ö
in den Hafenstädten die Stadträthe.
Verordnung,
betreffend die Zuständigkeit der Behörden nach dem Unfallversicherungsgesetze für Land⸗ und Forst⸗ wirthschaft vom 30. Juni 1900.
In ie g des Unfallversicherungsgesetzes für Land⸗ und Forstwirthschaft vom 30. 23 1900 verordnet der Senat:
Der Senat übernimmt die der Zentralbehörde zustehenden Geschäfte. .
Die Befugnisse der höheren Verwaltungs behörde und der Aufsichtsbehörde im Sinne des 3 29 des Reichsgesetzes werden der Polizei⸗Kommission 4 Senats überwiesen.
Die Geschäfte der unteren Verwaltungsbehörde werden für die Stadt Bremen der Polizei⸗Direktion, für das Land⸗ gebiet dem Landherrn und für die Hafenstädte den Stadträthen zugewiesen.
84.
Als Ortspolizeibehörden sind für die Stadt Bremen die
Polizei⸗Direktion, für das Landgebiet der Landherr, für die
Hafenstädte die Aemter jzustãndig. O.
Als Gemeindebehörden fungieren in der Stadt Bremen
die Polizei⸗Direktion, im Landgebiet die Gemeinde⸗-Vorsteher,
Als Gemeindevertretungen fungieren in der Stadt Bremen die Polizei⸗Direktion, im Landgebiet die Gemeinde⸗Ausschüsse, in den Hafenstädten die Stadträthe. Als Vertretung des Land⸗ gebiets als weiteren J fungiert der Kreistag.
8 7. .
Anstatt des Rekursverfahrens nach §z 29 des Reichs⸗
gesetzes findet die Berufung auf den Rechtsweg mittels Er⸗ hebung der Klage statt. 88
Die Entscheidung über Beschwerden gegen Straffest— setzungen des Genossenschaftsvorstandes wird in Gemäßheit des S159 des Reichsgesetzes der Polizei⸗Kommission des Senats übertragen.
89.
Die Verordnung vom 9. April 1889, betreffend die Aus⸗ führung des Unfallversicherungsgesetzes für land- und forst— wirthschaftliche Betriebe vom 5. Mai 1886, wird aufgehoben.
Beschlossen Bremen in der Versammlung des Senats am 2. und bekannt gemacht am 4. Oktober 1900.
Ver rd ung betreffend die Ausführung des Bau⸗Unfallver— sicherungsgesetzes vom 30. Juni 1900.
In Ausführung des Bau⸗Unfallversicherungsgesetzes vom
30. Juni 1900 verordnet der nan 8 1. .
Als Gemeindebehörden fungieren in der Stadt Bremen die Polizei⸗Direktion, im Landgebiete die Gemeinde⸗Vorsteher und in den Hafenstädten die Stadträthe.
82
Aufsichtsbehörde im Sinne des § 11 des Reichsgesetzes
ist die Polizei⸗Kommission des Senats. 9.
Als Behörden, an welche allmonatlich die Nachweisungen im Sinne des 8 24 des Gesetzes einzureichen sind, werden bestellt für die Stadt Bremen die Polizei⸗Direktion, für das Landgebiet der Landherr, für die dafensh h die Stadträthe.
Anstatt des Rekursverfahrens nach § 11 des Reichs⸗ gesetzes findet die Berufung auf den Rechtsweg mittels Er⸗ hebung der Klage statt.
Die Verordnungen vom 28. Dezember 1887, betreffend die Ausführung des Reichsgesetzes über die Unfallversicherung der bei Bauten beschäftigten Personen vom 11. Juli 1887, und vom 6. März 1888, betreffend Abänderung dieser Ver⸗ ordnung, werden aufgehoben.
Beschlossen Bremen, in der Versammlung des Senats, am 2. und bekannt gemacht am 4. Oktober 1900.
Verordnung, betreffend die Zuständigkeit der Behörden nach dem 8 nen ng See⸗Unfallversicherungsgesetze vom 30. Juni 1900. In Ausführung des See⸗Unfallversicherungsgesetzes vom 30. Juni 1900 verordnet der Senat: 81. Senat übernimmt die der Zentralbehörde zustehenden § 2. Die Befugnisse der höheren Verwaltungsbehörde werden der Polizei⸗Kommission des Senats überwiesen. 85 Die Geschäfte der unteren Verwaltungsbehörde werden für die Stadt Bremen der Polizei⸗Direktion, für das Land⸗ gebiet dem Landherrn und für die Hafenstädte den Stadt⸗ räathen zugewiesen. 8 4
Als Ortspolizeibehörben sind für die Stadt Bremen die Polizei⸗Direktion, für das Landgebiet der Landherr, für die Hafenstädte die Aemter zuständig.
Für die auf hoher See in den Lootsen⸗, Rettungs⸗ und Beleuchtungsbetrieben, namentlich auch in den Betrieben der . und Wachtschiffe sich ereignenden Unfälle sind die den
rtapolizeibehörden zustehenden Geschäfte dem Amt Bremer— haven zugewiesen.
85.
Die Entscheidung über Buchwerden gegen Straffestsetzungen des Genosseaschaftsvorstandes in den Fällen des 5 147 des Reichsgesetzes wird der Polizei⸗Kommission des Senats über⸗ tragen. x
56
36. Die Verordnungen vom 7. August 18387, betreffend die Ausführung des — 36 betreffend die Unfallversicherung der Seeleute und anderer bei der Seeschiffahrt betheiligten Ge⸗ werbe vom 13. Juli 1887, und vom 3. Dezember 1887, be⸗ treffend einen Zusatz zu dieser Verordnung, werden aufgehoben.
