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Deputirte und Senatoren. Als die Theilnehmer an , die Kirche verließen, wurden in der draußen stehenden Menge einige Rufe: „Es lebe das Heer!“ laut.
Nußzland.
Der Kaiser . die Kaise rin besuchten, wie, W. T. B.“ aus Moskau meldet, in den letzten Tagen die Kathedralen und Kirchen im Kreml. Heute werden Ihre Maj stäten in Begleitung des Groß fürsten und der Großfürstin Ser⸗ gins die Rüstkammer besichtigen.
Spanien.
Der Ministerrath hat, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, der Königin-Regentin gestera ein Dekret unter— breitet, durch welches das Ministerium des „Fomento“ in wei neue Ministerien: für Unterricht und für öffentliche rbeiten, zerlegt wird. Darauf boten die Minister ihre Ent⸗ lassung an, welche angenommen wurde. Das neu gebildete Kabinet, welches gestern Abend den Eid geleistet hat, ist, wie folgt, zusammengesetzt: Vorsitz und Marine Silvela, Aeußeres Marquis Aguilar de Campos, Justiz Marquis Vadillo, Finanzen Villaverde, Inneres Dato, Krieg Azearraga, Unterricht Garcia Alix, öffentliche Arbeiten
Gasset.
Niederlande.
Die Königin und die Königin-Mutter werden sich, nach einer Meidung des „W. T. B, am. 39. d. M. zur Theilnahme an der ie ln d er der Prinzessin Elisabeth von Waldeck und Pyrmont nach Arolsen begeben. Alsdann ge— denken Allerhöchstdieselben für einige Zeit in Thüringen Auf⸗ enthalt zu nehmen.
Dem gestrigen Empfang bei der Sonder⸗Gesandt⸗ schaft der südafrikanischen Republiken wohnten zahl⸗ reiche Personen bei, darunter mehrere Abgeordnet- und Geistliche owie eine Abordnung der Sektion der Friedens-Liga.
er Präsident der Ersten Kammer van Naamen wurde be⸗ sonders empfangen. Der Führer der Abordnung Fischer hatte im Beisein des Dr. Leyds gestern eine Besprechung mit em Minister des Auswärtigen de Beaufort in dessen Amtsräumen. Es heißt, die Deputation werde nach Prüfung ihrer Beglaubigungs⸗ schreiben eine Audienz bei der Königin nachsuchen und noch bis Ende der Woche im Haag bleiben.
Schweden und Norwegen.
Gestern ist, wie dem „W. T. B.“ aus Christiania be⸗ richtet wird, für einen Theil des Heeres und zum ersten Mal für einen Theil des Landsturms Ordre zu einer Probe—⸗ mobilmachung erlassen worden.
Dänemark.
Wie „W. T. B.“ aus Kopenhagen berichtet, sind der Kronprinz und die Kronprinzessin gestern über Korsör und Kiel nach dem Auslande abgereist. Höchstdieselben werden zu⸗ nächst ihre Tochter, die Prinzessin Luise zu Schaum⸗ burg-Lippe, in Oedenburg besuchen und gedenken sodann nach einem Aufenthalt an der Riviera fich zum Besuch der Weltausstellung nach Paris zu begeben. — Der Prinz von Wales ist heute Vormittag 9 Uhr mittels Sonder⸗ zuges über Köln — Brüssel und Calais nach London abgereist, wo die Ankunft morgen Abend erfolgt. Der König und die Mitglieder der Königlichen Familie begleiteten den Prinzen nach Röskilde, wo sie prachtvolle Trauerkränze auf den Sarg der Königin Louise niederlegten.
Amerika.
Der „Morning Post“ wird aus Washington vom 18. d. M. gemeldet: Infolge der Drohung, daß die Italiener, welche sich an den Arbeiterunruhen am Crotonflusse betheiligt haben und innerhalb des letzten Jahres nach Amerika gekommen sind, nach Italien zurückzesandt werden sollten, habe der italienische Botschafter de Fava einen energischen Protest beim Staatsdepartement eingereicht. Auf Grund von Instruk⸗ tionen, die er gestern von seiner Regierung erhalten, habe er erklärt, daß das gegen die italienischen Arbeiter geplante Vorgehen ungesetzlich sei und mit den zwischen Italien und Amerika bestehenden Verträgen nicht im Einklang stehe.
Asien.
Aus Peking vom gestrigen Tage wird dem „Reuter schen Bureau“ gemeldet, es sei daselbst ein Edikt veröffentlicht worden, welches die Aufmerksamkeit der Vize⸗Könige und Gouverneure auf die von dem gemeinen Volke gebildeten bewaffneten Abtheilungen zur Selbstvertheidigung lenke. In dem Edikt werde den Vize⸗-Königen und Gouverneuren be⸗ fohlen, Proklamationen zu erlassen, in welchen diese Banden aufgefordert werden, sich jeder Feindseligkeit gegen die ein⸗ geborenen Christen zu enthalten, und wenn dieselben sich der⸗ artiger feindseliger Handlungen schuldig machen sollten, sie streng zu bestrafen.
Afrika.
Das „Reuter sche Bureau“ berichtet, die Regie rung der Südafrikanischen Republik habe der portugiesischen Regierung das Anerbieten gemacht, ihr die Summe, die sie nach dem Delagoa Schiedsspruch zu zahlen habe, zu leihen. Dieses Anerbieten sei mit Dank abgelehnt worden. Die Re⸗ . von Transvaal beabsichlige ferner, gegen die
. der Gefangenen nach St. Helena Protest ein— zulegen.
