Infanterie des Generals Hutton umging die Rechte des Feindes und überschrit;s den Fluß. Die Dwvision des Generals Ha mi lton verhinderte gestern die Vereinigung zweier Kolonnen der Buren. Die Kavallerie griff die Buren an, welche flohen und Todte sowie Verwundete zurückließen. Die Brigade des Generals Barton war heute nördlich von. Ruidam mit . Feinde im Kampfe begriffen und nahm die Stellung des⸗ elben. ;
n . theilt Lord Roberts mit: Die Ueberschreitung des Vetflusses durch den General Hutton sei unter schwerem feindlichen Geschütz⸗ und . erfolgt. Er hege jedoch de Hoffnung, daß . die Verluste. der Engländer nicht schwer seien. Während. der General Hamilton am Freitag die Vereinigung zweier Burenkommandos Furch eine gut ausgeführte Bewegung einer Abtheilung der eee e nnen. ber 12. Lancers und der Kitchener schen Reitertruppe verhindert und den Buren schwere Verluste zu⸗
gefügt habe, fei es der Brigade des Generals Macdonald gelungen, den Feind aus seiner Stellung auf der rechten lanke unter Deckung durch Marinegeschuͤtze zu vertreiben. ierbei habe sich das Regiment Bla Watch besonders aus⸗ gezeichnet. Der General Hamilton habe am Freitag den kleinen Vetfluß überschritten.
Vom Vetflusse wird vom gestrigen Tage gemeldet, daß zwei Schwadronen von der Reiterei des Generals Hullon in der Nacht vorher die Eisenbahn bei Saaldeel zerstört hätten.
Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet: Die Division des Generals Pole Carew kam am Sonnabend mit dem Feind in Berührung, welcher den Ort und das Ufer des Vetfluffes besetzt hielt. Um 1 Uhr. Nachmittags eröffnete der Feind das Feuer aus 6 Geschätzen. Es entspann sich ein heftiges Artilleriegefecht. Bald nach Beginn desselben fuhr der Feind auf dem rechten britischen
Flügel noch mehr Geschütze auf, denen außer zwei britischen Feldbatterien vier Schiffsgeschütze und zwei Belagerungskanonen gegenübertraten. Zeitweilig brachten die Engländer zwei Geschütze der Buren zum Schweigen, aber einzelne Schüsse fielen noch bei Eintritt der Dunkelheit. Inzwischen war der General Hutton abgesandt worden, um den Fluß
auf einer weiler nach Westen gelegenen Furt zu Über⸗
schreiten. Diese . wurde vom Feinde mit zwei Feld⸗ geschützen, einer aximkanone, und einer Haubitze energisch vertheidigt, der Feind bestrich eine Zeit lang die britische Feuer⸗ linie mit feinem Maximgeschütz, die britischen Maximgeschütze und Haubitzen gingen aber vor und trieben den Feind aus dem Flußbett, bei dessen Verlassen derselbe in ein furcht⸗ bares Feuer gerieth. Später überschritten sämmt⸗ liche Truppen des Generals Hutton den Fluß und bedrohten die rechte Flanke der Buren. Diese müssen etwa zu derselben Zeit die Nachricht von der Besetzung Winburgs durch den General Hamilton erhalten haben. Am Sonntag früh wurde entdeckt, daß die ganze Burenmacht während der Nacht abgezogen war. Der General Hutton er⸗ beutete ein Maximgeschütz und machte 12 Gefangene.
Aus Thabanchu erfährt dasselbe Bureau vom 5. d. M.: Die Kolonne des Generals Rundle verfolgte die Buren und erreichte sie. Nach einem lebhaften Artilleriefeuer waren die Buren gezwungen, sich von dem Kopje, welches sie besetzt hatten, zurückzuziehen.
Dem „Reuter schen Bureau“ wird aus Kapstadt gemeldet: Der 33 der Wasserwerke von Pretoria Michael habe einem Berichterstatter der „Cape Times“ erklärt, die Buren würden in Pretoria keinen wirklichen Widerstand leisten. Sie errichteten Befestigungswerke und häuften Lebensmittel und Kriegs⸗ vorrath in Leyden burg an, welches als neue Hauptstadt ausersehen worden sei. Der Präsident Krüger werde Pretoria nicht verlassen. Es werde von den Behörden alles Mögliche gethan, um eine Beschädigung der Minen zu ver— hindern. An Nahrungsmitteln sei kein Mangel...
Aus Kapstadt berichtet das „Reuter'sche Bureau“, die „Southafrican News“, das Organ des Afrikanderbonds, theilten mit: Auf einen Polizeibeamten, welcher die Güter des Ministers Schreiner bewachte, sei gefeuert worden; derselbe sei mit knapper Noth dem Tode entronnen. Die Zeitung füge hinzu, daß der Polizeibeamte eine Zigarre geraucht habe, und schließe daraus, daß die Kugel für Schreiner bestimmt gewesen sei, der ein leidenschaftlicher Zigarrenraucher sei. Die Zeitungen der Afrikanderbonds wiesen darauf hin, daß es sich hier um ein antiholländisches Komplott gehandelt habe.
Von dem Gouverneur der Goldküste sind, wie W. T. B.“ berichtet, vom 27. und 30. April und vom 6. Mai datierte Telegramme aus Kumassi in London ein⸗ gegangen, aus denen hervorgehe, daß die Lage sehr ernst sei. Die Zahl der die Stadt einschließenden Aschantis werde auf 10 000 geschätzt. Die Haussatruppen, welche ihr Lager vor der Stadt gehabt hätten, seien gezwungen gewesen, dieses aufzu⸗ geben und sich um das Fort zu sammeln, dessen Besatzung 358 Mann betrage, darunter 18 Europäer. Die Aufständischen hätten zwei heftige Angriffe unternommen, der Kampf habe jedesmal 3 bis 4 Stunden gewährt. Die mit den Engländern verbündeten Eingeborenen hätten ausgezeichneten Beistand ge⸗ leistet. Von den britischen Truppen seien 2 Offiziere ver⸗ wundet, 4 Haussas getödtet und 10 verwundet worden, auch die eingeborenen Hilfstruppen hätten einige Verluste gehabt. Die eingeborene Gendarmerie aus Lagos sei am 29. April Abends nach zweitägigen blutigen Kämpfen in Kumassi eingetroffen. In diesen Kämpfen seien 5 Offiziere verwundet, 3 Mann ge⸗ tödtet und 156 verwundet worden. Diese Verluste seien meistens bei der Eroherung einer starken Stellung südlich von Kumassi erfolgt, welche von 8000 Aufständischen vertheidigt . ern sei. Die letzte Depesche besage, daß die Aufständischen
ich in nur ganz kurzer Entfernung von der Stadt kon⸗ zentrierten.
