1900 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Jul 1900 18:00:01 GMT) scan diff

vurg, von Brandt, von Rieben, von Puttkamer, von Wittich, von Bosse, . von dem Bussche⸗ Ippenburg, sämmtlich im Kaiser Franz Garde⸗Grenadier⸗ Regiment Nr. 2, .

dem Leutnant Grafen von Wedel im Regiment der Gardes du Corps,

dem Leutnant Burggrafen und Grafen zu Dohna⸗ Schlobitt en, Adjutanten desselben Regiments,

den Leutnants . von Pfeil und Klein⸗-Ellguth und Freiherr von beide in demselben Regiment,

den Leutnants von Renouard, von Wobeser (Heinrich), von Mutius, von Hake, von Schütz, von Wietersh eim im ,,, ,, König Friedrich Wilhelm III. (. Brandenburgisches) Nr. 8,

dem Leutnant von Kietzell, Adjutanten beim Kommando

des Kadetten⸗Korps;

des saiser lich Kön ig lich österreichischen goldenen Verdienstkreuzes:

dem Fähnrich Freiherrn von Forstner, dem . von Bose,

dem Fähnrich von Ditfurth, . sämmilich im Kaiser Franz Garde⸗-Crenadier⸗Regiment Nr. 2;

des Kaiserlich-⸗Königlich österreichischen silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone: dem Feldwebel Schindler im 1. Garde⸗Regiment z. F., Registrator beim General⸗Kommando des Garde⸗Korps, dem Vize⸗Feldwebel Kuhlmann im Kaiser Franz Garde⸗ Grenadier⸗RKegiment Nr. 2, Schreiber beim General⸗Kommando des Garde⸗Korps, dem Feldwebel Kappe und ö dem Stabshoboisten, Musikdirektor Möller, beide im 1. Garde⸗Regiment z. F. den Feldwebeln Angermann, Bamberg, Paech, Röttger, Schmidt, Kucklick und Köhler, dem Feldwebel und Zahlmeister⸗Aspiranten Schmidt, den Vize⸗Feldwebeln Ziege, Wolff, Tzscheetzsch, Weller, Müller, . den Sergeanten Schilla, Langel, Große, Müller, Meuslich, Böhmer, Rave und Hoboist Hohenstein, saͤmmtlich im Kaiser Franz Garde⸗-Grenadier⸗Regiment Nr. 2, dem Stabshoboisten, Musiksirigenten Glasneck und dem Sergeanten Schulze . beide im Leib⸗Grenadier⸗Regiment König Friedrich Wilhelm III. (1. Brandenburgisches) Nr. 8B, dem Ersten Wachimeister der Leib⸗Gendarmerie Ribbe, dem Vize⸗Wachtmeister Verrin im Kürassier⸗Regiment Königin (Bommersches) Nr. Z und . zem Sergeanten Lau im Leib⸗Kürassier⸗Regiment Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1, beide kommandiert bei der Leib⸗ Gendarmerie, dem Wachtmeister Berendes, dem Stabstrompeter Lehm ann und dem Vize⸗Wachtmeister Vensler, sämmilich im Regiment der Gardes du Corps sowie dem Fußgendarmen Kops bei der 6. Gendarmerie⸗

Brigade.

odenhausen,

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

dem Secrsétaire Interprète bei Allerhöchstihrer Gesandt⸗

schaft in China Freiherrn von der Goltz den Charakter als Legationsrath zu verleihen.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht:

dem elsaß⸗lothringischen Landes angehörigen, Kaufmann

Karl Dürrenberger in Belgrad den Charakter als Kom⸗ merzienrath zu verleihen.

Dem bei dem Kaiserlichen General⸗Konsulat in Jokohama beschäftigten Vize⸗Konsul Dr. Boys ist auf Grund des 81 des Gesetzes vom 4. Mai 1870 in Verbindung mit 5 85 des Gesetzes vom 6. Februar 1875 die Ermächtigung ertheilt worden, in Vertretung des General-Konsuls bürgerlich gültige Eheschlleßungen von Reichsangehörigen und Schutzgenossen vorzunehmen und die Geburten, Heirathen und Sterbefälle von solchen zu beurkunden.

Bekanntmachung.

Wegen Prüfung des Bestandes der Bücherei des Kaiser⸗ lichen Patentamts werden in der Zeit vom 6 bis 18. August d. J. Bücher nicht ausgegeben werden.

Berlin, den 17. Juli 1900.

Kaiserliches Patentamt. In Vertretung: Robolski.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Direklor des Gymnasiums in Saarbrücken, Professor Dr. Julius Nelson zum Provinzial-Schulrath zu ernennen.

Gesetz, betreffend die Dienstvergehen der Beamten der Landes⸗Versicherungsanstalten. Vom 17. Juni 1900.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. ; verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Landtages, was folgt:

81. Auf die Dienstvergehen der bei den Versicherungsanstalten und ihren Organen im Hauptamt beschästigten Buregu⸗,

betreffend die Dlenstvergehen der nicht ri die Versetzung derselben auf eine andere Ruhestanß, vom 21. Juli 1852 (GesetzSamml. S. 465) mit den aus den nachstehenden Bestimmungen sich ergebenden Maß⸗ gaben Anwendung.

und beigedrucktem Königlichen

Fürst zu Hohenlohe.

