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Provinz Westfalen in Soest und Eissen
in der Provinz Vessen · Nassau in Bettenhausen (Casseh, Hof eis mar, Hoben⸗ eiche, Zterenberg und Hanau. In 2 Haäͤusern, nämlich in der PBroding Pommern in Kallies und in der Previn Sachsen in Rordbausen, soll der Betrieb demnächst eröffnet werden; 2 Gebäude, nämlich in der Probin Pommern in Plathe und in der Propinz Sstpreußen in Tilfit, werden jetzt ausgeführt, und für J Gebäude, in Falkenburg in der Probinz Pammern, wird die Ausführung vorbereitet. — Die in dem vorjährigen Ver. wendungsbericht' bereits erwähnten Verhandlungen über den Bau eineg Getreidelagerhauses in Rastenburg (Ostpreußen) sind noch nicht jum Abschluß gelangt. Des westeren ist die Förderung des Baues bon drei flezneren Getreidelagerbäusern in Brakel (Westfalen) in Sim mern Rheinprovin und in Ostrach (Hobenzollern) in An⸗
regung gebracht worden, ohne jedoch fürs erste zu einem abschließenden Ergebniß zu führen.
Die Abrechnung der Baukosten für die dem Betrieb übergebenen Getreidelagerhäuser konnte bisher nur für das Getreidelagerhaus in Janowitz ermöglicht werden, in den anderen Fällen ist sie zwar in die Wege geleitet, mußte aber vielfach noch hinausgeschoben werden, weil sich bei verschiedenen Getreidelagerhäusern noch Bauausführungen als nöthig erwiesen, auch andere Umstände hemmend entgegentraten. Die Höhe der mit 3 930 642,83 M für den Bau der 29 Getreidelager⸗ häuser in Aussicht genommenen Kosten, von denen bis Ende Dezember 1899 3 214 665,45 4 verausgabt sind, steht sonach noch nicht end⸗ gültig fest, und kann aus den in dem vorjäbrigen Verwendungabericht angeführten Gründen sich erhöhen oder ermäßigen. Zur Zeit läßt sich deshalb auch nicht übersehen, ob mit den vorhandenen Mitteln neben
den Bauten in Rastenburg, Brakel. Simmern und Ostrach nech weitere Getreidelagerhäuser werden gebaut werden können.
Ueber die Erfolge, welche mit dem Betriebe der Getreidelager⸗ häuser erzielt worden sind, bat sich naturgemäß ein zuverlässiges und abschließendes Urtheil noch nicht gewinnen lassen. Die Zeit des Be- triebs der einzelnen Getreidelagerhäuser (bei manchen noch nicht ein volles GeschäftSjahr) war hierfür zu kurz, sodaß ein Urtbeil ver fräht sein würde. Erst nach einer Reihe von Jahren wird sich über⸗ sehen lassen, ob und in welchem Umfange die von den Getreidelager⸗ bäusern erhofften Vortheile eintreten werden, und ob die auf diesem Wege angestrebte bessere Organisation des Angebots des inländischen Getreides und der Getreidelagerung eine höhere erwerthung dieses 1 landwirthschaftlichen Erzeugnisses zu gewährleisten im stande ein wird.
Statistik und Volkswirthschaft.
nebersicht über die Ergebnisse Les Stein und Braunkohlen⸗Bergbaues in Preußen im J. Vierteljahr 14900, verglichen gegen das 1. Viert eljabrt 1899.
(Nach vorläufigen Ermittelungen.) .
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Im I. Viertel iabre 1900. Im I. Vierteliahre 1899. Mithin im J. Vierteljahre 1900 mehr (4), weniger (. ̃ / ö ö . Ober. Sergamtsbezitt. Betriebene Arbeiter. Betriebene Arbeiter Betriebene Arbeit : saz. Förderung. . rderung. Abs e n 2 , Förderung.! bia. hl ö . w 86 ubl. j . J t . . J. Steinkohlen. U / , II 67409 7142 384 go 28z s8 6816 82 600188 84 294 3 4 837227 4 1255 4 102245 4 15564 sos: ,, 1 3 659 1857 11 j 18535 13525 w 55 * 3537 * 35g 4 360 * 1 n n,, ] 185 56 175477 3455 ö 145 835 138511 331 — 4 43 518 zoo 4 o zis 4 27 94 Har mn, 165 14683 513 14 655 zi 2is gi 163 1z 36 8.563 is 35 205 201 16t— 3 4 12353511 4 817 T 12351455 4 53334 11756 ,, 383 697 360 0s 15 2b 76 235 Yäln 317? 3170 367 486 1 is i 56 . R id ( n . 4 I Gemme j n . Fo D D ss, D d, s ss . 30 8s P oi K 25535 45 * I.,) F 26 68 H. Braunkohlen. anne, 3 202 zz 206 8 168 30 16 138 122797 169 — 3 4 38256 4 2331 4 s3 231 4 6z784 138 ö, 235 6535 715 5555 1 zö 85h 277 555 85s 4265 57 25135 4 3 P I‚0213 6 ν isi 4 8567 555 T 25 1354 ,, 3 157 463 116 5655 1676 31 111 23 83 605 183 14 15 g R jezz 4 1 ds, , ih, s k d J X*i bs 16 3g. 3634 36 844 157 776 255 36 K 8 L 376 85 K 4s! . bi dss s s , dr Tir ss, sss s, I g5p T5 J Fsss R3s dW fö, s , r, sss T , s ss F F, , ssh
Summe II 389
Zur Arbeiterbewegung.
In Potsdam war, wie der ‚Voss. Ztg. berichtet wird, den Bauarbeitern von dem Arbeitgeberbund in der vorigen Woche mitgetheilt worden, daß alle diejenigen, welche am 1. Mai der Arbeit fern bleiben würden, nicht am 2. Mai, sondern erst am Montag, den 7. Mai, wieder in Arbeit würden genommen werden. Die Arbeiter baben hierauf allgemein die Arbeit niedergelegt und wollen dieselbe erst dann wieder aufnehmen, wenn ihnen eine Lohnerhöhung als Ent⸗ schädigung für den entgangenen Arbeitsverdienst zu theil wird.