Statistik und Volkswirthschaft.
Brände in Preußen 1898.
(Stat. Korr) Das Königliche Statistisché Bureau hat 41368 zur Beschreibunz von Blänzen im Kalenderjahre 1895 dienende Zählkarten empfangen, mehr als je zuvor. Hieraus braucht man aber nicht zu folgern, daß die Feuersgefahr gestiegen sei; Denn die Meldungen nehrzen besonders hinsichtlich kleiner Mobiliar brände zu. Dor pelt n,, . zwel Amtsöͤstellen über denselben Wrand) waren 155 Brandjäkltarten und, 665 zur ergänzenden Beschreibung ven Gehöften mit einer größeren Zahl beschädigter aebäude nothwendig geworden (in den Regierungsbezirken Erfurt 77, Posen 72, Potsdam 53, Bromberg und Oppeln je 44, Merseburg 40, Franksurt und Stettin je 28 n. s. w.). Ueber unschädlich ver⸗ laufene Schornsteinbrände berichten 3214 Zählkarten (in den Bezirken
Schlerwig 68, Berlin 66, Düsseldorf 46, Danzig 33, Hannever 30 6) über eu git Brände mit weniger als einer Mark Schaden 609 ö. ö 5 Düsseldorf 46, Bree lau und Schleswig je 43, anz 2c. ). . ö
onach bleiben 39 644 durch 36 918 Schaden rant betroffene Besitzungen zu verzeichnen gegen 38 ꝗl9 bezw. o86 186 im Jahre 1897 dag erglebt eine mäßige Zunahme um 19 und 20 vom Hundert. Da aber jetzt nur 27556 gegen vorher 2 735 Besitzungen oder auf
Iob0 Brände 74 gegen 76 durch ein nicht innerhalb der beschãdigten
Besitzung auggebrocheneg Feuer beschädigt worden find, darf man, wie a ; dasz Borsahr, annehmen, daß die noch nicht festgestellten Ver⸗ luste von 1595 eine geringere Höhe als die von 1897 erreichen werden. In den einzelnen Regierungsbezirken betrug die Anzahl der Schaden⸗ Frände und der von ihnen beimgesuchten Besitzungen, wie folgt; Regierungsbezirk Brände Besiß. Regierungsbenrk Brände 56 Königsberg 1674 177 Schleswig 1706 175 Gumbinnen... 458 500 annoper.. . 754 Danzig.. . 65 329 ildeshe imbͥ . . 108 Marienwerder. 7657 797 üneburg ... 357
Stadt Berlin . . 8 801 88S Stade. . . 213
Pots dam . 2352 2496 Danabrück
frankfurt... 833 967 Aurich..
Stettin.. 5658 644 Münster.
Fözsin.. . . 2837 369 Minden.
Stralfund. .. 149 144 Aensberg.
. . 3 6
Bromberg. . . 783 849 Wiesbaden
Breslau .. . . 1663 1699
Llegnitßz .. 830 3099
Sppeln ... . 1107 1264
Magdeburg.. 907 2733
Merseburg .. I38 805
Grfurtt.. . 260 333 Sigmar ingen
Zur Arbeiterbewegung.
Von den ausgespertten Leipziger Holjarbeitern haben, der ‚Lpz. Itg.“ zufolge, 53 Gehilfen in 3 Betrieben die Arbeit wieder aufgendmmen. Bie Gesammtzahl der noch Ausgesperrten beträgt 170 (vergl. Ne. 106 d. Bl). ;
Ein Ende April begonnener Ausstand der Bäckergesellen Hamburgs wurde nach jheilweiser Bewilligung der den Arbeitgebern unterbreiteten Forderungen und erfolgter Vermittelung des Gewerbe⸗ gerichts, wie der „Volks-Itg.“ berichtet wich, am 2. d. M. für beendet erklärt. Ueber diejenigen. Betriebe, welche die Forderungen der Gesellen abgelehnt baben, ist Lie Sperre verhängt worden. — Nach einer Meldung des W. T. B.“ vom 5. d. M., haben in Hamburg die Kohlenarbeiter der „Hamburg Amerika Linie“ die Arbeit niedergelegt; sie fordern die Entlassung zweier Aufseher, welchem Verlangen die Gesellschaft nicht nachkommen will. Der Betrieb ist nicht gestört. Das Ueber laden der Kohlen wird mit Leichtern ausgeführt.
Theater und Mufik.
Berliner Theater. .
