1900 / 186 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Aug 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Ich fest davon überzeugt, daß unserem deutschen Vaterlande

Zeiten bevorstehen. Dann werde Ich unbekümmert um ö . Wolken, die über uns dahinzlehen, wie einst Cherhard der Greiner von Meinen Ravengbergern sagen, daß Ich un 2 ehe h. jeden von Ihnen Mein Haupt in seinen Schoß legen kann.

In der Nr. 8 der „Amtlichen Nachrichten

Reichg⸗Versicherungsamts“ vom 1. 3 Heß . erster Stelle ein an die Vorstände der Landes⸗Versicherungs— anstalten Rheinprovinz, Westpreußen, Königreich Sachsen und

Elsaß Lothringen sowle der Binnenschiffahrts⸗Berufsgenossen⸗ schaften gerichtetes Rundschreiben vom 30. Januar 1900

veröffentlicht, welches die veränderte Regelung der Invaliden⸗

. bei der Besatzung auszländischer, in

verkehrender Fahrzeuge Bi ;

3a ,. 36. Fahrzeuge der Binnenschiffahrt zum

us dem Gebiete der Unfallversicherung enth ü tummer sodann folgende inen ren nhalt ö. Das formlose Schreiben einer Berufsgenossenschaft kann als ein förmlicher berufungsfähiger Bescheid angesehen werden, wenn der Inhalt des Schreibens erkennen läßt, daß die Berufsgenossenschaft in einer für sie bindenden

Weise zu dem erhobenen Anspruch hat Stellung nehmen, eine der Rechtskraft und Berufung fähige Entscheidung hat treffen l in 2 sie ier f n . förmlichen Be⸗

pflichtet war und unzulässiger Weise ine .

lose r, ig hatte . ; J

. ie gemäß 8 110 des Unfallversicherungsgesetzes mitte eingeschriebenen Briefes bewirkte e n n i gi el? festsetzungsbescheides muß als erfolgt gelten, wenn der Post⸗ bote den Brief dem Adressaten persönlich angeboten, dieser aber die Annahme ohne Grund verweigert hat (1807).

Der Rekurs einer städtischen Behörde wegen eines auf . Unfallversicherungsgesetzes gestützten Anspruchs, der ediglich die Frage zum Gegenstande hat, ob und inwieweit die Berufsgenossenschaft einem Verletzten außer der Rente Kosten des Heilverfahrens gemäß § 5 Absatz 2 Ziffer 1 a. a. O. zu zahlen verpflichtet ist, ist unzulässig (1808),

Bei der nachträglichen Anmeldung von Unfallfolgen, die bei einer früheren Rentenfeststellung außer Betracht geblieben sind, kann der Verjährungseinwand nach § 59 Absatz des Unfall versicherungsgesetzes nicht erhoben werden (1809.

In dem nichtamtlichen Theil ist ein Cbergutachten des Geheimen Medizinalraths, Professors Dr, Flechsig in Leipzig über eine psychische Hemmung in der Gebrauchs⸗ fähigleit des rechten Armes nach Quetschung des Vorderarmes und Zerreißung eines Astes des nervus radialis mitgetheilt.

Unter C. Invalidenversicherung werden folgende Revisions-Entscheidungen mitgetheilt: .

Darüber, ob die Erwerbsunfähigkeit eines Ver— sicherten im Sinne des 8 15 Absatz ? des Invalidenversiche⸗ rungsgesetzes du rch einen Unfall herbeigeführt worden ist, befinden die Invalidenrenten⸗Instanzen unabhängig von der Schätzung des Grades der Erwerbtzunfähigkeit in dem Verfahren, betreffend die Feststellung der Un fal lrente (9616).

Eine mit Erwerbsunfähigkeit verbundene Krankheit ist ungeachtet des s 16 des Invalidenversicherungsgesetzes auch über die ersten 26 Krankheitswochen hinaus bis zur Dauer eines Jahres auf die Wartezeit für, die Krankenrente anzurechnen, bis die zur Bewilligung dieser Rente er⸗ forderliche Wochenzahl erfüllt ist. Dagegen ist die Anrechnung späterer Wochen auf die Wartezeit für die Krankenrente auch dann ausgeschlossen, wenn für diese Wochen die Rente gemäß 8 41 Absatz 3 des Invalidenversicherungs⸗ gesetzes nicht gewährt wird (817).

Eine nur durch eine Operation, der sich der Versicherte nicht zu unterziehen verpflichtet war, aber sich freiwillig unter⸗ worfen hat, zu beseitigende und auch wirklich be⸗ seitigte Erwerbsunfähigkeit gilt als eine nur vorüber⸗ gehende (818).

Der Umstand, daß ein Invalidenrentenempfänger der Auf⸗ forderung der Versicherungsanstalt. sich im Hinblick auf die beabsichtigte Entziehung der Rente zur Beobachtung seines Gesundheitszustandes in ein Krankenhaus zu begeben, nicht nachgekommen ist, berechtigt nur dann zur Fest⸗ stellung der Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit, wenn nach Lage der Sache eine schuldhafte Vereitelung der Beweiserhebung angenommen werden muß (819).

Auch nach dem Invalidenversicherungsgesetz können die von einem Altersrentenhewerber erst nach dem Eintritt des. Versicherungsfalles freiwillig entrichteten Beiträge, wenngleich der §z 146 des Invalidenversicherunge⸗ gesetzes keine ausdrückliche Bestimmung darüber enthält, nur auf die von der Vollendung des 70. Lebensjahres ab laufenden Wochen angerechnet werden (820.