Die in Elberfeld ausständigen Färber haben, nach einer Mittheilung der Rh. Westf Ztg.“, von ihren Forderungen diejenigen fallen lassen, welche bei den Firmeninhabern den meisten Widerspruch erregten, und nunmehr folgende Bedingungen gestellt: Erhöhung des Wochen lobnes von 21 auf 24 S, 9stündige Arbeitszeit am Sonn abend (Schluß der Arbeitszeit 6 Ubr) und Abstandnahme von einer Maßregelung der Streikführer. (Vergl. Nr. 75 d. Bl.).
In Rhevdt haben gestern, wie die Köln. Ztg. erfährt, in der Färberei von W. Beines Söhne die ausständigen Gebilfen die Arbeit wieder aufgenommen, obne daß die Füma deren Forderungen anerkannt hätte. (Vel. Nr. 99 d. Bl)
Die in M. Gladbach in eine Lohnbewegung eingetretenen Schneider fordern außer einem Lohnaufschlag von 20 60/9 und der Ein⸗ führung fester Lohntarife (vergl. Nr. 1058. Bl.), der Rh ⸗Westf. Ztg“ zufolge, noch die Aushängung des Lobntarifs in den Werkstätten und Geschäftsräumen, die Einsetzung einer Kommission zur Vermittelung bei etwaigen Streitigkeiten, welche zu gleichen Theiler aus Geschäfts—⸗ inhabern oder deren Stellvertretern und aus Arbeitern bezw. Arbeite rinnen bestehen soll, sowie schnelle Abfertigung bei Empfangnahme und Ablieferung der Waaren, für die im Falle längeren als ein ftündigen Wartens pro Stunde 40 5 vergütet werden sollen.
Eine am 1. d. M. abgehaltene Versammlung der Leipziger Marmorarbeiter bat, wie die ‚Lrz. Ztg. mittheilt, da einige größere Firmen den zwischen der Gebilfenschaft und den Arbeit- gebern vereinbarten und, auch bereits angenommenen Tarif nicht unterschrieben, beziebungsweise ihre Unterschrist, zurück⸗ gegogen haben sollen, beschlossen, am folgenden Tage die Arbeit nicht wieder guflunehmen und so lange ruhen zu lassen, bis die allseitige schriftliche Anerkennung des Tarifs erfolat sei. (Vergl. Nr. 100 d. Bl.) — Gemäß einem durch Zirkular angekündigten Beschluß des Vereins deutscher Holzindustriellen (Sitz Leipzig), daß jeder bei einem seiner Mitglieder beschäftigte Arbeiter, der am 1. Mai eigenwächtig die Arbelt ruhen lasse, aus seiner bisherigen Werkstatt auf 2 Wochen auggesperrt sein und von den übrigen Mitgliedern auf die Dauer von 4 Wochen nicht eingestellt werden solle, sind in Leipzig seit gestern die etwa 300 Holsarbeiter, welche am 1. Mai gefeiert baben, von ihren Arbeitsstellen ausgesperrt.
Aus Buffalo meldet W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß daselbst ungefähr 500 auf dem Gelände der vanamerikanischen Ausstel lung beschäftigte Arbeiter die Arbeit eingeftellt baben und eine Erhöhung der Löhne fordern.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.
(Aus den „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtz“, Nr. 18 vom 2. Mai 1900.)
Pest.
Türkei. Zufolge einer Mutheilung vom 17. April nimmt die Peft nicht nur in Aden an Stärte zu, sendern ist auch auf dem arabischen Festlande im Sultanat von Lahidj aufgetreten. Ein beamteter Arzt erhielt den Befebl, von Hodeida nach der Grenzstatton Taz sich zu begeben, um den Sanitätsdienst an der Grenze zwischen der Probinz Jemen und dem Sultanat Lahidj einzurichten. Ein Tele— gramm aus Djeddah vom 15. April meldet den Ausbruch der Pest in Jam bo, wohin sie aus dem oberegyptischen Hafen Ebuschora verschleppt worden sein soll; in Jambo sind vom 283. bis 30. März * pestverdächtige Fälle, daron 2 mit tödtlichem Ausgang, und am 31. Mär 2 neue, tödtlich verlaufene Fälle vorgekommmen.
In Djeddab, wo nach Beendigung der Feste die ersten Pilger aus Mekka am 16. April angekommen waren, war der Gesundheitszustand damals noch vollkommen befriedigend.
BritischOstindien. In der Stadt Bombay verstarben:
in der Woche,
weile endet. am insgesammt davon an Pest ,, 2580 700 . , 2668 736 2 3 2636 780 J 3312 31 mithin in den 4 Wechen. ö 10196 2 864 dagegen in den 4 Wochen vorber. 10399 2437
Die Zahl der während der vier Wochen des März in der Stadt Bombay gemeldeten Erkrankungen an Pest betrug 948, 916, 970, S27, mithin insgesammt 3660, d. h. 716 mehr als während der vier Wochen des Februar.
In Kurrachee hat die Pest seit Mitte März weitere Fortschritte
emacht; nach einer Mittheilung vem 5. April sind dort täglich 30 is 40, letzthin sogar 50 Fälle vorgekommen.
Japan. Nach Wiederausbruch der Pest auf For mosa waren bis Ende November v. J. in der Ptäfektur Taipeh 25 Jaraner und 12 Chinesen an der Seuche erkrankt, davon 16 Japaner und 7 Cbinesen gestorben.
Im laufenden Jahre waren bis zum 6. März in Nordformosa 30 Fälle unter Jaranern, 72 unter Chinesen vorgekommen, davon verliefen 82 tödtlich Im übrigen Formosa ereigneten sich 7 Fälle, wovon 6 tödtliche. Ueberwiegend war bisher Nordformosa ketbeiligt, besonders die Hauptstadt Twatutia mit Banka. Kilung soll seit Jahresfrift pestfrei geblieben sein.
