Literatur.
Das umfangreiche Unternehmen der Länder und Völker⸗ beschreibung Oesterreich ˖ Ungarn, das der hochselige Kronprinz Rudolf ins deben gerufen hat, nãhert 16 mehr und mehr seiner n Bis f sind von dem Werke . Die 5sterreichifch ung arische Monarchie in Wort und Bild- 346 Lieferungen erschienen. Nach dem Ab⸗ schluß der Bände, welche Galizien und die Bukowina schildern, wurde am IJ. Dezember v. J. die erste Lieferung des Bandes „Bosnien und
eegopina. ausgeg'ben. Dic ler. and ging unt den Auspizien des eichs. Finanz- Münifters von Källay aus dem Zusammenwöirken der bervörragendsten Kräfte der Landesregierung hervor. Was die beiden Länder an Schätzen der Natur und der Kunst aufzuweisen haben, ihre kulturelle Entwickelung seit dem Eintritt in die 6e, nament⸗ lich das farbenreiche Leben der Bevölkerung, die ortschritte auf gesstigem und volkswirtbschaftlichem Gebiet in Vergangenheit und Gegenwart, alles das wird in allgemein verständlicher Weise zur Darftellung gebracht. Den Schilderungen ist ferner eine große Zahl von Illuftrationen beigegeben, welche das Bedeutsamste bildlich ju ergänzen streben. Der Band wird 23 Artikel und 178 Abbildungen (darunter ein farbiges Trachtenbild) enthalter, in 17 monatlichen Lieferungen ausgegeben werden und anfangs des Jahres 19801 abgeschlossen vor liegen. Der Band „Ungarn V, 2. Abtheilung, nähert sich dem Ende. Demnächst beginnt auch der Band „Kroatien und Slavonien“ zu er= schelnen, welchem sich dann der Band Siebenbürgen, anschließen soll, ber den gänslichen Abschluß des Gesammtunternehmens bilden wird. — Bis jetzt liegen von dem Werke Die österreichisch⸗ ungarische Monarchie jn Wort und Bild“ folgende Bände vor: J. Wien. — II. Uebersichts⸗ band, 1. Abtheilung. (Naturwissenschaftlicher Theil) — III. Ueber sichtzband, 2. Abtheilung. (Eihnographisch ⸗geschichtlicher Theil.) — V. Niederösterreich. VJ. Ungarn, Band I. — VI. Oesterreich und Saljburg. — VII. Steiermark. — III. Kärnten und Krain. — IX. Ungarn, Band 2. — T. Das Küstenland. — XI. Dalmatien. — TII. Ungarn, Band 3. XIV. Böhmen, 1. Abtheilung.
— TV. Böhmen, 2. Abtheilung. — TVI. Ungarn, Band 4. XVII. Mähren und Schlesien. — XVIII. Ungarn, Band 5, 1. Abtheilung. — XIX. Galizien. — TT. Bukowina. — Probebefte und Prospelte des Werkes werden auf Verlangen von dem Verleger Alfred Hölder, K. u. K. Hof⸗ und Unibersitäts. Buchhändler in Wien, J, Rothenthurmstraße 15, portofrei zugestellt, während alle Buchhandlungen dez In⸗ und Aus⸗ fandes, in welchen auch Lieferungen zur Ansicht verlangt werden können, Bestellungen annehmen.
— Unter dem Titel Zur modernen Dramaturgie“ hat der bekannte Kritiker und Cssavist Eugen Zabel im Verlage der Schulje'schen Hofbuchhandlung (4. Schwartz) in Oldenburg einen nenen Band . Studien und Kritiken über das deutsche Theater“ erscheinen lassen (Preis geh. 5 A), nachdem ihm zu Be⸗ ginn des Jahres 1898 ein anderer vorausgegangen war, der sich mit kem augländischen Theater beschäsftigt hatte. Der Verfasser unternebt darin die herborragendsten Erscheinungen des modernen Theaters einer eingehenden und verständnißvollen Beurtheilung. Neben allge⸗ weinen Fragen, die sich auf die Kunst des Vortrags und die Geschichte des Bühnenerfolgs bezieben, behandelt er, nach einem Seitenblick auf die dramatischen Pläne und Kritiken von Berthold Auerbach und nach einer liebevollen Charakteristik des genialen Dramaturgen Karl Werder, die tonangebenden Talente der Bühne unserer Zeit. Schon ein Blick auf das Inhaltsverzeichniß beweist, wie wenig fich der Verfasser dabei von Parteiströmungen leften läßt, indem neben einem feinsinnigen Dichter wie Wilbrandt ein geschickter Luftspielautor wie Gustav von Moser gewürdigt wird. Die neuesten Dramen von Sudermann, Hauptmann, E. von Wildenbruch,
ulda, Paul Lindau geben ibm zu ausführlichen kritischen In fen Anlaß. Die österreichischen Dramatiker ziehen von den Zeiten Raimund'z und Nestroy's bis auf den jüngsten Nachwuchs am Auge des Lesers vorüber, und neuere norddeutsche Talente schließen fich an. Viel Persönliches und Unterbaltendes bieten die Aufsätze „Bei den Meiningern⸗ und . Immanuel Kant auf der Bühne und im Leben. Ein breiter Raum ist ferner namhaften darstellenden Künstlern gewidmet, deren Reihe die verstorbene Tragödin Charlotte Wolter eroͤffnet. Es folgen die Porträts von Mitterwurzer, Sonnen- thal, Baumeister, Haase, Barnay, Engels, Vollmer, Matkowsty und Kainz. Der Verfasser befleißigt sich eines maß sollen, stets sachlich begründeten Urtheils, und sein Stil hält sich ebensosehr von doktrinärer Schwerfälliglkeit wie von seichtem Geplauder frei. ö.
