1900 / 100 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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des für diese Anlage in Anspruch zu nehmenden Grund⸗

eigenthums verleihen. Die eingereichte Karte erfolgt zurück. Berlin, den 9. April 1900. Wilhelm R. von Thielen. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Nach dem Etat der Forst verwaltung für das Etats— jahr 1909 sollen Arbeiter füͤr die Hilfeleistung beim Forstschutz nicht mehr aus Kapitel 2 Titel 7 des Etats, sondern aus dem Fonds zu vermischten Ausgaben, Kapit⸗l 2 Titel 35, gelohnt werden. Die Königliche Regierung wolle hiernach die Ver⸗ rechnung der erforderlichen Zahlun jen vom 1. April d. J. ab regeln und dafür sorgen, daß bei Kapitel 2 Titel 7 ent⸗ sprechende Theilbeträge nach Möglichkeit eingespart werden. Berlin, den 14. April 19900. Der Minister für * n . Domänen und Forsten.

Donner. An sämmtliche Königlichen Regierungen außer Aurich und Sigmaringen.

Durch den Etat der Forstverwaltung für das Etats— jahr 1900 ist genehmigt worden, daß den aus Kapitel 2, Titel 3 und 4 dieses Etats besoldeten vollbeschäftigten Wald⸗ wärtern und Wärtern bei den Nebenbetriebsanstalten vom 1. April. d. J. ab der Werth der freien Feuerung mit 75 , buchstäblich: „Fünfundsiebenzig Mark“, als pensionsfaͤhiges Diensteinkommen angerechnet wird.

Die Regierung wolle hiernach bei Pensionierungen ver— fahren, auch dafür sorgen, daß die Spezial-Etats mit ent⸗ sprechenden Vermerken versehen werden.

(Zusaz für Breslau: Zu den Wärtern bei den Neben— hetriebganstalten zählt auch der Inhaber der auf dem Geld— 1 J Rogelwitz stehenden Holzausseherstelle in Brieg.

Berlin, den 14. April 1900.

Der Minister für , , Domänen und Forsten.

Donner. An sämmtliche Königlichen Regierungen außer Aurich und Sigmaringen.

Den Förstern Hentschel J. zu Klink in der Oberförsterei Poppelau, Reg.-Bez. Oppeln, Wölfer zu Kämmerei in der Wberförsterei Zöckeriz Reg⸗Bez. Märseburg, Kr ause zu Ast— Schwalge in der Oberförsterei Schwalgendorf, Reg.-Bez. Königsberg, und Lowasser zu Clausthal in der Oberfoͤrsterei Clausthal, Reg.-Bez. Hildesheim, ist der Titel „Hegemeister“ verliehen worden.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs— und Staats⸗-Anzeigers“ wird eine Bekanntmachung der Königlichen Ministerial-⸗-Baukommission, betreffend die Ab⸗ änderung der Bedingungen, welche bei der Ver— gebung von Arbeiten und Lieferungen im Bereich der Allgemeinen Bauverwaltung, der Staatseisen⸗ bahn-und Bergverwaltung zur Anwendung kommen, veröffentlicht.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 26. April.

Seine Majestät der Kaiser und König haben heute früh Schlitz verlassen und sind nach Karlsruhe abgereist.

Ihre, Majestät die Kaiserin und Königin besuchten gestern Mittag das Orgel-⸗Konzert in der Marlenkirch: und empfingen hierauf im Königlichen Schlosse den Geheimen Ober— Regierungerath Harder und den Hof⸗ und Domprediger Ohly. Heute fand unter dem Vorsitz Ihrer Masestät im König⸗ lichen Schlosse von 11 his 1 Uhr eine Sitzung des Berliner Lokal-Vereins und der Vorstands? amen der „Frauenhilfe“ des Evangelisch⸗Kirchlichen Hilfsoereins für Berlin' statt.

. Der Z undes rath versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ eng, Vorher beriethen der Ausschuß für Handel und Ver— kehr sowie die vereinigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen.

Am 253. d. M. ist der Königlich sächsische Geheime Regierungsrath, Professor Dr. Hartig in Dresden, welcher dem Kaiserlichen Patentamt seit dem 1. Juli 1877, also seit Errichtung der Behörde, in der Stelle eines nichiständigen Mitgliedes angehört hat, infolge eines Schlaganfalls ver— schieden. Das Patentanit verliert in dem Heim egangenen einen Mitarbeiter von seltener Begabung, strenger Pflichttreue und gewinnender Liebenswürdigkeit. Seine hervorragenden Ver⸗ dienste um die wissenschaftliche Vertiefung der patentamtlichen Praxis werden unvergessen bleiben.

Das Patentamt wird dem seiner Wirksamkeit so plötzlich Entrissenen ein bleibendes, ehrendes Andenken bewahren.

Der Königliche Gesandte in Karlsruhe, Wirkliche Geheime Rath von Eisendecher ist von dem ihm Allerhöchst be⸗ willigten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder überncmmen.

Sachsen⸗Coburg⸗Gotha. Nach den gestern aus Nizza in Coburg eingetroffenen Nachrichten über das Befinden Ihrer Hoheit der ö. r. Wittwe ist, wie die „Cob. Zig.“ meldet, das Fieber geringer

Schwarzburg⸗Sondershausen. Ueher das Befinden Seiner Durchlaucht des Fürsten ist gestern folgendes Bulletin ausgegeben worden: Seine Durchlaucht hatte während des gestrigen Tages weder Schmerzen noch Fieber. Der Schlaf war von Mitternacht an gut. Die Geschwulst hat mehr zugenommen. Das Befinden im Ganzen

ist gut. Gehren, 25. April 1900. Dr. Bayer.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Die Prinzessin Ferdinand von Rumänien ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern, von Gotha kommend, in Abbazia eingetroffen.

