1900 / 221 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Sep 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Königliche Kunstschule in Berlin C., Klosterstraße Nr. 75.

Vorbereitungsanstalt für Kunstgewerbetreibende, Künstler und Künstlerinnen, Seminar für Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen.

Das Schuljahr 1900/01 beginnt am 8. Oktober und schließt am 31. Juli.

Tagesschule (86 —=4 Uhr) in zweijährigen Kursen: Ornament⸗ und Architekturzeichnen Projektionslehre 3 nach Gips und nach der Natur Modellieren Malen Pflanzenzeichnen Methodik des Zeichenunterrichts Kunstgeschichte.

Abendschule (65 9 Uhr) in einjährigen Kursen: Ornament⸗ und Architekturzeichnen Projektionslehre Gipszeichnen Modellieren Anatomie Tafel⸗ und Körperzeichnen. . . ö //) vom 25. September ab (9 bis

r). Das Schulgeld für die Vollschüler beträgt 80 M für das ganze Schuljahr. .

Die Aufnahme⸗-⸗Prüfung findet am 4. und 5. Oktober statt. Wer daran theilnehmen will, hat sich bis spätestens Mittwoch, den 3. Oktober, Mittags, in der Kunstschule per⸗ sönlich zu melden. ;

Berlin, den 15. September 1900.

Der Direktor. Ernst Ewald.

Unterrichts⸗-Anstalt des Königlichen Kunstgewerbe-Museums in Berlin 8W., Prinz Albrechtstraße 7. Das Schuljahr 1900/1901

beginnt am 4. Oktober 1909 und schließt am 29. Juni 1901.

Tagesunterricht (6 4 Uhr) in dreijährigen Kursen: Architektonisches Zeichnen und Entwerfen (Möbel, Geräth, Schmiedewerk u. s. w) Ornamentales und figürliches Modellieren Ziselieren und Metalltreiben Holzschnitzen Ornamentales und figürliches Malen Schmelzmalen Musterzeichnen Kupferstechen und Radieren Kunststickerei. Ergänzungsunterricht: Kunstgewerbliche Aufnahmen, Skizzierübungen, Zeichnen und Modellieren von Pflanzen 2c.

Abendunterricht (3⸗=—9 Uhr) in einjährigen Kursen: Ornamentzeichnen Schriftzeichnen Projektionslehre Architekturzeichnen Ornamentales und figürliches Gips⸗ eichnen Zeichnen nach dem Leben: Kopf und Akt i ee e, Ornamentales und figürliches Modellieren Anatomie Stilgeschichte.

Schüler⸗Aufnahmen vom 24. September ab

(von 9 bis 2 Uhr).

Das Schulgeld für die Vollschüler beträgt im 1. Jahre 108 6, im 2. Jahre 60 M6, im 3. Jahre 30 (. Berlin, den 15. September 1900.

Der Direktor. Ernst Ewald.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Konzessions-Urkunde, betreffend die Ausdehnung des Brölthaler Gisen⸗ bahnunternehmens auf den Bau und Betrieb schmalspuriger Nebeneisenbahnen von Herresbach nach Rostingen und von Oberpleis nach Herresbach sowie auf den Erwerb und Betrieb der Heisterbacher Thalbahn, veröffentlicht.

Angekommen:

Seine Excellenz der Präsident des Reichsbank⸗Direktoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch, von seiner Urlaubsreise;

Seine Excellenz der Unter⸗Staatssekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Rath Fleck, vom Urlaub;

der Direktor im Reichsamt des Innern Dr. von Woedtke, vom Urlaub;

der Direktor im Reichs-Schatzamt von Fischer, vom Urlaub.

Die Personal⸗Veränderungen in der Armee befinden sich in der Zweiten und Dritten Beilage.

Aichtamtliches. Dentsches Reich.

Preusß'en. Berlin, 17. September.

Seine Majestät der Kaiser und König sind heute Morgen, wie W. T. B.“ meldet, mit der Jacht „Iduna“ von Swinemünde in See gegangen.

Der Ober⸗Präsident der Provinz Brandenburg veröffentlicht durch die Amtsblätter den nachstehenden Aller⸗ höchsten Erlaß:

Während der diessährigen Herbstübungen sind verschiedene Theile der Propinz Brandenburg durch die Einquartierung der Truppen stark in Anspruch genommen worden. Ez gerecht Mir zur besonderen Be— friedigung, für die vortreffliche Aufnahme: Meine dankende Anerkennung autsprechen zu können, und ersuche Ich Sie, dies zur Kenntniß aller Bethelligten zu bringen.

Stettin, den 14. September 1900.

Wilhelm R.

An den Ober⸗Präsidenten der Provinz Brandenburg.

Der Königliche Gesandte in Dresden, Wirkliche Geheime Rath Graf von Dönhoff ist von dem ihm Allerhöchst be⸗ willigten Urlaub auf . Posten zurückgekehrt und hat die

Geschäfte der Königlichen Gesandtschaft wieder übernommen.

Der hiesige Königlich belgische Gesandte Baron Greindl ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. ö

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich ö Ministerial-Direktor Scherer ist vom Urlaub in Berlin eingetroffen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bismarck“, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Moltke, mit dem Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗ Admiral Bendem ann an Bord, am 15. September in Taku

angekommen.

