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Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 35 der „Gesetz⸗Sammlung“ enthält unter
Nr. 10 230 die Verordnung, betreffend die Zuständigkeit der Verwaltungsgerichte und den Instanzenzug für Streltig⸗ keiten, welche nach reichsgesetzlicher Vorschrlft im Verwaltungs— streitverfahren zu entscheiden sind, vom 29. August 1900.
Berlin W., den 8 September 1900.
Königliches ß
Bath.
Abgereist:
der Ministerial-Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Ober-Baudirektor Schroeder, mit Urlaub nach Thüringen.
Personal⸗Veränderungen.
öniglich Preußische Armee.
Offiziere, Fähnriche ꝛc. Ernennungen, Beförde⸗ rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Neues Palais, 29. August. v. Podbtel ski, Gen. Lt. z. D., zuletzt. Gen. Major und Kommandeur der 34 Kap. Brig. à Ja suite ves Hus. Regts von Zieten (Brandenburg.) Nr. 3 gestellt.
Küstrin, 5. September. Carp, Major und AÄbtheil. Kom⸗ mandeur im 2. Großherzogl. Hess. Feld⸗ Art. Regt. Nr. 61, als aggregtert zum Feld ⸗Art. Regt. Nr. 15. v. Bodungen, Lt. ber Res. des Magdeburg. Jäger⸗Bats. Nr. 4, als Lt. und Feldjäger in das Reitende Feldjäger Korps, — versetzt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Küstrin, 5. September. Ho eppn er, Major à la suite des 3. Magdeburg. Inf. Regts. Nr. 66 und Eisenbahn-Linien Kommissar in Frankfurt a. M., mit Pension und der Uniform des 2. Batg. 7 Thüring. Inf. Regts. Nr. S6 der Abschied bewilligt. Becker pens. Feldw., bisher in der Schloßgarde ⸗ Komp, der Charakter als Lt. verlieben.
In der Gendarmerie. Berlin, 1. September. Lang- hoff, pens. Ober. Wachtm., bisher in der Gend. Brig. in Elsaß— Lothringen, der Charakter als Lt. verliehen.
Im Sanitäts⸗Korps. Küst rin, 5. September. Dr. Enge— and, Assist. Arzt beim Inf. Regt Nr. 128, scheidet mit dem 4. September d. Je. aus dem Heere aus und wird mit dem 5 Sep⸗ tember d. Is. als Assist. Arjt mit seinem bisherigen Patent bei der Schutztruppe für Deutsch⸗Ostafrika angestellt.
Evangelische Militär ⸗Geistliche.
10. August. Marm s, Div. Pfarrer von der 37. Div. in Allenstein, auf selnen Anttag zum 30. Siptember d. Is. aus dem Pfarramtsdienste in der Armee entlassen.
25. August. Gelpke, Div. Pfarrer von der 15. Div, in Koblenz, vom 1. September d. Is. ab als Pfarrer zum Kadetten hause in Karlgruhe versetzt.
Beamte der Militär ⸗Verwaltung.
Durch Allerhöchste Bestallungen. 27. Juli. Allibn, charakteris. Baurath bei der Intend. des J. Armee-Korps, mit Wirkung vom 1. August 1900 zum Intend. und Baurath ernannt.
23. August. Danielows ki, Geheimer Kriegsrath und vor tragender Rath im Kriegs. Ministerium, jum Militär ⸗Intend, Nord⸗ boff, Mllitär⸗Intend. Assessor, Vorstand der Jgtend. der Verkehrs— truppen, Vollbracht. Militär⸗Intend Assessor, Vorstand der Intend. der 35 Div., — zu Militär Intend. Räthen, — ernannt.
Durch Allerhöchste Patente. 23. August. Schilfarth, Bureau⸗Vorsteher beim Großen Generalstabe, Stein, Topograph bei der Landesaufnahme, Hartwig, Festungs . Ober Bauwart bet der 1. Festunge ⸗Fnsp., Relser, Lazaretb, Ober- Insp. beim Garn. Lazareth in Graudenz, — der Charakter als Rechnungsrath, Schl ie we, Re— gistrator beim Großen Generalstabe, Ginzel, Registrator der Landes⸗ aufnahme, — der Charalter als Kanzleiraib, — verliehen,
Dutch Allerhöchsten Abschied. 23. August. Lehmann, Zahlmstr. vom Kaiser Franz Garde: Gren. Regt. Ne. 2, Zesch, Ober Zahlmstr. vom 2 Hanseat. Inf. Regt. Nr, 76, — bei ihrem Aus⸗ scheiden aus dem Dienst mit Pension der Charakter als Rechnungs⸗ rath verliehen. z
Durch Verfügung des Kriegs⸗Ministerium s. 19. Juli. Schlitte, Regierungz⸗Baumeister, technischer Hilfsarbeiter bei der Intend. IX. Armee Korps, zum Garn. BauInsp. vom 1. August 1900 ab ernannt.
13. August. Reinsch, Pahnke, Ihlen feld. Proviant. amtg⸗Assistenten in Ohlau bezw Diedenhofen und Schleswig, zum J. Okiober 1900 nach Koblenz bezw. Karlsruhe und Colmar i. E versetzt.
t 16. August. Schönermark, Becker, Proviantamte⸗Rendanten in Lötzen bejw. Berlin, nach Hofgeismar bejw. Lötzen, Kruse, robiantamts⸗ Kontroleur in Karlsruhe, unter Ernennung zum roiantamts ⸗ Rendanten ab 1. November 1900, nach Berlin, lemann, Probiantamtg- Kontroleur in Rastatt, nach Karlsruhe, Haehnel, Proviantamts ⸗Assist. in Erfurt, als Provigntamts, Kon- froleur auf Probe nach Rastatt, — zum 1. Oltober 1900, — versctzt.