— Der bessere Mensch. Von einem Optimisten. Bretlan, Schlesische Verlags. Anstalt von S. Schottlaender. Pr. geh. 5 . Sem Rietzscheschen ‚Nebermenschen“ stellt der sich als Optimist! be⸗ zeichnen de Verfasser, der zu den Delegirten bei der Friedens konferenz im Haag gehört hat, einen anderen böberen Menschentvpus, den befferen Menschen“, entgegen, der mit seinem Nletzsche'schen Bruder wobl mancht verwandten Züge gemein hat, aber sich auch durch charakteriflische Merkmale von ihm unterscheidet. Der Verfasser offen ⸗ bart fich, indem er diesen „besseren Menschen.- als Ideal, als Ent⸗ wickelungtziel aufstellt, ibn in seiner Wesenbeit und seinen Be⸗ niehungen ju allen Lebensverhältnissen charakterisiert und die Wege kennzeichnet, auf denen die Entwickelung des Menschen jum besseren Menschenthum zu erreichen sei, als ein selbständiger Denker, der die realen wie die idealen Lebensmächte in gleicher Weise in Betracht nieht und dabei in seinen Schlußfolgerungen und den Perspektiven, die er eröffnet, fich nie in unfruchkbare Phantasterei und müßige Spekulation verliert. .
— Masurenblut, Geschich ten un ð Gestal ten“ betitelt sich eine Reibenfolge von acht Erzählungen von Fran Skowronnet, welche bei der Vita! (Deutsches Verlagshaus) in Berlin erschienen sind. Obwohl inhaltlich ohne Zusammenhang, tragen sie fast alle den eigenartigen düster ˖ melancholischen Charakter dez Masurenlandes, dem Fe entftammen. Es ist alles wahrhaft und naturgetreu geschildert, aber es erweckt fast den Eindruck, als wäre menschliches Elend und menschliche Verkommenbeit dort vornehmlich zu Hause, als stände das dortige Volkeleben unter keinem glücklichen Stern. Dem ist jedoch in Wahr— heit nicht so. Auch in jenen Gegenden, von denen es im Volksmunde ganz mit Unrecht heißt, daß „Fuchs und Hase sich dort gute Nacht sagenz, giebt es, wie überall, glückliche, zufriedene Menschen, die sich der Schönheiten ihrer „Mafurischen Wil niß ' und ihres Lebens freuen. Die Kehrseiten, welche der Verfasser vielfach herausgegriffen bat, bilden nicht die Regel. Sie sind aber, wie gesagt, geschickt der Wirklichkeit ab. gelauscht und so lebenswahr nacheriählt, daß ein Kenner von Masarenland und Mafurenblut die geschilderte Landschaft förmlich mit zu durch- wandern, die sie belebenden Gestalten verkörpert vor sich zu sehen glaubt. Die letzte Erjäblung, welche in der Schilderung des Lie bes⸗ erwachens eines jungen Blutes gipfelt, fällt aus dem Rahmen des Ganzen beraus. Daz braucht nicht gerade Masurenblut zu sein;: so füblt und handelt auch jedes andere Naturkind, wenn Amors Pfeil es getroffen. ,
— Die Romanwelt“, die bekannte, im Deutschen Verlazs— bause Vita“ hierselbst erscheinende Zeitschrift für die erzählende Literatur aller Völker“ (Preis vierte jäbrlich 3.78 M) hat es verstan⸗ den, ihre Gigenart immer mehr zu befestigen und auszubilden. Auch das neue Quartal verspricht, dem alten Programm getreu, eine Fülle von bemertenswerthen Beiträgen. Die neueste Arbeit Ernst von Woljogen' „Die lieben Brüder“, ein Karnevalscapriecio aus dem Münchener Faschings leben, wird in einem der nächsten Heste erscheinen, ferner der Roman „Frau Lohengrin! von H. von Beaulieu, der ein Frauenproblem von besonderer Art behandelt, und eine Erzählung „Aristokrateleßs von Olga. Woblbrück. Neben diesen deutschen Ar⸗ beiten, denen sich nech Beiträge von Sophie von Adelung, Victor Blütbgen, Felix Heinsmann, Marie Madeleine, Elisabeih Sievert, Curt Julius Wolf u. A. m. jugesellen. werden auch Romane und Jovellen der ausländischen Literatur, Werke von Emilia Parda. Bajän, Stan jukowilsch, Rudyard Kipling zur Veröffentlichung gelangen.
— NMonatschrift für Deutsche Beamte. Alleiniges
Organ des Verbandes Deutscher Beamten. Vereine. Herausgeber: Fr. Geheimer Ober ⸗Regierungsrath und vor⸗
Catpar, Kaiserlicher
— TIII. Tirol und Vorarlberg. —
tragender Rath im Reichsamt des Innern; R. v. Decker's Verlag,
G. 6s. Königlicher buchhändler, Berlin 8W. is t Ii 6 Hefte) 150 M6. — Das 7.
. 3 * En dr folgenden Inhalt: J.
nachrichten.
des Verbandsvorstandes,
189.
Halb gn eit. Miu e re.
band Deutscher Beamten⸗ereine: eilungen 6 ö eee r, Hinterbliebene, Beamten⸗
verein in Brieg; Preußischer Beamten⸗Verein, Versicherungs. Anstalt ir Den sch⸗ . Hannober: Versicherungsstand Ende Januar
, . nsions⸗Zuschußtasle für
* 33 n rufe der Beamten: ordnungen, Erkenntnisse;
ftige Beamten, Vereine und Verb e Bern A. Gesetzgebung,
ände:
ner besoldeten Gemeindebeamten.
Ver
Verieichniß der veröffentlichten Gesetze,
Mintfterialblatt Nr. 2, Bestimmungen über die Militärdienstzeit der
Volksschullehrer, grenzen von
Berechnung der Reise⸗ und Umzugskosten (Orts- Köln), Vordatierung der Offiziervatente, Fürsorge für
pie Wittwen und Walsen der Lehrer an öffentlichen Volksschulen.
B. Abhandlungen und Nachrichten über Fragen Des Beamtenth
Zur Berufswahl, Die Vorbildung der höheren Verwaltungebea Die große juristische Staatsprüfung, der Gxekutivpolizei. — III.
ums: mten,
Die Ausbildung der Beamten Sprechsaal. — IV. Bücherschau. — Als
Beigabe enthält das Heft ferner Nr. 6 der Sammlung von Bild⸗
nissen und Biographien verdienter Reichs- und Staatsb amten: Vize ⸗Präsident des — Staats. und Finanz⸗Minister Dr. jur. Franz Johannes von M
Handel und Gewerbe.
Der
Königlich preußischen Staats Ministeriums,
iquel.
