1900 / 245 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 15 Oct 1900 18:00:01 GMT) scan diff

ö ö . n hau .

Thomag' Qper Mignon! mit Fräulein Destinn in der Titelrolle egeben. Den Wilhelm Meister singt . Sommer, die Phillue räulein Dietrich, den Lasrtes Herr Nebe, den Lothario Herr Bachmann.

Kapellmeister Walter 23 Die am Mitiwoch stattfindende

Porstellung ven Richard Wagner's Oper Der fliegende Holländer!

folgendermaßen besetzt: Holländer: Herr Hoffmann; Senta: Fräulein iedler; Erik: Herr Kraus; Daland: Herr Mödlinger; Mary: Frau

Goetze; Steuermann: Herr Philipp.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Otto Ernsft'ß deutsche Komödie 39 von heute! zum ersten Male in dieser Spieljeit in folgender Besetzung zur Aufführung: Hermann: Herr Christiana; Hang: Herr Boeitcher; Klara Hendrichs: . Poppe; Erich Goßler: Herr Grube; Ezon Wolf: Herr

ellmer; Kröger: Herr Oberlaender; Frau Kröger: Fräulein Abich;

Anna: Fräulein Hoff; Beckendorf: Herr Elchholi; Meißner: Herr

Molenar; Rosa Belli: Frau Pagay; Dr. Bröcker: Herr Keßler;

Claussen: Herr Hübener.

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater geht morgen Die Fledermaus) in Scene.

zHohenjollern“ betitelt sich ein zur Zweihundertiahr-Feier des Königreichs Preußen von Axel Delmar verfaßtes Festspiel, das Anfang Januar n. J. im Neuen Königlichen Opern-Tbeater in Scene gehen soll. Die Dichtung umfaßt elf Scenen, welche die Zeit von der Besitzergreifung der Mark Brandenburg big zum Kriege 1870/71 schildern. Der Reinertrag der Vorstellung ist für die Centenar⸗ Kriegainvallden⸗Stiftung bestimmt.

Das Schiller⸗-Theater hat das Auffübrungsrecht des drei⸗ aktigen Lustspiels „Die Welt, in der man sich langweilt! von Edmund Pailleron, in der Uebersetzung und Bearbeitung von A. Tuhten und Carl Friedrich Wittmann, erworhen. Die erste Aufführung ist für Anfang November in Aussicht genommen, unmittelbar nach den Auf—= führungen von „Faust“, II. Theil, welcher an zwei auf einander folgenden Abenden, am 26. und 27. Oktober, zum ersten Mal in Scene geht

Im Theater des Westens wird die spanische Kolbratur⸗ sängerin Fräulein Marie Barrientoß am 26. Oktober alg Rosine in der Oper „Der Barbier von Sevilla! ein drei Abende fassendes Gastsptel eröffnen.

Im Reuen Thegter wird an allen Abenden dieser Woche Arthur Pferhofer's erfolgreicher Schwank „Die Butterseite' jzur Wiederholung gelangen. Als n, ne. Vorstellung geht am nächsten Sonntag Georg Lehfelz' Schwank „Nackte Kunst“ in Scene.

Im Residenz⸗Theater wird an allen Abenden dieser Woche „Die Dame von Maxim“ wiederholt.

Im Central-⸗-Theater wird die Operette „Der griechische Sklave“ auch in dieser Woche allabendlich gegeben.

In der Gröffnungsvorstellung der Beutschen Volksbühne (. Der junge Gelehrte“ von G. E. Lessing) werden folgende Künstler mitwirken: die Damen Grete Carlsen und Alka Grüning vom Neuen Theater, die Herren Claudius Merten, Carl Waldow, Paul an und Jacques Burg vom Neuen, Berliner und Lessing⸗

eater.

Dle Einakter Die Bilbschnitzer', Daheim“ und „Der Bär“ bleiben mit Ausnahme des Mittwochs, an dem „Der gnädige Herr“ gegeben wird, die ganze Woche über auf dem Spielplan der Sezessionsbühne.

Frau Anna Goldbach veranstaltet am 17. Oktober, Abends 8 Uhr, im Saale der Königlichen Hoch schule für Musik (Pots— damerstrahe 190) zum Besten der Krankenpflege des Gvgn— gelisch⸗kirchlichen Hilfsvereins einen musiklalisch ⸗dekla—⸗ matorischen Abend. Ihre Mitwirkung haben zugesagt: Fräulein Edith Hauer (Gesang), Fräulein von Terpitz (Klavier), Direktor Alx. Hönig (Deklamation), der Königliche Kammervirtuos August Gentz (Violine) und der Cesmann'sche Chor (120 Damen und Herren) unter Leitung des Musikdirektors Max Baltke. Eintrittskarten (1, 2 und 3 e) sind in der Musikalienhandlung von Raabe u. Plathow (Potsdamerstraße 21), sowie an der Abendkasse käuflich.

Der wegen Heiserkeit des Künftlers gestern ausgefallene Lieder⸗ Abend von Anton van Rooy findet an einem späteren, noch be— kannt zu gebenden Termin statt. Die bereits gelösten Billets behalten Gültigkeit.

