1900 / 136 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Jun 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Ueberschwemmung und Zerstörung weiter Gebietetheile Schlestens zu lindern, ist genügend bekannt. Die Königliche Staatsregierung will gründlich vorbeugend vorgehen, befindet sich bezüglich der ge planten Maßnahmen in vollem Einvernehmen mit der Propim. Lehnt das hohe Haus die Vorlage ab, so glaube ich mit Fug und Recht sagen zu dürfen: dann lehnt die Staatsregierung die Verantwortung dafür ab, wenn erneut, ohne daß Abwendung der Ge⸗ fahren versucht ist erneut Nothstände in Schlesien eintreten. Meine Herren, zum Schluß erachte ich mich für verpflichtet, er⸗ neut darauf hinzuweisen, was ich auch bereits in der Kommisston ge⸗ than habe, daß ich im Prinzip mit Herrn von Arnim darin einver— standen bin, daß man bei der Regulierung von Flußlaufen in der Regel von unten anfangen muß. Aber die Verhältnisse liegen doch im konkreten Fall anders. Herr von Arnim sagt: die Wirkung einer Thalsperre wird erst nach Jahren eintreten, weitere Thalsperren sollen erst ausgeführt werden, wenn die Erfahrungen mit der ersten Thal⸗ sperre feststehen. Meine Herren, es handelt sich nicht allein um Auf⸗ spelcherung von Wasser durch Thalsperren. Es soll doch in dem ganzen Gebiete durch kleinere und größere Wasser⸗Reservolrs Wasser zurückgehalten werden. Herr von Arnim hat, glaube ich, auch die Bedeutung der Zuführung von Schotter und Sand in die unteren Flußläufe erheblich unterschätzt. Je eher man diesen Mißstand be⸗ seitigen kann, um so eher ist es wahrscheinlich, daß eine Verbesserung der größeren Flüsse im unteren Lauf eintritt. Alle Kalamitäten, an denen die Anlieger der unteren Flußläufe leiden, sind zum theil auf

die Erhöhung der Flußsohle durch Zuführung von Schottermassen,

Sand u. s. w. zurückzuführen, vielleicht daneben auch auf unzweck⸗ mäßige Eindeichung. Vielfach liegt die Flußsohle schon höher als das an⸗ liegende Gelände, beispielsweise an der Elbe, der Oder und anderen Flüssen. Herr von Arnim unterschätzt meines Erachtens die Bedeutung dieses Umstandes erheblich.

Also ich kann erneut nur bestreiten, daß die Ausführung des schlesischen Gesetzes die Kalamitäten, die ich im weitesten Umfange an der unteren Oder, Spree und Havel anerkenne, vermehrt werden. Erneut gebe ich die Versicherung, daß ich, so lange ich die landwirth⸗ schaftliche Verwaltung führe, ernst bemüht war und bleiben werde, Abhilfe zu suchen und zu schaffen gegen die geradezu gemein und staatsgefährdenden Kalamitäten, welche an so vielen größeren Flußläufen, besonderz im Osten der Monarchie, bestehen. Die Ursachen dieser Mißstände zu erforschen, sie zu unterbinden, ist die Königliche Staatsregierung ernstlich und zwar so bald als möglich gewillt. Mit Fleiß ist jetzt über ein Jahr an solchen Plänen ge— arbeitet, die Betheiligten bei der Ausarbeitung der Pläne zugezogen, um Uebereinstimmung zwischen Staatsregierung und Betheiligten über das, was geschehen soll und kann, zu erzielen. Obgleich ich bei all den Anlagen, die in mein Ressort gehören, von Anfang an den Meltorations⸗ und Verwaltungsbeamten die Weisung gegeben habe, bei jeder Projektierung einer Meliorationsanlage mit den Be⸗ theiligten stets volle Fühlung zu unterhalten, obgleich die fertigen Vorlagen den Betheiligten vorgelegen haben, so ist doch heute noch vielfach Uneinigkeit unter den Betheiligten über das, was sie für richtig erachten, was sie wünschen. Die Staatgregierung soll die volle Ver⸗ antwortung übernehmen für die auszuführenden Anlagen, für die sehr erheblichen Aufwendungen aus Staatsmitteln und zu Lasten der Betheiligten, und für den vollen Erfolg der geplanten Anlagen. Der Herr Finanz ·Minister fordert mit Fug und Recht, daß für die Richtig⸗ keit der Anlagen die Betheiligten selbst mit die Verantwortung über⸗ nehmen dadurch, daß ihre Zustimmung zu den Anlagen erwirkt wird. Die betheiligten Ressorts sind fleißig bei der Arbeit gewesen, um die Vorlagen zeitig fertig zu machen. Der Herr Arbeits. Minister hat schon gestern ausgeführt, daß im Großen und Ganzen fast bei allen Plänen noch diese oder jene Prüfung oder eine Verhandlung mit den Betheiligten rückständig ist, daß darin der wesentliche Grund liegt, daß nicht schon in diesem Landtage die Vorlagen eingebracht sind. Daß geholfen werden soll, dafür ist bei allen betheiligten Ressorts der gute Wille vorhanden. Es soll funditus geholfen werden, nicht halbe Maßnahmen dürfen ergriffen werden. An den Landtag müssen Vorlagen gelangen, von denen bei den Betheiligten wie bei der Staatsregierung die Ueberzeugung vorhanden ist, daß sie nachhaltig und gründlich helsen werden. Unfertige Vorlagen können wir nicht einbringen. Sämmtliche Vorlagen werden im Zusammenhang gebracht werden, damit der Landtag einen Ueberblick über die gesammten Pläne, über das, wie ich es bezeichne, große wasserwirtbschaftliche Programm bekommt. Sie haben dann das Recht, anzunehmen, oder abzulehnen, im Ganzen oder in Theilen. Wie sich die Staatsregierung demnächst zu Ihren Beschlüssen stellen wird, welche Folgerungen sie aus einzelnen Ablehnungen ziehen wird, darüber jetzt schon Erklärungen von der König— lichen Staatzregierung zu verlangen, ist umsomehr unberechtigt, als die Staattzregierung noch nicht in der Lage ist, solchen Beschluß ihrerseits zu fafssen. Muthmaßungen Ihrerseits über den demnächstigen Beschluß der Königlichen Staatzregierung sind unberechtigt und verfrüht. Herr von Arnim stützt aber seine heutigen scharfen Angriffe lediglich auf solche Vermuthungen. Die Angriffe des Herrn von Arnim sind nach meiner Ansicht unsubstantiiert, weil sie theils auf falschen Vorauk— setzungen und zum theil in wesentlichen Punkten auf Muthmaßungen beruhen.

