; . 7 ö 4 . . ö 2964 6 J ö . 3 , 9 J ö . . . . 4. . ö. 3 ö.
ländern lieferte die Ernte zufriedenstellende Resultate; auch in Galizien
und der Bukowina sind die Ergebnisse der Heu und Kleemahd erheblich günstiger als die des ersten Schnittes. Auch die Kar= toffeln wurden in Böhmen, Mähren und zum theil auch in Nieder⸗Oesterreich durch die Trockenheit, welche auch die Ernte arbeiten erschwerte, in ihrer Entwickelung gehemmt und haben vielfach kleine Knollen angesetzt. Die Ernte ist gegenwärtig in der mittleren und süblichen Zone im Zuge und dürfte in den Alpenländern, in Ober⸗Oesterreich und der Bukowina gute und in den übrigen Ländern durchschnittlich gut mittlere und mittelmäßige Erträge ergeben. Die Zuckerrüben, welche die Trockenperiode im Monat Juli noch verhältnißmäßig günstig überdauern konnten, wurden diegmal durch den langen Regenmangel in Böhmen und Mähren empfindlich getroffen, und wird die Ernte da- selbst in Bezug auf Quantität den Erwartungen nicht entsprechen.
insichtlich der Qualität ist man n. zufrieden gestellt, und haben
olarisationsproben meist einen hohen Zuckergehalt nachgewiesen. Die
utter und Stoppelrüben litten durch den Mangel an Feuchtig⸗ keit weniger und werden eine gqugntitatio bessere Ernte abgeben als die Zuckerrüben. Die Hoffnungen auf eine günftige Weinernte haben sich zumeist erhalten. In vielen Weingebieten Nieder ⸗Oesterreichs ist der Traubenanfsatz ein reichlicher, doch wird die Reife durch die herrschende Dürre und die kühlen Rächte einlgermahen beeinträchtigt. Auch in Steiermark ist der Stand der Weingärten größtentheils sehr günstig; nur in einigen Gegenden Süd⸗Steiermarks wurden die Erntehoffnungen infolge Umsichgreifens der Peronospora und des Auftretens verschiedener Schädlinge herabgestimmt. In Dalmatien hatten die Weingärten durch starke Verunkrautung und Borastürme zu leiden, doch wird in den meisten Bezirken eine mittlere Lese erwartet. In Krain hat das Auftreten der Peronospora und des Schwarz brenners vielfach Schaden verursacht. In Südtirol hegt man nach wie vor die besten Erntehoffnungen. Von der dies sährigen Obst ernte wird nur die Aepfel⸗ und Birnenernte in den Alpenlaͤndern den im Frühjahr so überaus günstigen Erwartungen entspeechen. Auch in Nieder⸗Oesterreich und Ober ⸗esterreich sind die Aepfel gut gediehen und versprechen zufriedenstellende Erträge Zwetschken und Pflaumen ergeben meist nur mittelmäßige Ertrage. Der Anbau des Wintergetreides ist durch die Dü⸗re des Bodens sehr erschwert und verzögert und konnte in vielen Gegenden Böhmens, Mähren und Nieder ⸗Oesterreichs nicht be⸗ gonnen werden. Bloß in Galizien ist die Aussaat des Roggens größtentheils beendet und der Anbau des Weizens im vollen Zuge. Die Saaten keimen wegen des Mangels an Feuchtigkeit nur schwer an und gehen ziemlich schütter auf. In Galizien wurden die jungen Raps saaten durch Raupenfraß schwer geschädigt.
Ernteergebniß in Ost- Galizien.
Der Kaiserliche Konsul in Lemberg berichtet unter dem 12. 8. M. Folgendes: .
Die jweite Augusthälfte war vorherrschend trocken, und nur gegen Ende des Monats stellte sich Regen ein. Es war daher möglich, die Ernte der Halm und Hülsenfrüchte (mit AuRsnahme der Gebirgsgegenden) glücklch zu Ende zu führen. Die Roggenennte stellt sich, was das Stroh anbelangt, als mittlere Ernte dar (3— ), selten 10-12 Schock Garben per Joch), die Schüttung aber ist verhältnißmäßig besser und schwankt zwischen 240 bis 1080 kg per Joch; die Qualltät des Korng wird gelobt. Die Weizenernte ist minder gut ausgefallen (4— 9, lo 12 Schock Harben per Joch mit einer Schüttung von 100 960 kg per Joch). Dabei muß hinzugefügt werden, daß, während beim Roggen die besseren Erträge die Majorität bilden, bei dem Weizen die knapperen Erträge öfter vorkommen; ja es giebt Gegenden (besonders dort, wo im vorigen Herbst die Mäuseplage stärker hervortrat), in welchen der Ertrag kaum dem Saatgute gleichgekommen ist. Der Sommerweizen hat verhältnißmäßtg bessere Erträge geliefert; da aber der Anbau desselben mit Rücksicht auf seine Fläche dem Anbau der Winterfrucht sehr viel nachsteht, kann dieses günstige Ergebniß den Ausfall bei der Hauptfrucht nicht ersetzen. Mit den Ergebnissen der Gerste⸗ und der Haferernte ist man meistens ziemlich zufrieden
(Gerste 4— 9 Schock Garben mit einer Schüttung von 200-960 Kg!
per Joch — der Hafer 3— 10 Schock Garben mit einer Schüttung von 75 — 1000 kg per Joch); etz gieht aber auch Ausnahmen, die
gerade auf die fruchtbaren Gegenden Podoliens fallen. Günstig aug⸗
gefallen ist auch die Hir seernte und die Hatdekornernte, die noch bier und da im Zuge ist; schlimmer steht ß mit der Ernte von Erbsen und Bohnen. Besonders wird die Erbsenernte, welche für einige Gegenden, namentlich für Podolien, im Wirthschantsbetriebe des Großgrundbesitzes manche Bedeutung hat,
als eine Mißernte bezeichnet; vor einigen Wochen noch boten die
Erbsen und die Bohnensaaten günstige Ernteaussichten, gingen aber plötzlich durch Insektenfraß af gänzlich zu Grunde. Der Stand der Hackfrüchte ist zufriedenstellend, nur über Kraut lauten die Meldungen ungünstig, da der Raupenfraß in den letzten Wochen verheerend. aufgetreten ist. Die Hopfen pflücke ist meistens, schon zu Ende, die Ertraͤge sind knapp, variieren von 56, 150, 200, 262, seltener 300 bis 400 kg per Joch. Die Aussichten der Kleesamenern te sind ziemlich günstig; man hat aber leider nur einen kleinen Theil zur Gewinnung des Samen reserviert. Die Grummeternte auf den Kleefeldern und Wiesen ist im Zuze oder wird bald in Angriff genommen werden; der Ertrag ist besser als derjenige vom ersten Hieb, ist aber knapp. Die Quglität ist gut, in Gegenden jedoch, wo dañ Hochwasser im Juli die Wiesen verschlemmt hat, wird nur ein minderwerthiges Futter eingebracht werden.
