstand zu stoßen. Die Buren seien Tags zuvor abmarschiert. ;

Aus Brandfort vom 2. d. M. berichtet das Reuter sche Bureau“, eine aus dem Lager der Buren bei den Wasser— werken am Modder River eingegangene Depesche vom 1. 8. M. besage: Freitag Nacht erhielt de Wet die Nachricht, daß die britische Truppe, welche seit kurzem Thabanchu besetzt gehalten hatte, infolge des Anmarsches Glivier's vom Süden her, diesen Ort räume. De Wet beschloß, dieselbe abzufangen, und gelangte nach einem brillanten Nachtmarsch zu den Amla Kopjes dicht bei den Wasserwerken nördlich vom Modder River; er fand das britische Lager ohne Vorposten friedlich schlummernd. Sofort brachte de Wet eine Batterie in Stellung, und Kommandos in Stärke von 15900 Mann besetzten die strategischen Punkte rings um die Engländer; die Sektionen aus Kroonstad und Bloemfontein nahmen dicht bei den Ge— bäuden der Bahnstation und unterhalb der Drift Stellung. Als das Tageslicht weit genug vorgeschritten war, wurde das Signal gegeben, und die Geschütze begannen, das Lager der Engländer mit Shrapnels und Kartätschen zu überschütten; es folgte große Verwirrung, die britischen Artilleristen stürzten zu den Geschützen und eilten einer entfernten Stellung zu. Die Mannschaften von Winburg und Bethlehem galoppierten angesichts des Gewehrfeuers der Engländer, die sich von ihrer Bestürzung nicht erholten, über das offene Feld. De Wet spornte die Leute an und ritt über das freie Feld ohne Deckung auf die Stellung der Engländer zu; während dessen sprengte eine britische Batterie auf eine dicht von Buren besetzte Anhöhe zu. Kein Schuß wurde abgegeben, ehe die britische Artillerie auf 30 Yards herangekommen war; dann aber wurde die Bespannung der Geschütze reihenweise mit ihrer Bedienung niedergeschossen. Sieben Geschütze fielen in die Hände der Freistaat⸗Buren. Nach einer Meldung aus Pretoria vom 2. April verloren die Engländer in dem Kampfe bei dem Reserdoir von Bloemfontein 11 Kanonen und 2 Waggons mit Munition.

Eine Depesche des Feldmarschalls Lord Roberts aus Bloemfontein vom 6. d. M. besagt: Die Verluste der Engländer bei Reddersburg betragen an Todten 2 Offiziere und 8 Mann. Zwei Offisiere sind gefährlich verwundet, 33 Mann weniger schwer verletzt. Acht Offiziere und die übrigen Mannschaften sind gefangen genommen. Der Feind soll eine Stärke von 3200 Mann gehabt und 5 Kanonen mitgeführt haben, während die Engländer 167 Mann berittene Infanterie und 424 Mann Infanterie zählten.

Das „Reuter 'sche Bureau“ meldet aus Bethanie vom 5. d. M: Die gefangenen fünf Kompagnien wurden über⸗ rascht, als sie quer durch das Land über Dewetsdorp nach Smith field marschierten. Die Truppen hatten keine Geschütze.

Die „Times“ meldet aus Bloemfontein, der General Gatacre habe Reddersburg von den Buren besetzt ge⸗

Bethanie zurückgezogen.

Die Londoner Blätter melden aus Kapstadt vom T. d. M. Abends, es gehe das Gerücht, daß die telegraphische Verbindung mit Bloemfontein abgeschnitten sei.

Aus Bloemfontein vom 7.8. M. berichtet das Reuter sche Bureau“, es werde gemeldet, daß eine beträchtliche Streit macht der Buren die Eisenbahn bedrohe, welche indessen gut bewacht werde. Die britischen Vorposten bei Springfield, 8 Meilen von Bloemfontein, seien am Sonnabend von den Buren angegriffen worden, welche von dem Reservoir vor⸗ rückten. Die Eisenbahnbrücke in Glen sei fertig. Man lege jetzt die Schienen. Ein Bruder des Präsidenien Steijn, der in der Nähe von Karee zum Gefangenen gemacht wurde, sei in Bloemfontein eingetroffen

Aus Aliwal North vom 7. d. M. wird gemeldet: Vier Kompagnien irischer Schützen und zwei Kompagnien Freiwilliger seien am 6. d. M. von Rouxville doct ein⸗ getroffen, gedeckt durch zwei Schwadronen Grenzrelter, welche von dem General Brabant entsandt worden seien, um den Feind an der Vereitelung dieser Truppenbewegung zu ver— hindern. Ein Leutnant und zwei Mann von den Grenz— reitern würden vermißt. Die Buren hätten zwei Todte und einen Verwundeten verloren.

Nach einer Meldung aus Maseru vom 6. d. M. herrsche unter den Basutgçs eine ungewöhnliche Erregung; sie fürchteten, daß die Buren, um die britische 36 zu um⸗ gehen, die Basutolandgrenze überschreiten würden. Von den

asutos, welche man zu Bahnbauten bei Bloemfontein heran⸗

gezogen habe, seien wiederholt einige unter verschiedenen Vor⸗ 7

vänden entkommen.

Die Times“ meldet aus Ladysmith vom 8. d. M., daß eine Patrouille der 13. Husaren bei Waschbank mit den Buren in Fühlung gekommen sei.

Ein Telegramm des „Reuter schen Bureaus“ aus Le⸗ bom bo (Swaziland) schildert die Lage des Landes als eine schreckliche. Die Regimenter der Königin (Queen's Imp. s) im Swazilande metzelten die schlecht angesehenen Häuptlinge mit ihren Familien und ihrem Gefolge massenhaft nieder.