Der Kommandant Fronemann hat nach einer Meldung aus Pretoria 400 Engländer über den Oranje⸗Fluß in der Richtung auf Aliwal North verjagt, mehrere Mann zu Ge⸗ fangenen gemacht und Wagen und Vieh erbeutet. Die Brücke bei Bethulie sei in die Luft gesprengt worden.
Aus Aliwal North meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß eine ungefähr 300 Mann starke Buren-Abtheilung sich in der Richtung nach Smithfield bewegt habe. Die letzten Privatmeldungen aus Weppener besagten, daß die dortige britische Besatzung wohlauf sei. — r
Der „Evening Standard“ berichtet, der General Sir Charles Warren sei abberufen worden. Das Kriegsamt lehne es ab, hierüber Auskunft zu ertheilen.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Accra vom IJ. d. M das Kanonenboot „Magpie“ habe bei Cape Coast Castle Mannschaften gelandet zur Unterstützung der Haussas, die bereits nach Kumassi abgegangen seien. Weitere Ver⸗ stärkungen würden folgen, Gerüchtweise verlaute, daß die Aschantis entschlossen seien, die Dinge bis zum Aeußersten
verneur im
zu treiben, bevor die Verstärkungen ankämen, und den Gou⸗ Fort Kumassi anzugreifen, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt würden.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Hagelversicherung in Preußen 1899.
Im Anschluß an frühere Mittheilungen über den Hagelschaden im Jahre is99*) werden in der „Stat. Korr.“ jetzt für diesen rn nähere Angaben über die Hagelversicherung veröffentlicht. In welchem Umfange die Landwirthe Preußens sich gegen Hagel⸗ verluste durch Versicherung ju decken suchen, ist nicht bekannt, da allgemeine Erhebungen darüber gegenwärtig nicht stattfinden. Es wird nämlich nur ermittelt, in welchem Umfange die durch Hagel geschädigte Fläche versichert ist. Wenn man aber aus den Ergebniffen dieser Untersuchungen auf die Verbreitung der Hagel perficherung überhaupt schließen darf, so kann eine stete Zunahme fest⸗ gestellt werden; denn von der verhagelten Fläche waren im Mittel der Jahre 1883— 58 39, 1839— 94 51 und 1895— 99 55 0 versichert. Auch die Höbe der Versicherung scheint zuzunehmen, da, sowenlt die versicherte Fläche beschädigt war, die Versicherungssumme für das Hektar im Mittel der Jahre 1883 — 38 310, 1889— 94 322 und 1895— 99 345 M betrug. Im Jahre 1899 waren von den ver⸗ hagelten 503 114 ha 268 9683 ha — 53 o/o zu einer Summe von 106 117 837 4 — 372 M für das Hektar versichert, und zwar in den einzelnen Provinzen von den verhagelten Flächen: Versicherungssumme im Ganzen für das Hektar M0. S. 6 574 397 266 8 130 480 310 11 882 793 317 8 304 957 332 7050 021 335 16547 572 382 15 393 614 541 1621 500 253 14972431 461 2 992 020 369 4747 106 417
Hektar
24 709 26 263 37 536 26 017 21 067 1 1 8 8 2 43 238
ch z Solst 3 ö Schleswig⸗Holstein... 4 Hannover 32 500 Westfalen .. . 39 Hessen . Nassau. ö Rheinland .. wd 1747 836 452 Hohenjollern .... 354 41 1653 150 430.
Einen maßgebenden Einfluß auf die Hagelversicherung übt die
Grundbesitzvertheilung aus, indem die Großgrundbesitzer sich in höberem Grade gegen die elementaren Eceignisse zu decken suchen als die bäuerlichen Wirthe. Dies erhellt aus folgender Zusammenstellung, in welcher der Umfang der Versicherung der verhagelten Fläche nach Landgemeinden und Gutsbezirken unterschieden ist; die Untersuchung erstreckt sich nur auf die östlichen Landestheile, weil hier hauptsächlich Gutsbezirke in größerer Zahl vorhanden sind.
