1900 / 203 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 27 Aug 1900 18:00:01 GMT) scan diff

bahngesellschaft und im Einverstãndniß mit der Herzogli 36. tischen Staatsregierung bis zum 1. Dezember eg 96 ngern. Berlin, den 22. August 1900. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Im Auftrage: Wehrmann.

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengesetzes vom 14. Juli 1893 (G.⸗S. S. 152) wird hiermit bekannt gemacht, daß das kommunalsteuerpflichtige Reine in kommen der Ostrowo⸗Skalmierzycer gend ch aus dem Betriebs⸗ jahre 1899ñ 1900 auf 365 289 6 70 8 festgestellt worden ist.

Posen, den 24. August 1900.

Der Königliche ,

Schröder.

Angekommen:

Seine Excellenz der Staats⸗Minister und Minister des Innern Freiherr von Rheinbaben, vom Urlaub; Seine Excellenz der Ober⸗Landforstmeister, Wirkliche Geheime Rath Donner, vom Urlaub;

der Präsident des Reichs⸗-Versicherungsamts Gaebel, vom Urlaub.

Aichtamkliches. Den tsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. August.

Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten trafen am Sonnabend Nachmittag um 43, Uhr auf der 53 Wildpark ein und begaben Sich nach dem Neuen

alais.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag die Vorträge des Chefs des Zivilkabinets und der Marine entgegen.

Seine Majestät der Kaiser und König haben, wie „W. T. B.“ meldet, nachstehendes Telegramm an den Zweiten Admiral des Kreuzer-Geschwaders zur Weiterbeförderung nach Peking gerichtet:

An Leutnant Graf Soden, Peking.

Ich spreche Ihnen und Ihren Mannschaften Meine herzlichsten Glückwünsche aus sowie diejinigen der Armee und Marine zum guten Ecfolg Ihrer heldenhaften Ausdauer. Ihre deutsche Treue und Tapferkeit gereichen Ihnen zur böchsten Ehre. Ich verleihe Ihnen gleichzeitig den Rothen Adler ⸗Orden vierter Klasse mit Schwertern und

erwarte Vorschläge zur Dekoration Ihrer Mannschaft. ; Wilhelm, J. R.

Zu dem Bericht über die Feier der Enthüllung des Denk— mals Kaiser Wilhelm's des Großen in Erfurt, am Sonn⸗ abend, den 25. d. M. (s. d. nach Schluß der Redaktion ein⸗ gegangenen Depeschen in Nr. 202 d. Bl.), trägt „W. T. B.“ noch Folgendes nach: .

Bei Ueberreichung des Ehrentrunks an Seine Majestät den Kaiser und König auf dem Platz vor dem Rathhause hielt der Ober⸗Bürgermeister Dr. Schmidt eine Ansprache, in welcher er etwa sagte:

Grfurt habe im Jahre 1883 Kaiser Wilhelm dem Großen seine Huldigungen darbringen können. Wenige Jahre später habe das deutsche Volk und mit ihm Erfurt den Verlust des ersten Kaisers betrauert. Der Magistrat und die Stadtverordneten hätten ein⸗ stimmia beschlossen dem Kaiser ein Denkmal zu errichten; der Tag der KGinweihung desselben erhalte durch die Anwesenheit der Majestäten in der Mitte der treuen Bürger—⸗ chaft den rechten Glanz. Im Mittelalter eine der ersten Staͤdte

eutschlands, sei Erfurt später zu elner Kreisstadt herabgesunken; es sei nicht lange nach der Geburt des hochseligen Kaisers an Preußen ekommen. En! der landesväterlichen Fürsorge der Hohenzollern, insbesondere durch die Gnade Kaiser Wilhelm's des Großen wieder erblüht, blicke Erfurt mit innigem Dank auf das erste Jahrhundert, das es unter dem Scepter der Hohenzollern erlebt habe, zurück und hoffnungsvoll in die Zukunft.

Der Ober⸗Bürgermeister schloß mit dem Gelöbniß un⸗ wandelbarer und treuer Hingabe an Seine Majestät den Kaiser und Sein erlauchtes Haus in guten und in boͤsen Tagen.

Seine Majestät der Kaiser und König erwiderten, dem „W. T. B.“ zufolge, hierauf:

Ihrer Einladung zu entsprechen, habe Ich Mich gern entschlossen in Erinnerung an Meinen hochseligen Herrn Großvater. Ich war Zeuge seiner letzten Anwesenheit in Erfurt und werde nicht ver⸗ gessen den Jubel der hiesigen Bevölkerung und den Ausdruck der bohen Freude der Bürgerschaft darüber, daß die landet väterlichen milden Augen des hochseligen Herrn über der Stadt leuchteten. Seit der Zeit hat, wie Ich Mich persönlich überzeugen konnte, die Stadt einen gewaltigen Aufschwung genommen. Sie wird wohl die größte und maßgebendste Stadt Thüringens werden, Dank der Opferfreudigkeit der Bürgerschaft und Dank der Hilfe Meines Großvaterß. Indem Ich diesen deutschen Wein an die Lippen setze, verbinde Ich damit den innigzsten Wunsch, daß die Stadt Erfurt grünen und blühen und sich weiter entwickeln möge, in der Hoffnung, daß es Mir immer vergönnt sein werde, ihr den sür die Entwickelung eines großen städtischen Gemeinwesens nöthigen Frieden zu erhalten. Dazu verhelfe uns Gott! Auf das Wohl der Stadt Erfurt!

Bei Ihrer Abreise trugen Sich Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten auf dem Bahnhof in das Goldene Buch der Stadt Erfurt ein.