Saatenstand in Ungarn
Aus Budapest vom 19. d. M. wird der „Wiener Ztg. ge⸗ meldet: Der Saatenstandsbericht des ungarischen Ackerbau⸗Ministeriumt vom 15. d. M. hebt hervor, daß die Witterung in der ersten Sep⸗ temberhälfte bei Zunahme der Temperatur vorwiegend trocken und nur zu Anfang des Monats unter geringen Niederschlägen kühl war. Der Winteranbau geht infolge der vorherrschenden Trockenheit langsam vor sich, der Frühwinteranbau keimt befriedigend. Von den Rapssaaten keimen, nur jene gut, welche vor den Regen tagen angebaut wurden, die späteren zeigen Ungleichheiten. Die Saat bedarf deg Regens, dem Reifen der Maigpflanze kommt die trockene Witterung ju gute. In vielen Gegenden wid sie bereits gebrochen. Die günffsigen Ertragsaussichten haben sich infolge des Auftretens von Motten verringert. Die Kartoffeln liefern, mit Ausnahme einiger siebenbürgischen Komitate, sowie der Gegend der Theiß Marog— Ecke, einen befriedigenden Ertrag. Die Gartengewächse haben unter dem Regenmangel gelitten; die Kräuterarten wurden auch durch Rauyen geschädigt. Die Hülsenfrüchte liefern einen Mittelertrag. Die Quglifäten werden im allgemeinen gelobt, so auch jene des Hopfens. Zucker. und Futterrüben liefern im Durchschnist einen guten 2 Künstliche Futtermittel, Wiesen und Weiden stehen infolge des Regenmangels schwach. Bei dem Weinstock haben sich die Ertragt.aussichten verringert, stellenwelse infolge des Auftreten von Peronospora. Das Reifen der Traube wird durch die Kühle der Nächte behindert, doch wird im allgemeinen der Ertrag gelobt. Dbst
gedieh schwach.
Regenfälle in Indien.
Nach dem von dem meteorologischen Departement in Kalkutta unter dem 23. v. M. herausgegebenen Wetterbericht waren die Regen⸗ fälle in Indien während der gesammten diessährigen Monfunperlode bis zu dem gedachten Datum, außer in den Nordwessprovinzen und dem Punjab, die um 36 beniehungäweise 20 / zurückstanden, normal.
Sandel und Gewerbe.
Nach einer in Nr. 143 des „Reichs⸗Anzeigers“ vom 18. Juni d. J. veröffentlichten Notiz sollten im Ausland her⸗ gestellte Waaren, die mit Etiketten ganz oder theilweise in portugiesischer Sprache versehen sind, in Brasilien nur bis zum 39. d. M. eingeführt werden dürfen. Nunmehr hat der brasilianische Finanz-Minister diese Frist bis zum 30. November d. J. verklanger!
(Ius den im Reichsamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie“)
Großbritannien.
Zolltarifentscheidungen in der Kolonie Vietoria. Antimakassars und ähnliche aus zwei oder mehr Materialten zu⸗ sammengenähte Gegenstände unterliegen als Phantasieartikel einem Zoll von 1040/9 vom Werth. Die Entscheidung, wonach Antimakassart aller Art, wenn gewirkt, genäht oder gestickt, einem Zollsatz von 10 0ꝭ des Werths unterliegen, ist aufgehoben. .
Motorwagen, ebenso Motor⸗Zwei⸗ und Dreiräder, als nicht besonders aufgeführte Fahrzeuge, Zoll 25 0s0 vom Werth. Die Ent⸗ scheidung, wonach der Motortheil als nicht besonders genannte Maschine mit 30ö/o vom Werth zu verzollen war, ist aufgehoben.
Cgmpo⸗Bretter, bestehend aus Zimmerholj, welches in eine Komposition von Papier eingelegt ist, unterliegt dem Zollsatz für Zimmei und Baumaterialien.
Buchbtnderpressen, feststehende und wippende, sind, wenn aus Metall, als nicht besonders aufgeführte Metallwaaren mit 30 o vom Werth, und wenn aus Holz, als nicht besonders aufgeführte Holjwaaren mit 25 0ow90 vom Werth zu verzollen.
Kokosnußbutter ist zollfrei .
Korkzieher, Walker „Quick and Hasy“,. unterliegen als nicht besonders aufgeführte Maschimen einem Zoll von 25 0 o vom Werth.
Kinetoskope, Salon,, unterliegen als Phanutasieartikel nem Zoll von 10 5j0 vom Werth.
Druckmaschinen zum Aufhrucken eines schwarzen Randes auf Briefumschläge sind zollfrei. w
Zeitungen, alte, unterliegen einem Zoll von 6 Schilling für den Zentner. .
Koffer aut Robr und Segelleinwand sind wie Leder— koffer mit 30 0/0 vom Werth zu verzollen. .
Deichselscheren und Ortscheite. In dem Zollsatz von 10 Pence für den Satz ist der Zoll für ein gleichzeitig eingehendes Ortscheit einbegriffen. . .
Wagendeich seln, einschl. der Kreis und Doppelbäume. Der Zollsatz von 4 Shilling für das Stück schließt den Zoll für zwei gleichzeitig eingehende Ortscheite ein. ; .
Dextrin, ein Gemisch von Leim und Dextrin, welches bisher als kleinerer Artikel für Stiefel und Schuhe zollfrei gelassen wurde, unterliegt als flüssiger Leim einem Zoll von 20 υί G vom Werth.