Die Verweisung des 3 189 auf 8 29. Absatz 1 Ziffer 1 des Invalidenversicherungsgesetzes hat nicht den Sinn, daß die Wartezeit für die Invalidenrente von 200 Wochen nur dann Anwendung findet, wenn vom Inkrafttreten der Versicherungspflicht ab, mindestens 100 Pflicht— beiträge entrichtet worden sind (821). . Die Anerkennung der fortdauernden Gültigkeit . 2 61 n er. . des Invaliditäts- und

ersversicherungsgesetzes heilt den Mange S 32 Abs a. a. O. (38297). . .

Hieran schließt sich ein Bescheid, inhalts dessen die Ver⸗ treter der Arbeitgeber und der Versicherten bei den unteren Verwaltungsbehörden für ihre Thätigkeit hei der Wahl der Ausschußmitglieder (85 76, 77 des Invalidenver⸗ sicherungegeseßtzes) gegenüber der Versicherungsanstalt Anspruch auf die in S92 des Invalidenversicherungsgesetzes vorgesehenen Vergütungen haben (823), sowie ein weiterer Bescheid über die Auslegung des § 128 Absatz 3 des Invalidenversicherungs⸗ gesetzes, wonach der Anspruch einer Versicherungsanstalt auf Ersatz der Len Hinterbliebenen eines durch Petriebsunfall getödteten Versicherten gemäß 5 44 des Invaliden⸗ versicherungsgesetzes gewährten Beitragserstattung gegen die enischädigungspflichtige Berufsgenossenschaft be⸗ gründet ist, wenngleich die Versicherungsanstalt von der bevorstehenden Festsetzung einer Hinterbliebenen— rente Kenntniß hatte und der win erst nach der Auszahlung der Rentenrückstände angemeldet wurde (824).

) Die neden den einzelnen Entscheidungen stehenden ein gellammerten Zahlen geben die Ziffer an, unte iese i ne en rnsenllehecn lulet det biele in ben

Laut Meldung des „W. T. B.“ beabsichtigt S. M . S wa lb e, Kommandant: n n 9 oerner ö . 8. August von Colombo nach Singapore in See zu gehen

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Rei * 2 1 8⸗ n n ,,, wird eine Zus k . ; eutschen Fruchtmä ü Juli 1900 veröffentlicht. J

66 ea , mn ahr Seine Königliche Hoheit der Herzog ist gestern?

Oesterreich⸗ Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph hat, wie die „Pol. K 6 meldet, den Schah von Pe ien iner Frr . üer, Persien zu seiner Errettung be⸗

er österreichische Minister⸗Präsident von Koerber welcher seit Sbnnabend bei dem ungarischen Min ier un denten von Szell in Ratot zum Besuch weilte, ist gestern

nach 5 er cer

us Anlaß des in Peking erfolgten T e Fregatten Kapitäns von . f 6 66 Leute hat der Marine Kommandant Freiherr von Spaun einen Admiralsbefehl erlassen, in welchem er nach einer Meldung des „W. T. B.“, mittheilt daß der Kanser der Marine seine aufrichtigste Trauer über diesen Verlust und gleichzeitig seine hohe Befriedigung über die seitens der Angehörigen der Kriegsmarine erneut bewiesene, aufopfernde Hingebung und unerschütterliche Treue ausspreche. Der Kaiser weihe den in standhafter Pflichterfüllung Gefallenen eine ehrende Erinnerung und wünsche, daß auch in der Kriegsmarine das Andenken an die— selben hochgehalten werde. Der schwergeprüften Wittwe Thomann s sei die wärmste Theilnahme des Kaisers mit dem Bemerken bekannt gegeben worden, daß der Kaiser wiederholt und in besondere bei dem Empfang der Todesnachricht auch jener Verdienste gedacht habe, welche Thomann um die Kaiserin Elisahrih sich erworben habe. Die Namen der drei Angehörigen des Mannschaftsstandes sollen, sobald dieselben bekannt sein würden, dem Kaiser mitgetheilt werden. Der Marine⸗ Kommandant fügt hinzu, diese Allerhöchsten Worte würden im Herzen jedes Angehörigen der Marine lauten Widerhall finden. Die Kaiserliche Kriegsmarine werde die traditionellen Soldatentugenden, aufopfernde Hingebung, standhafte Pflicht⸗ erfüllung und unerschütterliche Treue stets bewahren. . In dem Marine-Budget ist eine Vermehrung der Flotte nicht geplant; es sind lediglich Ersatzbauten gefordert. Im Bau befindlich ist gegenwärtig eine Division Schlacht— schiffe 2 Klasse von 83090 t Deplacement als Ersatz für ver⸗ altete Kasemattschifse und bereits kondemnierte Panzer⸗ fregatten. Eins davon, welches den Namen „Habsburg“ er⸗ halt, wird im Herbst von Stapel gelassen werden, ebenso der im Bau befindliche Torpedokreuzer, der (als Ersatz für eine gie Korvette bestimmt) „Szigetvär“ genannt werden wird. Eingestellt ist ferner die erste Rate für ein 10 000 t Schlacht⸗ schiff, welches als Ersatz der alten Holzfregatte „Laudon“ be⸗ stimmt ist und das erste Schlachtschiff 1. Klasse unter öster⸗ reichischungarischer Flagge sein wird.