Abg. von Neumann: Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat gestern gesagt, daß die Regulierung der unteren Sder von der Kanalvorlage nicht trennbar sei. Der Minister fagt, daß eg sich früher um Regulierungen gehandelt habe, jetzt handele es sich um Beseitigung der Hochwassergefahren. Das ist im Grunde doch datzselbe. Von der Zurückhaltung des Geschiebes haben wir unten nicht viel; es werden noch immer große Mengen von Sand nach unten geführt werden. Es muß aber auf jeden Fall eine Regullerung von unten nach oben vorgenommen werden. Wir haben schon einmal eine Regulierung umgekehrt gehabt durch die Anlage von Buhnen. Damals wurde uns der Werth der Buhnen technisch bewiesen, und doch hat die Landwirthschaft nachher den Schaden gehabt. Wagz haben diese Thalsperren bier für einen Zweck be den großen Waffermassen, die beim Hochwasser an einem Tage herabstürzen? Wir an der unteren Oder können uns mit Recht darüber beschweren, daß jetzt wieder eine Regulierung von oben angefangen werden soll. Die Noth der unteren Anlieger wird immer größer, sie ist viel größer, als man glaupt. Eine Gemeinde? kat infolge der Ueber⸗ schwemmungen schon jwei Millionen Schulden machen müssen. Die Gemeinde hat an Zinsen, Sieuern 2c. jahrlich 130 096 ½ς aquftjubringen; sie muß außerdem 8 h0 M Melioraftons- beiträge pro 23 bejahlen, ohne daß etwas gegen die Ueber. schwemmungen geschleht. Wir wünschen eine Garantie dafür, daß mit der Regulierung der Oder planmäßig vorgegangen wird. Paß Oderhruch versandet immer mehr. Die Hegierung sollte dafür sorgen,

daß diese Schöpfung des großen Königs erhalten bleibt. Wir

wünschen gleiche Behandlung mit anderen Landegtheilen und ver—

doch zu stande kommen.

langen, daß die Regierung uns recht bald eine Vorlage flir die untere de un g N , 6 6

5 e unseren Antrag an; Gesetz wird Die weitere Berathung wird vertagt. Nöog, , ,. J ve ster nicht p, n n r. e, daß dieser vielmehr gestern thatsächlich die Re⸗ ulterung der unteren Oder als untrennbar von der Kanglyorlage kuh habe. Er freue sich aber, aus , , b nn , entnehmen ju können, daß die Regierung die Annahme der Kanal—⸗ vorlage nicht mehr zur Vorbedingung für alle künftigen Wasser⸗ vorlagen mache. ö ;

Schluß 4 Uhr. Nächste Sitzung Sonnabend 11 Uhr. ert etzung der abgebrochenen. Berathung; Gesetzentwurf, etreffend das Ruhegehalt der Küster und Organisten; Antrag

Kropatscheck, betreffend die Zulage für Oberlehrer.)

Literatur.

Jäger⸗Erlebnisse gus Krieg und Ferie den. Heraug— gegeben vom Vorstand des Vereins alter Garde⸗Jäger zu Berlin zum Besten der Unterstützungskasse des Vereins. Verlag von J. Neumann in Neudamm. Preis: geh. 2 50 A, geb. 3 MS, Luxusausgabe 5 S0. Der Gedanke des Vorstandes, die Kriegskameraden von 1870/71 auf— zufordern, eigene Erlebnisse aus jener denkwürdigen Zeit niederzu⸗ schreiben und zwecks Veröffentlichung in vorliegendem Sammel · buch zur Verfügung zu stellen, war ohne Zweifel ein glücklicher. Es ist dadurch ein bleibendes Erinnerungswerk geschaffen worden, welches bei aller Anspruchslosigkeit in seinen theils ernsten, theils humorvollen Stimmungsbildern in Prosa und Poesie wirkungg“ voll die Leiden und Freuden des Krieges schildert und dem Leser selbst erlebte ähnliche Situationen und Begebenheiten ins Gedächtniß zurück⸗ ruft. Die einzelnen Beiträge legen beredtes Zeugniß davon ab, welchen hohen Werty treue Kameradschaft und der Sinn fester Zusammen—

ehörigkeit in einer Truppe für die Leistungsfähigkeit derselben hat. Fig Erinnerungsbilder erscheinen wohl geeignet, das Band der Zu · sammengehörigkeit innerhalb der grünen Farbe“ noch fester zu knüpfen und die Nachkommen jener Kämpfer, deren Erlebnisse sie schildern, aufzumuntern, etz ihnen gleich zu thun an Pflichttreue, Opfermuth, Entschlossenheit und Findigkeit in allen Lagen deg militärischen Lebens. Die letzten zwanzig Jahre deutscher Literatur geschichte (1880 1900). Im Abriß dargestellt von Emil Thomagt. Zweite, durchgesehene Auflage. 136 Seiten. Verlag von Walther Fiedler, Lespzig. Preis geh. 1,60 S Das vor liegende, zu Anfang dieset Jahres in erster Auflage erschienene Werk enthält treffende, scharf umrissene Charakterbilder von mehr als 250 zeitgenössischen Dichtern Deutschlands und Oesterreichs, die in, ihrer Gesammtheit dag ganje literarische Leben der Gegenwart widerspiegeln. Der als Redakteur der „Internationalen Literatur- berichte und Herausgeber des. Schriftsteller und Jour /alisten. Kalenders bekannte Verfasser hat überall das Kennzeichnende im Schaffen des Ein⸗ zelnen hervorgehoben und bietet auf diese Weise eine Uebersicht der neuesten Literatur, die er in folgendermaßen geordneten Gruppen zur Darstellung bringt: Die Romanciers der alten Schule; Die grofen Novellisten der 70er und 80er Jahre; Die Formtalente der alten Schule; Lyriker und Epiker der 70er und 80er Jahre; Die neuzeitlichen Romantiker; Die Dichter mit dem ‚Erd⸗ geruch; Die Kulturnovellisten; Die Dichter Archqãologen; Die Dramatiker der alten Schule; Die sogenannten Lustspieldichter; Die Uebergangstalente; Vaganten und Spielmänner; Die Gold schnittlyriher der 80 er Jahre; Die Beschaulichen; Die Behag⸗ lichen; Die Dichter der Vekadenz; Die Marlitt und ihre Schule; Die Jüngstdeutschen; So zialistische Lyriker; Die Nationalen; Die großen neujeitlichen Erzähler; Realistische Erzäbler; Die Unter haltungstalente; Die Feuilletonisten; Die Industriellen; Die dra— matischen Hauptmänner der Gegenwart; Dle kleineren Dramatiker der Neuzeit; Tendenzfrele Lyriker der jüngsten Zeit: Polemische und philosophische Dichter; Die Amazonen des Geistes; Artisten, Sym bolisten und Unverstandene; Nationale Jungösterreicher. Vag Buch, welches auch die deutsch,österreichische Literatur umfassend be— rücksichtigt, dürfte als eine Ergänzung unserer Literaturgeschichten, von denen die meisten da aufhören, wo der Verfasser einsetzt, Vielen willkommen sein.

