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Bekanntmachung.
In der Bibliothek der Königlichen Geologischen Landeganstalt und Berg-Akademie zu Berlin, In⸗ validenstraße Nr. 44, können von nun ab außer den bereits vorhandenen Klassen 1, 5, 18 und 40 der vom Kaiserlichen Patentamt herausgegebenen Patentschriften auch noch die Klassen 12e, 19e, 21 h, 42 c, 50 c, 78e und 846 werktäglich in den Stunden von 10 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags eingesehen werden.
Berlin N., den 26. September 1900.
Direktion der Königlichen Geologischen Landesanstalt
und Berg⸗Akademie. 4 Schmeißer.
Abgereist: Seine Excellenz der Präsident des Reichsbank⸗Direktoriums, Wirkliche Geheime Rath Dr. Koch, in Dienstangelegenheiten nach Hildesheim. .
Aichtamtliches. Dentsches Reich. Preußen. Berlin, 28. September.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten
a in Rominten die Vorträge des Staatssekretärs des
eichs⸗Marineamts, Vize⸗Admirals von Tirpitz, und des Stell⸗ vertreters des Chefs des Marinekabinets, Kapitäns zur See von Müller.
Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind heute früh 7 Uhr, wie „W. T. B.“ meldet, auf der Wildpark⸗ station eingetroffen und haben Sich alsbald nach dem Neuen Palais begeben.
Der hiesige portugiesische Gesandte Vicomte de Pindella hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legations-Sekretär Baron von Sendal als interimistischer Geschäftsträger.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Kaiserin
Augu sta“, Kommandant: Kapitän zur See Gülich, am
24. September von Taku in See gegangen und am 26. Sep⸗ tember in Tsingtau eingetroffen.
S. M. S. „Irene“, Kommandant: Fregattenkapitän Stein, ist gestern von Tsingtau nach Wusung in See ge-
gangen.
Bayern. Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent ist, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, von den Hofjagden im Algäu gestern wieder in München eingetroffen.
Großbritannien und Irland. Der Prinz und die Prinzessin, Preußen haben gestern Abend, wie ‚W. T. Rückreise von London nach Deutschland angetreten.
Rusz land. Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie meldet, gestein von Spala nach der Krim abgereist.
Griechenland.
Der Kronprinz ist, der „Agence Havas“ zufolge, zum Ober⸗Kommandierenden der Armee mit sehr aus⸗ gedehnten Machtbefugnissen ernannt worden. Der Prinz Georg wird morgen wieder von Athen abreisen. Häöchst⸗ derselbe beabsichtige, die Erklärung abzugeben, daß er ent⸗
schlossen sei, eine Wiederwahl zum Ober-Kommissar
für Kreta nicht anzunehmen. Zugleich wolle er den Mächten gegenüber betonen, daß es unbedingt nothwendig sei, die Entscheidung über das endgültige Schicksal der Insel den Kretensern selbst zu überlassen.
Serbien.
Der Schah von Persien ist, wie ‚„W. T. B.“ berichtet, gestern Abend in Belgrad eingetroffen. Drei Minister waren Allerhöchstdemselben im Auftrage des Königs his Semlin entgegengefahren. Auf dem Bahnhof in Belgrad war eine Ehrenkompagnie mit Musik aufgestellt. Nach kurzem Auf⸗ enthalte setzte der Schah in Begleitung der Vertreter des Königs die Reise fort.
Amerika.
Der „Globe“ meldet aus New York, dort eingetroffene Telegramme aus Mexiko berichteten, daß Porfirio Diaz einstimmig zum Präsidenten wiedergewählt worden sei.
Ein gestern in New York eingegangenes Telegramm aus Kingston berichtet, daß nach Meldungen aus Colon die Aufständischen neuerdings auf Panama vorrückten; sie seien 14 Meilen von dieser Stadt auf Regierungstruppen gestoßen, dabei sei es zu einem Kampfe gekommen, welcher noch an⸗
dauere. Asien.
Der General⸗Feldmarschall Graf von Waldersee ist, wie dem „W. T. B.“ aus Schanghai gemeldet wird, auf S. M. S. „Hertha“ am 24. d. M., Nachmittags, vor Tschifu angekommen; die Ankunft in Taku sei am 25. d. M., Vor⸗ mittags, erwartet worden.
Die „Politische Correspondenz“ erfährt, daß sich die japanische Regierung der Zirkularnote des Staatssekretärs Grafen von Bülow ohne Vorbehalt angeschlossen habe. Die Antwort gehe im wesentlichen dahin, Japan stimme mit der Auffassung überein, daß die Bestrafung der Schuldigen der Wiederaufnahme des diplomatischen Verkehrs mit China vorausgehen müsse; der japanische Gesandte in Peking werde entsprechende Weisungen erhalten. **
Die „Wiener Abendpost! meldet: Das Kommand über das in Peking vereinigte Detachement der österreichisch⸗ ungarischen Kriegsmarine in einer
ungefähren Stärke von einem Bataillon habe der Linien⸗ schiffs⸗Kpitän Bleß von Sambuchi übernommen. In Taku seien bisher gelandet worden: 494 Mann der oͤsterreichisch⸗ ungarischen Marine, 8178 Deutsche, 8553 Engländer, 5608 Amerikaner, 6575 Franzosen, 2541 Italiener, 20 934 Japaner und 15570 Russen. An der Expedition gegen Pa⸗ta⸗tschu habe außer Deutschen und Italienern auch eine Abtheilung österreichischungarischer Marinetruppen theil⸗ genommen.