Der galizische Landtag hat gestern einen Antrag des Verwaltungsausschusses angenonimen, worin die Regierung aufgefordert wird, über die im Jahre 1900 zu den Feld—⸗ arbeiten nach dem Auslande auswandernde Landbevölkerung Galiziens gengueste Daten, insbesondere unter Berücksichtigung von Alter, Geschlecht, Beschäftigung und Besitzverhältnissen der Auswandernden, vorzulegen, sowie die Aibeitsvermittelungs— buregux einer strengen Kontrole zu unterwerfen, damit die auswandernden Feldarbeiter vor Ausbeutung geschützt würden.

Die Session des ungarischen Reichstages ist heute geschlossen worden. Die neue Sefsion wird, der „Wiener Ahendpost“ zufolge, am 30. d. M. eröffnet werden. In derselben soll zunächst über die Börsen— steuer und die Aufhebung des Kalender⸗ und Inseraten— Stempels verhandelt werden. Unter den zahlreichen übrigen Vorlagen der nächsten Session wird sich auch die auf Grund der Verhandlungen der Quoten⸗Deputationen zu unterbreitende Regierungs⸗Vorlage befinden. Behufs Erledigung des reichen Arbeiteprogramms ist die gleichzeitige Tagung des Reichtages und der Delegationen in Aussicht genommen.

Großbritannien und Irland.

Der . des Handelsamts Ritchie erklärte, wie W. T. B.“ berichtet, gestern in einer Rede, welche er in Croydon hielt: Die einzige Bedingung für den Friedensschluß sei, daß die Unabhängigkeit der Südafrikanischen Republiken für immer aufhöre. Es sei ein Irrthum, anzunehmen, daß die auf die Vorgänge am Spionköp bezüglichen Depeschen ohne ,,. Lord Roberts' veröffentlicht worden seien. Die Veröffentlichung mache nicht die Abberufung Sir Redvers Buller's nothwendig. Frankreich.

Der deutsche Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe und die Prinzessin Elisabeth besichligten, wie dem 11 he B] aus Paris gemeldet wird, gestern in Begleitung des deutschen Botschafters Fürsten Münster von Derneburg und des deutschen General⸗Kommissars, Geheimen Ober⸗Regierungsraths Dr. Richter die Weltausstellung, wobei der deutschen Abtheilung besondere Aufmerksamkeit gewidmet wurde.

Rußland.

Der Kaiser und die Kaiserin besuchten, wie dem W. T. B. aus Moskau berichtet wird, gestern das im Jahre 1524 ge ründete Jungfrauenkloster, wo Allerhöchst⸗ dieselben die zahlreichen kirchlichen und hiftorischen Sehen = würdigkeiten in Augenschein nahmen, und begaben sich als⸗ dann nach der Uspenski⸗Kathedrale, wo Gottesdienst abgehalten wurde. Am Nachmittag statteten Ihre Majestäten dem Stammhause des Bojaren Romanow und dem Snamengski⸗ Kloster Besuche ab.

Der Großfürst Constantin Constantinowitsch wird sich als Vertreter des russischen Hofes zur Feier der Großjährigkeit des Kronprinzen des Deutschen Reich s und von Preußen nach Berlin begeben. Derselbe überbringt dem Kronprinzen den russischen St. Andreas-Orden—

Spanien.

Wie dem „W. T. B. aus Madrid berichtet wird, hat der Ministerrath beschlossen, die Cortes im Oktober ein— zuberufen.

Die Gendarmerie hat in einer kleinen Ortschaft bei Barcelona eine Niederlage von 500 Gewehren ent— deckt, welche anscheinend für die Carlisten bestimmt waren.

Belgien.

Der frühere Major Lothaire ist, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern an Bord des vom Congo eingetroffenen Postdampfers „Ville d Anvers“ in Antwerpen angekommen. Derselbe erklärte mehreren Berichterstattern gegenuber, daß er selbst den Agenten Lacroix wegen der im Bezirk Mongalla vorgekommenen Metzeleien dem Gericht übergeben habe. Als ihmn entgegengehalten wurde, Lacroix habe behauptet, auf Be⸗ fehl seiner Vorgesetzten gehandelt zu haben, erklärte Lothaire, es sei möglich, daß Lacroix sich damit zu vertheidigen suche.

Dänemark.

Die Session des Reichstages ist gestern ge chlossen worden, nachdem beide Kammern * Wirk e ar g it Dampffährverbindung Giedser Warnemünde, und die damit ö. stehende Eisenbahnvorlage angenommen atten.

Amerika.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Washington: Wie im Staatsdepartement mitgetheilt werde, sei während der letzten 24 Stunden keine Veränderung in dem Stande der Verhandlungen mit der Türkei über die Forderungen der Ver— einigten Staaten eingetreten. Amtlich werde berichtet, im all— gemeinen schritten die Unterhandlungen vorwärts, und es sei alle Hoffnung vorhanden, daß dieselben erfolgreich sein würden. Einer aus Car4cas in Nem York eingetroffenen Depesche zufolge sollen, mie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, die Auf⸗ ständischen im Besitz von Cartagena sein.

Die Time meldet aus Bue nos Äires: Der Land— wirthschafts-Minister habe dem roßbritannischen Ge⸗ sandten die Zusicherung gegeben, daß, . wenn wegen der Seuche die weitere Ausführ lebender Thiere nach Europa ver⸗ boten werden sollte, doch die Verschiffung von 6. nach Süd⸗Afrila werde gestattet werden, da er, der inister, be⸗ strebt sei, sich der britischen Regierung gefällig zu erweisen.