17. Au gust. Boettcher, Regierung Baumeister zu Thorn, zum Garn. Bau⸗Insp. vom 1. September 1900 ab ernannt. Hoff⸗ mann, Militäranwärter und Zahlmstr. Aspir., zum Kassensekretär beim Kommando des Kadetten Korps ernannt. —
20. August. Becker, Geheimer Kanzleirath, Geheimer Regi⸗ strator im Kriegs. Ministerium, Kriegs hamm er, Rechnungsrath, Geheimer expedierender Sekretär im Kriegt Ministerium, — auf ihren Antrag mit Pension in den Ruhestand versetzt. .
21. August. Niek au, Geheimer Seteetär bei der Gen. Militär kasse, zum Buchhalter befördert. .
22 August. Lamann, Gerlach, Greiffenberg, JIntend. Bureau⸗Diätarsen von den Intendanturen des 1I. bezw. V. und VIII. Armee-Korps, zu Intend. Sekretären ernannt.
23. August. Wyland, Garn. Bauinsp. zu Küstein, als tech⸗ nischer Hilfsarbester zur Intend. XI. Armee-Korps zum 1. Oktober 1900 versttzt.
24 Au gust. Sie mer g, Intend. Rath von der Komp?⸗Intend. des 1II. Armee-Korps, dessen Versetzung zu der Korps. Inteno,. des TVII. Armee-Korps zurückgenommen. Speitkamp, Oberlehrer beim Kadettenhause in Karlsrube, auf seine! Antrag zum 1. Oktober 19600 auz dem Dienst des Kadetten Korps entlassen.
25. August. Dantelows ki, Militär Intend. Geheimer Kriegsrath, die Militär⸗Intendantenstelle deg XVI. Armee, Korps übertragen.
2. August. Biernath, Garn. Apotheker in Posen, jum Korps⸗Stabzapotheker V. Armee⸗Korps ernannt.
Durch Verfügung der Feldzeugmeisterei. 31. August. Gram g, Titular. Betrlebz Insp. bei der Munitionsfabrik, zum Ersten Revisionzbeammten der Gewehrfabrik in Danzig, unter Verleihung des Titels Fabrikenkommissarius, mit dem 1. Juli 1900, Maaß, Munitiongrepisor bei der Munittontfabrik, zum Ersten R-osssong= Ceamten dieser Fabrik, unter Verleibung des Titels Fabriken— konmissariuß. Gwald, Oker-Feuerwerfer vom 3. Bat, Fuß - Art. Regts. von Hindersin (Don m.) Nr. 2. zum Munitiongrevisor bei der Munitionsfabrik. — mit dem 1. September 1900, — ernannt. Leipziger, Ober⸗Büchsenmacher von der Gewebrfabrik in Spandau, zur Munisionefabrik mit dem 1. September 1900 vetsktzt.
aiserliche Marine.
Offiziere ꝛc. Ernennungen, Beförderungen, Ver⸗
Hansa'.
Präseß des Torpedo. Versuchtkommandog und Kommandant S. M. Hafenschiffes „Friedrich Carl, unter Belassung in der Stellung als Präses des Torpedo ⸗Versuchskommandos, zum Kom—⸗ mandanten S. M. kleinen Kreujerß Nynphe“. Becker, Kapitän zur See, Kommandant S. M Schulschiffes „Blücher“, zum Kommandanten S M. Hafenschiffes „Friedrich Cal“. Westphal, Kapitän zur See, Kommandant S. M. Linienschiffes Württemberg“, zum Kommandanten S. M. Linienschiffes Taiser Wilhelm der Größe“. Holihauer, Kapitän zur Ser vom Reichs⸗ Marineamt, zum Kommandanten S. M. Linienschiffes Württ-m⸗ berg«“. v. Heeringen, Kapitän zur See vom Reichs Marineamt, zum Kommandanten S. M. Linienschiffes Baden“. Gildemeister, Freg. Kapitän, Kommandant S. M. Küsten ⸗Panzerschiffes Frithjof“, zur Verfügung des Chefs der Marinestafson der Nordsee. Bachem, Freg. Kapifän, Kommandant S. M. Küsten⸗ , . „Aegir“, statt zum Kommandanten für Probefahrten zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee. Bredow, Korp. Kapitän, Kommandant für Probefahrten, statt Kommandeur der 2. Abtheil. 1. Matrosen⸗Div. in der Stellung als Kommandant für Probefahrten belassen. Wilde, Korb. Kapitän, Kommandant S M. Küsten⸗Panzerschiffes Odin“, zum Kommandeur der 2. Abtheil. der 1. Matrosen. Diy. PHaschen, Korp. Kapitän, Toipedo⸗Dirtktor der Werft zu Wilhelmehaven, tatt Kommandant S. M. Küsten Panzerschiffes Hildebrand! zum Kommandanten S. M. Küsten⸗ Paazerschiffes Hagen‘, unter Versetzung von Wilhelmshaven nach Kiel. Schwartz kopff, Korv. Kapitän, Kommandeur der 1 Abth. der 2 Matrosen- Div., statt zum Kommandanten S. M. Küsten⸗Panzerschiffeß „Aegir? zum Kom— mandanten S. M. Küsten . Panjerschiffes Odin“ Neitz ke, Korv. Kapitän, Chef der Res. Panzer-Kanonenbootz. Div. and Kommandant S. M. Panzer ⸗Kanonenboots Skorpion, unter Versetzung von Danzig nach Kiel, zur Verfügung des Chefs der Marin Station der Ostsee. Bruch, Korr. Kapitän, Kommandant S. M. kleinen Kreuzers „Greif zum Mitglied der Schiffs Prüsungs—⸗ kommission. v. Levetzow, Korv. Kopitän, Kommandant S. Me. Spenalschiffes Loreley, statt zum Ersten Ofsfttier S M. Linien schiffeß . Sachsen' zum Ersten Offizier S. M. Linienschiffes „ Kaiser Wllbelm der Große“. Ltetzmann, Korv. Kapitän, Kommandant S. M. kleinen Kreuzers Pfeil, zum Ersten Offiser S. M. Linien schiffes ‚Sachsen '“. Marwede, Kapitänlt. vom Stabe für Probe⸗ fahrten, statt zum Kommandanten S. Vi. kleinen Kreuzer „Blitz! zur Verfügung des Chefs der Marine ⸗Station der Ostsece. Schäfer (Wilbelm), Kapitäult. von der 2. Marine⸗ Insp.,. zum Ersten Offizier S. Mt. Linienschiffes „Baden“. Bordicker, Kapitänlt. vom Stabe S. M. Linienschiffetäz Kaiser Friedrich II.