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e wird morgen Amhroise

um

Dag Streicharchester Berliner Tonkünstlerinnen ver— anstaltet in diesem Winter vier Abonnement?z⸗Konzerte im Beethoven= Saal, und zwar am 14. November und 12. Dezember d. J. und 13. Februar und 13 März n. J. Der Dirigent des Orchester ift Herr Willy Benda. 1

Daz Böhmtsche Streichquartett der Herren Carl Soff⸗ mann, Joseph Suk, Oskar Nedbal und Professor Hans Wihan ver anstaltet, wie alljährlich, auch in dieser Saison bier Abonnement Soirsen im Beethoven⸗Saal, und zwar am 1. November, 283. No⸗ vember d. J. sowie am 23. Januar und 6. März n. J. Der Ver⸗ kauf von Abonnements, und Ginzelkarten findet bei Bote u. Bock täglich von 9 biz 6 Uhr statt.

Mannigfaltiges.

Berlin, den 15. Oktober 1900.

Aus Anlaß ihres fünfundzwanzigjährigen Bestehenz hatte die Allgemeine deutsche Pensionsanstalt für Lehrerinnen und Erzieberinnen zum Sonnabend Nachmittag in der mit Blumen geschmückten Aula der Augusta⸗Schule einen Festakt veranstaltet, weichem der Minister der geistlichen 2c. Angelegen⸗ heiten Dr. Studt mit dem Minifterial⸗ Direktor, Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungsrath Dr. Kuegler, dem Gebeimen Ober ⸗Regierungs⸗ rath Gruhl und dem Geheimen Regierungsrath Dr. . sowie die Provinzial ⸗Schulräthe Dr. Genz und Dr. ogel und der Stadtschulrath Dr. Fürstenau als Vertreter der staat⸗ lichen und städtischen Behörden beiwohnten. Der Chor der Se⸗ minaristinnen leitete die Feier mit der Vogel'schen Motette „Ehr' sei dem Vater“ ein, die Festrede hatte der Geheime Regierungsrath Dr Waetzoldt übernommen. Derselbe dankte der hohen Pro—⸗ tektorin der Anstalt, Ihrer Majestät der Kaiserin Friedrich, Aller⸗ höchstwelcher die Festversammlung in einem Telegramm ehrfurchtsvolle Huldigung und beste Wünsch⸗ für baldige Genesung über⸗ mittelte, er dankte ferner allen selbstlosen Gebern, Helfern und Förderern und vor allem den deutschen Lehrerinnen selbst, die unter dem Gedanken der Selbsthilfe die Anstalt gegründet und getragen hätten. Sodann gab er im Anschluß an die jur Vertheilung gekommene Festschrift ein kurzes Bild der Ent— wickelung der Anstalt, deren Mitgliederzahl von 765 im Jahre 1875 auf 3568 am 1. August d. J. gesttegen sei, die z. Z. über ein Ver— mögen von 7409 50 M verfüge und in diesem Jahre 196 686 M Pensionen an 657 Empfängerinnen geiahlt habe, die sich somit als ein soztales Werk von tiefgehender Bedeutung darstelle, als der Ausdruck sozialen Empfindens und Wollens einer früher in individualistischer k dastehenden Gruppe der deutschen Lehrerinnenschaft. Diese Gedankenentwickelung führte den Redner zu seiner eigentlichen Festbetrachtung, zu einer Würdigung der in Frankreich bereitz in die Praxis eingeführten Sozialpädagogik gegenüber der bei ung noch be⸗ vorzugten Individualpädagogik. Nach der Rede überreichte die Schul⸗ vorsteherin Fräulein Sprengel Waren als Jubiläum gabe eine Summe von über 14 000 6, die in den der Anstalt nahestebenden Kreisen ge—⸗ sammelt worden ist zur Erhöhung der vorzeitigen Pensionen. Im Namen des Zentral ˖ Verwaltungs ⸗Ausschusses dankte der Ministerial⸗Direktor Dr. Kuegler den edlen Geberinnen und gab zugleich bekannt, daß der Ban quier Julius Bleichröder, der seit det Begründung Schatz meister des Zentral⸗Verwaltungeausschusses ist, einen Betrag von 5000 4M ge⸗ stiftet habe, der dazu bestimmt sei, da hilfebringend einzutreten, wo die Anstalt selbst versage. Die Klein'sche Motette ‚Die ganze Welt ist voll des Herren Macht“ beschloß den Festakt, dem ein Festmahl in engerem Kreise folgte.

Die Deutsche Gesellschaft für volksthümliche Natur- kunde begann die Arbeit dieses Winters am Donnerstag, den 10. d. M., mit einem Vortrag ihres J. Vorsitzenden, des Direktors des pflanzenphysiologischen Instituts der biesigen Universitäͤt, Professors Dr. Kny. Mit herzlichen Worten hieß derselbe zunächst die Er— schlenenen, welche den Hörsaal der neuen „Uranlia' in der Taubenstraße bis zum letzten Platz füllten, willkommen und forderte sie unter Hinweis auf den soeben zum Versand gelangten Aufruf zu thatkräftiger Mitarbeit an den Bestrebungen der Gesellschaft auf. Indem er auf

12.

Beispiele in Amerika hinwieß, wo von wohlhabenden Bürgern erheb—

n,

liche Vermächtnisse allgemeinen Bildungsiwecken zugewanbt würden,

thümliche Naturkunde einmal ein freundlicher

drückte er die Hoffnung aug, daß auch für die Gesellschaft für ho Gönner sich finden mz der 6 in den Stand setze, in weitestem Maße der ihr gesteckten Aufgah gerecht zu werden, in der ,, . einen Mittelpunkt de gesammten naturwissenschaftlichen , . zu schaffen. An . Hand eines umfangreichen und werthoollen Dem on ftr ation gmaters sprach der Vortragende algzdann über die Eigenschaften und die Be deutung jenes eigenartigen grünen Farbstoffes, des Chlorophylig der Blattgrüns, welches sich in den Zellen des Pflanzenkörperg borsinde und in dem Leben der Pflanze eine so wichtige Rolle spielt. Eine kurze Digkussion schloß sich an den Vortrag an.