Kanzlei und Unterbeamten finden die Vors riften des Gesetzes,

lelle oder in den

2. Die den Ministern und 4 Provinzialbehörden beigelegte

Befugniß zur Verhängung von Ordnungsstrafen steht dem

. des Vorstandes der Versicherungganstalt zu, jedoch

dürfen

nee Mark nicht übersteigen. e

die von ihm verhängten Geldbußen den Betrag von

gen die Disziplinarverfügungen findet innerhalb zwei

Wochen die Klage bei dem , m, statt.

In dem auf Entfernung aus dem Amt gerichteten Ver⸗

fahren tritt an die Stelle des Regierungs⸗Präsidenten der Vor⸗

sitzende des Vorstands der Versicherungsanstalt, an die Stelle der Bezirksregierung und des w der Bezirks⸗ ausschuß und an die Stelle des Staats⸗Ministeriums das Ober⸗Verwaltungsgericht.

Die Vertreier der Staatsanwaltschaft bei dem Bezirks⸗ ausschuß und dem Ober⸗Verwaltungegerichte werden vom

Minister für Handel und Gewerbe ernannt. Die Verhandlung

vor dem Bezirksausschuß und dem Ober⸗Verwaltungsgerichte findet im mündlichen Verfahren statt. Das Gutachten des Disziplinarhofs ist nicht einzuholen.

Das Verfahren kann mit Rücksicht auf den Ausfall der Voruntersuchung durch Beschluß des Bezirksausschusses ein⸗ gestellt werden.

4. Auf die bei den ger nc ener aanftalien und ihren Organen im Hauptamt beschäftigten Buregu⸗, Kanzlei⸗ und Unter⸗ beamten, welche Provinzlalbeamte sind, findet das Gesetz keine Anwendung. Urkundlich unter Unserer ö Unterschrift nsiegel. Gegeben Brunsbüttel, den 17. Juni 1900. (L. 8. Wilhelm. von Miquel. von Thielen.

Freiherr von Ham merstein. Schönstedt. Brefeld.

von Goßler. Graf von Posadowsky. Graf von Bülow.

von Tirpitz. Studt. Freiherr von Rheinbaben.

Ministerium für Landwirthschaft, Do mänen und Forsten.

Zur ordnungsmäßigen Durchführung der Volkszählung am 1. Dezember d. J ist eine möglichst rege Betheiligung der Beamten als freiwillige Zähler erwünscht. Mit Rücksicht hierauf ersuche ich, im Bereiche der landwirihschaft⸗ lichen, Gestüt⸗, Domänen⸗ und Forstverwaltung auf eine solche Betheiligung in geeigneter Weise hinzuwirken und den zur Uebernahme eines Zählamts geeigneten und bereiten Persön⸗ lichkeiten die erforderliche Diensterleichterung zu gewähren.

Berlin, den 4. Juli 1900.

Der Minister für , Domänen und Forsten.

Sterneberg. An die sämmtlichen Herren Ober⸗Präsidenten, den 4 Präsidenten des Königlichen Ober⸗-Landeskultur⸗ gerichts, den Herrn Präsidenten der Königlichen Ansiedelungs⸗ Kommission zu Posen, die sämmtlichen . Regierungs⸗Präsidenten, die nn r herren General⸗Keommissions⸗Präsidenten, 3) die sämmtlichen Königlichen Regierungen, 9 die Königliche Ministerial⸗, Militär- nd Baukommission, 8) die sämmtlichen Herren Gestüt⸗-Dirigenten, 9) die Herren Rektoren: . . Landwirthschaftlichen Hochschule hier⸗ elbst, b. der Königlichen Thierärztlichen Hochschule hierselbst, 10) die Herren Direktoren: a. der Königlichen Landwirthschaftlichen Akademie zu Bonn⸗Poppels dorf, b. der Königlichen Forstakademien zu Eberswalde und Münden, c. der Königlichen Thierärztlichen Hochschule zu Han⸗ nover, des Königlichen Pomologischen Instituts zu Proskau bei Oppeln, e. der Königlichen Lehranstalt für Obst⸗ und Weinbau zu Geisenheim a. Rh., 11) die Königliche Landes⸗Baumschule zu Engers zu Händen des Herrn Ober⸗Präsidenten zu Koblenz.

Der bisherige Landmesser Jasper in Nordhausen ist zum Königlichen Ober-Landmesser ernannt worden.

Den Domänenpächtern Gustav Schilbach zu Gorren⸗ berg und Wilhelm Goedicke zu Strohwalde, Re . eramt⸗

bezirk Merseburg, ist der Charakter als Königlicher mann verliehen worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗-Angelegenheiten.