Asien. Aus Peking wird dem „Reuter'schen Bureau“ berichtet. daß die am 23. d. M. aus Tientsin gemeldete . von der Ermordung zahlreicher katholischer Chinesen durch die Boxers unrichtig sei. Ein Trupp Boxers

geworden, jedoch noch große Schwäche vorhanden.

einige Katholiken lebten, sei aber durch die Einwohner der⸗ trieben worden, von denen einer verwundet worden sei. Nach chinesischen Meldungen seien dabei 70 Boxers getödtet oder verwundet worden, diese Zahl sei aber zweifellos sehr üͤber⸗

trieben. ö Afrika.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus dem Burenla ger bei Fourteenstre ams vom 24 d. M. gemeldet: Heute bei Tagesanbruch eröffneten die Eagländer ein heftiges omharde⸗ ment auf das Burenlager, bei welchem vier Schiffg⸗ und mehrere Armstrong⸗-Geschütze, benutzt wurden; es wurde mit Lyddit⸗Shrapnels und Granaten geschossen, aber nur , angerichtet. Vier Buren wurden ver— wundet. Die Buren xichteten ihr Artillerie⸗Feuer gegen die Befestigungen der Engländer. Später folgte längs der Fluß⸗ . ö zwei Buren⸗Artilleristen wurden dabei ge⸗ ödtet.

Die „Daily Mail“ berichtet aus Kimberley vom 25. d. M, daß die Buren am Tage zuvor ein neues Lager in der Nähe von Windsorton errichtet hätten. Ihre dortigen Streitkräfte beständen aus Aufständischen aus Prieska. Campbell und Griquatown, die mit ihren Familien nach Norden ge⸗ zogen seien; der Feind sei ungefähr 500 Mann stark.

Der Feldmarschall Lord Roberts meldet aus Bloem— fontein vom gestrigen Tage: Am Dienstag Abend traf die Division unter General Pole Carew ohne Verluste in Roodekop (30 Meilen südlich von Bloemfontein) ein. Der Vormarsch der Division war durch Kavallerie und reite de Artillerie gedeckt, die den Feind mit schweren Verlusten zurück⸗ trieben. Heute früh überschritten die berittenen Truppen bei Vaalsbank den Modderfluß nach meiner dem General French gegebenen Anweisung, quer über der Rückzugslinie des . Stellung zu nehmen. Die Buren gaben jedoch, offenbar durch das Erscheinen des Generals French he⸗ unruhigt, ihre starke Stellung bei Dewetsdorßp während der Nacht auf, und der General Chermside besetzte diese heute früh. Die berittene Infanterie unter Generalmajor Hamilton vertrieb, ohne Verluste zu er— leiden, den Feind von allen Kopjes in der Nähe der Wasser⸗ werke. Die Hochland-Brigade hatte gestern, um dem General Hamilton zu Hilfe zu eilen, einen Marsch von 24 englischen Meilen ausgeführt. ist es nicht wahrscheinlich, daß sich um Weppener herum viel weitere Schwierigkeiten ergeben werden. In den Kämpfen, welche der Besetzung von Dewetsdorp vorausgingen, wur hen auf britischer Seike 1 Offizier getödtet, 2 f ien und 22 Mann verwundet.

Ein weiteres Telegramm des Feldmarschalls Lord Roberts aus Bloemfontein vom gestrigen Tage meldet: Der Feind, in Stärke von etwa. 1009 bis S650 Mann, räumte in der vorigen Nacht die Umgebung von Weppener und zog sich heute früh in nordöstlicher dicht auf der Straße nach Ladybrand zurück.

Einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Kap⸗ sta dt von heute zufolge laufen daselbst anhaltend Gerüchte über Zwistigkeiten im Ministerium der Kapkolonie um. Es heiße, zwei Minister seien für die Annexion der Republiken, während zwei andere Minister scharf für Erhaltung der ,, der Republiken einträten und einer sich neutral verhalte.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Hauses der Abgeordneken befinden sich in der Ersten und Zweiten Beilage.

In der heutigen (181.) 6. des Reichstages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister PDr. Graf von Posadows ky beiwohnte, wurde zunäͤchst daz Uebereinkommen zwischen dem Reiche und Oester— reich⸗Ungarn zum Schutze der Urheberrechte an Werken der Literatur, Kunst und Photographie in dritter Lesung ohne Diskussion im Einzelnen und schließlich auch im Ganzen unverändert angenommen.

Das Haus nahm sodann die Berathung der bei der Be— rathung des Reichshaushalts-Etats zurückgestellten Reso⸗ lut ionen wieder auf, welche die Bekämpfung der Maul— und Klauenseuche, die , , der , für Schiffsgusrüstungsgegenstände und den Verkauf der künstlichen Süß stoffe betreffen.

(Schluß des Blattes.)

In der heutigen (61) Sitzung des Hauses der Ab⸗ geordneten, welcher der Minister des Innern Freiherr von iheinbaben beiwohnte, gelangte der Gefeßzen wurf über a e mn nnr ihn Minderjähriger zur ersten Be— rathung.

Bis zum Schluß des Blattes nahmen die Abgg. Dr. Becker (Zentr. und Dr. Freiherr von der Goltz (n h; r . Minister des Innern Freiherr von Rheinbaben

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Statistik und Volkswirthschaft.

Autwärtiger Handel Deutschlands im März 1900.

(Nach dem vom Kalserlichen Statistischen Amt herausgegebenen Mär heft der 2 hin f. , , dnn

Einfuhr im März in Tonnen zu 1000 kg netto: 2824147 gegen 3 133 177 im Vorjahre, daher weniger 317035. Gdelmtall- einfuhr: 85 gegen 69. 30 von 43 Zolltarifnummern zeigen eine Zu—⸗ nahme der Einfuhr, 13 eine Abnahme. Mehr alz der Rückgang der Ginfuhr beträgt der Ausfall bei Koblen iög5 823). Weitere erheb⸗ liche Rückgänge zeigen Steine (24 655), Donerle⸗, Apotheker⸗ und 6 97795, Holj (5287), während stärkere Zunahmen zu er⸗ eben sind bei Erden, Grzen (26 765), Getreide (22 S627), Abfãden Il 2231), Eisen, und EGisenwaaren (iꝰ 955, Theer, Pech, Harzen (720), Gedöl (7774), Material 2c. Waaren ( 7747). Gesammteinfuhr im ersten Vierteljahr 1960 in Tonnen: 8 330 449 gegen 9027444 im Vorjahr, daher weniger hab 995. Diese starke Mindereinfuhr ist wefent ich durch den Ausfall an, Kohlen (328 044, Steinen (42 28), Drogerie. 2c. Waaren 33136 bauptsächlich Eis —), Getrelde (17744), Baumwolle 12429) bedingt; 29 von 45 Zolltarifnummern eigen jum tbell tarke Einfubrstelgerungen, worunter hauplsächlich folgende: Grie (186 947), Eisen (67 123. Abfälle (66 gig, Theer, ech, Harte do 31, Sol (16 464, Materialwaaren (i Ss 1 fast dusfchließlich Kaffee =). Gesammtein fuhr von Edelmetallen: 304 gegen 258. Ausfuhr im Mär in Tonnen zu 1605 kg netto: 2 818 414 gegen 3 453 5956, daher mehr 364 88. Edelmetallanz fuhr: 27 gegen 35. 33 Zolltarifnummern ergaben höhere Ausfuhrmengen. worunter be⸗