Am 1. April sind in Norwegen eine Anzahl Abände⸗ rungen des Zolltarifs in Kraft getreten, unter denen
folgende hervorzuheben sind: . I) Die Anmerkung 2 zu dem Artikel „Getre Position 267 bis 284), welche bisher lautete:
ide“
Von Säcken, in welchen Getreide, gemahlen oder ungemahlen,
eingeführt wird, wird ein Zoll von 8 Oere per Stäck erlegt“ hat folgenden Zusatz erhalten:
„doch sollen für Säcke, die nicht mehr als 65 Kg enthalten können, nur 054 Kron. per Stück erlegt werden, wenn ungemahlenes
Getreide darin eingeführt wird.“
2) Von den in Position 468 — Zollsatz 0, 15 Kron, per Kilogramm — aufgeführten Papierwaaren haben Brief⸗ umschläge eine Zollerhöhung auf C20 Kron. und Blanquets,
Vignetten, Etiketten, Empfehlungskarten, an go K Kil fahren auf O, ron. per Kilogramm erfahren.
t 3) Der Zoll auf Spielkarten (Poßsition 459) — b
Bekanntmachungs⸗ Gesellschaftsspiele und Gratulationskarten eine solche
isher
O, 15 Kronen per Spiel — ist auf 0,25 Kronen per Spiel
erhöht worden. J
4) Der Zoll auf in ausländischem Verlag Bücher in norwegischer Sprache (Position 473) ist gefallen. .
53) Der Zollsatz für Zigarren und Zigare Position 5907) ist auf 5,00 Kronen per Kilogramm — b 3.30 Kronen — festgesetzt worden.
erschienene
weg⸗
tten isher
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten
Nachrichten für Handel und Industrie“ )
8 r Deutschlands nach den Vereinigten Sta . pon Amerika im ersten Vierteljahr 18900.
aten
Nach der Zusammenstellung des amerikanischen General⸗Konsuls in . . sich der deklarierte Werth der Ausfuhr Deutsch⸗ landz nach den Vereinigten Staaten von Amerika in den Monaten
. bis . bezirken, wie folgt:
; 86 Dollars D
331770
550 336
171901
1296706
1693451
Hannover
Kehl..
Leipzig Magdeburg... Mannheim... Mainz.. München Nürnberg
Plauen
Solingen Stettin Stuttgart Weimar .
Krefeld
Dresden Dũffeldort . 263 238 rankfurt a. Main . 1 611 856 . i. SB... 454120
März 1900, getrennt nach den einzelnen Konsulate⸗
ollars
285 467
5 764 835 266 499 485 761 1634406 2191835 1193611 3951785 167 924 800 63 S651 736 348 729 1868 829 230 353 1603 627 265 354
Zusammen
2 90471.
Gisen ⸗ und Stablproduktion Großbritanniens
im Jahre 1899.
Nach den statistischen Veröffentlichungen über die Eisenindustrie
Großbritanniens im Jahre 1899 betrug die
Gußeisenproduktion
F z65 318 t. Das Mehr gegen das Jahr 1838 belief sich auf 5624 2485 t, woran das sübliche Wales allein mit 435 661 t betheiligt
war. Eine bedeutende Zunabme gegen das Vorjahr hatten Cumberland (32 499 t), (63 185 t) aufzuweisen,
um 23 426 t und in Durham um 45 322 t verringerte.
auch
Derbyshire (43 112 t) und Staffordshire wogegen die Produktion in Schottland sich
Eine Uebersicht über die gesammte Gußeisenproduktion
Großbritanniens giebt die folgende Zusammenfstellung: Bezirke: 1899 1898
189
— wen
in Tonnen 1190261 23 1086258 45 2091840 18 835 801 82 737 751 7 507 314 435 318994 13 280 600 6 321 077 43 273 313 14 375687 18 241 337 63 297 489 7 42102 ⸗
Schottland
Durham.
Nord. Joꝛrksbire Cumberland
Lancasbite
Sud Wales Lincolnshitte. Northamptonshire ... Derbyshire . Notts und Leicestershire Sud ⸗Staffordshire ... Nord ⸗ Staff ordsbire Süd und West. Vorkshire Shrops hire
Nord Wales
9
mehr
iger
426 332 717 409 489 661 509 000 112 279 758 185 887 562 316
rttttttittitt!!
S1 244 zusammen ... 95305319 S 681071 624
248.
Auf die einzelnen Gußeisenarten vertheilt sich die Gesammt⸗
ktion wie folgt: ö fei 1899 1898
in Tonnen 4 258 956 4403017 3 990282 3273152 . 860 672 780 028 Spiegeleisen = 195 409 219 874 zusammen 9 302319 S 681071.
Die Produktion der Gußelsenarten geschah in de zelnen Bezirken in folgendem Umfange:
Puddel⸗ und Formereisen. DYematite · Eisen Basisches Eisen .
n ein⸗
Puddel ⸗ ꝛc.
Hematit⸗ Gisen
Eisen Eisen in Tonnen 486 838 50 000 h68 854 b6 674 663 894 335 780
816 080 — 579 683 26 826
874933 — — 66 205 955
Bezirke:
Schottland. Durham. Cleveland Cumberland Lancasbire Sũd⸗ Wales Lincolnshire Northamptonshire Derbyshirer . Notts und Leicester⸗ w Süd · Staff or ds hire. Nord ⸗Staffordshire. a hropshire.. Nord Wales ꝛc.. 64 380 24180 zusammen . 4288 956 3 580 2822 860 672 1d RM
Die Zunahme der Gußeisenproduktion im Vergleich mit dem Vorjahre sist hauptsächlich auf die gesteigerte Produktion von Hematjte, und basischem Eisen zurückzuführen; denn die Produktion von Puddel. und Former - Eisen jeigt eine Abnahme von 160 0090 t. Die Produktion von Süd. Wales, welche hauptsächlich an der Zunahme gegen daz Vorjahr betheiligt war, fiellte sich wie folgt: ü
Frisch⸗ und Hematit⸗· Spiegel. Former ⸗CEisen Eisen Eisen
in Tonnen J 464 953 KJ
1899 mehr oder weniger 4 35 479 409 880 — II
In der Produktion von basischem Eisen blieb Groh. britannien hinter den übrigen Produktionsländern und besondetz hinter Deutschland zurück. Die Produktion war im Jahre 1899 in
Großbritannien die folgende: Hof Baches Cij ar. en asische en Bezirke: Anzahl Tonnen k 56 674 Glenn, 335 780 Lancashirer· 1 26 826 Süd⸗Staffordshire. 5 117 603 Derbysbire .. 1 955 Lincolnshire . ] 66 205 h 1
Eisen
363 234
287 592 26 842 AI 271 177 601
22 341
117603 33 251 127 875 21 325
1
l
24 893
Nord⸗Staffordshire . 33 251 e, 127 875 Iord Wales... 24180 Shropshire ... 1 21 323.