Wie die „Times“ aus Peking vom 21. d. M. berichtet,
hätten die letzten Expeditionen bezweckt, die Sicherheit in der Umgegend der Hauptstadt zu erhöhen und die Verproviantierung zu erleichtern. Der russische Gesandte habe eine Denk⸗ schrift an die Kaiserin-Wittwe gerichtet, in welcher er sie auffordere, nach Peking zurückzukehren, und ihr den Schutz Rußlands verspreche. i , 5
Dem Staats-Departement in Washington ist, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, gemeldet worden, daß der Prinz Tuan zum Großsekretär des Kaisers ernannt worden sei.
Der französische Konsul in Schanghai hat, wie „W. T. B.“ aus Paris berichtet, telegraphisch unter dem 25. d. M. gemeldet, der General Tung⸗fu⸗siang sei zum Oberbefehlshaber der West⸗ und der Nord⸗Armee ernannt, und nachträgliche Ehrungen seien durch ein Kaiserliches Dekret Li⸗ping⸗heng verliehen worden. Meldungen aus chinesischer Quelle zufolge sollen den Vize⸗-Königen und Gouver⸗ neuren vom Hofe geheime Kaiserliche Befehle zugegangen sein, durch welche dieselben angehalten werden, die Fremden zu bekämpfen und zu vernichten.
Aus Tientsin vom 24. d. M. meldet das „Reuter'sche Bureau“, daß der amerikanische General Chaffee dort ein⸗ getroffen sei und Li⸗Hung⸗Tschang einen inoffiziellen Besuch gemacht habe, bei welchem die Aussichten eines Abkommens besprochen worden seien. Von den anderen Mächten habe bisher nur Rußland von Li⸗Hung⸗Tschang's Anwesenheit offiziell Notiz genommen. — Es verlaute, daß die Russen nach der Einnahme der Lutai⸗Forts eiligst längs der Eisenbahn nordwärts marschiert seien, um Schan-hai⸗kwan zu besetzen.
Nach einer Meldung desselben Bureaus aus Schanghai vom gestrigen Tage hat der Vize⸗König Liu den Konsuln mitgetheilt, daß er im Begriff sei, sich wegen der Ernennung des neuen Taotais von Schanghai mit dem Kaiserlichen Hofe ins Benehmen zu setzen. Die fremdländischen Beamten glauben, der Schritt des Vize⸗Königs bedeute, daß die Amts— übernahme des neuernannten Taotais sich um mehrere Monate verzögern werde.
Das in Lyon erscheinende Blatt „Les missions catholiques“ veröffentlicht folgendes Telegramm aus Taku vom 19. September: Monseigneur Grassi, Monseigneur Fo golla, die Patres Elie und Balat sowie 7 Nonnen sind in der Provinz Schansi niedergemetzelt worden; der Pater Sou vignet wurde gleichfalls getödtet. In der nördliche Mandschurei wurden allein im Distrikt von Mukden mel 1000 Christen enthauptet.
z 19183 169
Afrika.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Vryburg vom 22. d. M., der General Settle habe mit 7000 Mann di von den Buren seit dem 17. September umzingelte Garni von Schweizer Rennecke nach entsetzt, welchem Lie iren schwere Verluste erlitten hätten. Kommandant der Buren sei gefangen geno wo
Aus Lourengo Marques dasselbe Bureau, daß der dortige Stabe am Abend nach Komatipor Parade beizuwohnen, welche Geburtstages des Königs Portugal stattfinde.
. en einem Gefechte
vom
Nr. 39 der
Gesundheitsamts
Gesundheitsstand und ks
Maßregeln gegen ansteckende Krankheiten.
Desal. gegen Gelbfieber. — Desgl
Bevölkerung in Oesterreich im Jahre
lgisch n Heere 1898. Gesetz gebu zr mit Milch. (Berlin) Ablader
Provinz Brandenburg.) Irrenanstalten.
36t
. e Rl 161 YMränd.
Sor n an * H BgIlram it Serum gegen ltoholiâmu
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Gefährliche
15. September
Zeitweilige Maßregeln (Preußen.)
4558 1. * Desgl. in Bos Thiers
gegen Vhterseuchen. Geister kranke
1898.
43s R N33 . Bor r dtischer Verwaltung?bericht tranken fl ö
krankheiten. (Niederlant Wochentabelle über die Sterbefäl mehr Einwohnern. Desgl. — Erkrankungen in Krankenhäusern deut in deutschen Stadt, und Landbezirken Gerichtliche Entscheidungen, betr. d mitteln (Bier).
mit 40 000 und
Auslandes. czy.
Statistik und VBolkswirthschaft.
Der Haushalt von Paris und Berlin 1899 und 1900.
(Stat. Korr. Der Etat der Stadt Pariz bat nach dem vo französischen Finanz Ministerium herausgegebenen „Bulletin Statistique et de Législation compar6e““) in Gingahme und A gabe für 1899 mit 358 675 669 und für 1900 mit 329 655 258 7 derienige von Berlin für 1899 mit 100 523 807, für 1900 107 238 108 S abgeschlossen. Wiewohl hiernach gegen das Vorj der Pariser Haushaltsbedatrf um 809 0, ab, der dagegen um 6,68 o,, zugerommen hat, ist j noch mehr als 21 (1899 sogar 24) mal so groß wie dieser.