Der Dampfer „Prinz⸗Regent Luitpold“ mit der abgelösten Besatzung S. M. S. „Cormoran“, Trans⸗ portführer: Oberleutnant zur See Schuur, ist gestern in Colombo eingetroffen und heute nach Aden in See gegangen.

Sachsen.

Seine Königliche Hoheit der Prinz Albert von Sachsen, Höchstwelcher gestern an der Familientafel in Pillnitz theilgenommen hatte, wurde, wie „W. T. B.“ meldet, auf der Rückkehr nach seinem Quartier in Wolkau bei Nossen infolge Durchgehens der Pferde aus dem Wagen ge⸗ schleudert und erlitt so schwere Verletzungen, daß . derselbe 10 Minuten später, um 11 Uhr 20 Minuten Nachts, verschied. Der verstorbene Prinz war am 25. Februar 1876 geboren und der jüngste Sohn Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Georg aus Höchstdessen Ehe mit der am 3. Februar . ö Prinzessin Maria Anna, Infantin von

ortugal.

Ihre Königliche h t die Prinzessin Mathilde ist heute früh 5 Uhr 20 Minuten nach Chemnitz gereist, um dort mit Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Georg zusammenzutreffen und sich mit Höchstdemselben an die Un⸗ glücksstelle zu begeben. Die Leiche wird nach Dresden in das rn, in der Zinzendorfstraße überführt werden.

Ihre Majestäten der König und die Königin wurden durch die Nachricht von dem Tode des Prinzen Albert, der Allerhöchstdenselben Nachts in schonender Weise übermittelt wurde, auf das tiefste erschüttert. Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrich August und Johann Georg eilten eben⸗ falls an die Todtenbahre des Prinzen Albert. Von deutschen und fremden Fürstenhöfen liefen Beileids⸗Telegramme in

liebten Prinzen tiefste Ergriffenheit. manöver ist abgesagt worden.

Sessen.

Seine , ,,, , der Prinz Heinrich von Hessen und bei Rhein ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag um 1916 Uhr in München verschieden. Die Bei— setzung wird in Darmstadt stattfinden.

Ver Prinz Heinrich, am 28. November 1838 geboren, war der zweite Sohn des am 20. März 1877 verstorbenen Prinzen Karl von Hessen und bei Rhein und der am 21. März 1385 heimgezangenen Prinjessin Elisabeth, geborenen Prinzessin von Peeußen. Prinz Heinrich bekleidete den Rang eines preußischen Generals der Kavallerie, war zweiter Inhaber des 2. Großherzoglich hessischen Dragoner⸗Regiments (Leib⸗Dragoner⸗Regiment) Nr. 24 und wurde à la suite des 1. Großherzoglich hessischen Infanterie⸗ (Leib Garde⸗?) Regiments Nr. 115 und des Husaren Regiments König Wilhelm L. (1. Rheinisches) Nr. geführt. In morganatischer Ehe war der Prinz vermählt: 1) am 28. Februar 1878 mit Karoline Willich, ge⸗ nannt von Pöllnitz, durch Großherzogliche Erhebung vom 28. Fe— bruar 1878 Freifrau von Nidda, und 2) seit dem 20 September 1392 mit Emilie Hräis von Topuska, durch Großherzogliche Erhe⸗ bung vom 23. September 1892 Freifrau von Dornberg.

Deutsche Kolonien.

Wie das Kaiserliche Gouvernement von Kamerun dem „Deutschen Kolonialblatt“ zufolge berichtet, ist durch die Einlieferung der beiden Hauptschuldigen des Buli⸗Ueberfalls auf Kribi, Abessule⸗Ackom und Oba⸗Ebemmvock der Buli⸗Aufstand im Großen als beendigt zu betrachten. Es ist dafür Sorge getragen, die beiden Unruhestifter durch Ansiedelung fern von ihrer Heimath unschädlich zu machen. Dem Oberleutnant von Bülow gebührt das Verdienst, durch seine unermüdliche Thätigkeit und Ausdauer in der Verfolgung der nieder— geworfenen Bulistämme diesen günstigen Abschluß des Buli⸗ Aufstands erzielt zu haben.

Oesterreich⸗ Ungarn.

Wie „W. T. B.“ aus Jaslo meldet, sind die Ma növer in Galizien vorgestern mit einer größeren Gefechts⸗ übung beendet worden. In Anwesenheit des Kaisers Fra Joseph, der Erzherzoge, der Truppen⸗ ommandanten und der Schiedsrichter entwickelte gestern der Chef des Generalstabs Freiherr von Beck in drei⸗ stündiger Darstellung ein Bild der durchgeführten Manöver und schloß: wenn es den an den Manövern Be⸗ theiligten 2 sei, die Zufriedenheit des Kaisers zu er⸗ werben, so sei dies der höchste Lohn, den sie in , Arbeit zu erwerben bestrebt gewesen seien. Der Kaiser erwiderte: es sei ihm ein Bedürfniß, seine Freude und seine Zufrieden⸗ heit über die Durchführung der diesjährigen Manöver aus⸗ zusprechen; er danke vor allem seinem alten Freunde und langjährigen treuen Mitarbeiter von Beck für die unermüd⸗ liche Hingebung, mit welcher er die Manöver eingeleitet und geleitet habe. Der Kaiser sprach sodann allen Kommandeuren, Obersten und Schiedsrichtern den wärmsten Dank und seine Anerkennung für die Durchführung der Manöver, die Haltung und den Zustand der Truppen aus und reichte dem Freiherrn von Beck . Zeichen des Dankes die Hand. Der Er hen o ainer dankte im Namen der anwesenden Shun em Kaiser für diese Anerkennung und sprach namens der gesammten bewaftgeten Macht Oesterreich⸗Ungarns den Wunsch aus, Gott möge den Kaiser noch viele Jahre in der gleichen geistigen und körper⸗ lichen Frische erhalten zum Wohle seiner Völker und zum

