.
sack in Bergen a. R. zum Vor⸗ iedsgerichts.
Berlin, den 30. Juli 1900. Der Minister für Handel und Gewerbe.
In Vertretung: Lohmann.
Minister lum der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.
Der bisherige Rektor Otto Heidrich aus Hirschberg ist zum Kreis⸗Schulinspektor und der bisherige Privatdozent in der philosophischen Fakultät der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin Pr. Ds kar chultz Gora zum außerordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden. — Dem , in der philosophischen Fakultät der Friedrich⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin Pr. Uu gust Raps und dem Lektor der englischen Sprache an der Univerfität Göttingen Dr. Georg Jacob Tamson ist das Prädikat e ffn beigelegt worden.
Königliche Bibliothek. Bekanntmachung.
In der Woche vom 6. bis 11. August findet nach 5 48 der Benutzungs⸗ Ordnung die Zurücklieferung saͤmm t⸗ licher aus der Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Alle, welche solche Bücher in Händen haben, werden hiermit aufgefordert, sie in den Geschäftsstunden (9 bis 3 Uhr) zurückzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher: von A bis RK am Montag und Dienstag, „Lbis R am Mittwoch und Donnerstag, „ SsSiD bis Z am Freitag und Sonnabend.
Berlin W., den 30. Juli 1900.
Die General⸗Verwaltung. Wilmanns.
Bekanntmachung.
Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß die sämmtlichen vormals Kurhessischen Staats-Anleihen zur Rück— zahlung gekündigt worden sind.
Die Inhaber der noch nicht eingelösten Schuld— verschreibungen und Prämienscheine werden daher aufgefordert, sie bei der hiesigen ,, ,, oder dem Bank⸗ hause M. A. von Rothschild ü. Söhne zu Frankfurt a. M. zur Einlösung einzureichen.
Cassel, den 12. Juli 1900.
Der 2 .
Mauve.
Königliche Technische Hochschule zu Hannover.
Die Vorträge und Uebungen werden im Winter— Semester Dienstag, den 16. Oktober 1900, beginnen.
Einschreibungen dazu erfolgen vom 8. bis 30. Oktober 1900. Programme werden vom Sekretariat gegen Einsendung von 60 3 in Briefmarken portofrei oder auf Wunsch gegen Nachnahme zugesandt.
Hannover, im Juli 1900.
Der Rektor. Heinr. Köhler.
Angekommen: der Ministerial⸗Direktor im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten, Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungsrath Dr. Althoff, von Breslau.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 2. August.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten, wie aus Bremerhaven gemeldet wird, gestern an Bord der . E Fohenzollein“ die Vorträge des Staatssekretärs des
uswaͤrtigen Amts, Staats⸗Ministers Grafen von Bülow, des Direktors des Norddeutschen Lloyd Dr. Wiegand sowie des aus China zurückgekehrten Oberstleutnantg Dürr und empfingen den kommandierenden General des ostasiatischen Expeditions⸗Korps, Generalleutnant von Lessel. eute Vormittag nahmen Seine Majestät die Vorträge des Ehefg, des Militärkabinets, Generals von Hahnke, des Staata⸗ tinisters Grafen von Bülow und des Chefs des , , Vize⸗Admirals Freiherrn von Senden⸗Vibran entgegen.
Nach der im Reichs-Versicherungsamt gefertigten Zusammenstellung, welche auf den Mittheilungen der Vorstande der Versicherungtz⸗Anstalten und der zugelassenen Kassen⸗ n, , n. beruht, betrug die Zahl der an dem 1. ö nuar 1891 bis i n 30. Juni 1900 von den 31 Versicherungsanstalten und ben 9 vorhandenen Kassen⸗
einrichtungen bewilligten Invalidenrenten (68 9, Absatz 2,
und 19 des Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetzes und 15 6 2 des Invaliden versicherungsge es S541 876. avon sin 3 Todes oder Auswanderung der
Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbs fähig⸗
keit, Bezugs von Unfallrenten oder aus anderen
R
sodaß am 1. Juli 1900 liefen
i
am 1. April 1900.
Die Ih der während desselben Zeitraums be⸗ willigten tersrenten (6 9 Absatz 4 des In⸗ validitäts⸗ und ,,, und 815 Absatz 3 des Invalidenversicherungsgesetzes) betrug 366 786. Davon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen . 175160, sodaß am 1. Juli 1900 liefen. 1918946 J 194 869 am 1. April 1900.
Invalidenrenten gemäß 8 16 des Invalidenversiche⸗ 1 (Krankenrenten) wurden seit dem J. Januar k 736057 Davon sind infolge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen weg⸗
J 410, an e , ,,,, 2598 JJ 1268
176 3563, 365 h23 343 341
hel, . 1. April 1900. Heitragserstattungen sind bis zum 30. Juni 1900 bewilligt a. an weibliche Versicherte, die in die Ehe getreten 5 gegen 465 333, b. an versicherte Personen, die durch einen Unfall dauernd erwerbsunfähig im Sinne des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes ge⸗ worden sind. . 154 gegen 84, 4. an die Hinterbliebenen von Versicherten 116374 gegen 106 486,
zusammen 622 664 : gegen 571903 bis zum 31. März 1900.