Canarische Inseln. Nach einer der „Indépendance Belge jugegangenen Devesche aus Las Palmas vom 20. April hatte ein im dortigen Hafen aus Rosario angekommener deutscher Dampfer 2 peftkranke Personen an Bord. Die eine dieser Personen ist im Hafen gestorben. Der Dampfer war in Quarantäne gelegt worden.
Brasilien. Am 18. und 19. April sind in Rio de Janeiro in einem Hause 6 Fälle von Pest beobachtet worden, von denen 3 tödtlich verliefen.
Argentinien. Vom 13. bis 20. März wurden in Buenos Aires 12 Erkrankungen an der Pest und ein Pesttodesfall gemeldet. Während bis zum 16. März in den Ausweisen des nationalen Hygiene Departements immer nur von „verdächtigen“ Fällen die Rede war, ist nunmehr das Vorhandensein der Pest amtlich festgestellt.
In Rosario kam vom 16. bis 22. März nur ein verdächtiger Fall zur Anzeige.
Paraguay. Seit dem 17. Februar sind Pestfälle im Staate nicht mehr zur Anzeige gekommen, und ist die Pest in Asuncion am 13. März amtlich für erloschen erklärt.
Neu Süd Wales. Am 14. März wurde amtlich bekannt gemacht, daß in Sydney die Beulenpest ausgebrochen sei. In der am 10. März endigenden Woche waren 3 Personen an der Pest genorben, 5 in das Hospital aufgenommen; nach den Mittheilungen ven australischen Zeitungen waren vom 29. Januar bis 20. März 25 Personen an der Pest erkrankt, davon 9 gestorben. Die Reinigung und Deezinfektion der verseuchten Stadttheile und der Abjugskanäle, sowie der Rattenfang wurden zufolge einer Mittheilung vom 20. März nunmehr eifrig betrieben, und alle Personen, die der Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind, geimpft.
Neu-Kaledonien. Seit dem 25. März ist in Numea ein weiterer Pestfall zufolge amtlicher Mittheilung nicht vorgekommen.
Cholera.
Britisch⸗Ostindien. In der Stadt Bom bay sind nach den vier für den Monat Mär; veröffentlichten Wochenausweisen bis zum 27. März 30 Personen an Cholera gestorben; die Zahl der sonst an „Unterlei 6leienꝰ in diesen vier Wochen verstorbenen Personen wird auf 888 beziffert.
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige in der Zeit vom 7. bis 27. März in Panama 12 Erkrankungen (und 2 Todesfälle), vom 18. bis 24 März in Havanng 2 (I.) Aus Santos, woselbst in den letzten Wechen regelmäßig Fälle von Gelbfieber auftraten, ist die Krankheit an Bord einiger Schiffe nach Montevideo und Buenos Aires verschleppt worden. In Cordoba (Mexiko) wurden während der Monate Mai n i, v. J. 730 Erkrankungen mit 353 Todesfällen fest⸗ gestellt.
In Sorocaba ist seit Mitte März der tägliche Krankenbestand allmählich geringer geworden, am 2. April (befanden sich noch 38 Gelb⸗ fieberktanke im Bestande. Gestorben waren bis dahin täglich etwa 6 Kranke. Aus Tieté (Bresilien) wurden am 2. April 14 Fälle von Gelbfieber gemeldet.
Pocken.
Britisch-⸗Ostind ien. In der Stadt Bombay sind während des vierwöchigen Zeitraumes vom 28. Februar bis zum 27. März irsgesammt 782 Personen an Pecken gestorben; außerdem verursachten nicht nur Pest und Cholera zablreiche Todesfälle (. o), sondern auch an den als „Fieber“ bezeichneten Krankheiten sind während det aleichen Zeitraumes in der Stadt Bombay 1041 — im Vormonat 1004 — Personen gestorben.
Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Loon 2, Madrid 11, Odessa 6, St. Petersburg 8 Todes fälle; Reg. Bez. Stettin 3, Antwerpen (Krankenhäuser), New York je 2, Paris 11, St. Petersburg 36 Erkrankungen; Fleck⸗ typhus: St. Petersburg 3 Erkrankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 12 Erkrankungen; Genickstarre: New Vork 8, St. Petersburg 2 Todesfälle; München, Kopen hagen je 2 Erkrarkungen; Tollwuth; Rom 1 Todes- fall; Varizellen: Budapest 30, Wien 80 Erkrankungen; Roth⸗— lauf: Wien 30 Erkrankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsen⸗ Entzündung: Wien 35 Eikrankungen; Influenza: Berlin 13, Leipzig ?, Hamburg 6, Bret lau 5, Frankfurt a. M. 4, Dortmund, Flensburg je z. Altona, Charlottenburg, Darmstadt, Hannover, Posen, Stettin, Zwickau, Budapest je 2, Kopenhagen 3, London 66, New
) Eine in Havanna herrschende Influenza. Epidemie, welcher u. a. auch viele Todesfälle an Lungenentzündung zur Last gelegt werden, behindert angeblich oft die Feststellung der Fälle von Gelb—
Vork 62. Paris 5, St. Petersburg 4, Prag 32. Rom 5, Wien 3 Todesfälle; Nürnberg 1419, Kopenhagen 152, St. Petersburg 28, Prag. Steckholm je 21 Erkrankungen; Keuchhusten: London 49 Todesfälle; Reg. Bez. Schleswig 34, Nürnberg 28, Wien 58 Erkrankungen; Lungenentjündung: Reg. Ber. Schles⸗ wig 81, Nürnberg 24 Eikrankungen. — Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Berichts⸗ orte 188695: 1,15 9άί˖): in Darmstadt, Rom. — Erkrankungen kamen zur Meldung in Berlin 386, in den Regierungsbezü ken Marien werder 93, Wiesbaden 90, in München 64. Hamburg 142, Budapest 77, Edinburg 65, New York 8238, St. Petersburg 79, Wien 222 — desgl. an Scharlach (1886.95: 0,91 o): in Alten dorf, Duisburg — Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 28, Hamburg 31, Budapest 46, Kepenhagen 40. London (Krankenbäuser) 165, New Pork 176, Paris 70, St. Petersberg 39, Wien 41 — detgl. an Unterleibstyphus (1886/95: 0,75 o): in Bochum — Erkrankungen wurden gemeldet in London (Krankenhäuser) 33, New Jork 27, Paris 70, St. Petersburg 61; ferner kamen Erkrankungen an Biphtherie und Croup zur Aniige in Berlin 47, Kopen hagen 43, London (Krantenhäuser) 121, New Jork 291, Paris 62, St. Petersburg 80, Stockholm 28, Wien 48.
