1900 / 89 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 11 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

c, . .

* 6 ö 7 7 7 7 77 7

5

ö . H 51 ö.

* ö

. 1

3 H

'. ö

.

1 . . . . 3 H . ĩ— k . ö

HJ ö. .

J . . 5 . ö . ö

. 5

49 .

3 ö . 59 . . h . ö . 6. . . . ( ĩ ( ö ö.. ö H ; 17 . ö. 4 * . 4 1 3

ö . . 4

* 9 1 . 29

3 -

14 . 31

4 ö s ö .

41 J ö ö . ; ö ö 9 -. 9. J z 1. . . . 4 . 1 * 1 ö z . ö H ö ö. . ö 1 . 3 ö ; . 1 . ] . . ö ö ö 4 1 ö.. 1 1 ö . . . ö 8. J r . 1 ö J s 4 . ö ö ö ö ;

.

H . .

' J

ö ö * 6 * . . ö .

. . ö . 8 . . . 12 ö 3 ö .

H ; 3

ö 4

6 *

I . ö .

(

*

* 1 .

3 2 1 ö 64 . . 5 . ö 16!

P 9

. . 3

1 ö

ö ?

z 2 4 8 3 4 . ö ] ö 2 ? 1 . ; ö . = *. ö . . * z * . . * s 1 7 1 ; . 3 1 2 J * 4 1 * ö . 4 H . x ö J ö 4 ö J k ö H 4 -. 5 9 * 1 . ? . j j j 4 ( J J 1 . ö s ( . . . ö ö ö . 1 J 8 8 1 . . J c J 1 . . I . h 1 ĩ— ö ö 5 1 * . ö I j . * . h . 1 . . ö 1 . . . 3 1 . J 1 j

W

marschall Großfürst Michail Nikola jewitsch. Es

und 348 Geschütze theilnehmen, welche auf zwei Armeen: die Moskauer, 75 Bataillone, 37 Eskadrons, 163 Geschütze, unter dem Großfürsten Sergei Alexandrowitsch, Oberbefehlshaber des ilitärbezirks Moskau, und die Süd⸗Armee, 79 Ba⸗ taillone, 41 Eskadrons und 180 fuß, unter Befehl des Kriegs⸗ Ministers Kuropatkin vertheilt

Armeen wird in Armee⸗ und Divisions⸗-Kavallerie geschieden sein. Die Armee⸗Kavallerie wird bei jeder Armee eine Division stark sen. Als Divisiong⸗Kavallerie wird jedem der beiden Korps der Moskauer Armee ein Regiment zu

Regt. Nr. 139, Kadelt Pechwell beim 12. Jaf. Regt. Vr 177. Kadett v. Ammon beim 1. Feld Art. Regk. Nr. 12, Kadett Frhr. v. Gers do ff beim Fuß ⸗Atf. Regt. Ne. 12, Kadett v. Wiedebach beim 7. Feld Art. Regt. Nr. 77, Kadett v. Schon⸗ berg (Georg) beim 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm. König von Preußen, Uateroff. v. Germer beim 14. Inf. Regt. Re. 1789, Kadett Gauland beim 13. Inf. Regt. Nr. 178. Kadett v. Nostitz u. Jängcendorf beim Schätzen (Füs) Regt. Prinz Georg Nr. 108, Kadett Schmidt beim 3 Feld Art. Regt. Nr. 32, Kadett v. Bar beim 6. Inf. Regt. Ne. 105 Töaig Wilhelm II. von Wärttemberg zu charakteris. Fãhnrichen ernannt.

XIII. (Räniglich Wärttembergisches) Armee Korps. Im Sanitäts⸗Karpgs. 30. März. Dr. v. Schmidt, Gen. Arzt, Korps⸗Art und Abtheil. Chef im Kriegs- Ministertum, der Rang als Sen. Major verliehen. Beamte der Militär⸗Verwaltung. 309. März. g. Gansser, Ober Kriegsrath und vortragender Rath im Kriegs- Ministerium, unter Agerkennung der langjährigen trzuen Dienste und unter Perltihung des Titels und Ranges eines Ministerial Direktors auf sein Ansuchen mit der gesetzlichen Pension in den Ruhestand versetzt. Forcht, Bureau Diltar, zum Intend Sekretär bei der Militär. Jutend.,, Hasenmaile, Mllitär Anwätter, zum Kanzlisten im Kri⸗gs⸗Minijterium, ernaant. Neuburger, Kanzlist bei der Korps⸗Intend, der Titel Kanzlei Sekretär verliehen. Glock, Garn. Verwalt. KFontrol ur, beauftragt mit Wahrnebmung der Garn. Bertwalt. GSeschäfte auf dem Truppen - Uebungeplaß Münsingen, zum Garn. Ver alt Insp., Friederich, kontrol⸗ führender Kasernen⸗Jasp. in Weingarten, Ma isch, Kasernen⸗Insp. in Stuttgart, zu Garn. Vrwalt. Kostrolenten, Dr. Müller, Schwarz, Gauger, Uater⸗Apotheker der Res. vom Landw. Bezirk Stuttgart, zu Osec poth⸗kern, eraannt. Erbe, Re uß, Schmid, Schweizer, Ober ⸗Avotheker der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. 2 Hall bezw. Gmünd, Calw und Reutlingen der Abschied be— willigt Durch Verfügung des Kriegs-⸗Ministerium s. 30. März. Hehn, Rächnungsrath von der Iatend. der 25. Div. (1. K. W.), in eine Expedientenstelle beim Kriegs⸗Ministerium versezt.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 11. April.

Seine Majestät der Kaiser und König hatten, wie „W. T. B.“ meldet, heute Vormittag im Auswärtigen Amt eine Konferenz mit dem Unter⸗Staatssekretär Freiherrn von Richthofen und hörten hierauf im Königlichen Schlosse den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Lucanus.

Der Staatssekcetär des Auswärtigen Amts, Staats— Minister Graf von Bülow hat einen ihm Allerhöchst be⸗ willigten kurzen Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben ist mit seiner Vertretung der Unter-Staatssekrefär, k Geheime Legationsrath Freiherr von Richthofen etraut.

Der Präsident der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Berlin, Wirkliche Geheime Ober Regierungsralh Kranold hat sich mit kurzem Urlaub nach Schlesien begeben.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerialrath von Geiger ist von Berlin abgereist.