Der Kaiserliche Gesandte in Athen Graf von Plessen— Cronstern hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub an⸗ getreten. Während der Abwesenheit desselben fungiert der etatsmäßige Legations⸗- Sekretär der Gefandtschaft Freiherr von Griesinger als Geschäftsträger.
Der hiesige Königlich württembergische Gesandte Freiherr von Varnbüler hat einen längeren Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit führt der Königlich württem⸗ bergische Militär⸗Bevollmächtigte, Oberst von Marchtaler die Geschäfte der Gesandtschaft.
Laut Meldung des „W. T. B“ ist der Chef der 2. Division des 1. Geschwaders, Kontre⸗Abdmiral Geißler mit S. M. SS. „Kur fürst Friedrich Wilhelm“, „Brandenburg“ und „Hela“ gestern in Aden an⸗ gekommen.
. S: „Luchs“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Dänhardt, ist gestern ebenfalls in Aden eingetroffen und beabsichtigt, am 9. August die Ausreise fortzusetzen.
S. M. S. „Fürst Bismarck“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Moltke, ist gestern in Singapore an⸗ gekommen und beabsichtigt, am 4. August nach Hongkong in See zu gehen.
Paderborn, 1. August. Das 2. Bataillon des 3. Ostasiatischen Infanterie⸗- Regiments ist, wie „W. T. B.“ meldet, heute Abend vom Truppenübungaplatz Senne nach Bremerhaven abgefahren. Die Musikkorps der In⸗ fanterie⸗Regimenter 16, 55, 158 und des 8. Husaren⸗Regiments gaben den Scheidenden das Geleit. Auf dem Bahnhof hatten sich Vertreter der Behörden und das gesammte Offizierkorps eingefunden, während eine zahlreiche Volksmenge die Truppen auf dem ganzen Wege mit begeisterten Zurufen begrüßte.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Seine Majestät der Kaiser hat, wie r , erfährt, unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Nachricht von dem Tode Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Alfred Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Herzogin⸗ Wittwe Maria telegraphisch Allerhöchstsein innigstes Beileid ausgesprochen.
Gestern Mittag 12 Uhr fand in Coburg im Thronsaale des Schlosses Ehrenburg die feierliche Vereidigung des Re⸗ gierungs verwesers, Seiner Durchlaucht des Erbprinzen Ernst zu Hohenlohe⸗Langenburg, in Gegenwart des esammten Staats⸗Ministeriums statt. Derselbe versprach, die Verfassung der Herzogthümer wahren und kräftig schützen zu wollen.
Die feierliche Ueberführung der Leiche Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs Älfred von Sachfen— Coburg und Gotha vom Kavalierhause des Schlosses Rosenau nach Coburg fand gestern Nachmittag um 3 Uhr unter großer Betheiligung statt. An der Spitze des Zuges marschierte das 3. Bataillon des 6. Thüringischen Infanterie⸗ Regiments Nr. 95, dessen Chef Seine Königliche Hoheit war. Dem Sarge folgte zu Wagen die gesammte e g iche Familie. Gegen 5 Uhr erreichte der Zug das Welchbild der Stadt Coburg, von wo die Fürstlichen Damen direkt nach der Teng rh fuhren, während Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen und Seine Durchlaucht der Erb⸗ prinz zu Hohenlohe⸗Langenburg hinter dem Sarge herschritten. Es folgten das tinisterium, die Mitglieder der Heß ehörden, des Landtages, der Reichs, Staats. und städtischen Behörden und eine e . Zahl von Leidtragenden. Vereine
und Schulen bildeten Spalier. Die Stra en, welche der
ge passierte, trugen Trauerschmuck. Am Portal der ,. kirche erwartete die Geistlichkeit des Landes den ug. Zwölf Unteroffiziere trugen den Sarg in die Kirche. gu ü ee hatte Ihre Kaiserliche und Königliche ,,. die Herzogin⸗ Wittwe mit Ihren Königlichen Hoheiten der Großherzogin
von Hessen, der Er bprinzessin zu Hohenlohe Langen⸗ burg und der Prinzessin Beatrice Platz genommen. Der Ober Hofprediger Hansen hielt die Trauerandacht. Mit Choral⸗ gesang schloß die Feier, worauf die Fürstlichen Herrschaften die Kirche verließen, die alsdann für das Publikum geöffnet wurde.
Großbritannien und Irland,
Seine Majestät der Kaiser Wilhelm hat, wie dem W. T. B.“ aus London gemeldet wird, das . in an den Ersten Lord der Admiralität Goschen gerichtet:
Im Namen Meiner Flotte bitte Ich Sie, den Ausdruck unserer aufrichtigsten Theilnahme bei dem Tode dez Herzogs von Sachsen⸗ Coburg und Gotha anzunchmen. Die hervorrägenden Eigenschaften, welche er in seiner glänzenden Laufbahn als Herzog von Gdinburg in Ihrer britannischen Majestät Flotte entwickelt hat, haben ihn bei den Seeleuten beider Nationen volksthümlich gemacht.