Port Said, 2. Mai. (Meldung des Reuter'schen Bureaus“.) Das Auftreten der Beulenpest in Port Said wird jetzt amtlich bekannt gegeben. Heute sind 4 Fälle vorgekommen.
Sugakin, 3. Mai. (Meldung des „Keuter'schen Bureaus“.) Hier sind drei weitere pestverdächtige Erkrankungsfälle sowie ein Todesfall infolge von Pest vorgekommen.
Verkehr s⸗Anftalten.
Bremen, 2. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer aiserin Maria Theresia“, v. New Jork kommend, 1. Mai v. Southampton n. Bremen abgeg. „Frankfurt“, v. Baltimore kommend, 1. Mai Dover passiert. H. O. Meier 1. Mai v. Bal⸗ timore n. Bremen, Kaiser Wilhelm II.“ 1. Mai v Gibraltar n. Genua abgeg. „Aller 1. Mai v. Genug in New Jork angek. Saale 1. Mai v. New Jork n. Bremen abgeg. Aachen 1 Mai von dem La Plata in Antweipen, Rhein“ 1. Mai v. New Pork in Bremerhaven angekommen. .
— 3. Mai. (W. T. B) Dampfer „Frankfurt“. v. Baltimore kommend, 2. Mai a. d. Weser, „Oldenburg.“, n. Ost Asien best., 2. Mal in Neapel angek. „Lahn“, n. New York best., und „Kaiserin Maria Theresia‚, v. New Jork kommend, 2. Mai Dover, . Witten berg“, n. Ost⸗Asien best., 2. Mai Duessant passiert.
Pamhurg, 2. Mat. (W. T. B.) Pam durg⸗ Amerika Linie. Dampfer Graf Waldersee', v. Hamburg n. New York, 1. Mai v Plymouth abgeg. „Pretoria“, v. New Jork über Ply⸗ mouth u. Cherbourg n. Hamburg, 2. Mai Lizard pass. „ Polaria“, v. Hamburg n. Westindien, 1. Mai v Bremerhaven, Allemannia“ 1. Mai v. St. Thomas über Hapre n. Hamburg abgeg „Betbania“. pv. Hamburg r. Baltimore, l. Mai Cuxhaven pass. „Adria“ 1. Mai in Halifax, Savoia“, v. OstAsien n. Hamburg, 1. Mai in Hapie, Sambia“ und Hamburg“ 1. Mai in Hongkong angekommen.
Nr. 18 der Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts. vom 2. Mai hat folgenden Inhalt: Personal⸗ Nachricht. — Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Deggl. gegen Cholera. Sterblichleit in Schottland 1897. — Weitere Mittheilungen aus Britisch⸗ Oftindien, 1897, 89. — Gesetzgebung u. J. w. (Deutsches Reich). Gebeimmittel. — (Preußen). Konservenbüchsen. —(Berlim). Schulärjte. — (Kreis Ziegenbain). Gafthäuser. — (Reg. Bez. Sigmaringen). Kähmilch. — (Mecklenburg ⸗Schwerin) Rezeptur bücher. — (Lippe). Hebammenwesen. — (Oesterreich. Nieden Desterreich). Institute für Radiograpbie ꝛck.— (Schweiz). Gren ⸗ thierärztlicher Dienst. — (Argentinien). Vieh⸗Ein⸗ und Ausfuhr. — Gang der Thierseuchen in Oesterreich, 1. Vierteljahr. — Desgl. in Bulgarien, 4. Vierteljabr. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg ⸗Bez Hildesheim, Oesterreich, Schweiz, Großbritannien, Egvpten.) — Verhandlungen von gesetz geben den Köcperschaften. ( Deutsches Reich.] Militär ⸗Thierãrzte. — (Italien.) Aus ländische Aerzte. — Vermischtes. Desterreich) Wasserrecht der Grundstückseigenthümer. — (Wien) Impfstoff gewinnungsanstalt, 1593. — (Egypten.) Quarantäne, Arzt- stellen. — Sterblichkeit in Breslau, Köln, München, Leipzig, 1899. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Olten mit 40 000 und mehr Emwohntrn. — Deeggl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deuischer Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt und Landbezirken. — Witterung.
fieber.
Att. 155 Punkt 2a gehören, nach Art. 156 Pankt 2 verzollt werden.
zum Deutschen Reichs⸗A
M 106.
3weite Beilage
Berlin, Donnerstag, den 3. Mai
nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1900.
Handel und Gewerbe.
Bei den Abrechnungsstellen der Reichsbank wurden im Monat April 1900 abgerechnet: 2 639 560 000 6, gegen 2612 317 700 S im März d. J.;, 2553 253 500 S im April 1899. 2 417 721 200 6 im April 1898, 2 055 305 8090 46 im April 1897, 1923 097500 M im April 1896, 1 809917500 6 im April 1895, 1587 898 900 66 im April 1894, 1683206600 MS im April 1393, 1 448 149 800 6 im April 1892. — Seit 1. Januar bis Ende April 1900 wurden ab⸗ gerechnet 10 192 932 000 S, gegen 10 109 905 5090 46 im gleichen h 1899, 8 957 624 500 S 1898, 7 809 709 500 M 1897.