Aus Simonstown vom 7. d. M. berichtet dasselbe Bureau, daß in der vorhergehenden Nacht mindestens 30 ge⸗ fangene Buren entflohen seien, von denen jedoch 6 bald darauf und 3 später wieder festgenommen worden seien.

Eine Depesche des „Reuter schen Bureau's“ aus Accra vom 7. d. M. besagt, daß der Gouverneur und seine Ge⸗ mahlin sich voraussichtlich in einem Fort von Kum assi be⸗ fänden und daß zwei Offiziere verwundet worden seien. Einzelheiten über die Empörung der Aschantistämme fehlten.

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Statistik und Volkswirthschaft.

Feuerversicherung bei Privatgesellschaften i . Provinzen Preußen. n den

(Stat. Korr.) Jeder Versuch, die Höhe der Versicherun innerbalb eines größeren Gebiets durch Nachfrage bei den Hamme etwa bei Gelegenheit der Volksjäblungen zu ermitteln stz auf Schwierigkeiten, um welchen Zweig der Versicherung eg fich ohn bandeln mag. Anstatt die große Menge der Besitzer deri md fähigen Eigenthums mit Fragen zu behelligen, die viele von ee. nicht begreifen, wendet man sich deshalb an die derhãltn zn wenigen Gesellschaften, von denen die Versicherung übernommen an Auch dieser Weg ist wegen des Mangels an einer zuverlã sige Kontrole nicht bedenkensrei und fübrt zu Irrthümern, ohne daß . die Größe des wahrscheinlichen Werihs der Angaben abzusch dermag. Andererseits aber knüpfen sich an die Nachweisungen des Ver⸗ sicherungsbestandes so vielerlei andere Betrachtungen an. daß segt muthmaßlich ungenaue Zusammenstellungen ein Bedärfniß der Viffen. schaft befriedigen. Es sei daber hier eine Uebersicht der Feu. vpersicherung bei den größeren Gesellschaften, auf welche de Erlaß des Ministers des Innern vom 22. Februar 1893 Anwendu

efunden hat, in den einzelnen Provinzen des Königreichs zu Ende de Ser 1897 gegeben.

Im direkten Geschäfte der zum Betriebe innerhalb Preußen zugelassenen 40 bedeutenden Anstalten bestanden zu jener Jäit nat vorlãufiger Zusam menstellung ich an

; a . Versicherungen auf Tausende durch—

in der Provinzen oe ,,. ( . Ostpreußen 160 1 1702214 13 076 Westprenßen. 107 896 1370560 12763 Stadt Berlin 325 935 3 405173 10 447 Brandenburg. 433 473 5 322379 12278 e 175 277 1971220 11246

j 81 048 Sb 8 65 10717

viesten 4 1565 318 16 860 Sachsen w 3741 587 11303 Schleswig · Holstein .. . 112607 989 058 8 872 HSannover w 3739867 2833 Westfalen. 347 146 3 581 024 1603165 Hessen . Nassau 250 715 2 964 933 11825 Rheinland 706018 8 831 139 12 650 Hohenzollern. 13 495 82 395 61065.

Die von einer Anstalt für Ost. und Westpreußen vereinigt an. gegebenen Summen sind nach dem Verhäͤltniffe bei den ũbrigen preußischen Gesellschaften zerlegt und für eine in Bezug auf Zihl der Bersicherungen in Hohenzollern zweifelhafte Gesellschaft 5oG an. gesetzt.

Daß der auf eine Versicherung entfallende Durch schnitt s betrag mit Ausnahme weniger Landestbeile geringe Unterschiede zeigt, ist angesichts der großen Verschiedenheiten in der Woblhabenbeit über. raschend. Die Abweichungen nach unten erklären sich hauptsãchlich aus einem Ueberwiegen der Gebaͤudeversicherung bei den öffentlichen Anstalten. Untersucht man, ob in dieser Hinsicht bei den Gruppen der Gesellschaften Unterschiede ftattfinden, jo erhält man für den

ganzen Staat: 9 Tenn urch er⸗ auf Taus. urch Ar stalten sicherun gen 66 schnitilich 18 preußische 2561 848 31 292 539 12215 13 andere deutsche . S3 9 364 8 629 243 10281 9 außerdeutsche 443761 3720 652 8 291 ũ berhaupt 3 5849 973 43 642 435 11 335 auf Attien 3 55s 42 40 1635 35 ii 330 6 auf Gegenseitigkeit 294 541 3 538 589 12014.

Diernach ist der Versicherungs beftand der Gesellschaften, deren auxvisitz außerhalb des Staates liegt, sowie der gegenseitigen wie freilich zu erwatten war im Mittel geringer als der Bestand rerseits bei den einbeimischen und andererfeits bei den Aktiengesell.

gaften. Die Provinzen verhalten sich hierin ungleich: es kamen

bei nicht preußischen 3 3 ; zm Re außerhal gegenseitigen

n im Reiche Denischlands Anstalten: Versich. Taus. n Versich. Taus. ƶ Versich. Tau. Ostvreußen .. 30794 333 gs5 11878 141953 4033 57115 Denprenßen . 27 605 333 335 iw lis 135 351 5 83 72 1h Stadt Berlin 89 101 817424 61 203 470125 21 002? 29070 Brandenburg. 165 048 1183179 63 662 603 425 37 226 529 550 Pommern... 53 630 534508 15010 119023 20 684 247 527 126985 137 355 38377 66 206 6482 S6 737 ... 38266 761945 39318 324994 23 611 259 330 . 86 309 927500 31261 200 021 238 003 369 659 Schlesw. - Holst. 28 614 253 777 22442 ids 437 13115 105521 Hannover... 76 477 764 50 56772 499 704 62 144 501 695 Westfalen 70 915 646 187 43 945 262 6683 15 680 169 848 Pessen· Nassau 44 855 590130 28183 251 841 18357 317949 Rheinland.. 120 610 1340 460 49 354 47871 37 127 5258931 Sohenjollern. 2351 11912 703 3536 895 7569 In sämmtlichen Provinzen waren 16 preußische, 7 sonstige deutsche und 4 außerdeutsche Anstalten vertreten, in allen mit Ausnahme Hohenzollerns ferner 1 preußische, 3 andere deutsche und 1 außerdeutsche, in zehn Provinzen 2 nicht preußische deatsche, in fänf 1 preußische und 4 außerdeutsche, in drei bezw. zwei je 1 außerdeutsche, in einer

einigen 1 nicht preußische deutsche und L außerdeutsche.