Der Provinzial⸗Schulrath, Professor Dr. Nel son ist dem

Provinzial⸗Schulkollegium in Koblenz überwiesen worden.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 28

der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter

Nr. 10 207 das Gesetz, betreffend die Dienstvergehen der Beamten der Landes⸗-Versicherungsanstalten, vom 17. Juni

1900; und unter

Rr. 10 208 das Gesetz, betreffend die Umgestaltung der direkten Staatssteuern in den Hohenzollernschen Landen, vom

2. Juli 1900. Berlin W., den 20. Juli 1900. Königliches Gesetz⸗Sammlungs⸗Amt. Weberstedt.

terlichen Beamten,,

dea Reicht, und Staats-Anzeigers? wird eine Urkunde, betreffend verschreibungen de Pommern auf den Inhaber bis zum Betrage von

Ww. T, if , das

Im Inseratentheil (3welte Beilage) der heutigen Nummer

le Genehmigung der Ausgabe von Schuld⸗ 8 Erh rin a frech des von

1 630 000 6, veröffentlicht.

Aichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 20. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König sind, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Jacht „Hohenzollern“ gestern Nachmittag bei stürmischem, aber hellem Wetter vor Molde eingetroffen.

Ihre Ma jestät die . und Königin sind in Begleitung ghd Königlichen Hoheiten der Prinzen Eiiel⸗ Friedrich und AÄbalbert gestern Nachmittag von Homburg v. d. 5. nach Kiel abgereist und heute Morgen daselbst angekommen.

Der Vize⸗Ober⸗Zeremonienmeister, Kammerherr Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin von dem Knesebeck ist nach Kiel abgereist.

Der Regierungs⸗Assessor von Halem in Ottweiler ist der Königlichen Regierung zu Marienwerder und der Regie— rungs- Assessor Bresges in Schweidnitz der Königlichen Reglerung in Wiesbaden zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.

Der Regierungs-Assessor Hertz in Berlin ist dem Land⸗ rath des Kreises Schweidnitz, Regierungsbezirk Breslau, zur Hilfeleistung überwiesen worden.

Laut Meldung des „W. T. B“ ist die 2. Division des 1. Geschwa ders, Chef: Kontre⸗Admiral Geißler, am 18. Juli von Gibraltar nach Port Said in See gegangen.

S. M. S. „Fürst Bismarck“, Kommandant: Kapitän zur See von Moltke, ist am 18. Juli in Aden ein⸗ getroffen und gestern nach Colombo weiter gegangen.

Kiel, 20. Juli. Ihre Majestät die Kaiserin traf, wie „W. T. B.“ meldet, mit Ihren Königlichen Hoheiten den Prinzen Eitel-Friedrich und Adalbert heute Morgen hier ein und fuhr vom Bahnhof nach der Jensenbrücke, wo Ihre Königlichen ö der Prinz und die Prinzessin Heinrich Allerhöchstdieselbe erwarteten. Nach herzlicher Bigrüßung begab Sich Ihre Majestät mit den Prinzen mittels einer Rudergig an Bord Ihrer Yacht „Iduna“.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des un terhans es richtete, dem Mitglied Jerburgh an die

Regierung die Änfrage, ob sie in Anbetracht dessen, daß die fremdenfeindliche Bewegung in Nordchina sich auf andere Theile Chinas auszudehnen drohe, mit den V ze⸗Königen des Jangtse⸗ Thales über die Aufrechterhaltung der Ordnung in ihren Distrikten bereits Unterhandlungen begonnen habe oder zu unterhandeln beabsichtige und, wenn dies der Fall sei, ob die Regierung gesonnen sei, den Vize⸗Königen bindende Zusicherungen hinsicht⸗ lich einer Unterstützung zu geben, die sie ihnen unter allen Umständen bei der K geh e hen in der Ordnung leihen würde. Der Parlamentssekretär des Auswärtigen Amts Brodrick erwiderte, die britische Regierung habe, wie er bereits mitge⸗ theilt, den General⸗Konsul Warren bevollmächtigt, den Vize⸗ Königen zu erklären, daß sie bei ihren Bemühungen, die Ord⸗ nung wieder herzustellen, auf die ausgiebigste Unterstützung der piu chen Schiffe rechnen könnten. eitere bindende Zusagen seien nicht verlangt worden und erschienen auch nicht nothwendig. Auf eine weitere Anfrage bemerkte Brodrick: die Fremden in Wen⸗tschou seien sämmtlich nach Schanghai gebracht worden. Ferner sei ein Schiff gechartert worden, um die Flüchtlinge von Tschungking und, falls es nöthig sein sollte, auch aus anderen dem ,. des Yangtse fortz⸗ubringen. Kanonenboote und Mannse aften würden in a, bereit gehalten, um sich nach jedem Hafenplatz begeben zu können. Der General⸗Konsul Warren sei am 13. Juli bevollmächtigt worden, in Uebereinstimmung mit dem ältesten Marineoffizier die zur Fortschaffung der lüchtlinge nöthigen Schritte zu thun. Der Staatssekretar

üc bie Kolonien Ehamberlain erklärte das Gerücht, daß die Regierung mit der Chartered Company über die Ab⸗ tretung ihres Gebietes an die Krone unterhandle, für unbe⸗ gründet. Im weiteren Verlauf der Sitzung nahm das Haus in dritter Lesung die Bill, betreffend die landwirth⸗

schaftlichen Pachtungen, an.

