1900 / 250 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Oct 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Die im Reichs⸗Cisenbahnamt aufgestellte Uebersicht der Betriebs-Ergebnisse deutscher Eisenbahn en im Monat September 1900 ergiebt für 69 Bahnen, die schon im Sep— tember 1899 im Betriebe waren, Folgendes:

Gesammtlänge: 43 506,45 km.

im gegen auf gegen Ganzen das Vorjahr 1 km das Vorjahr

1 16 6 e 0

für alle Bahnen im September 1900

aus dem Per sonenverkehre 49296091 5339 041 aus dem Güter⸗ . . verkehre . . 101082542 43456471 3304 36 4 1357

für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1. April —31. März in der Zeit vom 1. April bis Ende September 1900 aus dem Per⸗ . . ; sonenverkehre 255277774 22133236 705604 499 4 7,52 aus dem Güter⸗ ö. J verkehre .. 505823898 4350358161 137184 725 4 558 für die Bahnen mit dem Rechnungsjahre 1 Januar 31. Dezember in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September 1900 aus dem Per—⸗ . . . . sonenverkehre bon 46047 2 741 498 9782 4 27844 2493 aus dem Güter⸗ verkehre . 108524848 45 596 925 17 1344 597 4 3561 Eröffnet wurden: am 1. September Wieren Wittingen 2001 km (Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Magdeburg), am 3. September Odenheim Hilsbach 11,20 kin (badische Lokaleisenbahn⸗Gesellschaft), am 15. September Goldap—Gr.⸗Rominten 12,87 km (Bezirk der Königlichen Eisenbahn⸗Direktion Königsberg i. Pr.).

Einnahme

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Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich preußische Präsident und Landes-Direktor des Fürstenthums Waldeck und Pyrmont von Saldern ist in Berlin eingetroffen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Jagd“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Cotzhausen, gestern in Harwich eingetroffen und beabsichtigt, am 21. Oktober von dort in das Fischereigebiet zu gehen.

S. M. Schiffe „Kurfürst Friedrich Wilhelm“, „Weißenburg?, „Wörth“ und „Hela“ Dinisionschef: Kontre⸗Admiral Geißler, sind gestern von Taku nach Tsingtau in See gegangen. 9

S. M. S. „Brandenburg“, Kommandant: Kapitän zur See Rosendahl, ist heute in Tsingtau eingetroffen und beabsichtigt, am 21. Oktober von dort nach Wusung in See zu gehen. . . .

S. M. S. „Geier“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Peters, ist gestern in Tschifu angekommen und heute von dort nach Tsingtau in See gegangen.

Cronberg, 18. Oktober. Das Befinden Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin Friedrich war, wie „W. T. B.“ meldet, gestern ein gutes.

Homburg v. d. Höhe, 18. Oktober. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Heinrich sind, wie „W. T. B.“ berichtet, heute Vormittag, und der Fürst zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst gestern Nachmittag von hier abgereist.

Sachsen.

Seine Majestät der König hat, wie „W. T. B.“ meldet, gestern den größten Theil des Tages außerhalb des Bettes zugebracht und in der vergangenen Nacht recht gut geschlafen; die Kräfte haben sich sichtlich gehoben.

Oesterreich⸗Ungarn.

Die „Politische Korrespondenz“ setzt die Veröffentlichung des Berichts des österreichisch⸗ungarischen Geschäftsträgers in Peking Br. von Rosthorn fort. Bemerkenswerth ist die Mittheilung, daß die Kaiserin-Wittwe in Peking dem General Tungfuhsiang Vollmacht gegeben habe, gegen die Fremden ohne Rücksicht vorzugehen.

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In der gestrigen Sitzung des Fina nzausschusse 8 des ungarischen Unterhauses erwiderte, wie, W. T. B. berichtet, der Minister⸗Präsißent von Szell auf eine Anfrage des oppo sitionellen Abgeordneten Komjathy, betreff'nd China: die österreichisch⸗ungarische Monarchie habe in China Interessen und habe sich nicht von der Aktion der Mächte ausschließen können. Hinsichtlich des Maßes der Theilnahme an der Aktion habe der Minister des Auswärtigen den richtigen Mittelweg eingeschlagen. Auf eine Anfrage des Abg. Komjathy wegen der Rüge an den Erzbischof Stadler er— klärte der Minister⸗Präsident, jener an den Erzbischof gerichtete Brief sei eine eigenste Kundgebung des Königs gewesen; der⸗ selbe habe keiner Gegenzeichnung bedurft. Die Veröffentlichung ei von politischen Gesichtspunkten aus erfolgt, für welche och der gemeinsame Finanz-Minister Baron von Källay als auch er selbst die Verantwortung übernehme.