Beschlossen Bremen, in der Versammlung des Senats am 2. und bekannt gemacht am 4. Oktober 1900.
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗ und Staats⸗Anzeigers“ wird eine Uebersicht über die Ein⸗ und Ausfuhr von Getreide und Mehl im deutschen Zollgebiet in der zweiten Hälfte des Monats September und in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September d. J. ver⸗
öffentlicht.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Regierungs⸗Assessor Dr. jur. von Doetinchem de Rande in Ilfeld zum Landrath zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Bankdirektor Friedrich Wilhelm Schultz in Berlin den Charakter als Kommerzienrath zu verleihen.
Ministerium für Handel und Gewerbe.
Bekanntmachung. Bei den Schiedsgerichten der Arbeiterver— sicherung sind nachfolgende Beamte zu Vorsitzenden bezw. stellvertretenden Vorsitzenden ernannt worden: der Amtsrichter Dr. Wellenkamp in Osterholz zum Vorsitzenden des dortigen Schiedsgerichts; der Regierungs⸗Assessor Graf zu Rantzau in Berlin zum stellvertretenden Vorsitzenden der dortigen Schiedsgerichte. Berlin, den 6. Oktober 1900. Der Minister für Handel und Gewerbe. Im Auftrage: Neuhaus.
Ministerium des Innern.
Dem Landrath Dr. jur. von Doetinchem de Rande ist das Landrathsamt im Kreise Ilfeld übertragen worden.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 9. Oktober.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag in Hubertusstock den Vortrag des Ver⸗ treters des Chefs des Militärkabinets, Generals à la suite von Villaume.
Das Staats-Ministerium trat heute Nachmittag 3 Uhr unter dem Vorsitz des Minister⸗Präsidenten Fürsten zu Hohenlohe im Dienstgebäude, Leipziger Platz 11, zu einer
Sitzung zusammen.
Dem Regierungs⸗Assessor Dr. jur. Hayessen in Posen ist die kommissarische Verwaltung des Landrathsamts im Kreise Bomst, in Wollstein, Regierungsbezirk Posen, übertragen worden.
Der Regierungs⸗Assessor Dr. Lauterbach in Berlin ist der Königlichen Regierung zu Magdeburg und der Regierungs⸗ Assesor Struckmann in Soest der Königlichen Regierung zu Aurich zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Laut Meldung des „W. T. B.“ beabsichtigt S. M. S. „Luchs“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Dähnhardt, am 19. Oktober von Hongkong nach Canton in See zu gehen. S. M. S. „Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da Fonseca⸗Wollheim, ist am 8. Oktober in Kingston (Jamaica) eingetroffen und beabsichtigt, am 10. Oktober wieder in See zu gehen.
Württemberg. Die Einberufung des Landtages zum 16. d. M. ist gestern in dem „St.⸗A. f. W.“ amtlich bekannt gemacht worden.
Oesterreich⸗Ungarn.
Der Kaiser ist gestern Abend wieder in Schönbrunn ein— getroffen.
Grosbbritannien und Irland.
Bis heute früh waren, dem „W. T. B.“ zufolge, zu Mitgliedern des Unterhauses 327 Ministerielte, 2 „Liberale und 69 irische Nationglisten gewählt. Die Ministeriellen gewannen bisher 23, die Hpposition 18 Sitze.
.Der „Daily Telegraph“ meldet, daß sämmtliche Mit— glieder des Kabinets ihre Rücktritts gesuche pro forma in die Hände des Premier ⸗Ministers niedergelegt hätten, um jede etwa ins Auge gefaßte Aenderung in der Zusammensetzung des Ministeriums zu erleichtern.
Rußland. Der „Russische Invalide“ meldet die Ernennung des kom— mandierenden Generals des XIX. Armee⸗Korps, Generals der Infanterie Gurtschin zum Mitgliede des Kriegraths.
Türkei.
Der Schah von Persien hat, wie dem W. T. B.“ aus Konstantinopel vom gestrigen Tage gemeldet wird, dem Sultan von Sofia aus für den ihm zu theil ge— wordenen Empfang gedankt und hinzugefügt, er glaube, ihre Begegnung alsbald nach dem Regierungsjubiläum des Sultans werde die zwischen der Türkei und Persien be⸗ stehenden guten Beziehungen im Interesse des Wohles aller Mohamedaner noch inniger gestalten. Der Sultan
sagte in seiner Antwort, er habe mit größtem Vergnügen das
Telegramm des Schahs erhalten und danke für die Gefühl. der Freundschaft, die ihm der Schah auch bei dieser Gelegen— heit bezeugt habe.
Rumänien.