Wilhelm, JI. R, Admiral of the Fleet“
. Antwort des Ersten Lords der Admiralität Goschen autete:
Im Namen der britischen Flotte danke ich Eurer Majestat auf, das Aufrichtigste für Eurer Majestät Theilnahme besm Tode Seiner Königlichen Hoheit des Admiral of the Fiset Herzogs von Sachsen⸗Coburg und Gotha sowie für das beredte Zeugniß über seine Eigenschaften als Seeoffizier und über feine Volkstöümlichteit bei den Seeleuten beider Nationen, welches Gurer Majestät gnädiges Telegramm übermittelt hat. G. J. Goschen.“
Für den Herzog von Sachsen⸗Coburg und Gotha ist, wie W. T. B.“ aus London berichtet, eine sechswöchige Trauer der Flotte und der Marinetruppen von heute ab an⸗ geordnet worden. — Den Beisetzungsfeierlichkeiten in Coburg wird eine Deputation der britischen Marine, bestehend aus dem Apmiral Sir Frederick Richards und fünf Marine— offizieren, beiwohnen.
Wie dem „Daily Telegraph“ aus Kapstadt gemeldet wird, wurden in Pretoria wichtige, aus England stammende Schriftstücke vorgefunden, durch welche gewisse Parlamenttz⸗ mitglieder und andere Politiker, die mit ihren C esinnungen auf seiten der Buren stehen, kompromittiert erscheinen.
Rußland.
Aus St. Petersburg vom heutigen Tage wird dem „W. T. B.“ der nachstehende Artikel des „Regierungsboten“ mitgetheilt:
Die Nachrichten über den Gang der Ereignisse in China be— weisen vollkommen die Machtlosigkeit der Petinger Regierung gegenüber der rebellischen Bewegung einiger Reichsprovinzen und die Schwierigkeit der Herstellung der Ordnung. Dlefe Lage bat den Bogdochan, den einzigen legalen Herrscher in China, bewogen, den Kaiser Nikolaus 11. um seine Vermittelung zu bitten. Das vom 3 Juli datierte Telegramm des Kaisers Kuang. sũ an den Kaiser von Rußland schreibt alle Unordnung böswilligen AÄgi⸗ tationen und dem Haß gegen die Christen zu. Als die Meuterei ausbrach, war es für Rußland zu spät, Repressivmaßregeln zu ergreisen. Die al—⸗ gemeine Volksaufregung war für ein energssches Einschreiten bereitg zu groß, es war sowohl für die Gesandtschaften als auch für die Europäer in den Freihäfen Gefahr im Verzuge, und der Aufruhr war allgemein geworden. Die europäischen Regierungen glaubten hierin ein Gewährenlassen der Rebellion seitens ber Regierung des Bogdochan sehen zu müssen, weshalb Guropa gegen China rüstete. Der Kaiser Kuang sü bsttet deshalb unter Berufung auf die zweihundertjährige Freundschaft Rußlands und Chinas den Kaiser Nikolauß II. ihm Maßregeln zur Rettung Chinas anzugeben und gleichieitig die Initiative zur richtigen Anwendung solcher Maß⸗ regeln zu ergreifen.
Am 3. Jult wurde durch die chinesische Gesandtschaft das Telegramm folgendermaßen beantwortet:
Der Kaiser von Rußland sieht mit Bedauern die Er— eignisse im Himmlischen Reiche wegen ihrer schweren Folgen. Die vollkommene Unkenntniß über die Lage in Peking, die Abwesenheit von Nachrichten über das Schicksal der Kaiser⸗ lichen und der anderen Missionen, sowie der russischen und anderen europäischen Unterthanen erschweren jede Vermitte⸗ lung iu. Gunsten Chinas. Die Bestrebungen Rußlands sind auf ein Ziel gerichtet: auf die Mitwirkung bei der Herstellung der Ordnung und Ruhe im chinesischen Reiche. Die russische Regierung, die sich durch stete Freundschaft zu China lesten läßt, wünscht, daß China die ihm drohende Gefahr und die Komplikationen abwende, und in dieser Hinsicht ist Rußland stets bereit, zur Unterdrückung der ausgebreiteten Bewegung jede Hisfe der legalen chinesischen Regierung angedeihen zu lassen. Der Kaiser hofft, der Bogdockan werde in dem vollen Bewußtsein seiner Verantwortlichkeit als oberster Chef der Gewalt die energischsten Maßregeln zur Her⸗ stellung der Ruhe in seinem Reiche und jur Sĩ rung des Lebens und des Gigenthums nicht nur der russischen, auch der europäischen in China lebenden Unterthanen ergreifen.
Italien.