Abends fand eine Festvorstellung im Stadttheater statt, welcher die Spitzen der Behörden anwohnten.

Das Staats⸗Ministerium trat heute Nachmittag 4 Uhr unter dem Vorsitz des Ministers der öffentlichen Arbeiten, Staats⸗Ministers von Thielen im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, zu einer Sitzung zusammen.

Die amtliche Ausgabe der „Jahresberichte der

Königlich preußischen Regierungs- und Gewerbe⸗

räthe und Bergbehörden 6. 1899“ wird in diesen Tagen in R. von Decker's Ver 3 (G. Schenck, Königlicher of⸗Buchhändler). Berlin, Jerusalemer Straße Nr. 56, er⸗ cheinen. Die Berichte enthalten wiederum vielfache Mit⸗ theilungen über die praktische Handhabung der Arbeiterschutz⸗ gesetgtzgebung und beachtenswerthe, durch Beschreibungen und Skizzen näher erläuterte Vorschläge über Unfallverhütung oder Bekämpfung gewerblicher Krankheiten sowie auch über Fortschritte auf dem Gebiete der Arbeiter⸗Wohlfahrtseinrich⸗ lungen. Ferner sind den Einzelberichten diesmal besondere, theilweise eingehende Aeußerungen der Gewerbe⸗Aussichts⸗ beamten über den Umfang, die Gründe und die Nachtheile der Beschäftigung verheiratheter Frauen in n bei⸗ gegeben. Der Preis des 71 Druckbogen umfassenden Werks beträgt für den ,, . Abdruck 10 SM 25 8 und für den in Ganzleinen gebundenen Abdruck 10 6 95 .

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist der Dampfer „Stuttgart“ mit 9 Offizieren und Unteroffizieren sowie 77 Mann, welche zu den Schiffen „Iltis“, „Hertha“, „Hansa“, „Irene“ und „Kaiserin Augusta“ gehören, am 25. d. M. in Neapel eingetroffen und an demselben Tage nach Bremen weitergegangen.

Der Ablösungstrangzport für S. M. Spezialschiff „Loreley“ ist am 22. August in Galatz eingetroffen. Der abgelöste Besatzungstheil trat am 23. Auguft die Heimreise an.

Das Königliche Kriegs⸗Ministerium theilt über die Fahrt der Truppentransportschiffe mit: Der Dampfer „Aachen“ ist am 25. August in Colom bo eingetroffen und am 26. August weitergegangen. Der Gesundheitszustand ist vorzüglich. Der Dampfer „Dresden“ ist am 26. August in Singapore, der Dampfer „Rhein“ an demselben Tage in Colombo ein⸗ getroffen. An Bord alles wohl.

Cronberg, 27. August. Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin von Griechenland, sind, wie „W. T. B.“ meldet, nach längerem Aufenthalt auf Schloß Friedrichshof heute von dort nach Athen abgereist.

Oesterreich⸗Ungarn.

Den Ministern Freiherr von Call, Dr. Pietak und von Giovanelli ist, dem „W. T. B.“ zufolge, die Geheim⸗ rathswürde verliehen worden.

Die österreichisch⸗ ungarischen Kriegsschiffe „Kaiserin Elisabeth“ und „Aspern“ sind gestern zu einem dreitägigen Aufenthalt in Hongkong eingelaufen. Ihr nächstes Reise⸗ ziel ist Schang hai.

Frankreich.

Der Deputirte Méziéres, Präsident der Armee⸗ Kommission, ist im Departement Meurthe et Moselle zum Senator gewählt worden.

Rusꝛland.

Der Kaiser empfing, nie die „Russische Telegraphen⸗ Agentur“ meldet, am Sonnabend im Palais zu Peterhof den Gesandten der Südafrikanischen Republik Dr. Leyds in Audienz. An demselben Tage wurden auch der außerordent⸗ liche Gesandte des Königs von Serbien, General Misch⸗ kewitsch und der Verweser der serbischen Gesandtschaft, Oberst Christit sch empfangen.

Wie „W. T am 2. September aus Kiew eine aus 1800 Mann Infanterie und 300 Artilleristen bestehende Schutztruppe mit 24 Ge⸗ schützen nach Port Arthur abgehen. Die Abtheilung, der sich in Noworossijsk noch 200 Kosaken anschließen werden, besteht aus Freiwilligen und aus Soldaten der Kiewer Garnison, die zum Herbst in die Reserve übertreten. Die Leute müssen sich zu dreijährigem Dienst verpflichten. Es melden sich so viele Soldaten, daß man genöthigt ist, das Loos entscheiden zu lassen. Die Truppe ist zum Schutz der von Charbin nach Port Arthur führenden Lahn nne bestimmt.

Italien.

Dem „Messagero“ zufolge soll eine gerichtlich! Unter— suchung gegen einen Pfarrer Namens Baulie ve in Rom ein⸗ ,. worden sein, welcher in einer Weinstube in der Via Appia gesagt haben soll: „Bresci hat gut daran gethan, den König zu tödten; wir werden sehen, auf welche Weise sein Nachfolger sterben wird.“ Der betreffende Pfarrer soll geflohen sein. Aus Castelgan dolfo (wo der Vatikan in der dortigen, von ihm direkt abhängigen Kirche die Abhaltung einer Leichenfeier für den König Humbert verboten haben soll) wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß gestern daselbst auf Anregung der Munizipalität eine große bürgerliche Kundgebung stattfand, an welcher 70 Vereine mit 29 Fahnen theilnahmen. Der Deputirte Gallini hielt eine Ansprache, welche mit großem Beifall aufgenommen wurde.