“, als Geschwader⸗Art. Offizier zum Stabe des 1. Ge⸗ schwadergß. Franck (Wilhelm). Lt. zur Ste vom Stahe eines für dag Kreuzer ⸗Geschwader bestimmten Depeschenboots (Doppel- schrauben Torpedoboote). zum Stabe S. UM. großen Kteujers Schleusener, Lt. zur See vom Siabe S. M großen Creuzers Haasa“, zum Stabe eines für das Kreuzer ⸗Geschwader kestimmien Vepeschenboots (Doppelschrauben⸗ Torpedoboots. Dittrich, Marine ⸗Stabzingen. von der Insp. des Bildungawesens der Marine, zum Admiralstabe der Marine versetzt, zugleich als Referent zum Marinekabinet., Hoffmann, Marine⸗Stabtzingen. von der Marine Station der Nordsee, von dem Kommando zum Abmiralstabe der Maine enthoben. Dr. Brüel, Marine⸗Stabzarzt vom Stabe S. M. Kanonenboots „Hahicht, unter Versetzunz von Kiel nach Wilhelmshaven, jzur Marine Station der Nordsec. Dr. Rohde, Marine Stabsarjt vom Stabe S. M. Spezlalschiffes Möwe“, zur Marine-Station der Nordsee, Dr. Bs se, Marine Stabsaczt vom Stabe S. M. Spezial⸗ schiffes „Loreley, zur Marine ⸗ Station der Ostsee. Hr. Wentzel, Marine Ober. Assist. Arzt von der Marine ⸗Siation der Nordsee, unter Versetzung won Cuxhaven nach Riel, zum Stabe S. Me. Kanonen. boots „Habicht . Dr. Gersdorf, Marine⸗Ober. Asist. Art von der Marine Station der Nordsee, zum Stabe S. M. Speitelschiffes Möwen. Dr. Haenlein, Marine. Ober. Assist Arzt von der 1. Tor- pedohootè, Flottille, zum Stabe S. M. Sprzialschiffes „Loreley.
Reymann, Goehle, Schlubach, v. Knorr, Pfarrius, pon Selchow, Hintzmann, Mat irbiessen, Mann, Heinecke, Moraht, Albrecht (Vittor), Gysge, Eckelmann, Werther, Engisch, Weißenborn, Gaehbde, Johbst, Klüpfel, von Müller, Jacobi, Werth, Dürhig, Freiberr v. Rössing, Ante, Bob sien, Humann, Freiherr v. Hollen, Hering, Franz, v. Bxritzke, Mattaei, Kellermann (Hellmut), Borsche, v. Loe wenfeld, Leh— mann, v Blanc, v. Hase, Samuelson, Hauck, Fischer (Alfred), Weber, v. Tysijka, v. Goerschen, Glohig, Stubenrauch, Kretschmar, v. KBötticher, Gärtner, Ste, mann, v. Altrock, Schoch, Kleyenstüber (Kurt), Kirchner, Elle, Kurtzhalß, Stegemann, Roedenbeck, Waldmann, Beß, Sievers, Niemeyer, v. Luck, Kränzlin, Fähnriche jur See, unter Feststellung ihres Dienstalters in vorstehender Neihen— solge, das Zeugniß der Rrise zum See Offizier, Kiesel Fähnrich zur See, ausnahmsweise das Zeugniß der Reife zum See Offizier, — ertheilt.
Aichtamtliches. Deuntsches Reich.
Preußen. Berlin, 8. September.
Ihre Kaiserlichen und Königlichen. Majestäten sind gestern Mittag um 12*/ Uhr in Stettin eingetroffen. Dem „W. T. B.“ wird über den Empfang und die Festlich⸗ keiten zu Ehren Allerhöchstderselben berichtet:
Bei der Ankunft Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin fand auf dem Bahnhöfe großer militärischer Empfang statt. Die Ehrenwache stellte das Grenadier⸗ Regiment König Friedrich Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2, dessen direkle Vorgesetzte, einschließlich des komman⸗ dierenden Generals, Generals der Kavallerie von Langenbeck, mit dem Chef des Generalstabes, General der Kavallerie Grafen von Schlieffen und dem Kriegs⸗Minister General der . von Goßler. zugegen waren. Ferner waren erschienen Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Albrecht und Friedrich Wlhelm von Preußen, Seine Großherzogliche Hoheit der Prinz Maximilian von Baben, der Ober⸗Präsident der Provinz Pommern Freiherr von Maltzahn⸗ Gültz, der Regierungz⸗Präsident Günther und der Polizei⸗Prä⸗ sident Schroeter. Seine Majestät der Kaiser begrüßte die Herren, schritt die Front der Ehren⸗Kompagnie ab und ließ hierauf die Kompagnie vorbeimarschieren. Alsdann fuhren Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin unter dem Geläut der Glocken und dem Jubel der Bevölkerung nach dem i . die Eskorte stellte das Kürassier-⸗Regiment Königin. or dem Rathhause hielt, nachdem zwei Schülerinnen der Auguste⸗Viktoria⸗Schule Ihren Majestäten Blumensträuße überreicht hatten, der Ober⸗Bürgermeister, Geheime Regierungs⸗ rath Haken folgende Ansprache:
Eure Katserlichen und Körsglichen Majestäten grüßen wir in ebifurchtzvoller Huldigung. Datz Kaiserwart von Steitin, dag Eure Majestät den hbiesigen Fresbenirk zum ehrenden Gedächtniß vor— eschtieben: ‚Unsere Zukunft liegt auf dem Wasser !“, wie hald ist „z vor aller West zur flammenden Wahrheit geworden! Auf
Schuld an dentschem Gut und Blut. Nabe bei einander liegen Krieg und Frieden. Was aber auch die dunkle Zukuaft bringen mag, unwandelbar — das wollen wir auch heute in ernster Stunde geloben! — in sester Treue und fester Zuvpersicht blicken wir auf zu dem Hüter des Reiche, der zielbewußt mit Seiner Willengkraft die Schutzwehren des Kriegs für uns geschaffen, um segnend die Berke des . zu fördern. Das walte Gott!“
Die Ansprache schloß mit dreimaligen Hurrahrufen, welche brausenden Widerhall fanden.