Das Parlament ist gestern, wie „W. T. B.“ meldet, mit einer von dem Minister-Präsiden ten verlesenen Botschaft des Königs eröffnet worden. Die Kammer wählte den ehemaligen Minister⸗Präsidenten Cantacuz ene zum Präsidenten. Der Minister⸗Präsident legte der Kammer einen Gesetzentwurf, betreffend die Abtretung der Reineinnahme aus dem Zigaretten⸗Papier⸗Monopol zum Zweck einer Anleihe, sowie einen Gesetzentwurf über die Abänderung der Steuer für alkoholhaltige Getränke vor. Der . dieser Steuer wird auf 4 Millionen Lei jährlich
eschätzt. ö hee n Abend fand in Bukarest eine Versammlung der parlamentgrischen Mehrheitsparteien statt. Der Minister⸗Präsident Carp sprach über die in Aussicht ge— nommenen Mittel und Wege, um die für die staatlichen Bedürfnisse bis zum 1. April nöthige Summe von 35 Millionen zu beschaffen, und führte aus, ein von der Berliner Diskontogesellschaft gewährter Vorschuß von 5 Millionen auf die Einnahme aus dem Zigarettenpapier⸗ Monopol, eine Abänderung der Steuer auf alkoholische Ge— tränke und eine Abänderung der Personalsteuer würden un⸗ gefähr 25 Millionen ergeben; für die Beschaffung des Restes der nöthigen Summe würden andere Maßregeln ergriffen werden. In Zukunft müßten alle Ausgaben, führte der Minister⸗Präsident weiter aus, durch die gewöhnlichen Mittel des Staatshaushalts gedeckt werden, es müßten folglich die Ausgaben eingeschränkt und neue Einnahmequellen geschaffen werden. Die Ersparnisse dürften den Höchstbetrag von 12 Millionen nicht überschreiten, für den Rest müßten andere Einnahmequellen eröffnet werden; entsprechende Vor— lagen würden in der nächsten ordentlichen Session des Parla— ments gemacht werden. Der Minister⸗Präsident schloß mit der Erklärung, daß er auf den Beistand der Mehrheitsparteien rechne. Im Namen der letzteren sagte der Senator Kornea der Regierung die nöthige Unterstützung zu.
Amerika.
Aus Washington vom gestrigen Tage berichtet „W. T. B.“, der chinesische Gesandte Wu⸗ting⸗fang habe dem Staatssekretäs Hay mitgetheilt, er habe von den Vigze— Königen der südlichen chinesischen Provinzen die telegraphische Nachricht erhalten, daß der Kaiserliche Hof sich auf dem Wege nach Sing anfu befinde, wo ein Kaiserpalast werde erbaut werden.
Asien.
Das „Reuter'sche Bureau“ hat von der japanischen Ge—⸗ sandtschaft in London die Mittheilung erhalten, daß bei der Einnahme von Schan⸗hai⸗Kwan auf japanischer Seite 120 Seesoldaten von der „Takasago“ betheiligt gewesen seien. Nach vorläufigem Uebereinkommen werde das nördliche Thor der Stadt von Franzosen und Engländern, das östliche Thor von den Russen, das südliche von den Deutschen und das west— liche Thor von den Japanern und Italienern besetzt gehalten. Die Japaner hätten auch die Wache über die Maschinen⸗ anlagen der elektrischen Beleuchtung zwischen dem zweiten und dem fünften Fort.
Aus New York erfährt dasse Bureau, einem Tele gramm aus Peking vom 3. d. M. zufolge habe sich Tung— fu⸗siang in die Provinz Schansi geflüchtet, weil er seine Bestrafung fürchte. Man gewinne mehr und mehr den Ein— druck, daß die Kaiserliche Regierung Anstrengungen mache, um die Boxer zu zerstreuen und zu bestrafen. Kaiserliche Truppen hätten sich am J. d. M. in der Nähe von Peita⸗tschu gezeigt, man glaube, daß dies hiermit im Zusammenhang stehe. Der Ver— treter des Vize⸗Königs in Tientsin mache bekannt, daß Befehle zur Niederwerfung der Boxer ergangen seien; zu—⸗ gleich erkläre er jedoch, daß er wegen der Anwesenheit der Verbündeten sich scheue, Truppen auszusenden. Bei einer aut— gedehnten Rekognoscierung japanischer Truppen südlich von Peking sei es nicht gelungen, den Feind zu entdecken.
Wie ein gestern in New York eingetroffenes Telegramm aus Tientsin vom 5. d. M. meldet, haben die Boxer gut ausgerüstete Kan onenboote auf den Kanal gebracht, um Paoting⸗fu zu vertheidigen, wohin gestern eine Expedition abgehen sollte. Chinesische Handelsleute sagten, daß Paoting-⸗fu thatsächlich verlassen sei, da die Bewohner von dem beabsichtigten Angriff gehört hätten.
Nach einer Meldung des „Temps“ aus Tientsin vom 6. d. M. wären die Boxer noch nicht zersprengt. Dieselben hätten auf die in Mat ou postierten Truppen einen Angriff gemacht. — Eine französische und eine britische Kolonne hätten die Bahnstation Lu⸗ku⸗kiao besetzt.