Spanien.

In dem Befinden des Königs ist, dem „W. T. B.“ zu⸗

folge, eine Besserung eingetreten. Belgien.

Das Organisations⸗Comitèé des belgischen Frei⸗ willigen-Korps für China beschloß die Auflösung des Korp. Die der Armee angehörigen Soldaten sollen unver⸗ fag iz in ihre Regimenter zurücktreten. Wie der „Messager

e Bruxelles“ berichtet, liefen die Unteroffiziere und Soldaten, welche zu dem Korps gehörten, als sie die n desselben er⸗ fuhren, schreiend und lärmend durch das bei dem Uebungs⸗ lager von Beverloo gelegene Dorf Bourg Leopold und be⸗ ingen in mehreren Kaffeehäusern Gewaltthätigkeiten. Die . die Gendarmerie und die Truppen mußten energisch einschreiten, um die Ordnung wieder herzustellen.

Die Brüsseler Polizei entdeckte gestern, wie W. T. B.“ berichtet, in der Gegend der Rue Beliard an den Haͤusern an⸗

B.“ aus St. Petersburg meldet, wird.

geschlagene Plakate, in denen die Anarchie verherrlicht

Eine Untersuchung ist eingeleitet worden.

Serbien.

Wie das Wiener „Telegr⸗Corresp⸗Bureau“ meldet, ist der Gesandte in Berlin Boglitschewitsch , worden . der frühere Minister⸗Präsident Wladan Georgie— witsch und der frühere Kriegs-Minister Atanakowitsch welche beide bisher zur Disposition standen. .

Der Patriarch von Jerusalem hat dem König Alexander nach einem an dem heiligen Grabe abgehaltenen Dankgottesdienst ein Glückwunsch⸗Telegramm aus Anlaß seiner ,,

Der frühere Minister⸗Präsident und spätere Gesandte in St. Petersburg Gruitsch ist nach Belgrad zurückgekehrt.

Bulgarien.

Die von dem Vertreter Rumäniens überreichte und im Zirkularwege allen Vertretungen in Sofia mitgetheilte Antwort auf die . bulgarische Note nimmt, dem Wiener „Telegr⸗Korresp.⸗ Bureau“ zufolge, Kenntniß von der bulgarischen Bereitwilligkeit zu einer gerichtlichen Ver— folgung der Erpresser. Die rumänische Note nennt vor⸗ läufig 5 Opfer und 2 überführte Thäter, von denen der eine der Kassierer, der andere ein Mitglied des macedonischen Comités in Sofig sei, und spricht die Erwartung aus, daß die bulgarischen Gerichte auch die anderen Schuldigen leicht eruieren würden. Die Rote konstatiert, daß Opfer, welche kein baares Geld gehabt, Wechsel hätten unterzeichnen müssen, die alle auf den Namen Sarafow's, des ,. des Comitss,

elautet hätten. Bezüglich des Mordattentats auf den Rumänen Karadjow in . weist die Note schärfstens die Resultate der bulgarischen Enquete zurück, insbesondere den Passus, nach welchem der Thäter jede Verbindung mit dem Comité energisch zurückgewiesen und den Mord als einen privaten, ohne Komplicen verübten Racheakt dargestellt habe. Die rumänische Note findet, daß in einem solchen Falle doch nicht die Aussage des Mörders allein maßgebend sei, und sieht in der bulgarischen ,, des Falles eine deutliche und vorbedachte Skizzierung für die Vertheidigung und für das Verhalten des Angeklagten. Die Note meint, die Behauptung der bulgarischen Note, die bulgarische Re— gierung hätte stets korrekt im Sinne der Echaltung der besten Beziehungen gehandelt, entspreche nicht den Thatsachen, indem in der . und in dem Ausschub der Verfolgung der Erpresser und Mörder, bis das Beweigdossier eintreffe, gerade das Gegentheil erblickt werden könne. Die Note fordert schließlich sofortige gerichtliche Maßnahmen.

Gegenüber einer Meldung, daß die bulgarische Regierung Vorbereitungen getroffen habe, um die Donaufestungen Widdin, Sistowo und Nicopolis in Vertheidigungszustand zu setzen, er⸗ klärt die „Agence Bulgare“, daß nur die Wache an der rumänischen Grenze verstärkt worden, wie dies auch von rumänischer Seite geschehen sei.

Asien.

Von dem Zweiten Admiral des Kreuzer⸗Ge⸗ schwaders ist, wie „W. T. B.“ meldet, folgende Depesche aus Taku vom 25. d. M. in Berlin eingetroffen: Russische, am 22. in Tientsin eingetroffene Telegramme besagen, daß im südlichen Theile von Peking noch starke Boxermengen und in der Kaiserstadt chinesische Truppen unter dem Prinzen Tsching ständen. Der Kaiser und die Kaiserin hätten Peking verlassen. In Peking sei eine Militärverwaltung ein⸗ gerichtet worden. Am 22. früh sollen ungefähr hundert Flüchtlinge aus Peking von Tungtschu auf Prähm en ab— gereist sein.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Peking vom 17.8. gemeldet, die japanischen Truppen befänden sich an den Thoren der „Verbotenen Stadt“. Die Truppen erwarteten die Befehle ihrer Regierungen, ob sie die Verbotene Stadt“ besetzt halten oder zerstören solllen. Es heiße, der Prinz Tuan sei in Peking gesehen worden; man stelle eifrige Nach⸗ forschungen an, um ihn aufzufinden. Chinesische Kavallerie sei in der Nähe von Tungtschu aufgetaucht. Eine Schwadron indischer und amerikanischer Kavallerie habe sich zur Verfolgung der Kaiserin aufgemacht, die, wie man glaube, ihren Hof nach der früheren Hauptstadt Sing an fu verlegt habe.