Am vergangenen Sonnabend fand eine Wiederaufführung der osse Berlin bei Nacht' von Kalisch, welche in dem früheren önigffäbtischen Theater am Alexanderplatz im Jahre 1849 zum ersten
Mal gegeben wurde, in zeitgemäß umgearbeiteter Form statt. Die ganze Vorstellung trug gewissermaßen den Charakter einer dem An⸗ Fenken des belieblen Berliner Possendichters gewidmeten Feier. Sie bildete aber auc den anerkennenswerthen Versuch, die alte naiv derbe
und doch so harmlose und dezente Posse wieder aufleben zu lassen,
und der von Frau Schneider⸗Nissen gesungene, eingelegte Kupletvers: „Wenn wir Todten erwachen“ pointierte diese Absicht deutlich genug. Dbwohl mancherlei Anspielungen auf politische und sonale Verhältnisse der vergangenen Zeit gestrichen worden sind, soweit dieselben eut' nicht mehr verständlich gewesen wären, so bietet das Stück immer noch genug des Charakteristischen aus jenen Tagen. Gerade aber dies verleiht in seiner humorvollen Ursprünglich⸗ leit und belustigenden altwäterischen Derbbeit der Posse den eigen⸗ artigen Reiz, welcher ihr zu dem durchschlagenden Erfolg, den sie vorgestern erzielt hat, verhilft. Inhaltlich steht sie freilich hinter manchen modernen Possen zurück, aber was diese an Pikanterie und prunkhafter Auzstaltung bieten, das wird hier durch reiche mnsitalische Beigaben erzielt, die, wie selbstverständlich, als luftige schlagfertige Kuplets eingestreut sind und, weil so garnicht berausfordernd oder aufdringlich, um so sympathischer berühren. Die Ausstattung ist jenen einfacheren Zeiten entsprechend gehalten, paßt so völlig in den Rahmen des Ganzen hinein, daß auch hier das Fehlen der neueren Glanzeffekte keineswegs vermißt wird. Dazu kamen noch bei der vorgestrigen Auffübrung eine einwandfreie Inscenierung, gutes Zusammenspiel und vortreffliche Ginzeldarstellungen. Bezüglich letzterer verdient Frau Schneider⸗Nissen vom Deutschen Theater, welche als Gast die Rolle der munteren, zu allen übermüthigen Streichen auf⸗ gelegten Kellnerin Pauline spielte, ganz besonders hervorgehoben zu werden. Ihre Darstellung war so graziös, ihr Gesang so wohlklingend und frisch, die ganze Gestaltung dieser typischen Figur so natärlich liebeng⸗ würd und drollig, daß ah gemeiner Beifall ihr wit vollem Recht zu theil wurde. Ihre hauptsächlichen Partner, die Herren Wehrlin und Walden als die beiden jungen Lebemänner Alciblades und Heinrich, deren Heri war groß, deren Geldbeutel aber klein ist, brachten diese Rollen gleichfalls zu guter Wirkung. Ebense verkörpert- Herr Schindler den sie verfolgenden Gläubiger in gelungener Weise, und Herr Haßkerl schuf in der Rolle des qusen Onkels aus der Provinz Dietrich Fischer, welcher dem Versolger die jungen Leute, nachdem er allerlel Fäbrnisse des Großstadtlebens überstanden hat, entreißt, gleichfalls eine recht charakteristische Figur. Dasselbe läßt sich von Herrn Rohland als Milchbändler Prösicke sagen. Eine treff liche Leistung war endlich auch diejenige der von Fräulein Wenck dargestellten Zimmervermietherin Pühsicke. Anhaltender Beifall lohnte diesen Fon Paul Lindau erfolgreich unternommenen Wiederbelebunzsyversuch der alten Posse nach jekem Aktschluß und auch bei offener Scene.
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Im Königlichen Opernhause gehen morgen Leoncavallo's Over Bajazi“ und das Ballet „Die rotben Schuhe“ in Scene. — Am Mittwoch wird Lortzing'es Oper Zar und Zimmermann“ gegeben. Die zu diesem Tag angesetzt gewesene Aufführung der Oper „Die weiße Dame“ wird berschoben. — Nach der Fest⸗Vorftellung am Sonnabend hatten dle Damen Herzog, Hiedler und Poppe die Ehre, von Seiner Majestät dem Kaiser und König Franz Joseph und von Seiner Majestãt dem Kaiser und König empfangen zu werden. Seine Majestät der Kaiser Franz Joseph richtete huldvolle Werte der Anerkennung an Frau Herjog für ibre Gesangsleistung und gab den Damen Hiedler und Poppe ien n, Allerhöchstseiner Freude Ausdruck, in beiden als geborenen
esterrelch⸗Ungarin nen bervorragende Vertreterinnen der Königlichen Theater kennen zu lernen. Beide Künstlerinnen erhielten kostbare Armbänder zum Andenken. Seine Majestät der Kaiser und König ö 5 Frau Emilie Herzog zur Königlichen KFKammer⸗ ängerin.
Im Königlichen Schauspielhause wird morgen Otto von der Pfordten's dramatischeg Gedicht Der König von Rom. mit Fräulein Poppe in der Titelrolle gegeben. — Am Mittwoch (Schlller's Todestag) geht Die Jungfrau von Orleang“ in Scene.
Der Erfolg der Posse Berlin bei Nacht“ hat die Direktion des Berliner Theaters veranlaßt, dieselbe für diese Woche täglich auf den Spielplan zu setzen, mit Ausnahme des Donnerstags, an , Tage Björnson's Schauspiel Ueber unsere Kraft“ zur Dar⸗ gelangt.
Im Schiller ⸗Theater schlieft die Schauspiel⸗Saison für diesen Sommer bereits am 13. Juni. Ende Mai sollen noch Giacosa's
Schauspiel Freudlose Liebe! und Mollgreig Lustspiel Die Schule der . ö er Uebersetzung von Martin Hahn zur i en kommen. Bis dabin werden alle die Stücke wiederholt, die im Laufe der diesjährigen Saison besonders interessiert haben.
Mannigfaltiges. Berlin, den 7. Mai 190.
Der Magistrat beschloß in seiner am Sonnabend abgebaltenen Sitzung, zu der Errichtung des gemeinsamen Musiker - Denkmals für Haydn, Mojart und Beethoven, das bekanntlich am Goldfischteich im ,, ,, seinen Platz erhalten soll, die Summe von 10 000 4 aus städtischen Mitteln zu bewilligen. ö .
Bei dem gestrigen Festschießen, welches die Berliner Schützengilde aus Anlaß der Großjährigkeitserklärung Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen im Schlosse Schönholz veranstaltet hatte, errangen die drei werth= vollen Erinnerungsmedaillen die 5 R. Machineck, F. Ehrlich und M. Stutterbeim. Nach Schluß des Schießens hielt der Vorsteher der Gilde, Bankrath P. Wolf eine Festrede.