Frankreich.

Wie „W. T. B.“ melyet, verlautet in Paris, der Minister des Auswärtigen Delcassé habe eine neue Note an die Mächte gerichtet, in welcher er sie von der einstimmigen Annahme seiner ersten Note in Kennt niß setze und sie ersuche, das Programm der in der ersten Note enthalienen Bedingungen zu verwirklichen. Dem Vernehmen nach schlage Delcasss in der zweiten Note vor, jede Macht, welche sich die in Frage stehenden Be⸗ dingungen zu eigen mache, möge sie zur Kenntniß Chinas bringen, um die Wiederherstellung der Ordnung daselbst zu beschleunigen. Jede Regierung möge ihren Vertreter in Peking

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beauftragen, die festgesetzen Bedingungen der durch Li⸗ Hung⸗-Tschang vertretenen Regierung zur Kenntniß zu bringen. Mehrere Mächte hätten sich zu dieser zweiten Note zustimmend geäußert; weitere Zustimmungserklärungen würden demnächst erwartet.

Spanien.

Wie „W. T. B.“ aus Madrid erfährt, hat die Königin⸗ Regentin gestern die Ernennung des Generals Linares zum Kriegs⸗Minister und die d' Azecarraga's zum Präsidenten des Senats unterzeichnet.

Niederlande. Die Königin und der Herzog Heinrich zu Mecklen⸗ burg werden, wie „W. T. B.“ mel pet, morgen auf einen Tag nach dem Haag kommen.

Rumänien.

Die Deputirten kammer nahm, dem „W. T. B.“ zu⸗ folge, gestern die Vorlage, betreffend die Abänderung der Steuer für alkoholhaltige Getränke, in erster Lesung mit 70 gegen 12 Stimmen an und begann die Berathung der vom Senate bereits angenommenen Vorlage, betreffend die Salinen.

Wie die „Agence Roumaine“ meldet, wird das Schwurgericht am 12. November zusammentreten, um das Uctheil über die von Bulgaren begangenen Morde zu sprechen.

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Bulgarien.

Aus Sofia wird dem „W. T. B.“ berichtet, daß durch einen gestern erschienenen Ukas der über mehrere Bezirke wegen Ruhestörungen anläßlich der Zehnt⸗Erhebung verhängte Be⸗ lagerungszustand aufgehoben worden sei. Durch einen weiteren Ukas sei die Einberufung der Sobranje auf den 31. Oktober angeordnet worden.

Schweden und Norwegen. Das Befinden des Königs war, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern unverändert.

Amerika.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Washington, der amerikanische Gesandte in Peking Conger habe tele— graphisch eine Jnhaltsangabe gewisser Vorschläge mitgetheilt, welche durch Li⸗Hung-Tschang im Namen der chinesischen Regierung den Mächten unterbreitet worden seien, um als Grundlage für die Friedensverhandlungen zu dienen. Das Telegramm Conger's sei bisher nicht veröffentlicht worden. Der Staatssekretär Hay habe gestern nach einer einstündigen Besprechung mit dem Präsidenten MeKinley eine lange Unterredung mit dem chinesischen Gesandien Wu⸗ting-fang gehabt.

Dem „New York Herald“ wird aus Rio de Janeiro gemeldet, ein Italiener, Namens Angelo Manetti, bekannt als Freund der Mörber des Peäsidenten Carnot und des Königs Humbert, sei verhaftet worden unter der An⸗ schuldigung, an einem Komplott zur Ermordung des Präsi⸗ denten der Republik Brasilien betheiligt zu sein.

Asien. Der General⸗Feldmarschall Graf von Waldersee ist, wie dem „Reuter'schen Bureau“ gemeldet wird, am 17. d. M. in Peking eingetroffen und mit allen militärischen Ehren empfangen worden. Eine internationale Begleitmannschaft ge— leitete den Grafen von Walderser nach dem Palast der Kaiserin Wittwe.