An ordentlichen Einnahmen wies der Etat ven Paris 1899 304 372 669, 1900 321 221 758 Fr., der von Berlin 93 641 655 bezw. 99 532 330 MS, an außerorbentlichen in denselben Jahren ersterer ein⸗ schließlich Hl 660 009 Fr. Anleihen (fonds spéciaux) 54 303 000 bezw. einschließlich 6 200 000 Fr Anleihen 8 433 500 Fre, letzterer einschließlich 1 659 800 M Anleihen für Bauzwecke 6 882 152 bezw. einschließlich 167 600 M Anleihen sür die gleichen Zwecke 7705 778 46 auf. Während aber im Pariser Etat in beiden Jahren dieselben ordentlichen bezw. aaßerordentlichen Auszabe⸗ wie Ginnabmesummen vorgesehen sind, betragen Im Berliner die Aufgaben än Ordinartum
2 59 ö 24
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=) vingt-quatrisme annés, Juni 1900, S. 616 ff. .
m Tn, r.
der ./ II. Seftion, die n
1899 nur 89 269 933 und 1900 nur 91 062 895, im Extraordinartum .
dagegen 11 254 774 bezw. 16185 213 4
Im Folgenden geben wir den Antheil der wichtigften Einnahme— und Ausgabtposten der Etatz beider Städte an den betreffenden Gesammtbeträgen an. Von den ordentlichen Einnahmen entfallen
Hunderttheile in Berlin
in Paris auf 1899 1900 auf 1899 19090 das Oetro.. . 561,85 51,77 die Steuerverwaltung 59,70 60,11 die Kommunal⸗Ab⸗ die Kapital ⸗ und gaben, Spezial Schul denverwal⸗ auflagen und , gh Hundesteuer . . 11.33 10,90 die städtischen Werke 6,20 6.93 die stäotischen die Bauverwaltung. 6,11 570 Wasserwerke. . 6, 13 6,43 Renten, Dotationen die Abgaben der und besoadere Ab⸗ Gasgesellschaft . 4,3830 487 gaben.... den Staatzbeitrag die Unterricht? ver⸗ zu den Polizel— wal, verwaltungtz⸗ die Ginrichtungen der Kosten. . 3,85 3.80 6ffentlichen Franken die Markthallen u. und Gesundheit⸗ . 6 , nen, 9 04. das öffentlich Fuhr⸗ wesen. , , Hiernach haben das Octrot und die Kommunalabgaben zusammen
465 509 2.79 2388
für Paris ungefähr dieselbe Bedeutung wie die Gemeindesteuern für
Berlin. Die Einnahmen der Kapital,; und Schuldenverwaltung in
Berlin fließen hauptsächlich aus der Hauptkasse der städtischen Werke
(Gag, Wasser⸗ und Kanalisationzwerke, Vieh⸗ und Schlachthof sowie
Markthallen) und, sind zur Schuldenverzinsung und Tilgung bestimmt.
Im übrigen rühren die im Etat erscheinenden Ueberschüsse von
stäbtischen Werken nur von den Gas- und Wasserwerken sowie dem
Vieh ⸗ und Schlachthof nebst der Fleischschau her. Zu den besonderen
Abgaben im Berliner Etat gehören insbesondere die Leistungen für
die Benutzung der Straßen, Plätze und Chausseen der Stadt zum
Betriebe don Straßenbahnen.
Von den ordentlichen Ausge
in Paris ĩ
uuf 1899 906 auf
ädtische Schuld 36,36 36 as Unterrichtswesen 21.67 Polizeiverwal⸗ ie Kapital⸗ u. Schul ⸗
denverwaltung .. 18,65 18 09
die Bauverwaltung . 13,83 12,31
236 12 95
in 1899 1900 2243
10,92
in, und Ge— . 'sen . 10,36 10,02 die städtische Ver⸗ 9380 44 waltung. . . 7, 47 93 die öffentli Verschönerung leuchtung u. s. w. 4, 421 heitsp zie Erhebung des die Po
, 368 361 noebst
Kanalwerke sowie
3 gien, das A suhrwe
heitspflege sind t Zunahme der r macht sich am meisten 1900 8 484 363 Fr welche sich ausdrücklich 1900 4 999 250 Fr.
, Fr, is,, z; e , eérballnitßmaßig großer
4544 37 3 ᷑n. , ** n . . Gen Ginnahnmen und Ausgab 11 Pariser Gia
teuerliche
y blich hi 1
Kunst und Wissenschast.
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ersammlung des G Seschichts ) .