Dasselbe Bureau berichtet aus Peking vom 19. d. M., es seien an dem genannten Tage Rekognoscierungen vorge⸗ nommen worden. Es werde berichtet, daß bewaffnete Chinesen im Süden und Südwesten Plünderungen vornähmen. Ben⸗ galische Lanzenreiter hätten in Housi, einer 4 Meilen süd⸗ westlich gelegenen Ortschaft, eine gut verschanzte Streitmacht entdeckt. Man glaube, daß dieselbe von den besten chinesischen Führern befehligt werde.

Der französische General Frey telegraphiert aus Peking vom 20. d. M.: Es sei den verbündeten Truppen, unter denen sich auch das erste von Indochina gesandte französische Kontingent befinde, gelungen, allmählich die Boxer von allen Punkten, welche sie noch besetzt gehalten hätten, zu vertreiben. Die Verbündeten lagerten rund um den Kaiserlichen Palast, welcher von einigen Sol⸗ daten der regulären chinesischen Armee besetzt gehalten werde. Die Generale der verbündeten Truppen hätten beschlossen, die internationale Armee quer durch den Palast durchziehen zu lassen; sodann sollten die Palastthore geschlossen werden.

Den Londoner Blättern wird aus Schanghai vom 24. d. M. gemeldet, die Kaiserin und der Hof seien von den zu ihrer Verfolgun entsandten japanischen Truppen 80 Meilen aer lic von Peking eingeholt worden. Der Kaiser Kwangsü habe sich sofort unter den Schutz der Verfolger gestellt. Der General YJung⸗lu solle aus dem Gefängniß entkommen und in Pastingfu eingetroffen sein.

Aus Tientsin, vom 23. August, meldet das „Reuter sche Bureau“: Die nn er fa f mit den Truppen der einzelnen Mächte an Bord treffen allmählich in Taku ein. Drei große deutsche Transportschiffe sind bereitz angekommen und haben die Truppen an Land gesetzt. Ein Regiment ist bereits auf dem Wege 4 Peking, das zweite auf dem Wege . Tientsin. Im 8 en liegen noch drei russische Transportschiffe. Hundert Personen, darunter auch die Zollbeamten, haben Peking ver— lassen und kommen unter Eskorte den Fluß herab. Die Aus⸗ länder wünschen, es möge eine Expedition nach Paotingfu gesandt werden, um zur Vergeltung für die dort begangenen Mordthaten die Stad! zu zerstören.

Der General Dor ward telegraphiert aus Tientsin vom 23. d. M.: Ich habe am 19. August 8 Meilen südwestlich von Tientsin mlt ungefähr 1000 Mann Amerikanern, Japanern,

wurde.

.

Oesterreichern und Engländern eine starke chinesische Truppen⸗ abtheilung angegriffen; nach zweistündigem Kampfe flohen die Chinesen, nachdem 300 von ihnen gefallen und 60 gefangen enommen waren. Ung fähr 800 Mann flohen nach Süden, as bedeutend stärkere Hauptkorps nach Westen. Auf unserer Seite wurden 11 Mann verwundet. Die Verbindungt⸗ sinien in der Umgegend von Tientsin sind jetzt außer Gefahr. In den Dörfern wurden von den Chinesen Grausam⸗ keiten verübt, mehrere Leichen wurden aufgefunden, denen die Köpfe abgeschnitten waren. Aus den umliegenden Dörfern kommen täglich ungefähr 1900 Leute nach Tientsia, wo wir nur noch für einen Monat Lebensmittel für die Be⸗ völkerung haben, sodaß in kurzem Mangel an Nahrungs⸗ mitteln zu erwarten ist.

Nach einem Telegramm des „Daily Telegraph“ aus Tientsin vom 24. d. M ist eine aus Russen, Deutschen und Japanern gebildete Abtheilung von 10900 Mann von Peking aus vorgegangen. Man glaube, dieselbe solle die Kaiserin⸗ Wittwe verfolgen.

Aus Schanghai vom 24 d. M. berichtet das „Reuter'sche Bureau“: Die Nachricht, daß der Vize⸗König von Hupe und Hunan Tschang⸗-Tschih⸗Tung 30 der Reformpartei angehörende Chinesen habe verhaften und zwei von ihnen enthaupten lassen (s. Nr. 201 d. Bl.), entspreche nicht völlig den Thatsachen. Die Leute, gegen welche Tschang⸗Tschih⸗Tung in der angegebenen Weise vorgegangen sei, gehörten nicht der Reformpartei, sondern einer geheimen , an. Das Vorgehen des Vize⸗Königs sei von geringer Bedeutung.

Der „Times“ wird aus Schanghai vom 26. d. M. gemeldet: Li⸗Hung-⸗Tschang habe von dem jap anischen

inister des Auswärtigen ein Telegramm erhalten, in welchem es heiße, Unterhandlungen seien unmöglich, solange nicht China Bevollmächtigte ernenne, die von den Mächten gutgeheißen würden. Der Minister bezeichne alsdann als ge⸗ nehm die Ernennung der Vize⸗Könige von Nanking und Wuchang zu Beisitzern Li⸗Hung⸗Tschang's und mache schließlich auf die Nothwendigkeit aufmerksam, daß China sein Bedauern ausspreche, ausdrücklich sein Unrecht eingestehe und aus freien Stücken vollen Schadenersatz anbiete. Schließlich heiße es in der Depesche: wenn diese Rathschläge befolgt würden, sei Japan bereit, bei den Verhandlungen jede mögliche Unter⸗ stützung zu gewähren.