Von der , ., Fläche waren versichert: im ige m,, 1893 189 1895 1896 1897
Hunderttheile 52,5 46359 76,0 77,5 36,1 41,4 S7, 79,5 21.1 36.39 66.1 68935 43.5 29.4 87.2 74, 63,1 57, 96.4 941 46.1 41,3 982.4 92,1 41,5 30.3 83.3 95.1 35.5 29356 52.4 75, 93.7 42,5 36,2 83.5 46.3 327 90,5 67.3 59.7 45.5 59,5 525 411,9 46,4 57,5 57 52,2 61, 83.5 852, 47.2 33,4 85.5 57,3 81.2 55 4 43.5 57.2 3534 1 160.0 Merseburg .. 863 6 33 Grfutt 15.4 2527 21,5 323 25,9 rr, 75,5 1060 84,9 93,3 75,9 39,5 10600
Durchschnittlich hatten hiernach die Landg⸗meinden 1883 — 392 29, 1 oo und in den weiter folgenden Jahren 37,1, 49,l, 43,5, 39,5, 41,1, 4235 und 45.8 0½ versichert, die Gutsbezirke dagegen 1883— 92 78.5 und weiter 77,9, 83,5, 85.4, 80,8, 83,6, 85,7 und 83,6 0s9. Ebenso pflegen die en n m,. auch höber zu versichern; denn für die Landgemeinden der in Betracht kommenden Regierungsbezirke betrug die Versicherung für das Hektar 1883—92 292 4 und in den einjelnen Jahren 1893 bis 1899 236, 299, 2531, 279, 300, 334 und 335 , ür die Gutsbezirke dagegen 326, 320, 333, 348, 344, 337, 375 und 383 4
Ostpreußen Westpreußen Brandenburg Pommern
1898
321 80.3 38, 82,5 40, 8 84.7 45.0 85, ð 59,2 86,7 38,8 81, 2 23,6 81,4 341 1, 85,7 978 37,8 93,8 45,6 89, 62,3 90, 43,8 92,9 39, 0 76.4 56.2 73,8 53,7 95,9 18,9
552
762
44,
82,7
45,9
90,0
53,0
85,
53,3
73.4
5 45,0
82,
õͤ 35.1
83,9
348
89.2
67,7
8 93,9
9 48,0
2 36,4
O0 56,2
3 6 822 8 6 8 5
202 3,
36,6 825 37,8 959 420 77,7 39.89 85.2 5690 91,6 45,5 80,5 41,5 97.2 36.4 88,0 71,0 91,9 37,5 74,7 44,5 79, 9 34,6 87,0 45,0 82,6 32,7
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Königsberg ..
Gumbinnen. .
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5 5 6 32 5 2 7 3, 21 . 55 I
67,2 83,9 60, 81,6 31.2 885, 62,5 74.3 h8,2 90,8
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9 41 9 J
Sto Ste & c cs & s G c & C c ασ u cπ 0 α u cs
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Magdeburg. .
7 7 2 7 3 8 2 7 8 2 7 3 8 3 8 3 J 2 7 3 7
36. 71,0
Die französische Strafrecht spflege⸗Statistik 1893 — 97.) (Stat. Korr.) Die französische Kriminalität zeigt seit einer Reihe von Jahren eine zumeift günstige Bewegung. Die vor die Schwur⸗ gerichte (cours d'assises) gehörenden Anklagen wegen Verbrechen gegen das Vermögen baben zwar in den letzten Jahren etwas zugenommen: von 1488 im Jahre 1893, 1486 i. J. 1894 und 1224 i. J. 1895 auf 1977 i. J. 1896 und 2087 — eine seit ming Jahren nicht erreicht Zabl — i. J. 1897. Dagegen sind die Anklagen wegen Verbrechen gegen die Person in fast regelmäßiger Verminderung be— griffen, und zwar von 1549 i. J. 1893 auf 1451 i. J. 1891 und 1302, 1360 und 1213 in den nächsten drei Jahren. Allein die An—⸗ klagen wegen Mordes baben sich in den erwäbnten fünf Jahren all= mählich von 429 und 441 auf 384, 385 und 371 vermindert. Noch bemerkenswerther ist die Abnahme der Sittlichkeits verbrechen; die⸗ jenigen gegen Kinder haben von 6651 auf 522, 507, 511 und 474, die gegen Erwachsene von 79 auf 68, 60, 66 und 42, beide Arten von Strafthaten also ebenfalls ziemlich regelmäßig, abgenommen. Bekannt und nicht unbegründet ist die Auffassung, daß die steigende Kultur in mancher Hinsicht die Vermehrung der Verbrechen begünstige, da sie mit der Eatwickelung der Verkehrsbeziehungen und dem immer engeren Zusammenwohnen der Menschen auch immer nere Berührungs⸗ und Reibungspunkte schaffe. Auf der anderen Säte schwindet aus demselben Grunde der äußere Spielraum für gewisse Verbrechen ganz von selbst. Es zeigt sich dies in der
8 ö. S. Nr. 81 des R. u. St. A.“ vom 2. April d. J., Zweite eilage. tpeesuuXer, Revue de statistique“ vom 4. Februar 1900.
fran zõsischen Strafrechtspflege · Statistik namentlich hin Straßenraubes Noch im Jahre 1837 erfolgten 72 gam n s . ( jm Jahrs, ist; zech 6; . J. iz? noch 36, 4. 1k, g i J 1877 noch 20, i. J. 1887 wieder 28; in den Jahren 1896 z 1897 endlich kamen nur noch 19 und 17 solcher Anklagen vor. 3.
Größe und Einwohnerzahl Chiles.
Die Republik Chile hatte nach der Zählung vom 28. November 1895 2712 145 Einwohner. Am 31. Desember 1898 betrug die Ei wohnerzahl 3 082178; sie bat also um 370 033 zugenommen. w Abzug des neuerdings an Argentinien abgetretenen Gebiets ist Chil 699 3566 qkm groß, nach dem Flächeninhalt also größer als 1a europäische Staat, Rußland allein ausgenommen, halb so groß al Deutschland, Frankreich und Spanien zusammengenommen, elneinhalb. mal so groß als Großbritannien und Italien, dreiundzwanzigmal so groß als Belgien. Im Jahre 1895 kamen 3,60 Einwohner auf 14km, nach der Schätzung vom 31 Delember 1898 sind es 445. die päriichste Be ölterüng. söorh batte 1895 das Magä bat Territorium, die dichteste (51,37) die Provinz Valparaiso.