Der Verein „Hauspflege“ hielt am 3. d. M. unter dem Vorsitz der Frau Ober⸗Bürgermeister Kirschner im Saale der Deutschen Bank seine Generalversammlung ab. Dem von Frau Geheimrath Gufferow erffatteten Bericht zufolge hat der Verein im letzten Jahre, dank den ihm gemachten reichen Zuwendungen, 192 neue Stadtbezirke in den Bereich feiner Thätigkeit aufnéhmen können. Im abgelaufenen Jahre wurde di? Pflege dedß Vereins im Ganzen 1660 Familien mit 13 241 Pflegetagen zu theil. In 839 Fällen war die Veranlassung Wocher⸗ beit, in 751 Krankheit, in 75 Fällen Abwesenheit der Hausfrau. 138 der Famillen batten 6 und mehr Kinder, 161 deren 5, 248 deren 4. In 593 Fällen war der Ehemann Arbeiter. Bei 74 Fa⸗ milien befrug das wöchentliche Einkommen weniger als 10 „, bei 230 Familien 11 bis 15 P, bei 624 Familien 16 bis 20 6 Auch den Famillen von 117 Wittwen und 37 Ehe verlafsenen wurde Hilfe gebracht. In 641 Familien mußte der Verein auch das FKostgeld für die Pflegefrau zahlen. Insgesammt sind für die Pflege 14 707 „6 ausgegeben worden. Durch den Wäschefonds ist in vlelen Fällen die Pflege unterstützt und erleichtert worden. Den Gesammtauzgaben in Höhe von 15 754 M standen 22719 Einnahmen gegenüber. An jäbrllchen Beiträgen gingen 4531 606 ein, die Stadt Berlin gewährte J000 S, die Besichtigung don Atellers und Kanstsammlungen brachte einen Reinertrag von 6772 M Auch jahlreiche einmalige Beiträge wurden gespendet. Die Zahl der Fälle, in denen Familien, deren Verhältnisse es gestatteten, Zahlungen für die Pflege leisteten, hat sich vermehrt; im letzten Jabie betrugen diese Zujahlungen 1060
Die Oberammergauer Passionsspiele, welche bekanntlich nur alle 15 Jahre stattfinden, beginnen in diesem Jahre am Himmel fahrtstage und werden wieder viele Tausende von Besuchern nach dem sonft fo stillen Gebirgsdörfchen führen. Wie bei den früheren Auf⸗ führungen, so werden auch diesmal photographische Auf⸗ nahmen sowobl von den einzelnen Darftellern als auch von den schönsten Gruppen der Leidenggeschichte veröffentlicht werden. Auz dem Westbewerb um das alleinig- Recht zur Herstellung und Vervielfältigung dieser offiziellen Aäfnahmen ist die Firma Leo Schweyer in Stuttgart und Oberammergau siegreich als alleiniger gemeindlich konzessionierter Oberammergauer Kunstverlag für Passionsbilder vom Jahre 19007 hervorgegangen. Den Generaldebit für den Verkauf dieser Bilder sowie einer Serie von 12 Ansichts- postkarten bat Herr Schweyer der Deutschen Verlags, Anstalt in Stuttgart übertragen. Die einzigen offiziellen, in diesem Jahre aufgenommenen Bilder und die Serie der 12 offiziellen Ansichts. postkarten, welche letztere mit eingedruckten Werthzeichen ein viel begehrtes Objekt für Sammler weiden dürften, sind leicht daran kenntlich, daß sie die Firma Leo Schweyer ꝛc. tragen.
Zum Beginn der Reisezeit ließ der Harjklub auch in diesem Jahre seine wohlbekannte outenkarte der wichtigsten Wege, Eisenbahn« und Postlinien im Harz erscheinen. Die neuefte Ausgabe (12. Jahrgang) zeigt wesentliche Aenderungen gegen⸗ über den früheren. Geblieben ist zwar die sebr praktische Kilometer tabelle, mit deren Hilfe jeder auch des Kartenlesens noch so Unkundige sofort die genaae Entfernung von einem Ort zum andern ablesen kann; aber wo bisher nur eine gerade Linie das Vorhandensein eines Weges anzeigte, sieht man jetzt die wirkliche Gestalt des Weges. Dieses Prinzip bat ohne Beeinträchtigung der Deutlichkeit nur durch geführt werden können durch planmäßige Aufnahme aller wichtizen Wege und Weglassung der vielen, für den Touristen nicht in Betracht kommenden Promenadenwege. Alle Namen sind nach einbeitlichem Schriftduktus geschrieben, die rothen und schwarjen Wegelinien klar und deutlich eingezeichnet. In einer Ecke der Karte findet man ferner eins neu beigegebene Karte von Thale und Umgegend (im Maßstab 1: 30000), die vielen Wanderern willkommen sein dürste. Die Rückseite entbält die Sommer Fahrpläne aller in den Harz hinein⸗ führenden Gisenbahnlinien und eins Zusammenstellung der Post. und Postomnibus - Fabrzeiten. — Die Karte ist von dem ersten Schrift- führer deg Harzklubz, Buchhändler H. C. Huch in Quedlinburg, zum Preise von 25 8 erhältlich.
Wittenberge, 5. Mal. (W. T. B.) Amtlich wird gemeldet: Gestern Abend kurz nach 10 Ubr ist hier der Schnellzug 11 SHambarg — Berlin bei der Einfahrt mit einer leeren Maschine zus am men gestoßen. Der Führer der letzteren wurde erheblich und mehrere andere Beamte wurden leicht verletzt. Der Betrieb ist nicht unterbrochen. .
Au im Rbeinthal, 6. Mai. (W. T. B) Der Rhein, welcher infolge des Schmeljens des Schners angeschwollen ist, hat in der Nacht zum Sonntag die Dämme durchbrochen und sich einen Weg in das mit großen Kosten angelegte neue Bett gebahnt.
1
Paris, 7. Mai. (W. T. B.) Auf der Westbahn ereignete sich gestern Abend zwischen SSvreß und Chaville, wo jur Her— stellung eines Doppelgleises umfangreiche Arbeiten ausgeführt werden, ein Üünglücksfall. Der von Paris nach Brest bestimmte Exvreß⸗ zug, welcher um 87 Uhr vom Bahnhof Montparnasse abgegangen und mit Reisenden, namentlich nach Brest zurückkebrenden See⸗ leuten und Soldaten dicht besetzt war, entgleiste infolge einer durch Regen verursachten Bodensenkung, und der nachfolgende Post zug fuhr auf ibn auf. Mehrere Wagen wurden zer⸗ jrümmert. Zwei Personen wurden getödtet und zwölf verletzt, davon fünf schwer. Die Verwundeten wurden nach Versailles übergeführt; das Gleise war die ganze Nacht hindurch gesperrt.
St Petersburg, 6. Mal. B. T. B.). In Tschelny (Gouvernement Ufa) brannte ein Getreidespeicher mit Getreide im Werthe von 156 000 Rubeln nieder.