Salophen in 1 Umenflaschen und darüber ohne Heilanpreisung ist zollfrei. Die Entscheidung, wonach Salophen mit Heilanpreisung oder zum Einzelverkauf oder Verbrauch vervackt mit 25 G vom Werth zu verzollen war, ist aufgehoben. (Departmental Decisions, Supplement No. 14.)
Rußland.
Rückvergütung des Zolles für Flachs und Hanf— bearbeitungsmaschinen sowie für chemische Produkte und sonstige Materialien, die zur Bearbeitung von Flachs und Hanf gedient haben, bei der Ausfuhr von Flachs⸗ und Hanffabrikaten. Der Reichsrath hat beschlossen:
In Ergänzung der betreffenden Gesetzesbestimmungen zu ber— ordnen:
1) Bei der Ausfuhr von Flachs und Hanffabrikaten nach dem Auslande werden dle Zölle für die bei der Herstellung dieser Eczeug— nisse verwendeten Malerialien und Maschlnen in der nachstehenden
Höhe zurückvergütet: Rubel Kopeken
. pro Pud
a. für ungebleichtes Garn und Zwirn, sowie Bind⸗ faden unter 1 Loth pro 8 Faden Länge wiegend — 30 b. desgleichen, gebleichte K . 70 für nicht gebleichte Gewebe ; ö ö 75
e d. für gebleichte Gewebe 15
. für gefärbte Gespinnste und Gewebe, sowie für
buntgetwebte und bedruckte Gewebe 40.
2) Die Rückoergütung des Zolls erfolgt in der Weise, daß be— sondere Quittungen ausgegeben werden, die bei der Eingangsabferti⸗ gung der folgenden Tarifarttkel?) in Zablung genommen werden: Artikel 195 Punkte 1 und 3; Aitikel 107, Artikel 108 Punkt 1, Artikel 125 Punkte 1 und 2; Artikel 128, 129, 130; Artikel 134 Punkte 1 und 2; Artikel 135; Artikel 167 Punkt 2 und Anmerkung
3) Der Finanz Minister ist ermächtigt, ausführliche Regeln füͤr⸗
die Art und Weise der Rückoergütung der fraglichen Zölle sowie für
die Fontrolaufsicht darüber zu erlassen, daß die fraglichen Fabrikate wirklich ausgeführt und Fabrikate, die einmal unter Zurückwergütung ausgeführt worden waren, nicht zurückgeschmuggelt wenden. ( Hesetz⸗ Sammlung Nr. 93 vom 10. 23. August 1900.)
Die genannten Tarif ⸗Artikel umfassen folgende Waaren: Soda und Potasche; Aetznatron und Aetzkali; Chlorkalt, Bleichlauge; Schwefelsäure; natürliche Farbstoffe; Indigo, Cochenille, Kermet⸗ körner. Berliner und Pariser Blau, Ultramarin, Waschblau; Farb⸗ und Gerbstoffpräparate; Steinkohlentheerfarbstoffe; Alizarin; Krapp. xtrakt; Krapp. oder Alizarinlack; Cochenille⸗Karmin, Karminlack; Indigotin; Gasmesser, Wassermesser, Gas,, kalorische, Petroleum, Magnet-, Näh,, Strick. Maschinen; Lokomobilen; Tender; Feuerlösch⸗ apparate; nicht besonders genannte Maschinen aus Gußeisen, Schmiede⸗ eisen oder Stahl.
Ergebnisse der Zuckerfabrikation Rußlands im Jahre 1899/1900.
Aus den Mittheilungen der Hauptverwaltung der indirekten Steuern und des Branniweinregals über die Zuckerfabrikation in der abgeschlossenen Campagne nach Beendigung der Saftgewinnung ergiebt sich bei Vergleichung mit den Angaben sür das Jahr 1894/95, daß sich die Zahl der Fabriken unter der Geltung des Ge— setzis vom 25 November 1896, betreffend die Ergresfung von Maß nahmen zur Regelung der Zuckerproduktion, um 19 0 erhöht bat (268 i. J. 1899/1900 gegen 226 i. J. 1894/95). Das Quantum der von sämmtlichen Fabriken verarbeiteten Rüben ist im Laufe der Campagne um 34 0/s g (44 613 234 Berkowetz i. J. 1899 / 1900 gegen 33 161 609 Berk. i. J 1894/95) gestiegen. .
Der Betrieb ergab in sämmtlichen Fabriken: 3 242 574 Pud Raffinade (gegen 3 206 9359 Pud i. J. 1865/99), 42 925 021 Pud Weiß ⸗Sandzucker (gegen 36799 709 Pud i. J. 1898 99), 66 219 Pud Gelbzucker (gegen 342 177 Pud i. J. 1898/99) und 2535 Pud Syruy (gegen 2513 Pud i. J. 18986, 99).
Abgelassen wurden gus den Fabrilen 2 418 130 Pud Raffinade (gegen 2 189 647 Pud i. J. 1893/95), 24 398 407 Pud Weiß. Sand⸗ zucker (gegen 19 640 345 Pud i. J. 1898/99). 128 705 Pud Gelb⸗ zucker (gegen 372 746 Pud i. J. 1598/99), 230 Pud Syrup (gegen 5726 Pud 1. J. 1898,99) und 4 903 567 Pud Schwarz ˖ Syrup (gegen 4071332 Pud i. I 1896 / 9).
Diese Zahlen lassen eine erhebliche Steigerung der Leistunge— fahigkeit . Fabriken im allgemeinen, d. h. sowohl elne Entwickelung der Technik selbst, als auch eine Zunahme der Pro⸗ duktion erkennen. (Russischer Finanz · Anzeiger)
—
Neue Eisenbahnlinie im Dongebiet.
Die Gesellschaft der Südostbahnen hat um die Mitte Juli d. J. eine neue Zweiglinie dem vollen Verkehr Üb von Lichaja, Station der Linie Rostow— Woronesch, nach ginskaja, Station der Eisenbahn Donskaja — Zarizyn, welche eine durchgehende Bahnverbindung zwischen der Wolg dem Asow⸗Meer nach dem Rostower Hafen hergestellt is. neue Bahnlinie, mit deren Bau vor etwa Jahregfrist begonnkn wurde, ist einspurig; sie hat eine Länge von 300 Weist mit 13 Stationen.