Der „Daily Telegraph“ meldet aus Canton vom 7d. M.: Fünftausend Aufständische von der San⸗hoh⸗wei⸗ (Dreifaltigkeits⸗) Gesellschaft hätten die Kaiserlichen Truppen geschlagen, verschiedene Plätze zwischen der Mirs⸗Bay und der Deep⸗Bay eingenommen und rückten jetzt südwäcts vor. Der Vize⸗König Taksu habe den Admiral Ho und den General Tong abgesandt, um dieselben zu bekämpfen.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Hongkong vom gestrigen Tage berichtet: wie aus Samschui gemeldet werde, sei dort alles ruhig. Gestern früh seien die Kaufläden wieder geöffnet worden. Man glaube, die Aufrührer hätten sich westwärls nach der Marktstaßtt Lungfu gewendet. Wie gemeldet werde, gehörten die Aufrührer der „San⸗hoh⸗wei⸗ (Dreifaltigkeits⸗) Gesellschaft an. Sie plünderten nicht, aber sie legten schwere Brandschatzungen auf und höben Rekruten aus. Sie hätten moderne Waffen, und es heiße, daß viele Kulis aus Hongkong diese Stadt verlassen hätten, um si den Aufständischen anzuschließen. Die Missionsstationen im Hinterland seien unversehrt. Missionare und hhinesische Cheiflen träfen in Hongkong ein. Im britischen Gebiet sei alles ruhig. ;
Nach einer dem „W. T. B.“ zugegangenen Nachricht aus St. Petersburg vom gesttigen Tage meldet der „Regierungsbote“: Der Vize-Admiral Alexejew berichte vom 3. d. Maus Schan-hai⸗Kwan, er sei bei Tages anbruch auf der Rhede eingetroffen, wo er außer dem russt— schen auch die französischen, britischen, deuischen, öster— reichischuungarischen und japanischen Admirale vorgefunden ha ö Die russischen Transpoitschiffe, welche am 2. d. M. Abende angekommen seien, hätten alsbald mit der Landung begonnen um Mitternacht seien die russischen Hauptkräfte am Lan ö gewesen. Infolge einer Vereinbarung zwischen ben Admit al sei die Einnahme der Forts unter die Nationen verthei
worden. Dig fin t Fort sei ausschließlich durch die Russen eingenommen worden, das erste und die Forts am Ufer durch alle betheiligten Mächte. Die Stadt sei von, den Truppen nicht eingenommen worden; nur die Thore würden bewacht. Tschingwantao sei von den russischen Landungs⸗ truppen mit denen der anderen Mächte eingenommen worden, und die dortigen Festungsgeschütze seien meist gut. er⸗ halten gewesen. Die Kolonne des Generals Zerpitzki sei, von Peitang kommend, am 2. d. M in Schan⸗hai⸗Kwan eingetroffen. Der ö Weg von Tongku his Schan⸗ haiKwan sei von ru sischen Truppen besetzt. Die Amerikaner hätten nach der Einnahme von Schan⸗hai⸗Kwan jede weitere Theilnahme an den Operationen f n. Auf der Rhede von Schan⸗hai⸗ Kwan lägen . russischen Schiffe: Petro⸗ pawlowsl , „Rossija“,., „Rjürik“, „Kornilow“, „Giljak“, „Sabijak“, „Sseiwutsch“, „Moskwa“, „Orel“ und „Mand⸗ schur“ Ein Theil der russischen Truppen rücke nach Norden vor.
Aus Port Arthur meldet der „Regierungsbote“ vom 5. Oktober: Alle chinesischen Schiffe befänden sich in Schanghai; sie liefen nirgendshin aus und würden von ausländischen Schiffen bewacht; die Fahrt sei gefahrlos, fremde Begleitschiffe würden nicht ausgeschickt.
Nach Meldungen vom gestrigen Tage, welche dem russi⸗
schen Generalstab zugegangen sind, haben sich die zur Er— oberung von Mukden bestimmten Truppen auf der Linie Inkow— Hai⸗tschou gesammelt. Sie bestanden aus 11 BHataillonen, 40 Geschützen, 2 Sotnien Kosaken und 4 Schwa— dronen von der Eisenbahn⸗Schutzwache und wurden von dem Generalleutnant Subbotitsch befehligt. Am 24. September begann das Vorrücken der Truppen mit der Einnahme von Alt-Niutschwang, am 26. September wurde An'schan⸗ tschan und am 28. September Ligojang genommen. Während aller dieser Operationen befehligte der General Fleischer 6 Bataillone Infanterie mit 10 Geschützen und 2 Sotnien Kosaken auf dem linken Flügel, das Zentrum unter dem Obersten Artemonow bestand aus zwei kürzlich aus Odessa angekom]mmenen Schützen-Regimentern und einem sibirischen Bataillon und verfügte über 26 Ge— schüͤtze. Die rechte Flanke, welche aus 4 Schwadronen der Eisenbahnschutzwache mit 4 Geschützen bestand und lediglich mit dem linken Flügel der Chinesen zu kämpfen hatte, wurde von dem Obersten Mischtschenko befehligt. Der Feind zog sich kämpfend langsam aus den eingenommenen Stellungen zurück. Unsere Truppen haben bis zum 28. September dem Feinde 8 Geschütze neueren Systems abgenommen. Unsere Verluste betrugen: drei Offiziere verwundet; zehn Mann todt, 64 verwundet. Ueber die Operationen vom 29. und 39. September stehen die Berichte noch aus. Am 1. Ok— tober haben die russischen Truppen Mukden einge⸗ nommen, nachdem die Reste der fliehenden chinesischen Truppen von Mukden nach kurzem, unregelmäßigem Wider— stand am 27. September bei der Station Schi⸗che⸗pu ge⸗ schlagen waren. Hierbei erlitten 4 Kosaken durch Minen⸗ Explosionen Brandwunden. Die Stadt war von den chinesischen Soldaten geplündert und in Brand gesteckt worden. Der Brand wurde jedoch bald gelöscht und die Ordnung wiederhergestellt. Ein Theil der Bewohner blieb in der Stadt. Einige Ge⸗ schützz neueren Systems sowie eine große Menge Kriegs⸗ material wurden erbeutet. Gesundheit und Geist der Truppen sind ausgezeichnet. Der General⸗Gouverneur des Amurgebiets, General Grodekow, hat, dem „W. T. B.“ zufolge, an den Militär⸗ Gouverneur von Transbaikalien, General Maziews ki folgendes Telegramm gerichtet: Einer Mittheilung des Kriegs⸗ Ministers zufolge hat der Kaiser zum Zweck einer rascheren Wiederherstellung der freundschaftlichen Beziehungen zu China zu bestimmen geruht, den russi⸗ schen Besitzungen keinen Theil des chinesischen Ge⸗ biets einzuverleiben und sich auf die Ergreifung von Maßnahmen zu beschränken, die zur ruhigen, gesicherten Be⸗ nutzung der durch die Mandschurei geführten Eisenbahnen und zum ungehinderten Verkehr der russischen Schiffe auf dem Amur erforderlich sind.