Im Dom zu Monza fand, wie „W. T. T.“ meldet, gestern Vormittag ein Trauergottesdienst für den König ö. statt, welchem Vertreter der Behörden, Militär⸗
eputationen und eine große Menschenmenge beiwohnten. Auch in allen übrigen Orten Italiens wurden Trauergottes— dienste abgehalten.
Die Leiche des Königs Humbert ist gut erhalten infolge der Maßnahmen, welche die Aerzte auf Wunsch des Königs Victor Emanuel, Allerhöchstwelcher tele— graphierte, er wolle seinen Vater ein letztes Mal umarmen, getroffen haben. In dem neben dem Sterbe⸗ immer liegenden Gemach sind Altäre errichtet, an denen riester aus Monza und Mailand 3 lesen. Der 3 von Aosta, der Graf von Turin und der
erzog von Oporto halten in großer Uniform abwechselnd die Todtenwache. Außer der Königin Margherita und den Prinzessinnen darf Niemand das Sterbezimmer betreten. Die Königin Margherita zeigt, wie „W. T. H.“ berichtet, trotß ihres unendlichen Schmerzes große Seelen⸗ stärke; Allerhöchstdieselbe hat persönlich die Todesnachricht den Personen, welche dem König am nächsten standen, zu⸗ gehen lassen, beschäftigt sich mit allen Einzelheiten und trifft die geeigneten Dispositionen. Bisher sind ungefähr 3006 ö aus dem Auslande in Monza eingetroffen, dazu große Mengen Blumen. Viele Fürstliche Personen haben an⸗ gekündigt, daß sie dem Leichenbegängniß beiwohnen würden.
Der König Victor Emanuel und die Königin Elena nahmen gestern Vormittag auf der Reise nach Monza einen kurzen Aufenthalt in Arezzo, waͤhrend dessen der König den Senator Todaro und ben Deputirten Sanarelli empfing. Die Behörden und eine große Menschenmenge waren am Bahnhof versammelt. In Mailand hatten ich ebenfalls die Behörden auf dem Bahnhofe einge— unden. Gegen 7 Uhr Abends trafen die Majestäten in Monza ein und wurden von den Herzogen von Aosta und Oporto, dem Prinzen Ferdinand von
Genug, dem General-Adjutanten Ponzio-Vaglia und den Deputirten Chinaglia und Radice empfangen. Die Maßjestäten, welche tief bewegt waren, fuhren durch die in stummer Trauer Spalier bildende Bevölkerung zum Schlosse. An der Treppe wurden Allerhöchsidieselben von der Königin Maria Pia von Portugal, den Herzoginnen von Genug und Aosta und den Prinzessinnen Clothilde und Lätitia empfangen, Die Begegnung der Maßestäten mit der Königin Margherita war erschütternd.
Während die Bevölkerung von Monza gestern Abend dem König und der Königin bei ihrer Ankunft herzliche, be⸗ wegte Kundgebungen veranstaltete, riefen, wie dem, W. T. . gemeldet wird? zwei unbekannte Fremde „Es lebe die Anarchie!“ Dieselben wurden verhaftet. Die erbitterte Menge wollte sie lynchen. ö
Der König Victor Emanuel hat bei seiner Landung in Reggio⸗Calabria folgende Depesche an den Minister— Präsidenten Saracco gesandt:
„Indem ich die von Ihnen ergriffenen Maßnabmen gut beiße, bestältge ich dem Kabinet dasselbe Vertrauen, das ihm mein hoch- seliger Vater entgegengebracht hat.“
Heute früh waren sämmtliche Miönister in Monza ver— sammelt.
Das Parlament ist zum 6. d. M. einberufen worden. Es heißt, zunächst solle eine Sitzung stattfinden, in welcher der König eine kurze Ansprache halten werde. Alsdann würden die Kammern eine weitere Sitzung abhalten zur Ge— nehmigung der Zivilliste und einer Dotation für die Königin⸗Mutter, Allerhöchstwelche sich für einige Zeit nach Stresa zu ihrer Mutter, der Herzogin von Gena, zurückziehen werde.
Die Königin Margherita hat auf die Beileids⸗Depesche des Bürgermeisters von Rom erwidert: sie sende Rom, das in . voranleuchte, ihren innigsten Dank und glaube, ihm damit einen letzten schmerzlichen Gruß des Entschiafenen zu entbieten, der Rom so sehr geliebt habe und es so groß und glücklich habe sehen wollen. Der Gemeinderath von Monza beschloß gestern, nachdem ein Theil der Sitzung dem Andenken König Humbert's gewidmet worden war, einen Trauergottesdienst abhalten zu lassen, zu der Leichenfeier in Monza und der Beisetzung in Rom Vertreter zu entsenden und für das Veteranenheim in Turate 100 000 Lire zu stiften.
In der gestrigen Sitzung des Turiner Gemeinde— raths wurde ein besonderer Ausschuß mit der Ausarbeitung von Vorschlägen für eine dauernde Ehrung des Königs Humbert in Turin betraut. Für wohlthätige Zwecke wurden 50 0090 Lire ausgesetzt. An den König Victor Emanuel, die Königin Elena und die Königin Margherita wurden Beileid s⸗Adressen abgesandt.