Die Eisenerzproduktion Großbritanniens ist bisher nicht genau bekannt, jedoch weiß man, daß die Einfuhr von ausländischem Eisenerz, welche 1889 7655 178 t betrug, diejenige des Vorjahrez um 1587 000 t überschritt. Rechnet man nun auf 2t Erz 1 t Guß, eisen, so ergiebt sich aus der vermehrten Einfuhr ausländischen Cisen. erzes eine Mehrptoduktion von Gußeisen von 793 009 t. Da die Mehrproduktion von Gußeisen, wie oben dargestellt ist, jedoch nut rund 625 0900 t betrug, so folgt daraus, daß die Gußeisenproduktion aus dem in Großbritannien selber gewonnenen Eisenerz um rund 170 000 t abgenommen hat. (Nach dem Monitséur des Intérets Mats riels./)
Kohlen- und Kokshandel.
Frankreich fübrte im Januar 1900 im Vergleich mit dem enk⸗ sprechenden Monat des Vorjahres folgende Kolsmengen ein und aut: Januar 1900 1899 in Tonnen Einfuht . 125 650 69 930 ö 6 750. Belgiens Koblen- Ein und Ausfuhr in den ersten beiden Monaten 1900 stellte sich im Vergleich mit den entsprechenden Monaten des Vorjahres, wie folgt: ; Januar bis Februar
1900 1899 in Tons Einfuhr ... . 561 551 339777 Ausfuhr .. 773 102 686 451. Italien bejog im Februar 1900 453 259 Tons Koblen und Koks aus Großbritannien gegen 511 932 Tons im Februar 1899. (Nach Industries and Iron]
Abstellung des Kohlen mangels in Warschau.
Die vom russischen General- Gouverneur in Warschau Mitte Januar d. J. verfügte Festsetzung des Steinkoblenpreises in Warschau Unter Androhung adminiftrativer Zwangsmaßregeln gegen meht fordernde Kohlen händler erreichte infofern den beabsichtigten Erfolg als seitdem die Preise sich thatsächlich in den vorgeschriebenen Gren en gebalten haben. Als jedoch die Geschäfts leute, welche vermöge ihter mst den Kohlengruben des Dombrowaer Benrks abgeschlossenen Verträge den Kohlenmarkt beherrschen, nachdem ihnen in Warschm die Ausnutzung der Konjunktur unmöglich gemacht worden war, große Mengen von Kohlen theils nach anderen Gegenden Rußlandt, iheils nach Oesterrelch dirigierten, um von den dortigen Roibstandt⸗ preisen zu profitieren, wurde Warschau ganz ungenügend mit Kohlen verforgt, zumal da zahlreiche kleine Koblenbändler sich genoͤthigt fahen,. wegen mangelnder Vorräthe ibre Geschäste zu schließen.
Mit Rücksicht auf den großen Mangel an Steinkohlen und ti im Äniang vorigen Monats eingetretenen Fröste wurden darauf bon dem General ˖ Gouverneur außerordentliche Maßnabmen zur Ver sorgung der Bevölkerung Warschaus mit Brennmaterial getroff⸗ Es? warden drei Extramüge mit Steinkoblen verlangt und dier Fohlen den Inhabern von Kohlenlagern zum Nettopreise verlauf. Außerdem ist ein Beamter des General⸗Gouverneurs nach Dom browa zesandt worden, welcrer mit sämmtlichen Gruben Kontrakt, En langere Zeit zur Lieferung bedeutender Quantitäten Steinlobln abschloß. Die Versorgung der Stadt Warschau mit Brennmateꝛia wurde durch diese Maßregel gesichert. ͤ
(Nach Berichten des Kaiserlichen General ⸗Konsuls in Warschan.
Gold und Platina-Erieugung im Ural Distrikt.
Im Jahre 1899 wurden im Ural Distrikt 651 Pud Gold . Werfhe von 750 009 Rubel gewonnen. gegen 611 Pud im 36 1898. Die Plaimna. Ausbeute betrug 1859 350 Pud gegen 364 ö. im vorhergehenden Jahre. Ein Drittel der Vating. ue bent g . fallt auf die Platin- Bergwerke des Grafen Schuwaloff; die e. des Fürsten von Donato lieferten 70 Pud, wahrend eine auglo aun Gesellschaft 100 bis 129 Pud Platina gewann. Infolge der sten r. Preije wird der Betrieb der Platina-⸗Bergwerke zunebmen. Board of Trade Journal.)
Italiens Textilwaaren⸗ Ausfuhr im Jabre 189839.