habe allerdings ein Dorf angegriffen, in welchem

sonders folgende: Kohlen (329 341), Getreide (17 601), Erden,

Nachdem nunmehr Dewetsdorp besttzt ist,

Erze ö Drogerie, z. Waaren (6787). Erheblichere Rückgänge ergaben: Thonwaaren (9287), Gisen (7046), Steine (4668).

Gesammtausfuhr im ersten Vierteljahre 1900 in Tonnen: 7 843 651 gegen 7 009 618 im Vorjahre, daher mehr 834 033. Bei 35 Zolltarifnummern zeigt sich eine Zunahme der Aasfuhr, worunter hervorragen: Koblen (4 757 419), Getreide (35 399), Drogerie, Apotheker und Farbewaaren (17 653). Die Rohzucker. auzfuhr ist gestiegen, die Brotzuckerausfuhr dagegen weiter gefallen, nur im März macht sich eine kleine Steigerung bemerkbar. Stark gefallen ist die Ausfuhr von Eisen und Eisenwaaren (22785), Geden, Erzen (20 694). Gesammtausfuhr von Edelmetallen: 93 gegen 101.

Einfubrwerthe für das erste Vierteljabr 1900, wesentlich nach den für 1899 festgesetzten Einbeitswerthen in 1009 : 1351 334 gegen 1 390 772 im Vorjahr, daher weniger 29 438. Edel⸗ metalle: 17 685 gegen 74075. -

Ausfuhrwerthe für das erste Vierteljahr 1800, wesentlich nach den für 1899 festgesetzten Einheitswerthen in 1009 4: 1148170 gegen 16052 597 im Vorjahr, daber mehr 95 573. Evel metalle; 73 741 gegen 53 51. Eine Zunahme der Ginfuhrwerthe zeigen hauptsächlich: Abfälle, E sen, Haute, Instrumente, Maschinen, alten ; Kautschuk, Kupfer, Materialwaaren, Erdöl, Seide, Theer ꝛe., sarke Abnahmen dagegen Baumwolle, Drogerie wagzen. Erden, Geke, Edelmetalle, Leder, er n Threre und thierische Erzeugnisse, Vieh, Wolle und Waaren daraus. ;

Höhere Ausfubrwerthe ergaben namentlich Baumwolle, Drogerie, Avotheker⸗ und Farbewaaren, Eisenwaaren, Erden, Erze ꝛ(., Getreide, Glas. Holi. Hopfen, Instrumente, Maschinen, Fahrzeuge, Kautschuk, Kleider, Kupfer, Kurjwaaren, Leinengarn, Leinwand, literarische und Kunstgegenstände, Papier, Seide, Kohlen, Thonwaaren, Wolle und Wollenwaaren, geringere namentlich Leder, während einig? andere Zolltarifnummern nur mit theilweise ganz unerheblichen Ausfällen be—⸗ theiligt sind.

Der Verein „Reichs⸗Wohnungsgesetz“, dem Mitglieder aller Parteien angehören, kann mit Befriedigung auf das verflossene Vereinsjabr zurückblicken. Wie wir dem Bericht über sein zweites Geschäfte jahr (1899) entnehmen, hat sich nicht nur die Zahl seiner Mitglieder in ganz Deutschland vermehrt, sondern auch viel Arbeiter · verbände, Großindustrielle, Gewerkschaften, gemeinnützige Gesell⸗ schaften und Arbeitgebervereine haben ibm ihr Interesse entgegengebracht. Daher konnte das Berichtsjahr mit einem Ueberschuß von 5283,46 ½S abschließen. Der Verein bat für eine größere Sachverständigen⸗Konferenz eine Reihe hervorragender Kenner der Wohnungsfrage zu Gutachten und Referaten gewonnen. Ueber „Wohnungs- Inspektionꝰ wird Beigeordneter Freiherr von der Goltz in Straßburg i. E., der Leiter der dortigen städtischen Wohnungs⸗Inspektion, referieren, über Bauordnungen, Bebauungtz⸗ pläne und Verwandtes“ Dr. R. Eberstadt in Berlin, Friedenau. In das Thema „Ergänzende Proꝛurtion kleiner Wohnungen“ haben sich drei Herren getheilt: Landesrath Liebrecht in Hannover behandelt in einem bereits eingegangenen Referat die Beschaffung des Bautapitals für das ge= sammte gemeinaützige Bauwesen und die Heranziehung der Invaliditäts- und Altersversicherungs⸗Anstalten für die Zwecke der Förderung des Klein Wohnungsweseng. Arbeitersekretär Kampffmever in Frank⸗ furt a. M. beabsichtigt insbesondere das Baugenossenschaftswesen und die zu defsen Förderung zu ergreifenden Maßregeln ju erörtern. Dr. P. Scheven in Dresden wird die Gesammtheit der der ergänzenden Herstellung kleiner Wohnungen gewidmeten Unternebmungen