Frankreich.

Der Präsident der Republik Loubet besuchte, wie W. T. B. aus Cherbourg berichtet, gestern , da⸗ sesbst mehrere Krankenhäuser. Mittags begab sich der Praͤsident in Begleitung der Minister und des Gefolgeäz an Bord des „Elan“, um eine Flottenparade abzunehmen, Von stürmischen hHochrufen des Publikums begrüßt, Durchfuhr der „Elan“ Die Reihen der in 7 Treffen aufgestellten Schiffe. Die Be⸗ satzungen riefen Hurrah, die Geschütze der chiffe und der Forts' gaben Saluischüsse ab. Das Wetter war herrlich, das Schauspiel prächtig. Später ging der Präsident an Bond des Admiralfschiffs „Bouvet“ und des Schulschiffs „Iphigsnie “. Auf dem „Bouvet“ empfing der Admiral Gervais den Präsidenten, begrüßte ihn im Namen der Marine und versicherte ihm, daß sie Frankreich und der Republik ergeben fei. Loubet gab im Namen der Regierung, des Parlaments und des ganzen Landes seiner Hochachtung vor der Marine Ausdruck, hie durch ihre Aufopferung und iht. Disziplin den Franzosen ermögliche, vertrauengvoll der Zukunft entgegenzusehen; denn man wisse, daß sie fortfahren werde, an

allen n der Weit Frankreich und der Republik Achtung zu verschaffen.

Nach der Schiffsrevune richtete der Präsident ein Schreiben den Marine⸗Minister La nessan, in welchem es heißt: die Kriegsflotte errege die Bewunderung aller derjenigen, die sie en. Frankreich freue sich an dem Erfolge. Im Namen der ru im Namen Frankceichs bitte er den Minister, dem Admiral Hervals und ser Kriegsflotte seine lebhaftesten Glück⸗ wünsche auszusprecheen Am Nachmittag besichtigte der Präsident das Arsenal und die Außenwerke und wohnte sodann den Uehungen der Unter⸗ seeboote „Morse“ und „Narval“ bei. Während eines im Arsenal gegebenen Banketts, an welchem gegen 200 Personen chleilnahmen, hielt der Präsident eine Rede, in der er u. a. Folgendes gusführte:

Unsere Landarmee, und unsere gien sind in gleicher Weise Gegenstand unserer Fürsorge und unserer Liebe, sie sind die Wächter der Ehre und der Fahne, die Posten, welche über unsere Grenzen wachen. Sie sind die Macht, welche eg verstehen würde, den von unferem moralischen Gewissen gefaßten Beschlüssen Geltung zu ver schaffen, ste sind die Hüter der Idee der Pflicht und des Rechts. Die Republik verläßt sich voller Stolz auf ihre Heere, sie begleitet mit ibren Wünschen diejenigen ihrer Matrosen und Soldaten, welche die Ehre und das Verlangen haben, Frankreich in der inter nationalen Armee zu vertreten, um, falls es noch Zeit ist, den Brüdern Hilfe in ihrer Noth zu bringen und unerhörte Freoelthaten zu strafen. Unsere Soldaten, welche von dem Ernst ihrer Sendung durchdrungen, geschult und tapfer sind, werden im Geborsam gegen ihre Fübrer, die ihrerseits der Regierung der Republik er . geben sind, das Bestreben haben, der Geschichte unserer Ocient · Expe⸗ bitionen ein ruhmreiches Blatt hinzuzufügen. So begrüße ich Sie denn, meine Herren, und danke Ihnen, die Sie in Ihrem herrlichen Seemannsberufe tagtäglich neue Bewelse von Muth und Aufopferung geren und die Sie den ritterlichen französischen Charakter verkörpern. Wie Ihre Kameraden vom Landheere haben Sie Anspräach auf die KWbe aller guten Bürger, denn Sie thun mehr, als uns mit Ver— trauen fär die Zukunft zu erfüllen, Sie führen die Größe des Vater landes in seiner Land. und Seemacht jedermann klar vor Augen.

Um 10 Uhr Abends trat der Präsident unter den Rufen des Publikums: „Es lebe Loubet!“, „Es lebe die Republik!“ 1 Rückreise nach Paris an, wo heute früh die Ankunft erfolgte.

Der König von Griechenland ist heute in Aix⸗les⸗ Bains eingetroffen.

Rußland.

Zu Ehren des Schahs von Persien wurde, einer Meldung der „Russischen Telegraphen⸗Agentur“ zufolge, vor⸗ estern Abend ein Festmahl in Peterhof veranstaltet. hestern fand in Anwesenheit des Kaisers und der Kaiserin, der Königin von Griechenland und des Schahs eine Parade der im Lager von Krasnoje-Sselo liegenden Truppen statt. Als dieselben zum Schluß an den Majestäten vorbeimarschierten, gratulierte der Kaiser der 2. Batterie der Gardeschüßzen⸗Brigade zur Theilnahme am Feldzuge im fernen Osten und wünschte ihr glückliche Reise und frohe Wiederkehr.