Die Ausfuhr italienischer ge werblicher Sar gits te g derjenigen gewerblicher Rohstoffe und Nahrungemittel hat 22 des! vergangenen Jahrzehnts eine anschnliche Steigerunz erf Nach Maßgabe der lralienifchen Statistik wurden ausgeführt:
in Millionen Lire 1893 155 i897 18909 3223 355,5 318.3 d23, 1664 1533 366 Tr d sd Sdlos
Halbfabrikate Ganzfabrikate. zusammen
Se ssCes Spr,
In Betracht kommen bierbei vorwiegend die verschiedenen Gruppen der . , Il, ern ch der Baumwollen, und der e und jwar, wie folgt:
k in Millionen Lire
Fabrikate aus 1551 **1895
anf, Leinen und Ju 143 18,3 i 2236 d .. 6.7 Seide ö 280,55 349.2 zusammen 309,1 396.3
Der hieraus sich ergebende Aufschwung des Ausfuhrhandels in
dorerwäbnten Manufakturwaaren hat sich besonders innerhalb
der letzten fünf Jahre 1895 bis 1899 entwickelt, und zwar nehmen
daran die einjelnen Hauptwaaren⸗Gattuagen, wie nachstehend an⸗ gegeben, theil:
a. Waaren aus Hanf, Leinen und Jute:
1895 1896 1897 1898
Seilerwaaren da 21 437 27954 30123 34 656
Garne 30 434 37116 28 494 34179
Hewebe j. Ait 29694 31 627 37 926 38173
jzusammen dz 81615 I6 687 36 615 106 908
b. Waaren aus Baumwolle:
1895 1896 1897
Garne d2 10 852 15 408 36 563
Hencbe j. Art. 3633 6 81s 6. 661
zusammen da 56 804 3853 z56 102214
c. Waaren aus Wolle: . 1395 1896 1897 2701 3 472 3 758
d. Waaren aus Seide: 1895 1896 1897
1899 36 196 35 265 34985
106 446
1898 78 963 118 954
197 917
1899 S2 096 138 910
221 006
1898 5788
1899
Gewebe da 72463
1898 1899 Gesponnene u. gejwirnte Seide. dz . ge⸗ pvonnene . Nibseide. . 4371 Sewebe j Art 4433 5115 5070 5983 8142
jusammen . TND d Nö - Rr DM, R T
Demnach ist die Ausfuhr der Waaren aus Hanf, Leinen und Jute während der letzten fünf Jahre von 81 615 42 auf 106 446 da gestiegen, der Waaren aus Baumwolle von 66 804 dz auf 221 006 dæ, der Waaren aus Wolle von 2701 4z auf 7245 d,. der Waaren aus Seide von 74 920 da auf 94281 dz, was im Ganzen einen Auf⸗ schwung der Ausfuhr von 226 010 dz auf 428 976 dz oder eine Zu— nahme von rund 100 0ͤ ausmacht.
Als Hauptabnehmer italienischer Textilwaaren im Jahre 1899 werden genannt:
Seilerwaaren: Zentral- und Süd-Amerika 10 491 42, Griechenland 6765 dz, Nord-Afrika 3782 dz, Türkei 2539 dæ.
Garne aus Hanf, Leinen und Jute: Frankreich 9756 dæ, Großbritannien 8i79 az, Oesterreich⸗ Ungarn 3475 dz, Schweiz 3217 dz, Deutschland 2423 42
Gewebe aus Hanf, Leinen und Jute: Nord-Amerkka 7425 dz, Griechenland 6349 dz, Zentral und Süd ⸗Amerika 4848 dz, Türkei 4576 42. Oesterreich Ungarn 2444 dz.
Haumwollengarne: Türkei 42319 da, Zentral. und Süd- Amerika 16 329 dz, Nord Afrika 4778 4zꝛ Ramänien 2230 dæ.
Baum wollengewebe: Türkei 23 338 z, Zentral und Süd⸗ Amerika 75 957 dz, Nord⸗Afrika 9306 42, Schweiz 3779 dz, Oester⸗ reich Ungarn 2321 dæ.
Wollengewebe: Zentral⸗ und Süd⸗Amerika 3414 dz, Oester⸗ reich Ungarn 633 dz, Türkei 596 dæ.
Seide, gesponnene und gezwirnte: Schweiz 25 687 dæ, Deutschland 22 320 dz, Frankreich 11 995 4z, Nord ⸗Amerika 8311 dz, Desterreich Ungarn 3919 42.
Seidengbfälle, gesponnene oder rohe: Frankreich 36 dz, Schweiz 6762 42, Deutschland 4922 dz, Nord-Amerika 1657 d ;
ö. Nähseide: Zentral, und Süd⸗Amerika 1038 dz, Frankreich
71 dz.
Seidengewebe: Großbritannien 273 763 kg, Schweiz 143 165 kg, Deutschland 71 913 kg, Turkei 73 170 kg. Nord Afrika 51 127 kg, Frankreich 47 726 kg, Nord ⸗Amerika 45 667 kg. Zentral- und Süd⸗ Amerika 33 694 kg, Oesterreich⸗ Ungarn 37 075 kg.
Die vornebmlich im Jahre 1899 zur Ausfuhr gelangten italieni⸗ schen Textilwaaren stellen in den einzelnen Positionen die nachstehend verjeichneten Werthe dar:
Hanf, gekämmt 2.9 Millionen Lire, Seilerwaaren 4.3 Millionen Lire, Hanfgarne, robe, ungebleichte 49 Millionen Lire. Jutegewebe, latte, rohe 871 125 Lire, desgleichen Hanfgewebe 1,2 Millionen Lire, Gewebe aus Leinen, robe oder gebleichte, glatte 352 075 Lire, Spitzen und Tülle aus Leinen und Posamentterwaaren 495 700 Lire, Saͤcke l, Millionen Lire.
Baumwollengarne, einfache, rohe oder gebleichte 8,7 Millionen Lire, desgleichen gefärbte 1,4 Millionen Lire, desgleichen gezwirnte, rohe oder gebleichte 912 095 Lire, desgleichen gefärbte 1,7 Millionen Lire.
Gewebe aus Baumwolle, rohe oder gebleichte glatte 2,8 Millionen Lire, desgleichen gefärbte oder bedruckte zo, 4 Millionen Lire, dez, gleichen gemusterte oder damascierte 1.8 Millionen Lite, Sttumpf⸗ waaren aus Baumwolle 757 065 Lire, Spitzen und Tülle aus Baum- wolle 820 455 Lire, Bänder, Besatzariikel. Posamenterie 1.2 Millionen Lire, genähte Gegenstände 4 Millionen Lire. .
Wollene Kammgarne 830 925 Lire, wollene Gewebe aus Streich⸗ garn 44 Millionen Lire, desgleichen aus Kammgarn 163 Millionen Lite, Filje 313 180 Lire, Posamentierwaaren 966 960 Lire, genähte Gegenstände aus Wolle 3.4 Millionea Lire.
Seide, gesponnene 201,5 Millionen Lire, Seide, gezwirnte 21735 Millionen Lire, desgleichen gefärbte ? Millionen Lire, Seidenabfälle gesponnene 11,2 Millionen Lne, desgleichen nur gekämmte 6,7 Mil lionen Lire, Seidengewebe, schwarje, glatte oder gemusterte 8 Mil- lionen Lire, desgleichen anders gefärbte 40 Millionen Lire, balbseidene Gewebe 5,5 Millionen Lire, Filusellgewebe 14 Millionen Lire, Band. und Besatzwaare aus Seide 1,8 Millionen Lire, genähte Gegenstände aus Seide 33 Millionen Lire.