Wie die „Agence. Havas“ melder, ist der französische General Voyron gestern in Peking angekommen und hat die Fahnen der französischen Truppen in den Kaiserlichen Palast bringen lassen. Der General Voyron wird bis auf weiteres in Peking verbleiben.

Aus Peking vom gestrigen Tage berichtet die „Agence Havas“: Li-⸗Hung-Tschang und der Prinz Tsching hätten dem diplomatischen Korps eine Note überreicht, in welcher es heiße, es sei Zeit, mit den Friedensunterhand⸗ lungen zu beginnen. Mejenigen Persönlichkeiten, welche Mitschuldige der oxer seien, würden nach den chinesischen Gesetzen bgeurtheilt und bestraft werden. Li⸗Hung-Tschang und der Prinz Tsching erklärten sich in ihrer Eigenschaft als Bevollmächtigte bereit, über den Frieden zu verhandeln und im Prinzip eine Entschädigung für die Zerstörung der Gesandtschaften zuzugestehen. Die Höhe des Schadens solle durch Delegirte ermittelt werden. Die europäischen Mächte könnten neue Handelsvortheile erhalten, oder man könne die alten Verträge abändern. Aber die Wünsche gingen auseinander, und jede Macht müsse die ihrigen genau formulieren. Schließlich verlangten Li⸗Hung⸗Tschang und der Prinz Tsching die sofortige Einstellung der Feind⸗ seligkeiten und eine Zusammenkunft im Tsung⸗li⸗hamen für den 21. Oktober. In seiner Antwort auf diese Noie habe der französische Gesandte Pich on festgestellt, daß China zugestehe, das Völkerrecht verletzt zu haben, und daß es die Ver⸗ antwortung, die es auf sich geladen habe, der gerichtlichen Ab⸗ urtheilung zuweise. Er verlange daher eine exemplarische Be⸗ strafung der Hauptschuldigen, des Prinzen Tuan, Tschuang's, Kangji's und Tungfuͤsian's, und erkläre, solange deren Köpfe nicht gefallen seien, könnten die Feindseligkeiten nicht ein⸗ gestellt werden.

Nach einer Meldung der „Times“ aus Peking vom 17. d. M. enthält die Note, welche Li⸗Hung⸗Tschang und der Prinz Tschind den fremden Gesandten zustellten, auch den Ausdruck des Bedauerns Chinas über die Vorgänge der jüngsten Zeit und das Versprechen, daß dieselben sich nie wieberholen sollten. Nach Annahme der allgemeinen Grund⸗ lagen der Unterhandlungen solle dem Tsung⸗liamen gestattet werden, seine Thätigkeit wieder aufzunehmen, und nach Er⸗ ledigung der die Entschädigungsfrage beireffenden Punkte sollten die Truppen der Mächte zurückgezogen werden.

Wie der „Agence Havas“ ferner in einer aus Tientsin vom gestrigen Tage datierten Depesche gemeldet wird, sagte Li⸗Hung⸗Tschang bei Besuchen, welche er den fremden Ge⸗ sandten abstattete, er habe in einem nach St. Petersburg gerichteten Telegramm die Rückkehr des russischen Gesandten von Giers nach Peking erbeten, und fügte hinzu, daß der Kaiser, beide Kaiserinnen und die ganze Familie des Prinzen King sich in Singanfu befänden, sowie daß die Abwesenheit des Kaiserlichen Hofes die Friedensverhandlungen verzögern werde. Li⸗Hung-Tschang zeigte lebhafies Bedauern über den Vor⸗

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marsch nach Paoting⸗fu.

Nach einer weiteren Depesche der „Times“ sollen j chinesischen Kreise in Peking durch die Nachricht h Ausbruch des gegen die Dynastie gerichteten Auftuhrz 9 Canton sehr beunruhigt sein. e

Die Pekinger Kolonne der Expedition nach kö. tin g-fu traf, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, n, 16. d. M., ohne Widerstand zu finden, an einem zu! 6 Meilen suͤdlich von Tso⸗tschou ein. Auf den Wällen na Stadt seien die Köpfe von 14 Boxern gesehen worden. .