Der gestrigen Paraße in Krasnoje-Sselo wohnte auf be— sondere Einladung auch das Offizier⸗Korps des deutschen Schulschiffes „Nixe“ bei. Abends fand bei dem deutschen Botschafter Fürsten von Ra dolin auf dessen Landsitz in Sergijewo ein Diner statt, zu welchem außer den Mitgliedern der Botschaft das Offizier⸗Korps der „Nixe“ sowie die Spitzen der Marinebehörden geladen waren.

Im „Regierungsboten“ wird die Ernennung des General⸗ Gouverneurs des Steppengebiets Barons von Taube zum Mitgliede des Reichsrathes und des Kommandeurs des VII. Armee⸗Korps, Generals Dukmassow zum Mitgliede des Kriegsraths bekannt gegeben.

Der Kontre⸗Admiral Skrydlow ist bei seiner Ernennung zum Chef des Geschwaders im Stillen Ozean zum Vize⸗Admiral befördert worden.

Italien.

Der König besichtigte gestern, wie dem „W. T. B.“ aus Neapel berichtet wird, überall jubelnd begrüßt, die daselbst liegenden drei Dampfer, welche die itglienischen Truppen nach China bringen sollen. Nach der Besichtigung richtete der König an die versammelten Mannschaften folgende Ansprache:

Ich enibiete euch meinen und des Vaterlandes Gruß und wünsche euren Waffen allez Glück. Ibr zieht in ein fernes Land, in dem unsere Fahne beschlmpft wurde, nicht zum Zweck der Eroberung, sondern einzig und allein zur Vertheidigung des gebeiligten Völkerrechts und der mit Füßen getretenen Dumanität. Bei eurer Mission werdet ihr, wie schon früher, Soldaten der mächtigsten Nationen der Welt zu Kameraden haben. Haltet gute Kameradschaft mit ihnen und bemüht euch, das hohe Prestige der italienischen Armee und die Ehre unseres Vaterlandeg zu wahren. So zieht denn voller Vertrauen hinaus; ich begleite euch im Geiste, Gott segne euer Thun!

Gegen Abend verweilte der König längere Zeit im Arsenal, wo Allerhöchstderselbe sich mit den höheren Offizieren, welche nach China gien unterhielt, begab sich darauf, von den Mannschaften der Kriegsschiffe mit Hurrah begrüßt, an Bord der Königlichen Jacht und fuhr bis zur Mündung des Hafens, um der Abfahrt der Dampfer des Expeditionskorps bejuwohnen. Während. die 4bfahrenden. Hffiztere und Mannschaften sowie die an Land befindliche Menschen⸗ menge den König mit Hochrufen begrüßten, hatten die Kriegsschiffe Flaggengala angelegt. Der König, ließ alle nach China gehenden Schiffe bei sich vorüberziehen. Die ungeheure Menschenmenge, welche der Einschiffung des Erpeditionskorps und der Abfahrt der Schiffe . bereitete den scheidenden Soldaten lebhafte Ovationen.

Spanien.

Nach einer Aeußerung des Minister-Präsidenten Silvela wird, wie W. T. B. aus Madrid meidet, Spanien ein Kriegsschiiff nach Ching entsenden, wenn ke die Nachricht von den Nledermetzelungen in Peking estätigt. Sollte die Entsendung von Truppen nach China Fattfinden, fo würde nach einer Erklarung des Kriegs⸗Ministers Marine⸗Infanterie dorthin beordert werden.

U Amerika.

n Die „Times“ meldet aus Buenos Aires vom 18. 8. M, i. dem argentinischen Kongreß vorgelegte Budget für i beziffere die Einnahmen ö. 15 100 000 Pfund Sterling, ze'luegaben auf 3 osö G5 Pfund Sterling. Hef .

inister habe erklärt, die Regierung sei entschlossen, Er⸗ parungen zu machen, keine Steuererhöhungen vorzunehmen und keine neuen Anleihen aufzunehmen.

Asien. Nach japanischen Berichten 6 die letzten Kämpfe bei n Tientsin begann, wie „W. T. B.“ aus Tokio mit⸗ it, der allgemeine Angriff aüf die Wälle der Stadt am Juli Morgeng um 4 Uhr. Am 14. Jul, um 3 Uhr Morgens,

hätten die japanischen Truppen das Stadtthor gesprengt und das Banner der aufgehenden Sonne auf dem Zentralthurme der Stadt aufgepflanzt. Der Verlust betrage: 9 Offiziere todt, 300 Mann todt oder verwundet. Ein später eingegangener japanischer Bericht über die Eroberung Tientsins besagt: „Nachdem die Stadt am Morgen des 14. Juli genommen war beschossen, die japanischen Geschütze die Manlnekaserne, auf welche die Russen einen Angriff machten. Während dieser Zeit hielten zwei japanische Abtheilungen die Eisenbahn⸗ station und schlugen die chinesischen. Angreifer zurück. Darauf ergriffen sie von der Marinekaserne und ihrer Um⸗ gebung Besitz und erbeuteten 483 Kanonen. Die Japaner verloren 690 Todte und 270 Verwundete.“ Einem noch späteren Berichte zufolge wurden in der Marine= laserne 80 Geschütze erobert, von welchen 16 neuester Konstruktion seien. Die umwallte Stadt Tientsin habe jetzt eine Besatzung von Japanern, Engländern, Amerikanern und Franzosen. Der Gesammtverlust, den die Verbündeten am 13. und 14. Juli erlitten, betrage 500 Mann, unier welchen sich über 300 Japaner befänden.