Großbritannien und Irland. Im Oberhause verlas gestern der Ober⸗Hofmeister Earl of Pembroke eine Botschaft der Königin in Beant— wortung der Adresse bezüglich der Ermordung des Königs Humbert. In der Botschaft heißt es, dem, W. T. B.“ zufolge daß die Königin sich dem Hause anschließe, indem sier ihrer Entrüstung und tiefen Theilnahme anläßlich der Ermordung des erlauchten verbündeten Königs von Italien Ausdruck gebe. ; Im Unterhause theilte der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Brodrick das nachstehende, vom 30. v. M datierte Telegramm des Tsung-⸗li⸗Yamen mit welches der chinesische Gesandte übermittelt hat: Die fremden Gesandten befinden sich alle wohl; wiederholt wurden ihnen Lebensmittel geliefert. Die fremden Gesandten und die chinesischen Behörden stehen in sehr freund⸗ lichen Beziehungen; eine erfolgreiche Beendigung der Verhandlungen, betreffend die Ueber führung der Gesandten unter Geleit nach Tientsin, wird erwartet; jedoch werden wegen der Wiederaufnahme der Feindseligkeiten in Tientsin Gesuche um Uebermittelung von Chiffre⸗Telegrammen an die Gesandten für nicht wünschenswerth erachtet. Ferner verlas Brodrick ein Telegramm des britischen Konsuls in Tientsin vom 4. d. M, dem zufolge der dortige japanische Konsul bis zum 1. August reichende Nachrichten von der japanischen Gesandtschaft hahe, und in welchem der Konsul ferner melde daß der Vormarsch der verbündeten Truppen am 4. Auguft begonnen habe. Rußland.

Zur Theilnahme an den Beisetzungsfeierlichkeiten für den König Humbert ist, wie dem „W. T. B. aus St. Petertz⸗ burg gemeldet wird, der Großfürst Peter Nicolajewitsch mit seiner Gemahlin, einer Schwester der Königin von Italien, nach Rom abgereist. .

. Italien.

Der Zug mit der Leiche des Königs Humbert wird von dem Herzog von Aosta und dem gen fen von TM f begleitet werden; derselbe wird morgen, Mittwoch, Nachmittag 4Uhr 27 Minuten, von Monza abgehen und nach kurzem Auf⸗ enthalt in Mailand, Genua und 6 am Donnerstag um? Uhr 20, Minuten früh in Rom eintreffen. Der Weg, welchen der Leichenzug in Rom nehmen wird, ist nunmehr endgültig fest⸗ gestellt. Der Sarg wird mit der Königlichen Marine⸗Flagge bedeckt werden. Der Bürgermeister von Rom hat gebeten, daß hierzu die Flagge des Panzerschiffes „Roma“ verwendet werde. Die gestrige Sitzung der Deputirtenkammer, welcher alle Minister beiwohnten, wurde um 2 Uhr 35 Minuten eröffnet. Alle Deputirten, unter denen sich Crispi, Zanardelli Giolitti, di Rudini und Sonnino befanden, erhoben sich beim

ö 96 ian 6g welches König Humbert liebte und segnete, h blutvnrstigen Köhmpapolitssmus zum Autdruck . , . a nicht 1 tene n r r ckt. (Lebhafter Beifall, Der Redner sprach 16. n längerer Ausführung von den Worten der Königin Margen an der Leiche des Königs: ‚Er war so gut, er that Riemann etwas zu Leide! Das ist das größte Verbrechen des Jen ,, , uhm seiner Regierung darin gesehen habe, sich der Schwachen * zunehmen und für das Wohl der arbeitenden Klasse zu sorgen. V. gebens werde brutale. Niedertracht versuchen, die taiien erh; zu stürzen. (Andauernder Beifall.) Der König sterbe nig n J Eg lebe der 6 Das Blut der Märtyrer stärke den Glaub. er Ueberlebenden! (Seht lebhafte Beifalleußerungen) Der Kon Yumbert Uibe wiedererstanden n seinem Sohn, . die ul Blut geweihte Krone erbe, um ohne Furcht und Zagen mit den ell Glauben die Möission des Friedens und der Gerechtigkeit wehre zuführen. (Beifall) Gegen die rechtliche und moralische Forth der Monarchie könne kein Unternehmen einer Sekte und keine 3 der Verbrecher etwag augrichten. (Anhaltender Besfall. Rufe: . lehe der König) Der Piäsident wies sodann auf die dringende Reformen. hin, welche, nothwendig, seien, um im Lan daz Pflichtgefühl wieder zu beleben, es zurückjuleiten den hohen Idealen des Vaterlandegz und der Familie m Allen Gerechtigkeit werden zu lassen. (Ind auernder Beifall) De Nes er forderte sodann auf, sich um den jangen Konig ju schaaten welcher, das Banner des Vaterlandes schwingend, sicheren Schritte dem ihm von seinem Vater und seinen Familienüberlieferungen wor. gezeichneten Ziele entgegenschreite; er ermahnte, die Parteikämpfe iu lassen, und schloß mit den Worten: „Dann werden wir Frieden unserem Gewissen und die Einigkeit des Vaterlandes haben.“ (chu stimmiger, langanhaltender Beifall. Rufe: Es lebꝛ der Königh .

und führte aus:

Er stimme von ganzen Herjen mit den Auslassun es Prä denten Villa überein, doch genügten Worte nicht, ,, Vewen ung, seiner Trauer Ausdruck zu geben. Er bedaure, daz e König du ich die Hand eines Italieners gefallen se Wenn das Volk den Mörder nicht sichon verdammt haͤtte würde er diese Bestie in Menschengestalt veifluchen. Er ahm: jedoch dem Veispiel des neuen Herrschers nach, der großen Seelen, adel an den Tag gelegt babe, uns verneige sich, von Schmerz erfüllt vor dem Sarge des loyalen, großmüthigen Königs. Gegenüber den häufigen, ungeheuerlichen Verbrechen, welche von Individuen begangen würzen, die ohre Grund, von Hag erfüllt, sich die unschuldigsten un höchstgestell ten Persönlichteiten zu ihren Opfern auserläsen, und gegenüber den wilden Bedrohungen des Vaterlandes, der Menschbeit und Goltez helche von einer entarteten Menschenklasse ausgingeg, die unter dem Vorwande, die Gesellschaft zu erneuern, diese unter ihren Ruinen be— graben wollte, könne die Regierung und Kammer nicht unthätig und gelassen bleiben. (Bravo) Uamöglich könne Italien sich weiter durch diese Verbrechersaat verseuchen lassen, die so unheilvoll Früchte getragen habe und für die Zukunft noch . erwarten lasse. (Sehr gut!) Alle die, welche davon Überzeugt seien, daß die Monarchie die einzige Macht sei, durch welche