Ein Museum für Arbeiter ⸗Wohlfaßhrtseinrichtungen wird, der Allgem. Ztg. zufolge. mit Bewilligung des bayerischen Ministeriams des Innern in München gegründet werden. Das Museum ist als eine ständige Ausstellung für Arbeiter. Wohlfabrtzeinrichtun gen gedacht und wird sich auf Unfallverbütung, Gewerbehygiene, Wohliahrtsverbältnisse sonstiger Act (Wohnungswesen ꝛc. und Literatur erstrecken. Nach dem Plan des Anternehmens sollen ibm die betreffenden Gegenstände von Gzanern und Interessenten in der Hauptsache Fostenfrei, theils schenkungst, theils füc eine gewisse Ausstellungs zeit leibweise üÜberlessen werden. Der Auzgstellungsraum befindet sich Kirchplatzstraße 9 in München, wobin die Uebermittelung etwaiger Ausstellunga gegenstände erbeten wird. Jede weitere Auskunft ertheilt der Königliche Fabrit⸗ usd Gewerbe. Inspektor Poellath, der von dem genannten Ministerium mit der Eiarichtung und Leitung des Museums betraut worden ist.

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Ausftand der Berliner Maßschneider theilt die „Vofs. Itg.“ mit, daß imwischen die Mehrzabl der Geschäfte, in denen Forderungen erhoben wurden, eine Verständigung mit den Ar⸗ beitern erzielt bat. Theilweise ist der Tarif der Lohnkommission an—⸗ erkannt worden, andereiseits baben die Arbeitgeber auch den von den Unternehmern festgesetzten besonderen Tarif einge übrt. Gine Er⸗ bobung der Löhne um 19 bis 25 99 ist fast überall eingetreten. Bei den Firmen, die sich noch immer ablehnend verhalten, wird der Aus stand weitergeführt (vergl. Nr. S5 d. Bl). .

Wegen des Ausstandes der biesigen Lino leum- und Teppich⸗ leger bat das Gewerbegericht als EGinigungsamt vorgestern folgen⸗ den Vergleichs vorschlag gemackt; ‚Tür Arbeiten nach JZeitlobn werden vergütet für die Zeit von 7 Ubr Morgeng bis? Ubr Abends 60 3 vro Stunde, von7 Uhr Abends ab und Sonntags 75 3; für Stück= arbeiten, die von 7 Ubr Abends ab begannen werden, wird ein Zuscklag von 25 Co nach dem vereinbarten Tarif berechnet. Sobald die Fabri jur Arbeitsftätte außerhalb Berlins mehr als eine Stunde währt, wird die Zeitdauer über eine Stunde hinaus in Stundenlohn vergütet; wenn die Arbeitnehmer außerhalb des Weichbildes bon Berlin Arbeiten zu verrichten haben, wird ibnen eine Vergütung von 2 A gꝛwährt; für den Nachtaufenthalt haben sie einen Zuschlag von

u beanspruchen. Die Abrechnungen haben Sonnabends bis , nichts Anderes verabredet ist, den von den Arbeitgebern in der Verbandlung vorgelegten Tarif an. Maßregelungen dürfen nicht ffaltfinden. Die . verpflichten sich, vorstehenden Vergleich 1 Jabre in allen Punkten zu halten und für den n, daß nach Aflauf der Frist für den Vergleich Differen en entstehen und neue Forderungen aufgestellt werden, bevor es zum Ausstand oder zu einer etwaigen Aussperrung kommt, das Einigungsamt des hiesigen Ge—⸗ werbegerichts gemeinsam aniurufen. Dleser Vergleich wurde von den Arbeitgebern vorbebaliles und von den Zwischenmeistern vor⸗ behaltlich der Zustimmung einer später stattfindenden Versammlung angenommen und unterzeichnet. (Vergl. Ne. 77 d. Bl)

Zur Lage des böhmischen Bergarbeiter ⸗Ausstandes meldet W. T. B. aus Kladno, daß in mehreren am Sonnabend und am Sonntag abgehaltenen Versammlungen beschlossen wurde, heute auf den Werken wieder zur Arbeit zu erscheinen. Ebenso beschlossen die Textilarbeiter ju Warnsdorf, die Arbeit heute wieder aufzu— nehmen. (Vergl. Nr. 80 d. Bl.)

Kunst und Wissenschaft.