Zu früheren Kämpfen meldete noch der Vize⸗Admiral Alexejeff dem russischen Kriegs-⸗Minister aus Tientsin vom 11. Juli: „Gestern wurden unsere Vorposten vor dem Bahnhofe von mehr als 2000 chinesischen Truppen und Boxern überfallen. Eine halbe Kompagnie des zehnten Re⸗ giments wurde umzingelt und mußte sich mit dem Bajonett durchschlagen. Ein Leutnant und 18 Mann wurden ver⸗ wundet, 4 Mann getödtet. Als Verstärkungen eintrafen, mußten sich die Chinesen mit einem Verlust von 70 Mann zurückziehen.“ In einem in der „Politischen Korrespondenz“ veröffentlichten Berichte über die Theilnahme der Japaner an dem Versuche des Admirals Seymour, Peking zu entsetzen, r es, daß eine den Boxern abgenommene Slandarte die

nschrift Auf Kaiserlichen Befehl“ getragen habe.

Die Lage der russischen Bevoͤlkerung in Charbin und im Süden dieser Stadt ist, Nachrichten zufolge, welche der russische Generalstab gestern erhalten hat, unverändert. Gegenwärtig seien irgend welche Ueberraschungen undenkbar. Der Ober⸗ befehl sei dem General Gribski übertragen, dem als Gehilfe zeitweilig der General Subotisch beigeordnet sei.

Aus Schanghai wird der „Times“ vom 18. Juli be⸗ richtet: Ab esehen von der Lage in Peking und der Haltung Li⸗Hung⸗Tschang's, sei die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf YJuan⸗schi⸗kal, den Gouverneur von Schantung, gerichtet, von dessen Stellungnahme die weitere Entwickelung der Dinge zum großen Theile abhänge. Einer von Eingeborenen stammenden unbestätigten Nachricht zufolge, sollten die Truppen desselben eine Streitmacht des Prinzen Tuan in der Nähe der Grenze von Schantung geschlagen haben. Yuan⸗ schi⸗ckai's Einfluß sei größer als der irgend eines Anderen. Nach einem Telegramm der „New York World“ aus Tschifu soll der Gouverneur von Schantung die Beamten durch ein Schreiben angewiesen haben, die christlichen Eingeborenen zu zwingen, daß sie ihren Glauben abschwören und Bürgschaft dafür stellten, daß sie nicht wieder zur christlichen Kirche zurückkehren, sowie das Vermögen der getauften Chinesen und der Kirchen einzuziehen. Es seien öffentliche Aufforderungen an das Volk ergangen, die Plünderungen gegen christliche Chinesen, die dem Christenthum wieder entsagen, einzustellen.

Der Vize⸗König in Nanking Liu⸗kun⸗yi hat, nach einer Meldung der „Daily Mail“ aus Schanghai vom 18. Juli, ein Dekret erhalten, das ihm befehle, nach Peking zu gehen. In Schanghai träfen noch fortwährend bewaffnete Chinesen von Norden her ein, sodaß die Konsuln sich mit einer gemeinsamen Petition gegen die militärischen Vorbereitungen der Chinesen gewandt hätten. Wie die „Times“ berichtet, hat der Vize⸗König in Nanking in Erfüllung eines Wunsches der Konsuln die Befehle erneuert, durch welche eine weitere militärische Thätigkeit in den Forts von Wusung untersagt wird. In Nanking gebe man indessen zu, daß Liu's Autorität nicht mehr als genügende G waͤhr für die Aufrechterhaltung von Gesetz und Ordnung im Norden des Flusses angesehen werden könne. Die Konsuln hätten deshalb angeordnet, daß Vorbereitungen für die Abreise von Frauen und Kindern zu treffen seien. Falls die An⸗ kunft der Verstärkungen die Führer der Verbündeten im Norden nicht in den Stand setze, in wirksamer Weise zur Offensive überzugehen, so sei es zweifelhaft, ob die Vize⸗Könige im Süden angesichts des wachsenden Widerstandes der Pro⸗ vinzialbeamten die Politik weiter zu verfolgen vermöchten, zu der sie jetzt hielten. Jetzt träfen beim britischen Konsulate Meldungen von ernsten, gegen die Missionare gerichteten Auf⸗ ständen in der Provinz Kiangsi ein, und man habe Grund, anzunehmen, daß diese Unruyen sich üher ein großes Gebiet ausbreiten würden. Dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge ist am 18. Jali der holländische Kreuzer „Holland“ in Schanghai eingelaufen und bei den Fremdenniederlassungen vor Anker gegangen. Sein Erscheinen trage zur Beruhigung der Fremden bei.