Im Verlage von Fr. Bahn zu Schwerin i. Meckl. erschien in vierter verbesserter und vermehrter Auflage: Wie reist man in Oberbayern und Tirol?“ Ein Buch zum Lust, und Planmachen von Professor Dr. Karl Kinzel, mit fünf Stadtplänen und einer Karte (Preis 2.40 S6). Das bereits früher besprochene kleine Werk bietet eine jweckentsprechende Ergänzung anderer Reisehandbücher, ge— stattet jedoch auch eine von solchen unabhängige Benutzung. Ber Grundgedanke des Buches ist der, das Reisen nach jenen schönen Alpenländern möglichst genußteich und wohlfeil zu gestalten. Eine Reihe praktischer Winke für bie Reisevorbereitung sowie Angaben der besten Reiserouten bilden die Einleitung. Baran schließen sich Schilderungen von Land und Leuten, Angaben über preiswerthe Gast⸗ höfe und ähnliche Fingerzeige: alles in gefälligem Erzählerton, der den Jabalt gleichzeitig zu einem interessanten Lesestoff gestaltet. Die neue Auflage nimmt noch besondere Rücksicht auf die gegen— wärtigen Passionsspiele in Oberammergau und enthält auch in dieser Beziehung nützliche Hinweise. Im nämlichen Sinne verfaßt ist das ebenfalls in neuer Bearbeitung im obengenannten Verlage er— schienene Handbuch desselben Autors Wie reist man in der Schweißs, (mit 4 Stadtplänen und 3 Karten; Pr. 2 Mt). Auch sein Zweck ist, dem Reisenden bei mäßigem Aufwand an Kräften und Geldmitteln einen vollen Genuß der großartigen Natur des schweizerischen Alpenlandes zu erschließen.

Fortbildungsbuch für Stenographen. Anweisung zur

ründlichen Einübung der vereinfachten Stenographie (Cinigungs—

e. Stolje⸗Schrey) durch Selbstunterricht in Fortbildunga und Uebungskursen, sowie in Vereinsübungen. Bearbeitet von F. W. Kaeding, geprüftem Lehrer der Stenographie. Erster Theil? Ver Fertbildungsunterricht. Siebente Auflage. Verlag von E S. Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung in Berlin. Preis Lb0 A6é Der vorliegende 84 Seiten umfassende eist? Theil diefes Bucht, soll das Bindeglied sein zwischen dem Anfängerkursus und den Schnellschreibübungen der Uebungskurse und der Vereine. Die Schüler sollen hierin nicht nur zu der nöthigen Selbstaͤndigkett und zur Befähigung für die eigene Weiterbildung angeleitet werden, sondern auch mit der erhöhten Leistungsfähigkeit ein regeres Intereffe ewinnen. Die Verwendung des praktisch angeordneten Hucheg ist ver⸗ i gedacht, je nachdem es dem Selbstunterricht oder den Fortbildungs⸗ kursen dienen soll, und es ist dies in einfacher, leicht faßlicher Weife dar⸗ gelegt. Der Stoff ist auf 15 Abende mit je 16. bis 2stündigem Uebungsunterricht berechnet, wobei der Bearbeiter durch Wechsel der Wiederholungen, der Kürzungsübungen und der Diktate, der einzelnen Destimmungen und Schreibweisen einer Ermüdung des Schülers vor⸗ zubeugen gesucht hat. Als Endnel des Fortbil dunggunterrichts ist die Erlangung der vollständigen und sicheren Schriftbeherrschung und einer Schrelbgeschwindigleit. (lediglich unter Anwendung der Schulschrift von 100 bis 120 Silben in der Minute in Aussicht genommen.

Sandel und Gewerbe.

(Aut den im Reichsamt des Innern zu sam men gestellten Nachrichten für Handel und Industrie“)

Russischer Wollhandel im Februar und März 1900.

In einem längeren Artikel über den Wollhandel auf dem Welt— markt im Februar und Mär d. J. bemerkt der Rufsische Finanj⸗ erold' zum Schluß, daß die bschwächung der Notterungen auf den ondoner Wollauktionen auch auf den russischen Marit eingewirkt babe. Dieselbe wäre wohl. intenstver gewesen, wenn die' Vor⸗

raͤthe an Wolle größer gewesen wären. Die Umfätze waren nicht

merkt len. daß er den Minister nicht

boten einen Rubel mehr als im Vorjahre. Für später lie serr e pussische ungewaschene Schafwolle betrug der Preis 350-416 Rh

Im Laufe des Monats März wurde nur ein Äbschluß auf 500 Puh

russischer ungewaschener Wolle zum Preise von 380 Rbl. und ein Lieferungskontrakt auf 500 Pud traängwolgascher russischer ge⸗ waschener Schafwolle zu 3,715 Rbl. bekannt. In Rostow am Don war zu Anfang Februar die Stimmung sehr fest; zum Schluß aber schwächten sich die Notierungen für Wolle um etwa 1009 ab. An Wolle der Herbstschur wurden 5600 Pud zum Preise von 735 —7 50 Rbl. verkauft. In Moskau war Wolle sehr sest doch wurde wegen Mangeltz an Waaie wenig gehandelt. Die Preife waren folgende: Duhebad wurde notiert zu 8 326 Rbl., schwan, graue Buchara. Wolle der Herbstschur zu 5.69 5 Rble, ebensolch. welße zu 7,25 —= 7.50. Rbl., vorjährige Schafwolle zu 5 50 565 Rb. Die bevorstehende Schur bietet in Qualität und Quantität gute Autssichten, da der Winter im allgemeinen nicht ungünstig gewesen ist; man erwartet ungefähr 100 000 Pud mehr Wolle, als im vorigen Jahre. (- Russischer Finanz Herold.)