Die „Agenzia Stefani“ meldet, dem Vernehmen nach erscheine cs nach den Aussagen Bressi's im gestrigen Verhör nicht ausgeschlossen, daß er im Auftrage gehandelt habe. Man glaube, die Ausführung des Verbrechens sei in Paterson be⸗ schlossen worden. r f gebe zu, in Paris gewesen zu sein, leugne aber, Zusammenkünfte mit Anarchisten gehabt zu haben. Ein gewisser Salvatore Quintavalli, der mit Bressi aus Amerika zurückkehrte und mit ihm nach Paris zu einer Anarchisten⸗Versammlung ging, wurde gestern in Rio Marina (Insel Elba) verhaftet. Es heißt, daß bei ihm mehrere Briefe und die Photographien von fürf Anarchisten sowie eine Postkarte beschlagnahmt worden seien, in welcher er zu einer Zusammenkunft bestellt wird, zu der er auch hin⸗ gegangen sei. Quintavalli wurde in das Gefängniß nach Porto Ferrajo gebracht. Ein gewisser Antonio Lanner aus Trient, welcher gleichfalls mit Bressi und einer Frauens⸗ person aus Amerika zurückgekehrt ist, wurde vorgestern in JIvrea verhaftet. Die Gründe, weshalb Lanner sich in Jorea aufhielt, seien nicht bekannt. Infolge der Verhaftungen vermehrten sich die Verdachtsmomente, daß es sich um ein Komplott gehandelt habe. Der Leutnant Bressi, der Bruder des Mörders, habe das Verbrechen als die feigste That des Jahrhunderts bezeichnet und hinzugefügt, er habe seit langer Zeit keine Nachricht von seinem Bruzer gehabt, den er immer noch in Amerika glaubte — Den in Rom erscheinenden Blättern zufolge, legt man der Verhaftung des Anarchisten Lanner große Bedeutung bei. Gerüchtweise ver⸗ lautet, Lanner habe unwiderruflich den Tod König Humbert's beschlossen gehabt und würde, wenn der Mordanschlag in Monza fehlgeschlagen wäse, einen neuen Auschlag bei der dem⸗ nächst stattfindenden Tausendjahr-Feier in Jorea ausgeführt haben, welcher der König und die Königin beiwohnen wollten.
Dem „W. T. B.“ wird aus Rom vom heutigen Tage gemeldet, daß die Polizei ihre Nachforschungen sorisetze, um den jungen blonden Mann ausfindig zu machen, der Bressi nach Monza begleitet hat. Es heißt, daß die beiden Ge⸗ nossen sich als Verschwörer aufgespielt und über reiche Geldmittel verfügt hätten, die ihnen gestatteten, ein gutes Leben zu führen Niemand zweifele mehr daran, daß die Ermordung des Königs Humbert auf ein Komplott zurückzuführen sei. Die Polizei halte das Resultat ihrer Nachforschungen streng geheim. — Der Madrider Korrespondent der Zeitung „Gior no“ theilt mit, der dortige italienische Boischafter glaube, die Anarchisten hätten beschlossen, den König Humbert zu tödten, weil Italien die erste Anregung zur Einberufung der Konferenz gegen die anarchistischen Umtriebe gegeben habe. Der „Giorno“ sagt weiter, man müsse sich vor allem jetzt bemühen, in Erfahrung zu bringen, wer Bressi als Mörder
edungen habe. — Es scheine, daß auch der in Ivren ver⸗
kern Anarchist Lanner viel Geld gehabt und mit Bressi
und anderen Anarchisten ein lustiges Leben geführt habe. Spanien.
Nach einer dem W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus Valencia vom heutigen Tage haben die spanischen Behörden beschlossen, die konstitutionellen Garantien wieder herzustellen.
Rumänien.
Der „Agence Roumaine“ zufolge kehren die ausge⸗ wanderten Juden in großen Schaaren zurück. Die rumänischen Behörden gewähren ihnen Hilfe und Mittel zur kostenlosen Rückkehr bis zum Heimathsorte. Die Zahl der von verschiedenen Ländern zurückgewiesenen und mit Hilfe und auf Kosten der Regierung zurückkehrenden Juden uͤber⸗ steigt 3000. In Wien, Frankfurt und Rotterdam thaten die rumänischen Vertreter Schritte, um von den Behörden die Erlaubniß zum Verweilen der Juden bis zum Eintreffen der zur Forisezung der Neise nöoͤthigen Mittel zu erlangen. Kir rumänischen Konsuln setzten sich auch mit jüdischen und christlichen Hilfe⸗Comités in Verbindung und gewährten selbst Unterstüßungen. Ein Rundschreiben des Ministers des Innern an die Präfekten vom 30. Juli
ertheilt den Juden bedingungslose Erlaubniß zur Niederlassung in den tleinen Marktflecken, selbst wenn . ländliche Ge⸗ meinden sind. Die Niederlassung in den ausdrücklich als länd⸗ liche Gemeinden bezeichneten Ortschaften ist solchen Juden ge⸗ stattet, welche ihrer Militärpflicht genügt haben und ein kleines Kapital besitzen, welches genügt, um ein Handwerk oder Ge⸗ werbe zu betreiben.