Für den deutschen Ausfuhrbandel ist vor allem der Aufschwung
erkenzwerth. welchen der Absatz italienischer Seidenwaaren, Baum⸗ wollen garn, Baumwollengewebe und Seidengewehe nach Zentral und Süd. Amerika, sowie nach der Türkei und nach Nord, Ajrika ge— nommen hat. Förderer dieser Bewegung sind ohne Zweifel die in senen Ländern vorhandenen, bedeutenden iialienischen Ansiedelungen.
(Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Neapel.)
8 258 7858
57 167
7497 1789
59 885
6 860 1614
67 969
7943 2443
73 852
10980 2207
Der Außenhandel Serbiens im Jahre 1899.
Der Werth der Ausfuhr Serbiens im Jahre 1899 übertrifft den Werth der Einfubr um rund To, 45 Millionen Dinats, während der Uleberschuß des Jahres 1898 nur 15,85 Millionen Dinars betrug,
lerin kommt noch, daß der Werth der Einfuhr von 1898 zuf 1899 um 5,5 Millionen Dinars und jener der Aus— fuhr um 875 Millionen Dinar gestiegen ist. In der Au? · fuhr fand auch eine ganz bedeutende Mengenzunahme statt, indem Ten 181 Millionen Kilogramm im Jabre 1398 231,9 Millionen Filogramm im Jahre 1899, also rund 50, 5 Millionen Kilogramm mebr Marge ss rt wurden, wogegen die Menge der Einfuhr von 133 Millionen öramm im Jahre 1898 auf 98,8 Millionen Kilogramm im Jahre
Bg, also um rund zi 2 Millionen Kilogramm zurückgegangen ist. Da die
infuhr im Werthe um 5,18 Millionen Binars stjeg, der Menge ee. aber um 34,7 Milltonen Kilozramm sank, so läßt dies auf cine
Fentliche Erhöhung der Kaufkraft der Bevölkerung des Landes Hir ben, da sie offenbar im stande war, theuere Artikel zu kaufen.
les wird auch dadurch bestätigt, daß alle Gruppen der Einfuhr mit
Ausnahme der Bodenerzeugnisse bei nur geringer Mengenzunahme, ja sogar hier und da bei mäßlger Mengenabnahme (Eßwaaren und Ge⸗ tränke, Steine, Erden und Glas, Kolonialwaaren, Maschinen) ein starkes Ansteigen in den Werthziffern aufweisen. Nur bei der Ein fuhr von Steinen, Kohlen, Ziegeln und Porzellanwaaren ging eine Abnahme in der Menge mit einer solchen des Werthes Hand in
nd.
In der Gruppe der Bodenerzeugnisse trat ein Abfall im Werthe der Einfuhr von 2,8 Millionen Dinars und in der Menge gar von 26,8 Millionen Kilogramm ein. Serbien mußte nämlich im Jahre 1898 ungewöhnlicherweise 22,8 Millionen Kilogramm Mais einführen, da infolge der 1897er Mißernte ein empfindlicher Mangel an Schweinefutter herrschte, während im Jahre 18899 sogar an— nähernd 25 Millionen Kilogramm Mais ausgeführt wurden. Aus dem . Grunde sank auch die Einfuhr anderer Boden⸗ erzeugnisse, so insbesondere von frischem Obst won 2,4 auf 1,8 Millionen Kilogramm), von Weizen (won 1,5 auf 0,0 Millionen Kilo⸗ gramm), von Gerste (pon 0,õ auf 0,2 Millionen Kilogramm) u. s. w. Auf⸗ fallend und sehr bezeichnend ist die bedeutende Zunahme des Einfuhr werthes von Baumwollgarnen und Geweben, die rund 3,3 Millionen Dinars ausmachte und von einer allerdings nicht gleich hohen Zu—⸗ nahme in der Einfuhrmenge (1,4 Millionen Kilogramm) begleitet war. Diese Thatsache allein beweist, daß der serbische Bauer, der vorwiegend Baumwollgzgarne und Waaten für leinen Hausgebrauch und seine Be— kleidung benützt, ein besserer Abnehmer als bisher geworden ist, was in erster Linie auf den guten Ernteausfall zurückzuführen ist.
Die Ausfuhr der Bodenerzeugnisse weist sowohl der Menge als auch dem Werthe 1 eine wesentliche 6 gegenüber dem Jahre 1893 auf, die sich hauptsäͤchlich aus Mehrautfuhren von Mais E37 Millionen Kilogramm im Werthe von 1,8 Millionen Dinars), Weizen (15,8 Millionen Kilogramm im Werthe von 1,3 Millionen Dingre), Geiste (32 Millionen Kilogramm im. Werthe von 1 Million Dinars), frischem Obst (4,8 Millionen Kilo⸗ gramm im Werthe von A3 Millionen Dinar) zusammen⸗ setzt und im Ganzen 46,8 Millionen Kilogramm im Werthe von 7,? Millionen Dinars ausmacht. Nur die Ausfuhr von Hafer erlitt gegenüber 1898 eine starke Einbuße (um 10,5 Millionen Kilogramm im Werthe von 1 Millien Dinars). Dagegen nahm der Werth der Pflaumenausfuhr bei gleicher Menge um 3,4 Millionen Dinars zu wegen der bedeutend besseren Ernte des Jahres 1899.
Die Ziffern der Ausfuhr von Thieren und thierischen Erzeugnissen weisen eine eigenthümliche Veränderung auf, die dem Eingreifen des im Jabre 18989 in Betrieb gesetzten Schlachthauses in Belgrad zuzu⸗ schreiben ist. Die Gewichtszunahme der Ausfuhr betrug namlich an nähernd 33 0/0, die Werthzunahme dagegen kaum 4 06½0. Die Schweine ausfuhr ging auch thatsächlich um 1,7 Millionen Dinars zurück, während die Ausfuhr geschlachteten Viehes um O, 9 Millionen Kilogramm im Werthe von O,? Millionen Dinars zunahm. Die Ausfuhr von Hornvieh, das im Jabre 1899 noch nicht im Schlachthause zu Belgrad geschlachtet wurde, stieg sowohl der Menge (56000 Stück) als auch dem Werthe nach (1,3 Millionen Dinars). Auch die Ausfuhr von lebendem Geflügel, Eiern und. Milch ergab ein Mehr von ungefähr 322 000 Dinars. (Nach einem Bericht des österreichischen Konsuls in Belgrad, veröffentlicht im Handels Museum.)