Spanien.

Zolltarifierung gestanzter Stahlbleche. Spanien hat einen nicht unerheblichen Bedarf an Schaufeln aus gestanztem Stahl- blech, die in Bergwerken und im Eisenbahnbetriebe verwendet un) in bedeutenderen Mengen von den Rio⸗-Tinto⸗ Bergwerken und der spanischen Nordbahn bezogen werden. Hauptbezugequellen waren Großbritannien und Deutschland, die theils die Schaufeln völlig fertig, theilz die zugeschnittenen Bleche dazu lieferten. Die Welter = verarbeitung dieser Halbfabrikate fand in spanischen Fabriken statt. Sie wurden bisher nach Nr. 43 des Zolltarifs Höchstsatz 1660, Mindestsatz 13 Pesetas für 100 kg verjollt, sollen aber nach elner Entscheidung des General-Zolldirektors vom 4. Mai d. J. wie fertige Fabrikate gemäß Nr 59 des Tarifs Höchstsatz 38,0, Mindestsaz 32 Pesetaz für 100 kg verzollt werden. Dadurch wird die Ein fuhr der Halbfabrikate unmöglich gemacht. Das Rohmaterial, ge⸗ stanztes Stahlblech, das in Spanien nicht in genügender B schaffen— heit hergestellt wird, dürfte aber auch in Zukunft aus dem Außlasde bezogen werden, obwohl es dem spanischen Fabrikanten, der für die Abfälle keine Verwendung hat, theuer zu stehen kommen wird. Der Bedarf wird hauptsächlich der billigeren Preise wegen in Belgien, in zweiter Linie in Deutschland gedeckt werden, während Groß— britannien mit seiner theureren Waare nicht in Wettbewerb wird treten können. (Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Madrid)

Zolltarif⸗Entscheidungen.

Es unterliegen: . .

a. Knöpfe aus anderem Material, als Gold und Silber, für Stulpen oder Vorhemden, einzeln oder in ganzen Garnituren:

a. wenn sie mit unechten Steinen, Zöerrath, erhabener oder sonstiger Arbeit aus dem eigenen oder anderem Material versehen sind der Position 373 (Höchstsatz 18 Pesetas, Mindestsatz 15 Pesetas für das Kilogramm netto),

6. falls sie glatt oder einfach gestrei't sind der Position 378 (Höchstsatz 2,60 Pesetas, Mindestsatz 2 Pesetas für dat Kilogramm netto);

b. Knöpfe mit Posamenten der Position 378;

C. Knöpfe für die Anfertigung künst icher Blumen der Position 384 (Höchstsatz 15,50 Pesetas, Mindestsatz 12 Pesetas für das Kilo— gramm netto);

d. alle übrigen Knöpfe der Position 378 des Zolltariß;

e. Doppelknöpfe (gemelos) denselben Sätzen wie andere Knöpfe. Dat Waarenverzeichniß zum Zolltarif ist demqdemäß geändert (Erlaß des Finanz⸗Ministers vom 21. April 1900, Gaceta de Madrid vom 4. Mai 1900).

Begleitscheine beim Transport von Honig (Sucker saft). Die für die Beförderung von Zuckersaft (miel) im Ärtikel 12 des Zuckersteuergesetzes vom 19. Dezember 1899 (. Hand. Arch. 1900, Märzbeft J. S. 141) und im Art. 53 ff. des Zuckersteuer⸗Reglementz pom 2. Januar 1990 (ebenda S. 143 vorgesebenen Begleitscheine sind nur für künstlichen Honig (Z3uckersaft) und nicht für Bienenhonig nöthig (Erlaß des General. Zolldirektors vom 25. April 1900, Gaceta de Madrid vom 3. Mai 1900).

Transportsteuer. An Transportsteuer (og! „Hand. Arch.“ Maiheft 1900 1, S. 326) zahlen:

a. schwefelsaures Ammoniak, wie Dünger, nach Nr. 1 bejw. 8 und 8, des Tarifs für die Tonne in dec Schiffahrt J. bezw. II. und III Klasse 013, bezw. 2 und 2 Pesetas beim Löchen und O, 15 bejw.

Landgrenze 2 Pesetas beim Ausladen und 0 25 Pesetas beim Verladen.

b. Kaolin, gleichwie andere für Bauten, Kunst und Gewerbe be— stimmte Erden, nach Nr. 1 bezw. 4 und 4 des Tarife, für die Tonne in der Schiffahrt J. bejw. II. und III. Klasse 0 15 bezw. O50 und 0, 50 ,. beim Löschen und Verladen und in beiden Fällen bei der Beförderung über die Landgrenze 050 Pesetas (Erlasse des Finanz ⸗Ministers vom 3. und 5. April 1900.

Einfuhr nach der Schweiz in den Monaten Januar

bis April 1900. Januar bis April Waarengattung 1900 1899

d2 42 Petroleum, roh und Petroleumdestillate 209 835 19224 Schweineschmal 11063 106564 ĩ 1007636 1109 52 278 376 280 611 30 780 182 477 60 00 151 450 26 890 19 861

133 498 108 622

43926 38 605

39 262 32 580

hl h

453 085 455 582 (Schweizerisches Handelsamtsblatt.

Viehausfuhr aus den Häfen von Buenos Aires und La Plata im März 1900. Bestimmungsländer Rinder Schafe Pferde Maulthiere

10 308 48096 73 6.

75 1888 5671 96

240 4649 4 ö

280 1300

. k 10 . Deutschland... . i. 8

Zusammen . 10 3765 55 933 5767 6 Im Vergleich zum Vormonat hat hiernach die Ausfuhr von Rindern um rund 1600, diejenige von Schafen um rund 160 000 und diejenige von Pferden um rund 3009 Stück zugenommen; Maul⸗ thiere wurden zum ersten Mal aus Argentinien ausgeführt. Dlese, sowie auch fast die gesammte Pferdeausfuhr, sind für Kriegs jwecke

nach gin f bestimmt. (Nach einem Bericht des Kailserlichen General ⸗Konsuls zu Buenoz Aires.)