Seine Majestät der Kaiser erwiderte, dem, W. T. B.“ zufolge, hierauf:
Mein lieber Herr Ober⸗Bürgermeister! Ich danke Ihnen in Meinem und der Kaiserin Namen herzlich für die freund— liche Begrüßung und den Empfang, die Ich immer hier gefunden habe. Ez ist ja nicht das erste Rall, daß Wir Stettin besuchen, und bet jeder Wiederkehr hat Meine Freude über den herzlichen Empfang sich gesteigert. Weiß Ich doch, daß Stettin die Wege, die Ich wanbele, als die richtigen er⸗ kannt hat. Sie haben, Herr Ober Bürgermeister, unferer Brüder gedacht, die für unsere Jateressen nach dem fernen Osten gegangen sind. Ich habe die fest- Ueberzeugung, daß es ihnen gelingen wird, dort feste und geordnete Verhältnisse zu schaffen, unter denen der deutsche Kaufmann, der drüben lebt und wirkt, ein für alle Mal vor Unheil bewahrt bleiben und ohne Störung und Gefahr Handel treiben kann. Ich habe gar keine Beforgniß für die Zukunst. Denn mit Uns ist Gott, der werd Uas duichhelfen!
Nachdem Seine Majestät geendet hatte, brachen die An⸗ wesenden in erneute Hochrufe aus.
Bei der Ankunft auf dem Schloßhofe erwies eine Ehren— Kompagnie des Grenadier-Regiments König Friedrich Wil⸗ helm IV. Ihren Majestäten die Honneurs. . Schlosse fand hierauf Empfang und um 11½ Uhr Frühstückstafel statt.
Um 6 Uhr gab die Provinz im Landeshause ein Fest— mahl, an weichem Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sowie die in Stettin anwesenden Fürstlichkeiten und hohen Würdenträger theilnahmen. Auf eine bei der Tafel von dem Voꝛsitzenden des Provinzial-Landtages, Wirklichen Geheimen Rath von Köller gehaltene Reze erwiderte Seine Majestät der Kaiser, nach dem,,W. T. B.“, wie folgt:
Ich spreche Ihnen Meinen innigsten Dank aut und ebenso den Ihrer Majestät der Kaiserin für Ihre warmen und schönen Worte welche Sie im Namen der Provinz Poöumern soeben an Uns gerichtet haben. Ich bin Zeuge gewesen vieler Gapfänge, die Meinem seligen Groß⸗ vater und Meinem Vater hier in Stettin bereitet sind. Wobl entsinne Ich Mich noch des Abends, wo Ibr von Meinem hochseligen Groß— vater so gern gesehener Vater von ihm angeredet wurde. Auf Schritt und Tritt entstahen vor Meinem geistigen Auge in Stettin die Bilder der Vergangenheit, die Mich nur mit Freude und Dankbarkeit er füllen. Ich hege die feste und unveränderliche Zuversicht, daß die Provinz Pe'Cmern nach wie vor in ihrer Treue an Urser Daus durch⸗ halten wird. Ich verbinde aber auch damit den Wunsch, daß der Provinz in ihrem Streben und in ihrer Arbeit und in ibrem Vor— wärszschreiten insbesondere auf dern Gebiet der LatWwirthschaft der Segen nicht fehlen möge. Gerade auf diesem Gebiet ist die Provinz mit ihren Bestrebungen und ihren Einrichtungen mustergültig ge⸗ worden. Mit den besten Wänschen für das Wohlergehen der Provinz erhebe Ich Mein Glas und trinke auf das Wohl der Provinz Pommern. Hurrah! Hurrah! Hurrah!
Am Abend nahmen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sowie die Fürstlichkeiten und Würdenträger an einer von der Stadt Stettin angebotenen Oder-Festfahrt auf dem Dampfer „Freya“ theil, welchem vier Dampfer mit dem Gefolge und geladenen Gästen sowie achtzig Privatdampfer folgten. Die Fahrt ging bei herrlichem Wetter und klarem Mondschein bis unterhalb Gotzlow. Die Ufer des Flusses waren mit rothem und grünem bengalischem Feuer sowie mit elektrischem Licht beleuchtet, und allerorten wurde Feuerwerk ab⸗ gebrannt. Die Stadt Stettin selbst hatte glänzend illuminiert. Gegen 11 Uhr Abends erfolgte die Rückkehr Ihrer Majestäten nach der Oderbrücke, von wo Allerhöchstdieselben unter erneuten
stürmischen Huldigungen der Bevölkerung in das Schloß fuhren. .
Heute Morgen um 8s / Uhr begab Sich Seine Majestät der Kaiser an der Spitze der Fahnen und Standarten vom Schlosse aus zu Pferde nach dem Exerzierplatz bei Kreckow. Um gi Uhr folgte Ihre Majestät die Kaiserin in einem vierspäunigen, von Königin-Kürassieren eskortierten Wagen. Un 10 Uhr begann die Parade des II. Armee⸗Korps.