Der „Nowoje Wremja“ wird aus Wladiwostok vom 4. d. M. gemeldet, daß die russischen Truppen wahrscheinlich nicht nach Bodune Mukdenaschi vorrücken, sondern sich auf den Schutz der manbschurischen Eisenbahn beschränken würden. Der General-Gouverneur Grodekow leite persönlich die Vorbereitungen für die Ueberwinterung der Truppen in der Provinz Kirin.
Afrika.
Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Kapstadt vom 3. d. M. gemeldet, daß Wepener, Rouxville und Ficks⸗ burg sich in den Händen von Buren⸗Abtheilungen be⸗ sänden, welche augenscheinlich von den Engländern, die eine Linie quer durch den Oranse⸗-Freistaat von der Bahnlinie bis zur Grenze Natals zögen, südwärts getrieben würden. Es werde der Versuch gemacht werden, diese Buren⸗Abtheilungen zu umzingeln.
Der „Daily Telegraph“ meldet aus Lourengo Marques vom 8. d. M, es sejen abermals 290 Buren daselbst ein⸗ getroffen, welche die Grenze in der Nähe von Sabi über⸗ schritten und ihre Waffen ausgeliefert haͤtten.
Statistik und Volkswirthschaft.
Gewerbliche Kinderarbeit in Hamburg.
— Nach den Berichten der Gewerbe Aussichtabemten waren im Veutschen Reich 1898 4301 männliche und. 2771 weibliche Kinder unter 14 Jahren in den Fabrikbetrieben der verschikdenen Induftrien, böotan in der Industrie der Steine und Erden, Textll« und Masckinen⸗ in dustrie, besckäfttat. Ja Hamburg waren Kinder unter 14 Jahren nicht in Fabrikbetrieben angestellt. Nach der 1898er EGnquste über die gewerbliche Kinderarbeit außerhalb der Fabriken, deren EGrgebnisse jetzt vorliegen, wurden in Drutschen Reiche ö 283 Kinder gejählt, welche außerhalb der Fabriken gewerblich lhätig waren. Auf Ham burg kamen hiervon, Mistheilungen in den „Damb,. Beiträgen“ zufolge, nur 5alg, und zwar von 96 574 volks— chulpflichtigen Kindern. Von je 100 volte sculpflichtigen Kindern Faren demnach 567 in Hamburg gewerblich beschäftigt, durchschnitt⸗ lich im Reich 653 in Berlin sogar 12,83, im Königreich Sachsen 260 in Sachsen. Weimar 10,12, in Sachsen⸗Melningen 16,40,
. Sach en. Altenburg 1924. in Sachen. Coburg- Gotha 15, 1z, in Sch sp ar bur g. Sonder hau sen 10,85, in Schwarzburg⸗Rudolstadi 16,42, in Rengß ä. 2 13 54 ꝛc.
Von der Gesammtzahbl der in Veutschland gewerblich tbãtigen Kinder wurden 306823 — 5764 o, in der In—⸗ duftrle, 17 623 — 3 II ίο imm Handel, 6h = O61 60. im Verkehr, 21 620 8 4 069, in der Gast« und Schankwirthschast,
135 330 = 25.52 0,690 bei Austragediensten, 35 909 — 6,75 oo bei gewöhnlichen Laufdiensten und 11 787 — 221 6ͤ in sonftiger ge— werblicher Thätigkeit beschäftigt. Allein 143 710 — 46 34 6,0 arbeiteten in der Textilindusttie Von den Hamburger gewerblich be— schäftigten Kindern waren 448 zu Hilfsleistungen in industriellen Betrieben herangezogen (32 in Buchbindereien, 24 bei Korb⸗ machern, 67 in der Tabackfabrikation, 25 in der Buchdruckerei, 300 in perschledenen Betrieben), Ii7 halfen im Handelsgewerbe davon 218 im Waarenhandel, 38 im Hausterhandel mit Milch, Giern, Käse, Gemüse), 264 in der Gast. und Schankwirthschaft (1565 setzten Kegel auf, 40 bedienten Gässe, 68 spülten Flaschen, einer trug Geschirr zusammen), 42665 waren Austräger, Aus fahrer (darunter öh? von Backwaaren, 33 von Milch, 1566 von Zeitungen, 69 von Büchern, Zeitschriften, 100 von Wäsche und Kleidung, 42 Abholer bon schmutziger und Austräger gereinigter Wäsche und 1249 ver⸗ schie dentlich beschäftigte), sodann waren S4 Laufburschen, Laufmãädchen und 40 mit anderen Thätigkeiten befaßte Kinder gezählt.