Aus Anlaß des fünfzigjährigen Künstler-⸗Jubiläumz und siebzigsten Geburtstages des Prefessors Robert Radeck Direkters des Königlichen akademischen Instttuts für Kirchenm uf und Mitglieds des Senats der Königlichen Akademie der Künst findet ein Festkomm ers mit Damen am 2. November, Abend s Uhr, im „Deutschen Hof“ (Luckauerstraße 15) stgtt. Anmel. dungen dazu werden, unter Einsendung des Eintrittspreises von ] s. von Herrn Professor H. Schroeder (W. Nürnbergerstraße ga) biz zum 25 Oktober entgegengenommen. .

Im Zirkus Albert Schumann geht morgen zum 25. Male die erfolgreiche Pantomime „China“ in Seene. Die wirkung vollen Kampfseenen ju Pferde, zu Fuß und zu Schiffe finden täglich seh. haften Beifall. Auch die neu engagterten Künstler nden allstitige Anerkennung, so erfreuen sich namentlich die drei Schulreiterinnen Fräulein Dora Schumann, Fräulein Adrienne und Fraͤulesn Kazprzakow großer Beliebtheit. Ende dieses Monatz wird dle Reiterin Miß Mabel O'Brien zum ersten Mal in Berlin auftreten.

Breg lau, 15. Oktober. (W. T. B.) Die „Schlesische Zeitung meldet; Gestern Abend 10 Uhr überfuhr Zug 9 der Klernbahn Breslau— Trebnitz an der Weichbildgrenze einen mit Pafsa— gieren besetzten Smnibus. Mebrere Personen wurden zum theil schwer verletzt; eine derselben ist auf dem Traneport nach den Krankenhause gestorben.

Lysekil (Norwegen), 13. Oktober. (W. T. B.) Ein in Leer bebeimatheter dentscher Schooner ist in der vergangenen Nacht be Kärrtigöen gestrandet. Das Schiff, welches jetzt von den Wellen zertrümmert ist, wat ohne Besatzung. Das Schicksal der letzteren sst unbekannt. .

Nach Schluß der Redaktion eingegangene Depeschen.

London, 15. Oktober. (W. T. B) „Daily Chronicle berichtet aus Hongkong vom 14. d. M.: Die Kaiserlich chinesischen Truppen haben die Stadt Weitsch ou, welche die Aufständischen der Provinz Kwantung genommen hatten, zurückerobert.

Tientsin, 12. Oktober. (W. T. B.) (Telegramm des „Reuter schen Bureaus“ ) Eine Erklärung des General-Feld— marschalls Grafen von Waldersee, welche die militärischen Ereignisse seit der Uebernahme des Oberkommandos durch ihn zusammenfaßt, bezeichnet als Grund der Verzögerung der Operationen die Ausschiffung der Transportmittel und bie Schwierigkeit eines Zusammenwirkens der verschiedenen Truppentheile. Jetzt sei die Lage zaufriedenstellender. Die aktiven Operationen seien mit der Expedition nach Pao— ting⸗u aufgenommen worden. Er sei der Ansicht, daß die Unthätigkeit der Chinesen eine Kriegslist sei, um weitere offensive Maßnahmen thunlichst zu verdecken.

(Fortsetzung des Amtlichen und Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

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Wetterbericht vom 15. Oktober 1900, 8 Uhr Vormittags.

und Jules Gumbert.

73 Uhr.

Wind⸗

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richtung

eereg⸗ reduz.

Name der Beobachtungs⸗ station

5 1 Celsius.

heute. Otto Einst.

Temperatur

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bedeckt wolkig halb bed. wolkig

Stornoway . Blacksod . .. Shlelds .. Seilly .... Isle d'Aix. 22 Vlissingen ..

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hristiansund Skudesnaeg . Skagen... Kopenhagen. Karlstad .. Stockholm Wisby

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Regen halb bed. bedeckt wolkig 2 halb bed. wolkenlos 742,6 WNW 4 heiter

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74 Uhr.

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nutzung des Wolfgang von Goethe'schen Romans Wilhelm Meister's Lehrjahre“ Barbier, Ballet von Paul Taglioni.

Schauspielhaus. 227. Vorstellung. Jugend von Eine deutsche Komödie in 5 Aufzügen von Anfang 75 Uhr. Neues Opern. Theater. Komische Operette mit Tanz in 3 Meilhee und Hal6ry. und Richard Gens. Tanz von Emil Graeb. Mittwoch: Opernhaus. Holländer. 3 Akten vsn Richard Wagner. Schauspielhaus. Reutlingen. Lustipiel in 4 Auffsägen nach dem Roman von Hans Werder, von Gustav von Moser und von Thilo von Trotha. Neues Opern Theater. Vorstellung Nr. 82.

Nenes Then Diengtag: Die Butterseite. von Arthur Pserhofer.

von Michel Carrè von Ferdinand

deutsch Anfang

seite.

Nackte Kunst.

Die Fledermaus. Akten von Bearbeitet von C. Haffner Musik von Johann Strauß. Anfang 75 Ubr. 215. Vorstellung. Der Romantische Oper in Anfang 79 Uhr. 228. Vorstellung. Der wilde

burg. dame de chez Maxim) von Georgetz Feyhenn, von Benno FJacobson. In

igmund Lautenburg.

Maxim.