Nach der Zählung von 13885 waren im Lante 72 812 Ausländer 42 105, Europäer und 29 6867 Amerikaner. Von den Amerstanen waren 791 Bürger der Vereinigten Staaten, 7531 aug Argentinien 6554 aus Bolivia, 193 aus Brasilten, 33 aus Canada, 45 aus Zentral. Amer ka, 135 aus Columbia, 19 aug Cuba, 413 aus Geuador, 19. aus Mexiko, 40 aus Paraguay, 13 695 aus Peru, 188 aus Uruguay und 11 aus Venezuela.
Die Bevölkerung der wichtigsten Städte stellte sich nach der
ung vom 31. Dezember 18938, wie folgt:
Santiago 311 703. Valxaraiso 140 262. Conception 51 781 Talea 10 237, Chillan 32 765, Iquique 30 066. Äntofagasta 16 73 Curico 14325 und Talcabuano 14 234. (Monthly Bulletin o the Bureau of American Republies.)
Zur Arbeiterbewegung.
Der Auzstand im Maurer und Zimmerergewerbe ju Kalkberge⸗ Rüdersdorf, der geraume Zeit angedauert hat, ist, wie die ‚Voss Ztg. berichtet, kurz vor Ostern nach Erhöhung dez Stundenlobnes von 45 auf 475 3 aufgeboben worden.
In Wiesbaden sind, der Rb. Westf. Ztg.“ zufolge, etwa 1200 Maurer ausständig. Sie verlangten eine Lohnerhöbung um 4 4. peo Stunde, welche von den Unternehmern jedoch abgelehnt wurde.
In der Weber ei von D. G. Droste Nachf. zu M. Gladbach haben, nach einer Mittheilung desselben Blatts, sämmtliche Arbeiter gekündigt. Sie fordern die sofortige Entlassung der Werkführer sowie eine Lohnerhöhung um 150.
Aus New York meldet W. T. B. vom gestrigen Tage, daß am Croton; Fluß eine Anzahl neu engagierter Damm Arbeiter unter militärischem Schutze arbeitet. Die Zahl der ausständigen italienischen Arbeiter benffert sich auf etwa 1000. (Vergl. Nr. 93 p. BI.)
Kunst und Wissenschaft.
Nach den „Amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunst⸗ sammlungen“ hatten die Gemälde ⸗ Galerie, die Sammlungen der antiken und der christlichen Bildwerke sowie das Antiquarium der Königlichen Museen zu Berlin im letzten Quartal des Jahrez 1899 folgende Vermehrungen zu verzeichnen.
Die Gemälde⸗Galerie erhielt von Herra Radolph Ph. Gold- sch nidt in Berlin ein Bild des Francisco Goya jum Geschenk. Diese Darstellung einer Versammlung vornehmer und bürgerlicher Herren vor dem König und seinen Würdenträgern ist der Entwurf zu einem Gemaͤlde, das sich, = früher, in spanischem Pripatbesit befand. Angeblich ist darin eine Sitzung des Philippinen⸗Comitsz unter dem Präsidium des Königs Ferdinand VII. dargestellt. Die in schwärzlichem Ton gehaltene Skijje, die namentlich das Spiel dez Lichts höchst geistreich wiedergiebt, i der spätesten Zeit des spanischen Meisters an, der bisher in der Berliner Galerie nicht vertreten war. .
Für die Sammlung der antiken Originalskulpturen wurden keine Erwerbungen gemacht. Die Sammlung der Gips abgüsse wurde vermehrt durch Abgüsse des Kopfes der Mayrider Dladumenozstatue, des Kopfes der Meleggerstatue im Vatikan und eines bärtigen Kepfes im Garten der Villa Borghese. Ferner ge— langten in die Sammlung Proben der Skulpturen von Epidauros, solche aus Eleusis, darunter die kleine Wiederholung einer Gruppe aus dem Westgiebel des Parthenon und das Relief der sogenannten trauernden Athena von der Akropolis zu Athen. Durch Geschenk des Dr. Freiherrn Hiller von nr, . erhielt die Formerei die Formen von ihm auf Thera gefundener Skulpturen, von denen Abgüsse in die Sammlung aufgenommen wurden. Es sind dies ein archaischer
rauenkopf, zwei römische Kaiserköpfe und die von Artemidoros ge— ifteten Felsreliefs. ;
Für die Abtheilung der Bildwerke der christlichen Epoche wurden durch Herrn Dr. Wilhelm Vöge, der vorübergehend an dieser Abtheilung beschäftigt war, Grwerbungen in größerer Zahl aus dem Gebiete der altchristlichen und byzantinischen Kunst gemacht. Obenan stehen Marmorbildwerke aus Psamatia in Konstantinopel, nämlich ein größeres altchristliches Relief aus der Uebergangsjeit vom antiken zum byjantinischen Stil 6 Jahrhundert), den jugend lichen Christus jwischen jwei Aposteln innerhalb einer dekoratiben Säulenarchitektur darstellend., faft frei gearbeitete Figuren in drei Vierteln der natürlichen Größe und zwei jusammengehörige Relief.
latten mit der Panagia (Jungfrau Maria) und dem Gcjengel Michael früher irrthümlich als „Verkündigung? gedeutet) aus dem späteren bhjantinischen Mittelalter (If. ki, XIII. Jahrhundert). Unter den jablreichen Arbeiten der byjantinischen Kleinkunst, die als Geschenk des Direktors, Geheimen Regierungerathz Wilhelm Bode (mit Ausnahme einer aus den Priene⸗Funden überwiesenen kleinen Thonflasche) erworben wurden, gehört der altchriftlichen Zeit elne Serie von Thonfläschchen an, die einen besonders in Kleinasien ber breiteten Typus vertreten, wie denn auch fast alle im Folgenden auf eführten Stücke in Smprng erworben wurden. Die schon ziemlich edeutende Sammlung der Lampen wurde bereichert um eine alt ·
in in Kon— 6 durch
ten vorkommenden figürlichen stellt einen
cht vor.