8 49 2 2

2 2 ,,,, ,,

sehr bedeutend. So wurde in Zarizyn nur ein Posten russischer gewaschener Schafwolle angeboten, der trotzdem nur wenig Interes land. Wolle von der Herbstschur, nach welcher ziemlich lebhast⸗ Nachfrage vorhanden war, fehlte im Handel vollstaͤndig; die Kaͤufer

Q 25 und 025 Pesetas beim Laden, bei der Beförderung über die

Gin fuhr nach Rio de Janeiro im Jahre 1899. Nach einer Veröffentlichung des Zollamts in Rio de Janelro . . 1 n der Einfuhr in diesen Hafen während des Jahres 1899, wie folgt:

Herkunftsland

Großbritannien... Deutschland .. nnn . rgentinien . Vereinigte Staaten

Zolspflichtige Zollfreie Waaren Werth in 1000 Milreis 88 812415 5 394 560 23 580 819 1513538 23 217129 329 343 20 964903 328 417 17 866616 306 327 14 467 712 4410 12 883 110 41 422 8 893 784 687 251 5 806770 24 351 ö . 2 058900 320 ö 1076741 1600

Zusammen einschließlich aller anderen Länder

Canada.

Zollbehandlung von Maschinen für die Rübenzucker⸗ fabritation. Alle zur Herstellung von Rübenzucker beslimmten Maschinen, wie solche in Canada bisher nicht hergestellt werden, können in Zukunft daselbst zollfrei eingeführt werden.

Handel Tientsins im Jahre 1899.

Der Werth des Gesammthandels von Tientsin betrug im Jahre 1899 87732 990 altwan Taels 263 196 000 S Jeien 2967 0090 Haikwan Taels 214 523 000 υ½ im Vorjahre. Die Nettoeinfuhr fremder Herkunft belief sich auf 39 236 0060 Taels gegen, 32 79 000 Taelg im Jahre 1858 und die Augfuhr auf 15 701 000 Taels gegen 12094 950 Taels im Jahre 1898.

Unter den fremden Einfuhrartikeln behalpteten Baum woll-: waaren den ersten Platz. Die amerikanischen Drills und Betttuche erfreuten sich eines stetig zunehmenden Absatzes, während die englischen Fabrikate mehr und mehr vom Markt verdrängt wurden.

Wollwagren, in denen deutsche Fabrikate sich einen bescheldenen Platz gewahrt haben, boten einen weniger günftigen Absatz als Baum. wollwagren, da sie in Nord. China nicht alt Bekleidung artikel für die große Menge des Volkes gelten.

In Farbstoffen beherrschte die deutsche Industrie fast . das Feld und zog einen reichen Gewinn aus diesem

eschaft.

Als ein weiterer deutscher Artikel erfreuten sich Nähnadeln einer dauernden Beliebtheit, während daz Geschäft in Knöpfen . und Phantasieknöpfe) durch die Konkurrenz böhmischer

abrikate, welche sich der chinesischen Geschmackgrichtung besser an— zapassen wußte, stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Die Einfuhr von Eisenbahnmatertalien ist seit 1895 stetig in die Höhe gegangen, während die Einfuhr von Maschinen und Bergwerksgeräthen gegen das Vorjahr sich gleich blieb. An beiden Gruppen sowie an der Einfuhr von Metallwaaren überhaupt war die deutsche Industrie nicht in einem ihrer Bedeutung ent. sprechenden Umfang betheiligt.

Der zunehmende Verbrauch von Petroleum kam allein dem russischen Petroleum zu Gute, während amerikanisches und Sumatra— Petroleum in ihrem Einfuhrwerth ungefähr um die Hälfte gegen das Vorjahr jurückgingen. Dem steigenden Konfum an Petroleum ent- sprach auch der erhöhte Bedarf an Lampen und Lam pen“ theilen, in welchen Artikeln die deutschen Fabriken kaum im , werden, mit den spottbilligen japanischen Waaren Schritt zu halten.

In Zündhölzern hat die seit Jahren zu Tage getretene Ver— schiebung zu Gunsten Japans angehalten.

Die Einfuhr von Zucker nach Tientsin stieg von 2 857 169 Taelz im Jahre 1898 auf 3527 524 Taels im Jahre 1899 und erfolgte von Formosa, Hongkong und Swatow her.

Von den übrigen Einfuhrartikeln, zu denen der deutsche Markt beisteuert, sind noch zu nennen: Zement (89 858 Taels), Zimmer⸗ uhren (83 752 Taels), Taschenuhren (69 002 Taeli y, Gold. und Silberdraht (35 867 Taels), halbseidene Bänder 371 430 Taels), Tafelglas (3239 995 Taels, Glaswaaren (54 855 Taels), Lichte (60 178 Taels) und Seifen und Parfümerien (73 455 Taelsj.

Unter den Ausfuhrartikeln erreichte die Schafwolle eine außerordentlich umfangreiche Exportziffer, welche diejenige des Vor— sahres um rund 120 000 Pikuls überragte. Die in Tientsin ge— handelte Wolle ist ein grobes, mit Haaren gemischtes Produkt von geringer Güte, welche bauptsächlich nach den Vereinigten Staaten von Amerika abgesetzt wurde. Kameelwolle stand im Jahre 1899 in starker Nachfrage und erzielte gute Preise. Nach Ziegenhaaren war die Nachfrage gerade groß genug, um die heimischen Lager vor Ueberfüllung zu schüͤtzen.

Ziegen felle wurden in großer Menge (1 743 006 Stück) auf- geführt. Hauptkäufer waren die Vereinigten Staaten von Amerika. Rindshäutze bildeten einen neueren Gxportartitel Tientsins und bahnten ein bescheidenes Geschäft an.

Borsten erfreuten sich einer wachsenden Beliebtheit und wurden sowohl nach New York als auch nach London und Hamburg abgesetzt. Roßhaagre zeigten in den letzten Jahren eine gleichmäßige Steigerung der Ausfuhr. Am Schlusse der Schiffahrt war der Vorrath zu Hwoben Preisen völlig geräumt. Das Geschäft in Federn fand bei den Exporteuren kein sonderlichez Interesse. Absatzfähig blieben Reiher⸗ federn, Trappenfedern und die plötzlich beliebt gewordenen Federn des Argus fasans.