Dasselbe Blatt erfährt aus Schanghai, der britische Konsul Fraser sei in Begleitung eines Leutnants und von 15 Marinesoldaten nach Tschunking zurückgekehrt. Was die jüngst entdeckte Verschwörung in Hankau Gergl. Nr. 202 d. . anbetreffe, so habe sich die Bewegung nicht gegen die i wen gerichtet, sondern einen revolutionären Charakter ehabt.

) Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Hongkong vom 245. d. M. verlaute daselbst, daß in Amoy noch mehr japanische Matrosen gelandet worden seien. Es herrsche dort große Erregung, doch werde die Ordnung aufrecht erhalten. Wie die „Times“ erfährt, hat der Gouverneur der Pro vinz Kwangtung ebenso wie die Gouverneure aller an⸗ deren Provinzen von der Kaiserin⸗Wittwe telegraphisch den Befehl erhalten, 300 000 Taels für den Unterhalt der Truppen zu zahlen.

Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird, veröffentlicht der russische „Regierungsbole“ nachstehende Telegramme: Der General Grodekow meldet aus Cha⸗ barowsk: Die chinesische Bevölkerung längs des Sungari⸗ flusses zwischen Charbin und Ba jantu ö zu ihren Feld⸗ arbeiten zurückgekehrt und hat bei der russischen Verwaltung angefragt, ob sie Dschunken mit Getreide und Waaren wieder m irh und flußabwärts befördern dürfe. Es wurde ihr geantwortet, daß Dschunken ungehindert verkehren könnten, falls sie keine Waffen führten. In Saubin herrscht seit der Einnahme der Stadt durch die Russen vollkommene Ruhe. Handel und Verkehr unter den Chinesen ist neuerdings wieder eröffnet. Der General Orlow meldet: Russische Truppen sind am 260. August in Menduche eingerückt. Der General Grodekow berichtet unter dem 24. August an den Kriegs⸗Minister: Die Kavallerie des Generals Rennen kampf nahm Kam mi und Chatschshan ein, die Infanterie hat Mergen verlassen, wo eine Garnison zurückgelassen wurde und wohin Artillerie gebracht wird. Die Fähre über den Nonni⸗ fluß war von Chinesen besetzt. Des Nachts erschien bei dem General Rennenkampf ein Parlamentär mit dem Vor⸗ schlag, die Operationen einzustellen. Der General schlug dies Ansinnen ab. Der General Lenewitsch meldet auß Taku vom 23. August: Am 16 August befreiten die vereinigten russischen und französischen Truppen französische Missionare und ihr seit zwei Monaten von Boxern belagertes Kloster. Dann wurden die Boxer von den russischen und französischen Truppen aus der Kaiser⸗ lichen Stadt hinausgedrängt, das westliche Thor von den Russen und Franzosen eingenommen und auf demselben die russisch und die französische . gehißt. Auf den an⸗ deren Seiten des Kaiserlichen Palastes wurden Wachtposten anderer Nationen aufgestellt, welche sich zu den Thoren durchkämpfen mußten. Die Kaiserin, der ganze Hof und die Regierung flohen nach der Provinz Schensi, ebenso der Kaiser und der Thronfolger. Die Russen hatten 5. Ver⸗ wundete, die Franzosen 5 Todte und 25 Verwundete. Seit diesem Tage giebt es in Peking keine Boxer mehr.

Die „Daily Mail“ meldet aus Yokohama vom 25. d. M., daß das japanische Kriegsschiff „Suma“ nach Korea abgegangen sei.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Jokohama vom gestrigen Tage gemeldet, der Marquis Ito habe eine Kundgebung erlassen, in welcher er die Ziele seiner neuen, „Konstitutionelle Politische Vereinigung“ ge⸗ nannten Partei, aus welcher das künftige Ministerium entnon men werden dürfte, darlege. In dem Manifest betone der Marquis Ito, daß die Ernennung und Entlassung der Minister zu den derfassungsmaßi en Rechien des bien, eien, die

itglieder ihrer Partei sich in die amtlichen Pflichten der Minister nicht einmischen dürsten.

Afrika.

Der Feldmarschall Lord Roberts meldet aus Wonder⸗ fonte in vom 24. August, der General Polecarew . an diesem Tage, ohne auf Widerstand des Feindes zu stoßen, welcher die Berghöhen zwischen Belfast und Dalmanutha be⸗ setzt halte, die 3. Bel fast genommen. Die Truppen des Generals Sir Redvers Buller ständen 6 Meilen westlich von Machadodorp, während der General French östlich

ehöre, und daß, n . die Minister im Amte

25. d. M. heftͤgem

der Stadt operier? Der General Lord Methu en sei in Zeerust eingetroffen und stehe nunmehr mit dem General Carrington in Verbindung. Der General Sir Redv ers Buller sei am Widerstande des Feindes begegnet. Letzterer habe der britischen Kavallerie einen , , gelegt und auf kurze Entfernung das Feuer eröffnet. Die Geschütze der Engländer hätten indessen das Feuer zum Schweigen gebracht, und der Plan der Buren sei mißlungen. Infolge eines Mißverständnisses seien aber zwei britische Kompagnien von dem Hauptkorps getrennt und von den Buren umzingelt worden. Dieselben hätten schwere Verluste gehabt. Ein Offizier und 12 Mann seien gefallen, 4 Offiziere und 57 Mann verwundet worden; 33 Mann würden vermißt.

Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Kapstadt vom gestrigen Tage, Lord Roberts sei am Sonnabend in Bel⸗ fast angekommen und dort mit den Generalen Sir Redvers Buller, Polecarew und French zusammengetroffen. Von den Truppen des Generals Polecarew seien bei der Besetzung von Belfast 14 Mann verwundet worden. Der Ge⸗ sundheitszustand der Truppen habe sich bedeutend gebessert. Der General Hamilton habe in der Nähe der Station Piengasriver 13 Buren gefangen genommen.

Einer Meldung der „Morning Post“ aus Belfast vom 25. d. M. zufolge nahm der Feldmarschall Lord Roberts un⸗ mittelbar nach seiner Ankunft am Morgen des 25. August eine Rekognoscierung der Burenstellung vor, welche sehr stark ist und sich über die ö. elketten in einer Entfernung von 8000 NMards von der Ba , hinzieht. Die Buren beschossen am Morgen die Truppen Sir Redvers Buller's, welche? Meilen südlich stehen, ebenso die auf dem äußersten linken Flügel be⸗ findliche Brigade Stephenson und richteten auch auf das Zentrum der britischen Stellung ihr Geschützfeuer. Die britische Artillerie erwiderte das Feuer in nachdrücklicher Weise.

Aus Krügersdorp vom 24 August wird dem „Reuter'schen Bureau“ gemeldet: Delarey erschien mit einer starken Truppenabtheilung vor der Station Bank der Eisen⸗ bahnlinie Johannesburg Potchefstroom und richtete an die dortige, aus den Londoner Freiwilligen bestehende Garnison unter Lord Albemarle die Aufforderung, sich zu ergeben, was aber abgelehnt wurde. Später überschritt de Wet die Eisenbahnlinie in der Nähe von Bank und rückte nach dem Freistaat vor. Es sei offenbar, daß es sich bei der Aufforderung Delareyes nur um eine List gehandelt habe, welche bezweckt“, die Bewegung der Truppen de Wet's zu decken.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Die in den Trebbiner Luxusmöbel⸗Fabriken beschäftigten Bildhauer, Drechsler, Tischler und Maschinenarbeiter sind, wie die ‚Velkg⸗Ztg.“ erfährt, in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie verlangen Verkürzung der Arbeitszeit, Lohnerhöhung, Vermeidung der Ueberstundenarbeit, sowie Ventilation in den Fabrikräumen.

In einer zu Halle a. S. abgehaltenen Konferenz der in den Konsumvereinen beschäftigten Lom tor und Lager ⸗Angestell⸗ ten wurde, der Lpz. Ztg. zufolge, beschlossen nachstehende Forderungen den Verwaltungen der Konsumvereine Deutschlands vorzulegen: Das Anfangsgehalt beträgt in Klasse A monatlich 110 M und steigt durch regelmäßige jäbrliche Aufbesserungen innerhalb 5 Jahren auf 150 , nach 10 Jahren auf 175 S; in Klasse B 90 S, steigend in verselben Weise wie in Klasse A auf 125 und 150 S6 Zu Klafse A gehörten Konsumvpereine, die ihren Betrieb in Städten von mehr als 100 000 Einwohnern oder in direktem Anschluß an diese haben; zu Klasse B alle Konsumvereine in Städten unter 100 000 Einwohnern. Jugendliche Angestellte können niedriger, jedoch nicht unter 75 M„ pro Monat angestellt werden. Die hel r Tallin hat wöchentlich ju erfolgen. Die tägliche Arbeilszeit für die Komtorangestellten beträgt 8 Stunden. Der Betrieb im Lager ist so einzurichten, daß die Arbeits eit der Lager · Angestellten nur in Ausnabmesällen 8 Stunden übersteigt. Sonntagsarbeit, wo solche nöthig ist, wird besonders vergütet. Den Komtor« und Lager ⸗Angestellten ist jährlich eine Ferienzeit von 14 Tagen unter Fortzahlung des Gehalts zu gewähren.“

Zum Münchener Schreinerausstand Gwergl. Nr. 193 d. Bl.) theilen die M. Neuest Nachr. mit, daß die vereinigte Meisterschaft an der neuneinhalbstündigen Arbeitszeit (die Arbeiter hatten eine neunstündige gefordert) festhält und die Arbeit nur unter der Bedingung wieder aufnehmen wird, daß in sämmtlichen Betrieben die Gehilfen zur Arbeit zurückkebren.

Infolge eines Ausstandes der Eisenbahnarbeiter in Manchester haben, wie der Rh. Westf. Ztg.“ berichtet wird, die Kohlengruben in den umliegenden Distrikten den Betrieb eingestellt und sind etwa 80 000 Kohlen arbeiter beschäftigungslos

Aus Marseille meldet W. T. B. vom heutigen Tage, daß 2500 Fuhrleute und Auflader beschlossen haben, in den Ausstand ein⸗ zutteten. Die Zanft derselben umfaßt 5000 Mann.

Kunsft und Wissenschaft.