Der Ober-Staatsanwalt des Kammergerichts, Geheime Ober⸗Justizrath Wachler ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat seine Dienstgeschäfte wieder übernommen.
Laut Meldung des, W. T. B“ ist S. M. S. „Schwalbe“, Kommandant: Korvetten⸗-Kapitän Boerner, gestern von Amoy in See gegangen. l .
S. M. S. „Luchs“, Kommandant: Korvetten⸗-Kapitän Dähnhardt, ist gestern in Hongkong angekommen und be— absichtigt am 9. September nach Canton in See zu gehen.
S. M. S. „Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da Fonseca⸗Wollheim, ist am 6. September in Santa Lucia angekommen und geht heute wieder in See.
Das Kriegs⸗Ministerium theilt über die Fahrt der Truppen⸗ transportschiffe mit: Der Dampfer „Andalusia“ hat am 6. September Gibraltar passiert.
Bremen.
Die drei Truppentransportdampfer „Krefeld“, „Ro⸗ land?“ und „Valdivia“ haben unter den Hochrufen des ahlreichen Publikums gestern Mittag von Bremerhaven die kae nach Ost⸗-Asien angetreten.
Oesterreich⸗Ungarn.
Die heute erschienene „Wiener Zeitung“ veröffentlicht, wie „W. T. B.“ meldet, ein Kaiserliches Patent vom gestrigen Tage, durch welches das Haus der Abgeordneten
bes Reichsraths aufgelöst wird. Die allgem einen Neuwahlen sollen sogleich eingeleitet und durchgeführt
3. September. Stellen⸗
setzungen ꝛc. Neues Palais, -. ö e Zeye, Kapitän zur See,
besetzungen für den Herbst 1900.
weiter Meerttzfahrt, von den besten Wünschen des Vatetlanbes begleitet, sins unsere Heere hinausgejogen zur Sühnung schnöder
werden.
In ihrem nichtamtlichen Theil schreibt die, Wiener Ztg.“ Selt drei Jahren entbehrt der Staatshaushalt der verfasfungt— mäßigen Festsetzung und. Kontrole, sind die melsten Vorlagen der Re nam utlick das umfassende wirthschastliche Programm,
Alle
geblieben. nationale ̃ nachhaltigsten Bemühungen haben nicht vermocht, die Wiederaufnahme der der Volksver—⸗ tretung durch dag Staategrundgesetz zugewiesenen legislativen Ahbeit zu erreichen. Die Auflösung des Abzeordnetenhaufes wurde zur gebieterischen Nothwendigkeit. Die Regierung legt den Wähler— schaften nahe, bei den unverzüglich erfolgenden Neuwahlen ihre wirth. schaftlichen Interessen entschlossen wahrzunehmen. Sie werden damit die Erstarkung des Staats fördern und dessen Fähigkeit erböben, die Beyölkerung auf dem Wege allseltiger Entwicklung wirkungsvoll zu unlerstützen. Die Regierung hat mit der Auflösung des Abgeors⸗ netenbhausea, daß keine positive Arbeit leistete einem konsti— tutionellen Grundsatze Rechnung getragen. Je ernster sich die Verhältuisse gestaltet haben, desto zwingender wird die 6 der Wählerschasten, sich die Bedeutung ibres Votum in dem ugenblick gegenwärtig zu halten, in welchem eine neu zu wählende Volksvertretung die für ihre künstige Wirksamkeit enticheidende Ge— staltung erbält. Die Wäblerschaften werden zu entscheiden haben, ob das unschätzbare Gut, welches in der Kontinuität verfassungsmäßiger Einrichtungen gelegen ist, dadurch um seinen ganzen Werth gebracht werden soll, daß diese immer von neuem jede praktische Wirksamkeit versagen. Großbritannien und Irland.
Der Prinz Heinrich von Preußen hat, wie W. T. B.“ meldet, Balmoral verlassen und ist nach London abgereist.
Die „Daily News“ erfahren, es sei beschlossen worden, das Parlament in der letzten Woche des September auf— zulösen, vorausgesetzt, daß in der Zwischenzeit entscheidende Nachrichten aus Süd⸗Afrika eingetroffen seien.
Frankreich.
Die „Agence Havas“ meldet aus Marseille, das Ministerium der Kolonien habe drei weitere Dampfer für den Transport von Kriegsmaterial, 900 Maulthieren und 300 Treibern nach China gechartert.
Rußland.
Die neuformierte Schutztruppe für die ostchinesische Eisenbahn, bestehend aus vier Kompagnien, zusammen über 1000 Mann stark, ist gestern, wie „W. T. B.“ meldet, von Kiew nach Ost-Asien abgegangen.
Italien.
Der Minister⸗Präsident Saracco hat, wie „W. T. B.“ meldet, dem Herzog der Abruzzen telegraphisch die Glück— wünsche der Regierung übermittelt.
Infolge eines Berichts des Ober⸗-Staatsanwalts beim Appellhof in Trani über das unehrerbietige und aufrühre— rische Verhalten des Bischofs von Andria anläßlich des Begräbnisses des Königs Humbert ist gestern ein Dekret unter— anf. worden, durch welches dem Bischof das Gehalt ge— perrt und dasselbe den Armen zugewiesen wird. ö
Türkei.
Wie W. T. B.“ aus Konstantinopel berichtet, wohnten das diplomatische Korps, die Spezialmissionen Ser— biens und Persiens, sowie der russische Admiral Capitor dem gestrigen Selamlik hei und wurden hierauf von dem Sultan in Audienz empfangen. Der österreichisch ungarische Botschafter Freiherr von Calice danke namens des diplomatischen Korps dem Sultan für die während des Regierungs jubiläums erwiesene Huld. Bei dem sich hieran anschließenden Cercle unterhielt sich der Sultan mit jedem Einzelnen der Anwesenden.