Laut Meldung des ‚W. T. B.“ ist S. M. S. „Han sa“ Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Pohl, gestern von Wusung nach Nagasaki in Sce gegangen. Der Kontre⸗Admiral Fritze hat am 9 April seine Flagge auf S. M. S. „Hansa“ niedergeholt.

S. M. S. „Jaguar“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Kinderling, ist gestern von Tsingtau nach Nagasaki in See gegangen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Der Landtag des Herzogthums Gotha ist am 9. d. M. wieder zusammengetreten. Demselben ist ein Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Aufnahme einer Anleihe von 2 000 000 4 zu verschiedenen Staatszwecken, zugegangen. Der Gesetzentwurf wurde der Finanz⸗Kommission überwiesen.

DOesterreich⸗Ungarn.

Der Kaiser hat, wie W. T. B.“ aus Wien erfährt, dem ösierreichischungarischen Botschafter in Berlin von Szögysny⸗Marich und dem Botschafter in London Grafen Deym den Orden des Goldenen Vließes verliehen.

Frankreich.

Der Ministerrath faßte, wie W. T. B.“ meldet, in seiner gestrigen Sitzung den Beschluß, daß der Minister des Aeußern Delcassé es ablehnen solle, die angekündigte An⸗ frage des Deputirten Berry, betreffend den Durchmarsch britischer Truppen durch portugiesisches Gebiet von Beira aus, zu beantworten.

Der Senat hat gestern das Budget mit einigen Ab— änderungen angenommen. Dasselbe muß daher nochmals an die Deputirtenkammer zurückgehen.

Rußland.

Außer den sonstigen, im Herbst 1900 abzuhaltenden größeren Manövern und kleineren Detachementsübungen wird, dem Russ. Invaliden“ zufolge, im Laufe des August ein großes Manöver vor dem Kaiser zwischen Kursk und Orel stattfinden. Oberster Schiedsrichter ist der General-Feld⸗

werden an dem Manöver 154 Bataillone, 78 Eskadrons

ind. Die Reiterei beider

3. d, M. gemeldet, der General Plumer habe am 31. März ein Gefecht mit den Buren zwischen Mafeking und Ramathla⸗ bama gehabt. Als er sich gegen drei Uhr Nachmittags sechs Meilen von Mafeling befunden habe, sei eine große Truppen⸗ masse der Buren erschienen, und der General Plumer habe sich, um nicht auf beiden Seiten umgangen zu werden, allmählich nach Ramathlabama und später nach seinem früheren Standort zurückziehen müssen. Das Gefecht habe bis 6 Uhr Abends gewährt. Der Rückzug sei gut ausgeführt worden. Nach einer weiteren Meldung des genannten Bureaus aus Gaberones betrug der Verlust auf britischer Seite: 3 Offiziere und? Mann todt, 3 Offiziere und 24 Mann verwundet, 11 Mann vermißt. Der General Plumer wurde leicht am Arm verwundet. Der Verlust auf Seiten der Buren soll schwer gewesen sein.

5. d. M einer Schaar bewaffneter Kaffern gelungen, durch die Linien der Buren vor Mafeking durchzubrechen. Die Buren hätten sie aber verfolgt und im Bus Nach längerer Beschießung mit Nordenfeldt- Geschützen häiten die Buren den Busch gestürmt und 31 Kaffern getödtet, welche hartnäckigen Widerstand geleistet hätten.

vom 9. April gemeldet: Infolge der Erfahrungen, die man gemacht habe, frage man sich ziemlich allgemein, ob die Eagländer die Angehörigen des Oranje⸗-Freistaats nicht allzu milde be⸗ handelt hätten. Die Mißhandlung der Farmer, welche die Waffen ausgeliefert, habe im Heere große Erregung hervor⸗ gerufen. Der Korrespondent des „Reuter schen Bureaus“ theilt weiter mit, daß nach den Auesagen eines Sachverständigen die Engländer wahrscheinlich auf einen Verlust von 5000 Pferden monatlich rechnen müßten.

2 April, daß die Schanzarbeiten auf den Bergen, welche die Stadt beherrschten, rasch vorwärts gingen. Zu den Arbeiten würden auch Zivispersonen herangezogen.

9. d. M. Amtlich sei bekannt gemacht worden, daß in einer neuen Schlacht südlich von Brandfort 600 Mann britische Truppen getödtet und verwundet und 800 Mann gefangen genommen worden seien.

aus Brandfort vom 8. d. M., der General Dewet habe die Engländer am 7. 5. M. dei Merkatsfontein ge⸗ schlagen. 600 Mann seien getödtet oder verwundet, 900 Mann gefangen genommen und 12 Wagen erbeutet worden. Die

Buren hätten 5 Todte und 9 Verwundete verloren.

sechs Eskadrons, den Korps der Süd⸗Armee dagegen je eine aus acht Sotnien bestehende Kosaken⸗Brigade bei⸗ gegeben werden. Die General⸗Idee ist folgende: a. Eine von

Westen kommende Hauptarmee geht über Srscha und Rätschitza über den Dniepr und dringt gegen Moskau vor. Die zur Sicherung der rechten Flanke der Hauptarmee bestimmte Süd⸗ Armee soll, von Kursk aus vordringend, versuchen, Orel und die Eisenbahnverbindung mit Brjansk in Besitz zu bekommen, muß aber, da der Feind stärker ist, zunächst Kürsk zu halten suchen und kann erst nach Eintreffen der Verstärkungen zur Er⸗ füllung ihrer eigentlichen Aufgabe schreiten; b. die Haupt— Ostarmee zieht sich vor dem den Dniepr überschreitenden

Gegner gegen Moskau zurück. Um den Feind auf der Linie Smolensk. - Brjansk aufzuhalten, hat die Moskauer Armee die von Kursk her vordringende Süd⸗Armee . Bei

dem Manöver werden die neuesten technischen Hilfsmittel: Luftballons, Fahrräder, Automobilen, Feldeisenbahnen, Tauben⸗ post, Telegraphie ohne Leitungsdrähte, Abessynische Rohr⸗ brunnen ꝛc. zur Anwendung kommen.

Italien.