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Diese Stücke sind fur die christliche Ikonographie von nicht Bedeutung. Ein geschnitztes Holikreuz von kleinen Dimensi
dtel Pasten gehören bereits der späteren byjantinischen Zeit an. . kommen endlich, sodaß fast alle Erzeugnisse der öftlichen Klein g! vertreten sind, jwei kleine Enkolpvien (Reliquienkapseln) von jwel von Bronze, jwei Bronjestempel zur Stanzung und eine
ie.
; aus Stein zum Guß von Blejenkolpien, zwei Thonstempel, ẽ Siegelringe, zwei kleine G-wichte u. a. m. Die Abtheilung der it al ienischen Rengissance · Bildwerke erhlest jum Geschenk von Herrn Arnold Guilleaume (Köln) ein hol melief das die Madonna mit dem Christkinde in Halbfizur auf reich ornamentiertem, gemaltem Grunde darstellt. Die durch voll lommene Gihaltung der alten Bemalung und Vergolduag aug⸗ eichnete Arbeit ist um 1510 in der Lombandei entstanden und höchst lumen als seltene Nachbildung in Holzschnitzerei nach den in tenz im Quattrocento beliebten farbigen Thon und Stuckreliefs adonna. ö. ö Antiquarium gingen als Geschenk Seiner Majestät des Katsers und Königs weitere auf dem nach dem gang Mariä benannten. Grundstück „Dormition! in Jeru—. blem gemachte Funde zu. Diese beftehen aus zwei gläsernen Arm—= vangen von derselben Art wie die bereits von ebendaher in die mmlung gelangten sieben Exzmplare, zwei fragmentierten Glag— ssähen, bier jum theil wæhlerbaltenen kleinen Thongefäßen, zwei Thonstöpseln. einem großen glasierten Thonknopf, mehreren mittel. allerlichen Bronze kceuzen, Schnallen und Beschlagtbeilen, einem kupfernen Knopf, vielleicht noch römischer Zeit, und 2 Münjen. Von diesen Münzen gebört die älteste eine kleine Bronzemünze, der Zeit dez Antoninus Pius an und ist in Jerusalem selbst geprägt; die übrigen sind, soweit überbaupt bestimmbar, türkische Kupfermünzen perschiedenster Zeiten bis in das TVIII. Jahrhundert. — Dle neuen Funde sind mit den früheren Funden zusammen in einem besonderen Schaukasten im Sternsaal des Neuen Museums aufgestellt.
In Pavia wurde, wie W. T. B. meldet, gestern Abend der Kongreß der Anatomischen Gesellschaft eröffnet. Zu Vorsstzenden wurden die Professoren A. von Kölliker aus Würzburg, ö aus Göttingen, Waldeyer und C. von Bardeleben aus
erlin gewählt.
Bauwesen.
Die Ausstellung deutscher Brückenbau⸗Anstalten in paris 19090 befindet sich, wie das . Centralhl. d. Bauverw.“ be— nichtet, im Hauptgebäude, dem Palais du Génie Civil et des Moxens de Transport (Champ de Mars, A venus de Suffren). Die sieben Aussteller sind: Maschinenfabrik Eßlingen in Eßlingen; Gute⸗ hoffnungshütte, Aktienperein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Dberhausen; Gesellschaft Harkort in Duisburg am Rhein; Philipp Fohimann u. Co, Gesellschaft m. b. H. in Frankfurt am Main; Vereinigte Maschinenfabrik fn und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg, Aktien ⸗Gesellschaft in Nürnberg ,, Guftavsburg); Union, Aktien Gelellschaft für Bergbau. Eisen⸗ und Stahlindustrie jn Dortmund. Bei einer im Mai 1898 in Frankfurt am Main ebaltenen gemeinsamen Besprechung batten die Aussteller be⸗ fn, den deutschen Brückenbau durch Bilder, Modelle, Druck schriften, Kataloge, Konstruktions. Zeichnungen sowie durch Photo—⸗ grapbien in Albumz und Ständern in seiner Gesammtheit dar zustellen und zur Geltung zu bringen. Außerdem wurde dort verein⸗ bart, über die Entwickelung des Brückenbaues in Bejug auf Theorie, Konstruktion und Bauausführung eine mit Abbildungen be—⸗ sonders reich ausgestattete Abhandlung schreiben und in deutscher, stanzösischer und englischer Sprache drucken zu lassen. Mit der Aue⸗ arbeltung dieser Denkschrift, die den Titel „Der deutsche Brückenbau im 19. Jahrhundert“ erhalten hat, ift der Geheime
Softath, Professor Mebrtens in Dresden betraut worden. Es gelangen
von der Schrift nur 500 Abdrücke der deutschen Ausgabe bei Jullus Springer in Berlin in den Buchhandel. Je 1000 weitere Abdrücke von allen drei Ausgaben sind daju bestimmt, während der Pariser Ausftellung an Besucher auf deren Wunsch abgegeben zu werden. Außerdem hat der Direktor des Vereins deutscher Ingenieure, Baurath Peters in Berlin, es übernommen, dem Inhalt der Schrift durch deren Wiedergabe in der Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure die weiteste Verbreitung ju verschaffen. Der Aahang der Schrift, die Ende April d. J. erscheinen soll und etwa 17 Bogen in Groß⸗Quart mit fast 200 Textabbildungen umfaßt, enthält auch eine kurje Beschreibung der ausgestellten Gegenstände.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Geflügel und Fische auf der Wander ⸗Ausstellung 1900 der Deutschen Landwirthschafts-Gesellschaft in Posen.