Rumänien.
Gegenüber der gestern wiedergegebenen Meldung der, Agence Bulgare“, daß die Mittheilung der „Agence Roumalne“, der bulgarische Handele⸗Minister Natschowitsch habe er— klärt, daß die bulgarische Regierung bereit sei, gegen die beschuldigten Mitglieder des macedonischen Comstés, ohne das Urkheil der Gerichte abzuwarten, schon nach dem Eintreffen der Untersuchungeakten aus Bukarest vorzu⸗ gehen, unrichtig sei, hält die „Agence Roumaine“, wie „W. T. B. berichtet, diese ihre Meldung vollkommen auf— cht und fügt hinzu, sie könne, um die Wahrheit ihrer Meldungen zu bekräftigen, noch darauf hinweisen, daß Naischowitsch, von dem Wunsche der Versöhnung geleitei, zu dem rumänischen diplomatischen Agenten am 19. August 1. September) B. J. gesagt habe, daß der Minisler⸗Präsident vanischow, wahrscheinlich infolge seiner geringen Kenntniß . n,, n , „endgültiges Urtheil“,
der orte escheid des Unter i . hae . „Besch tersuchungsrichters“ ge Amerika.
ö Den Londoner „Daily News“ wird, wie „W. T. B.“ erichtet, aus Washington vom 6. d. M. gemeldet; Der deutsche Geschäftaträger reihen Speck von Sternburg, welcher an dem ar n, Tage auf dem Staats departe⸗ . einen Besuch abstattete, habe dort die Ansicht ver⸗ reten, daß die Mächte sich dahin einigen sollten, in Peking u bleiben, damit die Verhandlungen mit China, währens 2 Macht diesen Vortheil noch besäßen, geführt würden. — ie nin orten der Mächte bewiesen, daß die Gefahr einer ae fn unter den Mächten, wenigstens für den Augenblick, ei.
em W. T. B.“ zufolge, meldet das „Reuter'sche Bureau“
aus Washington vom 6. 8d. M.: Von dem amerikanischen
Gö'cchäftsträger in Berlin Jacksan sei eine Mittheilung ein—
getroffen, welche die Haltung, die Deutschland in Bezug au den russischen Vors chlag einnehme, klar .
setze. Dieselbe besage, daß Deutschland alle Neibungen
Reichsrat im letzten Winter unterbreitet wurde,
zwischen den Mächten zu vermeiben wünsche, daß es aber der Ansicht sei, die gegenwärtigen e t ff in Peking seien derartige, daß sie bie Beibehaltung einer deutschen Streitmacht daselbst nothwendig machten. Die Mittheilung der Anschauung Deuischlands sei in einer solchen Form erfolgt, daß sie als bündig dahin gehend aufgefaßt werden könne, Deutschlands Absicht sei, seine Truppen nicht zurück— zuziehen. Es sei Grund zu der Annahme vorhanden, daß die
Haltung Deutschlands in den anderen europäischen Haupt⸗
städten einen starken sympathischen Beifall finde.
Wie die „New York Times“ vom gestrigen Tage meldet, bereitet die amerikanische Regierung eine zweite Note an die russische Regierung vor, welchs am 7. d. M. ab⸗ gesandt werden sollte. Abschriften derselben würden allen Mächten übermittelt werden. Wie man annehme, werde die Note den Vorschlag enthalten, in Peking eine kleine
Schutzwache zu hinterlassen, anstatt die Hauptstadt gänzlich
zu räumen.
Asien.
Wie „W. T. B.“ meldet, sind der österreichisch-ungarische Geschäftstrãger von Rosthorn und . . 9 niederländische Gesandte Knobel, letzterer auf einem nieder— ländischen Kriegsschiff, gestern wohlbehalten in Schanghai ein⸗ getroffen. Nachdem die ötterreichisch⸗-ungarische Gefandtschaft niedergehrannt war, befanden sich Herr und Frau von Rost— horn anfänglich in der französischen Gesandtschaft; nachdem diese durch eine Minenexplosion am 30. Juni stark beschädigt worden war, hielt sich Frau von Rosthorn bis zur Abreise am 24. August in der deutschen Gesandischaft auf.
Dem „Standard“ wird aus Tientsin vom 30. v. M. gemeldet: Der Einzug der verbündeten Truppen in die Verbotene Stadt“ in Peking am 28. August erfolgte durch verschieden; Thore. Die Russen und Franzofen zogen zusammen ein, ebenso die Deutschen und Amerikaner. Die Engländer, wie auch die Japaner, zogen für sich allein ein. — Die britische Marine⸗BGrigade sowie die bisherige Schutz wache der britischen Gesandtschaft haben Pecking verlassen.
Der französische General Frey telegraphiert über Ta ku vom 2. September: Das 1. Bataillon des 17. Marine⸗ Infanterie⸗Regiments ist in Begleitung einer Batterie in Peking eingetroffen. In Peking und Umgegend herrscht fortdauernd Ruhe; der Gesundheitszustand der Truppen ist ausgezeichnet.
Ein aus Schanghai am 5. 8. M. in Tokio ein⸗ gelaufenes Telegramm mel ret, dem W. T. B.“ zufolge, den Inhalt eines vom Kaiser von China erlassenen Dekrets, datiert vom 20. August, welches nach Schanghai aus Schansi telegraphiert wurde. Der Kaiser drückt darin sein Mitgefühl und Bedauern über die von dem unschuldigen Volke er— duldeten großen Leiden aus und appelliert an die Loyalität der offiziellen Klassen in diesem kritischen Momente. Er er⸗ klärt, selbst Schuld daran zu tragen und allein für das ein— getretene Unglück verantwortlich zu sein, und befiehlt allen Beamten der Zentralregierung, fich sobald wie möglich in dem temporären Hoflager einzufinden, um dort ihren Pflichten nach— zukommen. Liu⸗Kung⸗yi und Tschang-⸗tschi⸗Tung sollten ihre Bemühungen . die Fremden und den Handel an der Küste und am Flußufer zu beschützen. Schließlich hoffe der Kaiser, daß sein Volk sich mit ihm darüber freuen werde, daß die Kaiserin-Wittwe sich in guter Gesundheit befinde, seitdem sie Peking verlassen habe.