sammenzuschließen und auf Mittel und Wege zu sinnen, welche der— artige Ausorüche, des blinden Fanatismus verhinderten. i Er st he seit einem halben Jahrhundert im politischen Leben und habe niemals das Vatrauen in die Wobltbaten der Freihert ver. loren, welche der Hebel für die Wiederauferstehung Flaltens um der Grunvstein des negen Königreichs gewesen sei Um diese Frei ö siwbern mi man sest und er h m Schatten und unter dem Deckmantel der Freiheit die S ordnung umgestoßen werde. (Lebhafter . . glück, welcheg dem Lande widerfahren sei, könne nur die Geister flären und die Seelen zusammenfübren zum gemeinsamen Schutze Das werde sür das Andenken König Humbert's die würdigste Huld er. ie und der schönste Gruß für seinen Nachfolger. (Andauernder .w61 .

Der Präsident Villa verlas sodann unter dem Beifall des Hauses eine Anzahl Beileids⸗Telegramme, die von aus— wärtigen parlamentarischen Körperschaften eingelaufen waren Hierauf wurden unter wiederholtem Beifall des Hauses von mehreren Deputirten Anträge zur Ehrung det Ge dãchtnisses König Humbert s eingebracht, so ein Antrag, daß der Sitzungssaal der Kammer sechs Monate Trauerschmuck tragen solle, ferner Anträge auf Ueber— reichung von Adressen an den König und die Königin⸗Wittwe auf Errichtung eines Denkmals. für den König Humbert 2c. Der Deputirte Turati gab im Namen der Sozialisten eine Erklärung ab, in welcher er die Ermordung des Königs verurtheilte weil jeder Mensch ein Recht auf sein Leben habe und der politische Mord unnütz sei. Im Namen der Republikaner gab der Deputirte Panta no eine ähnliche Erklärung ab und sagte seine Partei schließe sich den Schmerz des Landes auf— richtig an. (Rufe: Krokodilsthränen) Pantano rief: Wir spekulieren nicht, wie Sie, auf das Verbrechen!“ Es entsland ein großer, anhaltender Lärm, Pantano wurde am Weiter— sprechen gehindert, weil er trotz formeller Aufforderung des Präsidenten seine Worte nicht zurücknehmen wollte. Nachdem der Lärm sich gelegt hatte, erklärte der Minister⸗Praͤsident Saracco, daß er sich den eingebrachten Anträgen anschließe, worauf diese vom ganzen Hause, mit Ausnahme der Sozlalisten, angenommen wurden. (Lebhafte, lang anhaltender Beifall Der Präsident Villa ersuchte die Deputirten, am Leichen— begängniß des Königs Humbert theilzunehmen, und theilte mit daß der König Victor Emanuel am Sonnabend in einer gemeinsamen Sitzung beider Häuser des Parlaments im Sitzungssaale des Senats den Eis auf die Ver fassung leisten werde. Die Sitzung wurde hierauf unter begeisterten Rufen „Es lebe der König!“ geschlossen.

Im Sengt gedachten der Vize⸗Präsident Cannizzaro und der Minister⸗Präsident , , ub , Gd des Hauses des Königs Humbert und der Königin Margherita Der Ministen räsident agte in seiner Ansprache: man habe in der Person des Königs Humbert das geordnete Staatswesen überhaupt treffen wollen; der König Humbert habe die Palme des Märtyrers empfangen. Die Regierung kenne ihre Pflichten vor dem Lande und der zivilisierten Welt und werde nicht verw fehlen, diese zu erfüll'n. Auch sei die Regierung sicher, daß sie auf die Mitwirkung des Senats und die Unterstützung bes ganzen Parlaments rechnen könne. Der Präsident verlas hierauf Beileids⸗Adressen auswärtiger Parlamente, sowie mehrere Anträge, welche den von der Deputirtenkammer angenommenen entsprachen und vom Senat ebenfalls zum Beschluß erhoben wurden. Schließlich wurde der Wortlaut der Adressen an den König und die Königin-Wittwe genehmigt und die Sitzung sodann aufgehoben.

Die „Tribung“ versichert, die Gerichtsbehörde kenne bereits die ganze Organisation des Komplotts, alle verhafteten Per— sonen seien daran betheiligt; wenn das Individuum, das mit Bresci in Monza gewesen sei, zur Verhaftung gebracht werden könne, würde die Untersuchung in einer Woche beendet sein.

Beginn der Rede des Präsidenten Villa, in welcher derselbe 3 dem Bericht des „W. T. B.“, etwa mn ,.

Alle Verhafteten bewahrten Stillschweigen, man hoffe aber,

Münd seine tiefste Entrüstung über diesen Ein,

Darauf nahm der Minister⸗Präsibent Saracco das Wort .

schlimmer⸗ Italien einig bleiben und gedeihen könne, hätten die Pflicht, sich zu, .

Beifal

ö Um diese Frei, . erergisch verhindern, daß

les werde aufgebeckt werden können. Es bestetige fich ö. gala besta das Haupt des Komplotts gewesen sei.

Eine nach China bestimmte Abtheilung der deutschen Vereine vom Rothen Kreuz ist gestern in Genua ein⸗ getroffen; die Abtheilung Genua des italienischen Rothen Kreuzes gab der deütschen Abtheilung am Abend ein Festessen.

erlegt

im Wölfe, die trãch⸗ Menschen tige . an. Woͤl⸗

gegriffen

sonstite

und nicht trãchtige finnen Wölfinnen

Prämien gezahlt Frances

Wölfe zusam ·

men

junge Wölfe

Schweiz.