Serbien.
Wie das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ aus Belgrad erfährt, wird die Trauung des Königs Alexander am nächsten Sonntag stattfinden.
Umerika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus New York ge⸗ meldet, daß nach einem Telegramm aus Managua die Regierung von Nicaragua unter Berufung auf Artikel 5 der Konzessions⸗Urkunde das Eigenthum der „Maritime Canal Company“ mit Beschlag belegt habe und die Wagen, Schienen und anderes Eigenthum der Gesellschaft von Greytown nach dem Innern habe schaffen lassen.
Asien.
Das „Reuler'sche Bureau“ meldet aus Tientsin vom 25. Juli: Ein eingeborener Missionsschüler ist in der letzten Nacht aus Peking zurückgekehrt, wo er sich vier Tage auf— gehalten hat; es war ihm nicht möglich, eine Botschaft an die britische Gesandtschast auszurichten; während seines Aufenthaltes in Peking wurde nicht gekämpft. Am 18. Juli, als er Peking verließ, wurde ein Kaiserliches Edikt erlassen, in welchem 33 Schutz der Fremden befohlen wird. Der Missionsschüler berichtet weiter, der General Sung befinde sich mit 8000 bis 10 000 Mann Truppen bei Hangtsun. Zwanzig bis dreißig mit Steinen beladene Dschunken seien in den Fluß versenkt und breite Gräben quer über die Eisenbahn gezogen worden. General Ma befinde sich mit 10 000 Mann bei Peitsang; derselbe habe wenig Lebensmittel und Munition. Das Gebiet von Peking bis Jangtsun sei verhältnißmäßig frei von Truppen, und es würden keine Werke aufgeführt, um dem Vormarsch der Verbündeten Widerstand entgegenzusetzen. Die Lebensmittel in Peking würden knapp; es erscheine als wahr— scheinlich, daß die Verbündeten auf sehr geringen Wider— stand stoßen würden, bis sie unter den Wällen von Peking anlangten. ;
Dasselbe Bureau berichtet aus Tientsin vom 26. Juli: Am 25. Juli Abends sei dort ein Bote mit einer Depesche des japanischen Gesandten in Peking eingetroffen, welche besage, daß die Gesandtschaften am 22. Juli noch unversehrt gewesen seien und noch eine Woche ausharren könnten. — Der Kommandeur der amerikanischen Truppen habe am 26. v. M. den Befehl von Washington erhalten, den Vor⸗ marsch auf Peking nicht zu verzögern. Die Depesche habe ihm ferner mitgeiheilt, daß bedeutende Verstärkungen unter— wegs seien. .
Der „Times“ wird aus Peking vom 21. Juli gemeldet:
Die Feindseligkeiten haben seit dem 18. Juli aufgehoͤrt, doch läßt unsere Wachsamkeit aus Furcht vor Ueberraschungen nicht nach. Die chinesischen Soldaten, die aus Truppen unter Yunglu und Tungfuhsiang bestehen, verstärken fortwährend die Barrikaden rings um den belagerten Platz und ihre Ge⸗ schützke auf der Mauer der Kaiserlichen Start, feuern aber nicht mehr, da es ihnen wahrscheinlich an Munition mangelt. Die meisten Kaiserlichen Truppen verlassen Peking, um der Entsatzarmee entgegenzutreten. Es kommt jetzt Proviant an, und die Lage der Eingeschlossenen be— innt sich zu bessern. Den Verwundeten geht es den lim sinlin nach gut, die Einrichtung des Hospitals ist ausgezeichnet; 150 Kranke wurden dort schon behandelt — Das Tsung⸗li⸗YMamen hat dem englischen Gesandten Macdonald eine Abschrift der Depesche des Kaisers an die Königin Victoria zugestellt, in welcher alle vorgekommenen Gewaltakte Banditen zugeschrieben und die Königin um Vermittelung gebeten wird. Die Depesche an die Königin Victoria wurde dem Tsung-li amen am 3. Juli durch den Großen Rath zuge— stellt. Inzwischen war am 2. Juli ein Kaiserliches Edikt ver⸗ öffentlicht worden, welches die Boxer aufforderte, in ihrem patriotischen Werke fortzufahren und die Christen auszurotten, sowie den Vize⸗Kkönigen und Gouverneuren befahl, alle Missionare zu vertreiben, die Christen zu verhaften und sie zu zwingen, ihrem Glauben zu entsagen. Ein anderes Dekret wurde am 18. Juli veröffentlicht; dieses Dekret be⸗ deutet einen vollständigen Umschwung, der durch den Sieg der Verbündeten bei Tientsin hervorgerufen war. In dem Dekret wird zum ersten Mal der Ermordung des Freiherrn von Ketteler Erwähnung gethan, die Räubern zugeschrieben wird, unzweifelhaft aber ein wohl überlegter Mord war, der, wie der Dolmetscher Cordes beweisen kann, von einem Kaiserlichen Offizier verübt wurde. Die Chinesen hatten die französische Gesandtschaft, die jetzt in Trümmern liegt, unter⸗ miniert; der Gesandte Pichon hatte sich aber gleich am ersten Tage der Belagerung in die britische Gesandtschaft geflüchtet. Die