Die Mission der Südafrikanischen Republik und

des Oranje⸗-Freistaats, welche aus den Mitgliedern des Ausführenden Raths Fischer, Wolmaraans und Wessels esteht, ist, nach einer Meldung des „W. T. B.“, gestern an Bord des deutschen Reichs-Postdampfers „Kaiser“ in Neapel eingetroffen und von dem Gesandten des Oranje⸗-Freistaats in Brüssel Dr. Müller und dem Legations⸗Sekretär dan Boe⸗ schoten empfangen worden. Sowohl der Gesandte wie die Mitglieder der Mission lehnten es ab, irgend einen Bericht⸗ erstatter zu empfangen. Die Mission wird einige Tage in Neapel verweilen.

Dänemark.

Beide Kam mern des Reichstages wählten, wie dem „W. T. B.“ herichtet wird, gestern einen gemeinsamen Aus⸗ schuß für die Berathung der Vorlage, gur fn? die Dampf⸗ fähren⸗Verbindung Gjedser Warnemünde, sowie für die damit im Zusammenhang stehenden großen Eisenbahnvorlagen. Der Ausschuß wird nach Ostern zusammentreten.

Amerika.

Die New Yorker „Evening World“ meldet, daß der Admiral Dewen sich entschlossen habe, seine Kandidatur für den Posten des Präsißenten zurückzuziehen.

Aus Bu enos Aires erfährt das „Reuter iche Bureau“, daß der Fingnz⸗Minister Dr. Rosa am 30. d. M. von seinem Posten zurücktreten und an seiner Stelle der Deputirte Verduc das Portefeuille des Finanz-Ministeriums übernehmen werde.

Afrika.

Einer Meldung des „W. T. B.“ aus Kairo zufolge, ist der großbritannisch: Delegirte zur egyptischen Staatsschulden⸗ Kommission, Sir Alonzo Money, am Montag gestorben.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Pretoria vom 9. d. M. erfährt, ist dort die amtliche Meldung eingetroffen, daß Lord Methuen auf Hoopstad vorrücke. —er Volks⸗ ragd ist zu einer außerordentlichen Session zum 7. Mai einberufen worden.

Die „Times“ veröffentlicht ein Telegramm aus Zwart⸗ kopjesfonte in vom 9. d. M, wonach die Truppen Lord Methuen's zur Zeit dort Halt gemacht und ein Lager 10 Meilen östlich von Boshof aufgeschlagen haben. Die Kavallerie habe einen Erkundungsritt nach Osten gemacht, aber nur ein kleines Burenkommando angetroffen, welches die Flucht ergriffen habe.

Aus Mafeking vom 27. v. M berichtet das „Reuter'sche Bureau“, daß die Buren an diesem Tage das Feuer aus 7 Ge⸗ schüͤtzen eröffnet hätten. Die Beschießung sei die heftigste seit Beginn der Belagerung gewesen. Gleichzeitig hätten die Buren einen Angriff von Norden und Suͤdwesten gemacht, seien jedoch zurückjeworfen worden.

Demselben Bureau wird aus Bulawayo vom

In Pretoria verlautete, es sei in der Nacht auf den

eingeschlossen.

Dem „Reuter 'schen Bureau“ wird aus Bloemfontein

Die „Morning Post“ meldet aus Bloemfontein vom

Die „Daily News“ melden aus Pretoria unter dem

Die „Daily Mail“ erfährt über Lourengo Marques

Vom gestrigen Tage wird der „Dail il⸗ Louren go Marques telegraphiert: Vie k lãndische Eisenbahngesellschafi behaupte, eine , . Meldung über einen Sieg der Buren bei Kro onstad r f zu ö dem 909 Engländer been fn genommen ia und die Buren nur einen verschwinde i 1 . sch kleinen Verlust gehabt

em „Reuter schen Bureau“ wird aus Bethuli 9. April gemeldet, die Buren hielten thatsächlich hi een öͤstlich der Eisenbahnlinie besetzt. Sie hätten zwölf M a östlich von Bethulie Stellung genommen. llen

Dasselbe Bureau berichtet aus Aliwal North y h Tage, es verlaute, daß am Dienstag abermals * eftiges Gefecht bei Weppener stattgefunden habe . Aus gang nicht bekannt sei. Die Streitkräfte der Huren sn ständen aus drei Kommandos, welche Vickers Maximgeschi und andere Geschütze mit sich führten. iche

Aus Norwalspont wird vom 8. d. M. gemeldet: Ind Bezirken Philippolis und Fauresmith herrsche deirẽchi Un ruhe. Die Proklamation des Präͤsidenten Steijn sei .

hin verbreitet worden. Die brirische Garnison sei letzthin au dem benachbarten Gebiet zurückgezogen worden, worauf . sofort unter den Freistaatlern größere Rührigkeit bean ii gemacht habe. Die britischen Einwohner, welche infolge ae in Besorgniß gerathen seien, hätten sich an die britischen Ve⸗ hörden in 3 , gewandt und diese ihnen ver— sichert, es würden sofort Schritte gethan werden, um ihre Se fürchtungen zu beschwichtigen.

Nach einer Meldung aus Ladysmith wäre daselbst gestern früh vom Sunday River her ein heftiges Feuern ge⸗ hört worden, welches einige Stunden angehalten habe. Einzel⸗ heiten lägen noch nicht vor. Ein Kaffernläufer, welcher aus Nemcastle dorthin gekommen sei, berichte, daß die Buren damit he schäftigt seien, auf dem Biggarsberg Geschütze in Stellung zu bringen.

Wie den Londoner Blättern aus Pietermaritzburg vom gestrigen Tage berichtet wird, hätte gestern früh eine heftige Kanonade vor Elandslagte begonnen.

Der Standard? berichtet aus Dürb an vom gestrigen Tage, daß eine große u! Truppen von der Armee den Generals Sir Redvers Buller dorthin kommen und von da nach der Kapkolonie verschifft werden würden. wei Regimenter seien bereits eingetroffen und sollten alsbald in See gehen. Auch der General Hart gehe nach dem gap. Mit dem Dampfer „König‘ seien zwölf britische Offiziere, die sich auf dem Wege nach Rhodesien befänden, nach Beira abgegangen.

Aus Simonstomn berichtet das „Reuter 'sche Bureau⸗ daß der Rest der , . Buren, etwa 2000 Mann, welche sich an Bord der Transportschiffe befunden hätten, an Land gebracht worden sei, mit Ausnahme von neunzig Kranken, für welche man auf dem „Harlech Castle“ bie nöthigen Einrichtungen treffen wolle.