Arbeiter und Arbeiterinnen in der elsaß⸗ lothringischen Industrie.
„Die Berichte der Gewerbe Aussichtsbeamten in Elsaß Lothringen für das Jahr 1899 ergeben, der „Straßb. Korr. zufolge, daß am 1. Dejember 1899 nach den Anzeigen der Ortspoltjeibehörden die Zahl der Arbeiter in Fabriken und gleichgestellten Anlagen, in Kraftbetrleben und in den vom Bundesrath geregelten Gewerbe⸗ betrieben der Reichslande sich inggesammt auf 181 81 belief. Von diesen waren 127 142 erwachsene männliche Arbeiter, 41 008 Arbeite⸗ rinnen über 16 Jahre, 7543 männliche und 5347 weibliche Arbeiter von 14 bis 16 Jabren und endlich 67 Knaben und 704 Mädchen unter 14 Jahren. Vieselben wurden in 55h Betrieben beschäftigt. Die Gesammt⸗ zahl der in 11 974 vorhandenen Handwerks. und Werkstättenbetrieben ohne Elementarkraft mit mindestens 1 Arbeiter beschäftigten Personen be⸗ trug 29 286; unter diesen befanden sich 20 046 erwachsene männliche Arbeiter, 2077 Arbeiterinnen über 16 Jahre, 2247 männliche und 12 weibliche Arbeiter von 14— 16 Jahren, fowle 35 Knaben und 169 Mädchen unter 14 Jahren.
Einwohnerzahl und Wachsthum der größeren Städte in den Vereinigten Staaten von Amerika nach den Er— gebnissen des jüngsten Zensus.
Die Arbeiten der amerikanischen Zensus Behörde sind so weit ge—⸗ diehen, daß man hofft, dem Kongresse bel feiner Einberufung im Dezember das vollständige Resultat der jüngsten Volkszählung unter⸗ breiten zu können. In den 30 größten Städten des Landes ist die Volkszählung vollendet; sie ergiebt, wie wir den im Reichgamt des Innern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie⸗ entnehmen, eine Gesammtzfffer von 13 243 515 Einwohnern. Im Vergleich mit dem Resultat dez 1890er Zensus bedeutet dieg Tine durchschnittliche Zunahme um 30 9. Wäre die Zunahme der Be—˖ völkerung im Lande im gleichen Verhältnisse mit der in den großen Städten fortgeschritten, so würde die Gesammtbevölkerung der Ver⸗ einigten Staaten nahezu 80 Millionen betragen. . Diese Zunahme der Bevölkerung der großen Stänte ist um so bemertenswerther, als in das letzte Dezenntum die Geschäftskrisiz der Jahre 1893 bis 1898 fällt. Während der genannten Periode waren die Erwerbs. und Absatzverhältnisse unbefriedigend, das Angebot an Arbeitskräften blieb erheblich hinter der Nachfrage zurück, die Handels⸗ und Gewerbestockung beeinflußte die Preise der landwirthschaftlichen Ereugnisse, und die Einwanderung war unter diesen Umständen bedeutend schwächer als in dem vorangegangenen Jahr⸗ zehnt. Dessen ungeachtet at eine ungefähr gleich starke Bevölkerüngs« zunabme der großen Städte stattgefunden wie in dem Jahrzehnt 1880. 1890. in welchem die Einwanderung eine starke war, fich ein gewaltiger Strom neuer Ankömmlinge über die westlichen Staaten ergoß, die in kurzer Zeit einen enormen industrlellen Aufschwung erlebten, und in welcher Zeit neue Staaten in die Union auf⸗ genommen und neue Territorien für Ansiedler eröffnet wurden. Chicago, das in dem vorletzten Jahrzehnt von 600 000 auf 1 000000 Bewohner gestiegen war, hat in den letzten zehn Jahren wiederum einen Zuwachs von 600 000 Seelen gegabt, ist also zwar nicht relativ, doch aber absolut in den schlechten Jahren ebenso stark angewachsen wie in den besseren. Dasselbe gilt von New Jork, Philadelphia und den meisten anderen Städten, deren Einwohnerzahl bisher veröffentlicht worden ist. Ez scheint somit, daß die starke Be—⸗ völkerungs Zunahme in erster Reihe durch den Aufschwung von In— dustrie und Handel herbeigeführt ist, der den großen Städten stetig einen bedeutenden Zustrom vom Lande zuführt. Die Ver— einigten Staaten entwickeln sich augenscheinlich immer mehr zu einem industriellen Lande, wie sich dies auch in der Außenhandels-Statistit zeigt, welche nachweist, daß die Ausfuhr von industriell en Produkten in den letzten Jahren in weit stärkerem Maße gestiegen ist als die Ausfuhr von Rohprodukten.