Kopenhagen, 5. Mai. (W. T. B.) Von Seydifjord in Island wird vom 25. April gemeldet: Der Trawler Friedrich“ aus Geestemünde ist in der Nacht rom 27. zum 28. März bei Medalland an der Südoftkäste Jelands gestrandet. Die Be⸗ satzung wurde gerettet.
zun Deusschen Reichs-
Zweite Beilage
Berlin, Montag, den 7. Mai
nzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
1900.
M 109.
Sandel und Gewerbe.
(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Indust rie“)
Grgebnisse der Olivenölgewinnung in Italien in den Jahren 1896697 bis 1899/1900. Bezirke: 1896/97 1897/98 1898/99 1899/1900 in Hektolitern: Lombardei 4400 4600 2500 3700 4400 5 000 57 000 1280090 38 000 il 3 500 5 400 1200 Mark 116 000 185 000 68 300 k 1 92 090 345 000 88 000 Latium 41 400 125000 56 000 Adriatische Südregion 637 000 9100090 260 000 Mittellãnd. 509 000 339 000 242 500 Sizilien. 302 000 400 000 130 500 Sardinien ö 34000 53 600 28 000
zusammedt T VT ß 1300 006 253600 000 26 G00
Der Werth der Olivenernte bezifferte sich im Jahre 1899/1900 auf 5s5 3 RNisllonen Lire, im Jahre 1898/58 auf 270 Millionen Lire, im Jabre 1857,98 auf 194,4 Millionen Lire und im Jahre 1896/97 auf 366,3 Milltonen Lire, wobei der Werth des Doppel -Zentners Olivenöl zu 108 Lire angenommen ist.
Die Olivenölerzeugung Italiens im Agrarjahre 1899/1990 bat nach Mittheilung des ttalienischen Ackerbau⸗Ministers ungefähr 26 000 bi ergeben. Die Produktion ist eine sehr spärliche gewesen. In vielen Gegenden ist durch die Wiederkehr des Febljabres die Blüthe mangelhaft gewesen und die Entwickelung der Früchte durch die lange andauernde Trockenheit aufgehalten worden. Die Oelfliege ist in allen Olivenpflanzungen des Königreichs sehr stark aufgetreten und bat großen Schaden angerichtet. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General ⸗Konsuls in Genua.)
Kakaobandel in Amsterdam und Kakaofabrika tion in den Niederlanden im Jahre 18939.
Für Javakakao ist Amsterdam, welches sonst kein bedeutender Kaklaomarkt ist, der Hauptmarkt. Im Jahre 1899 wurden von der 15 247 Pikuls (1 Pikul — 1 kg) betragenden Gesammternte dieser Insel 13 752 Pikuals nach Amsterdam geführt und in regelmäßigen Versteigerungen, gewöhnlich in den Monaten Januar, März, April, Jun, Juli, September, Oktober und Dejember, öffentlich verkauft.
Von den übrigen 1493 Pikuls der Java Ernte gingen 1485 Pikuls nach Singapore und 10 Pikuls andergwohin.
Von der Surinam Ernte im Gesammtertrage von reichlich 32 000 Ballen wurden nur wenige, nämlich 1227 Ballen, nach Amsterdam verschifft und dort meistens auf dem Wege der öffentlichen Versteigerung verkauft. Das Uebrige soll zum großen Theil in den Vereinigten Staaten von Amerika Verwendung finden.
Von Celebes kamen ungesäbr 150 Ballen, die unter der Hand verkauft wurden.
Es bestehen in den Riederlanden ungefähr 30 größere und kleinere Kakaofabriken; denen man einen jährlichen Gesammtverbrauch von ungefähr 13 060 t Rohkalao nachrechnet. .
Diese werden theils unmittelbar von den Verschiff ingsplätzen der Erzeugungsländer, theils von und über Hamburg, London, Havre, Lissabon gekauft und bezogen. —
Als nicht unbedeutender Handelsartikel hat sich in den letzten Jahren das bei der Erzeugung von entöltem Kakaopulver gewonnene hejw. den Kakaobohnen entzogene Fett, die Kakaobutter, entwickelt. Im Jahre 1899 brachte beispielsweise die bekannte Van Houten'sche Fabrst allein 855 Tonnen zum Verkauf. (Nach einem Bericht des Raiserlichen General⸗Konsuls in Amsterdam.)
Wein- und Pflaumenernte Rumäniens im Jahre 1899.
Nach den Veröͤffentlichungen des rumänischen Ministeciums für Ackerbau, Industrie, Handel und Domänen sind im Jahre 1899 148 045 ba mit Reben und 68 97? ha mit Pflaumen bepflanzt worden, welche 2060 817 hl Wein im Werthe von 28 785 660 Lei und 2667 731 bI Pflaumen im Werthe von 12118061 Lei ergaben. Im Vorjahre waren 139 220 ha mit. Wein berflanzt, welche 517 230 Hi im Werthe von 18 756 600 Lei ergaben. Der Anbau von Pflaumen umfaßte im Jahre 1898 56 179 ha und lieferte ein Er⸗ gebniß von 929 320 hl im Werthe von 6 176 600 Lei. Das Erträgniß an Wein für den Hektar unterlag im Jahre 1899 in den verschiedenen Benlrken großen Schwankungen; 1,ñ4 bis 36,9. Die Schwankungen in den Erträgniffen an Pflaumen für den Hektar waren noch bedeutend erheblicher; sie betrugen O02 bis 3290.
(Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Galatz)
Vereinigte Staaten von Amerika.
Zolltarif entscheidungen. Abschnitte von Dampf k n von bestimmten Maßen, die einen böheren Werth haben als Stahlabfall und Ausschußstahl und nicht ausschließlich zur e n , bestimmt sind, sind nach 5 135 des Tarifs zu verzollen.
v affe und Kisten mit Apfelsinen können geöffnet und wieder verpackt werden, nachdem die schlechten Apfelsinen gemäß Abschnitt 25 des Gesetzes vom 10. Juni 1890 unter Zollaufficht ent⸗ fern worden find, doch ist es nicht gestattet, durch probeweise Ermittelungen den Abgang an schädhaften Apfelsinen festzustellen.
Stabtfpäne als Ersatz für Sandpapier zum Abreiben von Parquetfußböden sind nach 5 186 zu verzollen.