A. F. In der April. Sitzung der Gesellschaft für Erd⸗ kunde, am Sonnabend v. W., machte der Vorsitzende, Geheime Regie= rungsgrath, Prgfessor Freiherr von Richthofen Mittheilung von der iniwischen auch durch die Presse bekannt gewordenen glücklichen An⸗ kunft der Borchgrevink'schen Südpolar-⸗-Erxvedition in Neu ˖ seeland und knüpfte dacan dis Hoffnung. den Forschungsreisenden im nächsten Winter zu einge hen dem Bericht in Berlin begrüßen zu können. Auch von Spen Hedin, dem bekannten schwedischen Erforscher des mittel · asiatischen Hochlandes sind . e. eingetroffen, denen zufolge er auf großen Booten, die am Oberlauf des Tarimflusses erst erbaat werden mußten, diesen Fluß auf einer langen Strecke abwärts be⸗ fabten hat. Gegenwärtig befindet sich der Reisende nach großen Strapazen auf dem Wege nach Tibet, in dessen böchsten Theilen er den nächsten Winter zubringen will, un dann über Kalkutta nach Guropa zurückzukehren. Den Vortrag des Abends bielt Professoꝛ Dr. Hans Steffen aus Santiago de Chile über seine Reisen in den patagonischen Anden. Der Vortragende ist vor zehn Jahren in den Dienst der chilenischen Regierung getreten. Die Aufgabe, ju deren Lösung er als Mitwirkender berufen war, eröffnete ihm ein weites Feld der geographischen Forschung; denn es handelte sich darum, in südlichen Chile und in Patagonien bis jur Magalhaens. Straß= die Grenze gegen Argentinien festjulegen. Zwischen den beiden Staaten war die Vereinbarung getroffen, daz die Wasserscheide zwischen den jum Stillen und den zum Atlantischen Ozean abfließenden Gewissern die Grenze kilden solle. Diese Wasserscheide festzustellen erwies sich aber häufig sehr schwierig, denn sie war nichts weniger als überein- siimmend mit dem Gebirgzgrat, zumal die Anden in diesem Theile Süd⸗ Amerikas keineswegs eine einzige zusammen⸗ hängende Kette bilden. Je höher sich aber die Schwierigkeiten thürmten, um so abwechselungs⸗ und ergebnißreicher war die Rise, die nach manchen, vor ihrem Beginn zu überwindenden Hindernissen im Sommer 1891/92 angetreten wurde und sich vom 410 20 s. Breite bis zum Eingang der Magalhaens⸗Straße unter 520 30 s. Breite er⸗ streckte. Der Vortragende erstattete in großer Ausführlichkeit an der Hund einer seine geographischen 5 enthaltenden Karte Bericht über seine hochintereffanten Forschun zen, die sich ebenso auf die der südchtlenischen und der patagonischen Käste vorgelagerten Jaseln und auf die Kanäle und Golfe jwischen Inseln und Festland, wie auf die großen Seen und auf die Uanterfuchung der Flußläufe, ob pacifisch oder atlantisch, bezogen. Im allgemeinen ist Patagonien keineswegs das unwirthliche Land, als welches man geneigt ist, es sich vorzustellen; die zum Schluß gezeigten, ganz ungewöhnlich schönen und scharfen Lichtbilder erwiefen es vielmehr als ein malerisches Gebirgsland und als stellenweise mit schösnem Wald und üppigem Pflanzenwuchs bedeckt. Sehr günstige Ein drücke hatte der Vortragende von der sich in Patagonien stark ausbreitenden Schafzucht.

Vom 18. bis 21. April wird zu Wiesbaden unter dem Vorsitz des Herrn Professors Dr. R. von Jaksch der 18. Kongreß für innere Medizin tagen. Die Sitzungen finden im weißen Saale des Kurhauses statt. Das Bureau befindet sich neben dem Eingange des Kurbauseg. Als schon länger vorbereitete Verhandlungsgegen— stände, für welche Autoritäten erften Ranges die Referate sbernom men baben und welche bedeutendes aktuelles Interesse haben, steben auf dem Programm: Die Behandlung der Paeumonie (Referenten: Herr don Koränvi aus Budavest und Herr Pel aus Amsterdam); Die Endocarditis und ihre Bejiehungen zu anderen Krankheiten (Reserent: Herr Litten aus Berlin).

Außerdem haben folgende Herren Einzelvorträge angemeldet: Neusser (Wien): Zar Klinik des Maltafiebers mit Demonsteatton); Wenckebach (Utrecht): Ucker die vbvsiologische Ccklärung verschl-dener derm. Puls. Acythmien, Tärk (Wien): Ueber die Sa⸗mamoeba Ezwit'z im Blute Leukämischer; M. Löwit (Janabruck): Weitere Beobachtungen über die Parasiten der Leukãmie; K. Geube Neuenahr. London): 1 Ueber gichtische Erkrankungen des Mageng und Darmes, 27) Ueber ein dem Coma diabeticum analoges ae ch hervorgerufenes Coma Demonstration); M. Bresgen (Wlesbaden): Die Reizung und Entzündung der Nasenschleimhaut in ihrem Einflusse auf die

thmung und das Herz; Schott (Nauheim): Jaflaenza und cheonisch:; Herzkrankheiten; Martin Mendelfohn TBerlin): eber ein Herzionicum; Wennttaud (Wiesbaden: Ueber den Abbau des Vucleines im Stoffwechsel; Herm. Hildebrandt (Berlin): leber eine Synthese im Thierkörper; von Noorden (Frankfurt a. M): Zur Arzneibehandlung des Diabetes meslitus; Fohnstamm König. tein i. T); Die abfübrenden Kleinbirnbahnen und ihre flinijch- Be— Rutung; Sonnenberger (Worms): Beiträge zur Aetiologie der akuten Verdauungsstöcung ingbesondere der Cholera nostras des Sãuglings⸗ alters; Edgar Gans (Karlsbad): Die Gade'sche Methode der quan= fitativen Harnstoffbestimmung; Schuck ng (Pyrmont): Die phvfiolo- gischen Wirkungen der Alkalisaccharate; Tenn Neuenahr): Die Eiweiß iu⸗ fahr in der Diabetikerdiãt; Aug. Hoffmann (Duffeldorf): Zur Pathologie der varorys malen Tachyeardie; Herm. Vierordt (Tübingen): Ueber Fhanese; Bettmann (Heidelberg. Ueber eine befondere Form des Hronischen Jeterug; Bumprecht (Jena): Ein neuer Bestandtheil der normalen Spinalflussigkeit; Karl Gornstein (Bad Landeck: Ucber die Tittel nir Hebung des Giweißbestandes im Srganismuz; A. Smsth Schloß Marbach): L. Ueber einige neue Methoden zur Bestimmang der derigren en, 2) Ueber objeltive Veränderungen des Herzens unter dem Einfluffe lokaler und allgemeiner Glektrisation; zugleich ein Teättrag zur Lösung der Frage: Beruht die Wirkang' der Gleltrijitãt beim Menschen auf Saggestion oder nicht?