Jamaikas Außenhandel im Jahre 1898,99.
Im Anschluß an frühere Nachrichten geben wir nachstehend eine Zusammenstellung der wichtigsten Ausfuhrartikel nach ihrem Werthe in den Jahren 1897/98 und 1893/99.
Werth der Ausfuhr 1897/98 1898/98 Pfund Sterling 37 435 53 380 39 648 34109 165 494 162219 A445 866 468 580 134 674 123 715 34 884 43 574 118 215 113 980 52 943 127 624 92 053 104296
3 120 959 1650 312
An der Ausfuhr des Jahres 1898/99 waren die Vereinigten Staaten von Amerika mit 2982 464 Pfd. Sterl. betheiligt oder 59, L o, der Gesammtausfuhr, Großbritannien mit 342 726 Pfd. Sterl. oder 206 oo; von anderen Ländern sind zu nennen: Frankreich mit 96 133 Pfd., Deutschland mit 55 044 Pfd., Oesterreich mit 13 924 Pfd. und Rußland mit 13 420 Pf. Sterl.
Die hauptsächlichsten Einfuhrartikel waren 1898/99 nach dem Werthe in Pfund Sterling: Getrocknete und gesalzene Fische 116 238, Alkoholbaltige Getränke 65 607, Fohlen 45 090, Kleider 62 426, Baumwollwaaren 254 310, Posamentierwaaren 28 170, Wollwaaren z4 5321, feine Eisenwaaren (Messerwaaren) 31 061, Schuhe 53 721 und Metallwaaren 230 056. Die Vereinigten Staaten von Amerika lieferten 45.1 0/0 der Einfuhr Großbritannien 4470ᷣ9, Canada 7, 10 / und die übrigen Länder 3,1 0 / . (Aus einem Bericht des britischen Gouverneurs von Jamaika)
Kakaobohnen .. Kaffee Bananen.. e, Ingwer Campecheholj ..
Eröffnung Japans für die Ausländer.
Nachdem mit dem Inkrafttreten der neuen Verträge die engen Schranken der Vertragshäfen in Japan gefallen sind, haben die Fremden in Japan das Recht erhalten, sich überall im Lande nieder zulassen und Handel und Gewerbe zu betreiben.
Dieses Recht ist von allen Konzessionen, die den Aus ländern durch die Verträge eingeräumt worden sind, von jeher als die wichtigste und vortheilhafteste bezeichnet worden und infolge dessen in vielen Kreisen Gegenstand ganz besonderer Erwartungen gewesen. Man hatte gehofft, daß die Eröffnung des Landes nicht allein eine große Anzabl Fremder nach Japan ziehen, sondern auch bewirken würde, daß das fremde Kayttal seine bisberige Zurühaltung ablegen und sich in umfangreicher Weise an japanischen Unternehmungen betheiligen würde. Hierdurch, glaubten die Japaner, würde dem noch immer sehr fühlbaren Geldmangel nachdrücklich abgeholfen werden.
Alle diese Hoffnungen sind indessen bisher nicht in Erfüllung gegangen. Es ist nur ein einziger Fall bekannt geworden, in dem sich nach dem Inkrafttreten der neuen Verträge ausländisches Kapital an japanischen Unternehmungen betheiligt hat. Ein amerkkanischer Truft von Tabackhändlern soll nämlich im Verein mit japanischen Kaufleuten vor kurzem in Kioto eine Aktiengesellschaft gegründet baben, um amerikanischen Rehtaback in höherem Maße, als dies bisher gescheben ist, nach Japan einzuführen und ihn hier zu verarbeiten.
Im übrigen scheint keine der Importfirmen zur Zeit das Be dürfniß zu empfinden, Filialen im Innern zu errichten und von dem Recht Gebrauch zu machen, ihre Geschäfte auf eigenen Namen, anstatt auf den Namen von Japanern, ahzuschließen. Selbst an solchen Stellen, wo ihnen aus besonderen Gründen eine solche Vertretung erwünscht sein könnte, wie z. B. im Kohlenhafen Moji, sind sie größtentheils noch bei ibrer bisherigen Geschäftepraxis stehen geblieben.
Ebensowenig, wie die Eröffnung des Innern, hat die Gröffnung der 22 neuen Häfen für den fremden Handelsverkehr bemerkenswertbe Folgen gezeitigt. Weder hat sich an diesen Plätzen Handel und Schiff fahrt gegen die Vorjahre gehoben, noch haben sich fremde Kaufleute dort niedergelassen.
Der Grund dieser Zurückhaltung der Fremden liegt wohl in erster Linie darin, daß sie dem Uebergang der Jurisdiktion und zum tbeil auch der Verwaltung auf die jwanischen Behörden und dem damit verknüpften größeren Einfluß japanischer Beamten und japanischer Anordnungen auf ihre Interessensphäüre immer noch Mißtrauen ent—⸗ gegenbringen.
Auch sind die Differenzen, welche über die Rechtsverhältnisse der Niederlassungegrundstücke entstanden sind und Rechteunsicherbeit in die bisigen Verhältnisse getragen haben, in der Hauptsache noch nicht be⸗ seitigt worden.
Allerdings ist wohl zu erwarten, daß die japanischen Behörden im Laufe der Zeit das Mißtrauen der Ausländer beseitigen werden. Aber auch nach 5 dieser Erwartung dürfte wohl kaum an- zunebmen sein, daß die Ausländer im stande sein werden, die durch die Verträge zugestandenen Vortheile Engen auszunutzen.
Di⸗ Thatsache, daß die japanische , dem Fremden noch nicht das Recht zugesteht, Grundeigenthum und Bergwerke zu erwerben, wird letztere gewiß daran hindern, sich in größerem Um- fange mit eigenen Kapitalien an industriellen und . nehmungen zu betheiligen.