Anfang 75 Uhr. Der Mikado. Anfang

von Anten Tschechow.

ter. (Direktion: Nuscha Butze) Schwank in 3 Akten Anfang 79 Ubr.

Mittwoch und folgende Tage:

Sonntag, Rachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen:

Residenz · Theater. Direktion: Sigmund Lauten. Dienttag: Die Dame von Maxim. Schwank in : NUebersetzt und bearbeltet Scene ; Anfang 71 Uhr. Mittwoch und folgende Tage: Die Dame Hon

Sonntag. Nachmittags 3 Uhr: Bei big über die Hälfte ermäßigten Preifen: Nora.

Seressionsbühne. Alexanderplatz 0. Dient

tag: Die Bildschnitzer von Karl Schönherr. Daheim von Maurice Maeterlink.

Zirkus Alb. Schumann. Dientztag, Abende vräzise 78 Uhr: Große außerordentliche Gala⸗ Vorstellung anläßlich der 25. Aufführung deß Manegen und. Wasserschaustückt China. Die Unseren in Kiautschou. Der Ausstand der Boxer. Krieg. Die Verbündeten vor Taln. Peking Vorführung ver neuesten Ereignisse in China durch den Kinemato⸗ grayhen. Die Flotten ˖ Demonstration der Verbündeten vor Taku. (Dargestellt durch eleltrisch erleuchtete Miniatur Kriegsschiffe.) Dar⸗ stellendes Personal ca. 600 Personen. Groffartiges Parforee Programm. Auftreten der Liliputanischen Hof⸗Künstlertruppe Les Oolibris. Die! kleinsten Nenschen der Welt. Fräulein Cecilie KFasprzakom, Europas beste Schulreiterin, sowie Auftreten sämmtlicher übrigen neu engagierten nur erstklassigen Spezialitäten. Vorführung der neuesten anerkannt unerreicht dastehenden Original⸗Dressuren des Di⸗ rektors Alb. Schumann.

Mittwoch. Nachmittags 35 Uhr und Abends 76 Uhr: Zwei große Vorstellungen. Nach mittags 35 Uhr: I. große Familien. und Kinder Vorstellung. In beiden Vorstellungen:

Die Butter⸗

(La

* * 3 Alten

gesetzt vor

Der Bär

, Ss 8 L woltg 746,2 88 i Kr ss 747,2 SW 747,5 464

746,3 7434

HSaparanda Borkum... 3 ö. mburg . Rügenwalder⸗ münde ... Neufahrwasser Memel... NMünner (Westf) .. Hannover. Berlin. ... Chemnitz.. 7550 Breslau... 752.6 1 Frankfurt (Main). 750,5 heiter Karlsruhe. 758,9 wolkenlos München. 7595 heiter

Eine Dipression unter 739 mm erstreckt sich von Skandinavien bis Jütland, der höchste Luftdruck berrscht auf dem Gebiete von Frankreich bis Irland. In Deutschland ist daz Wetter bei lebhaften Süd westwinden kühl, im Norden regnerisch, im Süden tbeilweise heiter. Kühles, veränderliches, unruhiget Wetter mit Regenfällen wahrscheinlich.

Deutsche Seewarte.

1 Theater. Königliche Schauspiele. Dienetag: Opern

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745,5 750,6 750.6

d halb bed.

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Deutsches Theater.

montag. Anfang 76 Uhr. Mittwoch: Rosenmontag. Donnergtag: Rosenmontag.

Dienstag: Rosen⸗

Berliner Theater. Dienstag: Ueber unsere Kraft.

Mittwoch: Die strengen Herren.

Donnertztag: Die strengen Herren.

Schiller Theater. Dienstag, Abends 8 Uhr: Das Glück im Winkel. Schauspiel in 3 Akten

von Hermann Sudermann.

Mittwoch, Abends 8 Uhr: Das Glück im Winkel.

Donnertztag, Abend 8 Uhr: Die goldne Eva.

Thenter des Mestens. Dienstag: 7. Dienz. tag · Abonnements. Vorstellung. Hoffmann's Er⸗ zählungen.

Mittwoch: Der Zigeunerbaron.

Donnerstag: Doffmaun's Erzählungen.

Freitag: 7. Freitag Abonnements. * . vin Freitag n orstellung

Lessing Theater. Dienstag: Johannis feuer. Mittwoch: Johannisfeuer.

Donnertztag: Die Ehre.

Freitag: Johannis feuer.

214. Vorstellung. Mignon. DOper in 3 Akten ven Ambreise Thoma. Tert mit Be⸗

Mittwoch: Der gnädige Herr.

Thalia Theater. Dienstag: Der Liebes schlüfsel. Große Ausstattungsposse mit Gesang und Tanz in 3 Akten bon Jean Kren und Alfred Sehr. Musik von Max Schmidt. Anfang

r

Mittwoch und folgende Tage: Der Liebes⸗ schlüfsel.

Zentral Theater. Dienstag: Der griechische Sklave. (A Sreek Save.) Ausstattungs 6 in 3 Akten von Sidney Jonetz. Anfang

T.

Müttwoch und folgende Tage: Der griechische

hf ch, Nachmittags 3 Uh ittwoch, Nachmittags r: Zu halben Preisen: Kindervorstellung. Die nn a.

Konzerte.

Sing -Ahademie. Dienstag, Anfang 8 Uhr:

Trio Abend von Margarete Baginsky (Violine), Margarethe Eussert (Klavier), Josefine Donath Violoncello) Mitwirkung: Glisabeth Schenk (Gesang) aug Weimar.