erlin): Statistisch klinische Studien an on ateftinalen. Carcinomen A. Poehl Peters. burg): Die orgagt zerapeutischen Mittel bei Autointoxikatio nen; Gail Tanz (prazj: Zuchtung des Typhugbacillus aus dem Stable; Walko Prag): Ueber den therapeutischen Werth und die Wirkung der Blat utziehung bei Urämie und Pneumonie; Queirolo (Fa): Die Magen⸗ Cn en und ihre. Veränderungen, sowle ein neues Verfahren Dur lrolo· Landh dieselben zu bestimmen; A. Strubell (Breslau):

Eber eine neue Methode der Urin. und Blutuntersuchung; 8 dis ir. und Theodor Paul; Verhalten und Yteattlogen * Darnsäure und ibrer Sale in Lösungen; R. Behla Ducke N. WJ: Ueber Gancer à deux; Friebel Pic (Pea3: 9 eigenartige Tähmungserscheinung bei Hysterie; Mori Nänchen): Eine einfache Methode, um beim Röntgenverfahren mst Dilfe der Schattenvrojektionen die wahre Größe der Gegenstände zu mitteln, und die eratte Beftimmung der Herjgroͤhe mntttelg dieses n brens (mit Demonstration); Heinz (Erlangen): Exverimentale ler suchungen über Digitalis wirkung; Quesse (Wiesbaden) Epilepsie =. denor de Vegetationen; Ad. Bick (Berlin): Ueber die krampf⸗

tegende Wirkung der Galle und der gallenfauren Salje (mit Demon⸗

stration); Agron (Hamburg): Diagnostische und therapeutische Be⸗

ngen zum chronischen Magengeschwür; Starcke (Berka): Ueber Blutkörverchenzählung; Weiß (Baselz: Die Erfolge der Urosin- bebandlung bei harnsaurer Diathese; Genst Bendix (Berlin): Ueber Agglutinatlon der Tuberkelbacillen (Demonstratioa); Leo Schwar ö. Ueber Acetonaäasscheidung; Magnus Leoi (Berlin): Ueber den Bence Jones'schen Eiweißkörper; Max Mich: slis (Berlin): Ueber Sauerstofftherahe; Müller (zZeivrig): Zur Entstehung der Lungen— entjündungen; Wolf Becher (Berlin) und Rud. Lennhoff (Berlin): Weitere Untersuchungen über die Beziehungen zwischen Köcperform und Lage der Nieren.

Theilnehmer für einen einzelnen , . kann jeder Arzt werden. Die Theilneh merkarte kostet 15 66 Die Theilnehmer können sich an Vorträgen, Demonstrationen und Diskusstonen betheiligen und er⸗ halten ein im Buchhandel ca. 12 6 kostendes Exemplar der Ver⸗ handlungen gratis.

Mit dem Kongreß ist in einem Nebenzaume des Sitzungssaals eine Aus stellung von neueren ärztlichen Apparaten, Inftrumenten, Präparaten u. s. w., soweit sie für die innere Medizin Interesse haben, verbunden.

Die Königlich dänische Gesellschaft der Wissenschaften in Kopenhagen nahm in ihrer letzten Sitzung, wie . W. T. . meldet, folgende Gelehrten als auswärtige Mitglieder auf: Professor H Uiener Bonn, Professor E. von Bene den Lüttich, Profeffor W. Flem min g Kiel, Pwofessor O. Doh rn, den Gründer der biolozischen Station zu Neapel, Prolessor W. Engelmann Berlin, den Direklor des Königlichen Jastituts für experimentelle Therapie, Professor Ehrlich⸗ Frankfurt a. M. den Direktor des Geodätischen Instituis in Potsdam, Professo: Dr. Helmert⸗ Berlin, Professor Louis⸗Henry Loewen, den Direktor des botanischen Gartens in Buitenzorg (Java) M. Treub und den Professor 5. Vries⸗Amsterdam.

In den Tagen vom 17. bis 25. April findet in Rom der iweite Kongreß für christliche Archaeologie statt. Zam Protektor desselben bat der Papst den Kardinal Parocchi ernannt und zugleich gestattet. daß die Sitzungen des Kongresses im Palazio dell' Appollinac, dem römlschen Seminar, ab ze⸗ balten werden. Abgesehen von den Hauptversammlungen, werden die Berathungen in folgenden sieben Sektionen stattfinden: 1) Frühchristliche Alterthümer und Kunstwerke, 2) oecidentalische Alter- thümer des Mittelalters und Kunstwerke, 3) orientalische Altertbümer des Mittelalters und Kunstwerke, 4 Liturgie, 55 Gvigraphie, 6) Literatur der ersten Jahrhunderte bezüglich der Hristlichen Alter- thümer, 7) tbeoretische und prakrische Archãologie (Unterricht, Verbreitung, Ausgrabungen Museen). Die Theilnehmer genießen auf den italienischen Gisenbahn⸗ und Damvfschiffg Linien echebliche Preis⸗ ermäßigungen. Antageldungen mit genauer Angabe der Adress: sind an den Sekretär des vochereitenden Comilés, A. Bevignani (Rona, piazea Crociferi 3) zu richten. Die Einschreibgebühr ler 10 Fr. (8 10).