größte Gefahr bestand in der Möglichkeit, daß die Gesandt⸗ schaft in Brand gesteckt werde. Um die britische Gesandischaft zu zerstören, trugen die Chinesen sogar kein Bedenken, die Hanlin⸗Akademie, welche an die Gesandtschaft grenzt und ie eins der heiligsten Gebäude Chinas war und eine einzig dastehende Bibliothek enihielt, in Brand zu stecken. Von den in der Kathedrale eingeschlossenen Europäern sind wir noch ohne Nachricht. Getödtet wurden 56 Ausländer, und zwar 5 Engländer, 7 Italiener, Sitroff von der Russisch⸗ Chinesischen Bank und 3 andere Russen, 10 Deussche, der Kommandant der „Zenta“, Kapitän Thomann und 4 andere Oesterreicher,? Amerikaner, 8 Japaner, 11 Franzosen; verwundet wurden 138 Ausländer. Alle Gesandten und Gesandtschaftsmitglieder mit ihren Familien sind wohlauf. Der allgemeine Gesundheitszustand in der europäischen Kolonie ist gut. . . Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Tientsin vom 26. Juli: Im ,, Hauptquartier herrscht große Thätigkeit. Eine große Anzahl von Kulis wird ange⸗ worben, alle Transportvorbereitungen werden beschleunigt. Die Truppenkörper, welche annähernd . Abmarsch be⸗ reit sind, sind die japanischen. Die Gesammtzahl der hier befindlichen fremden Truppen beläuft sich auf eiwa 17 000 Mann. 6 . täglich ein, aber nicht mit der wünschenswerthen Beschleunigung. . .
6 Agenzia Eren, meldet aus Ta ku (über Tschifu) dom 3. Jul: Der Kommandant der „Elba“ theilte mit, ein Brief. des großbritannischen Gesandten in Peking vom 2. Juli bestätige die von dem japanischen Militär⸗Attachs gemachten
am 29. Juli die erneute Forberung an die fremden Gesanyten estellt habe, Peking zu verlassen. Die fremden Gesandten n diese Forderung abgelehnt.
Der belgische Minister des Aeußern erhielt, wie ‚W. T. B.“ meldet, von dem belgischen Geschäftsträger de Cartier das nachstehende, vom gi n, Tage datierte Telegramm aus Schanghai; Die Verbündeten marschieren auf Peking; sie befinden sich 13 Meilen von Tientsin und sollen in acht Tagen in Peking eintceffen. Alle Europäer in Peking haben sich in die innere Kaiserstadt ,,
Der russische Vize⸗Admiral Alexejew hat, dem, W. T. B.“ zufolge, aus Tschisu vom 28. Jul gemeldet, daß bisher die Verluste der russischen Abtheilung, welche mit dem Admiral Seymour gegen Peking vorrückle, noch nicht genau fest⸗ gestellt seien.
Die „Russische Telegr⸗-Agentur“ meldet: Für die Ent= waffnung der chinesischen Soldaten, die verlragswidrig in der neutralen Zone der Halbinsel Ligutung erschienen waren, wurden aus Port Arthur Detachements verschiedener Waffengattungen beordert. — Ein Detachement des Schützen Abersten Chorunschenkow, bestehend aus einem Schützen⸗Regiment, einer Batterie und einer halben Sotnie Kosaken, wurde von der Garnison des Forts Senjutschen in der Nähe der chinesischen Bahn überfallen. Die Chinesen wurden zurückgeschlagen und dag Fort gestürmt. — Ein Telegramm des Generals Grodekow an den Finanz⸗Minister aus Chaborowsk vom 27. Juli besagt: Der Hauptingenicur Jugowitsch berichte aus Charbin vom 23. Juli, daß, ir er seinen letzten Bericht eingesandt, die Sachlage sich völlig ge⸗ ändert habe. Am 18. Juli, heißt es in dem Bericht weiter, sei das Teliner Detachement zurückgekehrt, dessen Verlust 30 Ver⸗ wundete, 19 Todte betrage. Das Detachement sei zweimal von chinesischen regulären Truppen angegriffen worden, die im Zivilanzug gekämpft und ihre Militäruniform in Taschen mit sich geführi hätten. Am 22. Juli sei das Detachement Esaul Savizki's, 70 Mann stark, auf den Rath des n, ge Gouver⸗ neurs mit einem Freibrief ausgerüstet, in Charbin angelangt. Es sei trotzdem von chinesischer regulaͤrer Artillerie überfallen worden, und zwar in dem Augenblick, wo die chinesischen Offiziere Savizki einen Besuch abgestattet hätten. Die Verluste betrügen auf russischer Seite 20 Todte und 6 Verwundete. Kirn fc fe theilten mit, daß die Chinesen von allen Seiten gegen Charbin vorrückten. Jugowitsch habe ferner der russischen Bevölkerung Charbins mitgetheilt, daß sich Frauen, Kinder und waffenlose Männer auf Dampfern stromabwärts zur Grenze begeben sollten, da die Chinesen baldige kriegerische Operationen von Zizikai aus in Aussicht gestellt hätien. Dagegen habe Jugovitsch, der am Platze bleibe, alle Beamten, . Telegraphisten und Aerzie gebeten, ebenfalls zu bleiben, um den Eisenbahn⸗ und Dampferverkehr aufrecht zu erhalten.