einer Betrachtung unterziehen. Ueber, Die Bodenfrage“ wird Privatdozent

Dr. P. Voigt in Berlin referieren, über. Miethrecht, Miethprojeß, Zwangs⸗ vollstreckung u. dal. 3. Dr. Stier Somlo in Berlin, üer Woh nungsstatistik Schoebel, Direktorial⸗Assistent am stärtischen Statistischen Amt in Dresden, über, Lokale Verkehrepolttik Dr. FR. Singer. Sekretär des Statistischen Amts der Stadt München. Einen praktlschen Erfolg hatte der Verein schon im Deutschen Reichstage zu verzeichnen, der auf die Eingabe der Herren Pastor ron Bodelschwingh und Lie. Weber (namens des Vereins „Arbeiterheim“ und der evangelischen Arbeiter⸗ vereine), betreffend den Erlaß eines Reichs. Wohnungsgesetzes, folgenden Antrag angenommen hat: „Der Reichstag wolle beschließen: den Herrn Reichskanzler ju ersuchen, eine Kommission zu berufen, an welcher auch Mitglieder des Reichstages betheiligt sind, mit der Auf- gabe, durch Untersuchung der bestehenden Wohnungẽverhältnisse und der auf dieselben bejüglichen Gesetz- und Verwaltungsbestimmungen festzustellen, ob und in welcher Wesse ein Eingreifen des Reichs zur Beseitigung der Wohnungenoth angezeigt ist. Nähere Auskunft über den Verein ertheilt der geschästz führende Ausschuß, dessen Ge⸗ schäftsstelle sich in Frankfurt a. M., Bräͤnnerstraße 14, befindet.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Berliner Dachdecker hat sich, wie die „Voss. Ztg. berichtet, auf alle größeren Betriebe ausgedebnt. In den meisten Betrieben wird nicht gearbeitet. (Vergl. Nr. 96 d. BI.)

Demselben Blatt zufolge ist in den Ta back, und Zigarren“ fabriken in Finsterwalde ein Ausstand ausgebrochen. In b0 Betrieben haben 107 Arbeiter und 336 Arbeiterinnen die Arbeit niedergelegt, in 22 Fabriken sämmtliche Arbeiter, in 28 nur ein Theil des Personals. 14 Betriebe haben die Forderungen bewilligt, und in diesen wird weiter gearbeitet. (Vergl. Nr. 89 d. BI.) ;

In Leipzig hat, nach einer Mittbeilung der 2 Ztg.“, ein Ausstand der Bauarbeiter Gehilfen begonnen, well Ihnen eine Lohnerhöhung von 40 auf 42 3 für die Stunde verweigert wurde. Ferner haben daselbst saͤmmtliche Gebilfen einer dortigen Maler werkstatt infolge von Streitigkeiten über den Gehilfentarif die Arbeit eingestellt. Dagegen ist der Ausstand der Leipziger Marmorarbeiter beendet, nachdem die Unternehmer die Forderung der neunstündigen Arbeltsjelt bewilligt haben. In der Lohnfrage und in der Regelung des Tarife ist es freilich noch nicht zu einer Einigung gelommen. Es ist die Einsetzung einer aus Arbeitgebern und Arbeltern zusammengesetzten e n fo vereinbart worden, die alle aus dem Arbeitsverbältniß entspringenden Streitigkeiten zu schlichten hat. (Vergl. Nr. 965 d. Bl)

Kunst und Wissenschaft.

Am 14. Mai d. J., Vormittags 9 Uhr, beginnt in der König— lichen Taubstum menlehrer. Bildungsganftakt, hierselbst, Elsasserstraße S6 / s, ein drei Wochen dauernder Kursus für Aerzte, welche an Taubstummenanstalten beschäftigt sind. Derselbe wird sich auf das Gebiet der Gehör“, Sprach- und Sehorgane, sowle auf das Taubstummenbildungzwefen und den Verkehr mst Taubstummen erstrecken. Die Anstaltzärjte sollen auf Grund dieser Ausbildung jur Autübang einer nutzbringenden ärztlichen Thätigkeit bei den ihrer ärztlichen Fürsorge anvertrauten Taubstummen und welterbin dafär befähigt werden, den Lehrern als ärjtliche Beratber und Mit arbeiter bei dem weiteren Ausbau des Tinbstummenbildungswesens ur Seite zu stehen. Der Kursus steht unter der Leitung der

erren Geheimer Ober ⸗Medijsinalrath Dr. Sch midtmann und ehcimer Reglerungsrath, Profeffor Dr. Waetzoidt. Die inielnen. Vorträge und * praktischen Uebungen vertbessen auf, folgende Herren: Geheimer Ober, Medtzinalrath br. Sch midtm ann wird über schulärstliche Thãtigkeit im allgemeinen vortra en, Schulrath, Direktor Walther über Taubftum menbil dunggwe en, Dr. Arthur Hartmann über die hren retliche, Ober / Stabgarzt Hor. Lan dgraf über die laryngologische, rofessor Br. Silex über die augenärztliche Thätigkeit bei Taub⸗ ummen und Dr, Hermann Gutzmann über die Physiologie und sychologie der Sprache sowie Über die er prachflõ rungen. h lese Vortrage finden an fünf Tagen der Woche statt, während 1 sechste Wochentag für Befichtigungen von Einrichtungen und An⸗ alten unter fachmänntscher Leitung frei bleiben wird. Als osbitgnten find zu den Kursen auch diejenigen Taubstummenlehrer ula fen, welche zwecks Vorbereitung auf die Vorsteherprüfung an 1 hiesige Königliche Taubsfum men Anstalt berufen werden. Zur beilnahme an dem Kursus wird aus jeder Propinz zunächst je ein nstaltzarzt durch den Ober⸗Präsidenten einberufen werden.

bedeutend in der

Im Theater San Carlo zu Neapel wurde gestern von dem italienischen Unterrichts- Minifter Baccelli der in ternatisnale Kongreß zur Bekämpfung der Tuberkulose feierlich eröffnet. Wie W. T. B.“ berichtet, wohnten der Eröffnungs⸗ feier bei: Ihre Majestäten der König und die Königin von Italien, Allerböchstwelchen von der Versammlung leb— bafte Obationen dargebracht wurden, der Prinz von Neapel und der Heriog von Genua, ferner der Minister⸗Präsident Pelloux, Vertreter der Regierungen des Deutschen Reichs, von Desterreich⸗Ungarn, Frankreich, Spanien, Portugal, Schweden und Norwegen. Griechenlaan), Rumänien, Rußland und den Vereinigten Staaten von Amerika, sowie zahlreiche Mitglieder des Kongresses. Nach der Gröffnungsrede des Unterricht. Misters hielten der Bürgermeister von Neapel, der Rektor der Universität und

die Vertreter der verschledenen auswärtigen Regierungen Ansprachen.