w Im Miltwoch be z
zerichtet, schon früh
ter ber schon
Vorsitz von Professor S Anthes ⸗Darmstabt
56 und eie letzten Ergebnifse der Limesforsch Deichmüller über stei iche F . interessante Uebersichlekarte vor. Die sich unter dem Vorsitz des Archivraths rode mit der seit Jahren im Gesammtverein vielfach be⸗ handelten Kirchenbücherf age. Pfarrer Blanckmeister⸗Dresden machte Mittheilungen siber Alter zer Kirchenbücher im König— reiche Sachsen. Noch ehe die Führung von Kirchenbüchern obrigkeitlich angeordnet wurde, hat Sachsen damit begonnen, die Getauften, Getrauten und Begrabenen aufzuzeichnen. Die ältesten Kirchenbücher Sachsens und Deutschlands besitzt Zwickau. Dort beginnen die Trauregtfter 1522, die Taufregister 1535. ja die Todtenregister weisen in ihren Anfängen so⸗ gar auf 1502 zurück. Den ersten Erlaß, die Fübrung von Kirchen⸗ büchern betreffend, gab wahrscheinlich Herzog Moritz. Seit 1541 mehren sich die Kirchenbücher. Gpochemachend waren sodann die Ver— ordnungen des evangelischen Bischofs Georg von Anhalt in Merse— burg von 1548 und des Kurfürsten August in den General⸗Artikeln von 1557 und in der Kirchen, und Schulordnung von 1580. Von sämmtlichen jetzt in Sachsen geführten Köirchenbüchern be⸗ ginnen 350 im 16. Jihrhundert. Seit 1800 werden die Kirchenbücher nach obrigkeitlich voraeschriebenen, ein heitlichen Shematen geführt, auch ist es seit 1800 üblich geworden, Kirchenbucheduplitate anzulegen und an die Ephoralarchive einzusenden. Bei Bränden und Kriege drangsalen sind viele ältere Kirchenbücher Sachsens vernichtet worden. Die geschichtliche Forschung hat in den Kirchenbüchern werthvolle Quellen zur Familien«, Orts, Kullur⸗ und Sittengeschichte erkannt und betreibt gegenwärtig mit Gifer ihre Inventarisierung. Dieselbe ist auch für die Kirchenbücher Sachsenß im Gange; mit Unterstützung des evangelisch⸗luiherischen Landes, Konsistoriums und der
nter den tagte, sprach Professor Dr. Annalen l, fessor Dr. legte eine heschäftigtt Wern a
. — IJ
steinzeitl Funde in h 53 etnion Jacobs⸗
Jaer
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und Bestand
Dire tion des Haupl⸗Staatzarchivs ist sie so weit gefördert worden, daß
der Referent in kurzer Zeit eine vollständige Uebersicht der vorhandenen Klrchenbücher vorlegen zu können hofft. Weitere Mittheilungen zur Kirchenbücherfrage mach te der Vorsitzende. Ferner sprach Amtarichter Krieg ⸗ Schlieben, der sich mit dieser Frage besonders lebhaft beschäftigt, über das beständige Fortschreiten der Sammlung und Aufjeichnung der Kirchen bücherbestände in Veutschlanb. In letzter Zeit ist das Frankfurter Gebiet von Dr. von Nathusins in Frankfurt 4. M. begrbeitet worden, und erst in den letzten Wochen ist bie Veröffentlichung der Register in der Neumark von Professor Schwartz erschienen. Hamit beginnt die Provinz Brandenburg, soweit nicht schon die Niederlausitzer Bestände vorliegen, die Bearbeitung der Materialien. In Bearbeitung sind
) Vergl. Nr. 230 des „R.“ u. St. A.“
Bestände der Provinzen Schlesien und Westpreußen, sowie die Regitter in Elsaß Lothringen. Ganz unberührt bon den Forschungen sind von den deutschen Bundes- staaten nur aoch Mecklenburg Strelitßz und Sachsen⸗ Meiningen. Im Rücstande sind Pahyern und. Württemberg, von denen nur einige zerstreute Nachrichten aus einzelnen Bezirken im Korrespon den jblattꝰ vorliegen, und Hessen Darmstadt, dessen Be⸗ fände vor Jahren vom Referenten bearbeitet worden sind, aber ergänzt werden sollen. Unhearbeitet ist in reußen die ganze Peovi⸗ Ostpreußen sowie der Regierungsbezirk Posen, um theil auch Westfalen und die Rheinprovinz. Der Referent sprach die Hoffnung aug, daß es gelingen werde, in abschbarer Zeit diese formale Seite der so wichtigen Kirchenbuch= forschung zu erlezigen, dann alle Veröffentlichungen zusamꝛnenzustellen und endlich in die materielle, fruchtbringende Seite der alten Kirchen bücher zum Natzen der Geschichte, Statistik, Genealogie und anderer Fragen einzudringen.