Nach einer Meldung aus St. Helena ist das Schiff mit den gefangenen Buren gestern dort eingetroffen; die Gefangenen würden wahrscheinlich heute gelandet werden.

Von Accra ist, wie dem W. T. B.“ berichtet wird, am Montag eine Truppe von 192 Haussas zum Entsatz von ARumassi abgegangen. Das Fort von Kumassi sei offenbar erngeschlossen. Die Aschantis hätten einige eingeborene Lehrer gefangen genommen. Der Aufstand breite sich weiter aus. Aus dem Congostaat ist gestern in Brüssel die Nachricht eingetroffen, daß die aufständischen Bundja-Neger am 4. März in der Nähe von Jambata den Führer des Congo— postens, Leutnant Wey nants und den Agenten der Antwerpener Handelsgesellschaft Rab ermordet hätten.

Nr. 15 des »Centralblatts für das Deutsche Reich', berausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 6. April, hat folgenden Inbalt: 1) Kenslulat. Wesen: Ernennungen; Ableben eines Konsuls. 2) Militär⸗Wesen: Gesammiverieichniß der zur An— stellung von Militäranwärtern verpflichteten Privateisenbabnen. , n n. Ausweisung von Ausländern aus dem Reicht gebiet.

Nr. 15 des . Eisen bahn ⸗Verorznungs blatts“,. heraus, gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 7. April, hat folgenden Jahalt: Allerhöchste Urkunde, betr. die Betriebsführung auf Kleinbahnen durch die Stargard ⸗Küstriner, die Prignitzer und die Dabme ⸗‚Uckroer. Eisenbabngesellschaft, vom 26. Februar 1900. Erlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 23. März 1900, betr. Zablbarmachung der bewilligten Zivilvensionen und Witmwen⸗ und Waisengelder; vom 30. März 1500, betr. Prũfung zum Maschinisten für elektrische Anlagen. Nachrichten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Ein Drittel der in den Zigarren fabriken zu Finsterwalde (N. L.) beschäftigten Personen, ungefähr tausend, bat, wie der Volle Zig. berichtet wird, den Fabrikanten gekündigt, um am Sonnabend in den Ausstand ju treten; an demselben Tage wollen auch die obne Kündigung beschäftigten Leute die Arbeit niederlegen. Die Ursache sind Lohndifferenzen.

Ja Remsche id ist, der Rh. Weslsf. Ztg.“ zufolge, ein Aus- stand der Tischler ausgebrochen, an dem sich eiwa 100 Gesellen be= theiligen. Die dortigen Mitglieder des Holjarbeiterverbandes hatien an ihre Meister verschiedene Forderungen bezüglich der Ueberstunden und der Mittagspause gerichtet. sowie eine 19 proientige Lohnerhöhung verlangt, auf welcher letzteren sie auch nach der Bewilligung von 50 und der übrigen Forderungen seitens der Meister be⸗ standen. Die. Freie Vereinigung, der Schreinereibesitzer Rem scheidsz hat infolge dessen ihre Mitglieder verpflichtet, keine aus. ständigen Gesellen einzustellen und keine über 5 o binausgebende , zu bewilligen. Im Nebertretungsfalle ist eine Ken, ven tionalstrafe von, So M zu zahlen, diet in einem Sichtwech el hinterlegt ind. Die gleiche Strafe soll eintreten, wenn ein Minglied mit einer Firma der Vereinigung, bei der innerhalb Jahresfrist nach Beendigung des jetzigen Ausstandes ein folcher don neuem ausbricht, nicht gemeinsam handelt. Die Sattler einer Lederwaarensabrik in Leipiig baben, wie die Lp. Ztg. berichtet, von ihrem Arbeitgeber eine Lohnerhöhung von 10 bejw. 150;é0 verlangt, während der letztere erklärte, nur eine solche ven ho /g gewäbren zu können. Da eine Einigung nicht iu lande kam, erfolgre die Arbeitgeinftellung seitens der Gehilfen. Nur 3 Gehilfen betheiligten sich nicht daran.

In Paungdorf bei Lelprig haben sämmtliche Sch losser⸗ gehilfen der Firma G. Böttcher, wit den Schriftgießergebilsen gemein same Sache machend, die Arbeit eingestellt. Vergl. Rr. Aol /

1899 d. BI.)

Kunfst und Wissenschaft.

Infolge der Einladung dez Königlich säbsischen Altertbumz vereins der Stadt Dresden wird die diessaͤhrige Generalversammlung . Gesammtvereins der deutschen Geschichts⸗ und flterkhu m an. reine in den Tagen vom 24 bis 27. September in Yres den statifinden. Der Octsaugschuß, dessen Vorstand unter dem otektorat Seiner Königlichen Hoheit des Prinien Georg, m egs zu Sach sen, die Herren Ober Bürgermeister Beutler, Re- en , eth Pr. Gemisch und Raths. Archivar Dr. Richter bilden, 1. rer Vorstand des Gesammtvereinz haben das Programm der e gor sammlung vorläufig, wie folgt, festgestellt: . Montag, 24. September: Zweiter allgemeiner deutscher Archio⸗ ag und eister Tag für Denkmalpfiege. Abends: Vorbegrüßung der elne h mer im Nenstãdter Kasinod? Erste Hauptversamm⸗

enstag, 633 36 n der Geschã ts ·

scht, e ritten Ynrlfest jember,

1

die , mittagè: st⸗ 2 . im Königlich Dred

Besuch der

seums des

Dresden in den

zB. September: Bei günstigem? Ausflug in die Sächsische Schweiz.

Dem Gesammtverein sind nach dem „Correspondenzblatt“ nen beigetreten: der „Verein für sächsische Volkskunde (Vor— sizender: Herr Generalmajor J. D. Freiherr von Friesen in Dresden); ie Numismatische Gesellschaft ju Deesden“ (Vorsitzendet: Herr Gebeimer Hofrath Dr. Erbstein in Dresden); der „Verein zur Er, laliung der Denkmäler der Provinz Sachsen.? (Vorsitzender: Fürst ju Stolberg · Wernigerode); der Freiberger Alterthums derein? (Vor- stzender: Herr Bürgerschullehrer Knebel zu Freiberg in Sachsen) Dłie Jibl der dem Gesammtverein angehörigen Vereine steigt damit auf 129.