Britisch⸗Ostindien.
Zollbebandlung von Maschinen für Papierfabriken. Wie Beftandtheile von Maschinen follen bebandelt werden Drahtgaze und Filse (sowohl wollene, als baumwollene), welche in endlosen Stücken durch die Besitzer oder Agenten von Papierfabriken zum Ge— brauch in den Papiermählen eingeführt werden. Diese Artikel sind
demnach künftig zollfrei.
Ursprungszeugnisse. Jadische Erzeugnisse und Fabrikate, welche zur See von fremden indischen Häfen nach Britisch⸗Indien ein⸗ geführt werden, brauchen von einem Ürsprungs eugaiß nicht begleitet zu sein, wenn sie den Namen eines britisch ⸗indischen Händlers tragen. Die Regierung von Indien wird keinen Einspruch erheben, wenn eine ähnliche Auznabme verfügt wird zu Gunsten von Gütern auf Afrika und Persien, wie für Glephantenzähne, frische und trockene Mandeln w. er n . die Regierung von Bombay diese Maßregel für ge—⸗ eign ö
Konkurse im Auslande.
Galizien.
Konkurs ist, eröffnet über Nachlaßmasse. des Abraham Jachimowiez in Rzeszéw mittels Beschlusses des K. K. Kreig— gerichts, Abtheilung V, in Nietzow vom 27. April 19090 — No e. 3. 2/06. Provisorischer Konkursmasseverwalter: Dr. Wilhelm Kachane und dessen Stellvertreter Advokat Dr. Noah Binder in Rzesz6w. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmassever⸗ walters) 10. Mai 1900. Die Forderungen sind bis zum 31. Mai 1900 bei dem genannten Gerichte anzumelden. Liquidierungstagfahrt . zur Feststellung der Ansprüche) 7. Junt 1900, Vormittags
r.
Zwangsversteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Serlin gelangten die nachbeieichneten Grundstücke zur Versteigerung: Zorndorferstraße 565, dem Maurermeister Fr. Katzurke gehörig. Nutzungswerth 11 900 4A Ersteher wurde mit dem Baargebot von 51 900 M, bei 148 500 Hypothekenübernahme, Schlossermeister K. . Hoffmann, Brunnen straße 16. — Friedrichstraße 207, dem Baron G. von Eick stent zu Pasewalk gehörig. Nutzungswertb 45 0090 é Mit dem Meiftgebot von 1100 069 M wurde Kaufmann M. Heimann, Schleswiger Ufer 4, Ersteher.
Beim Königlichen Amtsgericht I Berlin wurden die nachbenannten Grundstücke versteigert: . 8 in Lichtenberg, dem Schriftsteller E. E. Gedaltus zu Berlin gehöcig. Nutzunge⸗ werth 792 . Ersteher wurde mit dem Meistgebot don 6319 HA Spediteur H. Nagel zu Friedrichsberg. — An der Straße A. Nr. 2 zu Hermsdorf, dem Gefängniß Inspektor Ernst Gutzsichm ann ju Berlin gehörig. Nutzungswerth 1150 Mit dem Meistgebot von 23 500 M wurde Kaufmann August Popiersch zu Berlin, Melanchthonstraße 24, Ersteher. — Vier Grundstücke zu Reinicken⸗ dorf, dem Rentier Paul Kreuzer zu Berlin gehörig. Nutzungswerth 980 M Mit dem Gesammtaebot von 128 090 wurde Kaufmann Max Süß zu Berlin,. Winterfeldstr. 12, Ersteher. Florastr. 58 in Pankow, der Frau Marie Georgi ebenda ge⸗ börig. Nutzungswerth 3400 „ Ersteber wurde mit dem in Höhe von 75 000 6 baar zu zahlenden Meiftgebot Kaufmann Wilh. Ravens zu Dt. Wilmersdorf, Kalser-Allee 132. — Frankfurter Allee 198 zu Lichtenberg, der Frau Maurermeister Jenny Friedrichs, geb. Zaegerich, gehörig. Nutzungswerth 9ga60 n Mit dem Meistgebot von 311 5060 M wurde Malermeister Emil Jungmann, in demselben Hause wohnhaft, Ersteher.
Tägliche Wagengestellung für Tohlen und Kotg an der Ruhr und in Oberschlesien. Ana der Ruhr sind am 5. d. M. gestellt 15 882, nicht recht⸗ zeitig aestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 5. d. M. gestellt 5942, nicht recht⸗ zeitig gestellt keine Wagen.
Nachweisung
über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen⸗ babn ⸗Direktions bezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen ,,,
Am 17. April 19090 wurden verlangt 2946, gestellt 2941 Wagen zu 10 t, am 18. April verlangt 3128, gestellt 3128, am 19. April verlangt 3227, gestellt 3219, am 20. April verlangt 3307, gestellt 32686, am 21. April verlangt 3472, gestellt 3461, am 22. April verlangt 46, gestellt 46, am 23. April verlangt 3388, gestellt 3369, am 24. April verlangt 3292, gestellt 3272, am 25. April verlangt 3319, gestellt 3319, am 26. April verlangt 3263, gestellt 3263, am 27. April verlangt 3290, gestellt 3290, am 28. April verlangt 3466, gestellt 3466, am 29. April verlangt 58, gestellt 538, am 30. April verlangt 3361, gestellt 3356; im Ganzen wurden vom 16. bis 30. April d. J. verlangt 39 563, gestellt 39 456 Wagen zu 10 t.
Produktenbörse. Berlin, den 7. Mai.
Die amtlich ermittelten Preise waren (p. 1000 kg) in Mark: Weizen (Normalgewicht 755 g) 152.25 — 152 Abnahme im laufenden Monat, do. 1553 50— 155 Abnahme im Juli, do. 158 50 - 157,50 Abnahme im September mit 2 M Mehr⸗ oder Minderwerth. Tendenz: niedriger. .
Roggen, märkischer 149 ab Bahn und frei Mühle, Normal⸗ gewicht 712 g 151,75 - 150,75 Abnahme im laufenden Monat, do. 149— 148,25 Abnahme im Juli, do. 147— 146 Abnahme im Sep⸗ tember mit 1,50 Æ Mehr⸗ oder Minderwerth. Gewichen.