Hosterwitz und in dem Palais in der Zinzendorfstraße ein. In ganz Dresden herrscht über den Tod des allgemein be⸗ Das heutige Schluß—

in dreimalige begeisterte Hochrufe aus. Der Kaiser dani dem Erzherzog als seinem lieben Altersgenossen tiefbewegt fir diese Kundgebung. Um 5 Uhr reiste der Kaiser unter den . der Bevölkerung nach Wien ab, wo Allerhõöchstderselh . eute früh eintraf. Der Schah von ersien ist am Sonnabend von Marienbad in Karlsbad eingetroffen.

gestern in Budapest dem Minister⸗Präsidenten von S zell und dem Ackerbau-Minister Daranyi einen Besuch ab und trat Abends die Reise nach Sofia an.

Großbritannien und Irland.

Der Prinz Heinrich von Preußen ist, dem, W. T. B. zufolge, vorgestern Abend von Stettin in London eingetroffen und hat alsbald die Reise nach Balmoral fortgesetzt.

In Lad ybank Schottland) hielt vorgestern Asquit im Namen der Mehrzahl der Führer der liberalen Parte eine Rede, in welcher er erklärte, die Annektierung der sih— afrikanischen Republiken sei unwiderruflich. Dieselben müßten und würden endgültig dem Reiche einverleibt werden. Der Krieg habe Großbritannien die Augen geöffnet hinsichtlich der Gefahr, in welcher es geschwebt habe, Süd⸗A1frika zu verlieren.

Frankreich.

Der General Baldisserg überreichte am Sonnabend wie „W. T. B. berichtet, in Ram bouillet dem Fräfidenten Loubet ein Schreiben des Königs Victor Emanuel II. in welchem Allerhöchstderselbe seine Thronbesteigung anzeigt, und brachte zugleich die Gefühle der hohen Achtung des Königt für den Präsidenten zum Ausdruck. Er versicherte demselben, es sei die feste Absicht des Königs, die guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern zu immer herzlicheren zu gestalten. Der Präsident Lou bet ersuchte in seiner Antwort, dem König den Ausdruck seiner Verehrung zu übermitteln und Seiner Majestät zu versichern, daß er den lebhaften Wunsch hege, es möchten die freundschaftlichen Beziehungen beider Nationen immer innigere werden. ;

Italien.

Der Herzog der Abruzzen ist mit dem Korvetten— Kapitän Cagni am Sonnabend Vormittag in Rom ein— ger off und von den Ministern, den Spitzen der Behörden, von Vereinen und einer überaus großen Menschenmenge empfangen worden. Der Herzog begab sich sogleich nach dem . um am Sarge König Humbert's einen Kranz nieder— zulegen.

Spanien. Der Ministerrath hat, wie „W. T. B.“ erfährt, vor— gestern beschlossen, die kon stitutionellen Garantien in Madrid wiederherzustellen.

Portugal.

Die portugiesische Regierung hat, dem „W. T. B.“ zufolge, an den Gouverneur von Mogambique ein Telegramm gerichtet, in welchem sie die Abreise des Prä— sidenten Krüger aus Lourengo Marques nach Europa gestattet und zugleich die Weisung ertheilt, daß der Gouverneur sich versichere, daß Krüger dieses Reiseziel einhalte; der Gouver— neur solle alle Vorsichtsmaßregeln für die Sicherheit und . Behandlung Krüger 's bis zu dessen Einschiffung treffen.

Niederlande.

Wie dem „W. T. B.“ aus dem Haag vom 15. d. M. berichtet wird, hat die Bu renmission eine Proklamation veröffentlicht, in welcher sie erklärt, Großbritannien habe das Kriegsrecht und den Kriegsbrauch der zivilisierten Nationen ver— letzt. Die britischen Proklamationen dienten nur als Vorwand, um den Krieg in unmenschlicher Weise fortzusetzen. Zum Schluß heiße es in der Proklamation: „Im Namen der menschlichen Gerechtigkeit richten wir eine Aufforderung an alle Völker, uns in diesem kritischen Augenblick beizustehen und unser Vaterland zu retten. Wir vertrauen auf Gott, daß unsere Bitte Gehör findet.“

Serbien.

Der bisher mit der Leitung der politischen Abtheilung des Ministeriums des Auswärtigen betraute Minister z. D. Peter Stejitsch ist, wie „W. T. B.“ erfährt, zum Ge— sandten in Berlin ernannt worden.

Dänemark.

Die vom Folkething im Frühjahr gewählte Kom⸗ mission, welche die Aufgabe hat, eine durchführbare Steuer⸗ reform auszuarbeiten, hat, dem „W. T. B.“ zufolge, am Sonnabend ihre Arbeiten geschlossen. Zwischen sämmt— lichen Mitgliedern der Kommission, mit Ausnahme der Sozialdemokraten, wurde über nachstehende Punkte eine Einigung erzielt: Einführung einer Einkommen⸗ und Vermögenssteuer, Ueberführung eines Theiles der bisherigen Staatssteuern an die Gemeinden, Ablösung des noch bestehenden Zehnten und Regelung der Gemeindesteuern. Die Kommission einigte sich ferner dahin, die Zoll⸗ und Branntweinsteuerfragen nicht zu erörtern.