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesungheilsamt gemeldet worden som Biehhofe ju Magdeburg am 7. Apäil und vom Schlachthofe zu Dresden an demselben Tage.

Verkehrs⸗Anstalten.

Der Fahrplan für den Eisenbahn-⸗Direktionsbezirk Posen vom 1. Mai 1900 enthält folgende wichtigeren Aende⸗ rungen: A. Reue Züge. Abth. 7. Zag 402 Birnbaum ab 6,33, Meseritz an 7, l. Abth. 8. Zug 452 Schtimm ab 5 1, Cjempin an 646. Zug 459 Ciempin ab 82. Schrimm an 1027. Aoth. 9. Zug D. b5 , , a D. ab 11,08, Posen an 1,59 ab 2, 94 (Eydtkuhnen). Zug D 56 (Eydtkuhnen) Posen an 3 04. ab 3.12, Frankfurt a. O. an 5.59 (Berlin). Abth. 9. Zug 409 Meseritz ab 8,2, Bentschen an 922, Zag 410 Bentschen ab 10 22, Meseritz an 11,4. Zug 411 Schwerin a. W. ab 9, 20, Meseritz an 1005. B. Sonnige Aenderungen. Abth. 1. Zug 447 Posen ab 12.09. Wreschen an 227 ist 10 Min. früher gelegt. Zug 448 Stralkowo ab 1200 (5 Min. früher), Posen an 2, 12 (15 Min. früher) erhält in Posen Auschluß an den neuen D-Zug 56 nach Berlin. Abth. 2. Zug 801 Jarotschin ab 625 (5 Min. iber Oels an 8,53 (6 Min. früher). Zug 802 Oels ab 4 12 (10 Min. früher), Jarotschin an 819g (6 Min. früher). Zug 803 Foschmin ab 9.389 (9 Min. später), Krotoschin an 1010, ab 10,59 (6 Min. früher). Zug 896 Oels ab 9.24 (unver- ändert), Jaroischin an 11,47 ab 1262, Wreschen an 12.55 ad 1,00, Gnesen 138 (7 Min. früher), hat Aufenthalt in Grünfeld erhalten. Zug 879 Gaesen ab 6 4 (9 Min. früher), hat Aufenthalt in Grünfeln erkalten. Abth. 3. Zug 821 Jarotschin ab 6, 16 (12 Mia. früher), Ostrowo an 8,095 (25 Min. früher), Zug 826 Kreuzburg ab 842 (unverändert), Jarotschin an 11,53 ab 1250 (9 Min. früher), Pesen an 1,4 (9 Min. früher), Zug 827 Posen ab 1016 (iz Min. früber), Jarotschin an 11,55 ab 1209 (12 Min. früher), Kreu burg an 4,04 sunverändert). Abth. 4. Zug 472 Ostrowo ab b, (9 Min. früher), Krotoschin an 6,55 (10 Min. früher). Abth. 6. Zug 747 Sagan aF 2,50. (unverändert), Lissa an 5,13 (4 Min. früber), Zug 748 Lissa ab 5, ol (8 Min. früßer), Glogau an 6a (3 Min. früber), ab wie bisher. Abtb. 7. Zug 271 Reppen ab 6 T2 (1 Min. früher. Birnbaum an 1082 (31 Min. früherj. Zug 275 Meseritzʒ ab 5,3 Birnbaum an 6,233 (5 Min. früher), und welter wie bisher. Zag 277 Meseriz ab 1027 (5 Min. später), Rokietnice an 2.20 (2 Min. früher). Zug 278 Posen ab 10. 44 (106 Min. früher), Meseritz aa 225 (130 Min. früher) zu Anschluß an den später gelegten Zug 406 nach Landzberg, Meseritz ab 435 (56 Min. früher), Reppen an 7. R (8 Min. früher). Zug 279 Reppen ab 1166 (61 Min. später) im Anschluß an den neuen D-Zag 55 von Berlin, Meseritz an 2. 15 (16 Min. soäter), ab 2.25 (6 Min. später), Posen an 6,2 (5 Min. früher). Zug 250 Rokietniee ab 4.0), Pinne an 5,36 ist 5 Min. früber gelegt. Zug 282 Posen ab 7, 22 (28 Min. früher), Meseritz an 112 (30 Min. früher). Abth. 8. Zug 42 Breslau ab 11,05 (unverandert), Posen an 1,53 (10 Min. früher) zum Anschluß an den neuen D-Zag 55 nach Eydtkuhnen. Zug 711 Posen ab 3,15 (12 Min. srühber), Breslau an 7, (58 Min. früberj. Zag 453 Czmpin ab 7,05 (953 Min. später), Schrimm an 8, 065 (54 Min. päter). Zug 456 Schrimm ab 2,45, Cjempin an 349 (10 Min. früher. Abth. 9. Zug 201 Frankfurt a. D ab 9.727 (15 Min. fräber), Posen an 1,49 (32 Min. fräber). Zug 510 Bentschen ab 6 23 (unverändert), Rothenburg an 7, (3 Min. früher), weiter wie bisher. Zug 513 Neutomischel ab Dos 6 Min. später) Posen an 8,45 (5 Min. späͤter). 36 51 Rothenburg ab 406 (7 Min. früher) sonst unverändert.