Um 16 Uhr führte ein vom Ortsausschuß gestellter Sonderzug die Versammlung, ungefähr 200 Personen, nach Meißen; dort wurde sie am Bahnhofe vom Bürgermeister Dr. Ay, Ober⸗Schulrath Dr. Peter und Amtshauptmann von Schröter empfangen und nach der Albrechtsburg geführt, in deren prächtigem Bankettsaal um 11 Uhr die Festsigung zu Ehren der 75 jährigen Stiftungsfeier des Sächstschen Alterthum svereins begann. Es ist das erste Mal, daß einem Verein die Benutzung der Albrechts burg zu einem solchen Feste gestattet wurde; es geschah dies mit Rücksicht darauf, daß der Alterthumsverein der erste war, de- die hohe kunstgeschichtliche Bedeutung der Albrechts burg erkannt hat und für ihre Wiederherstellung eingetreten ist. Da der General der Infanterie z. D. von Raab, der derzeitige Erste Vorsitzende des Alter⸗ fhumspereins, durch Unwohlsein behindert war, die Versammlung zu leiten, eröffnete sie der Zweite Vorsitzende, Geheime Hofrath Erbstein, mit einer Begrüßung der Erschitnenen und einem Hoch auf Seine Majestät den König und Seine Königliche Hoheit den Prinsen Georg. Der Minister des Innern und der aug wärtigen Angelegenheiten von Metzsch⸗Reichenbach brachte alsdann dem Alterthums verein die Glückwünsche der worauf der Schriftführer des Vereins, Reglerunggrath Dr. Ermisch, die Festrede über die Wettiner und die Landesgeschichte hielt. Zahl⸗ reichs Ansprachen schlofsen sich an. Hofrath Dr. Mirus in Leisnig brachte die Glückwünsche der sächsischen, Archiv⸗Direktor Dr. Wolfram⸗ Metz die Glückwünsche der außersächsischen Vereine dar. aberreichte im Namen des Meißner und Rochlitzer Vereins Fest— Freiberger Alterthumsverein, der Verein für
und die Königlich sächsische Kom⸗
Er sterer
schriften; der Geschichte der e mission für Erhaltung der Al
Stadt Hr 1 erthümer und Kunstdenkmäler hatten solche schon vorher übergeben, ebenso bereits vor mehreren Monaten die Königlich sächsische Kommission für Geschichte (Tafelbilder Lue d. und Werkstalt, heraus⸗ gegeben von Flechsig). Ferner sehr reicher ung eine auß Kammerherrn von Wiedebach⸗Nostttz, Oberlehrer Dr. Jecht und Oberlehrer Dr. Arras bestehende Deputation der Oberlansitzer Gesellschaft der Wissenschaften (zugleich mit einer FestschriftJ, Stadt, Archivar, Professor Dr. Heydenreich Mühlhausen im Namen der thüringischen Archive, Geheimer Archiy⸗ rath Dr. Grotefend⸗Schwerin im Namen des Vereins bur Geschichte, Regierungsrath Dr. Lambel i
1 für Geschichte der Deutschen in * . 5
389 97
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1 ral
von Bardeleben für den * rin 11 9x O6Geringuler
5m r . Ur aue
— Geschichte Den Dank Glüůckwünsc auch für die in großer Zahl brieflich oder telegraph ingegangenen, Vorsitzende in herzlichen Worten aus. Er theilte im An— schluß daran mit, daß der Verein beschlossen habe, die nachstehenden Herren wegen ihrer Verdienste um die Geschichtz, und Alterthume⸗ sorschung und mit Rücksicht auf die langjäbrigen B Institute un
schen Altert! ͤ f z ernennen: Profess Bachmann -⸗Prag, Archivrath Dr. Paul Bailleu⸗Char— . Germanischen Museums in Nürnberg Dr.
th, Geheimen Hofrat .
. 71.
zerichtsrath Dr.
heren von Helfert in Wien, General. Direktor der Königlich her Staatsarchive, Geheimen Ober⸗Regierungsrath Koser⸗Charlottenburg, Geheime Regterungsrath Dr. ? General⸗Direktor igli preußischen
l Berlin,
*
Geheimen Rath Dr. höne in R. Haus⸗, Hof⸗ und Staats Arc . Winter in er, der zum Ehrenmitgliede gewählt war, Musik— erin, ist vor wenigen Wochen gestorben. Der Regierungsrath Koser dankte in warmen sei Ernennung u Ehrenmitz lied, ebenso der dem Vereine als Geschenk sein ben erschienenes We Briefwechsel ig Friedrich Wilhelm III. und de igin Luise überreichte. Den Schluß der Sitzung ein ebenso fo r wie trotz knappster Fassung doch inhaltreicher Professors Dr. Gurlitt über den Dom und Meißen, in dem ein der Baugeschichte lichen Bauwerke entworfen und ihre Stellung in d sächstschen Kunstgeschichte charakterisiert wurde. schloß sich ein ück auf der T ss Um 3 Uhr begab man sich in den Do Meißen geboténe Musikaufführung ige stik des Doms zr vollen te die Rückkehr nach Dresden, wo vedere ein Festmahl stattfand.
biesigen
n Monaten Oktober
Vorträge gehalten werden: Professor er Barock und Recoco“ (Einführung in di ; Abend 8y bis 95 Uhr, Montag, tober; Profetssor Richard Borrmann ie dekorative Malerei“, zehn Vortiäge Dienstags, Abends
Königlichen Kunstgewerbe⸗ ezember d. J.
D Gotthold Stillehre),
5 91
1“, zehn Vorträge Donnerstags, Abends 8 bis 9 Uhr,
Donnersiag, den 11. Oktober. Die Vorträge werden
ausgeftellte Gegenstände und Abbildungen, sowie dutch Licht
mittels des Projekttons⸗Apparats erläutert. Der Zutritt ist unentgeltlich.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Ernte und Getreidehandel in Serbien.
Der Kaiserliche Konsul in Belgrad berichtet unter dem 20. d. M Folgendes:
Es bestätigt sich, daß Serbien in diesem Jahre nur eine schwache Mittelernte in den Halmfrüchten zu verzeichnen hat. Der Mais jedoch entwickelt sih unter den für ihn sehr günstigen Witterungsverhältnissen prächtig und verspricht eine vorzügliche Ernte. Stellenweise hat man bereits mit dem Brechen begonnen.
Die Regenwitterung in den letzten Wochen hat die Drusch⸗ arbeiten, welche hierzulande zum größten Thill im Freien durch Auk⸗ treten geschehen, hingezogen, und der Landmann ist jetzt noch mit diesen Arbeiten vollauf beschäftigt, sodaß er trotz der für den Anbau der Wintersaaten geeigneten Witterung die Bestellungsarbeiten nur in geringem Umfange betreiben kann.