Der Verkehr auf der Linie ist außer einem reinen Güter nur ein gemischter Personen, und Güterverkehr bei einer höchsten Fahr, geschwindigkeit von etwas über 20 Werst in der Stunde. Auf der neuen Bahnstrecke mußten außer mehreren kleineren Brückenviadukten drei größere eiserne Brücken gebaut werden, und zwar eine über den Starsj Donetz bei Kalitwjanskaja (Station Bjelaja Kalitwa), eine zweite über den Tschir beim Chutor Lawinsti (Station Tschirj und die dritte und größte, aus neun Bogen bestehende, über den Don, etwa 10 Werst südlich von Kalatsch bezw. Donskaja. Die Bahn sollte ursprünglich direkt nach Kalatsch am Don geleitet werden; Terrainschwierigkeiten, die 6 dort dem Brückenbau entgegenstellten, ließen aber die südlichere Ueberbrückung des Don und die Führung nach Kriwomusginskaja vortheilhafter erscheinen.
Die Zweigbahn Lichaja=-Kriwomusginskaja durchschneidet in gerader Linke von Westen nach Often die an Kohlen und Eisenerz⸗ lagern reiche, bigher für ihren Absatz lediglich auf den Donfluß an. gewiesene nördliche Hälfte des Dongebiets, welche zum theil noch der Aufschließung oder doch der nutzbringenderen Ausnutzung bharrte. Die neue Zweigbahn dürfte hierzu das geeignete Mittel sein. Auch ist jetzt dem gesammten Hinterland, sowelt es nicht wegen leichterer Erreich, barkeit die allerdings zeitraubendere, dafür aber um so billigere Ver— frachtung auf dem Don vorzieht, die Möglichkeit gegeben, seine reichen Getreideprodukte schneller, vortheilbafter und vergleichsweise ungh, hängiger von den langen, oft unpassierbaren Laadwegen zur Bahn und somit nach Rostow, dem Zentrum des Getreidehandelt des großen Gebiettz um das Asow ⸗Meer, zu schaffen. .
Eine ganz besondere Bedeutung würde die nene Zweigbahn erlangen, wenn, wie man planen soll, eine direkte Ba hnverbi n dung von Zartzyn nach Orenburg und von dort nach Tscheljabinsk an der großen sibirischen Eisenbahn geschaffen würde. Denn dann dürften, wie man hofft, die unerschöpflichen landwirthschaftlichen und Montan, Produkte Sibiriens voraussichtlich in großen Men jen auf dem direkten Schienenwege, unzeachtet der hilligen Flußfrachtsätze, zur Vermeidung von Zeitverlust und der mehrfachen Umladungen auf Wolga (bei Samara und Zarizyn) und Don (bei Donskaja und Kalatsch) nach Rostow und Taganrog geschafft werden. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Rostow am Don.)
Gisenhahnmatertal für Italien.
Die Mittelländische Eisenbahngesellschaft zu Mailand kat von der italienischen Regierung die Konzession jum Bau einer elektrischen Bahn von Sampierdareng nach Rom erhalten. Für dieses Unter— nehmen soll eine elekirische Zentrale in Sampierdarenag er ictet werden. 23 elektrische Lokomotiven beabsichtigt die Mitrelländische Essenbahngesellschaft für diese Strecke zu taufen. Für Fabrikanten erscheint ferner beachtenswerth, daß die Mittelländischen, die Süd— lichen und die Sizilischen Eisenbahnen mit einem Bedarf von 123 Lokomotiven, 480 Gepäckwagen und 2673 Güterwagen auf dem Markte hervorgetreten sind. Der Gesammtbetrag, welcher von diesen Gesell—⸗ schaften für rollendes Material ausgegeben werden soll, wird zu 1840 009 Pfd. Sterl. angegeben. Gin guter Theil der Lieferungen wird auch auswärtigen Fabrikanten zu gute kommen. (The Board of Trade Journal.)
Waaren⸗Ein⸗ und Ausfuhr Griechenlands im Jahrelsgg. Einfuhr. ; 1899 1898
Waaren Wernb in Goldfranken Getreide 35 081 749 37116931 Gewebe und Garne JJ 31 522 983 Mineralien und bearbeitete Metalle, 6 240 992 6 327 004 Steinkohlen, andere Mineralien. 8910450 16250 084 Holz und andere Walderzeugnifse . 9141 698 7707 726
Pharmazeutische Erzeugnisse, Chemi⸗ kö 3 803 693 5 385 800 Rohe Felle 2716618 5 448 255 . 2 924402 3629171 5 567 781 5 061 430 2483731 2762 547 2140203 2108741 1893038 2177936 2730513 2980018 1379199 1112588 Möbel ; 109 621 76 262 Fische 6893119 6 849 034 557 866 736 413 162792 232 521 940 293 2 693 541 Vandschuhe 29018 34 277 Wein und Spirituosen . .... 191 943 218 497 Seife ) 70 332 45 718 ü 541 662 724749 161 395 219 064 ; 183308 340796 Zusammen einschließlich anderer Artie TJ dsh Jos 152 G83 634. Ausfuhr. 1899 1898
Waaren Werth in Goldfranken
Korinthen 38 007 954 37 791773
Mineralien 23 860 014 20 960 786
Olivenöl 2673366 3 658 824
Wein 6 480 924 4 530 809
2 826 871 1964196
1320040 1083500
1629958 1896631
2438772 2961 600
869 758 704317
317 690 288 705
850 344 570 568
940 058 677 485
429 239 129 689
108 009 92 121
467 838 536 227
19760 83 540
260 306 328 575
Thiere 3 189 605 45 050
Gedruckte Bücher 7950
Marmor, bearbeitet 23 500 Mehl 396
50 042 25 496 6 462 4725 277 672 K ö . 1 1165 533 Kartoffeln ö 33 775 16 286 Schießpulver ö 621 800 20 850 . . 21 460 35 206
Zusammen einschließlich de,. Ariiteiẽ᷑ Id 665 di J 38 100. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General. Konsulatg in Athen.)
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Käniglich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
Berlin, Sonnabend, den 22. S
eptember
1900.
M 22G.
Sandel und Gewerbe. (Schluß aus der Ersten Beilage.)