Amerika.

Aus Washington meldet das „Reuter'sche Bureau“: gutem Vernehmen nach werde in der Antwort der Vereinigten Staaten auf den Vorschlag Rußlands bezüglich der Räumung Pekings keineswegs die Versicherung ertheilt, daß die amerikanischen Truppen sofort nach dem Rückzuge der Russen die Stadt räumen würden. Die Beurtheilung der Lage werde einfach von dem Staatsdepartement auf den General Chaffee übergehen, welcher mit den übrigen Befehlshabern äber die Einzelheiten des Rückzuges der amerikanischen Truppen zu berathen haben werde. .

Wie die „Kölnische Volkszeitung“ meldet, hat sich der Bischof Anzer am Sonnabend in San Francisco nach Tsingtau eingeschifft.

Asien.

Aus Peking vom 7. d. M. berichtet das „Reuter 'sche Bureau“, die fremden Gesandten hätten an diesem Tage eine Versammlung äabge en. in der sie sich dahin schlüssig gemacht hätten, zu erklären, daß sie keine Vollmacht besäßen, mit dem Prinzen Tsching zu verhandeln. Auch die Generale der Verbündeten . der Ansicht, daß sie nicht mit ihm verhandeln könnten. Dle russische Gesandtschaft sei angewiesen worden, Peking zu ver⸗

Besten des treuergebenen Heeres. Die Anwesenden brachen

lassen. Sir Robert Hart e den Generalen mit⸗ getheilt, sie sollten sich auf bevorstehende Feindseligkeiten vor⸗

Der Fürst Ferdinans von Bulgarien stattete vn.

Ninguta wurden Verstärkungen von Infanterie und

bereiten. Die chinesischen Truppen zögen sich zusammen und

bedrohten die Verbindungslinien. Er glaube, 3 im Laufe

des November weitere Zusammenstöße zu erwarten feien.

60 Mann amerikanische Kavallerie seien 20 Meilen

von Peking von 500 Boxrern angegriffen worden. Jetztere

a indessen nach einem Verlust von 25 Todten zersprengt

worden.

Dasselbe Bureau meldet aus Peking vom 10. d. M.: Die allmähliche Verminderung der russischen Truppen in Peking habe begonnen. Fünf Regimenter . bereits zurück⸗ ezogen, drei davon marschierten nach der Mandschurei. Die in

3 anwesenden Russen seien jetzt noch 8006 Mann stark, die gesammte fremde Garnison zähle 70 009 Mann, darunter

2000 Japaner. Der japanische Gesandte sei für die 6 ziehung von 15 009 Japanern, die aber von Japan in Reserve

zu halten sein würden. Auf kleine Truppenkörper seien wischen

n, . und Hsiang⸗ho⸗hsien, wo britische und

amerikanische Truppen ständen, verschiedene Angriffe gemacht worden, wobei viele Boxer gefallen seien.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Peking vom 11. September gemeldet: Die japanische Gesandischaft glaube nicht, daß derjenige, welcher sich als Mörder bes reiherrn von Ketteler bekannt habe, der wirkliche Schuldige sei. Sie glaube vielmehr, daß er von Leuten bezahlt sei, die darauf ausgingen, den Prinzen Tsching zu verdächtigen. Die Japaner hegünstigten den Prinjen Tsching, die Ruffen 3

. ach weiteren Meldungen aus Peking vom 11. d. M. hielten die Befehlshaber der Truppen an dem genannten Tage eine vierstündige Berathung ab, und zwar hauptsächlich

üher die Maßregeln, welche ergriffen werden müßten, um die

Chinesen zu bewegen, wieder an ihre Arbeiten zu gehen. Es wurde beschlossen, daß der Plünderung Einhalt geboten werden solle und daß die Fouragier⸗Abtheilungen von einem Offizier begleitet werden müßten, welcher für alle Fourage, die genommen werde, Empfangẽscheine aushändigen solle. Der General Lenewits ch habe den übrigen Truppen⸗ befehlshabern mitgetheilt, daß der größte Theil feiner Truppen in Tientsin überwintern werde. Der General Shikisma treffe Vorbereitungen für die Winter— quartiere der Japaner. Die Engländer hätten einen Be— fehl erlassen, durch welchen der Verkauf oder bie Vermiethung von Häusern in der britischen Konzession verboten werde. * 15600 Mann deutsche Truppen mit einer Feld⸗Batterie unter Führung des Generalmajors von Höpfner seien am 16. 8. M. von Peking in südlicher Richtung abmarschiert, wo Boxer versammelt sein sollten.

Das „Reuter sche Bureau“ meldet vom 13. September aus Tientsin; Eine nach Tiliu entsandte Expedition sei zurückgekehrt; sie sei auf keinen Widerstand gestoßen. Die Russen hätten ihre Arbeiten an der Eisenbahn nach Peking zur Zeit eingestellt. ;

Vom 14. d. M. wird demselben Bureau aus Tientsin gemeldet: Eine Kompagnie amerikanischer Infanterie gerieth in ein heftiges Gefecht mit 2000 Boxern bei Matou und westlich von Tungtsch au. Die Amerikaner leisteten tapferen Wider— stand, bis eine Abtheilung bengalischer Lancers ihnen zu Hilfe kam. Dieselben zersprenglen den Feind, griffen den Rachtrab an und tödteten 200 Boxer.