Zu Ende des vorlgen Monats haben Wolkenbrüche und Platz— regen an verschiedenen Stellen Ueberschwemmungen verursacht. Es ist hierdurch namentlich ben an den Ufern gelegenen Aeckern durch Versandung beträchtlicher Schaden zugefügt worden. Auch haben
Staatsregierung dar,
ziehungen der
Beginn
einzelne Gegenden durch Hagelwetter
zeigt sich in größerer Menge, namentlich
elitten.
Der Saatschnellkãfer im Südwesten Serbiens,
wo er die Maiskulturen im Bezirk Arilje stark heimgesucht hat.
Die heutigen Marktpreise sind folgende:
Weizen 10,00 bis
11,50 Dinar, Roggen 10,50 bis 11,00 Din., Gerste 1020 bis 10 50 Din, Hafer 8, 20 bis 8,40 Din. per Doppel Zentner.
Die Aufhebung des sogenannten Mahlverkehrs in Ungarn hat auf den Getreideexport der Donauländer einen bedeutenden Einfluß
ausgeübt. dabei in Bet also bls
zum 31. der serbischen
racht. Weizenernte
nach Ungarn
gesammte ging,
Namentlich kommt für Serbien die Aue fuhr von Weizen Während früher, zur Zeit des Mahlverkehra, Dezember 1899, der
NUeberschuß um bei
Ausnutzung der durch den Mahlverkehr gebotenen Zollvergünstigung für die Verbilligung der ungarischen Qualitäten zu dienen, hat jetzt
gleich dem
übrigen anderes Absatzgebiet suchen müssen.
Donauweizen auch der serbisch? Weizen ein Denn den jetzt von seiten Ungarn
in Höhe von 90 Kreuzern per Doppelzentner zut Erhebung gelangenden Einfuhrzoll kann der serbische Weizen nicht ertragen. Frühjahr wurden deshalb 70— 80 000 4z Weizen aus den alten Beständen über Braila nach Amsterdam verschifft, wo die mindere serbische Qualität infolge der hohen Marktpreise in New Jork jetzt ihre Rechnung findet. Von der neuen Ernte sind bisher etwa 200 000 dz Weizen exportiert worden, und zwar gingen davon 120 9000 dz auf dem bezeichneten Wasserwege in die früher von Nord ⸗Amerika versorgten belgischen Industriebezirke, während der Rest transito über Ungarn verschifft
wurde.
Passau gegangen sein. In Roggen, Gerste und Hafer kamen nur unbedeutende Ver— frachtungen und zwar ausschließlich nach Oesterreich Ungarn vor.
Qualität.
schnitt ausgefallen.
Ernteergebniß in Schweden. Der Kaiserliche General ⸗Konsul in Stockholm berichtet unter
s.
treideernte die allerbesten
Der Futterernte ist das trockene Wetter des Vorsor nicht günstig gewesen, und wenn auch später eine Bessert und die Vegetation s Futterpflanzen im
n. 1
eine reichlichere
hinauskommen. . . Kartoffeln und Zuckerrüben stehen im Gegensatz zu den letzten
Cx
dem — V
Die übe
vorliegenden
hen und
ßen und Ganzen
Jahren besonders gut.
Ernteergebniß in Norwegen. Der Kaiserliche Generalkonsul in Christiania 22. d. M. Folgendes:
6 Ernte
mittleren Lan
derjenige eines
dem 20. September d. J. Folgendes: Die diesjährige Ernte ist eine der besten seit ein
Auch die Hafer und G Die Wltterungsverhältnisse waren
i ' 4 2 Norwegen aus Nachrichten lassen sich dahin zusammenf estheilen
nördlicheren Lande wird jede
2D T einer Mittelernte stehen; aug eia
wird sogar infolge anhaltend
wachs gemeldet.
Der Kaiserliche General
unter dem 22
. d. M. Folgendes:
Die Ernte kann jetzt in allen L
24 2 CX verden. In
etwa vierzehn
88 nom rtter I den meisten (
Tagen in die
kalter und
geworden ist,
der d
1fa das
—
Dänemark.
in Kopenhagen
Bereits im
Ginige Ladungen davon sollen für süddeutsche Rechaung nach
er ganzen Reihe von Jahren, soweit sich dies bißher, wo die quantitativen Ergebnisse noch nicht festgestellt sind, beurtheilen läßt.
Roggen und Weizen haben einen guten, an manchen Orten sogar reichlichen Ertrag gegeben, und daz Korn ist von guter, schwerer erstenernte ist über dem Durch⸗
assen, daß in
r Ernteergebniß unter zel . 6 gend n
tegnerischer Witterung Miß
für die Ge—
nmers dagegen ing eingetreten
werden die
allgemeinen doch über eine Mittelernte
bert
den einzelnen Aemtern
8
den
diesjährige Ernteertrag im Mitteljahres sein wird.