Aus Genf erfährt ‚„W. T. B.“, daß der General⸗Pro⸗ kurator, um Auskünfte über ein etwaiges Komplott zu erlangen, gestern Lucche ni die Ermordung des Königs Humbert mit⸗ getheilt habe Luccheni sei aber nicht zu bewegen gewesen, rgend welche Mittheilungen über ein etwa bestehendes Kom—

plott zu machen.

Türkei.

Der serbische Gesandte hat, wie „W, T. B, hus Konstantinopel meldet, der Pforte mitgetheilt, daß die neue serbische Regierung ihn instruiert habe, die Verhandlungen mit der Pforte über den Abschluß eines definitiven Handelsvertrags

umgehend einzuleiten.

Serbien.

Zu dem Galadiner, welches am. Sonntag bei dem König stattfänd, waren, wie das Wiener „Telegr⸗Korresp⸗Bureau“ meldet, die Mitglieder des diplomatischen Korps mit ihren Damen vollzählig erschienen. Den ersten Trinkspruch brachte der russische Geschäftsträger Mansurow auf den König und die Königin aus. Der König Alexander erwiderte mit einem Toast auf den Kaifer und die Kaiserin von Rußland und dankte so⸗ dann dem französischen Spezial-Gesandten für die Aufmerksamkeit des Präsidenten Loubet, auf dessen Wohl er frank. Der französische Gesandte Marchand erwiderte diesen Toast. Alsdann trank der König Alexander auf das Wohl der vertretenen Souveräne, wobei er hervorhob, daß Serbien unter seiner Regierung stets ein Element des Friedens, der Srdnung und der Zivilisation bleiben werde; es dürfe niemals eine abenteuerliche Politik befolgen. Der Doyen des diplomatischen Korps dankte im Namen desselben und sprach herzliche Glückwünsche für das Wohlergehen des König— lichen Paares aus. Während des Diners fand ein großer Fackelzug statt, dem eine unabsehbare Volksmenge folgte. Die— selbe harrte stundenlang vor dem Konak aus und brachte dem König und der Königin stürmische Huldigungen dar.

Dänemark.

Ein aus 4 größeren Kriegsschiffen und 4 Torpedobooten bestehendes norwegisches Geschwader ist, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, gestern von Frederikshavn nach Fiel in See gegangen.

Asien.

Ein in St. Peters burg eingetroffenes Telegramm aus Chabarowsk vom 3. d. M. besagt, dem W. T. B. zu⸗ folge: In Charbin und anderen an der östlichen chinesischen Eisenbahn liegenden Orten kämen, infolge der von den Be⸗ hörden getroffenen Verfügung, die Angestellten der Bahn mit ihren Familien an; ihre Zahl belaufe sich auf ungefähr 000 Personen, unter denen sich 44 Verwundete und 35 Kranke befänden. Letztere würden im Militärlazareth untergebracht.

Aus Washington wird dem „W. T. B.“ gemeldet, der Kapitän Taufsig vom Kriegsschiff „Yorktown“ melde aus Tschifu vom gestrigen Tage, der britische Torpedoboot⸗ zerstörer „Fame“ berichte, daß am Sonntag Morgen von 3 bis 105 Uhr ein Kampf bei Peitsang stattgefunden habe, in welchem die Verbündeten, hauptsächlich die Russen und Japaner, einen Verlust von 1200 Todten und Ver⸗ wundeten gehabt hätten. Die Chinesen hätten sich zurückgezogen. Eine Depesche des Admirals Remey, ebenfalls aus Tschifu vom gestrigen Tage, enthalte einen nicht offiziellen, aber“ für verläßlich gehaltenen Bericht, nach welchem etwa 16 0060 Verbündete am 5. August seit Tagesanbruch bei Peitfang mit den Chinesen in ein ernstes Gefecht ver⸗ wickelt gewesen seien.

Die Londoner „Daily Mail“ berichtet aus Schanghan vom 5. August, daß zum Schutze des dortigen britischen Konsulats Feldgeschütze gelandet worden seien.

Wie die „Times“ aus Schanghai vom 5. d. M. meldet, wurde am 2. d. M. von Scheng ein Edikt bekannt gegeben, in welchem es heißt, daß die fremden Kaufleute und Missionare für die Unruhen im Norden nicht verantwortlich seien, und welches befiehlt, den christlichen Eingeborenen Schutz zu gewähren.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Journalist Liebknecht, welcher im Reichstage den 8. Berliner Wahlkreis vertrat, ist, wie „W. T. B. meldet, in der vergangenen Nacht in Charlottenburg gestorben.

Statistik und Volkswirthschaft.

Abschuß von Wölfen und da für gejahlte Prämien in Frankreich 13882 bis 1899.

(Stat. Korr.) unsicher machenden früh in Frankreich, wie auch in anderen Ländern, durch Prämier angeregt worden. Diese Prämien wurden durch eines Wolfes

des selßen Jahres gezahlt werden für die Erlegung

der menschliche Wesen angegriffen hat,

Wölfin 156 Fr. und für einen jungen, d. h. voch nicht z Eg wiegende Wols 40 Fr. In dem gesammten oben bejeichneten 171 Jahre um

saffenden Berichtszeitraum sind nun nach dem neuesten Pest (1. 2

1899... 1898.

1896.

Die Vernichtung des die französischen Waldungen Raubwildes, insbeson dere der sich noch in ver- schiedenen Departements in größerer Zahl haltenden Wölfe, ist schon

Gesetz vom 1. August 1382 dahin erhöht bezw. festgelegt, daß seit dem 1. September

200 Fr., für eine trächtige

Wölfin 1h Fr, für einen sonstigen Wolf ozer eine nicht trächtige Hitze. 7 9. iert leisten, doch wäre ausgiebiger Regen sehr erwünscht. Die

schwachen Ertragsaussichten des Wein st ocks baben sich infolge von Stürmen und stellenweise vorgekommenen Hagelschlägen noch weiter

1897.