Für Rauchwaaren lag der europälsche Markt im Jahre 1899 anhaltend ungünstig. Eine Ausnahme machten allein Zobeffelle, nach denen eine lebhafte Nachfrage bestand.

Die von Tientsin verschifften Stroh bänder sind zum größten Theil glatte Geflechte und erfreuten sich einer lebbasten Nachfrage.

Die Ausfuhr yon Jute war wegen der Wirren in Mansta be— deutender als sonst. Sa der Bedarf erst in vorgerückter Saison dringend wurde, war eg nicht mehr möglich, größere noch im Lande befindliche Vorräthe herbeijufchaffen und zur Ausfuhr zu bringen.

Im Einklang mit dem vergrößerten Warn, er feh ist auch der Schiffs verkehr im Jahre 1599 ein außerordentlich lebhafter ge— wesen. Die Anzahl der zollamtlich an. und abgemeldeten Henle? belief sich auf 827 von 77s 607 Reg. -Tons gegen 624 von Bod 456 Reg. Tons im Vorjahre und die Zahl der Segler auf 15 bon 13 275 Reg. -Tong gegen 21 von 186267 Reg Tons im Jahre 1398. Führend sind die chinesischen und englischen Schiffe geblieben; diesen folgte in weitem Abstande die japanische, sväter die deutsche und sodann die norwegische Flagge. (Fach einem Bericht des Kaiser⸗ lichen Konsuls in Tienisin.)

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Kokz !. an der Ruhr und in Oberschlesten. n der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 15 722, nicht recht⸗ nn , . d 8. d ö stellt 967 ö !. n Qberschlesien sind am 8. d. M. geste nccht recht⸗ zeitig gestellt k Wagen. ;

Probuktenbörse. Berlin, den 9. Juni.

Die amtlich ermittelten Preise waren (p. 1000 kg) in Mark: Weihen, märkischer 58 g Iögho ab Babh, do, 76] g 1655 bis 50 ab Bahn, Normalgewicht 755 g 15556 Abnahme im laufenden Monat, do. lbb. 265 - 156 - I66,560 Abnahme im Jul, do. 160,26

bie 150 1160,25 Abnahme im September, do. 160 75 - 160 50 bis . Abnahme im Oktober mit 2 M Mehr. oder Min derwerth. er.

Roggen, märkischer 154 B., 153 G., Normalgewicht 712 149, 75 - 149,59 = 149,75 Abnahme im Jull. do. e m, l ,,. Abnahme im Seytember, do. 14775 147,25 147,50 Äbnahme im Oktober mit 1,50 M Mehr. oder Minderwerth. Fester.

Hafer, pommerscher, maͤrkischer, mecklenburgischer feiner 152 bis 158, pommerscher, märkischer, mecklenburgischer, westyreußischer, vosener, . w ,,. . . ab Bahn,

ormalgew g 254 134350 —– 13425 Abnahme im Jull mit 2 4M Mehr oder Minderwertb. Fest. z ö

Mait, Amerik. Mixed 120 - 122 frei Wagen. Höher.

Wei zenm ehl p. 100 kg) Nr. 00 19,40 21,99. Fest.

Roggenmehl (p. 100 Kg) Rr. 0 u. 1 20 21, 20, do. 20, 10 Abnahme im Jult, do. 20 Abnahme im September. Fest.

Rüböl: Umsatzlos.

5 ö mit 70 M Verbrauchtabgabe ohne Faß 49, 80 frei J 2

Berlin, 8. Juni. Marktpreise nach Ermittelungen det Königlichen , , 1 und niedrigste Preife. Per Doppel tr. für: Weizen, gute Sorte 16,45 M; 15, 42 M4 Weizen, Mittel Sorte 15 39 ; 15,365 S Weizen, geringe Sorte 1533 4 16,30 M = Moggen, gute Sorte 15,55 An; 15.23 M Roggen, „titel Sorte 15,21 6; 15,19 ,, Roggen, geringe Sorte 15,17 M; 15.15 ½ Futtergerste, gute Sorte 14, 80 M; 14,30 4 X Gerste, Mittel Sorte 1420 S; 13,20 S, =. Gerste, geringe Sorte 13,50 6; 13,10 6 Hafer, gute Sorte 165, 89 ; 15, 20 40 W Hafer, Mittel, Sorte 15, is „; 14,56 M . Hafer, geringe Sorte 1440 M; 13,90 M Richtstro0h 7, 50 ; 6,82 M Hen 10,260 „M; 62) Erbsen, gelbe, zum Kochen 4000 4; 25,90 Speisebohnen, welße, 45,50 S; 20,00 /. Linsen 000. 6; 30,00 M Kartoffeln 8 00 MS; 6,090 Kindfleisch von der Keule 1 1,60 ; 1,20 S dito Bauchfleis

chweineflelsch J kg 1,0 R; kT 9h! g mmelfleisch 1 Rg 1,50 A; : Ho , = Gier? 66 Stud 3 MS; 140 Æ Aale 1 kg 2, 0 Sp; 1,600 M Hechte 1 kg 2, O Sp, Barsche 1 Eg 1,60 A; 0,80 Mƽ Schleie 1 h A6; 1,20 60 Bleie 1 kg 1,40 M; 0,89 M Krebse 60 ück 1200 ; 3,00 ) Ab Bahn. F) Ab Bahn und frei Wagen.

Berlin, 8. Junt. Bericht über Speisefette (von Gebr. Gause). Butter: Das Geschäft war in dieser Woche ruhiger und die Zufuhr etwas größer, sodaß eine Preisermäßigung von 4 4 eintreten mußte. In Landbutter ist wenig Geschäft. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genoffenschafts butter fa Sualstät W. M, do. IIa Qualität S9 AM, Landbutter nominell. Schmalz: Die heutigen Notierungen sind: Cholce Western Steam 43,00 S, amerikanisches Tafelschmalz 45 —– 46 S6, Bersiner Stadtschmal; 46 , Berliner Bratenschmalz 47 48 , e anl. Fett 38,50 M Speck: Notierungen nominell bei trägem Geschäft.

Nach einer Mittheilung des Sekretariats der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin sind den Aeltesten der Berliner Kauf⸗ mannschaft von zuverlässiger Seite beachtengswerthe Notizen über russische Kredit und Rechtsverbältniffe zugegangen, welche im Sekretariat, Neue Friedrichstr. 51/52, an den Werktagen zwischen 9 und 3 Uhr eingesehen werden können.