In den
des Nordens
1 3⸗
ndestheilen als beendet angesehen
das Korn bereits vor
aber
llen war man da mit im Rückstand geblieben,
Daz Erg ernte hetrachtet dem Durchschnitt sein Fon einzelnen Stelle
wird berichtet
und daß
darstellt. In der
lohnt, und di
.
geschatzt. Cx 8
Von Rand
Roggen ist w
Aus Aarhus
ist und vortre
— der Umgend von Gerste hat von Frost
1
sowohl
, daß die
2
Hegend von Vordingborg hat die Win e Ernte wird unter dem Mittel Bei Aalborg ist der Ertrag gut und wir
r ö
2 ** vunsch
zeißt es, daß
Beendigung der Erntearbeiten erst in den letzt jebniß kann im Großen 8
der Ertrag etwas ird, ist noch nicht zu übersehen.
auf den Inseln,
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— 11.
auf einz
über oder etwas u
Ia t di8g 1
* D
tr de ist vorhanden sind kommen
gute Meldungen, wonach die Ernte sich als eine durchaus befriedigende
dagegen
tersaat mäßig ge⸗ . d auf mehr als mittel
Mminerfar Ecslt izr gintersaat 5; Riddelfart füllt die Wintersaat gut. Die
ie einzelnen Körner sind aber gut.
guter Beschaffenheit, aber sind reichlich gewachsen, aber
n Übrig.
ö sEe** ö 1 112 der Ertrag im aug
.
gut, Gerste gut, Hafer sehr gut.
7 f 1ch
Gerste läßt zu wünschen übrig In der Gegend von Grenga wird die Ernte im allgemeinen als unter dem Mittel bleibend geschätzt.
Ueber die Malzgerste wird gesagt, daß nicht den Erwartungen
r . 19 erf -krenko xTzrkiunn n und en eine verschiedene Farbung.
Beschaffen heit theilweise klei
* 1 1 1 ö 1 . Getreidehandel Argentinien?
entspricht.
emeinen gut ist.
2rI 9 ** 3p ESG 9 1 nas r* berichtet, daß der Roggen gut eingekommen
Hafer erweist sich als weniger gut, auch
sie mit Bezug auf die Die Körner sind
Ausfuhr von Getreide auds dem Hafen von Buenos Aires
Getreideart
Verschiffungsziel
Mengen in Säck
vy
(bolsas)
für die Zeit vom 1. bis 15. August 1900.
Gesammt⸗
menge
in 1000 kg*)
Weizen
Leinsaat
England Frankreich Belgien Brasilien Spanien Italien
Orhre
S0 295 80166 69 298 25 037 17379 4115 152 643
zusammen
428 933
28 593
England Belgien Niederlande Italien Ordre
248 331 131 579 43 414 1535 160493
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4355 2550
zusammen
6 905
Ueberstände Rindern ist
— Gegenwerth der i und niedrigsten . Mark nach dem Durch⸗ schnittskurse von Smsn 1 — 4A 1,73
Preise im Großhandel für 1 dz
Mais: Fm / n bis Fm /n kö 222 1 4.30 b 40 7,79
Werzen: 6, 60 6 /d 1911
guter und feiner 7, — 13,50 22,49 23, 36
k n,, = 4,30 h, 06 144
k ) Die bolsa zu 66,66 kg.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Maul, und Klanenseuche unter dem Kaiserlichen Gesundheitss te vom zu Mainz am 26. September 1900 gemeldet
Der Ausbruch der
Schlacht ⸗Viehhofe worden.
Der Preußische Medizinalbeamten⸗Verein trat heute hier im Festsaale des, Savoy ⸗Hotels unter dem Vorsitz des Regierungg⸗ und Geheimen Medizinalraths Dr. Raymund⸗Minden zur 17. Haupt- versammlung zusammen. Derselben wohnten der Geheime Ober-
Medizinalrath Dr. Pistor und der Sanitätsrath Dr. Aschenborn vom
Goler lichen
Ministerium der gelstlichen z. Angelegenheiten, der General⸗Arzt Dr. Stahr als Vertreter des Generalstabsarztes der Ar—mee Dr. von sowie der Geheime Regierungsrath Dr. Rahts vom Kaiser⸗ Gefundheitsamt bei. Der Vorsitzende betonte in seiner Ecöffnunggrede, daß zwar das perflossene Vereinsjahr den Erwartungen
der Medizinalbeamten in Bezug auf die Durchführung des Kreisarzt⸗
gesetzes
nicht entsprochen habe, da diese bis zum 1. April nächsten
Jahren verschohen sei, daß es aber auf zwel auderen Gebieten des öffentlichen Gesundheitswesens, in der Seuchen bekämpfung und Fleisch=
gebaut werden könne. — dieser Gesetze seit laager Zeit wieder einmal von der ihm in Bezug
hoffentlich nur
berichtet unter
ber ichtet
und die damit verbunde
. eb rwe chung Des ü herwach g 4 lungen voraus.