Saal Bechstein. Dienstag, Anfang 71 Uhr: Klavier · Abend von Waldemar Lütschg.

Beethoven Gaal. Dienstag, Anfang 8 Uhr:

Lieder ⸗Abend von Mrs. S. A. Hebden (Mezjo⸗ sopran) und Dr. G. Quedenfelbt (Tenor).

Leg 9 Colibris. Nachmittags 1, Kind bis zu 12 Jahren frei.

l /// /// Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Margarethe Stengel mit Hrn. Hauptmann Max von Runckel (Dresden- Hameln).

Verehelicht: Hr. Major 3. D. Justus Schelbert mit verw. Fr. Clara Dencker, geb. Roseno Steglith⸗. Hr. Hauptmann Wilhelm von

regckom mit Frl. Elfriede von Poncet (Frant⸗ furt a. O.). Hr. Oberleutnand Rogalla von Bieberstein mit Frl. IkVVmgard von Graaffendoiff (Schollendorf). Hr. Leutnant Curt von Gofler mit Frl. Eise von e ier (Zichtau). Hi Pastor Förster mit Frk. Marie Gravenhorst (Nahrstedt · läden).

Geboren; Ein Sohn: Hrn. Ober⸗Reglerungörath Michaelis (Liegnitz).

Gestorb en:; Hr. Wirklicher Gebeimer Rath von Kusserom (Bassenheim). Hr. Dberst 9. D. und Kammerherr Edmund Frhr. von Beaulleu⸗ Mal connay (Dresden). Hr. Ober. Stabgarzt a. D Dr. Badstübner (Glatz).

m.

Verantwortlicher Redakteur:

Jẽ. V.: von Bojanowski in Berlin. Verlag der Expedition (Scholj) in Berlin. Drug der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagt⸗ Anstalt, Berlin 8MW., Wilhelmstraße Nr. 32. Acht Beilagen

(einschließlich Böͤrsen⸗ Bellage) (0b

Er ste Beilage zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

Berlin, Montag, den 15. Oltoher

1900.

n 245.

Dentsches Reich.

Nachweisung der Einnahme an Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1900 bis zum

Schluß des Monats September 1900.

* i n, r. 9

3. . 5. 6.

Einnahme im Monat

Ober · Postdirektions Bezirke September hoo

Hierzu Einnahme in den Vormonaten

6. 3 416 n 6

Im Rechnungs⸗ jahre 1900 mehr weniger

23

Einnahme in dem⸗

selben Zeitraum

des Vorjahres (Spalte 4)

3 6 1 6

Zusammen

IJ. Im Reichs⸗Postgebiet. Königsberg . .

2 Gumbinnen... 16873 20

ö 147 983 20 ; , D i 862379 9 Frankfurt a. O. k 8 606 40 Stettin 19 835 20 8 8e ö 3065 20 Posen JJ , ... 7317 90 d ) 23 062 10 w 388 50 1 1480 20 . 20458 90 d iꝗo 35 70 d i 16 190 30 Kiel. K ö. . 9

16994 995 5977 80

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28) Trier JJ 3460 Dresden 34208 3

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34) Darmstadt JJ 16278

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Braunschweig 8 897

38 Bremen 20698

39) Hamburg. ; 117299 Straßburg i. E. 21 409 8 Metz 6 5 782

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34 gh S0 566 7öß Ohg 51 Ho? 13 213

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35 443 36 057 105 476 64 731 * 74935 101 197 52 901 82 150 66 854 78 009 29 548 54 608 153 418 76 455 186 399 144 961 7 47 770 *

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92 227 39 227 87 216 843 485 34 428 50 507 56 585 17031 39 445 41091 119716 70 582 84 784 110 807 58 589

389i 3 810 10167 9 50 2818 1311 6243 436 4416 2 284 8 822 8033 4951 610848 5047 ö 7945 6 292 9589 3829 8123 20 551 138 487 8 4 10236 34 137 6 2682 7397 42 553 4887 24993 * 22 907 16317 20 249 2591 * 4971 21 1261 3249 5 397 2 36 479 46 633 8018 8993

95 144 40038 97 384 852 992 37 247 51 819 62 829 16594 43 862 43 375 128 538 78 615 89735 121 656 63 637 9 340 77 643 93 125 35 545 66 028

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Summe 1 Bayern Württemberg.

b 707 918 35 461 975

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5 642 959 5 h 60 456 318 * 501 046 2 4 49793 159 949 d 11659 3

550 839 30

171 608

Ueberhaupt Berlin, im Oktober 1900

313 769 95 6

365 407 5 847 635 517 771 30

Haupt⸗Buchhalterei des Reichs⸗Schatzamts.

Bi

ester.

Literatur.

Das Jahrbuch des Deutschen Flotten-Vereins 1901 erscheint Anfang November. Das Kanzleramt des Deutschen Floiten⸗ Vereins ist uns so weit entgegengekommen, daß es auch unseren ver ehrten Abonnenten bis zum Erscheinen des Jahrbuchs im Buchhandel den Bezug bei Vorausbestellung zum Vorzugspreise von 2 0 (start 2b0 M) offen hält. Zusendung der Abonnementsquittung oder doieses Ausschnittes genügt. Bei dem reichhaltigen Inhalt ist der Peeis von ganz außerordentlicher Billigkeit. In diesem Jahrbuch wird weitesten Kreisen ein unentbehrliches Nachschlagematerial geboten. Vor allen Dingen dürften die Kapitel über die Laufbahnen in der Kaiser⸗ lichön und Handelemarine, im Konsular. und Kolonialdienst viel- seitigstes Interesse erregen. Das Jahrbuch orientiert weiter über die Finanzlage der einzelnen Staaten Deutschlands; zum ersten Mal ist bier der Versuch einer einheitlichen Finanzstatistik gemacht. Es bringt ferner Daten über den Welthandel, über die Kriegeflotten der Welt, über Handeleflotten, Rhedereien, Schiffbau, Werften, Fischerflotten, Seerecht, Seemannsfürsorge, Reichtpostdampfer, Rettungswesen, Sturr: warnungs dienst, Kabelwesen, Schutzgebiete, Jachtsport ꝛe.