1895. 1394... 1893. 187 .. 1891. ; ö , k 1887. 13536 18385. . ,,, 1 1832 (4 Mon.) ins gesammt für 1882 bis 1899. 14

do M O M—— C dd

9 .

C 0 00

E . OO b 2

1899 erlegt

im trächtige Departement Wölfinnen

Charente Dordogne.

Meuse K Vienne (Haute⸗). Vosges. Sasne (Haute y. Meurthe⸗ et ⸗Moselle. mne,

1790 Fr. in den Dexaitements

Wölfin im Depart. Vienne). .

Jahren auch noch in einzelnen Sobres und Indre) Wölfe erlegt

Aus Havre meldet W. T.

schiffsgesellschaft! ausgebrochen ist anderen Schiffahrtegesellschaften

infolge dessen nicht abgehen.

Aus Helgoland wird beri an der Düne sind

der Badesaison mit der Ausführ

Saaten sta

richte vom 1. d. M. betonen, wi gemeldet wird, daß die Dürre Druscharbeiten voriheilhaft beein

abermals einen Ausfall zeigen. Theilen des Landes und Zuge, und die Saaten standen Die Druschresultate enttäuschten autsichten im Durchschnitt sich v

landwirthschaftlichen Referenten

Beim Sommer und gelaufenen Berichte über schlecht

Ertrag als genügend gut, schildert wird. Derselbe wir joch auf ist der Weizen gegen daz 20 schwächer. anbaues erlitten die Oekonom

bezeichnet werden. Durchschnitt bei einem Ertrag joch insgesammt 10330 000 dem Vorjahr, in welchem die Meterzentner betrug, ist daber

vielen Orten verschlechtert.

Abbruch erlitt. Der 6,30 Meterzentnern angeben, 11270000 Meterzentnern zu erwarten wäre. Vte

Ger

am größten, in denen sonst die

der überdies auch Namentlich über laut. Der Ertrag per

entwickelung des Mats wurde einträchtigt; erst der in den é wirkte erfrischend. Ein

gewächse , Auch Hirse und heit zurückgeblieben. . Zucker und Futterr

Buchw

verringert. Der Ertrag an O

des 19. Jahrgangt) des vom fran zösischen landwirthschaftlichen Mini

sterlum Derauggegebenen „Bulletin“ (Juli 1900)

Von den Departements, in welchen im letzten Jahre zie meisten Wölfe zur Strecke kamen, seien folgende hervorgehoben: Es wurden

, 5 5 An Prämien wurden hier zusammen 10770 Fr. gezahlt,

Jura und Corrèze für zusammen

Departements (Allier, Cher. Cöte d'Or, Creuse, Loire und Var) ge⸗ langte je ein Wolf zur Strecke. Von den 8 französischen Departements erschlenen hiernach im letzten Jahre 68 wolfsfrei, während in früheren

Zur Arbeiterbewegung.

ein Ausstand der Schiffsheizer der Transatlantischen Dampf⸗ Matrosen haben sich demselben angeschlossen.

Bauwesen.

nunmehr bis auf kleine Nacharbeiten vollendet. Die Vorbereitungen für den Neubau eines ele ktrischen Leucht- tburms auf Helgoland wurden

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die bei dem ungarischen Ackerbau⸗Ministerium eingelangten Be⸗

unter den Halmfrüchten verursachte, weshalb Roggen, Gerste und Hafer

in Siebenbürgen

einzelnen Gegenden des Landes der 4 wünschen übrig läßt. Im allgemeinen ist ertrag hinter den gehegten Erwartungen

aber auch noch weitere Enttäuschungen nicht ausgeschlossen. Winter“ Weizen klagen die ein—

wird über Enttäuschungen geklagt, während in anderen Gegenden der vereinzelt sogar als entschieden gut ge—

6,63 Meter Zentner das ganze Territorium 36,58 Millionen Meter⸗Zentner.

Auch hinsichtlich

qualitativer, sondern auch in quantitativer Beziehung. ) schnitt kann der Gesammtertrag an Roggen nur als schwach mitiel Als Ertragzresultat im ganzen Land lassen sich im

Die Ertrageaussichten der Som mergerste haben sich gleichfalls an Infolge der Hitze trat zumeist plötzliche Reife ein, wodurch an mehreren Orten die Qualität einen bedeutenden Grttag der

(gegen

geschnitten, in den anderen Gegenden ist sie bereits gedroschen. In Betreff dez Resultats ist die Enttäuschung gerade in senen Gegenden

Die große Hitze fügte auch dem Hafer bedeutenden Schaden zu, durch Sturm die Qualität

609 Meterzentner und dag Gesammtergebniß auf. eirea 10 260 000 Meterzentner (gegen 11790 000 im Vorjahre) geschätzt. Die Weiter

guter

tritt von weiterem Regen zu erwarten,. und Hülsenfrüchte

Desgleichen litt der Taback zumeist unter der

13040 13080 118490 11490 17700 17300 17130 23 580 25 320 29 0490 35 720 34810 48 800 57 120 ho 1 180 104450 38 260

72 131 207 33 112 197

64 121 189

73 96 171 118 12 249 114 125 245 106 152 261 164 157 327 149 253 404 162 291 461 241 268 515 228 269 505 315 370 701 ß 325 760 479 414 900 620 399 1035 7 ah 166 . 423

645370.

4524 41731 8866

Wölfe und nicht träch⸗ junge tige Wöl⸗ Wölfe

über⸗ haupt

42 27 24 24 16 16 12 10 weitere Vienne, Doubs, Marne (Haute), 30 Wölfe (darunter J trächti ge n den übrigen in Frage kommenden

anderen Departements (J. B. Deux⸗ wurden.