1g 435 Opalenitza ab 1105, Grätz an 11,22 (13 Min. früher). Zug 438 Grätz ab 1205, Opalenitza an 1241 (35 Min. früher). Abth. 19. Zug 4290 Lissa ab 12.50 (20 Min. früher), Bentschen an 408 (79 Min. früher) zum Aaschluß an den neuen D-Zug 56 nach Berlin und Schnellzug 53 nach Posen. Abth. 11. Zug 452 beginnt in Birnbaum, Meserltz an 7,sl, ab 7.35 (135 Minuten später), Landsberg a. W. an 9,93 zum unmittelbaren Anschluß an den D-Zug 22 nach Berlin. Zug 403 Landsberg a. W. ab 5, 22 1 Min. früher), Meseritz an 7.30 (3 Min. frühers. Zug 404 Meseritz ab 10,25 (5 Min. früher), Landsberg 4. W. an 12,07 (8 Min,. früher). 55 0h Landsberg a. W. ab 11557 (238 Min. früher), Meseritz an 1,37 (25 Mia. fruher). Zug 406 ert ab 2,40 (5 Min. spaͤter), Landsberg a. W. 440 (L. Min. früher). Zug 407 Landsberg a. W. ab 2,20 Jlunverändert), Meseritz an 433 (5 Min. früher) Zug 409 Landzberg a. W. ab 6,48 (25 Min. früber), Meseritz an 822 (66 Min. früher) wird bis Meseritz durchgeführt. Abth. 12. Zug 645 Reppen ab 6,45 (15 Min. früher), Rothenburg an 12,15 (7 Min.

früher), ab 12,40 (3 Min. früher), Glogau an 221 ( Min. später). Zug 660 Grünberg ab 3,48, Rothenburg an 423 (5 Min. früher).

Der Fahrplan für den Eisenbahn⸗Direktions⸗Bezirk Mün ster Ji. W. vom 1. Mal 1905 enthält folgende wesentlicheren Aenderungen. J. Neue Züge: Badeschnellsäge 924 Münster ab 3,29 Wanne an 428 vom 1.7. —– 39.9, I5 Hamm ab 1,B23 Münster an 2X vom 1.7. —– 30. /9., 109 Münster ab 2. T Norddeich an 729 vom 1IT7.- -= 30./9., 232 Hamm ab 10.58 Münster an 11,30 vom 165.7. big 10/8. 164 Hamm ab 11308 Norddeich an 4,40 vom 16. s7-— 165. 8, 101 Nerddeich ab 10,20 Hamm an 3,51 vom 1.7. 30. 9., 107 Nord- deich ab 9,1 Hamm an 3 * vom 10. 7.— 16/9, 86 a Münster ab 34 Samm an 48 vom 10.7. 10/9, 102 Leer ab 755 Norddeich an 160 vom 15/6. —30 /9.,, 106 Leer ab 4,11 Norddeich an 6 2 vom 1.7. 156.9. 105 Norddeich ab 10,52 Leer an 12.527 vom̃ 13/6 —30.59., 109 Norddeich ab 78 Leer an 917 vom 1.7. = 15.6. Badezüge 615 Wittmund ab 92 Tsens an 10 vom 1.s7. - 15.95, 619 Esens ab 1013 Wittmund an 10 43 vom 17. - 15/9, 51 Norden ab 5.15 Norddeich an , 30 vom 1Ls7. = 36. 9., 51 a Norddeich ab 7 22 Norden an 7.23 vom 1.7. 30 3. 18 Aurich ab 5 23 Georgsheil an 6,25 vom 117.30 /9, 19 Georgsheil ab 6,33 Aurich an 7,03 vom 1/7. 60/8. Personenzüge 577 Oberhausen ab 1,57 Coesfeld an 3 20 täglich, 676 Coesfeld ab 2,56 Oberhausen an 426 täglich. II. Ausfallende Züge. Zug 540 Lohn- ab 11,32, Bände an 1210. 5 Bünde ab 1225, Löhne an 1238. III. Verlegte Züge. a. znne = Bremen. Zuz3 717 erhält Anschluß von Dortmund und fährt 13 Min. später (112 von Wanne. Zug 705 fährt 4 Min. früber (3 23) von Osnabrück und 10 Min. früher (822) von Mänster. b. Bremen = Harburg. Zug 726 fährt 422 von Rothenburg und trifft de in Bremen ein. C. Rheine =- Löhne. Personenzug 535 fährt 10 Min. früher (6 X) von Osnabrück, Löhne an 6, 15. PVersonenzug o27 fährt 4 Min. früher (8,3) von Oznabrück, Löhne an J. 47. Personen⸗ zug 24 hält von s 8,08 in Kirchlengern. Personenzug 526 fährt 7Min. früher (1207) von Osnabrück. d. Bünde Rahden. Zug 901 fährt 8 Min. früher 24) von Rahden. S. Osnabrück Bielefeld. Zug 672 fährt 7 Min. früher (623) von Bielefeld. Zug 610 fährt * von Bielefeld. Zug 609 säbrt 743 (i3 Min. später) von Osnabrück. f. Wesel Haltern. Zug 8531 fährt 16 Min. früher (5, *] von Wesel, Haltern aa 619. Zug 832 faͤhrt 13 Min. frũher (5.14) von Haltern, Wesel an 6.35.