Bericht über die Gemeinde Verwaltung der Stadt Berlin in den Jahren 1889 bis 1895. Mit Abbildungen. III. Theil. Berlin, Karl Heymann's Verlag. Dieser dritte Theil, welcher den Bericht über die Gemeindeverwaltung Berlins in den sechs Jahren 1839/55 abschließt, behandelt vornehmlich die offene und e en Armen. und die öffentliche Gesundheitspflege. Die letztere

at seit 1389 einen bedeutenden Aufschwung erfahren. Bekanntlich nimmt Berlin hinsichtlich der sozialen Hygiene unter den Großstäoten eine der ersten Stellen ein; allein damit die öffentlichen Wohlfahrts. einrichtungen mit der starken Zunahme der Bevölkerung Schritt halten, muß noch immer eine außerordentlich rege Thätigkeit entfaltet werden. Pie Eröffnung der neuen Wasserwerle am Müggelsee, die wesentliche Erweiterung des Rohrnetzes der Kanalisation, die Ein- führung der obligatorischen Wohnungs Desinfektion bei ansteckenden Krankheiten, die Eröffnung der beiden stäͤdtischen Volks. Badeanstalten in Moabit und an der Schillingsbräcke, der Heimstälte für Wöchne— rinnen bejw. brustkranke Frauen in Blankenfelde, ferner dersenigen für Brustkranke in Malchow, der vier Doppel Flußbadeanstalten an der Lessing / und Moabiter Brücke sowie binter Mühlenstraße 509 und an der Cupiystraße, andererseitg die Eröffnung des dritten städtischen Trankenhausetz am Urban, der zweiten städtischen Irrenanstalt in eriberge bei Lichtenberg, der Anstalt für Epileptische in Wuhlgarten

ei Biesdorf, des Friedrich- Wilhelms Hospitals und der Siechen.

anstalten in der Fröbelstraße und die Grrichtung elger cirur— gischen Abtheilung im Krankenhaufe Moabit find im wesentlichen diejenigen Neuschöpfungen, welche im Interesse der Gesundheits, und Kran kenyflege Berling während der Berichtsperiode aus Gemeinde⸗ mitteln ing Leben gerufen wurden. Dem Berichte sind Abbiidungen men genannten Neubauten beigegeben; auch die innere Ausgestaltung e selben wird im Bilde vorgeführt. Man erhält eine Vorstellung ö den großen, rapid wachfenden Anforderungen, welche die Ent⸗ elung Berling an die öffentliche Gesundheilspflege stellt, wenn

man erfährt, daß die für Berlin erforderliche Zahl von öffentlichen Krankenbetten mindestens vier pro Tausend der Bevölkerung beträgt. Bei einer durchschnitilichen jährlichen Vermehrung der Bevölkerung um 40000 biz 500900 Seelen steigt das Bedürfnis an Krankenbetten um fast 200, mithin in fünf Jahren fast auf 1000 Betten. Unter diesen Umständen mußten die Gemeinde⸗ behörden schon bald nach der im Jahre 1890 erfolgten Eröffnung des dritten städtischen Krankenhauses am Urban zum Bau eines vierten mit 1000 Betten (auf dem der Stadtgemeinde gehörigen, jwischen dem Spandauer Schiffahrtekanal und der Seestraße gegenüber der Tegeler Forst gelegenen Gelände) schreiten. Ganz besondere Aufmerk— samkeit wurde in der Berichtsperiode den zur Abwendung der Cholera⸗ gefahr bestimmten Maßnahmen zugewandt. Auch das Impfwesen wurde bedeutend vervoll kommnet durch die Einrichtung zahlreicher neuer Impf⸗ lokale und die Anberaumung von vier wöchentlichen Impfterminen. Als modernste sozial⸗hygienische Schöpfung sei schließlich das Rettungs- wesen erwähnt. Seit dem Jahre 1894.95, in welchem eine Anzabl von Unfallstationen in Verbindung mit stationären Kliniken von je 30 bis 40 Betten an geographisch vertheilten Stellen errichtet, die bis dahin nur Nachts geöffneten Sanitätswachen als Nebenunfall⸗ stationen mit Tagesdienst eingerichtet, mit geschultem Aerztepersonal und den erforderlichen Instrumentarien ausgerüstet und für den Trantport Verunglückter oder Erkrankter 18 Wagen bereitgestellt wurden, genügen in Berlin die zur Rettung Verunglückter ꝛc. ge⸗ troffenen Maßnahmen allen berechtigten Anforderungen. Wenn trotzdem hin und wieder Klagen im Publikum über zu langsame Bergung eines Verunglückten laut geworden sind, so hat dies bemerkt der Magistrat im Verwaltungsbericht meist darin seinen Grund, daß im Fall der Noth das Publikum oft nicht den Weg einzuschlagen welß, auf welchem am schnellsten Hilfe zu erlangen ist.