Nachdem sich durch Untersuchungen herausgestellt hat, daß das Posener Wasser der Gesundheit der Fische nicht schädlich ist, ist die Frage der Möglichkeit einer Fischerei ⸗Ausstellung daselbst endgültig ent— schidden und von der Deutschen Landwirth schafts-⸗Gesellschaft ein Preis- autschreiben veröffentlicht worden. Infolge der großen Bedeutung, wesche der Karpfenzucht in der dortigen Gegend und überhaupt in den östlichen Provinzen beizumessen ist, werden die Preise für die Karpfen⸗ abtheilung auf der diesjährigen landwirthschaftlichen Wander Aug= stelung in Posen zahlreicher sein als auf früheren Augstellungen.
Auch dag Preisausschreiben für die Geflügel⸗Ausstellung ist nun mehr veröffentlicht. Als neue Gruppe wird zum ersten Mal Jago— geflügel geieigt werden, und zwar dasjenige, das auf vorzugsweise landwirthschaftlich benutztem Gelände, einschließlich sogenannter Feld⸗ böller, gezüchtet und gehalten zu werden pflegt. Hierbei handelt es
ch vornehmlich um Fasanen und Rebbüähner und folche Hühner, die lu Fasanenbrutjwecken zu verwenden sind. Von der Ausstellunz sind Dagegen Jagd- eflügelarten, wie sie in großen, zusammenhängenden Waldungen vorkommen, Auer⸗, Birk⸗, Haselwild und dergleichen mehr, ausgeschlossen.
Der Schluß der Anmeldefrist ist für Fische auf den 1. Mal und sir Geflägel auf den 10. Mai festgefetzt.
Saatenstand in Belgien und der Getreidemarkt in Antwerpen während des Monats Mäcz.
Der Kaiserliche General ⸗Konsul in Antwerpen berichtet unter dem 12. d. MN. Folgendes: Im Dezember trat nach längerer Regenperiode vloöͤtzlich wochen⸗ ang dauernder, verhältnißmäßig strenger Frost ein. Schneefall scheint l snenn erst eingetreten zu sein, nachdem der Boden bereits belwelfe durchfcoren war.‘ Im Januar und Februar bertschte mildere Witterung, im März Aber wiederum verbältnißmäßig fehr Lege Temperatur. Diesen dem Wachsthum wenig günstigen itterungs bedingungen entsprechen im allgemeinen die vorliegenden achrichten über die Üeberwinterung der Saaten. Besonders in den odinjen Ost⸗ Flandern und West-Flandern sollen diese in der niit lung ziemlich erheblich zurückgeblieben sein. In Ost. Flandern inen stellenweise sammtliche Getreidesaaten, in West. Flandern nament⸗ Ke, und Gerste nicht unbeträchtlich, Roggen dagegen, namentlich . ö. süͤdlichen Theilen letzterer Provin, wo er'sogar re n m r ich gut stehen soll, weniger durch Frost gelitten zu haben. In Il rn baben wegen der bedeutenden Niederschläge im Februar, nh die Felder tbellweise überschwemmt wurden, die Frühjabrs⸗ . in größerem Umfange erst im März begonnen werden Bind der Provin;z Antwerpen soll Weizen die widrigen ö e n vet haltniff noch ziemlich gut überstanden haben, indessen ditj tze lung guter Erträge einer angemessenen Düngerbestreuung be⸗ ö Klee soll hier aber erheblsch gelitten haben und an vielen wen en gänglich eingegangen sein. Auch i scheinen die Feldarbeiten W vorgeschritten zu sein. Wenn Fer Prop Lüttich soll, ebenfalls das Getreide, belonders nen ewie auch Klee, beträchtliche Frostschäden aufwetfen. Stellen. . nl fen die Felder neu bestellt werden. Am besten haben die liert m September erfolgten Aussaaten widerftanden. Wiefen. und täuter zeigen sich, wie das Wachsthum überhaupt, wenig ent— „Pier haben die Frühjabrgarbesten infolge zu großer Trocken⸗ odens Verzögerung erfahren.
In der Problnz Luxemburg sollen die Saaten und Wiesen
R, , eit aber au olge ufigen els von 3 ermaßen gelitten haben. .
scheinend auch hier den Frübjahrsaussaaten und dem
hinderlich gewesen.
verschiffungen von La Plata einigermaßen gefallen.
och sehr schoͤn gestanden baben, in letzterer rost und e Witterungsverhältnisse sind an⸗
hau
artoffelbau
Aehnlich dürften die Verhältnisse in den übrigen Provinzen liegen. Auf dem Antwerpener Getreidemarkt herrschte wie im Februar rege Nachfrage nach vorräthiger Waagre, ingbesondere nach Qualitäten; für letztere wurden 50 Cte. für den Doppelientner mehr als im Vormonat gejahlt. Preise für schwimmende oder noch zu ver— schiffende Waate sind dagegen unter dem Einflusse bedeutender Weizen
uten
Die Preise für vorräthige Waaren stellten sich am Monats—
schluß ungefähr, wie folgt: Weizen: nordamerikanischer
Kansag ..
kalifornischer.