Nach einer Mittheilung des St. Petersburger Herold“ aus Irkutsk ist am 1. Februar d. J. auf der ganzen Stricke der Trans. baikal Eisenbahn von Myssowoje bis nach Sfretensk a. d. Schilka (1100 km) der regelmäßige Personen· und Säteroerkehr eröff net worden. Mit Beginn der Schiffahrt werden auf der Schilka und dem Amur im Anschluß an die fahrplanmäßigen Züge Dampfer von Stretensk bis nach Chabarowsk verkehren. Bon Chabarowsk führt die Ussuri-Gisenbahn nach Wladiwostok. Gleich. zeitig tritt dann auch die Baikalfäbre in Thätigkeit. Auf diefe Weise wird bereits in diesem Monat, unter Benutzng der Wasserwege eine unmittelbare Verbindung jwischen den Stationen des russisch⸗ curopsischen Eisenbahnnetzes und Wladiwostok hergestellt. Das Eisen⸗ bahnfährschiff unternahm am 27. Januar d. J. eine Probefahrt von Listwenitschnose nach Perejemnaja, wobei Eis Von etwa 80 em Stärke ohne besondere Schwierigkeit durchschnitten wurde. Das Fährschiff lete die gegen 125 km lange Strecke in zwölf Stunden zurück. Nach einer Verfügung vom 17. Dejember 15899 sind die Betriebsstrecken der west und mittelsibirischen Eisenbahn unter der allgemeinen Bezeichnung Sibirische Eisenbahn“ vereinigt worden.

Köln, 9. April. (WB. T. B.. Nach einer Mittheilung der Deutsch · Atlantischen Telegraphen ⸗Gesellschaft! werden die beiden Schiffe, welche die erste Sektion des Deutsch⸗Atlantischen Kabels Em den-⸗Fayal an Bord haben, am 1. Mal zur Legung des Kabels in See gehen.

Dresden, 8. April. (W. T. B.) Wegen Hochwassers wird vom Montag, den 9. d. M, ab der Betrieb auf der ganzen Strecke der sächsisch - böbmischen Dampfschiffahrtsgesellfchaft einge stel lt. Die Elbe steigt infolge des Regens anhaltend.

Bremen, 9. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Kaiser Wilhelm II.“ t. April v. Neapel über Gibraltar n. New Jork, Bonn“ 6. April v. Gravesend n. Antwerpen ab- gegangen. ;

Hamburg, 7. April. (B. T. B.) Samburg ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Asspria“, v. Hamburg n. Baltimore, und Penn⸗ vlvania“ 6. April in New Jork angek. „Columbia“, v. Hamburg n. New Jork, 6. April v. Cherbourg abgeg. Francia, v. St. Thomas über Havre n. Hamburg, 6. April Lizard passi'rt. „Calabria“ 6. April v. St. Thomas n. Hamburg abgeg. Sardinia“, v. Ham. burg n. Westindien, J. April in Bremerhapben angek. ‚Ambria“, v. Hamburg n. Ost⸗Asien, 6. April Dover passiert. ‚Valesia* 6. April in St. Thomas angekommen.

9. April. (W. T. B.) Dampfer „Kaiser Friedrich“ 7. April in New Jork angek. „Palatia“, v. Hamburg über Boulogne fur mer n. New Jork, 8. April Cuxhaven pass. „Pbönicia“ 7. Abril v. New Jork über Cherbourg n. Hamburg abgeg. „Cheruskia“ 7. April in Hamburg, „Francia, v. St. Thomas n. Hamburg. 7. April in Havre angek. „Bulgaria“. v. Baltimore n. Hamburg, 8. April Cuxhaven 26 Adria 7. April in Hamburg angek. Teutonia“ 7, April v. New Orleans über Newport Newsz n. Hamburg abgeg. „Christiania“, v. Hamburg n. Genua, 8. April Dover pass. „‚Anda— lusia. 8. April in Singapore, Hamburg“ 8. April in Port Said, Frisia“ 7. April in Colon angekommen.

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Am Sennabend ging Max Dreyer's dreiakliges Drama Winterschlaf auf dieser Bühne zum ersten Male in Scene, nachdem es vor mehreren Jahren bereits in Berlin aufgeführt worden wat, aber keine besondere Beachtung gefunden hatte. Bei der bor⸗ gestrigen Aufführung war ihm jedoch ein durchschlagender Erfolg beschieden, den, die esselnde Dichtung mit ihren lebenswahren, scharf charakterisierten Gestalten, der natür⸗ lichen und doch so empfindungszollen Sprache und ihren spannen⸗ den Situationen auch in der That verdient. Hierzu kam noch, daß sämmtliche Darsteller sich ihrer Rollen in hervorragender Wesse gewachsen zeigten, sich in den Geist derselben vertieft hatten und ibnen eine überzeugende Verkörperung zu geben verstanden. Die in einsamem Waldhause in unerquicklichen Familienverhältnissea lebende Föesterstochter Trude, deren reger Geist bei ihrer nur von heute auf morgen denkenden Umgebung kein Verständniß findet, wurde von Fräulein Sarrow schauspielerisch vollendet versinnlicht. Sie fand für das allmähliche Erwachen aus dem seelischen Winterschlafe der geistigen Unthätigkeit und für das sich immer mächtiger Bahn brechende innerliche Verlangen nach höheren Zielen die rechten Töne; sie wußte den daraus zwischen ihr, dem Vater und dem Bräutigam entstehenden Konflikt klar und deutlich zum Ausdruck zu bringen und die Verzweiflung über die ihr in der, Folge degselben seitens des Verlobten angethane Schmach in erschüiternder Weise wiederzugeben Letzterer, der Forst— . Franz, wurde von Herrn Rittner mit der dem brutalen

ir dieser Rolle eigenen wilden Leidenschaftlichleit dar= gestellt. Ebenso fanden der derbe, grämliche Förster Ahrens, der unstete Schriftsteller Meincke, sowie die mißgünstige, Unfrieden stiftende alte Tante Gerloff in den Herren Nissen und Sauer und rau von Poellnit eine durchaus entsprechende Jaterpretation. Zu⸗ ammensplel und Inscegierung waren einwandfrei. Das nahezu aut. verkaufte Haus zollte lebhaften Beifall und rief auch den Autor wiederholt vor den Vorhang.