Einfuhr Ecuadors in den Monaten Januar bis März 1900.
Die folgende Zusammenstellung giebt die Einfuhr über alle Häfen des Freistaates Ecuador während der ersten drei Monate des
Jahres 1900: 3 ö
z anuar ãrz Gegenstãnde Werth in Sucre
k ( 48 584 Konserven 430277 83 385 440 16015 13 600 2066 8754 ( ö! 33 266 Drogen und Arzneien. 41029 Barkassen und Boote 11390 Eisenkurzwaaren 253 485
23 247 16820 30138 42 469 66 622 Kohlen ö ö 19252 . 67 642 Parfümerien 19786 Farben und Lacke kö 26 488 Fertige Kleider 93 670 Site ; 15 130 Baumwollene Tuche ꝛv2E2c. 650 054 Wein und geistige Getränke 203 956 Lichte . . 67 788 . 42678 Zusammen .. 7 JI8J7 77J. Auf die hauptsächlichsten Herkunftsländer vertheilte sich die Einfuhr während der ersten drei Monate des Jahres 1900 in folgender Weise: Derkunftsländer Werth in Suere Vereinigte Staaten von Amerika 5d 8 899 Großbritannien ; 715198 Deutschland 509 636 ; 109 180
Frankreich Italien ĩ Spanien 65 1891 25 360. (y The British Trade Journal“)
Am 1. Oktober d. J. treten eine Anzahl von Abänderungen der Gewerbeordnung in Kraft. Unter anderem ist von diesem Tage ab in Fabriken auf Kosten des Arbeitgebers für jeden minder— jährigen Arbeiter ein Lohnzahlungsbuch einzurichten. In das Lohn— zablungsbuch ist bei jeder Lohnzahlung der Betrag dez verdienten Lohns einzutragen; es ist bei der Lohnzablung dem Minderjährigen oder seinem gesetzlichen Vertreter auszuhändigen und von dem Empfänger vor der nächsten Lohnzahlung zurückzureichen. Das Lohn— jahlungsbuch muß den Namen des Arbeiters, Ort, Jahr und Tag seiner Geburt, Namen und letzten Wohnort seines Vaters oder Vormundes (seines gesetzlichen Vertreters und die Unterschrift des Arbeiters enthalten. Die AÄusstellung erfolgt durch des Polizei⸗ repier, in dessen Bezirk die Fabrik belegen ist. Die Eintragungen in den Lohnzahlungsbüchern sind mit Tinte zu bewirken und pon dem Arbeitgeber oder dem dau bevollmächtigten Betriebsleiter zu unter— zeichnen. Die Eintragungen dürfen nicht mit einem Merkmal versehen sein, welches den Inhaber des Lohnzahlungsbuches günstig oder nachtheilig zu kennzeichnen bezweckt. Die Eintragung eines Uriheils über die Führung oder die Leistungen des Arbeiters und sonstige durch die Gewerbes rdnung nicht vorge⸗ sehenen Eintragungen und Vermerke in oder aa den Lohnzahlungs⸗ büchern sind unzulässig. Für jedes Lohnzahlungsbuch sind 5 3 an das Polizeirevier zu entrichten, welches daz Buch autstellt. Ferner muß für jede offene Verkaufsstelle, in der in der Regel mindestens 20 Gehilfen und Lehrlinge beschäftigt werden, innerhalb 4 Wochen vom 1. Oktober ab oder nach der Eröffnung des Betriebes eine Arbeitsordnung erlassen werden, für welche die sonstigen Vor- schristen über Arbeiteordnungen entsprechende Anwendung finden. Hiernach ist unter anderem den in einem solchen Berrlebe be— cäftigten großsährigen Angestellten vor Erlaß der Arbeitg ordnung Gelegenheit zu geben, sich über den Inhalt zu äußern. Binnen drei Tagen nach Erlaß ist die Arbeiteordnung unter Mlttheiluag der seitens der Angestellten etwa geäußerten Bedenken, wenn diese schrift⸗ lich oder zu Protokoll erfolgt sind, in zwei Ausfertigungen unter Beifügung der Erklärung, daß und in welcher Weise der Vorschrift der Hin hrung der greoßjährigen Angestellten genügt ist, der II. Abtheilung des Poltzei⸗Präsidiums einzureichen. Arbeits- ordnungen, welche bereits vor dem 1. Oklober 1899 er⸗ lassen worden sind, sind der Abtheilung 1 des Nolizei . Präsidiums ebenfalls zur Prüfung in jwel Ausfertigungen einzureschen. uf Ab⸗ änderungen aller Arbeitsordnungen und . solche Arbeitsordnungen, welche erst seit dem 1. Oktober 1899 erlassen worden sind, findet die Bestimmung Anwendung, daß vor ihrer Einreichung die großjährigen Angestellten zu hören sind. Unterlaffungen sind durch die R. G.. B. mit Geldstrafe bis zu 150 „, im Unvermögengfaälle mit Haft bis zu 4 Wochen bedroht.
Aufgehobene und vertagte Zwangsversteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht! Berlin wurde das Ver— fahren, betreffend die Zwangsversteigerung des R. Fabrieius'schen Yrundstucks Neue Königstraße 5 aufgehoben. — Vertagt wurde das Verfahren. betreffend die Zwangs oersteigerung des C. Granzow schen Grundstücks Rostockerstraße 41.
Zwangsversteigerungs⸗ Ergebnisse.
Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin gelangten die nachbezeichneten Grunvstücke zur Versteigerung: Jsweck Aufhebung der Femeinschaft, Grundstfck zu Marsendorf, Yden Sch enfsch'schen Erben gehörig. Nußungswerfh 1363 S6, 2,70 a und 270 a. Mit dem Baargebot von 15 joo M und 27 600 Sypotheken · Uebernahme wurde Bäckermeister Emil Schensch ju Mariendorf
Ersteher. — Grundstück zu Hermsdorf, Albrechtstraße 26, der Frau Baumeister Marie Klieche gebörig. Nutzunga⸗ wertb 986 é. Mit dem Baargebot von 29 350 , wände Kaufmann Berth. Jacoby hier, Greifswalderstraße 31, Er- steber. — Zwecks Aufhebung der Gemeinschaft Grundstück zu Groß⸗ Lichterfelde, Chauffeestraße, Birkenwäldchen, dem Rechtsanwalt Dr. Richard Alexander Katz in Charlottenburg und dem Kürschnermeister Paul Kirmse zu Berlin gehörig. Nutzungswerth ä n Mit dem Baargebot von 90 O00 M und 41 151 „ Hyvo— theken / Uebernahme wurde Kürschnermeister Paul Kirmse zu Berlin Gr— ste her. Grundstück Ern ststraße zu Tr ep tow, dem Töpfermeister Alois Schlaf ke zu Rixdorf und dem Gastwirth Ed. Rehfe in Treptow gehörig. Nutzungswerth 3300 M½ Mit dem Baargebot von 3660 0 und 57 009 6 Hypotheken ⸗Uebernahme wurden Kaufmann Ab. Poßling ju Rirdorf und Klempnermeister Rob. Stindt in Treptow gemeinsam Ersteher.
Eingestellt wurde das Verfahren, betreffend die Zwangs⸗ versteigerung der in der Boninstraße, Ecke Müllerstraße, bezw. Bonin⸗ straße zu Gr.-Lichterfelde belegenen, der Frau Agnes von Stubenrauch gehörigen Grundstücke.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 21. d. M. gestellt 16 872, nicht recht. zeitig gestellt 399 Wagen.
In Oberschlesien sind am 21. d. M. gestellt 6135, nicht recht ˖ zeitig gestellt keine Wagen.
Nachwei sung
über verlangte und gestellte Wagen für die in den Eisen— bahn ⸗Direktions bezirken Magdeburg, Halle und Erfurt belegenen enn n,,
Am 1. September 1900 wurden verlangt 3561, gestellt 3645. Wagen ju 10 t, am 2. September verlangt 6, gestellt 6, am 3. Septbr. verlangt 3613, gestellt 3608, am 4. Septbr. verlangt 3468, gestellt 3468, am 5. September verlangt 3615. gestellt 3613, am 6. Seythr,. verlangt 3771, gestellt 3762, am 7. Septbr. verlangt 3684, gestellt 3684, am 8. Septbr. verlangt 3748, gestellt 3730, am 9. September verlangt 3, gestellt 3, am 10. September verlangt 3640, gestellt 3640, am 11. September verlangt 650, gestellt 3650, am 12. Septbr. verlangt 3724 gestellt 3724, am 15. Septhr. verlangt 3735, geftellt 3735, am 14. Septbr. verlangt 36652, gestellt 3643, am 15. September verlangt 3809, gestellt 3309; im Ganzen wurden vom 1. bis 165. September d. J. verlangt 47 677, gestellt 47 620 Wagen zu 10 t.
Berlin, 21 September. Bericht üb er Speisefette (von GHebr, Gause). Butter: Die matten Berichte und sehr billigen Angebote der Exportplätze beeinflußten auch den hiesigen Markt sehr ungünstig, sodaß sich trotz der nicht zu großen Einlieferungen feinster Butter die Preise nicht mehr behaupten konnten. In abweichenden Qualitäten und billigen Sorten ist gar kein Geschäft. Die heutigen Notierungen sind: Hof⸗ und Genossenschaftsbutter La Qualstãt 110 4M, do. IIa Qualität 106 6, Landbutter nominell. = Schmalj. Die große Abnahme der amerikanischen Lagerbestände seit dem 1 d. M. hat eine lebhafte Hausse in Schmal verursacht. Die Versorgung des hiesigen Platzes wird durch die schlechten Wasser⸗ verhältnisse auf der Elbe sehr erschwert, und es mußten bereits große Trangporte per Bahn bezogen werden; die dadurch herbeigeführte Vertheuerung des Schmalzes ist bei den Notierungen noch nicht berücksichtigt. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 45.50 M. amerikanisches Tafelschmal 7,00 S6, Berliner Stadtschmalj 47, 00 = 48, 90 M*, Berliner Bratenschmal! 49 00 - 52.00 4, Fairbank⸗Kunstspeisefett 39, 00 M
— Vom oberschlesischen Eisen⸗ und Zinkmarkt berichtet die ‚Schles. Ztg.“. Die Verhaͤltnisse des Waljeifenmarktes haben eine bemerkenswerthe Aenderung auch in der Berichts woche nicht erfahren. Das bei einzelnen Werken seit längerer Zeit vorliegende Arbeitsbedürfniß ist auch in der verflossenen Woche infolge Zurück⸗ haltung des Großhandels mit der Abgabe von Spezifikationen nicht zur Befriedigung gelangt. Das Exportgeschäft ist andauernd rege und in quantitativer Hinsicht, wenigstens was da Verbande gebiet an. betrifft, befriedigend. Für den größten Theil des Jahres sind auch die Auslandspreise recht zufriedenstellend gewesen, und erst die belgische Konkurrenz, die sich in den letzten Jahren auch in denjenigen aus⸗ ländischen Gebieten, welche von Schlesien aus versorgt werden, empfind⸗ licher als früher bemerkbar machte, hat die hier zu erzielenden Erlöse wiederum zurückgeführt. Der Absatz nach Rußland ist immer noch schwach und bezleht sich vornehmlich auf Spezialitäten. Eine ver—
ö mehrte Anfrage hat sich in letzter Zeit aus dem nördlichen europäͤischen
Auslande bemerkbar gemacht, und besonders Skandinavien ist mit umfangreichen Aufträgen, die theilweise auch zu Geschäften führten, an die oberschlesischen Werke herangetreten. Der Absatz nach der Levante und den Balkanstaaten ist nach wie vor be— friedigend; auch Rumänien hat sich in den Absatzmengen gebessert. Zum theil sind auch neue Beziehungen aufgenommen wooden. — Das Alteisen⸗Geschäft ist andauernd ruhig, weil der Bedarf der Werke für dieses Jahr zu recht günstigen Preisen eingedeckt ist. Der Schrott⸗Preis ist jwischenzeitig bis auf 57 „ gesunken. Vielfach machten sich bereits Angebote für das nächste Jahr bemerkbar, die jedoch von den Werken in der Erwartung noch günstigerer Alt⸗ materialpreise zunächst refüsiert wurden. — In Roh zink trat ein bemerkenswerther Umschwung der Stimmung esn, und cs fanden recht belangreiche Umsätze zu anztehenden Preisen statt. Zuletzt wurden für gute gew. Marken 38, 50 M, 3 Georg von Giesche's Ecben W. H. Marke 49 50 6 per 100 kg loko Breslau bezahlt.