Der Lotse, Hamburgische Wochenschrift für deutsche Kultur, redigiert von C. Mönckeberg und Dr. S. He cscher. L. Jahrgang, L. Heft. Hamburg, Verlag von Alfred Jinssen. Abonnementspreis vierteljährlich 5 M Unter vorftehendem Titel hat eine neue. Wochenschrift in Hamburg zu erscheinen begonnen, in welcher sämmtliche großen Probleme der Gegenwart, wie sie in Kunst, Wissenschaft, Erziehung, Politik und Volkswirthschaft vor uns auftauchen, so tief und so gerecht wie möglich behandelt und dabet besonders die Gegenstände beleuchtet werden sollen, die von Hamburg, als der Stadt des Handels und der See⸗Interessen, genauer als von anderen deutschen Plätzen aus beobachtet werden können. Das bisher vorliegende erste Hest wird mit einer Ankündigung von Carl Möngeberg eröffnet, die das Programm und einige Bemerkungen über Geist und Ton des neuen Organg, wie es den Herausgebern vorschwebt, enthält. Es wird mit Deutlichkeit hbervorgeboben, daß der ‚Lotse“, unabhängig von irgend welchen Rück. sichten auf Personen oder Parteien, sich mit jedem, der gleich ihm an der deutschen Kultur mitarbeltet, freimüthig auseinandersetzen und auch demjenigen Gelegenheit zur Aussprabe geben will, der durch Charakter und Geschmack sich gänzlich von dem Standpunkt der Herauggeber des „‚Lotsen‘ entfernt. Sodann legt Profefsor Alfred Lichtwark in einem ‚Wünsche“ überschriebenen Artkkel ausführlich dar,

welche Erwartungen man in weiten Kreisen an das Erschelnen einer hamburgischen Wochenschrift für deutsche Kultur knüpfe; er malt es sich aus, wie der Lotser für Hamburg und für alle germanischen Länder eine außerordentliche Bedeutung gewinnen könne, indem er dat Studium der modernen Großstadt zu seiner besonderen, ihn vor anderen Zeitschriften auszeichnenden Aufgabe mache. Die beiden nächsten Arbeiten enthalten Studien von Professor Gustao Schmoller über „Das Wesen der wirthschaftlichen Konkurrenz! und von Professor Kurt Breysig über den „Imperialismus unserer und alter Zeiten“; sie umfassen je ein Kapitel und werden im jweiten Hefte fortgesetzt werden. Die Lyrik ist bezeichnenderweise durch zwei Hamburger ver—⸗ treten: Otto Ernst und Gustav Falke, von denen jeder ein charakte⸗ ristisches Gedicht beigesteuert hat. Besser, als es ein Nachruf vermocht hätte, zeigt der im, Lotsen' zum ersten Mal veröffentlichte Entwurf einer Vorrede zu einer neuen Ausgabe der, Geburt der Tragödie“ (vermuthlich aus dem Anfange des Jahres 1888), was die deutsche Kultur an Friedrich Nietzsche gehabt hat. Daran schließt sich eine feinsinnige Untersuchung des „Zeichenunterrichts als ästhetischen Erziehungsmittels“; ihr Ver fasser, Joseph Folnesies in Wien, bekämpft mit warmem Verständniß für die Kinderseele die übliche Art, wie in den Schulen dem Kinde die Lust, mit dem Stift zu fabulieren, ausgetrieben und ihm das Lesen und Produzieren systematisch abgewöhnt werde. Das Hest schlteßt mit einer wissenschaftlich ruhigen Betrachtung des in Ham⸗ burg ausgebrochenen Kampfes zwischen Unternehmern und Arbestern; diese stammt von Dr. Heckscher und veranschaulicht, in welcher Weise der ‚Lotse' Stellung zu den Tagesfragen zu nehmen gedenkt: es wird nicht der einen oder der anderen Partei grundsätzlich Recht gegeben, sondern nor ausgesprochen, wie nach der Meinung des Ver fassertz belde Par⸗ teien im Interesse Deutschlands hätten handeln follen und ferner handeln sollten. Auf der inneren Umschlaaseite findet sich ein Verzeichniß vieler Künstler und Gelehrten, die am „Lotsen“ mitarbeiten werden. Außer⸗ dem werden aus der Menge der während der nächsten Wochen im Lotsen“ erscheinenden Arbeiten einige vielversprechende hervorgehoben: Detlev von Liliencron bringt einen neuen Poggfredkantus, Professor Adol! Wagner einen Aufsatz über „Industriestaat und weltwirth— schaftliche Entwickelung“, Professor Schneegans über „die gegen⸗ wärtige Stimmung des Reichslandes“, Gustax Schlefler über „die Griffelkunst in Hamburg um die Jahrhundert wende“. Profe ssor Adler wird sich über „Bismarck als Kolonial politiker C. F. Morawe über „Darmstädter Kulturpläne“ vernehmen lassen. Bildende Künstler, wie Peter Behrens, Momme Nissen, Dermann Obrist und Paul Schultze. Naumburg, werden neben den Dichtern Otto Ernst, Gustay Falke, Ilse Frapan, Wilhelm Holzamer, Peter Rosegger, Hugo Salus, Wilhelm von Scholz und Paul

Wertheimer zu Worte kommen.