Der „Daily Telegraph“ meldet aus Canton vom 5. d. M, der stellvertretende Vize⸗Cönig Tak⸗su habe an diesem Tage ein Kaiserliches Edikt erhalten, in welchem der Kaiser sich selbst beschuldige, es verursacht zu haben, daß die Dinge sich bis zu der jetzigen verzweifelten Krisis entwickelt hätten, und alle Vize⸗Könige und Gouverneure anweise, den Frieden überall aufrechtzuerhalten, die Aufrührer zu bestrafen und die i und die christlichen Chinesen vor aller Gefahr zu
ützen.
Ein in Tokio eingetroffenes Telegramm aus Fu tschau berichtet, wie W. T. B.“ meldet, daß . Pöbel in 85 6 und Liukei gegen eingeborene Christen ernste Ausschreitungen begangen habe. Die Stadtthore der benachbarten sechs Distrikte seien geschlossen worden. Der Taotai dieses Bezirks sei infolge seiner Unpopularität entlassen und Ting, der jetzige Taotai von Amoy, an seiner Stelle zum Taotai ernannt worden.
Gestern früh sind sämmtliche in Lmoy und in Kulangfu gelandeten fremden Marinesoldaten zurückgezogen worden.
Wie dem W. T. B.“ aus St. Petersburg berichtet wird,
briagt der russische „Regierungsbote“ folgende Meldung: Nach der Einnahme ois Tschinganpasses erreichte das Detachement des Generals Orlow Dschalundu, wo ein Rasttag gemacht wurde. Bei dem weiteren Vor⸗ rücken gegen Tsitsikar am 30. v. M. eischienen Parlamentäre des General-Gouverneurs von Tsitsikar und baten um Frieden. Der General Orlow schickte die Parlamentäre zurück, empfahl der Bevölkerung, die Waffen auszuliefern, und versicherte, daß jeder an seinem Platze bleiben könne. Die Kavallerie des Generals Orlow und die reitende Batterie gewannen Fühlung mit dem Detachement des Generals Rennenkampf und befferten mit Hilfe von In⸗ genieuren die von den Chinesen zerstörte Brücke über den Nonni⸗Fluß aus, an welchem das Detachement am 2. d. M. einzutreffen , — Ein Telegramm des Ingenieurs Hir schman aus Tschifu vom 4. d. M. meldet: An der Liau⸗tong-Bucht ist ein regelmäßiger Bahnverkehr bis In⸗kau . worden, und in zehn Tagen wird die Bahnlinie bis Hat⸗tschen fertig sein. Nach den letzten Nachrichten befindet sich der Ingenieur Werchowski in Sjaojan in Gefangenschaft. Den Chinesen wurde ein Lösegeld angeboten, doch ist wenig Hoffnung auf Rettung vorhanden. Von den Begleitern des Ingenieurs Walenski kehrten neun Mann über Korea zurück; dieselben hatten zwei Mann ihrer Schutz⸗ mannschaft und eine Telegraphistin verloren. Das französische Transportschiff „Drome“ hat, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern in Maskut angelegt und Kohlen ausgeladen, die in dem daselbst kürzlich Frankreich ein⸗ geräumten Kohlendepot lagern sollen.
Afrika.
Dem „Daily Expreß“ wird aus Lissabon gemeldet, daß die nach Lourengo Marques entsandten 1999 Mann portugiesischer Truppen den Auftrag erhalten hätten, die
Grenze von Transtaal zu beobachten.
Der n,, Lord Roberts meldet aus Belfast vom 5. d. M.: Die Kolonne des Generals Hamilton, welcher sich die Kavallerie des Obersten Brocklehurst angeschlossen hat, passierte am 4. d. M. durch Dulstrogm, wohei ihr nur ge⸗ ringer Widerstand geleistet wurde. Sie rückt jetzt auf dem Wege nach Lydenburg vor und steht im Signalverkehr mit Sir Redvers Buller, dessen Geschütze gehört werden und der im Laufe des Morgens mit der linken Flanke des Feindes engagiert war. Der General Hamilton bemüht sich, die rechte Flanke des Feindes zu umgehen. — Zwei reitende Abtheilungen unter den Obersten Clements und Hart operieren gegenwärtig in den Bezirken von Krügersdorp und Johannesburg. — Ein durch 125 Mann canadischer berittener Schützen an der Eisenbahn, zwischen Pan und Wondersfontein be⸗ setzter Posten wurde durch eine feindliche Schaar mit drei Ge⸗ schützen ner , Der Feind wurde aber zurückgeschlagen. . Aus Pretoria vom 5. d. M. berichtet bas „Reuter'sche Bureau, es werde gemeldet, de Wet habe sich mit Theron in der Nähe von Johanneshurg vereinigt. Sie hätten zu⸗ ammen 1800 Mann und hielten die hohen Hügel im Süden der Stadt besetzt. Eine beträchtliche britische Streitmacht habe h . Verfolgung aufgemacht. Die Buren hätten keine e.
Einem Telegramm der Daily Mail“ aus Pieter⸗ maxritzburg vom gestrigen Tage zufolge sei dort am letzten Mittwoch von Utrecht her lebhaftes Gewehrfeuer gehört worden.
Kunst und Wissenschaft.