B.“ vom gestrigen Tage, daß dort

welcher sich alsbald auch auf die ausgedehnt bat. Auch zahlreiche Mehrere Schiffe können

Die Sicherungsarbeiten

chtet:

soweit gefördert, daß nach Schluß ung wird begonnen werden können.

nd in Ungarn.

e der „Wiener Ztg. aus B udapest im letzten Monet die Schnitt, und flußte, aber andererseits viel Schaden

Ende Juli war in den nördlichen die Ernte im vollen in diesen Gegenden überaus üppig. jedoch auch bier, sodaß die Ernte⸗ erminderten. Auß den Berichten der ift jedoch zu konstatieren, daß in qualitative Ertrag nichts zu der diesjährige Getreide⸗ zurückgeblieben; dabei sind

e Ernte⸗Ergebnisse. An vielen Orten

d im Durchschnitte per Kaiastral⸗ geschätzt und beträgt. für Qualitativð Vorjahr mindestens um 15 bis der Resultate des Roggen⸗ en viele Enttäuschungen, nicht nur in Im Durch⸗

von 5.5 Meterjentnern per Katastral⸗ Meterjentner erhoffen. Gegenüber Roggenernte ungefähr 12 Millionen der Roggenertrag bedeutend geringer.

Sommergerste läßt sich mit sodaß eine Gesammternte von 13 410 000 im Vorjahre)

fe wird in den Gebirgegegenden noch

meiste Malzgerste produnlert wurde.

und Hagel beschädigt wurde. werden an vielen Orten Klagen

Katastraljoch wird auf beilãufig

durch das trockene, warme Wetter be⸗ letzten Juli⸗Tagen eingetretene Regen Erfrag ist jedoch nur bei Ein⸗ Kartoffeln, Garten⸗ bedürfen dringend des Regens. eizen sind infolge der Trocken ·

üben konnten der Trockenheit genügend

an dem 25. v. M.

desjenigen bon St. Michel, über usf Gouverneursberichte vor, hon denen e n. die aus Nylands , Abo⸗ und Björneborgs⸗

stammen, sodaß ihre Angaben ständigen, aber neueren Meldungen von Vertrauensmännern der Land⸗ wirthschafts verwaltung haben nn werden müssen, was auch für St. Michelg⸗Lon im Ganzen gilt. .

*

Ernteaussichten in Finland. ; Der Kaiserliche General . Konsul in Helsingfort berichtet unter

Folgendes: Gs llegen jetzt aug sämmtlichen Lnen Finlands, mit Aufnahme

die Grnteaus sichten vollständige

und Wasa⸗Län no

aus dem i . Mong im Folgenden aus we

t iger voll⸗

Biernach stellt sich die Autzsicht für die Weizenernte in Kuopio⸗ Län uf dem wenig umfänglichen, mit Weizen bebauten Areal mittel

gut, ebenso in Abg. und Björneborgs Län, wo sogar in einem größeren

Bezirk ein das Mittel Übersteigender oder selbst guter, nur stellen weife ein geringerer Ertrag erwartet wird, und in Tavastehus · Lãn erhofft man ein mittleres oder theilweise noch besseres Ergebniß, mit Ausnahme einer Stelle, wo der Weizen nicht gut steht.

Der Roggen steht in Nylands-Län und in Abo⸗ und Björne⸗ borgs-⸗Län, in welchen er schon Mitte Juni Aehren angesetzt hatte, ziemlich versprechend, in Wasa-Län schön, sodaß man einem befrie⸗ digenden Grtrage entgegensieht. Was Kaoplo⸗Län betrifft, so erwartet man in seinem größeren Theile eine das Mittel übersteigende, im kleineren Theile eine unter Mittel bleibende Roggenernte, während Wiborgs⸗ Län anscheinend ein im allgemeinen mittlereg, bloß stellenwelse. schwächeres Ergebniß Haben wird, Tavasteh as. Län dagegen vielfach eine gute und meist eine Ernte über Mittel, bloß in einigen Bezirken eine mittlere Ernte und an jwei Stellen eine solche unter Mittel. In Uleaborgt Län dürfte der Roggen zur Hälfte einen mittel guten, zur Hälfte einen Ertrag unter Mitkel ergeben, von einer Stelle mit guter und einer anderen mit schlechter Ernte abgesehen, und in St. Michels Lan auf den drainierten Stellen einen guten, im allgemeinen aber einen schwachen Ertrag Von Gerste und Hafer erhoffte man in Nylands⸗ und Abo⸗ und Bförneborgs⸗Län einen ziemlich guten Ertrag (während in Wasa ⸗Län und St. Michels ⸗Län die Entwickelung durch die Witterung gebemmt war), in Kuopio ⸗Län dagegen ein zum kleineren Theil mittelgutes. zum größeren ein unter Mittel bleibendes Er⸗ gebniß. Was Wiborgs-Laän betrifft, so steht in seinem größeren Theil? dieses Frühjahrsgetreide nicht unter Mittel in einem fleineren schlecht, aber an einer Stelle auch über Mittel, und in Tavastehug⸗Lan wird die Ernte wenigstens mittelmähig aus⸗ fallen, mit Ausnahme einiger Bezirke, wo sie unter Mittel bleiben wird. In Aleäborgz Lan, wo die Gerste dag Hauptgetreide ist, be⸗ sonders in den nördlichen und östlichen Bezirken, wird ihr Ertrag, wie der des Hafers, etwa auf der Hälfte des Areals mittel (. auf der anderen unter Mittel sein, mit Ausnahme einiger weniger

Distrikte, wo er schlecht auszufallen droht.