Als neueste Publikation des Zentralbureaus der inter nationalen Erdmessung erschien im Verlage von Georg Relmer in Berlin der von dem Abtheilungs. Vorsteher im Geodätischen Institut zu Potedam, Geheimen Regierungsrath, Professor Dr. Theodor Albrecht verfaßte Bericht über den Stand der Frforschung der, Breitenvariation am Schlusse des Jahres 1899. Dieser Bericht enthält daz Ergebniß der erxsten, inen Zeitraum von jeha Jahren umfassenden Reibe von Bob. achtungen über die im Jahre 1889 zum ersten Male mit Sicherbeit nachgewiesene Erscheinung, daß die Drehunzsare der Gede ibre Lage in Erdkötper beständig, wenn auch nur um sehr kleine Beträge, ändert. Diese wahrscheinlich durch die Massenserschiebungeg des Luft. und Wasserozeans verursachte Erscheinung bringt eine Aenderung in der geographischen Breite der Orte der Erde hervor, und aus einer genagen Feststellung dieser Aenderung an möglichst vielen Punkten (66 jetzt sind 16 Sternwarten in allen fünf Erdtheilen daran betheiligt) läßt sich die Lagenänderung des Nordpolg ableiten. Irgend welche Periodicität lonnte bislang nicht nachgewiesen werden. Sehr interessaat ist die dem Bericht beigefügte, von Herrn Geheimen Rath Albrecht gejeichnete Tasel, welche die Wanderung des Nordpols der Erde von 1890 bis 1800 darstellt.

Unter dem Titel Reigen der Todtentänze“ hat Fer⸗ dinand Max Kurth eine gedrängte kunstgeschichtliche U-bersicht der bedeutendsten Todtentänze bezw. Bilder des Todes vom Anfang des 15. Jahrhunderts bis auf die Gegenbbart verfaßt (Adolf Beand's Verlag in Berlin ⸗Nen⸗Rahnsdorf, Pr. 1 6 590 8). Von dem Triumph dez Todes! im Camposanto zu Pisa und dem uns nächstliegenden Wandgemälde im Thurm der Narien ˖ Kirche ausgehend, verjeichzet und schildert er die Tobtentänje von Holbein dem Jüngeren, Albrecht Dürer, Alfred Rethel Graf Franz von Pocrei, Wilhelm von Kaulbach, Max Kliuger, Hans Meyer, Joseph Sattler, Otto Stitz, Arnold Böcklin, Gustav Spangenberg u. A. Die kleine Schrift ist sorgfältig ausgestattet und mit Zinkätzungen und Farbendrucken nach Blättern von Joseph Sattler, Otto Seitz und Hans Kurth geschmäckt.

Die Académie de Médecine zu Paris wählte, wie W. T. B.“ meldet, nahezu einstimmig den Gebeimen Rath, Professor Röntgen in Würzburg zum auswärtigen Mitgliede.

Bauwesen.

Die Ausstattung des Tambours des Karolingischen Münsters ju Aachen mit Mosaikaem älden, eine Frage, die schon seit langen Jahren schwebt, ist, wie das Centralblatt der Bauverwaltung“ mittbeilt, jetzt er Verwirklichung näher gerückt, nachdem Seine Najestät der Kaiser und König das Modell und die Kartons des Professors Schaper aus Hannover gutgehesßen hat, dessen Entwürfe im Jahre 1889 in einem engeren Wettbewerbe preisgekrönt worden waren. Seine Masestät sandte am 4. d. M. an den Karlsverein in Aachen, der sich die Wiederherstellung des Aachener Maänsters zur Aufgabe gestellt hat, folgendes Telegramm:

Professor Schaper hat Mir heute sein Modell und die Kartons gereigt, welche für die Ausschmückung der alten Krönungskirche Karl's beftimmt sind. Selbst ein unermüdlicher Forscher auf dem Gebiete der romanischen und bpjantinischen Mosaikkunst, bin Ich auf das stendig ie überrascht gewesen von der großartigen und stilgerechten Auffassung, sowie von der Korrektheit der Linienführung und der barmonischen Gesammtwirkung, welche das Modell so wertrefflich beranschaulicht. Die Wiederherstellung nach dem vorgelegten Ent⸗ durfe ist wahrlich im Geiste Karl'ß des Großen aufgefaßt und seiner würdig. Ich beglückwünsche den Karlz⸗Verein dazu.

Wilhelm, I. R.

Die Antwort des Geheimen Regierungsraths Dubutze namens es Vorstandz dez Karlsvereins lautete:

SGeruhen Eure Majestät, der Allergnädigste Protektor des Karls gi n. für das huldvolle Telegramm bezüglich der von Professor 9 aber für die Ausschmückung der Krönungskirche Karl's des Großen üiworsenen Kartons den unterthänigsten Dank entgegen unebmen. n ndl f neuen Beweise des großen Antheils, den Eure Majestäͤt * i stilgerechten Wiederberstellung dieseß ebrwürdigen Kaiserdomes . ele zu nehmen geruhen, wird der Karlsverein einen um so * lgeren Anlaß erkennen, nunmehr mit allen ihm zu Gebote R Kräften obne Verzug zur Ausführung des Allerhöchst so

voll gebilligten Gntwurfg zu' schreiten.

9h dem Wettbewerb für Villen und Landhäuser der 1. ratten A frien, Sefellschaf;. in Berlin wurden, wie y. entralbl. d. Bauperw.“ meldet, folgende Preise vertheilt: 8 tbeilung A.:. der erste Preis dem Ärchiteklen Gustav Jänicke der jweite Preis den Architekten Becker u.

in Berlin. Zum Ankauf wurden empfoblen die Entwürfe Kennworten: Lucie“, Drei starke verschlungene

Ringe“. Bürgerliche Heimstätte. Dreifach ift des Raumes Maß“ und „Ein deutsches Heim“. Ja Abtheilung B: der erste Preis dem Architekten Paul Hoppe in Berlin, der zweite Preis dem Architekten Gustav Jänick- in Schöneberg. Zum Ankauf wurden empfohlen die Entwürfe mit den Kennworten: Zieh hinaus“ und Viel Arbeit. In Abtheilung C.: der erste Preis dem Architekten Gustav Jänicke in Schöneberg, der zweite Preis dem Architekten Hago Janssen in Berlin. Zum Ankauf wurden empfohlen die Entwürfe mit den Kennworten: . Gen Norden und „Cbi-lo, sa“. Die Heim stättengeseuschaft ist bereit, für die zum Ankauf empfohlenen Entwürfe je 150 M Gatschädigung zu zahlen. Sämmtliche eingegangenen Ent⸗ würfe werden bis jum 21. d. M., mit Ausnahme der Feiertage, täglich von 8 Uhr Vormittags bis 6 Ubr Nachmittags im Baubureau 3. .. Friedrich ⸗Museum ;, Kleine Muaseumstcaße in Berlin, aus⸗ gestellt sein.