Dem genannten Bureau wird ferner aus Taku vom 2. . r det: Ser. an chen der deutschen und amerikanischen Gesandtschaft in Peking seien au ihre Schiffe zurückgekehrt. . ö f

In Schanghai eingetroffenen Berichten aus Tsi⸗nau⸗fu zufolge sind die Pr iester und christlichen Konvertiten, welche in Ho⸗kien in der Provinz Pe⸗schili von den Boxern seit dem Juni belagert wurden, am 29. August von regulären chinesischen Truppen des stellvertretenden Vize⸗Königs befreit worden. Der französische General Voyron ist am 15. d. M. in Schanghai eingetroffen und am folgenden Tage über Nagasaki nach Taku abgereist.

Nach einem Telegramm der „Morning Post“ aus Schanghai vom gestrlgen Tage befindet sich Li⸗Hung⸗ Tschang noch immer dort an Bord des britischen Dampfers Anping“, da sich die Abreise wegen schlechten Wetters verzögere. Nachdem der Vorschlag, Li⸗Hung⸗Tschang auf einem n fe. Kriegsschiff nach Taku zu bringen, nicht dur gedrungen war hätten die Russen vorgeschlagen, der „Anping“ ein russisches Begleit⸗= schiff zu stellen. Der Aöbmiral Seymour habe es indessen abgelehnt, ein britisches Schiff von einem russischen begleiten zu 36. Die Russen bestritten entschieden, solche Vorschläge gemacht zu haben.

Der „Times“ wird aus Schanghai vom 16. d. M. gemeldet: Vor seiner Abreise habe Li⸗Hung-⸗Tschang auf telegraphischem Wege an den Thron eine Den kschrift a . in welcher er gegen die Prinzen Tuan,

schuang und. Tsai⸗ lan, Tuan's Bruder, sowie gegen Kang-jü und Tschgo⸗schu⸗tschiao An⸗ klagen erhebe. Unter die Denkschrift habe er auch die Namen der Vize⸗Könige von Nanking und Wu⸗tschang und den Yuan⸗schi⸗kains gesetzt, die er aber wegen Zeitmangels vorher nicht habe befragen können. Der Vize⸗Köͤnig von Nanking Liʒn⸗kun⸗ju habe nachträglich diesen Schritt Li⸗Hung⸗Tschang's gebilligt, während der Vize⸗König von Wu—⸗schaͤng T chang⸗ tschi⸗tung, Einspruch erhoben habe. Der amerikanische Kommissar Rockhill habe Li⸗Hung⸗Tschang überzeugt, baß jegliche Erörterung behufs Regelung der Chinafrage nutzlos ein würde, bei welcher die Bestrafung der Kaiserin⸗ Wittwe und ihrer ersten Rath geber ausgeschlossen wäre.

Nach einer Meldung aus enge vom 16. d. M. hat der deutsche Kreuzer Bu ff ard“ folgende Nachrichten aus Kanton überbracht: Die rohen Elemente der Bevölkerung würden immer feindseliger gegen die Fremden. Sonst sei in der Stadt Alles ruhig. Sechs frembe Kanonenboote lägen dor der Vorstadt Scha- mien. Von einer Thätigkeit in den Bocca⸗Forts sei nichts zu sehen. Die dritte indische Bri⸗ ade hat Befehl erhalten, sofort von Hongkong nach Wei⸗

ai⸗Wei abzugehen.

Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, sind am Sonnabend folgende Nachrichten bei dem russischen Generalstab eingetroffen: Das Kavallerie⸗Detache⸗ ment des Generals Krzygnowski nahm die zwischen Ninguta und Girin gelegene Stadt Smofo am 7. . M. nach einem unbedeutenden Geplänkel bei Santschahou ohne Ver⸗ lust ein und erbeutete 4 Geschütze. Omofo wurde be etzt ö rtillerie nach Omoso gesendet. Der Genergl Rennen kampf rückte am 6. September mit Kavallerie von Tsitfikar gegen Süden vor, der General Orlow marschierte zur n nz desselben mit Kosaken und Infanterie in derselben Richtung und kam am 9. Sep⸗

temher in Zanguandi, zwei Märsche von Tsitsikar, an. In Tsitsikar wurde eine Besatzung zurückgelassen. Der chinesische Gouverneur eht auf alle Bedingungen Rußlands ein. Der Proviant wird in Tsitsikar gekauft, die Bevölkerung zieht russisches Papiergeld dem chinesischen vor. Ueberall her h utes Einvernehmen. In Fuljarda baten die Mongolen, inter Chailar ziehen zu dürfen, was der General S'rlom ge⸗

Charbin befördert und gegen Kirin dirigiert.