Aussichten der diesjährigen Hanfernte in Italien. Der Kaiserliche Konsul in Bologna berichtet unter dem 28. v. M. Folgende: .

Die sich rasch der Reife nähernde Hanfpflanze hat eine sehr glückliche Eniwickelung gehabt und präfentiert sich fast allenthalben in vortreff lichem Zustande. .

Von Hagelschlag und Wind ist dieselbe fast gänzlich verschont geblieben, und da der Schnitt unmittelbar bevorsteht, ist in dieser Hinsicht nichts mehr zu befürchten. .

So geht denn das oberttalienische Gebiet wiederum fast ohne allen Zweifel einer qualitatio vorzüglichen und zugleich reichen Ernte en tgegen.

Bohl hat der Rübenanbau und die dadurch erfolgte entsprechende Entziehung von sonst dem Hanfanbau bestimmtem Terrain in diesem Jahre weitere Fortschritte gemacht, dagegen sind aber auch in der Reuzeit durch Entwässerung fumpfiger Gegenden ansehnliche Strecken für die Kultur und besonders für Danfanbau neu gewonnen worden, sodaß die Abnahme der Gesammt · San sproduktion Oberitaliens füglich sehr bedeutend nicht sein dürfte.

Stand der Saaten und anderer Kulturen in der Schwei.

Luzern, Ende Juli. Auch im Kanton Luzern erinnert man sich kaum eines Sommers, der auf allen Kulturzweigen eine solche Fruchtbarkeit gezeitigt hätte. Nicht nur hat man wieder große Veu⸗ stäcke und dort, wo man vor der regnerischen ersten Juliwoche damit unter Dach kam, auch eine sehr gute Qualttät Futter, sondern auch die Saaten stehen viel versprechend. Der Kornbau ist, wenigstens in den Nemtern Sursee und Hochdorf, noch stark vertreten. Vortrefflich kam den Saaten der Mai zu statten; sie hatten nicht gut überwintert, ins⸗ besondere zeigten die Kornacker nach dem schneereichen März bedenk. liche Lücken. Allein im Mai haben sie sich prächtig bestockt, und jetzt findet man selten einen gefehlten Fornacker. Das Korn steht dicht; gelagertes sieht man verhältnißmäßig wenig, und da auch der Blüũhet ordentlich gerathen ist, wird der Kornbau nicht nur einen grohen Strohertrag ergeben, sondern auch der Kern wird, wenn er gut aus⸗ reifen kann, vollwerthig sein und wierer, wie im letzten Jahr, ein krästiges Brot liefern, leider gar selten noch ein kleberreiches Bauernbrot. Dies wird nur dann wieder Eingang finden, wenn sich das Stein metzverfahren bewährt, mit dem gegenwartig auch bier viele Versuche gemacht werden. Kräftig und gesund, wie noch selten, stehen Fe FTartoffel'n; das sonnize Juliwerter sagte ihrem Blüben sebr ju. Auch der Hafer, der etwas verspätet angeset werden konnte. entwickelt sich nun rasch, uad die Roggenernte hat vielerortè bereitz begonnen. Nicht einen vollen Ertrag gaben diesmal bie Kleeäcker, und wo erfeischende Gewitter ausblieben, da herrscht bereits Mangel an jungem Grünfutter. Schwierig ird die Verwerthung der Unmasse von Obst im nächsten Herbst werden. Es gilt dies besonders von den Aepfeln, die troß idrer Un- menge auch schon ordentlich groß gewachsen sind. Da ist in rer.

reicher Segen, und schon jetzt muß man den Bäumen mit Stüten und Stangen beispringen.

Nicht in diesem Maße ift der Stirn dann bebangen; doch wird auch hier die Ernte bei dem allseittg Reich- mäßigen Gedeihen eine große sein. Fabelhaft mit Früchten sind auch die Zwetschgenbäume. .

Mittel Thurgau, 21. Juli. Den ersten schwũlen Tagen Anfang des Monats folgte unfreundliche, kalte Witterung. welche die Beendigung der Heuernte hinaus geschoben wurde. Nar mehr macht sich seit einer Woche eine tãgliche Sommerhitze den nanch-· mal über 30 Grad C geltend, sodaß je nach Bodenlage die Kulturen an Trockenheit leiden. Die Heuernte ist in quantitativer und qualitaet Hinsicht mittelmäßig ausgefallen, ausgenommen die der jenigen == den, wo der Graswuchs infolge der Maifröste start gelitten bat. =* Emdertrag kann zur Zeit noch nicht mit Bestimmtbeit beurt dert werden, da bekanntlich der jweite Gras wuchs bei ruhiger, feucht warmer Witterung weitaus besser gedeiht als bei boben Temĩrerarar- graden mit Wind. Bereits beginnt die Roggenernte. 2 z wird sowohl Stroh. als Körnerertrgg gut a.. wie überhaupt der gesammte Getreide Ertrag ein rer licher zu werden verspricht. Kartoffel und Semi ßer trägt sind noch sehr von der kommenden Witterung abhängig. Do dl stad. namentlich bei ersteren, überall kräftige Stauden im sTonsten later. und Blüthenschmucke, die reichliche Erträge in Aus sicht steUlen. n beobachten, doch zeigt sich nicht nur an den Früh sondern oder am

den Spättartoffeln der Karloffelpilz. Das Besprißen ** Scn dern brühe, das in diesem Jahre weitaus weniger als im lter Jabrt durchgeführt wurde, hätte wahrscheinlich Kosten und Müde ö belob it. Reichlich verspricht in diesem dee Dont · ertrag zu werden. Ueberall Baum an Bann von im Veraltniß zur

Jabres zeit Dbstfrächten. Die Landwirthe fanden n nügend Beschäftigung, mit Stangen, S Bäume vor dem Zerreißen zu schüßzen.

b st ist gering.

hoben werden, wird man sich bestreben