Literatur.

Im Verlage ven F. A. Brockhaus in Leipzig hat ein neues großes Werk von Fridtjof Nansen zu erscheinen begonnen, welches die wissenschaftlichen Ergebaisse der in seinem Werke Ja Nacht und Eiz“ geschilderten kühnen Nordpolarreise behandelt. Das von ihm gesammelte Material an Beobachtungen ist so umfangreich., daß erst j'tzt der erste Band vorliegt. Das Weck wird nur in englischer Svrache veröffentlicht und ist betitelt. „The Norwegian North Polar Expedition 1893 1896, Scientific Results, edited by Fridtjof Nansen“. Ueber Zweck and Inhalt spricht sich der Herausgeber in dem Vorwort zum ersten Bande folgender maßen aus: Der Zweck dieses Werkes ist, in einer Reihe einzelner Abhandlungen einen vollständigen Berich: über die wissenschaft⸗ lichen Ergebnisse der Norwenischen Polarexpeditioa von 1883 bis 1896 zu geben. Ich habe das Glück gehant, mir zur Borbereitung des— selben die Mitwirkung einiger der ersten Vertreter der verschiedenen

weige der Wissenschaft sichern zu können, die alle mit freund— ichfter Bereitwilligkeit die Bearbeitung des Materials über⸗ nahmen. Dank der freigebigen Beihilfe des Fridtjof / Nansen Fonds zur Förderung der Wissenschaft“ sind die zur Publikatign erforderlichen Mittel zu meiner Verfügung gestellt worden. Ich hoffe daher Erfolg zu haben mit meinem Bestreben, die Bände des Werkes nach Inhalt und Form der norwegischen Nation und der eifrigen, hingebungsvollen Arbeit meiner wackeren Expeditioasgefährten würdig zu gestalten. Während der Vorbereitung des Wꝛrkes habe ich mir stets vor Augen gebalten, daß wir unbekannte Regionen der Erde durchquert haben, Gebiete, die wahrscheinlich in der nächsten Zeit nicht wieder besucht werden. Unsere Beobachtungen haben daher noch einen besonderen Werth, und ich halte es infolge dessen für recht, daß jede Einzelheit mit größtmöglicher Sorgfalt ausgearbeitet und nichts ausgelassen werde, was auch nur das geringste Interesse zu bieken vermag. Da dieses Werk für eine Reibe von Jahren binsichtlich unserer Kenntniß des Nordpolarbeckens das Standard Work bleiben wird, babe ich mich bestrebt, alle An⸗ gaben so juverlässig wie nur möglich zu machen, indem in der Mebr⸗ zabl der Fälle die Drigigalbeobachtungen und das Material vollständig wiedergegeben werden. Dagurch ist der Leser selbst im stande, zu beurtheilen, inwieweit die Ergebnisse und die Schlußfolgerungen der⸗ selben zutreffend siad, und kann eventuell sein: eigenen Schlüsse zieben. Es wird dieses Verfahren in verschiedenen Fällen, z. B. bei den astconomischen, meteorologischen, magnetischen, ozeanischen und Nord- licht Beobachtungen den Umfang des Werkes beträchtlich vergrößern, wird aber auch, wie ich hoffe, den wissenschaftlichen Werth desselben wesentlich erböhen. Um die verschiedenen Abhandlungen der wissen⸗ schaftlichen Welt so rasch als möglich vorzulegen, veröffentliche ich sie in der Reihenfolge, in der sie fertig werden, sobald gengügendes Material zur Zusammenstellung eines Bandes beisammen ist, ohne Rücksicht auf systematische Folge. Die Abhandlungen sind jede für sich paginiert und erhalten eine fortlaufende Numerierung, sodaß sie bequem zitiert werden können. Es würde vielleicht angebracht erscheinen, den Bänden eine zusammenfassende Schilderung der Expedition voran- zuschicken. Da dieses aber bereits in meinem Reisebericht Ja Nacht und Eis“ geschehen ist, so erübrigt ez sih hier. Eine werthvolle Hälse für künftige Polarexpeditionen wird es sein, daß Colin Archer, der Erbauer unseres Schiffes, so freundlich ist, daz Werk mit einer Besprechung der Fram zu eröffnen, der die Expedition einen so großen Theil ihres Erfolgs schuldet. Wünschenswerth wäre ewesen, in den ersten Band eine detaillierte Karte der Route der . und meiner Schlittenreise aufzunehmen. Da aber eine solche Karte auf sämmtliche astronomischen Beobachtungen aufgebaut werden muß und dieses weitläufige Material. dessen Bearbeitung Professor Geelmuyden in Händen hat, noch nicht zur Veröffentlichung reif ist, wird die Kacte im zweiten Bande erscheinen, der dem ersten heffentlich bald wird folgen kännen. Das ganze Werk wird wahrscheinlich fünf oder sechsz Quartbände bilden, die voraussichtlich im Laufe von etwa jwei Jahren erscheinen und von denen vermuthlich jeder ungefähr denselben Peeis wie der erste Band baben wird. Sie werden nur in englischer Sprache veröffentlicht. Es ist meine Absicht, am Ende des Werks eine vollständige Uebersicht der wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition zu geben.“ Der erste, staitliche Quartband III, 379 Seiten und 46 Taseln; Preis, in Leinwand geb. 40 M) enthält fünf Abhandlungen. Er beginnt mit der schon oben erwahnten, ausführlichen Beschreibung der Fran. durch ihren Erbauer Colin Archer. In der zweiten Abhandlung schildert Professor J. F. Pompecks in München die Fossilien von Franz Joseph⸗ Land, wobei er sich auf die ki rene deschrãnkt., wãhrend die versteinerten Pflanzen in der dritten Abhandlung von Peofessor A. G. Nathorst beschrieben werden. Nansen selbst giebt eine geologische Skiße von Kap Flora. Ueber die reiche Vogelwelt der arktischen Gebiete berichten R. Collett und Nansen, wobei auch die anmutbige, schon „Ja Nacht und Eis“ hervorgehobene Rosenmzve beschrieben wird. Ber interessante Vogel wird in einer bübschen Farbendrucklafel veranschaulicht. Besonders reich an Taseln ist der letzte, umfangreichste Abschnitt, in welchem G. O. Sars von den Crustaceen handelt. Ueber den ju erwartenden Inhalt der folgenden Bände giebt ein beigelegter Prospett Auskunft. Aus dem Angeführten ergiebt sich die wissenschaftliche Bedeutang der Publikation, di⸗ kein Gelebrter, der auf dem Gebiete der Geographie oder Natur— wissenschaften thätig ist, wird unbeachtet lassen dürfen.