Hafer vommerscher feiner 144 - 153, mittel 138 — 143, mecklen⸗ burg. feiner 144 - 153, mittel 138 —- 143. westpreuß. mittel 137-142, schlesischer mittel 1357— 142 ab Bahn, Normalgewicht 450 g 136 bis 155,55 Abnahme im laufenden Monat, do. 1535, 5 —– 1535,59 Ab- nahme im Juli, do. 130,50 Abnahme im September mit 2 Mehr⸗ oder Minderwerth. Niedriger. ;
Mait Amerik. Mixed 12 — 124 frei Wagen. Matter.
Weizenmehl (p. 100 kg) Nr. O0 19,25 — 21,69. Still.
Rog gen mehl sp. 100 kg) Nr. O u. 1 19,40 - 20 89 Abnahme im laufenden Monat, 19,50 Abnahme im September. Still.
Rübsl (p. 106 kg) 56,0 Abnahme im laufenden Monat, 6, 60 -= 56,80 Abnahme im Oltober. Ruhig. .
Spiritus mit 70 M Verbrauchsabgabe ohne Faß 49,70 frei
Haus.
Berlin, 5. Mai. Marktpreise nach Ermittelungen des Königlichen Polizei⸗Präsidiums. (Höchste und niedrigste Preise Per Doppel Itr. für: Weijen, gute Sorte 15,15 AÆ; —— M — Weizen, Mittel- Sorte — AK; — — 4 — Weizen, geringe Sorte — ; —— , — Roggen, gute Sorte 1480 R; —— — Rogzgen, Mittel Sorte — 4; — 6 — Roggen, geringe Sorte 6; — — 60 — * Futtergerste, gute Sorte 14,60 M; 14,00 M Futtergerste, Mittel · Sorte 13 90 10; 15, 0 60 — Fattergerste, geringe Sorte 15,30 M; 1280 M — * Hafer, gute Sorte 15,390 ; 14,575 — Hafer, Mittel Sorte 1470 e; 1415 * — Hafer, geringe Sorte 1410 A; I3,55 M Richtstroh 5,0 ; 4,82 S — Seu 8, 10 M; 5, 20 p — Erbsen, gelbe, zum Kochen 40,09 4; Rö. Ho S = Speisebohnen, weiße, 45.00 6; 25,00 ν — Linsen 0. O0 S; 30,50 S — Kartoffeln 800 M3; 5, 0 , . Rindfleisch von der Keule 1 Eg 1,50 A; 1.29 αν — dito Bauchfleis 1 kg 1,25 MW; 1,00 MÆ — Schweinefleisch 1 7 1160 M; 100 M gelbffeisch J 6 J50 A. l. Ho , , Hämmelsteisch ig 163 . Jodler feln garnet e, 2h e, db, , = Gier. 65 Stü
2,20 M — Karpfen 1 Rg 320 M; 120 M — Aale 1 kg —⸗ 1,40 M — Zander 1 kg 2.50 M; 100 6 — Hechte 1 Rg 1,20 Æ — Barsche 1 Kg 1,50 Æ; O80 Æ — Schleie
7 7 1
1469 300 ; 1,40 M — Bleie 1 Eg 1,20 Æ; O, So Æ — Frebse zo Stück . 00 A; 350 AÆ
. Ab Bahn.
* ab Bahn, frei Wagen.
Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviebmartt vom 5. Mai 1900. Zum Verlauf standen: 4743 Rinder, 1705 Kälber, 9145 Schafe, 98387 Schweine. Mart! . nach den Ermittelungen der bre nr ng,
ezahlt wurden für 109 Pfund oder 50 Kg Schlachtgewicht in Mack lbejw. für 1 Pfund in Pfg.; Für Rinder: Och s en: 1 vollfleischig, ausgemã stet, höchsten Schlachtwerths, höchstens ? Jahre alt, 61 bis 65; junge fleischige, nicht ausgemaͤstete und ältere ausgemäftete 55 bis 60; 3) mäßig genährte junge und gut genährte ältere O2 bis 56; ) gering genaͤhrte jedes Alters 49 bis 5. — Bullen: 1) voll⸗ 6 ige, höchsten Schlachtwerths 57 bis 60; 2) mäßig 2 üngere und gut genährte ältere 54 bis 56; 3) gering gen hrte 49 bis 52. — Färsen und Kühe: 1). 2. vollfleischige, gusgemäftete Faͤrsen 3 Schlachtwerths — bis — ; b. vollfleischige, aus zemästete Kühe Föchsten Schlachtwerths, höchstens ie, n 52 kis 53; 2) ältere ausgemästete Kühe und weniger gut ent⸗ wideelte jüngere 45 bis 51; 3)] mäßig genährte Färsen und Kühe 45 bis 47; cr fins genährte Färsen und Kühe 41 bis 43. — Kälber: 1) feinste Masttälber (Vollmilchmast) und beste Saugkälber 72 bis 75; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 64 bis 638; 3) geringe Saugktalber h bis 58; 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) 40 bis 48. — Schafe: I) Mastlämmer und jüngere Masthammel 58 bis 61; 2 ältere Masthammel 51 bis 866; 3) mäßig genährte
mmel und Schafe (Merzschafe) 45 bis 49; 4) Holsteiner in, chafe — bis — auch pro 106 Pfund Lebendgewicht — bis — Æ — Schweine: Man zahlte für Jo0 Pfund lebend (oder 5o mit 20 o1 Tara. Abzug: I) vollfleischige, kernige Schweine feinerer Raffen und deren Kreuzungen, höchstens 16 Jahr alt: a2. im Gewichte von 220 bis 300 Pfund 45 bis 46; b. über 300 Pfund lebend (Fäser) — bis —; Y fleischige Schweine 43 bis 44; gering entwickelte 41 bis 42; ferner Sauen und Eber 40 bis 41 4