— Der Jahresbericht der Handelskammer zu Straß⸗ burg i. E. für das Jahr 1899 bejeichnet die wirthschaftliche Lage des Bezirks als eine im Großen und Ganzen befriedigende, wean auch nur ein Theil der Betriebe an dem allgemeinen geschäftlichen Auf⸗ schwung hat theilnehmen können. Eines sehr guten Geschäftsganges erfreute sich die Eisen⸗ und Maschinenindustrie, bel welcher die Konjunktur einen seit langem nicht gesehenen Höhepunkt erreichte. Die Lage des Baugewerbes und der für dasselbe arbeitenden Geschäftezweige war gleichfalls befriedigend, obwohl sich um die Jahregwende ein wesentlicher Nachlaß der Baulust bemerk— bar machte. Die Lage der meisten Nah rungg⸗ und Genuß mittelbranchen jeigte sich jedoch als keine günstige. Auch die Baumwollindust rie hatte gegenüber dem Vorjahre immer noch keine merkbare Besserung zu verzeschnen, während in der Woll. industrie eine regere Thätigkeit herrschte und auch die Be— kleidung branchen im allgemeinen günstige Ergebnisse erzielten. Wenig befriedigend war aber der Geschäftsgang der Leder, und der Papierindustrie, wogegen derjenige der polvgraphischen Gewerbe sich wesentlich verbessert hat. Die Hauptmerkmale der Geschäftetlage in den meisten Zweigen kennzeichneten * wiederum in regem Absatz bei unlohnenden Preisen, und dag dißverhältniß zwischen den Herstellungskoften und den Fabrikatpressen bat fich wo⸗
möglich noch vergrößert. Die Rohstoffpreise haben in fast gallen. Gewerhezwelgen eine weitere Steigerung erfahren. Pie Preise der Kohlen nnd die Schnee rn ihrer Beschaffung find namentlich ein Uebelstand geworten, welcher den Be⸗ trieb sämmtlicher Industriezweige erschwerte. Der hohe Geld⸗ stand machte sich außerdem noch vielfach fehr nachtheilig fühlbar. Mit diesen gesteigerten Herstellungskosten konnten die Verkaufpreise nur selten in Einklang gebracht werden. Zur Erzielung lohnender Preise sowie zur Festigung der Geschäftslage faben sich daher in zahl⸗ reichen Branchen die Fabrikanten beranlaßt, fich zu Verbänden zu⸗ sammenzuschließen. Trotzdem hatte sich der Kleinhandel im Be richtsjahre eines verhältnißmäßig günftigen Geschäftsganges zu er⸗ freuen. Unter dem Einfluß der allgemeinen Wirthschaftslage hob sich die Kaufkraft der Bevölkerung wesentlich, und dag Streben nach einer besseren Lebenghaltung machte sich in weiten Schichten bemerkbar, so⸗ daß bei dem Einkaufe der laufenden Bedürfniffe auch die Qualität waagre wieder mehr Beachtung fand. Ebenso bat sich auch die Kauf= kraft der Lan dwirth schaft, infolge durchschnittlich günfliger Ernte= verhältnisse des letzten Jabres und der fortschreitenden Entwickelung der Viehzucht, merklich gehoben. Von dieser Besserung blieben jedoch diejenigen Handelezweige ausgeschlossen, welche sich mit dem Verkaufe gewisser speziell landwirthschaftlicher Bedarft⸗ artikel, wie Sämereien und Düngemittel, befassen, da die genossen= schaftlich Thätigkeit der Landwirthschaft sich in erster Linie auf den direkten Ankauf von der Fabrik richtete und den des Zwischen handels immer mehr umgeht. Der Güterverkehr an den Straßburger Bahnhöfen weist im Versand zusammen 391 477 t (gegen 445 559 t im Vorjahre) und im Empfang 552 9g32 (gegen 465 901) t auf, während in den Häfen und Ausladeplätzen die Zufuhr 50l 02 t un die Abfuhr 107 332 t betrug. Der Schiffzperfehr im Rheinhafen zu Lauterburg ergab 146776 bezw. 6393 t. Die Verkehrs bewegung auf den elsaß⸗lothringlschen Kanälen weist im Durschschnitt einen Rückgang gegen das Vorjahr auf.
Breg lau, 21. September. (B. T. B.) Schluß⸗Kurse. Schles. 34 o/ Lz Pfdbr. Litt. A. Q),-50, Breslauer Diekontobant 105,50, Breglauer Wechslerban 10376, Kreditattien — — Schlesischer Bantv. 143,50, Breslauer Spritfabrtk 173, 00, Donnersmark 210 00, Kattowitzer 192,235, Oberschles. Eis. 126,75, Caro Hegenscheidt Akt. 123, 00, Oberschlef. Koks 145, 00, Oberschles. P. J. 110,25, Opp. Zement 118,50, Giesel Zem. 116,00, L.-Ind. Kramsta 154. 00, Schfes. Zement 168,00, Schl. Zinkh -A. — —, Laurahütte 188,75, Bret. Sesfabr. 80,50, Koks, Opligat. 96, 50, Niederschles. elektr., und Klesnbahn⸗ gesellschaft 55,50, Cellulose Feldmühle Kosel 156,50, Oberschlesische Bank⸗ Aktien 115,50, Emaillierwerke Silesia 151, 00, Schles. Elertt. und Gasgesellschaft Litt. A. — —, do. do. Litt. B. 163, 90 Br.
Magdeburg, 21. September. (W. T. B. Zuckerbericht. Kornzucker exkl. 88 9 Rendement 11 90-1235. Nachprodukte exkl. IH oo Rendement 9,15 — 1015. Fest. Brotraffinade J. 28,45. Brotraffinade II. 28,32. Gem. Raffinade mit Faß 28, 45. Gem. Melis I. mii Faß 27,95. Ruhig. Rohzucker L Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. September 12660 Gd. 12595. Br., vr. Ohlsober 10225 bei, 1020 Gd., pr. November 19126 bez, 106410 Gd, pr. Dezbr. 1015 Gd, 10 173 Br., pr. Jan. März 10,25 Gd, 10,328 Br. Ruhig, stetig. — Der Wochenumsatz im Robzuckergeschäft betrug 15 000 Ztr., Oktober⸗Dezember 1899 Umsatz 5 0l0 000 Ztr., Oktober⸗Dejember 1898 Umsatz 5 428 000 Ztr.