Deutsches Land und Leben in Einzelschilderungen. Landschafts kunden und Städtegeschichten: ‚„Geschichte der Stadt Naumburg an der Saale? von Dr. Ernst Bortowsky, Stuttgart, Verlag von Hobbing u Büchle. Nachdem schon in früberen, bis zum Jahre 1304 zurückteichenden Zeiten verschiedentlich Versuche einer Geschichtsschreibung der alten sladischen Siede⸗ lung, aus welcher Naumburg mittelbar hervorgegangen ist, gemacht worden waren, wird in der vorliegenden Arbeit zum ersten Male eine zusammenhängende Darstellung der Geschichte der Stadt gegeben. Sie ist das Ergebniß, ein gehender, langjäbriger Studien und bat außer aus dem allgemein zu ˖ gänglichen Materia noch aus einer Anzabl bisher unbenutzter Quellen geschöpst. Die Archie der Raths und des alten Domkapitels sowie die Akten der Kramerianung waren hierbei die wichtigften und er— giebigsten Fuadgruben für den Verfasser, und er hat dieselben nach sorgfältiger Sichtung und wechselseitiger Abwägung geschickt benutzt. Die einzelnen Abschnitte des Bucheg geben in üdersichtlicher Anordnung zunächst die Vorgeschichte der Landschaft, in der Naum burg liegt, und schildern dann die Anfänge der Stadt, sowie ihre allmähliche Entwickelung im Mittelalter, im Zeitalter der Reforma—⸗ tion, unter der Verwaltung Sachsens, während des siebenjäbrigen Krieges und endlich unter vreußischer e gen Die Darstellang umfaßt den stattlichen Zeitraum vom Jahre gös bis auf unsere Tage und schließt mit einer nderung durch die jetzige Stadt sowie einer Betrachtung ihrer geschichtlichen Baudenkmäler. Das Buch ist mit achtjehn gut ausgeführten Abbildungen, sowie einer Tafel der Bischöfe und Adminiftratoren des Stifts Naumburg ausgestattet.

Geschichte der Revolutionszeit 1788 1809. Von

Heinrich von Sybel. Wohlfeile Ausgabe. Stuttgart, J. G. Cotta'sche

Buchhandlung Nachfolger. Der mit dem Erscheinen der 69. Lieferung

nunmehr vorliegende letzte Band, der die Geschichte des Konsulats erzählt. liest sich wie ein Epilog auf die Zeit vor 10) 26 . ; isch S.

französische Revolution war beender; der phanta danke der Weltbefreiung war von dem der Welteroberung abgelöst worden und verkörperte sich in den Korsen Navolcon Bonaparte dessen gewaltthätig uar rücksichtsloz vorwärts stũrmender lieder ath endlich an Deatschland sich brechen sollte, weil er die im Geiste des deutschen Volks waltenden sittlichen Kräfte nicht begriff. Diese neue Ausgabe des Werks in zehn handlichen, gediegen ausgestatteten Bänden, an Stelle der früheren großen zeba Bände, gelangt damit zum Abschluß. Der mäßige Preis (24 ) erscheint geeignet, ihr die weiteste Verbreitung zu verschaffen, und diese verdient Sybel's Darstelluag der französischen Reyolution vor anderen deshalb, weil sie die Ergebnisse grändlichster Forschung in abgeklärter, klassisch schöner Form vorträgt und darum sich vorzüglich zu einem deutschen Volksbuch eignet.

Die neueste Nummer (2962) der Leipziger Illu strierten Zeitung“ (Verlag von J. J. Weber in Leipzig; Preis vierteljährlich M; Einzelnummer 1 S6) ist deshalb besonders bemerkens⸗ werth, weil die Zeitung darin zum ersten Mal mit Illustrationen in Farbendruck geschaückt erscheint, dann aber auch wegen der inter⸗

essanten, eingehenden Schilderung. die sie von der Kaiserlichen

Werft in Riel darbietet. Der von G. Hoff mann verfaßte Artikel ist reich illustriert durch Holischnitte nach Zeichnungen von E. Limmer; etwa ein Drittel dieser Blätter ist farbig, darunter dag Deoppelblatt Panzerkreuzer erster Klasse Fürst Bismarck im Bau“. Am malerischsten wirken die beiden Motive aus der Kesselschmiede und der Schmiedewerkstätte. Andere Bilder jeigen die Taklerwerkstätte, die Segelmacherei, den großen stehenden Krahn von 60 000 kg Trag-⸗ fähigkeit, ein- Stanimaschine zim Durchlochen von Stahlblechen, eine Plattenbohrmaschine, das Bekleiden eines Panzerkörvers mit Metallblech und einen Taucher bei der Untersuchung von Be⸗ schädigungen am Schiffsrumpf. Sehr instruktiv ist das Blatt, das den im Bau befindlichen großen Kreuzer A zur Darstellung bringt. Eine fignren⸗ reiche photographische Aufnahme zeigt Seine Majestät den Kaiser und Seine Königliche Hoheit den Prinzen Heinrich nebst der Schiffs besatzung auf S. M. S. „Deutschland“.

Verdingungen im Auslande.

Spanien.

18. April, 2 Uhr. Marine⸗Ministerium, Materialienabtheilung Madrid: Lieferung von Messingröhren für die Dampfkessel und Kon⸗ densatoren der Staatsarsenale und Staatsschiffe. Näheres bei der obengenannten Stelle.