Der Vize König Li⸗Hung⸗Tschang traf mit Gefolge am 17. Juli in Hongkong ein. Am nächsten Tage landete er und hatte eine lange Unterredung mit dem britischen Gouverneur. Er erklärte, wie das genannte Bureau meldet, dem Gouverneur gegenüber, daß er bestimmte Nachrichten er⸗ halten habe, nach denen die fremden Gesandten, mit Ausnahme des Freiherrn von Ketteler, am 8. Juli wohlbehalten gewesen seien. Das Edikt, welches ihn nach Peking gerufen hab sei von der Kaiserin⸗Wittwe und nicht vom Prinzen Tuan unterzeichnet gewesen; in dem Edikt werde er zum Vize⸗ König von Tschili ernannt. Li⸗Hung⸗-Tschang habe Canton endgültig verlassen, er habe das Siegel des Vize⸗Königs dem Gouverneur der Stadt Canton Takohu übergeben und den letzteren beauftragt, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Li-Hung⸗Tschang glaube, Canton werde ruhig bleiben. Der britssche Gouverneur habe alles aufgeboten, um Li⸗Hung⸗Tschang zu überreden, in Canton zu bleiben; Li⸗Hung⸗Tschang habe jedoch erklärt, es sei unmöglich, dem Edikt nicht zu gehorchen, und hinzugefügt, daß er hoffe, die Angelegenheiten mit den Mächten zu ordnen und den Krieg zu vermeiden. Li⸗Hung⸗ Tschang sei nach Schanghai gereist, um sich von dort hee. Peking zu begeben; bevor er Canton verlassen, habe er Mann in den Forts stationiert.

Der stell vertretende Kommandant der Truppen in Indien, Palmer, erklärte, dem „Reuter schen Bureau“ zufolge, in einer Unterredung zu Simla, es 46. unmöglich, weitere britische Truppen von Indien nach China zu senden, bevor das augenblicklich in Süd⸗Afrika befindliche Kontingent zurück⸗ gekehrt sei, es müßte denn dasselbe in einem angemessenen *. raum durch erprobte Mannschaften aus dem Kapland ersetzt werden können.

Afrika. .

Der außerordentliche spanische Gesandte in Marokko

erwirkte, wie die „Agencia Fabra“ meldet, die Abtretung

von Gebietstheilen bei Santa Cruz und eines Land—⸗ streifens der neutralen Zone bei Melilla an Spanien.

Aus Kapstadt berichtet das „Reuter'sche Bureau“, daß am 17. d. M. zwischen He ehen und Lindley 1500 Buren des Oranse⸗Freistaats eingetroffen seien, die von Bethlehem entkommen und in Eilmärschen weitergezogen seien. Britische Kavallerie verfolge sie und ein Gefecht gelte für unmittelbar bevorstehend. Die Engländer hätten den Burgher Wo lmarans verhaftet, dessen Haus inner⸗ halb der britischen Linien bei Hatherley liege. Man habe dort eine Anzahl Waffen und 6000 Pfund Sterling ungemünzten Goldes verborgen gefunden. Fünfzehn Buren von Zeerust würden nach Eto auf Ceylon gebracht, weil sie nach ihrer Unterwerfung nochmals gegen die Engländer zu den Waffen gegriffen hätten. Ihr Eigenthum werde konfisziert.

Nr. 29 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtö vom 18. Jull hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Medizinalstatistische Mittheilungen aus Norwegen, 1897. Gesetzgebung u. f. w. (Deutsches Reich. Fleischschau. Cholera und , . Impfwesen. 9 (Preußen. Reg. Bez. Danzig.) Arzneimittel. (Reg. Bej. Wies baden.) Mineralwässer. (Hamburg.) Medizinalordnung. (Elsaß⸗ Lothringen,) Vieheinfuh. (Schweiz) Zündhölichen. (Vereinigte Staaten von Amerika.) Lumpeneinfuhr. Gang der Thierseuchen in . 1. Vierteljahr 1900. Des J. in Neu⸗Südwales.

eitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preußen, Reg Bez. Liegnitz, Bayern, Sachsen, Württemberg, Elsaß—⸗ Lothringen Desterreich, Großbritannien, Rußland, Ver⸗ einigte Staaten von Amerika) Berhandlungen von gefetz« gebenden Körperschaften, Vereinen, Kongressen u. s. w. (Vereinigte Staaten von Amerita.) Herstellung gefälschier Lebensmittel. Ver—⸗ mischteg. Deutsches Reich.) Farbenblindheit bei Seeleuten. (Preußen) Volksheilstätten in Altena. Sanitätsbericht des Ober⸗ schlesischen Knappschaftsvereing. 1898 (Belgien.) Gesundheits⸗ kommissionen, 139853. Rußland. St. Petersburg)] Alexander Vospital. (Honglong. ) Pest, 1894‚99. Geschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Finwohnern. Desgl, in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte Deggl. in deutschen Stadt“ und Landbezirken. Witterung. Grundwasser⸗ stand und Bodenwärme in Berlin und München. Beilage: Ge— richtliche Entscheidungen. Gewerbehygiene.

Statistik und Volkswirthschaft.

Deutschlands Außenhandel im Jahre 1899.