Der „Rossija“ wird aus Port Arthur gemeldet, daß am 14. d. M. der Prinz Jayme von Bourbon dort ein- getroffen und dem Stabe des Vlze⸗Admirals Alexejew attachiert ö 4 mischen zei

er „Kölnischen Zeitung“ wird aus London vom gestrigen Tage gemeldet: Gegen die, 3. es scheine, ae r lh, . Ching beabsichtigte Ernennung Yun g⸗lu's zum dritten Bevoll⸗ mächtigten würden sehr schwerwiegende Bedenken geltend gemacht. Wie sich jetzt herausstelle, hätten sich nämlich die Truppen Jung⸗luis nicht nur an dem Angriff auf die Gefandt⸗ schaften betheiligt, sondern es sei dies auf Weisung Jung⸗lu's erfolgt, der sich dann später allerdings den Fremden inn. gezeigt habe. An dem Angriff auf die Gesandtschaften seien auch Truppen des Prinzen Tsching betheiligt gewesen, die dessen Banner getragen hätten, doch fehle in diesem Falle ein bestimmter An alt dafür, ob dies mit oder ohne Einwilligung des Prinzen Tsching geschehen sei. Bei der sonst fremden— freundlichen Haltung des Prinzen werde das letztere angenommen.

Afrika.

Aus Kaapscheho op (Trangvaal)h vom 14. d. M. meldet W T. B. her General Polecarew habe Kaapschehoop ö Der Präsident Steijn habe sich mil allen Ge— . zehn an der Zahl, nach Hektorfpruit zurück⸗

Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus Bloemfontein vom 15. d. M., daß der General Macdonald am 9 d. M. zwischen Winburg und dem Vetflusse eine Streitmacht von 00 bis 809 Buren mit drei Geschützen überrascht und 33 Wagen, A9 Zugochsen sowie 65 G60 Patronen und eine große Menge Vorraͤthe erbeutet habe. Die Buren hätten brei andere Wagen in Brand gesteckt, um deren Wegnahme zu . .

asselbe Bureau meldet aus Pretoria vom gestrigen Tage, daß die Niederländische Eisenbahn“ . ö. den Militärbehörden übernommen worden sei.

Der Times“ wird aus Kapstadt vom 16. d. M. ge⸗ meldet: Der Präsident Krüger erkläre die letzte Prokla⸗ mation des Feldmarschalls Lord Roberts für ungültig und sage, die beiden Republiken seien nicht erobert worden; sie weigerten sich, der britischen Herrschaft sich zu unterwerfen, da die Mächte ihre Unabhängigkeit anerkannt hätten.

Das „Reuter'sche Bureau“ erfährt, daß die nieder— ländische Regierung ihren Konsul in Lourengo Marques telegraphisch beauftragt habe, dem Präsidenten Krüger mitzutheilen, die niederländische Regierung sei bereit, ihm eins ihrer Kriegsschiffe für seine Ueberfahrt nach den Niederlanden zur Verfügung zu stellen. Wenn Krüger dieses Anerbieten annehme, könne das niederländische Schiff in 5 bis 6 Tagen in Lourengo Marques eintreffen.

Dem „Cape Argus“ wird aus Lou rengo Marques mitgetheilt, daß die Frau Krüger's und viele Buren mit 6 Frauen und Kindern an der Delagoa⸗Bay angekommen eien.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet, Bur her, welche am 13. d. M. in Lourengo Marques i . i. be⸗ richteten, daß die Buren in Nelspruit unter einander in Streit gerathen seien und Plünderungen und Brandstiftung verübten. Sie erklärten, der Präsidenk Krüger habe sie im Stich gelassen, ihr Gold mit sich genommen und ihnen nur Papiergeld zurückgelassen. Die Geruͤchte, daß die Burgher die Absicht hätten, sich zu ergeben, erhielten sich.

Nr. 40 des Centralblattz für das Deutsche Reich', berausgegeben im Reichzamt des Innern, vom I4. September, hat solgenden Inhalt: 1) Konsulat. Wesen: Ernennungen. I. Bank— Wesen; Status der deutschen Notenbanken Ende August 1906. 3) Marine und Schiffahrt: Verordnung, betreffend Zeigen der Nationalflagge durch Kauffahrteischiffe. 4 Polizei Wesen: Augsweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 73 des ‚Centralblattg der Bauverwaltung“, hberaus⸗ gegeben im Ministerium der offentlichen Arbeiten, vom 15. September hat folgenden Inhalt: Amtliches: Dienst, Nachrichten. = Nicht amtliches: Die kleineren Bauwerke der Pariser Weltausstellung. (Schluß.) Umlaufkana] mit Stau. und Turbinenanlage bel Jonage an der Rhong. (Schluß) Bremens bauliche Entwickelung. (Schluß) Vermischteg; Wettbewerb um den Großen Staatspresg auf dem Gebiete der Architektur für das Jahr 1961. Wettbewerb des Vereins Lüder von Bentheim“ in Bremen. Besuch der Technischen 8. in Dresden. Eisenbahnweiche mit elastischen Zungen. Bücherschau.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Die deutsche äber seeische Auswanderung im August 1900 und in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Es wurden befördert deutsche Auswanderer im Monat August über 1900 1899 ö 846 Hamburg. ö 885 deutsche Häfen zusammen . 1655 JIT 77] fremde Häfen (soweit ermittelt) 371 448 überhaupt.. 20066 X7IXS.

Aus deutschen Häfen wurden im August 1900 neben den

1635 deutschen Auswanderern noch 7941 Angehörige fremder Staaten

befördert; davon gingen über Bremen 4106, über Hamburg 3835.

Statistik des deutschen Handels im Jahre 1899.