Frankfurt a. M., 21. September. (W. T. B.) Schluß. Kurse. Lond. Wechsel 20 427, Pariser do. S1, 275, Wiener do. 84 416, 300 Reichs. A. S5, 50, 3 υο Hessen v. 96 81,50, Italiener 93, 90. 3 d port, Anl. 23,50, o/ amort Rum. S6 50, 4 09 russ. Konf. 97, 50. 40M Russ. 1894 — — 409 Spanier 72.10, Fond. Türk. — Unif. Egypter —. 500 Mexikaner v. 1859 97,20, Reichs bank 145,ü50, Darmstädter 129. 60, Diskonto⸗Komm. 171, 10, Dresdner Bank 143,30, Mitteld. Kredit 109, 10, Nationalb. f. D. 130,10, Oest.⸗ ung. Bank 121,30. Oest. Kreditakt. 204,60. Adler Fahrrad — — Allg. Elettrizität 205,50, Schuckert 180 50, Höchst. Farbw. 364 50 Bochum Gußst. 174,149, Westeregeln 2065. 20, Taurahütte 190.00. Lombarden 25,40, Gotthardbahn 140,50, Mittelmeerb. — —, Breg⸗ lauer Diskontobank 105,60, Privatdiskont 43. .
Gf fekten⸗ Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit ⸗Aktien 206,20, Franzosen 142.90, Lomb. 25, 90, Ungar. Goldrente —— Gotthardbahn = Deutsche Bank ——, Dizk. Komm. — —, Dregdner Bank 145,0, Berl. Handelsges. ——, Bochumer Gußst. 175.50. Bort- munder Union — — Gelsenkirchen 188, 90, Harpener 1765 16, Hibernia — — Laurahütte 191,50, Portugiesen — — Italien. Mitteslmerrb. —— Schweltzer Zentralbahn — —, do. Nordostbahn —— da. Union . Italien. Möridionaur — — Schweizer Simplonbahn D , Mexikaner — — Italiener —— , 3 oso Reichs. Anleihe —— Schuckert — . —.
Köln, 21. September. (W. T. B.) Rü böl loko 66-00, pr. Oktober 65,00.
Herne, 21. Seytember. (W. T. B. Der Brut toüberschuß der Bergwerksgesellschast Hibernia“ betrug im Yuqust I9050 1023 923 6, gegen 963 823 MÆ im Vormonat und 692 366 M im August 1899.
Dres den, 21. September. (W. T B.) 30,0 Sächs. Rente 81 70 34 oo do. Staatsganl. 4 ho, Dresd. Stadtanl. v. G3 S6. 70, Alg. deutsche Kred. —, Berliner Bank — — Dresd. Kredilanst — —, Dresdner Bank ——— do. Bankverein 115,00, Leipziger do. = — Sächsischer do. 132,25, Deutsche Straßenb. —— Dregd. Straßenbahn 169,25. Dampsschiffabrts. Ges. ver. Elbe ⸗ und Saalesch. 6 Sãchs. Böhm. Dampfschiffahrtg. Ges. —— , Dresd. Bau⸗ gesellsch. —⸗ .
Leipzig, 21. September. (WB. T. B.) Schluß - Kurse. 3 on Sächsische Rente Sl, 0, 34 C0 do. Anleihe 95, 00. Oefterreichische Banknoten S4, 65, Zeitzer Paraffin. und Solarsl. Fabrik 14205. Mansselder Kuxe 1050, Leipziger Kreditanftalt⸗Aktien 180 00, Rredit- und Sparbank zu Leipzig 118,25, Leipziger Bank-⸗Aktien 16000 Leipiiger Hypothekenbank 132,50, Sächsische Bank. Aktien 152 40 Sächsische Boden Kredit ˖ Anstalt 116, 90, Leipziger Baumwoll spinnerei-
Attien 158 50, Leipziger Kammgarn. Spinneret Aktten 161 00, Kamm.
garnspinnerei Stöhr u. Co. 134,00, Wernhausener Kammgarn spinneret 6 00, Altenburger Akrlen⸗ Brauerei — Zuckerraffinerie Dalle- Aktien 131 75, Kette! Deutsche Elbschiffahrts. Aktien 75. 50, Riein- bahn im Mangselder Bergrevier 83 00, Große Leipziger Straßenbabn 161,00, Leipziger Elektrische Straßenbahn 3 50, Thüringische Gag. Gesellschafts Attien 237 00, Deutsche Spitzen ⸗ Fabrik 206,5, Sein ziger Elektrizitätswerke 116,00, Sächsische Wollgarntabrik vorm. Tittel u. Krüger — —, Polvpbon — — Leipziger Wollkämmerei 25,06.
Bremen, 21. September. (W. T. B. Börsen ⸗ Schluß bericht. Raffinlerteg Petroleum. (Offiztelle Notierung der Bremer Petroleum. Börse) Loko 7,45 Br. — Schmals. Höher. Wilcer in Tube 395 . Armour spield in Tube 393 g, andere Marken in Donne Eimern 409 83. Speck. Fest. Short clear mid dl. loko— 3. Sept. Abladung 415. Reis stetig. Faffee unverändert. Bau m- wolle stetig. Upland middl. Ioko 635 5.
Kurse des Gffekten⸗ Matler⸗ Vereins. Norddentsche Lloyd. Aktien 1066 Gd. Bremer Wollkämmerei 199 Gd., Nord dent sche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei. Aktien 136 Br, Bremer Vulkan 167 bez., . Linoleumfabrik 1730 Gd.
Dam burg, 21. September. (W. T. B.) Schluß ⸗Kurse. Lommerib. 111.10, Bras. Bk. f. D. 16550. äbect. Büchen 137. AC. Guano. W. S9 90, Privatdiekont 4, Hamb. Packet. 11900
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