Ueber die Ausgrabungen im Dom zu Speyer liegen heute folgende Berichte der Münchner Allgemeinen Ztg. vor:

Speyer, 23 August. Unter greßer Spannung aller An⸗ wesenden, unter denen Regierungt Präsitent Freiherr von Welser, Bischof Pr von Ebrler und das gesammte Domkapttel von Speyer sich befanden, wurden heute Vormittag die beiden am meisten nach Süden unter Deckolatten gelegenen Gräber der Salier⸗Reihe eröffnet Uater den sichweren Deck platten lagen je in einem gesonderten Sandstein⸗ Sarkophag zwei kaiserliche Leichen, wenn auch stark vermodert, so doch in unberühbrtem Zustande. Zu Häupten einer jeden Leiche lag eine große, aus Kupferblech gefertigte, mit einem Stirnkreuz und drei Lilien ge⸗ zierte Grabkrone. Die auf der äußersten Südseite gelegene Krone, die niedriger als die nebenanliegende ist, enthält die deutliche Auf⸗ schrift: Gisilla Imperatrix Rlomanorum) Die der Leiche zu Häupten gelegene große Bleiplatte bejeugt durch ihre Inschrist, daß wir eg mit der Leiche der Kaiserin Giselg, der Gemahlin Konrad's 11, zu ihun haben. Die kleinere Bleiplatte in dem nebenan nach Norden gelegenen Sarkophage läßt in der darin ent haltenen Leiche mit Sich n den Kaiser Konrad II., den Gründer deg Speyerer Doms, erkennen. Die vollständige Lesung der Inschriften ist den nächsten Tagen vorbehalten. Die Srdarbeiten haben die Frei legung der Salier RKeibe nach Norden wesentlich gefördert. Ob hier eine ef in irn ben stattgefunden hat, wird in den nächsten Tagen festgestellt werden können.

, 24. August. Die nähere Untersuchung der Leich⸗˖ name deß Kaisers Konrad I. und seiner Gemahlin Gisela be⸗ stätigte die schon gestern beobachtete, weit vorgeschrittene Vermoderung der Körpertheile und ibrer Umhüllungen. Nur wenige Reste von un gemustertem Seidenstoff wurden in leidlich haltbarem Zustand ge⸗ funden. Auch die Schädel beider Leichname sind leider zerfallen. Nur von den Haaren baben sich an beiden Körpern relativ größere

artien erbalten. Die im Sarkophag der Kaiserin Gisela gefundene Bleitafel giebt als Geburtetag der Kaiserin im n mit der bisherigen Ueberlieferung den 11. Nopember 999 an,. Die eiche der Königin Bertha wurde bisher nicht gefunden. Die Abtragung der über der Nordfelte der Salter⸗Gräber stehenden Aufmauerung kann erst in den naͤchsten Tagen erfolgen. Westlich von der ersten raͤber⸗

oberen

reibe ist man in erheblich höhren Niveau neuen Gräbern nahe ge⸗ kommen, die thellweise verfallen zu fein scheinen. Weiter westllch 7 das en , deß Domes Lat man in einer vorderften ritten Reihe zwei bisher noch nicht geöffnete Gräber 4ußerlich feststellen können. Nach dem Urtheil des hier anwese den Geheimen Regierungsraths Lessing aus Berlin sind rie n ersten, am 17. August aufgedeckten Bleisarg enthaltenen Gewandstücke, Wammtz und holen, aus leichtem, ungemustertem Seidenstoff gefertigt; dieselben sind mit Goldborten besetzt, die jweifellos aus der Fabrik in und mit den Borten aus dem Grabe Katfer Heinrich's VI. (f 1197) in Palermo nahem gleichzeitig sein müssen. Auch die in Speyer gefundenen Borten weisen einzelne arabische Schriftzeichen auf.

Der Philosonuh F. W. Nietzsche ist, wie die Weim. Ztg.“ meldet, am Sonnabend Vormittag infolge eines Schlaganfalls in Weimar gestorben. Die Beerdigung wird in Röcken bei Lützen, seinem Geburtsorte, stattfinden.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Da Erlöschen der Maul- und Klauenseuche unter den Schweinen ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlacht Viehhofe zu Berlin am 24. August.

Triest, 26. August. (W. T. B.) Der hler eingetroffene Lloyddampfer ,. Semiramig⸗ verbleibt im Seelazareth, da ein Passaqier, ein Sudangse, am Fieber erkrankt ist.

Paris, 2. August. (W. T. B.) Dem Matin! zufolge ist hler in der 1. Zeit die Zabl der Fälle von Typhus in beun— ruhigender Weise gewachsen. Das genannte Blatt veröffentlicht eine Unterredung mit dem Direltor deg Gemeinde ⸗Laboratoriums Girard, in welcher dieser in sehr scharfer Weise die Ingenieure der städtischen Wasserleitung für die Verbreitung der Epidemie verantwortlich macht, weil dieselben, dem Rathe der Aerjte zum Trotz, fortfahren, das Wasser aus einer verseuchten Quelle mitzuverwenden.

Konstantinopel, 26. August. (W T. B.) Auf dem in Clazom ene eingelaufenen Schiffe Niger! ist ein zweiter Pest⸗ fall festgestellt worden. Der Kranke, welcher dem Schiffspersonal angehört, wurde in das Lazareth gebracht.

Verdingungen im Auslande.

Spanien.