Berlin, 5. Mai. (Wochenbericht für Stärke, Stärke kabrtkate und Hülsenfrüchte von Max Saberzky, Berlin V.) Ia. Kartoffelstärkk 290— 209 4A, Ia. Kartoffelmehl 20-20 A. II. Kartoffelmehl 166 —- 173 1, Feuchte Kartoffelstãrke (Fracht⸗ varität Berlin) 10,50 M, gelber Spyrup 221 — 23 M6. FKap.⸗Syrup 23234 M Export 24 246 Æ. Kartoffeljucker gelb 22 226 , Kartoffel jucker kap. 234 — 2466, Rum⸗Kuleur 35— 36 Æ, Bier⸗Kulenr 34 -= 35 66, Dextrin gelb u. weiß La. 206 — 25 616, do. sekunda 23 251 4. Wehenstärke (kleinft.) 35 — 336 , (großst) 37 —= 38 , Hallesche and Schlesische 39 -= 40 , Schabestärke 51-32 6, Reisstärte (Strahlen) 49-50 A, do. (Stücken; 47 — 43 S6, Maisstärke Ia. 31—32 Æ Viktoria ⸗Grbsen 18 — 27 6, Kocherbsen 15 — 185 6, grüne Erbsen 166 — 19 , Futtererbsen 133 — 145 AÆ, inl. weihe Bohnen I18 -20 A, Flachbohnen 198-20 Rt, Ungar. Bohnen 17 - 178 *. Gali. russ. Bohnen 158 — 168 Æ, große Linsen 34 — 42 AÆ, mittel do. 38 — 32 4, kleine do. 22 — 26 e, weiße Hirse 20 - 22 A, gelber Senf 22— 36 6, Hanfkörner 20 —22 6. Winterrübsen 23 bis 235 , Winterraps 24 — 246 MÆ, blauer Mohn 45 —- 48 MÆ, weißer do. 43 — 527 4, Buchweizen 14 - 173 A, Wicken 135 — 14 6, Pferde⸗ bohnen 14 — 144 M6, Mais lolo 124 - 12 AM, Leinsaat 25 — 27 A, Kümmel 54 — 58 M, Ia. inl. Leinkuchen 164 —17 S, do. rufs. do. 16— 166 Æ, Rapstuchen 121 —13 , Ia. Marseill. Erdnußkuchen 14 —– 15 , Ia. doppelt gesiebtes Baumwoll Saatmehl 58 —=620/ 14 —15 , helle getr. Biertreber 11— 12 M*, getr. Getreide- schlempe 14-15 , Maisschleme 1544-14 6, Maltteime 9 bis * M, Roggenkleie 1— 101 4. Welzenkleie 10 - 108 M (Alles per 1650 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 Kg.)
Von dem im Reicht amt des Innern herausgegebenen „Deutschen Handelsarchiv! (Verlag der Königlichen Hof⸗ Buchhandlung von G. S. Mittler u. Sohn in. Berlin; jährlich 12 Hefte zum Preise von 18 ) ist soeben das Aprilheft er⸗ schie nen. In demselben sind neben zahlreichen kleineren Mittheilungen aus der Zoll⸗ und Steuerzesetzgebung der verschiedenen Stagten zum Abdruck gelangt: das Samoa Abkommen zwischen dem Deutschen Reich, den Vereinigten Staaten von Amerika und Groß- britannien, die neue Fassung des Regulativs für Getreidemühlen und Maͤliereien und der Ausführungsbestimmungen zu 57, Ziffer 1' und 3, des Zolltarifgesetzes für das deutsche Zollgebiet, ferner das argenti⸗ nische Zollgesetz für das Jahr 1909, das brasilianische Gesetz über die Verbrauchssteuern, das paraguayische Gesetz über die innere Steuer auf Eßwagren, Genußmittel und andere Handelsgegenstände und das serbische Gesetz, betreffend die Einkommensteuer auf Handel und Gewerbe. Aus dem statistischen Theil sind besonders bervorzubeben: die Uebersichten über die Gesammtergebnisse der Gütererzeugung im Jahre 1897, über Schwedens sowie Spaniens Außenhandel im Jahre 1898 und über dit Verwendung von Gold und Silber zu industriellen Zwecken in der Welt. Aus dem jweiten Theil, welcher die Handels- derichte über das Ausland enthält, wird auf die Berichte nber die Schiffahrt und Schiffahrtsinteressen in Italien, die Nickelerzgewinn ung in Canada und die Grubenindustrie auf dem australischen Festlande, auf Tasmanien und Neuseeland aufmerklam gemacht. Außerdem enthält dieser Theil verschiedene Handels berichte der Kaiserlichen Konsuln im Auslande.
— Die am 5. d. M. abgehaltene Generalversammlung der Schlesischen Feuersersicherungs-Gefellschaft in Breslau stellte für 1899 eine Gesammteinnahme von 19142 632 A, sowie einen Ueberschuß von 762 926 M fest und beschloß, von letzterer Summe eine 354 Ccige Dividende zu zahlen.
— In der Sitzung des Aufsichtsraths der A. Riebec ' schen Montanwerke, Aktiengesellschaft zu Halle a. S., wurde für das abgelaufene Geschäftsjahr als Rein zewinn die Summe von 1 904 250 4 nachgewiesen, und beschlossen, der Generalversammlung die Verthei⸗ lung einer Dividende von 1400 (gegen 120ĩ im Vorjahr) auf das er höhte Aktienkapital vorzuschlagen.
— Die Aktiengesellschaft für Spinnerei und Weberei an der hohen Mark bei Oberursel hat, wie aus dem der Generalversammlung vorgelegten Direktionsbericht für das abgelaufene
Geschäftsjahr hervorgebt, einen Verlust von 98 202 4 zu verzeichnen.
— Der. Handels gärtner (Verlag von Bernhard Thalacker, Leipjig⸗Gohlis) berichtet über die Lage des Gartenbauhandels im Abril 1906 Folgendes; In Bezug auf das Topfpflanzengeschäft und die Binderei machte sich eine gewisse Stille bemerkbar; feinere Blüthenpflanzen ließen sich indeß an den meisten Plätzen gut verwerthen. Das Blattpflanzengeschäft ist fortgesetzt schlexpend, nur für die Fest. tage machte sich ein Bedarf in feineren Palmen bemerkbar. Sonst ist es außer den stets beliebten Araucarien nur noch Epheu, der einige Beachtung findet. Die Binderei, die in diesem Monat schon über eine reiche Auswahl, von deutschen nittblumen ver- fügte, hatte auch nur in der Osterwoche einen guten Geschäfts= 8 ju verzeichnen. An mehreren Orten machte sich ein Mangel an
ardinioren⸗Pflanzen fühlbar. Die aus der Riviera eingeführten
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