Das Kaiserliche Statistische Amt hat von dem wiederholt erwähnten Werke Der Verkehr mit den einzelnen Ländern in den nn 1899, 1898 und 1897 (Band 128 der Statistik des Deutschen eichs ; Verlag von Puttkammer u. Müblbrecht in Berlin) nunmehr auch die Hefte IV (Rumänten⸗Serbien), VII (Bulgarien, Griechen⸗ land, Türkei), VIil (Dänemark), und IX (Norwegen Schweden) herauggegeben. Im Spezialhandel mit Rumänien hat im Jahre 1899 be—⸗ tragen: die Einsuhr 27,1 Mill. Mark gegen 340 Mill. Mark im

Jahre 1898, die Ausfuhr 36,85 Mill. Mart gegen 37,1 Mill. Mark

im Jahre 1898. Dies ergiebt gegen 1898 eine Arnahme in der Ein⸗

fuhr von 20,3 v. H., in der Ausfuhr von 08 v. H. Die wichtigsten

tattete. Eine Garde⸗Batterie wird auf dem Sungari nach

bande des Deutschen Theaters angeh

.

Finfubrartitel sind landwrthschaftliche Grzeugntsse, Bau, und Nutz, . mn enn, die hervorragendften Augfuhrartikel Eisen. und

Die Einfuhr aus Ser bien bestebt vornehmlich aug getrocknetem Dbst launch. erfahre e ifa , nen e nf aus Vextil⸗ und Gisenwaaren, Rindshäuten fowle Anilin. und anderen Lheerfarbstoffen. Gegen 1893 hat die Einfuhr eine wesentliche, die Ausfuhr eine kleine Steigerung erfahren. Im Jahre 1899 hatte der Spezialhandel in der Eren, einen Werth von 8,0 Mill. Mark gegen 5,3 Mill. Mark im Vorjahre, in der Ausfuhr einen Werth von 41 Mill. Mark gegen 38 Mill. Mark im Vorjahre.

Im Spezialhandel mit Bulgarien hat sich im belaufen: die Einfuhr auf 12 Mill. Mark gegen 18 Mill. im Jahre 1395, die Ausfuhr auf 5,6. Mill. Mark gegen 5,3 Mill. Mark im Jahre 1898 das ist eine Abnahme von 33 3 v. H. in der Einfuhr und von 3,4 v. H. in der Ausfuhr. Das deutsche Zollgebiet bezieht von Bulgarien hauptsãchlich Rosenöl sowie Erzeugnisse der Landwirth⸗ schaft und der Viehzucht, während es dorthin besonders Eisen⸗ und Textilwaaren sowie Drogerte⸗ Apotheker und Farbewaaren liefert.

Der Spezialhandel mit Griechenland hat im Jahre 1899 betragen: in der Einfuhr 84 Mill. Mart wie im Jahre 1898, in der Augfuhr 5.0 Mill. Mark gegen 55 Mill. Mark im Jahre 1898. Während die Einfuhr sonach auf gleicher Höhe wie im Vorjahre blieh, ging die Aus uhr um g, I v. H. zurkck. In der Einfuhr nehmen Korinthen die erste Stelle ein, außerdem sind noch Wein, getrocknete Feigen, Waschschwämme, Gifenerze und Rosinen zu nnen. In der Ausfuhr sind von Bedeutung Textil- und Eisenwaaren sowie Drogerie, Apotheker und Farbewaaren.

Der Spezialbandel mit der Türkel (Türkei in Europa, turkische Besitzungen in Asten und Afrika, Montenegro) hat bet agen im Jahre 1899 in der Einfuhr 28,9 Millonen Mark gegen 29,5 Millionen Mark im Vorjahre, in der Ausfuhr 32,5 Millonen Mark gegen 37,1 Millionen Mark im Vorjahre. Dies ergiebt eine Abnahme von 20 v. H. in der Einfuhr und von 12,1 v. H. in der Ausfuhr. Die Türkei liefert dem dentschen Zollgebiet haupt fachlich Landbauerzeugnisse, unter denen 4 und unbearbeitete Tabackblätter obenan stehen; von Bedeutung sind noch Gerbstoffe, wollene Fußdecken, rohe Schaf⸗ felle und Chromerz. Die Ausfuhr nach der Türkel besteht vornehmlich in 2 , .

us nemart hezieht das deutsche Zollgebiet in erster Linie Erjengnifse der Viehzucht (Pferde, Fleisch, Blasen, Värme, e . des Bodens (Gerste, nicht besonders genannte Sämereien] und? der Fischerei, wäbrend es dorthin hauptsächlich Erzeugnisse der Textil- Eisen⸗ und Lederindustrie, Kleefaat, Cfparsette. c. Saat, Weijen, Roggen, Zucker und Mehl sendet. Der Spezialhandel hat sich im Jahre 1839 belaufen in der Einfuhr auf 775 Mill. Mari gegen 6ö,.'8 Mill. Mark im Jahre 1898, in der Ausfuhr auf 125.3 Min. Mark gegen 120,2 Mill. Mark im Jahre 1898. Vas ist eine Ver= 1 n. von 17,8 v. H. in der Einfuhr und von 47 v. H. in der

usfuhr.

Der Spezialhandel mit Norwegen mit Ginschluß von Spitz⸗ bergen hat 1859 betragen: in der Einfuhr 2438 e henne e. 29, 1 Mill. Mark im Jahre 1898, in der Ausfuhr 779 Mill. Mart gegen 632 Mill. Mark im Jahre 1898. Dies bedeutet in der Cin⸗ fuhr eine Abnahme von 148 b. H. in der Ausfuhr eine Steigerung pon 2133 v. O. In der Einfuhr überwiegen Ergebnisse der Fischere sowie Bau. und Nutzholi, in der Ausfuhr Textil- unb Eisenwaaren, Mehl, Zucker und Roggen.