Nach der neuesten Volkszählung sind die 30 größeren Städte der Union und ihre Bevpölkerungs⸗Ziffer die folgenden: Groß⸗New Jork, einschließend Brooklyn, mst 3 457 262 Einwohnern, Chicago . 6. 16965735 Philadelphia 1295 837 St. Louis . 575 238 1 , 560 892 Baltimore .. 598 957 Clepeland 381788 . . , 352 218 nne, n,, ,,, 342 782 1 ‚ 325 902 Pitts burg F., 321 616 , , , 1 . 285 704 Milwaukee. 285 318 Washington 278 718 Newark! 247 070 Jersey City 206 433 Louisville ; 204731 Minneapolig . 202 718 Providenee . 175 597 Indianapolis . 169 164 Kansas City. 163 752 St. Paul Rochester Denver
Toledo
133 850 J 131 822 Allegheny .. 129 396 1 222 125 560 1 102 555 usammen mit 135 243 515 Ginwohnern.
Nach dieser Liste haben die Vereinigten Staaten vier Städte (New York und Brooklyn getrennt) von über 1 000 000, drei von Ho0 009 bis 609 000 fünf von 300 600, zehn von 100 000 bis 200 000 Einwohnern. Der Osten steht an der Spitze mit 13 Großstädten von mindestens 100 000 Ginwohnern: New York, Brooklyn. Philadelphia, Boston, Baltimore, Buffalo, Pittsburg, Washington, Newark, Jersey City. Providence, Rochester und Allegheny. Der Westen bat mit Chieago, St. Loulg, Cleveland, Cincinnati, Milwaukee, Minneapolis, Indianapylis, Detroit, Kansas City, St. Paul und Toledo elf Groß Hädte aufuwelsen, während sich im äußersten Westen mit San Francitco und Denver und im Süden mit Nem Ocscaus und Loni. ville nur je jwet Städte mit mindestens 100 000 Einwohnern finden.
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. Zur Arbeiterbewegung.
Fa , der Lohnbewegung der Weber Berlins (oeral. Nr. A6 d. Bl.) ist eg. wie dag Blätter berichten, durch Vermsttelung des Gewerbegerichti als Cinsgungtzamtg nunmehr zu esnem vorlãnufigen
Vergleich zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern gekommen. Nach diesem wird mit Räcksicht auf die schlechte Lage der Weberei in Berlin gegenüber derjenigen in den Vororten Bernau, Nowaweg und in Bayern von der Festsetzung des ursprünglich 6 allgemeinen Lohntarifs abgesehen. Nebenarbeiten sollen jedoch in Zukunft bezahlt werden, und schon bestehende höhere Löhne müssen ungekürzt blelben.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Nach einer Mittheilung der Versuchg⸗ und Lehranstalt für Braaerei in Berlin ist der Termin für den von der genannten An- stalt unter Mitwirkung der Deutschen Landwirthschafts- Gesellschaft veranstalteten Preisbewerb für Gerste und Brauweizen auf den 11. und 12 Oktober d. J. festgesetzt worden. Als Preisrichter ist wieder eine größere Anzahl namhafter sachkundiger Vertreter der Wissenschaft, der Brauerei⸗ und Mälzerei⸗Industrie, der Landwirth= schaft und des Getreidehandels gewonnen worden. Die Betheiligung der Gerste und Brauwetzen bauenden veutschen Landwirthschaft ver= spricht nach der Zahl der zur Zeit bereits einge sandten Muster wieder ehr lebhaft zu werden. Seskteng des preußischen Landwirthschaftg- Ministerlums ist, wie in früheren Jahren, ein Beitrag von 2000 S für den Prämienfonds sowie eine silberne Staatz. Medaslle als Siegerpreis gestiftet worden. Der letzte Einlleferungstermin für die Betheiligung am Preisbewerb ist der 10. Ottober. Am 15. Ok- tober werden die am Preisbewerb betheiligten Gersten⸗ und Brau⸗ weizenmuster bis 3 Uhr Nachmittags in den Räumen des Haupt= restaurants des Zoologischen Gartens, wo am gleichen Tage die diesjährige Generalversammlung der Versuchs, und Lehranstaft für Brauerel stattfindet, öffentlich zur Schau gestellt. Für die Be— sichtigung der Ausstellung wird keine besondere Gebühr erhoben. Da Institut für Gährungsgewerbe (Berlin N., Seestrahe) ist an diesem Tage geschlossen.