Freilich sind schon jetzt diejenigen , , , r, wesche durch Eintragung in das javanische Handelsregister en. Per⸗ sonen geworden sind, zum Erwerbe von Grundeigenthum berechtigt, heil ltig ob ihre Mitglieder Japaner und Ausländer oder nur Ausländer sind.) Ob jedoch dieses Recht den Fremden zu großem Nutzen gereichen wird, erscheint zweifelhaft, da eine aus Ausländern gebildete juristische Person immer eine unsichere Trägerin der Eigen ihumgrecht. verbleiben wird; im Falle der Auflösung einer aus Aus- ländern bestehenden Handelegesellschaft . B. würden deren Grundstücke, weil die einielnen Mitglieder zum Erwerbe von Grundeigenthum nicht berechtigt sind, sofort verkauft werden müssen, und daß eine solche forcierte Veräußerung mit großen Verlusten für die Gesellschaft verknüpft sein kann, liegt auf der Hand.
Uebrigens hat man sich in jüngster Zeit in maßgebenden japani⸗ schen Kreisen mit Rücksicht auf den noch immer herrschenden Kapital⸗ mangel dahin ausgesprochen, daß den Fremden das Recht der Aus übung des Bergbaues sobald als möglich zugestanden werden sollte. Eine ähnliche Strömung macht sich jetzt auch hinsichtlich des Erwerbs von Grundeigenthum zu Gunsten der Fremden geltend. Ob jedoch solche Zugeständnisse im Laufe der nächsten Zeit zu erwarten sind, kann mit Sicherheit nicht vorausgesagt werden.
Die früher mit Recht verbreitete Annahme, daß die japanische Industrie infolge der billigen Lebensbedingungen und Arbeitskräfte einen großen Vortheil der europäischen Konkurrenz gegenüber besitze, bat in den letzten Jahren erheblich an Berechtigung verloren, da die n, sowie die Preise aller Lebensbedürfnisse enorm ge⸗
egen sind.
So sind seit den Jahren 1833 / 90 die Arbeitlöhne folgendermaßen
in die Höhe gegangen; für Eisengießereiarbeiter durchschnittlich um 86 9! Bierbrauereiarbeiter ö ö Bauhandwerker ‚ . Arbeiter in einer
Elektrizitãts . Fabrik ö .
Safenarbeiter = ' Auflader J 265 ö
Ferner sind nach einer Zusammenstellung der Zeitung „Japan Daily Herald“ vom 7. Nobember v. J. die Preise für die wichtigeren japanischen Lebensbedürfnisse im Verhältniß zu den im Januar 1887 gezablten Peeisen in folgender Weise gewachsen (die Entwerthung des Silber ⸗Yens ift hierbei nicht in Rlicksicht gezogen):
Steinkohlen um 68 0̃09, Holjkohle um SI 0 ο, Brennmaterial um 920,0, Petroleum um 92 0 , Getrockneter Fisch um 1750/0, Zucker um 565 so, Sal um 134 0½, Gerste um 103 0⸗ꝭ, Roggen um 179 969, Weizen um 75 osJ, Dünger um 72 0ᷣ)0, Oel um 140 0/0, Mehl um 80 C, Thee um 30 /, Bohnen um 10 0, Geflügel um 67 0/0, Eier um 130 0öο, japanischer Taback um 37 4 Bauhol um 172 6, Pelze um 97 0, und Glas um so.
In gleicher Weise ist im Laufe der letzten Jahre auch der Preis für Reis in die Höhe gegangen. Reis bildet ein so wichtiges Nah— rung mittel für alle Japaner, namentlich für die arbeitenden Kreise der japanischen Bevölkerung, daß die Schwankungen seines Preises mit Recht als Maßstab für die Kosten des gesammten Lebensunter⸗ halts der Japaner angenommen werden können. Nach der amtlichen Statistik des japanischen Ministeriums für Ackerbau und Handel stellten sich die Reispreise während der Jahre 1889 bis 1899 folgender⸗
maßen:
1889 auf H,56 Jen für 1 Koku (gleich 180 1) e,,
a, 683865 1
1 15 1 8, 1 1896 , ö K lh, .. 1899 (November) auf 15,75 Jen für 1 Koku.
Der Preis ist somit in 10 Jahren von 5,56 Yen auf 15,75 Yen für das Koku gestiegen, d. h. um 1830/0.
Ein weiterer daz Gedeihen der Industrie schwächender Umstand liegt darin, daß der japanische Arbeiter manche Eigenschaften besitzt, die seine Verwendbarkeit in Fabrikbetrieben beeinträchtigen und einer gedeihlichen Entwickelung der Industrie im Wege stehen. Während seine Gewandtheit und Gelehrigkeit im allgemeinen An— erkennung findet, ist man sich einig in dem Urtheil, daß seine Arbeitsleistung böchstens z derjenigen eines europäischen Arbeiters beträgt. Außerdem zeigt er einen großen Mangel an Stetigkeit. Ohne ersichllichen Grund wechselt er häufig seine Beschäftigung und geht aug einer Fabrik in die andere; ja es kommt oft vor, daß eine größere Anjahl Arbeiter plötzlich ohne Kündigung einen Betrieb verläßt, nur um dem Trieb der Veränderung zu fröhnen. Es liegt auf der Hand, daß dadurch nicht nur die e, m eines geschulten Arbeiterstammes erheblich erschwert, sondern auch Betriebsstörungen hervorgerufen werden, die oft schwere Nachtheile für den Fabrik⸗ besitzer im Gefolge baben. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General ⸗Konsuls in Jokohama)
9, 16
Konkurse im Auslande. Rumänien.
Anmeldung Schluß
. der Handelsgericht. Fallit. . — en men rr rms
Bu kare st N. C. Sim iones cu ö. J. Stefän es cu
22. April / 11.24. Mai 5. Mai 25. April, 2.18. Mai 3. Mai
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kots an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Rubr sind am 18. d. M. gestellt 14 694, nicht recht⸗ zeltig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 18. d. M. gestellt 5294, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Produktenbörse. Berlin, den 19. April.
Die amtlich ermittelten Preise waren (p. 1000 kg): Weizen mãärkischer 149— 150 M ab Bahn. Normalgewicht 755 g 150,75 bis 150,50 — 150,5 4M Abnahme im Mai, do. 155,50 — 155,25 — 155,50 4 Abnahme im Jull, do. 159 —158,75 M Abnabme im September
) Anfangs war es zweifelhaft, ob die japanischen Gerxichtshöfe diese sehr bestrittene Frage zu Gunsten der Ausländer auslegen würden. Vor kurzem hat sich jedoch ein japanischer Gerichtshof in einem Spezialfalle für dieses Recht der obenerwähnten Handelsgesell⸗ schaften ausgesprochen.