Der Kunstwart. Rundschau über Dichtung, Theater, Musik und bildende Künste. Herausgeber: Ferdinand Avenarius. Verlag von Georg D. W. Callwey in München. Abonnementspreis Pierteljährlich (6 Hefte) 3 4 Am 1. Oktober hat dieses vornehme Organ allseitiger künstlerischer Kulturbestrebungen seinen 14. Jahrgang begonnen, in welchem, wie der Verlag mittheilt, die Zeitschrift ihr Programm, nicht nur über Kunst zu reden, sondern durch ausgewählte Proben aus Dichtung, Musik, bildender und angewandter Kunst auch Gutes zu zeigen, noch besser als bisher zu erfüllen suchen wird. Aus dem reichen und vielseitigen Inhalt des ersten Heftes heben wir die folgenden Beiträge hervor: „Deutsch und französisch' vom Herausgeber; Die lyrische Frage! von Adolf Bartels; ‚Musikfeste von Richard Batka; „Hugo Wolf's Spanisches Liederbuch! von K. Grunsty; „Kultur⸗ arbeiten! von Paul Schultze Naumburg. Lose Blätter: Gedichte über Ehe“ von Ferdinand Avenarius. Rundschau: Konsequenz und feste Führung; Ein Gotisched⸗Denkmal; „Grete Baldauf, die neue Volke dichterin!; Wie's gemacht wird: Hermann Heiberg; Von den Berliner Theatern: Zensur, Ibsen's Bund der Jugend“, Sezessionsbühne; Münchener Theater: Dreyer'z Liebeg⸗ träume“; Der Chorgesang im evangelischen Gottes dienste; Zwischen Bayreuth und München; „Friedrich Wieck von V. Joß; Gott und Mensch in der Kunst; Vom „langweiligen, lehmbraungraugrũnen Spatze“; Zweckmäßige Blumentische; Zum Ende des Pan“. Als Notenbeilage: In dem Schatten meiner Locken aus Hugo Wolz Spanischem Liederbuch; als Binderbeilagen: Max Klinger, Prometheus“ und Gigantenkampf. aus der „Brahms. Phantasien; Vom guten und schlechten Bauen, Abb. 1—6; als Textbilder: zwei Blumentische von O. Schwindrazheim.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Zu dem am 11. und 12. d. M. in den Räumen des Instituts für Gährungsgewerbe in Berlin vom Verein Versuchs. und Lebr⸗ anstalt für Brauerei“ unter Mitwirkung der Deutschen Landwirtbschafts. Gesellschaft veranstalteten Preisbewerb für Gerste und Brau⸗ weizen, welcher durch ein aus 12 Vertretern der Wissenschaft, des Handels, der Brauerei und Malzerei sowte der Landwirthschaft gebildetes Preisgericht mit Herrn Professor von Eckenbrecher an der Spitze ge— leitet wurde, waren im Ganzen 165 Muster von Smmergerste, 14 von Wintergerste und 15 von Brauweizen eingesandt. Es gelangten int⸗ gesammt 13 erste Preise von je 1090 6, 19 zweite Preise von je 0 S6, 20 dritte Preise von je 30 4 und 32 Anerkennungen zur Vertheilung. Die Zuerkennung der Preise erfolgte ohne Kennt⸗ niß der Namen der Aussteller für jedes in Betracht kommende Anbaugebiet gesondert. Zugelassen waren nur ganze Zentnermuster von den Preisbewerbern in diesem Jahre selbst gebauter Gersten und Weizen. Die mit ersten Preisen ausgezeichneten Gersten konkurrierten außerdem untereinander um den Siegerpreis, welcher in einer vom preußischen Landwirthschafts - Ministerium gestifteten silbernen Staatsmedaille beftand. Dieselbe fiel dem Besitzer des Dominiums Ludwiggdorf bei Leutmannsdorf in Schlesten, Herrn Dr. von Webeky zu, der bereits im Vorjahre den Siegerpreis für seine Gerste davongetragen batte. Eine besonders hohe Anjahl von Preisen 5a erste, 5 jweite, 7 dritte Preise und 16 Anerkennungen errang die mit 46 Mustern betheiligte Provinz Sachsen. Je ein J. II. und III. Preis und 3 Anerkennungen entfielen auf die vor⸗ geführten Brauweizenmuster.

Anbauflächen der Zuckerrüben im Jahre 1900

in Desterreich.

Das österreichische Ackerbau. Ministerlum bat, wie allsährlich leit dem Jahre 1893, so auch in diesem Sommer eine proviforische Er⸗ hebung der dem Zuckerrübenbau im Jahre 1900 gewidmeten Flächen veranlaßt, deren Ergebniß in Nachstehendem mitgetbeilt wird. Nach dem Resultat dieser Erhebung beträgt im Jabre 1900 die gesammte, mit Zuckerrüben bebaute Fläche 239 967 ha, hiervon entfallen auf Böhmen 159 600 ha oder G62. 8oso, auf Mähren 73 315 ha oder 31 4 0, auf Niederosterreich 791 ha oder 3.2 06, auf Galisien 3159 ha

oder 1,B3 0/0 und auf Schlesien 3002 ha oder 1300.

Gegenüber dem definitiven Erbebunggresultat des Jahres 1899 (243 392 ha) weist das Jabr 1900 bet der Anbaufläche eine Gesammt. berminderung von 3525 ha oder von 1,4 d auf. Im Vergleich um Tiefstande des Jabres 1895 (206 585 ha) ist das diessäbrige Areal um 33 382 ha größer, gegen den böchsten Stand des Jahres 1894 (286 353 ha) aber um 46 486 ha geringer.

Im Vergleich zum Vorjabre bat sich die Tendenz zur Gin—

schränkung des Zäckerruübendaues fast allgemein geitend 6 und iwar ist die Reduktion der Fläche relatid am staͤrksten in Schl.