30 September. Bürgermeisteramt in Miereg: Lieferung und Aufstellung folgender Maschinen u s. w. unter Berücksichtigung nach⸗ stehenden Voranschlags: Spritze, Sytem Greindl; 4002 Peseras. Dampfkessel, System Baleoch & Wilcoch; 12 42040 Pesetas. Turbine, System Lavat; 10 235 Pesetat. Kondensator, System Wheeler; 6200 Pesetas. Spritze, System Worthington; 625 Pesetas. Gußeiserne Röhren (865 kg) 37434 Pesetas. Schmiedeeiserne Röhren (39 m) 260 40 Pesetas. Giserne Träger; 493 29 Pesetas. Transmissionen; 1509 Pesetas. Hähne und Zu⸗ behöc; 1137 Pesetas. Schrauben und Fugen; 194 67 Pesetag. Ueber⸗= führung von Trans missionen und Dynamomaschinen; 300 Pesetas. Unvorhergesehenes. Angebote nur durch selbständige, in Spanien an⸗ sässige Ingenieure. Sicherbeitsleistung vorläufig 1000 Pesetas. Näheres beim „Reich ⸗Anzeiger“.

Belgien.

29. August, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Speziallastenbeft Nr. 646; 70 Tender von je 13 0090 1 Raumgehalt für Lokomotiven, Typus 30, und 57 Rädersaͤtze für Lokomotiven und Tender.

31. August, 12 Ubr: Hospices civils in Namur: Lieferung von Tuchen und Stoffen. 31 Loose.

4. September. 12 Uhr. Bahnhöfe in Charleroi und in Lüttich: Lieferung von I) 72 Loosen Kleinkohlen (charbons menus) zu je 4500 t. 2) 2 Loosen halbfette Grußkohle (charbons gailleteux) zu je 3000 t, und von 3) 1 Loos Koks für Kugelsfen: 166060 t. Spezial⸗ lastenheft Nr. 6652.

13. September, 12 Uhr. Bureaux du service des voies et travaux, Longus rue de Ruysbroeck Nr 2 in Antwerpen: 3 Schiebebühnen mit stählernen Trägern von 12 m Länge, für die ,, Kaution Fr. 1500. Speziallastenheft

. n ;

15. September. Gouvernement Provincial in Antwerpen und in Brügge: Kartoffel⸗ieferungen.

15 September. Ecoles de bienfaisance de l'Etat àù Namur, Moll und Reckheim: Kartoffel Lieferungen für 1900 1901.

15. September. Kartoffellieferungen für die Gefängnisse (außer für die Gefängnisse in Arlon, Neufchäteau und Marche). Angebote sind an die verschiedenen „Ersésidents de la commission ad- ministrative de la prison de 1'Etat“ zu richten.

5. Oktober, 10 Uhr. Gouvernement provincial in Brüssel: Lieferung von Bekleidungsstücken für die Feldbüter der Provinz Brabant für die Jahre 1901 bis 1905. Angebote bis zum 1. Oltober.

Rächstens 1 Uhr. Bötse in Brüssel: Lieferung von Boljen, Bolzenkellen, Nieten und Nägeln für die belgischen Staatsbahnen.

Nächstens. Börse in Brüssel: Errichtung einer Halle oberhalb des Kohlenlagers in Berchem bei Antwerpen: 130 884 Fr.

9000 Fr. Nächstens. Station Lisge⸗Guilleming: Pflaster⸗ und Randsteine aus kleinem Granit für die Station Peginster. 34 000 Pflastersteine

und 296 m Randsteine. Kaution 400 Fr.

Verkehr s⸗Anstalten.

Laut Telegramm aus Oberhausen (Rheinland) hat die erste englische Post über Vlissingen vom 26. August den ie in Essen wegen verspäteter Ankunft des Schiffes nicht erreicht.

New York, 26. August. (W. T. B.) Das Kabelschiff Anglia“ hat bis heute 2120 Seemeilen Kabel ausgelegt.

Bremen, 25 Auaust. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Stattgart!“ 25 Aug. v. Ost Asien in Neapel und Aachen“, n. Ost⸗Asien best.,, in Colombo angek. „Coblenz“, v. Brasilien kommend, 25. Aug. v. Antwerpen n. Bremen abgeg. Mark“ v. d. La Plata 25. Aug. in Antwerpen angekommen.

26. August. (W. T. B.) Dampfer Australia 24. August Reise von Funchal n. Brasillen fortgesetzt. Freiburg“ 24. Auguft beimkehrend v Colombo aba. „Stettim (australische Zweiglinie) 24 Aug. in Synney angekommen.

Dam burg, 256. August. (W. T B.) Hamburg ⸗Amerika⸗ Linke. Dampfer „Columbia, v. Hamburg n. New York, 234. Aug, v. Cherbourg abgeg. „Auguste Vietoria 25 Aug. 4. d. Elbe bei Bruntzhausen, Pretoria., Christiania- und „Kaiser Friedrich 24. Aug. in New Jork, sowie Hereynia⸗, v. St. Thomas n. Hamburg, in 86 angek. Castilia , v. Hamburg über Hapre n. Westindien 24. Aug.

uxbafen passiert. Bethania. 24. Aug. v. Baltimore aber Gravegend n. Hamburg, „Allemannia', v. Vamburg n. Para und

Kaution

Manaos, v. Lissabon und „Georgia v. Buenos Aires über Barcelong n. Genua abgeg. 6 dem g 5 3 in pee en, r,, m, transport n. Asien) und Palatia“ (desgleichen ; 6 . ö ö ö ö. Hamburg . Bremen 21 en, 24. Aug. Cuxhaven passtert. London, 24. August. (W. T. B) Union Linie. Dampfer Greek auf Auereise Mittwoch die Canarischen Inseln passiertt = 26. Augufst. (W. T. T) Union Linie. Dampfer Nor. man“ gestern auf der Heimreise in Southampton und auf In reif in Durban (Natal) angekommen. Caftle- Lin te. Dampfer Norbam Castle. Donnerstag auf Augreise in Durban 1[Natal) angekommen.

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