stets unter Zujziehung
— — ————— — — — —
sie doch eine
beschau, einen wichtigen Fortschritt aufweise. Wenn auch beide Gesetze nicht allen hygienischen Anforderungen genügten, so bildeten werthoolle Grundlage, auf der mit Erfolg weiter Außerdem habe das Reich mit dem Erlaß
ch
auf die Gesundheitsgesetzgebung zustehenden verfassungs mäßigen Be— fugniß Gebrauch gemacht — ein Vorgehen, das im Interesse des Allgemeinwohls nur mit Freuden zu begrüßen sei und das en Anfang zu weiteren Schritten auf gesundheit⸗ lichem Gebiete bilde; denn noch harrten viele derartige Fragen, hei denen eine einheitliche reichs gesetzlich Regelang dringend erwünscht sei, der Erledigung. Dem Geschäftsbericht zufolge habe die Mit⸗ gliederzahl des Vereins seit der letzten Hauptversammlung, wo sie Ih betragen habe, wiederum eine sehr erhebliche Zunahme erfahren und jwar besonders aus den nicht preußischen Bundesstaaten, die jetzt, mit Ausnahme von Schwarzburg⸗ Sondershausen, sämmt⸗ lich im Verein vertreten seien. Seit Oktober 1899 seien 85 Mit- glieder nen uufge worden, sodaß die Gesammtzahl der Mitglieder nach Abiug der ‚Ausgetretenen und Verstorbenen zur eit 1004 betrage, o das erste Tausend üÜüberschritten habe. Die phregrechnung schließe mit einem kleinen Ueberschuß von 18,16 die Einnahmen hätten 11707 40 S, die Ausgaben 11 689 24 4 Darch den Ueberschuß erhöhe sich das Vereinsvermögen
s6⸗ zer Ausführung der Beschlüͤsse
lung bemerkte der Redner noch, Bericht den in Betracht kommenden
In Bezug auf die Reform dez Hebammen
ei t bekannt, Vorarbeiten im Gange, bei denen jeden⸗ die vorjährigen Verhandlungen des Vereins Berücksichtigung Hlnsichtlich der Umwandlung des Vereins in einen lbeamten⸗Verein sei der Vo ãchtigt
t Bereins in Wege
Verausse iß, die einzel Landes⸗ Bezirksvereine dadurch nicht berührt würden und diesen wie vor die Wahrnehmung ihrer durch die Landesgesetzgebung sten speziellen Interessen vorbehalten sei und ihren Mitgliedern der 1 dem neue tstebe. — Die Verfammlung wissenschaftliche Tagesordnung ein. Zuerst
ungs« und Medizinalrath Dr. Penkert - Merseburg 6 Verkehrs mit Arzneimitteln außerhalb der ir auf den Kampf zwischen Apothekern en um ihre Befugnisse hin und vertrat den Stand⸗
daß für die Stagisbehörden bei Entscheidung dieses Kampfes
nur das öffentliche Wohl, die Sorge für Leben und Gesundheit der Staatsangehörigen ausschlaggebend sein müsse. Er kleidete seme Aus⸗ führungen in folgende Leitsätze: A. Die Zunahme der Drogenhandlungen ne Gefahr für das öffentliche Wohl macht eine
ur strenge staatliche Beaufsichtigung des Verkehrs mit Arzneimitteln b. Vie Kaiser⸗
erhalb der Apotheken immer mehr erforderlich.
he Verordnung vom 27. Januar 1890 hat nach ihrem Wortlaute 5 * * . ( Rechtsprechung zur Folge gehabt
n3
vielfach auseinandergehende den Schutz deg Publikums vor Gesundheitsgefährdungen nicht gewäahrleistet. Es ist daher eine Reviston derselben noth⸗
rer *. rungen. C. Auch die
von Geheimmitteln sind nicht aus⸗ eine einheitliche Regelung in allen Bundes- umfassende, same Durchführung der des Arzneimtttelverkehrs außerhalb der Apotheken setzt eine Anmeldung aller in Frage kommenden Hand⸗ e Die von den Ortspolizeibehörden vorzu⸗ Besichtigunge er Drogen⸗ uad Gifthandlungen sind f zinalbeamten auszuführen, erforderlichenfallz auch unter Beihilfe eines probierten Apothekers en. f. Der Erlaß gleich⸗ g, Betrieb und Beaufsichtigung der Drogen handlungen für das gesammte Staatsgebiet ist dringend nöthig. Hierbei bedarf insbesondere auch die Frage der Ginziehang und Vernichtung verdorbener und verfälschter Arzneiwaaren der Lösung.“ Nach der Frühstückspause s Professor Dr. Lubarsch Posen,
stimmungen Über reichend und erheische
staate n ö (1 .
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nehmenden
sprack der Leiter der patholoagisch⸗ anatomlschen Abtheilung des dortigen hygienischen Instituts, über die Veränderungen vergrabener Leichen-⸗ theile. Den nächsten Gegenstand der Tagesordnung bildeten Mittheilungen von Dr. Hildebrandt⸗Berlin zur gerichtsärztlichen Kenntniß des Sadebaumsls. Nach den rom Referenten aufgestellten Leitsätöhen ist der Hauptbestandtheil des Delg das Sabinol. Es sei unter den öligen Antheilen das am meisten giftige Produkt. Seine toxische Wirkung äußere sich in einer Schädigung des Blutes, die im Thierexperimente (Hund, Katze) jzum Auftreten von Haemoglobin und Methaemoglobin sowie von Blut⸗ körperchen im Harn führe. Nach Zufuhr don Sabinol sowohl, wie auch nach Zufuhr von Sadebaumöl selbst lasse sich im Harn des Vergifteten die Anwesenheit des Sabinols auf chemischem Wege fest⸗ stellen. Der Nachweis des Sabinols im Harn könne zur Feststellung einer Vergiftung mit Sadebaumöl benutzt werden, wenn andere Indtzien im Stiche lassen.
Verkehr S⸗Anstalten.
Laut Telegrammen aus Oberhausen und Köln (Rhein) ist die erste englische Post über Vlissingen vom A. Sep⸗ tember wegen verspäteter Abfahrt des Schiffes ausgeblieben und hat die zweite über Ostende von demselben Tage im Köln den nh ß an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim. infolge stürmischer See nicht erreicht.