Für den Kongreß, der unter dem Protektorat Ihrer Ma— jestèüt der Königin steht und unter dem Vorsitz des Unterrichts Münisters Baccelli bis jum 25. d. M. tagen wird, sind den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesfundheitamtes“ zufolge u. a. nachstehende Vorträge angemeldet: Abtheilung I: Aetiologie und Prophylaxe. Einleitender Vortrag des Präsidenten, Professors A. de Giovanni (Padua): Die für Tuberkulose Prädisponterten. Weitere Vorträge: Espina y Capo A. (Madrid): La prophylaxie de la tubereulose doit étre internationale en es qui coneerne la police sanitaire de la mäme. Kallivokas A. (Athen): Gesftz⸗ entwurf über die Lungentuberkulose. Pannwitz (Berlin): Die ystematische Bekämpfung der Tuberkulose in Deutschland. Flügge C. (Breslau): Ueber Verhütung der Phthisis. Di Vestea A. (Pisa): Ueber die Errichtung von Hellstätten in Italien. Sanarelli G. (Bologna): Die Propbylaxe der Tuberkulose auf den Eisenbahnen. Ab⸗ theilung I Pathologie und Klinik. Ginleitender Vortrag des Präsidenten. Preofessors G. Maragliano (Genua): Gegenwärtiger Stand der Kenntniß von der Pathologie und Klinik der Tuberkulose. Weitere Vortläge: Landouw L. (Paris): Rapport sur les éläments du diagnostic Précocs de la tuberculose. Petruschky J. (Danzig): Ueber die Kennzeichen zur frübzeitigen Diagrose der Tuberkulose. Sata A. (Tokio: Die Mischinfektion bei der Tuberkulose. Posner G. (Berlin): Die Infettionswege der Urogenital⸗Tuberkulose. Bojzolo C. (Turin): Ueber die frühzeitige Diagnose der Tuberkulose. Ceci L. 86 Die chirurgische Tuberkalose. Abtheilung III: Therapie.

inleitender Vortrag des Präsidenten, Professors E. de Renz (Neapel); Gegenwärtiger Stand der Therapie der Tuberkulose. Weitere Vorträge: Kuihy D. (Budapest): Werth der Hydrotherapie bei der Lungentuberkulose. Rossoni S. (Rom): Ueber die Ein—˖ richtung von Ambulatorien zur Behandlung tuberkulöser Krankheiten in den großen Städten. Fedeli C. e Pierino (Pija);: Die elektrische Behandlung der Tuberkulose. Ab- theilung IV: Heilstätten. Einleitender Vortrag des Pröäsi— denten, Professors D. Capozzi (Neapel): Nothwendigkeit der Heil— stätten für die Prophylaxe und Behandlung der Lungentuberkulofe. Weitere Vorträge: Baginsky (Berlin): La question des sanatoria pour les enfants tuberculeux. Espina v Capo A. (Madrid): Les sanatoria sont plutöt des 6établissements pour la thérapsutiquèe que pour la prophylaxie. Papillon (Pariss: Des sanatoria sous 10 rapport sconomique et social. Wolff F. (Reiboldsgrün): Ueber die Behandlungs methode der deutschen Sangatoria für Lungen— kranke. Rubino A. (Neapel): Absonderunggspitäler und Heilstätten. Außer den Vorträgen sind noch zahlreiche Mittheilungen (eomu— nicazioni) angemeldet. Eine Diskussion ist julässig. Die offizielle Sprache des Kongresses ist die italienische, doch findet für die aus k eine Beschränkung hinsichtlich der Sprache ni att.

Bauwesen.

Architektonische Stilproben,. Ein Leitfaden, mit historischem Ueberblick der wichtigsten Baudenkmäler, von Max Bischof, Architekt. Mit 101 Abbildungen auf 50 Tafeln. Verlag von Karl W. Hiersemann in Leipzig. Eleg. kart. Preiz 5 SM Unter diesem Titel liegt ein elegant ausgestattetes Büchlein vor, das mit Hilfe jahlreicher Abbildungen der charakteristischsten Bauwerke aller Stilarten den Beschauer mit den Merkmalen der verschiedenen Bau— stile vertraut machen will. Ein turzer Text, der zugleich die Ab= bildungen erläutert, giebt einen historischen Ueberblick über die wichtigsten Baudenkmäler und deren Erbauer. Die meist unter⸗ gegangenen Wunderwerke grauer Vorzeit aus Egypten, Babylon und Vorder Asien kur; streifend, geht der Verfasser zu den Moaumentalbauten des klajssischen Alterthumz über, führt den Leser dann in den altchristlich , byzantinischen Stil ein, der von Konstantinopel seinen Ausgangèpunkt nahm, und bespricht mit knappen Worten die Architektur des Jzlam. Sodann zeigt er, wie der christliche Kirchenbau des Mittel alters zuerst im romanischen Stil spätrömische Traditionen erkennen läßt, die später zur Ausbildung des gothischen Stils führen, dessen Wiege man in ffn ef, zu suchen babe. Ein weiterer Abschnitt ist dem Renaissancestil gewidmet, der in den verschiedenen Ländern eigen artige Umbildungen erfährt und schließlich zum Barock und Rococo ausartet. Bei der guten Auswahl der Abbildungen, welche die charakteristischen Formen der Stllarten leicht erkennen lassen und durch einen leicht verständlichen Text erläutert sind, erscheint das Bach besonders dazu geeignet, der Jugend zur Belehrung und Anregung zu

dienen. Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteergebniß und Getreidehandel Norwegens im Jahre 1899.