Niederlande.

25. April, 12 Uhr. Lieferung von Flußeisen (Bedingungsheft Nr. 210), 129 000 flaßeisernen Unterlage Platten (Bedingungsheft Nr. 241), 142 000 flußeisernen Hakenboljen und 190 900 galvanisiert flußeisernen Schraubennägeln neuen Modells für die Staatseisen⸗ bahnen auf Java (Bedingungsheft Litt. 242), Flußeisen (Bedinzungz⸗ heft Litt. E 4), Ringplatten, Bremsscheiben, Kontra. Gewichten für Bremsblöcke, Brems- Jolindern mit Zubehör und mit Ersatztheilen, für Zwecke des Betriebs des Ombilienkohlenfeldes (Bedinzungsheft Fitt J 4), Flußeisen für Zwecke des Marine⸗Departements in Nieder- ländisch Indien (Gedingungsheft Litt. K 4), Untergestellen mit Kästen für offene und geschlofsene Güterwagen, theilweise mit und theilweise obne Beemse, wie auch von Untergestellen obne Kästen für geschlossene Güterwagen ohne Bremse (Bedingungsheft Litt. L 4) für Zwecke des Dampfftraßenbahnwegs in Atjeh. Die Bedingungsheste liegen in dem

Technischen Buceau des Kolonial Ministeriums aus und sind bel der Firma

Martinus Nyhoff im Haag, Nobelstraat 13, zum Preise von O 50 Gulden für jedes der Bedingungshefte Nr. 240, Litt. H 4 und K 4, von 1 Gulden für jedes der Bedingungshefte Nr. 241 und Nr. 242, von 150 Gulden für Bedingungsheft Litt. J 4 und von 3 Gulden für Bedigungsheft Litt. L A erhältlich.

Brasilien.

Ohne Datum. General⸗Intendantur des Kriegs- Ministeriums:

Ecrichtung einer Fabrik für rauchloses Pulver und Ertheilung der Konzession zur alleinigen Herstellung desselben.

Theater und Mufik.

Königliches Opernhaus.

Die Herren Axel Delmar und Ferdinand Hummel, deren erfolgreiche Oper Mara“ noch in gutem Andenken steht, haben in gemelasamer Arbeit ein neues einaktiges Opernwerk, Die Beichte“ betitelt, verfaßt, welches gestern jum ersten Mal in Scene ging. Die Handlung, wenn man von einer solchen überhaupt sprechen kann, ist recht kompliziert: zu dem Einstedler Jacinto Herrera, der in der Einsamkeit einer Felsenbõble eine alte Schuld büßt, kommen ein Mönch, Manoel, und ein janges Mädchen, Beata. Die letztere ist einem ehehrecherischen Verbäliniß der Frau Manoel's zu einem Fremden entsprossen. Dieser Fremde aber ift kein anderer als der Einsiedler Jacinto, der nun in die Lage kommt, dem zum Mönch gewordenen Gatten Les von ihm vor Jahren verführten Weibes seine Schuld zu beichten. Diese Beichte aber wird nicht in die Form einer Erjäͤblung gekleidet, sondern spielt sich scenisch ab, indem Jacinto plötzlich verjünst und

Beata, feine Tochter, als das Gbenbild ihrer verstorbenen

Mutter erscheint. Ohne Hilfe des Textbuches ist es kaum möglich, diesen poetisch an sich fein empfundenen Vorgang zu ver⸗ steben, der durch Hummel's Masik eher noch verdunkelt als erläutert wird. Der letzteren wäre eigentlich die Aufgabe zugefallen, den Ueber⸗ gang von der Wirklichkeit zum Traumbild und wiederum vom Traumbild zur Wirklichkeit deutlich in die Erscheinung treten zu lassen; leider aber feblt ihr jeglicher Charakter, und es läßt sich von ibr nur jagen, daß sie jwar recht ansprechend und melodtög, aber gänilich obne Eigenart ist. Um die Aufführung machten Rc Frau Goetze (Beata), die Herren Philipp (Jacinte) und Berger (Manoel) verdient. Am Dirigentenvult waltete Rapellmeister Dr. Muck umsichtig seines Amtes. Der Noypität sollte Kienzl's musikalisches Schauspiel Der Evangelimann“ folgen, jur Aufführung gelangte aber, wegen Heiserkeit des Herrn Sylva, statt dessen Hu mperdinck's gefälliges Märchenspiel Hän sel und

Gretel). Tbeater des Westen g. .

Als vorletzte Gastrolle sang der Königlich württembergische Kammer sänger Herr Rotbmübl gestern den Don José in Bizet' s Oper „Carmen“, in welcher noch Herr Josef Cignda vom Hoftheater in Darmstadt in der Rolle des Gecamillo und die Königliche Sängerin Frau Thea Redwitz in der Titelrolle als Gäste mitwirkten. Herr Rothmühl ist in der Partie des Joss schon häufig gewürdigt worden; er erfreute auch gestern wieder durch sein klangvolles Organ, seine musikalisch Sicherheit und seine temperamentvolle Darstellung. Herr Cianda gab den stolzen Stierkämpfer nicht immer lebendig genug, führte aber sonst mit seiner wohllautender Baßbariton Stimme die Partie recht ansprechend durch. Frau Redwitz ist in der Partie der Carmen hier bereits bekannt. Ihre Darstellung ist noch ju wenig ausgeglichen, außerdem schien die Künstlerin gestern durch Befangenheit an der vollen Ent altung ihrer Mittel gehemmt; sie bot aber, abgeseben davon, gesan lich eine durchaus annehmbare Leistung. Fräulein vom Scheldt ührte die Rolle der Micaäla in anmuthiger, sympathischer Weise sowobl in Gesang wie in Spiel durch. Auch das sonstige . war zufriedenstellend. Kapellm eiter und Regie bakten dag Ihrige gethan, um der Auffübrung zum Erfolge zu verbelfen. Der im vierten Akt eingefügte . Spanische Tanz war von der Balletmeisterin Fräulein Stralacky recht exakt eingeübt und wurde anerkennengwerth ausgeführt. Das jablreich erschlenene Publikum spendete im ganzen Verlaufe der Vorstellung lebhaften Beifall.

, , e e 3 5 ö KJ . ,.

, , 3 w

ö

n, .

w .