—
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 30. April 1900 betrug der aesammte Kassenbestand 838 0366 900 (1899: 90s 289 000; 1898: 885 719 000) , d. i. der Vorwoche gegenüber weniger 21 214 000 (1899. — 24 977009; 1898; — 31 770 009) 46 Der Metallbestand von 800 737 000 (1899: 873 515 0090; 13898: S48 851 000) M allein hat abgenommen um 21 123 900 (1899: um — 24 224 000; 1898: um — 34 076 000) 6 Der Bestand an Wechseln von 8I5 812 000 (1899: 796 668 0900; 1898: 744 333 000) * zeigt eine Zunahme um 28 801 000 (1899, um 4 54 650 900; 1895: um 35715 000) 6 und der Bestand an Lombardforderungen mit 79 976 000 (1899: 73 075 0909909; 1898: 89 252 000) 4M eine solche um 13 763 000 (1889: um 4 5 846 000; 1898: um 14971 000) M. Auf diefen beiden Anlagekonten zusammen ift also eine Vermehrung um 42564 000 (1899 um 4 60496 0900; 1898 um — 53 686 000) 4 erfolgt. Die Position „Sonftige Aktiva! weist einen Rückgang von 1201 000 M auf. Auf vpassiver Seite zeigt der Betrag der um⸗ laufenden Noten mit 1164622 000 (1899: 1158 245 000; 1898: 1162 328 000) 6 der Vorwoche gegenüber einen Zufluß um 60 24 000 (1899 um A 56 630 000; 1898 um 55 586 000) 4, und die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) erscheinen mit 498 688 000 (1899: 525 959 000; 1898: 442704 000) SC niedriger um 39 582 000 (1899 um — 20 281 000; 1898 um — 48 463 000)
(Aus den im Reichsamt des Innern zjusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“ ) Rußland.
Erlaubniß zur Einfubr von „Suppositoria haemor- choidalia Anusoli s, ‚Tropon*, . Nahr salz-Tropon und Galayva“. Ein Zirkular des Zolldepartements an das Zollressort vom 13. März 1906, Nr. 5471, lautet: Gemäß den vom Gehüufen des Ministers des Innern bestätigten Beschlüssen des Medizinaltaths sind zur ungebinderten Einfuhr nach Rußland zugelassen worden: 1) Das von den Fabrikanten Gödecke C Co. in Leipzig hergestellte Mittel Suppositoria haemorrhoidalia anusolis; 2) die von der Fabrik ‚Tropon' in Mülheim am Rhein bergestellten Näbrmittel Tropon“ und „Nährsalz Tropon“, sowie 3) der von der Gesellschaft Le Calava in Bordeaux bergeftellte Syrup Calaya“, letzterer unter der Bedingung, daß dessen Verkauf nur in Apotheken geschiebt.
Stempelung von Posamentierwaaren. Ein Zirkular des Zolldeparte ments an das Jollressort vom 15. März 1900, Nr. 5702, lautet: Das Zolldepartement macht dem Zollressort bekannt, daß Borten, Posamenten und andere äbnliche, wenn auch aus Posamenten⸗ schnüren derfertigte Erzeugnisse, wie sie auch unter einander verbunden sein mögen, wenn sie nur über einen viertel Zoll breit sind, in der in der Gesetz Sammlung“ Nr. 75 vom vorigen Jahre (vergl. Hand.“ 3 1885, 1, S. S986) angegebenen Weise abgestem pelt werden mussen.
Tarifierung von Erzeugnissen aus Draht und Stäben, die unter den Art. 155 Punkt 24 des Zolltarifs gehören. Ein Zirkular des Zolldepartements an das Zollressort vom 17. März 1900, Nr. FR06l, lautet: Gemäß einem vom Finanzminister bestätigten Be⸗ schlusse der besonderen Tarifkommission om 9. März d. JI, Nr. 166, ollen Artikel, die aus Drabt oder Stäben erzeugt sind und unter
Regelung der zollfreien Einfubr von Steinkohle für den Bedarf der Eisen bahnen. Ein Zikular des Zolldepartements an daß Zollrefsort vom 20. März 1900, Nr. 6236, lautet; Um den Durchlaß von Steinkohlen zu regeln, die auf Grund des Allerhöchsten Befehls vom 21. Januar d. J. sür den Bedarf der Eisenbahnen zoll frei bejogen werden dürfen, schreibt das Zolldepartement im Ein— vernebmen mit dem Departement für Eisenbahnangelegenheiten dem Zollreffort, im Anschluß an dag Zirkular vom 28. Januar d. J, Nr. 1991 (Hand ⸗Aich. 1900, 1, S. 240), vor, die gedachte Steinkohle nicht anders herauszulassen, als gegen A:nzeige des Chefs der betreffen ˖ den Eisenbahn, betreffend die Menge der aus dem Auslande beiogenen Kohle und deren ausschließliche Bestimmung für die Verwendung seitens der beteeffenden Eisenbahn.
Zulassung von Wein unter den Bezeichnungen Malton⸗ Sherry, Malton Portwein, Malton; Tokaver⸗« Ein Zirkular des Zolldepartementz an das Zollressort vom 4 Mär 1900, Rr. 760, lautet? Gemäß einem vom Gehilfen des Ministers des Innern bestätigten Beschlusse des Medizinalraths sind die als, Malton« Sberiy, ‚Malton-Portwein? und . Malton⸗Tokay r“ bezeichneten Maltonweine als nicht medizinische Weine jur ungehinderten Einfuhr nach Rußland zuzulassen. .
Verbot der Schweineeinfuhr aus Oesterreich⸗- Ungarn und Rumänien. Ein Zirkular des Zolldepartements vom 7. März 1800, Nr. bol2, lautet: Das Zolldepartement macht dem Zollressort bekannt, daß im Hinblick auf die beträchtliche Ausbreitung der Schweineepizootien in Oesterreich⸗Ungarn das Ministerium des Innern zur Vorbeugung der Gpijootien. Verschleppung nach Rußland im Ein veinehmen mit dem Ministerium für Ackerbau und Staats do mägen für angezeigt erachtet bat. zeitweilig die Einfuhr von Schweinen aus Desterreich⸗Ungarn nach Rußland ju verbieten unter der Bedingung, daß die im Durchgangsverkehr über Oesterreich Ungarn kommenden Zuchtschweine, die von russischen Landwirthen aus anderen Ländern bejogen werden, ungehindert über die österreichische Grenze durchge— lassen werden, jobald sie von amtlichen Beglaubigungen darüber begleitet sind, daß die Länder, aus denen sie kommen, seuchenfrei sind (Gesetzsammlang 1900, Nr. 26). Dem fügt das Departement binzu, daß die in der Nr. 118 der ‚Gesetzlammlung- von 1899 peröffentlichte Maßnahme des Verbots der Einfuhr von Schweinen aus Rumänien bis auf weiteres bestehen bleibt.