Der Kaiserliche General Konsul in Christiania berichtet Folgendes:

Der Landwirthschafts. Direkto: hat vor kurzem einen Bericht über den Ausfall der Einte Norwegens veröffentlicht. Danach trat dag Frübjahr im ganzen Lande außergewöhnlich spät ein und war unge— wöhnlich kalt, was zur Folge hatte, daß die Feldfrüchte anfangt i Entwicklung zurückblieben. Im Juni folgte indessen starke Wärme, welche das Wachsthum be günstigte. Diese Wärme dauerte im Süden des Landes in Ver— bindung mit anhaltendem Regenmangel den ganzen Sommer und den Herbst hindurch fort, sodaß die Ernte hier unter besonderg günstigen Witterungsperhältnissen vor sich ging. In den nördlichen Laade?— tbeilen traten dagegen im Jult Regen und Kalte ein, welche fast ununterbrochen den Herbst hindurch anhielten und besonders in den Drontheimschen Aemtern das Ernten sehr erschwerten.

Die Heuernte ist den Witterunggverhältnissen entsprechend in den einzelnen Theilen des Landes verschieden ausgefallen, wird aber im Durchschnitt für das ganze Land nicht über die eines Mitteljahres angenommen. Die Qualität des Heneßz war im Süden des Laudez besser als in den nördlichen Distrikten.

Die Getreideernte hat im Durchschnitt einen geringeren Ertrag als die Heuernte ergeben, besonders waz die Sommer saat angeht. Die Qualität war im Süden gut, im Norden schlecht, weil das Korn hier nicht ausreifen konnte.

Die Kartoffelernte war erheblich geringer als gewöhnlich und erreichte in allgemeinen nicht diejenige eines Mittelsahres. Die Qualität war in den meisten Landstrichen gut.

Getreide und Mehlbandel. Es wurden nach den vorliegenden statistischen Angaben ein—

geführt: 1898 1899 *) Werth in Werth in kg Kronen kg Kronen Roggen 200 565 094 21171 3090 193 175 879 21 156 600 Gerste. S5 294 422 7 887 7090 100 980077 9 832 400 Malz. 5532078 1 300 400 6 039731 1457 200. Ausgeführt wurden: Hafer. 995 999 101 600 309 816 27 h00.

) Die Ziffern für das Jahr 1899 beruhen auf vorläufigen Ermittelungen des Statistischen Bureau.

Roggen wurde im verflossenen Jahre hauptsächlich vom Asow⸗ schen und vom Schwarzen Meer nach Norwegen eingeführt; eine nicht unbedeutende Zahl von Dampferladungen kam jedoch auch von Riga und St. Petersburg; dagegen nahm Llbau mit nur geringen Mengen an der Einfuhr thell. Aus dem Donaugebiet, von wo im Jahre 1898 nicht wenig eingeführt worden war, bestand die Zufuhr nur in einer Dampferladung. Von Amerila (Baltimore, Philadelphia und New Vork) trafen auch mebrere Ladungen ein. während die Zufuhr aug preußischen Häfen, sich auf kleinere, durch die Routen dampfer beför⸗ derte Partien beschränkte. Aus Belgien, von wo in früheren Jahren mit den regelmäßigen Dampferlinien ein nicht unbedeutender Import von Roggen stattfand, warden im ,, le, Jahre wegen zu hober Preise keine nennenswerthen Mengen bezogen.

In den letzten Monaten des Berichtsjahres kamen nut solche Roggenladungen nach Norwegen, welche längere Zeit vorher gekauft waren. Neue Käufe wurden im letzten Theil des Jahres nicht abge⸗ schlossen, weil infolge der großen Trockenheit des vergangenen Sommer und des Herbstes die größtentheilz durch Wasserkraft getriebezen Mühlen wegen Wassermangels ihren Betrieb zuerst auf 2 bis 3 Tage in der Woche einschränken und von Neujahr 1900 an zum größten Theil ganz einstellen mußten. Aus diesem Grunde ist das Roggen lager hier ur Zeit sehr groß, und da die Mühlenbesitzer nicht im stande waren, alles von ihnen zu liefernde e , . selbst zu produzieren, saden sich diese sowohl wie die Roggen⸗Importeure, genöthigt, Roggenmehl

großen Roggenlager,/ Einfuhr dieses Produkts

vom Auslande einzuführen. Die war folglich im virgangenen Jahre erheblich größer als gewöhnlich. Dieselbe erfolgte größtentheil; aus Deutsch— land, und zwar aus Kiel, Hamburg Altona, Berlin, Königsberg und Stettin, da die im Innern Deutschlands belegenen Mühlen der größeren Entfernung wegen meistenz nicht konkurrenzfähig waren.

In den letzten Tagen (Ostern 19090) konnte der Betrieb der meistön norwegischen Vrühlen wieder begennen werden, da Regen ge⸗ fallen ist und der Schnee zu schmelzen beginnt.

Weizen wird in Christiania nicht mehr importiert, da das amerikanische Weizen mehl so billig ist, daß es sich für die hiesigen Mühlen bei regelmäßiger Dampferverbindung mit New Pork nicht länger lohnt, Weizen zu mahlen. In Nebenplätzen bestehen jedoch noch Mühlen, die nicht unbedeutende Mengen dieser Getreideart einführen, und zwar erfolgte die Einfubr im vergangenen Jahre aus Amerika, Nordrußland und aus deutschen Ostseehäfen, besonders aus Stettin; kleinere Partien kamen auch vom Schwarten Meer als Beiladung von Roggen.