Die Akademie der Wissenschaften in St Petertzbur erbielt, wie W. T. B. meldet, ein von dem Führer n,, Ppolar⸗-Expedit ion Baron Toll aufgegebene, vom Bord der Sa rja⸗, 7. August, datlertes Telegramm, welcheg von einem Rohlenschiss nach Archangel mitgenommen worden war. Das Tlegramm besagt: Ich bin am 7. August in der Ingorschen Straße eingetroffen; Eis ist wenig zu sehen, der Sommer scheint günstig zu fein. Heute gehe ich in das Karische Meer ab und laufe ben Dicksonhafen an. An Bord ist alles wohl.“
Gesundheitõwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Portugal.
Durch eine im „DLigrio do Governo“ Nr. 19; veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern vom J. d. M. wird bestimmt, daß die Herkünfte aus Port Said den durch die Verfügung vom 14. April 1897 eingeführten Maßregeln zur Verhütung der Einschleypung der Beulenpest nicht mehr zu unterwerfen sind. (Vergl. R .A. Nr. 112 vom 10. Mai
d. J.] Niederlande.
Der Niederländische Staatscourant“ vom 6. d. M., Nr. 208, heroff entlicht eine Bekanntmachung des Ministers des Janern vom xd. M. durch die Glasgow als pestverseucht erklaͤrt wird; die Quarantänefrist ist auf 10 Tage festgesetzt worden.
Gleichzeitig wurde darch Verfügung der Minister des Innern und der Finanzen vom 7. September d. J. ab die Ein- und Burch⸗ fuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungsstücken, ungewaschener Leib⸗ und Bettwäsche aus Glasgow verboten. J
Passagtergut ist unter dieses Verbot begriffen, insofern es auz ungewaschener Leib, oder Benwäsche besteht Das Verbot erstreckt sich nicht; 1) anlangend die Ein und Durchfuhr, auf Güter, die zwar aus Glasgow angeführt werden, aber in Betreff deren zur Genüge erhellt, daz sie von anderswohyer her— lönmlich sind und die in der Weise versandt und verpackt sino, daß fe dicht nut infi ierten Zegenständen in Berührung gewesen sein können; 2) anlangend dte Durchfuhr, auf Güter, die derarrig verpackt sind, daß sie unterwegs keiner Bearbeitung oder Behandlung unter⸗ zogen werden können. . Die Königlich niederländische Regierung hat gegen Glasgow eine zehntägige Quarantäne angeordnet. Des weiteren ist die Ein« und Durchfuhr von Lumpen und gebrauchten Kleidern von dort verboten.
. ö Belgien.
Die der Provinzial⸗Regierung in Antwerpen beigegebene Com- mission sanitaire de LEscaut hat in ihrer Sitzung vom 3. d. M. beschlofsen, daz alle aus Glatzgow und Greenock eintreffönden Schiffe einer 24 stündigen Beobachtung zu unterwerfen und ju desinfineren sind. Die Herkünsfte aus den anderen Häfen der Westküste Schortlands sollen in Doel einer gesundheitspolizeilichen Untersuchung unterzogen wer hen.
.Alle Schiffe, die aus den vorbezeichneten Häfen in Antwerpen eintreffen, müssen mit einem Gesundheitspasse versehen sein.
; Dänemark. In der „Berlingeke Tidende' vom 1. 8d. M. ist eine sofort in Traft tretende Bekanntmachung des Königlich dänischen Justh Ministeriums veröffentlicht, wonach mit Rücksicht auf den Ausbruch der Pest in Glasgow die Bestimmungen in den S5 26 bis 35 der Bekanntmachung vom 14. Mai d. J. über die Pest Glasgow gegenüber in Wirksamteit gesetzt worden sind. Gleichzenig wird die Ein fuhrt der im § 38 der Betanntmachung erwähnten Gegen stände von Glasgow na Dänemark verboten und für gebrauchte Ileibung ostũcke und Hetten, soweit deren Einfuhr nach dem gedachten § 38 üderhaupt zulässig ist, Desinfektion angeordnet. (Vergl. „n „Anz.“ Nr. 164 vom 12. Juli d. J.)
Ggypten.
Der Jaternatior al. Gesundbeitgrath in Alexandrien hat be— schlossen, gegen rie Her künfte aus Glasgow das gegen die Her⸗ künfte aus dem Mittelmeer seiner Zeit bäschlossene pro visorijche Pestreglement bs auf weiteres zur Anwendung zu bringen.
Glatgowm, 7. Sert mber. 6 T. B.) Dem heute aug⸗ gegebenen Bericht der Gesundheitsbebörde zufolge berrägt die Zabl der Pestkranken gegenwärtig 13; in 2 wꝛitteren Fällen liegt Pe st⸗ verdacht vor. Unter ärztlicher Beobachtung befinden sich, nachdem 8 Personen seit gestern entlassen worden sjnd, noch bundert Personen. Gin Kranker ist aus Sonth Govan in das Hospital eingeliefert worden. (Vgl. Nr. 213 d. BI)
Aberdeen, 7. September. (W. T. B) Amtlich wird gemeldet. daß der aus Bergen hier angekommene Norweger (ogl. Nr. 213 d. Bl) nicht an der Pest erkrankt ist.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernbhause findet morgen eine Auf⸗ führung von Siegfried Wagner's Oper „Der Bären häuter statt. Die Besetzung lautet: Hans Kraft: der Grüning; Melchior: Herr Witte⸗ kopf; Lene: Fräulein Dietrich; Luise: Frau Herzoz; Niꝑeolaus Spitz: 8 Lieban; Aung: Fräulein Rothauser; Fremder: Herr Bachmarn; eufel: Herr Knüpfer. Kapellmeister Hr. Muck dirigiert. — Am 6 eht Eugen d'Albert's musikalisches Lustspiel Die Abreise“ unter Mitwirkung von Frau Herzog und den Herren Hoffmann und Sommer in Scene. Hierauf folgt Smetana's Oper Die verkaufte Braut.. Fräulein Destinn singt darin jum ersten Male die Marie, den *. 86 8 3 a. * 6 den 8 nger, den nger Herr p, die Esmera n Dietrich. Kapellmelster Walter deb