Walla Walla.
australischer
Caleutta Club II
Kurrachee, weißer
ö 1 lata, je nach Güte.
Donau, w
k
inländischer. J
Roggen: Donau und nordamerikanischer.
inländischer. y
Gerste: zu Futterzwecken.
J fer: russischer und nordamerikanischer ais: Odessa und Donau....
. Plata und nordamerikanischer Weizenmehl: inländisches. ..
Die Vorräthe wurden am Monatsschluß, wie folzt,
Weizen: 350 000 d2 Gerste: 50 009 . Mais: 26 000
2 nicht nennenswerthe in erster Hand.
8 *
11
geschãtzt:
Im Laufe des Monats März wurden eingeführt in Ant—
werpen:
Roggen: aus den Vereinigten Staaten von Amerika J
7760 2590
d 2
Welzen: aus Deutschland
. den Vereinigten Staaten von Amerika Brasilien. . Rumänien...
Rußland...
Neu. Süd Wales.
.
den Niederlanden
Uruguay
18 3580
96 040 352 870 216 570
S4 660
39090
17 420
6790 3880 2400
970
d z.
k den Vereinigten Staaten von Amerika Rußland i den Niederlanden
Egypten
189 600
10600 90 850 6780 1780 1360
& *
ö den Vereinigten Staaten von Amerika Ganada .. . ee. .
ãnemark . Türkei.
Hafer:
101780
21 600 7670 1450
200 180 110
a den Vereinigten Staaten von Amerika Argentinien ö Rußland Rumänien Brasilien s. den Niederlanden
31210 60
198 700 53 300 27660 17400 1460 810
Kartoffeln: aus Deutschland . den Niederlanden. Malta Algier England. Rußland.
299 3890
80 7090 560 220 20 10
Ausgeführt aus Antwerpen:
Roggen: nach Deutschland den Niederlanden
7880
9 500 1950
Weizen: nach Deutschland den Niederlanden Dänemark. Egyypten
11450
62 020 51 170 1660 10
Gerste: nach Deutschland.. den Niederlanden
dem Congo
114860
8 500 14 400 90
nichts. nach Deutschland den Niederlanden
fer: eln —.
22 990
32 0600 13 790
nach England Norwegen. Brasilien Kapland. Gibraltar Argentinien. Schweden dem Congo Wefl⸗Afrika.
Kartoffeln:
45 790 43 740
Saatenstand in Rumänien.
t - — g FE E ö.
Das Kaiserliche Konsulat in Jassy berichtet unter dem 11. 8. M.
Folgendes:
Die im Herbst gut eingegrünten Weijen⸗ und Roggensaaten haben fast überall gut überwintert und stehen gegenwärtig im allgemeinen
ziemlich gut.
Die Rapssaaten haben theilweise durch Kahlfröste gelitten und
stehen in den Bezirken Botuschan und
Dorohoi unter mittel, in den
Bezirken Vaslui und Berlad theilweise gut, in den Bezirken Jassy und Roman ziemlich gut und in den übrigen Bezirken gut.
Infolge der großen Schneestürme im Anfang der jweiten Hälfte des Monats März und der darauffolgenden Regengüsse hat bisher der
Frühjahrganbau noch nicht stattfinden können.
Rußlands Außenhandel mit Merinowolle.
Die meiste im öftlichen Rußland erzüchtete Merinowolle wird von Rostoffer Einkaufshäusern aufgekauft, welche durch Vorschuß⸗ ertheilung die Herdenbesitzer von sich abbängig machen. In Roftoff allein kommen, wie der landwirthschaftliche Sachberständige bei der deutschen Botschaft in St. Petersburg in den Mittheilungen der Deutschen Landwirthschafts - Gesellschaft“ berichtet, jährlich durch= schnittlich 165 000 dz Wolle an den Markt; von dort geht die Woste in Schweiß an die pelnischen Spinnereien; die Fracht im Insande beträgt dabei durchschnittlich 19 50 M für 1 42. Die Merins. Woll. ausfuhr ist außerordentlich zurückgegangen, wie folgende Uebersicht
erweist: Autfuhr von Merinowolle aus Rußland: Schweißwolle Fabrikwãsche Rückenwãsche Im Na Im Nach m Nach Jahr Ganzen Deutschland Ganzen Deutschland Ganzen Deutschland 42 42 d d 2 42
2 = 1890 ü 180 230 230 S560 850
1891 56. 80 1892 110 600 570 260 269
1893 — 1894 450 155 16 1060 100
1895 1520 213 213
136 36 1857 — zöo7 165.
y,,
Werth des Grundbesitzes in Argentinien.