Der Spezialhandel mit Schweden hat im Jahre 1899 be— tragen: in der Einfuhr 104,2 Mill. Mark gegen 1629 Mill. Mark im Jahre 1898, in der Ausfuhr 1361 Mill. Mark gegen 1070 Mill. Mart im Jahre 1898. Das ist eine Vermebrung von 1ů3 v. FH. in der Ein fuhr und von 27.2 v. H. in der Ausfuhr. Im Handel mit Schweden kommen in der Einfuhr vornehmlich Bau. und Nutzholz, Eisenerze und Eisen, frische Fische und Steine, in der Ausfuhr nach Schweden namentlich Weizen, Roggen und Kartoffeln, Textil, und Eisenwaaren sowie Drogerie k. und Farbewaaren in Betracht.

Zur Arbeiterbewegung.

Der allgemeine Ausstand der Leipziger Steinsetzer (vergl. Nr. 161 d. Bl.) ist, der Lpz. Ztg.“ zufolge, am 14. 6 . Vergleich vor dem Gewerbegericht als Einigungsamt beendet worden. Die Forderungen der Augstaͤndigen wurden theilweife bewilligt, und die Arbeit sollte heute wieder aufgenommen werden.

Kunst und Wissenschaft.

Von dem dritten Jahrgange der Monatsschrift Berliner Architekturwelt‘ (Berlin, Verlag von Ernst Wagmuth), welche sich durch ihren gediegenen Inhalt und die vornehme Ausstattung den Beifall der Fachkresse wie der kunstliebenden Laien erworben hat, liegen nunmehr sechs Hefte vor. Für die Mannigfaltigkeit des darin Dar⸗ gebotenen zeugen folgende, zum theil aufs reichste illustrierte Aufsätze: Berliner Architektur und Kunstgewerbe auf der Weltausstellung in Paris 1900, „Der Neubau des Königlichen Marstallgebãudes ); Die neuen Hochbauten der Stadt Berlin; Berlin auf der Dentschen Bauaugftellung in Dresden 1906; „Festdekoration des Pariser Platzes zum 4 Mat 1900; Die große Berliner Kunst⸗ ausstellung“;. Die sozialen Grundlagen der Stadtbaukunst.. Die Redaktion läßt es sich ersichtlich angelegen sein, den Inhalt der Zeitschrift auf allen Gebieten immer anregender zu gestalten. Be—= sonders aufmerksam macht sie auf die demnächst erscheinenden Bei= träge über die Brückenbauten des hiesigen Stadtbauraths Ludwig Hoffmann und über neuere Arbeiten angtwandter Kunst des Pro⸗ sessors Otto Eckmann, Lehrers an der Unterrichts. Anstalt des hiesigen Kunstgewerbemuseums. Es ist daber nur zu wünschen, daß die werih⸗ volle Publikation immer weitere Verbreitung finden möge.

Theater und Musik.

Königliches Schauspielhaus.

Der am Sonnabend veranstaltete Einakterabend brachte wenigstens jwei der zum ersten Male aufgeführten drei Stücklein einen guten Erfolg. Sehr ansprechend war gleich das den Abend eröffnende Märchenspiel Jobannisnacht“ von Marx Möller, das die bekannte, schon von Musaeus erzäblte Mär von dem in einen Bären verwandelten Prinzen, der durch einen Kuß der von ihm geliebten Prinzessin seine ursprüngliche Gestalt wiedererlangt, in dramatischer Form und in 3 3 Verssprache wiedergiebt. Das Stück fand, durch Fräulein von Mayburg und die Herren Kraußneck und Oberg trefflich dargestellt, eine sehr beifällige Aufnahme. Minder gesiel die zweite Gabe, das Lustspiel IL 10ve vou“ von Theodor Herjl, in welchem eine räthselbajte Inschrift auf einer Gartenbank die leicht durchsichtige Verwickelung herbeifübrt und zu allerlei harmlosen Scherzen Anlaß bietet. Ueber den Mangel an Handlung half besonderg das e. piel des Herrn Vollmer hinweg, der einen etwas be⸗ schränkten Erzieher ungemein drollig verkörperte. Der dritte Ginakter, Bei Buchholzens“, ein Fam 2 in einem Aufzug von Julius Stin de, wirkte schon dadurch außerordentlich al daß die aus Stinde's erfolgreichen Berliner ö,. Jedem ver⸗ trauten Gestalten. Herr und Frau Buchholz, Fritz. Dr. Wrenichen, Frau Krause u. A., auf der Bühn z desonders ;

e er komisch war Frau Schramm's Darstellung der Wilbesmine Buchh

aber auch die Damen Wienrich, Abich, Hoff und die Herren G Kraußneck, Hertzer und Krüger 41 um 83 Da Herr S e e He e, ieder dem ger a Herr ommerstorff un rau er w

ö bat diese Bühne es 9 lange rer Pause wieder unternommen, den ersten Theil deß Faust? von Goethe aufzufüh und jwar in zum thbell neuer ng und Inseenterung Dag k gelangte am Sonna) end mit ö nannten beiden Kürstlern in den Nollen deg Faust und der

en Margarethe, in welchen sie schon binlänglich bela nt sind, Mal zur Darstellung. *. war Herr ier e, als Mephiste