Das Kaiserliche Statistische Amt hat von dem bereits angekün⸗ digten Werke ‚Der Verkehr mit den einzelnen Ländern in den Jahren 1899, 1893 und 1897) (Band 128 der Statistik des Deutschen Reichs; Verlag von Puttkammer u. Müblbrecht, Berlin) soeben die Hefte 1 (Belgien. II Italien), VI (Schwe j, XII (Niederlande) herausgegeben. Den Tabellen dieser Hefte geht eine kurze Be⸗ svrechung des deutschen Außenhandels mit diesen Ländern im letzten Jahrzehnt ö boraus. Im Spezialhandel mit Belgien hat 1899 die Einfuhr betragen: 46,1 Mill. Mf. (ohne Edelmetalle 243. 4 Mill. Mk.), ö Ausfuhr . , . ö. 1 22, . Die Zunahme gegen 1898 beträgt in der CEinfahr 222 v. H., in der Ausfuhr 196 v. H. Dauptsächlichste Einfuhrartikel waren rohe und gekämmte Wolle, Pferde; hauptsächlichste Ausfuhrartikel Kohlen und Eisenwaaren. Im Spezialhandel mit Italien hat 1899 die Einfuhr betragen: 197 Mill. Mk. (ohne Edelmetalle 193,3 Mill. Mk.), Ausfuhr i ö . . 1116 . Die Zunahme gegen 1898 beträgt in der Einfuhr 15,7 v. H., in der Ausfuhr 22,9. Hauptsächlichste Cinfuhrartikel waren Roh- seide, Südfrüchte, Hanf; bauptsächlichste Ausfuhrartikel Edelmetall waaren, Maschiuen, soastige Metall waaren, Textll⸗, Lederwaaren, Chemikalien. Im Spezialhandel mit der Schwei bat 1899 die Einfuhr betragen 1763 Mill. M (ohne Edelmetalle 168 4 Mill. A), Ausfuhr . . ,,, Die Zunahme gegen 1898 beträgt in der Einfuhr 18 v. O., in der Ausfuhr 11,3 v. H. Haurtsaͤchlichste Einfuhrartikel waren Rob⸗ seide, Taschenuhren, ungefärbte Floreiseide, Garne, Käse; baupt⸗ r m Ausfuhrartikel Kohlen, Cisenwaaren, Wollenwaaren, Kleider, üͤcher ꝛc. Im Spenalhandel mit den Niederlanden bat 1899 die Einfuhr betragen 203,8 Mill. Mt. (ohne Edelmetalle 1967 Mill. Mk.), * Ausfuhr *. 327,7 * . J * * 320,5 * * X Die Zunahme gegen 18935 beträgt in der Einfuhr 10,J, in der Ausfuhr 17,9 v. S. Hauptsäͤchlichste Einfuhrartikel waren Rob taback, Fleisch, Käse Kaffee, Semüse, Butter, Heringe, Zinn, Pferde, Reis; hauptsächlichste Augfubrartikel Koblen, Kleider, Gisenwaaren, Wollenwaaren, Steine, Maschinen, Baumwoll waaren, Chemikalien. Nach der Niederländischen Handelsstatistik beträgt der Werth der Ausfuhr von China (Chingrinde) nach Preußen allein mehr als die ganze Einfuhr aus den Niederlanden nach der deutschen Handels-⸗ statistik. was auf die unrichtige Bewerthung dieser Waare in den Nledꝛrlanden zurück, uführen ist.

Zur Arbeiterbewegung.

Die von den Leipiiger Seifenfabrikarbeitern gestellten Lohnforderungen (vergl. Nr. 1665 d. Bl) sind von den Arbeitgebern abgelehnt worden. In einer Fabrik ist es infolge dessen zum Aus stand gekommen, die verlassenen Arbeiteplätze wurden jedoch durch andere Gehilfen besetzt.

Kunst und Wissenschaft.

In der Gesammtsitzung der Akademie der Wissen⸗ schafien vom 12 Juli (vorsitzender Sekretar: Herr Vahlen) sprach Herr von Bezold über klimatische Mittelwerthe für ganze Breiten freise '. Der Vortragende hatte vor wenigen Monaten darauf hinge⸗ wiefen, daß man bei kabellarischen oder graphischen Zisammenstellungen von Mitteiwertben für ganze Breiten kreise anstatt der geographischen Breite selbst zweckmäßiger Weise den Sinus dieser Größe als Argu- ment wäble. Diesen Gedanken fübrte er diesmal weiter aus, indem er ihn auf verschiedene klimatologische Faktoren anwandte und allge⸗

meine Folgerungen daraus jog. ;

Die akademische Sammlung der Be ssel ichen astrenemischen Korrespondenz bat durch Erwerbung der Besselschen Briefe an Schumacher (536 Brief, 1809 —- 1846) und an Encke (172 Briefe, 1817 1846) zwei besonderg werthholle Zugänge erhalten. Ferner sind der Sammlung jwei kleinere Reihen elnverleibt worden. Als

Festgabe zur Zweihundertjahrfeier wurden der Akademie 9 Briefe