Der Internationale Verband der Blech⸗-Emaillir— werke beschloß in seiner heute hier abgehaltenen Generalversamm⸗ lung, mit Rücksicht auf die vorliegende Heschäftigung die bisherigen Verbandspreise beizubehalten. Die Herbstyersammlung soll in Paris abgehalten und darin die Preisstellung für das Winterquartal fest⸗ gesetzt werden.

Wie aus dem Geschästsbericht der Ostpreußischen Land- schaftlichen Darlehns-Kasse zu Königsberg i. Pr. hervorgeht, betragen die Gesammtumsätze des Jahres 1599, 1h00 in Bebet und Credit 179 112 639 gegen 187 159 018 M im Vorjahre. Der Reingewinn beläuft sich auf 194 980 46, d. i. 7E o/ des Stamm- kapitals von 2700 000 νν, und wird dem eigenthümlichen Fonds der Laadschaft und dem Reservefonds der Darlehngkasse zu gleichen Theilen überwiesen. Hierdurch wächst der letztere auf 172 750 M an.

W Vom oberschlesischen Eisen. und Zinkmarkt berichtet die „Schles. Ztg.: Wenn auf dem Eisenmarkt neue Geschäfte auch nicht abgeschlossen wurden, so gingen doch die Ordres für Auftragt⸗ erledigungen nach den Feiertagen in vermehrter Zahl ein und zeugten pon einer erneuten Belebung der Eisenentnahme. Die Zuversichtlich—⸗ keit der Großhändler ist die gleiche geblieben, und auch der Klein⸗ handel ist jetzt bemüht, ga ich viel Eisen von den Werken heran⸗ zuziehen. Bie verspätet gufgegebenen Ordres sind nun natürlich dringend geworden und können vielfach in den vorgeschriebenen Fristen nicht erledigt werden. Für Feineisen insbefondere werden Lieferfristen von wei bis vier Monaten gefordert, aber auch für die Grobstrecken liegt Arbeit zur Genüge vor. Bestände sind nicht vor⸗ handen, ebensg sind bis jetzt nirgends Abbröckelungen in den Ro⸗ tierungen für Fertigwaare und Halbzeug zu verzeichnen. Die über seeische Konkurrenz hat sich bisher nicht fühlbar gemacht, und die Ausfuhr dorthin ist bei lohnenden Preisen gleichmäßig befriedigend geblieben. In Rohzink haben irgend welche Äbschlüffe nicht stattgefunden.

Wie wir dem Direktionsbericht der Westdeutschen Ver—⸗ sicherungs⸗Aktien⸗Bank in Essen entnehmen, betrug die am Jabresschluß 1899 in Kraft befindliche Versicherungsfumme 1996106 767 S, d. i. 180 234 481 S½ς mehr als 1898; die Prämien. einnahme stellt sich mit 3278 674 M um 393 811 6 höher als im Vorjahre, die Prämienreserve für eigene Rechnung mit „78593 M um 116706 M höher als im Jahre 1898. Die Jahresrechnung schließt infolge ungewöhnlich zahlreicher Brandschäden mit einem Verlust von 34 580 M, welcher von dem Digposttionsfondg für be⸗ sondere Fälle getragen wird, und es sollen dem letzteren Fondtz 48 0090 behufs Zablung einer Dividende von 24 A auf die Altie 4 0so der Baareinzahlung entnommen werden.

In der außerordentlichen Generalversammlung der Aktionäre der Bergwerksgesellschaft Hibernia' vom 8. d. M. wurde einstimmig beschlossen, das gesammte Bergwerkseigenthum der Gewerkschaft Ver. Deutschland? und der Gewerkschaft Reichskanzler. gegen Gewährung von je 700 000 S neuer Aktien der Gesellschaft und 3350 Kuxe der Gewerkschaft „Deutscher Kronprinz“ gegen Gewäbrung von nom. 133 000 „S neuer Aktien

zu erwerben, sowie das Grundkapital der Gesellschaft um nom.

1 600000 S Aktien zu erhöhen.

Danzig, 9. Juni. (W. T. B.) Die Einnahme der n , ,. Gisenbahn betrug im Monat Mail 1900 nach vorläufiger . . 186 000 S gegen 197 000 M nach vorläufiger Fe m Mai 1899, mithin

stellung weniger 11 000

elektr., und Kleinbahn fel 1b ho, Dberfchlesisch⸗

Bankaltlen 115,26, Emaillllerwerke Sllesia⸗ 164 50, Schles. EGlertr. e. obe selessseiñ Iitt. A. 2 do. 38 56 B.

Wollmarkt. Der weitere Verlauf war träge; die Preise zeigten sich durchweg weichend. Feine Rückenwãschen 106 * 165 * 2 ringere 5 —8 S niedriger. Schweißwollen 5—7 „S6 niedriger gegen 3 Mittelwollen erschienen bellebter und erreichten nahezu die Preise des Vorjahreg. Käufer aus Sachsen und vom R 96 waren am thätigsten; das Augland bekunden größeres Interesse.

Magdeburg, 8. Juni. (KB. E. B.) ZJucerbericht. Kornzucker exkl. 88 o,. Rendemen . geanu exkl. 8 os9 Rendement —. Geschäftzlos. Brotraffinade J. —. Brotraffinade II. - —. Gem. Raffinade mit . ——. Gem. Melis IJ. mit Faß —— Fest ohne Angebote. ohzjucker J. Pro⸗ dukt Transito f. . B. Hamburg pr. Juni 10,92 Gd., 10,97 Br., pr. P 1109 bez., 10,374 Gde. pr. AÄuguft 11,oͤß bez, Il, 77 Br., vr, Oftober. Dejember 50 Gd., g. 55 Br., pr. Januar Mär d, 724 Gd. 9,77 Br. Stetig. Wochenumsatz 68 006 Ztr.