Prodnuktionsergebnisse der fabrikationssteuerpflichtigen Waaren in Italien für das Jahr 1898/99.
Der Bruttoertrag der Fabrikations steuer in Italien, welcher im Betriebe jabie 1889697 vereits 45 Millionen Lire erreicht batte, betrug im Jahre 1897/98 rund 48 Millionen Ltte und im Jahre 189899 sogar 49 Millionen Lire. Die Steigerung der Fabrikanons steuer entfällt fast ausschließlich auf die Zuckersteuer, welche von 1.5 Mill ionen Lire im Jahre 1896/87 auf 26 Millionen Lire im Jabre 1897,98 und auf 4 Millionen Lire im Jahre 1898,99 stieg.
Ueber die Produktion derjenigen Fabritate, von welchen die Fabrikanionssteuer erhoben wurde, liegen die nachfolgenden An—
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gaben vor.
Zur Branntwein-⸗Fabrikation wurden nachstehende Mengen von Robstoffen verwandt:
Rohstoffe 1896/87 1897/98 1898/99 in da Stärlebaltige Robstoffe ⸗. (Mais, Korn, Kartoffeln n.,, 364 975 370104 350 071 Weintꝛefter. 1818533 1767361 1958479 . 29 065 43 097 30 757 Verschiedene Stoffe 7057 8739 7037 Zusammen 2 2z19 6510 2 189 301 2 346 344 Die Ausbeute an reinem Alkobol stellt sich wie folgt: Robstoffe 1896/97 1897/98 1898/99 in Hektolitern
Stärkehal tige Rohstoffe. 123 119 125 606 119122 Weintrester 5 53 940 56 686 57 1658 , 2768 4389 2219 Verschiedene Stoffe 858 1000 2 Zusammen 180 630 187 681 178 470
Die Einfuhr von ausländischem Branntwein belief sih im Kalenderjahre 1899 auf 7934 hl, 1898 auf 7253 hl und 1897 auf 9436 hl. Hiervon kamen aus Deutschland, welches an der Brannt- wein Einfuhr Italiens am stärksten betheiliat war, im Jahre 18939 3398 hl, 1898: 4432 hl und 1897: 5602 hl.
In der Bier⸗Produktion hat vorwiegend die Herstellung schwacher Sorten zugenommen. Die Gesammtproduktion belief sich im Jahre 1893/99 auf 13,2 Millionen Liter gegen 10,9 Millionen Liter im Jahre 1897/98 und 10,6 Millianen Liter im Jahre 1896.97. Da außerdem die Einfuhr ausländischer Biere während der letzten beiden Jahre von 47 227 hl auf 48 985 hl gestiegen ist, so darf auf eine Steigerung des Bierverbrauchs von 157040 hl auf 181 681 hl gefolgert werden.
An der Biereinfuhr Italiens im Jabre 1899 war Deutschland mit 17 9866 hl und Oesterreich Ungarn mit 2 740 hl betheiligt.
Die Produktion von Sprengstoffen gestaltete sich, wie folgt:
1896/97 1897 / gd 1898/99 Sprengstoffe in K
Schießpulver 51 422 56 332 46 310 Sprengpulver . 557 903 855 875 634 563 Dynamit . 301 543 350 050 349199 Feuerwerkskörper. 127430 115 301 128 9990 Zusammen einschließlich
anderer Sprengfstoffe. 105003 1390516 1172334.
Die Herstellung von Zichorie und anderen Kaffee⸗ surrogaten stieg von 24117 4 im Jahre 1896/87 auf 27 298 d im Jahre 1897/93 und 28 808 4z im Jabre 1898,99.
Die Zichorien ⸗‚ Einfuhr ist im Jabre 1839 zurückgegangen, dagegen stieg die Einfuhr von Kaffee von 129 871 4z im Jahre 1897 auf 133917 42 im Jahre 18938 und auf 141 925 4z im Jahre 1899.
Die Fabrikation von Gly kose stellte sich, wie folgt:
1897 / 88 1898/99 in dz Glykose in festem Zustande: I 927 891 ö 2052 iin flüssigem Zustande 28 046 31891 Zusammen . 536 915 34 854
Die Zucker⸗-Produktien stieg von 22996 42 im Jahre 189697 auf 387790 dz im Jahre 1897/98 und 59 724 42 im Jahre 1898/99.
Die Einfuhr von Zucker hat infolge der gesteigerten Zuacker⸗
produktion in den letzten drei Jahren beständig abgenommen. Sie fiel von 755 825 d4z im Jabre 1897 auf 719 325 dz im Jahre 1898 und 614732 4z im Jahre 1899. Deutschland nahm im Jahre 1899 unter den Herkunftsländern die vierte Stelle ein. Es fübrte 78 112 da ein gegen Oesterreich Ungarn mit 250 691 dz. Rußland mit 112 392 da und Frankreich mit 95 788 42.
Die Fabrikation von Sptreichbölzern wurde in 312 Fabriken betrieben; sie belief sich auf 47 689,9 Millionen Stück im Jahre 1896,97, 47 459.7 Millionen Stück im Jahre 1897/98 und 47 379,4 Millionen Stück im Jahre 1898,99.
An raffiniertem Petroleum erzielten die Raffinerien im Jahre 1896/97 eine Ausbeute ven 24170 dz, im Jahre 1897 / 98 eine solche von 21 923 dz und 1898,99 22076 dæ.
Der Verbrauch von Leuchtgas und eleltrischem Licht steigerte sich in den Jahren 1896,97 bis 1898,99, wie folgt:
1896/97 1897, 98 1898/99 Leuchtgag. . cbm 112289 480 116 647 764 124991975 Elektrische Kraft Kw. Stunden 161 067 314 186 861 729 219 307 702.