Größere Posten Weizens werden aus Süorußland, der hier nicht beliebten Qualität wegen, nicht bezogen; dagegen werden sowohl der amerikanische als auch der nordrussische. fogenannte Saxonka⸗ Weizen hier mit nicht wenig höheren Preisen bezahlt als der deutsche aus den Ostseehäfen kommende. ö

Was Weizenmehl anbelangt, so erfolgt die größte Einfuhr davon aus dem Innern Nord ⸗Amerikas über New Jork mittels direkten Konossements; aber auch auch aus Deutschland wurden nicht geringe Mengen Weizenmehls eingeführt. Diese kamen fast ausschließlich aus Kiel. Die Weizenmehlelnführ aus Frankreich, welche vor einigen Jahren ziemlich groß war, hat sehr abgenommen. doch wurden noch im vergangenen Jahre nicht unbedeutende Mengen aus Lille eingeführt.

Mais wird hier nur von Brennereien und als Viehfutter ver= wandt, für letzteren Zweck in der Regel nur in kleineren Partien ein⸗ geführt. Infolge des schlechten Ausfalls der vorjährigen Kartoffel ernte waren die Brennereien genöthigt, mehr Mais als sonst zu kaufen, weshalb ein ziemlich großer Import davon stattgefunden hat. Dieser erfolgte namentlich in direkten Dampferladungen aus Amerika; aber auch aus Hamburg wurden nicht allein verschiedene Dampfer und Seglerladungen von dort lagerndem amertkanischen Mais, sondern auch kleinere Partien mit den in regelmäßiger Fahrt verkehrenden Dampfern aus zweiter Hand eingeführt.

In Ger ste konnte Deutschland weder bezüglich Braugerste, noch in Futter, und Mablgerste die Konkurrenz mit anderen Bezugsquellen bier aufnehmen. Braugerste kam zum größten Theil aus Dänemark, nicht wenig aber auch über deutsche Häfen aus Mähren und Böhmen, während Mahl. und Futtergerste wie früher, der weit billigeren Preise als in Deutschland wegen, vom Schwarzen und Asowschen Meere bezogen wurde.

Hafer und Gerste sind die einzigen Getreidearten, die in größerem Maßstab in Norwegen gebaut werden. Die Haferernte ift indessen im letzten Jahre mißrathen, sodaß nicht allein keine Ausfuhr stattfinden kann, sondern die Nothwen digkeit eintrat, Hafer, wenn auch nur in kleineren Partien von 50 bis 200 t, einjuführen, weil der Er—⸗ trag * norwegischen Ernte nicht für den inländischen Verbrauch ausreicht.

Von Kartoffeln sind in letzter Zeit, namentlich seit Neujahr, große Partien, auch ganze Ladungen, aus Deutschland, Belgien und Schottland hier eingeführt worden und ift es wahrscheinlich, daß diese Einfuhr auch ferner fortgesetzt werden wird.

trotz ihrer

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Auz den „Veröffentlichungen des Katserlichen Gesundheitsamts“, Nr. 17 vom 25. April 1900.) Pest.

Spanien. Ein am 13. April von Manila in Barcelona ankommender Dampfer wurde mit sämmtlichen an Bord befindlichen Personen, der ganzen Ladung und dem in Bateelona aufgenommenen Lootsen nach Mahon in Quarantäne geschikt, da zwei der Pest dringend verdächtige Kranke auf dem Schiffe sich befanden. Nur die Post wurde nach erfolgter Desinfektion in Barcelona gelandet, die Schläuche, durch die der Dampfer im Hafen von Barcelona Süß— wasser erhalten hatte, mußten an Bord verbleiben. Der Schiffsarzt hatte unterwegs sofort die erforderlichen Vorsichtsmaßregeln ergriffen, da es ihm zweifellos erschienen war, daß die am 7. und 10. April erkrankten Personen (zwei Soldaten) von der Pest befallen seien. Das Schiff batte Manila am 14. März verlassen. .

Türkei, Die in Aden heftig herrschende Pest gefährdet durch die Küstenschifffahrt die ganze arabische Provinz Yemen; in Kamaran ist zufolge einer Mittbeilung vom 3. April bereits an Bord eines Segelschiffs ein Pefifall ö und auch in Assyr sind zwei unzweifelhafte Pestsälle festgestellt worden. Dabei wird die Anzahl der in Djeddah bis Anfang April gelandeten Pilger auf etwa 30 000 bezfffert. .

Oman. Aus Mattrah wurden am 11. Januar 6 Fälle von Pest gemeldet. .

Persien. Etwa seit Februar d. J. herrscht in Djivanro im persischen Kurdiftan die Pest mit großer Heftigkeit und bedroht die dicht benachbarten türkischen Grenzgebiete. Bis Mitte April waren 158 Er⸗ krankungen, davon 122 mit tödtlichem Verlaufe, bekannt geworden. Bereits im Jahre 1893 war angeblich dieselbe Seuche in jenem Bezirk aus⸗ gebrochen, aber durch die thatträftigen Maßnahmen des Kurdenscheichs, insbesondere durch die strenge Absonderung der Kranken und durch die Verbrennung der verseuchten Gegenstände, unterdrückt worden.

Britisch⸗Ostindien. Auch an Bord des von Kalkutta ge— kommenen Schiffes „Afrika', welches am 22. März in Kangun ein⸗ getroffen ist, wurde ein Fall 91 n beobachtet.

ole ra. Oman. Nach einer Mittheilung vom 27. Januar wird die Zabl der Opfer, welche die Cholera in ganz Oman gefordert hat, auf 70 009 geschätzt.

Britisch⸗Ostindien. In Kaltutta sind in der Zeit vom 18. bis 24. März 101 Personen an Cholera gestorben.

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Madrid 18. Odessa 2, St. Petersburg 6. Kalkutta

39 Todesfälle; Antwerpen (Krankenhäuser) 6, New Vork ?, St. Peter

** Anm. Bezüglich der Mehleinfuhr liegen noch keine stati⸗ stischen Angaben fär 1899 vor.