Der Herbstkongreß der Deutschen Landwirthschaftz-— gesellschaft hat gestern hier seinen Anfang genommen. Im Sitzungssaale der Gesellschaft tagte zunächst das Direktorium. Dem Geschäftsbericht desselben war zu entnehmen, daß die Gesellschaft z. 3. 13 035 Mitglieder zählt. Auf der Parifer Weltausstellung hat die Gesellschaft den „Großen Preis“! und jwei ihrer Beamten haben MitarbelterDenkmünzen erhalten. Auch den Inter— nationalen landwirthschaftlichen Kongreß zu Paris hat die Gesellschaft beschickt und dort einen Bericht über den Betrieb der deutschen Land— wirthschaft am Schluß des 19. Jahrhunderts überreicht. Wissen. schaftliche und praktische Versuche wurden von den einzelnen ÄAbtbei⸗ lungen der Gesellschaft in größerem Umfange angestellt. Die Versuchtzstation hatte 234 Untersuchungen auszuführen. Sie Düngerabtheilung unternahm Versuche mit 46 prozentigen Kali⸗ salzen und Kalkdungungtversuche und leitete auch Tabackdüngungsversuche ein. Abgeschlossen wurden Stallmistversuche. Für Agrikulturchemiker wurden drei Stipendien zum Studium der Bakteriologie ausgefetzt. Die Saatzuchtabtheilung beendete die Winter- und Sommerwezen⸗ versuche, setzte die Roggenversuche fort und leitete Kleeanbauversuche neu ein. Der Ausschuß für Flachsbau stellte Feldversuche an, der Ausschuß für die Kultur des Marschbodens brachte feine Untersuchungen über Drainageanlagen zum Abschluß. Die Thierzuchtabtheilung veröffent⸗ lichte ein größeres Werk über die Verbreitung der Pferdeschläge in Deutschland. Auch die Thätigkeit der Geschäftsstellen für Handelt⸗ vermittelung war eine sehr umfangreiche, es wurde in den erften sechs Monaten dieses Jahres der Einkauf von 1 461 135 42 Düngemittel, von Saatgut für 823 279 „ und von 100 665 42 Futtermittel vermittelt. Nach der Erstattung dieses Berichtz beschãftigte sich das Direktorium eingehend mit Verwaltungt⸗ angelegenheiten, u. a. mit der Frage der Theuerungs zulagen für die Beamten der Gesellschaft., und besprach die Vorbereitungen für die nächfstjährige Ausstellung in Halle. Die diesjährige Ansstellung in Posen hat bet 2651 80 6. Ginnahmen und 337 258 Ausgaben mit einem Defizit von 85 368 S abgeschlossen, während der 14 jãhrige Durchschniit der alljährlichen Ausstellungs definite nur 49 000 3 be= trägt. — Gleichfalls gestern trat auch der Ausschuß zur Bekãmpfung der Thierkrankheiten zusammen, um die Bekämpfung der Tuberkulose zum Gegenstand einer eingehenden Besprechung zu machen.
Verdingungen im Auslande.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Tb. Oktober, 12 Uhr. K. K. Staatsbahn, Direktion in Stanislau, K. K Betriebsleitung in Czernowitz: Lieferung für das Jahr 1901 von ungefähr 80 000 kg Portland Zement, 3000 kg gebranntem Gips, 41 000 kg ungelöschtem Mauerfalf, 1000 Stück Grenjsteinen, 20 Stück Kilometer. Steinen, 350 Stück Hektometer⸗ Steinen. Näheres bei der genannten Betriebsleitung.
Belgien.
15. Oktober. Maison Communale in Selayn (Namur) Bau einer Wasserleitung. 11 017 Fr. ;
18. Oktober. Hospices civils in Antwerpen, 29 Longue Rue de l'Höpital; Lieferung don Kartoffeln. 5 Loofe.
24. Oktober, 11 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von Rädern und Rädertheilen aus Schmiedeelsen und Raͤderbolsen aus Stahl für die Postboote in Ostende. 1. Loos 233 187,55 Fr.; 2. Loos gad. Fr. Kaution 2300 Fr. bejw. 200 Fr. Spenal Laftenhest mr.
29. Oktober, 3 Uhr. Maison curiale in Mecheln: Bau der Kirche du Sacré-Oosur de Jesus. 193 270 04 Fr. Kaution 186000 Fr. Die Pläne und das Lastenbeft können vom 8. Oktober ab bein Pfarrer, Boulevard des Capucins 53, und bei dem Architekten Henti Meyns, Longue Rue des Bateaux 59, in Mecheln eingesehen werden. Bel letzterem sind auch Abschriften des Lastenbefts u. . w. far 30 Fr erhaltlich. ö
31. Oktober, 11 Ubr. Börse in Brüässel: Lieferung don Blechen Profileisen und Stahl für die Staats. Werfstãtten für 1561 T C00 Fr. Kaution 1700 Fr. Spezial Laftenbeft Nr. 15. Bei Herrn 2 de Tilloux in Seljaete (Ostflandern): Lieferang von 45 005 Eg Ankerstangen nebst Kuppelschrauben aus galvanisiertem Stahl und S000 Kg Boljen aus galoantsiertem Schmiedẽelsen.
Naͤchsteng. Ebenda: Lieferung für die belgifchen Staate bahnen IM in Mecheln: 25 000 m halbrunde Släbe aus ien, 130 Quer- stück, sür Bremsen, 6009 Schieber büren für Waggons u. . w T5090 Winkel aus Messing für Thürrabmen; 27 in Genibrũgge · Sũd: S75 Blechtafeln für Waggons. Ctiketts; 3) in Lowen: 56 Fetr buch sen aus Srabl, 16 Achsenbüchsenführungen aus Stabil. 2 Stägen är Feuerkästen und 2 Kreuzköpfe;
Kupfer Phosphide. Nöichstens. Ebenda: Lieferung von Schornfteinen aus Mefsing für Lokomotiven. 20 Loose.
Verkehrs ⸗Austalten.
DVostpacketen mit Berthangabe nach ECgypten ist zum Gebrauche der egvptischen Zollbebörde außer den Deklarattonen eine Rechnung beimnfügen, welche genaue Angaben über die einzelnen den Jabalt der Sendungen bildenden Waarengattungen und über den Einjelwerth jedes Gegenstandes enthalten muß.
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Bremen, 8 Olteber. ( T. B) Norddentscher Lloyd. Dampfer Emme 6. Ott. v. Nem Jerk n. Saua, Mein Seh- rich, v. Ost . Asten kommend. 7. Dit. . Genua n. abgeg. Kaiser Wilbela IL. 6. Ott. D. New Nork in Genna angef. Prinz Regent Luttvold', d. Australlen kommend v. Genua n.
angekommen.