Der Bodenwerth ist in Argentinien im Durchschnitt sebr gering; in den Provinien mit alter Kultur, namentlich im östlichen Theil von Cordoba, ist er natürlich viel höher; die Hauptstadt selbst bleibt bier ganz außer Betracht, da dort das Quadratmeter auf durchschnittlich 67 „6 kommt Der Gesammtwerth der im Privatbesitz befindlichen Grundstücke beträgt etwas über vier Milliarden Mark, was etwa 35, 5 o/, des nationalen Kapitals ausmacht. Der Preis des Hektars schwankt in den einzelnen fünfzehn Provinten zwischen 72 „ und 2 0 und bewegt sich im Durchschnitt um 26 4 herum, vielleicht wohl etwa höher. Man muß bei diesen Zahlen in Erwägung ziehen, daß der , . ö . k 23 mehr freies Land oder Regierungslan sondern ereits in fester Hand befindet; das wenigste ist allerdings bebauter Boden. d ö .
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Mastregeln.
Argentinien.
Durch Dekret vom 20. März d. J. sind Herkünfte aus allen Häfen der Republik Paraguay für pestfrei erklart
worden. Hinter⸗Indien.
Wegen Auftretens der Beulenpest in Hoihow in China ist durch Verfügung der Kolonial Regierung in Singapore vom 15. März d. IJ. der Hafen von Hoihow für verseucht erklärt worden.
Alle von dort kommenden Schiffe werden bis zum neunten Tage nach der Abfahrt oder nach dem Datum des letzten an Bord vorge= kommenen Falles der Erkrankung oder bis zur Freigabe durch die Gesundheitsbeamten der Kolonie in Quarantäne gehalten werden.
Die Einfuhr von Kulis in die Kolonie von jenem Hafen ist durch eine Rathsverordnung des stellvertretenden Gouverneurs vom 14. März d. J. verboten worden.
Verdingungen im Auslande.
Egypten.
7. Mai 190909. Finani⸗Ministerium: Lieferung weißen Arbeits˖ papiers für die Nationaldruckerei für 1900 und 1901. Lastenheft beim Reichs Anzeiger.
Verkehrs⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Oberhausen (Rhld) ist die erste englische Post über Vlissingen vom 18. April ausz⸗ geblieben, weil sie infolge Aussetzens des Postwagens in Gennep den Anschluß an Zug 5 und 11 Köln — Hannover nicht erreichte. Sie wurde mit Zug 91 Köln — Ssnabrück weiterbefördert.
Der Bericht des Magdeburger Schiffer ⸗Vereins für das Jahr 1899 bietet ein reiches Material von vorwiegend lokalem Interesse. Er bespricht u. a. den Wasserstand und die allgemeinen Betriebsergebnisse und stellt hierbei eine Schiffahrtzperiode von im Ganzen 344 Tagen fest. Demnächst erörtert der Bericht verschledene polizei⸗ behördliche und gesetzliche Verordnungen, Detarifierungs⸗ und Be— frachtungebedingungen, bespricht einen Wettbewerb zur Erlangung prak- tischer Hand ⸗Anker und Ladewinden und giebt eine Uebersicht über die Frequen; der Schifferschulen zu Klein⸗Wittenberg, Aken und Lauen⸗ burg. Den Schluß bilden Mittheilungen über Vereingsangelegenheiten. Alg Anhang ist eine interessante graphische Darstellung, des Grund⸗ wasserstandes sowie des Elbwasserstandes in Magdeburg beigefügt.
Für die , , . der Allgemeinen Motor-⸗Fahr⸗ nn , , , , in Nürnberg 1905 ist, nach einer Mittheilung der Ausstellungs Unternehmung, freier Rücktransport eingeräumt worden von den preußischen Staatseisenbahnen, den Reichseisenbahnen in Elsaß Lothringen und der Main. Neckar⸗Eisenbahn, von den öster⸗ reichischen und österreichisch ⸗ ungarischen, sowie von den badischen, sächsischen, württembergischen und bayerischen Staatseisenbahnen.
Bern, 19. April. (W. T. B.) In Ausführung des Eisenbahn⸗ Rückkaufsgesetzes beschloß der Bundesrath die Rückkaufs⸗Antündigung zum 1. Mai 1905 für die Jura⸗Simplon⸗Bahn, die Eu Buelach — Eglisau — Schaffhausen der Nordostbahn und für den Antheil der Gemeinde Bremgarten an der Bahn Wohlen — Bremgarten.
Bremen, 19. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Saalen, n. New Jork best,6, 18. April Dover wpass. Sachsen?, n. Ost. Asien best, 18. April in Neapel, „ Barbarossa“ v. Australien 18. April in Genua, „Königsberg“, n. Ost⸗Asien best., 18. April in Hongkong, Bamberg“, n. Ost⸗Asien best., 18. April in Shanghai angekommen.
London, 18. April. (W. T. B.) Castle Linie. Kinfauns Castle! heute auf Ausreise Madeira passiert.
Union Linie. Dampfer „German“ heute auf Heimreise v.
Madeira abgegangen. Rotterdam, 18. Apvrll. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Rotterdam“ v. New York heute in Rotterdam
angekommen.
Dampfer
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause wird morgen Ambroise Thomas' Oper Mignon“ gegeben.
2 , n, g. Schauspielhause findet morgen eine Auf⸗ führung von Ernst von Wildenbruch's Schauspiel „Die Tochter des Erasmus? statt.
Im Berliner Thegter wird morgen als 32. Abonnements ö, „Der Hüttenbesitzer gegeben. Am Sonnabend und Sonntag Abend gelangt Biörnson's Schausoiel „Ueber unsere Kraft“ zur Aufführung.