Die Produktion von Essigsäure betrug im Jahre 1898/99 24 103 Kg gegen 30 358 kg im Voijahre. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Neapel.)
Vereinigte Staaten von Amerika —Niearagua.
Handelsabkommen. Zwischen den Bevollmächtigten der beiden Staaten ist ein Vertrags entwurf vereinbart, welcher den Regierungen zunächst zur Genebmigung unterbreitet ist. Nach diesem Entwurse sollen in die Vereinigten Staaten von Amerika folgende Boden und Jadustrie ⸗Erzeugnisse Nicaraguas:
a. mit einer Ermäßigung von 20 90 der durch das Zollgesetz vom 24. Juli 1897 eingeführten Zölle zugelassen werden; Rohrzucker, dessen Farbe nicht die von Nr. 16 des holländischen Maßftabs übersteigt, Melasse, Häute und Felle von Rindvieh;
b. zollfrei eingeführt werden dürfen: Indigo, Kaffee, Platanen, robes Wachttuch. Mahagoniholz in Blöcken. Häute und Felle, außer solchen von Rindvieb, und Schaffelle mit Wolle. 3
Von Horen⸗ und Industrie⸗Erzeugnissen der Vereinigten Staaten von Amerika sollen in Nicaragua zollftei zugelassen werden und um⸗ gekehrt: lebende Thiere, Gerste, Mais, Weijen, Hafer, Roggen und Fteiz, Sämereien, lebende Pflanzen, Maitzmebl, Stärke, Bohnen, Kartoffeln, frische oder trockene Gemüse, Heu, Kleie und Futterstroh, Baumm ollensamensl, Theer⸗“, Harz. und Trrpentinöl, Asphalt, Queck. silber, Steinkohle oder tbierische Kohle, Dünger, Kalt und. Zement, Pol, Häuser aus Holj oder Eisen, Marmor, Geräthe für Land⸗ wirthschaft und Werkieuge für Kunstgewerbe, Wagen. Karren und
andtarren, Eisenbahnschlenen, Eisen und Stahl für Konstruktiogen, ge . mit oder obne Stacheln, Krampen, Pfosten, Zinten und anderer Zubehör aus Draht, Maschinen und PMaschinentheile, Kraft⸗ maschinen, Rohrleitungen aus Eisen, Schmeljtiegel, Dächer aus ver= zinktem Eisen, Wisserrinnen, Firstbleche, Krampen und Schrauben für dieselben, Bücher, Flugblämnter und andere Drucksachen, Noten papier, Lantkarten, Globen, chirurgische und mathematische Instru⸗ mente, Steine und seuerfeste Ziegel, Schiffe und Boote, Gold und Silber, auch gemünzt. Mit einem Zollnachlaß von 20 9so der am L Jull 1859 zu Kraft bestehenden Zölle sollen von Erteugnissen der Vereinigten , 3 Amerika in Nicaragua zugelassen werden: Weine und Weizenmebl.
Solange der Tarif in Kraft stebt, sollen nach dem Entwurf be⸗ züglich der vorssehend aufgezählten Waaren in keinem der beiden Lander höhere Zollbelastungen eintreten dürfen.
Wirthschaftliche Lage Canadas im Jahre 189.
Die wirtbschaftliche Lage Canadas hat, wie bereits in den Jahren 1897 und 1898 so auch im Jabre 1899 einen weiteren Auf— schwung erfahren. Auf faft allen Gebieten zeigte sich große Uater· nehmungsluft, wie sie in früheren Jahren nicht in die Erscheinung getreten ist. ; .
Abgeseben von jwei großen Fallissements in der Eisen⸗ und Kleiderfabrikationsbranche, haben die Konkurse gegen das Vorjahr bedeutend nachgelassen; die Guthaben bei den verschiedenen Banken und Sparkaffen haben sich erböht, und die canadischen. Werthe hatten an der Börse fast durchweg höhere Kurse als im Jahre 1898.
Die Ernte ist zwar binter den sehr hoch gespannten Er⸗ wartungen des Sommers zurückgeblieben, trotzdem aber keineswegs schlecht ausgefallen. Der Weizen hat ftrichweise allerdings nicht ganz befriedigt. Hafer und Gerste baben aber unbeftritten Mehrerträge ge⸗ bracht. Im Ganzen genommen, bat die Landwirthschaft allen Grund, mit der 1899 er Ernte zufrieden zu sein.
Das Meiereiwesen entwickelt sich unter dem zjielbewußten Schutze der Regierung in erfreulicher Weise. 56 0½ des gesammten Käse⸗Konsums Englands stammen aus Canada, und die Fortschritte, die daz Land in der Butter⸗Industrie gemacht hat, sind bemerkens⸗ werth. Allein aus dem Montrealer⸗Hafen wurden im letzten Jahre 461 000 Kübel à 30 kg gegen 274 060 Käbel im Vorjahre verschifft.
In Bezug auf den Vieherport hat Canada nach wie vor stark unter der amerikanischen und argentinischen Konkurrenz zu leiden; zugenommen hat lediglich die Ausfuhr canadischer Schafe: * stieg von 35 000 Stück im Jahre 1898 auf 28 000 Stück im
ahre 1899. Eine nicht unwesentliche Zunnahme hat auch der Ex port ausgeschlachteten Fleisches aufzuweisen, der von 1700 auf 63 009 „Viertel! in die Höhe gegangen ist; anscheinend sucht man jetzt mehr mit ausgeschlachtetem als mit lebendem Fleische der amerikanischen und argentinischen Konkurrenz zu begegnen.
Von der Obst ernte bietet nur die Apfelernte ein größeres Inter - esse. Sie ist besser auegefallen als im Vorjahre, trotzdem aber noch hinter einer Durchschnittsernte zurückgeblieben.
Betreffz des Fischerei Ertrages, dessen Werth sich in Durch schnittsjahren auf etwa 20 Millionen Dollar ju belaufen pflegt, sind in letzterer Zeit vielfach Klagen laut geworden, namentlich in Bezug auf die Lachs und Hammer -⸗Fischerei.