Bei dem russischen Generalstab sind, derselben Agentur zufolge, folgende Nachrichten eingelaufen: Der Konsul Schichmarow melde aus Urga vom 27. Juli, daß die Ehinesen in Kalgan die russische Kirche und Häuser der Russen in Brand gesteckt, Waaren geplündert, anderes Eigen⸗ thum zerstört hätten. —Am 28. Juli habe der General Rennen kampf das chinesische Fort Moche am Amugz besetzt. — Am 29. Juli seien die hinesen aus den Golegruben von Sheltuga verjagt worden; die dortigen Ambeiten seien ein⸗ gestelle werden, viele Besitzungen seien verlassen. — Am 29. Juli seien in Bla , die ersten russischen Verstärkungen eingerückt. Der Oberst Servianow habe ein chinesisches Piquet gegenüber Konstantinovka zerstreut und der Dampfer „Selenga“ das chinesische Ufer beschossen. Die Chinesen hatten die Flucht ergriffen; zwei Kanonen seien er⸗ beutet worden. Die Russen hätten keine Verluste gehabt.
Eine am 31. Juli in Tokio 3 Depesche aus Niutschwang bestätigt, dem W. T. B.“ zufolge, die Mel⸗ dung, daß am 26. v. M. die Russen das chinesische Lager angegriffen hätten, worauf ein etwa zweistündiger Kampf ge⸗ folgt sei, und fügt hinzu, daß die Lage in Niutschwang ge⸗ fährlich sei Die Depesche meldet ferner, daß ebenfalls am 26. Juli 4000 Russen von 7000 Chinesen bei Ta⸗schi⸗kiong angegriffen worden seien, worauf während des ganzen Tages ein Kampf stattgefunden habe.
Afrika.
Eine Depesche des „Echo d'Oran“ meldet: Der marok⸗ kanische Stamm der Douimeria habe am 30. v. Mts. einen französischen Convoi angegriffen. Auf französischer Seite scien 9 Mann getödtet und 9 verwundet worden. Die Marokkaner seien zurückgeschlagen worden und hätten erhebliche Verluste erlitten.
Der Feldmarschall Lord Roberts meldet aus Pretoria vom gestrigen Tage: Noch 1209 Buren haben sich dem General Hunter am 31. v. M. mit dem Kommandanten Rouse⸗ Fonternel ergeben. Die Kommandanten Potgieter und Joubert ergaben sich den Generalen Bruce und Hamilton. Der Leutnant Andersen und dänische Offiziere der Staats⸗Artillerie ergaben sich gleichfalls. Dem Kommandanten Olivier gelang es, mit 5. Geschützen und einer Schaar Burghers nach dem Distiikt Harrysmith durchzubrechen. — Auf der Bahn— linie zwischen Krüger sdorp und Potschefstroom entgleiste in der Nähe von Frederikstad ein Zug mit Vorräthen, der von einer Abtheilung Infanterie begleitet war, da der Feind einige Schienen entfernt hatte. 13 Mann sind todt und 39 verletzt. Eine Untersuchung ist eingeleitet worden.
Aus Lourengo Marques vom gestrigen Tage erfährt das „Reuter sche Bureau“, daß die Buren Machado dor p geläumt haben. Die telegraphische Verbindung zwischen Lydenburg und Nelspruit ist von den Buren fertiggestellt worden.
Mittheilungen und füge hinzu, daß die chinesische 5
Kunst und Wissenschaft.
Zum Rektor der biesign Universität für die am 15. Ottober beginnende Amteperiode 19001901 ist gestern Nachmittag don den ordentlichen Profefsoren der Hochschule mit oß ven 59 Siimmen der Professor der Theologie D. Dr. Harnack gewäblt worden. Nach der Rettorwahl traten die Fakultäten zur Wabl der Dekane musamme= Bei dieser wurden gewäblt: um Dekan der , . Peofessor Seeberg, zum Dekan der stischen Profe urn 8* K fin 1 in — — des Geheimen Justizratba. Pro ; : fübrt bat), zum Dekan der mediintschen Falaltät der Medela Medininalrath, Profeffer Engelmann, mam Deka der Twin. sophischen Fakultät der Mathematiker Profeffer Freder i6nk