Frankfurt a. M., 8. Juni. [K. X. B.) Scluß⸗Kurse. dond. ,. 204425, Pariser do. 81, 225, Wiener do. 83, 283, 30/9 Reichs. A. S7, 90, zo / Hessen v. 96 83, 20, Italiener 94,70, 3 o/ port. Anl. 25, 10, H ö / amort. Rum. 92,20, 4 i rufs. Kons. g9, 30, oM Raff. 1894 98, 0, goso Spanier 700, Kon, Für! Unif, Eqgppter —, 5 0, Mexikaner v. 1599 98, 00, Reichs bant 159, 99, Darmstädter 136, 8, Bigkonto Komm'. 183,30, Dresdner Bank 164,709. Mitteld. Kredit 112,30, Nationalbank f. D. 137,40, Oest. 96. Bank 125.00, Oeft. Kreditakt. 221,90, Adler Fahrrad 170,30, A 3 Elettrizttät 239. 00, Schuckert 212. 16, Höchst. Farbwerke 375.00, Bochum Gußst. 228.70, Westeregeln 208, 0M, Laurahntte 242, 00, gom- barden 28 Lö, Gonttarbbahn 145 30, Heltteimeerb. e os, Bra sern, Diskontobank 116.00, Privatdigtont 45.

. Soj ie tät. (Schluß.) Desterr. Kredit ⸗Aktien 221,90, Franzosen 141,50, Lomb. . Ungar. Göoldrente , Gotthardbahn 140, 0, Deutsche Bank 196, 06, Vizk Komm. 183,20, Dregdner Bank Berl. Handelsges. ——, Bochumer Gußst. 226,50, Dort⸗ munder Union = = Gelsen kirchen 196,96, Harpener 208, 20, Hibernia Laurahütte 240 40, Portuglesen = —— Italien. Mlttelmeerb. = Schwerer Zentralbahn 146, 10, do. Nordostbahn 91, 00, do. Union 80, 99, Itallen. Möridionaur Schweller Simplonbahn 88 90, Mexifaner Italiener 94,76, 3 oso rr , m a,,. . 3 . .

Köln, 8. uni. (W. T. B. Rüböl loko 62,50, pr. 5. . 3 ;

res den, 8. Juni. (W. T. B.) 3 /o Sächs. Rente 83. 70, 345 o do. Staatzanl. da hd, Dresd. Stadtanl. v. 85 ga 00, Ang. deutsche Kred. 191 530, Berliner Ban Hregd. Kreditanstalt 120,10, Dregdner Bank 154,75, do. Bankverein , Leipziger do. = Sächsischer do. 131,60, Deutsche Straßenb. 147,00, Dresd. Straßenbahn 170. 09, Dampfschiffahrtg⸗Ges. ber. Glbe⸗ und Saalesch. 145 90. Sächsf Böhm. Dampfschiffahrts. Gef. ——, Presd. Ban-

gesellsch. 190,00. T. B.) Schluß ⸗Kurse. 3 0g

*. 1

Leipiig, 3. Juni. (W. Hächsische Rente 83,36, 34 so do. Ankeihe gä, 0, Desterreichische Banknoten 84, 40, Jeltzer Harafsin· und Solaröi⸗Fabrik 142,575, Mangfelder Kurxe 160900, Leipziger Rreditanstalt, Aktien 15325, Rredit⸗ und Sparbank ju Leipzig 120 00, Letpziger Bank- Attien 16800, Leipziger Hypothekenbank 113400, S chsische Bank⸗ zittlen. 135 6. Sach ich woden. Kreblt. Anstalt 37] gebe,; Baumwoll spinnerel · Aktien 172, 25, Leipziger Kammgarn ⸗Spinnerei⸗ Aktien 170 00, Kammgarnspianerei Stöhr u. Co. 155,00, Wern⸗ hzausener Kammgarnspinnerei Altenburger Attienbrauerei 215 Do, Zuckerrafftnerle Halle. Aktien 131,06, „Rette Veutsche Gib⸗ i lets Aktien 87,56, be,. Leipziger Straßenbahn 17400, eipziger Elekttrische Straßenbahn 11160, Thüringische Gasg⸗ Gesellschafts . Aktien 23709, Veutsche Spitzen⸗Fabrst 227, 00, Leipziger Elektrintätswerke 116,06, Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittei u. Krüger 142.75, Elektr. Kleinbahn im Mangfelder Bergrevier 89, 00, Polyphon 15 0.

Bremen, 8. Juni. Raffinlertes Petroleum. Görse.)

Hamburg, 8. Juni. n, T. B.) Schluß ⸗Kurse. Hamburg. Kommerzb. 116565, Bras. Bk. f. D. 16200, Lubeck · Büchen 146 56, -C. Guano. W. 96 50, Privatdiskont 44, Damb. Packezf. 124,55, Nordd. Llovd 122,40 pr. Kassa, Trust Dynam. 3 0o/ Samb. Staatg⸗ Anl. 8440, 3 oo do. Staater. 96 90, Vereingbank 165,50, 6 o/ Chin. Gold. Anl. 10275, Schuckert Hamburger Wechslerbant 11480. Breslauer Diskontobank 115.50, Gold in Barren pr. Kilogr. 2790 Br., 2786 Gr., Silber in Barren pr. Kllogr. Sl, 85 Br., oSl35 Gd. Wechselnotlerungen: London lang 3 Monat 20539 Br., 2026 Gd, 20 285 ben., London kur; 20,45 Br., 20441. Gd, 20,43 bez., London Sicht 20,163 Br., 26, 431 Gd. V, 445 ber, Amsterdam 3 Monat 167,50 Br., 167, 05 Gd., 167,35 bei., Dest. u, Ung. BtpJ. 3 Mongt 883,30 Sr., 83, 00 Gd., S3, 20 bej. Paris Sicht 81,45 Br., Sl, 15 Gd., 81,28 bej., St. Petersburg Monat 213,15 Br., 212,865 Gd., 213, 90 bez., New Vort Sicht 421 Br., a 4.20 bei., New Jork 60 Tage Sicht 4, 171 Sr., 4,143 Gd., ; ej. Getreidemarkt. 152— russischer fest.

bank 57 8 90, Böhm. Rord

itz terdam 200, 15, Berl. Scheck 118,42, c 96 27, Napoleong 1928, = 97,76, tronen⸗

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. en, t 5 80 Minuten. Vormlttags. (g. T. B r. . un 4. Tr uten orm . 17 Ungarlsche Kredilaktien 714. 00, Desterreichĩsch 2 3. ranzosen 665,00, Lombarden 126,50, hn 480, 00, Desterr. serrente 97, 80, 40; ungar. Goldr * nleibe Ungar. Kronen. Anleihe arknoten 118,45

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