Der Erhaltung der durch die Amerikaner stark bedrobten cana- dischen Wald bestände baben die Provinalregierungen auch im letzten Jahre ihre Aufmerksamkeit fortgesetzt zugewandt. Ja Canada selbft befanden sich im veiflossenen Jahre im Betriebe 6099 Sägemüblen mit einer Jahretzyroduktion von ungefähr 25090 Millionen Fuß, 34 Papierfabriken, 12 Holzcellulose⸗ Fabriken und 23 Holzschleifereien mit einer Jahrezerzeugung von 64 000 t Papier, 35 000 t Holz cellulose und 125 000 t mechanischen Holjstoffs.
Der Ertrag des canadischen Bergbaues wird für das Jahr 1899 auf etwa 47 Millionen Dollar (gegen 38,7 Millionen im Jahre 1898) geschätzt. Die bedeutende Zunahme ist im wesentlichen dem Anwachsen der Goldproduktion zu verdanken, die von 13,7 Mil- lionen Dollar auf 21 Millionen Dollar gestiegen ist. Die Ausbeute an anderen Erzen ist ungefähr auf derselben Höbe geblieben, wie im Vorjahre. Die Kohlenproduktion ist quantitatio und dem Werthe nach um etwa 10 0 gegen 1898 gestiegen.
Der Eisenbergbau, wenn an und für sich auch unbedeutend, zeigt gegen das Vorjahr doch einen Aufschwung; die Produktion von Eisenerzen stieg von 58 009 t im Jahre 1898 auf 77 000 t im Jahre 1899. Auch hat sich im verflossenen Sommer eine Vereinigung kapitalkräftiger Geschäftsleute gebildet, welche die Herstellung von Roheisen und Stahl in größtem Maßstabe zu betreiben beabsichtigt. Das Unternehmen, welches über ein Kapital von 20 Millionen Dollar verfügt, ist auß dem Stadium des Projekts bereits herausgetreten, und man knüpst die weitgebendsten Hoffnungen für die Eisen⸗ und Stahlinduftrie daran.
Ob die zur Schaffung einer canadischen Nickel ⸗Raffinierungs⸗ industrie von der Provinzial Regierung von Ontario erlassenen Verordnungen den gewünschten Erfolg baben werden, bleibt ab- zuwarten; es hängt das von mannigfachen Umständen ab, namentlich davon, ob die starke amerikanische Raffinierungs⸗Industrie ihr Roh⸗ material nicht billig genug anders woher beschaffen kann, und ob die an die Amerikaner bereits fest verkauften Nickelländereien, über die der Regierung kein Verfügungsrecht mehr zusteht, nicht gerad: die werthoollsten sind und den amerikantschen Raffinerien das nöthige Rohmaterial für absehbare Zeiten zu liefern vermögen, ohne daß diese auf das in den verpachteten Ländereien befindliche Metall an. gewiesen wären.
Die canadische Fabrrad-⸗Industrie entwickelt sich von Jahr zu Jahr ju größerer Leistungs und Exvortfähigkeit. Um dem amertka— nischen Import entschiedener entgegentreten zu können, hat sich kärzlich eine Vereinigung canadischer Fahrrtad⸗Fabrikanten mit einem Kapital von 6 Millionen Dollar gebildet. =.
Auch die meisten der übrigen wichtigeren canadischen Industrien entwickeln sich zusehends und haben namentlich auch im verflossenen Jahre hinreichende und lohnende Beschästigung gefunden. Kritisch ist r. seit Jahren die Lage der Sägemüblen, und Holistoff⸗ industrie.
Auch kämpfen die Zuckerraffinerien schon lange vergeblich gegen die Konkurrenz, namentlich des Zuckertrusts der Vereinigten Staaten von Amerika an. Die zur Hebung der Kalamität fortgesetzt ge⸗ machten Versuche des Zuckerrübenbaues haben ein endgültiges Resultat noch nicht ergeben. j
Die Abschlüsse der beiden größten Eisen babngesellschaften Canadas, die einen Rückschluß auf die allgemeine Geschäftslage ge statten, waren für das Jahr 1899 äußerst günstig: beide Gesellschafren konnten ihre Dividenden tbeilweise nicht unbeträͤchtlich erhöben.
Der überseeische Schiffsverkehr hat im veiflossenen Jahre darunter gelitten, daß infolge des südafrikanischen Krieges eine ganze Reibe der soast den Verkehr zwischen Canada und England ver— mittelnden Schiffe an die englische Regierung für deren Truppen. und KriegsmaterialTraneporte verchartert und dadurch ihrer eigentlichen Bestimmung entzogen waren. Für Montreal kam überdies noch die bedeutende Erhöhung der Seeversicherung für die St. Lorenz⸗Route in Betracht, die viele Rbeder bestimmte, die Fahrt nach Montreal aufzugeben. Eine Hebung der Binnen. und dadurch auch der See⸗ schiffahrt verspricht man sich von der erfolgten Fertigftellung dez schon seit Jahren in Arbeit befindlichen Werkes der Vertiefung des canadischen Kanalsystems auf 14 Fuß englisch, wodurch für Schiffe bis zu 2000 t eine direkte Wafferverbindung zwischen dem Superior⸗ See und dem Oean geschaffen worden ist. Auf diese Weise erwartet man, sich mit größerem Erfolge als bisher an dem Getreide⸗Geschäft und Traneport betheiligen zu tönnen, da die neue Traneportgelegenbeit vor den Verkehrsverbindungen der amerikanischen Häfen am Atlan tischen Ozean die vollständige Vermeidung der Eisenbahn voraus bat.
Es wird abzuwarten bleiben, ob der Kanalbetrieb den Anforde- rungen der Schiffahrt entsprechen und gut funkttioniren wird; einst⸗ weilen hegt man in dieser Beziehung noch Besorgnisse. An der Ver= besserung der Hafeneinrichtungen in Montreal ift in neuerer Zeit eifrig gearbeitet worden. (Aus einem Bericht des Kaiserlichen Konsulg in Montreal)
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