Wie der „Agence Havas“ aus Peking vom gestrigen Tage gemeldet wird, bestätigt es sich, daß die französischen Truppen am 15. Oktober Paoting⸗fu genommen hahen

Aus Schanghai vom 18. d. M. wird den Londoner Blättern gemeldet: Eine chinesische amtliche Depesche aus Paoting⸗fu vom 15. d. M. besage, daß an diesem Tage mehrer Hundert Mann französischer Kavallerie unter einem franzsischen General angekommen seien; dieser habe in einer Besprechunj mit dem Schatzmeister der Provinz erklärt, er wolle an den vier Ecken der Stadt die französische Flagge hissen lassen. Der Schah⸗ meister habe sich dem widersetzt, falls nicht zugleich die Drachen,

flagge gehißt werde. Die französische Truppe habe darauf die Uh.

sicht kundgethan, in die Stadt einzurücken, der Schatzmeiste r habe aber darauf hingewiesen, daß dies der vorher getroffenen Abmachung zuwider sei. Damit sei die Sache erledigt gewesen Bei. Abgang der Depesche habe man stündlich die Ankunft britischer und deutscher Truppen erwartet.

Das deutsche Truppentransportschiff „Palatia“ ist, we W. T. B.“ meldet, gestern in Taku angekommen.

Der „Standard“ meldet aus Schanghai vom 17. Ok

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tober: Ein chinesischer Beamter, der am leßten Montag aus Schansi in Schanghai eingetroffen a bestãtige die Meldung, daß die Kaiserin-Wittwe von dem Prinzen Tuan terrorisiert werde. Der Beamte habe ferner gesagt, es sei der ernste Verdacht vorhanden, daß der präsumtive Thronfolger Putschun, der Sohn des Prinzen Tuan, tobt sei. Es gehe ferner das Gerücht, daß Li⸗Hung-Tschang wieder degradiert worden sei wegen der Uebergabe von Paoting⸗fu.

Die Londoner Blätter berichten aus Schanghai, daß nach Berichten aus Hankau der Vize⸗König von Hupe, Tschang⸗tschi⸗tung, den Befehl erhalten habe, seinen Posten zu verlassen und nach Singanfu zu kommen. Diese Nach— richt sei offiziell zwar nicht bestätigt, aber von den Konsuln werde derselben eine ernste Bedeutung beigelegt.

Nach einer Depesche der „Times“ aus Schanghai von 17. d. M. seien die Schwierigkeiten, welche vor kurzem der von den Schanghaier Behörden beabsichtigten Reisausfuhr nach Norden hereitet worden waren, nunmehr behoben, doch fürchte man, daß es wegen der mit der Umladung vor Taku verbundenen Schwierigkeiten jetzt zu spät sei, genügend Reis nach Norden zu schaff en, um einer Hungersnoth vorzubeugen. Die Thatsache, daß der Tributreis regelmäßig den Yang'tse— kiang aufwärts verschifft werde, beweise neben anderem, daß die Vize-Könige die Kaiserin noch unterstützen.

Demselben Blatt wird weiter berichtet, der Taotai von Schanghai habe die auswärtigen Konsuln ersucht, mehr als hundert Chinesen, die in der europäischen Ansiedelung wohnten, unter der Anklage der Verschwörung verhaften; lassen. Unter diesen befänden sich bekannte Persönlichkei deren einziges Verbrechen anscheinend sei, daß sie fortgeschr nen Ideen huldigten. Das Vorgehen des Taotai beweise den wachsenden Einfluß der fremdenfeindlichen Partei.

Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Schanghai vom 18. d. M., zwei chinesische Banken seien infolge der Un— ruhen im Norden in Bankerott gerathen. Ihre Verbindlich keiten betrügen eine Million Taels. Andere Banken be— fänden sich in Zahlungsschwierigkeiten. Wie gemeldet werde habe der Leiter einer chinesischen Bank Selbstmord verübt. Ausländische Kaufleute hätten keinen Schaden gelitten. G sei befürchtet worden, daß die Versteigerungen der Stückgüter unter der Lage leiden würden, doch seien die gestern vorge— nommenen Verkäufe befriedigend gewesen.

Dasselbe Bureau berichtet ferner, Privatmeldungen aus Nanking zufolge seien von den 2500 Mann Teuppen, welche der General Lin von jenem Ort fortgenommen habe, damit sie als Wache des Kaisers in Kiangsu dienten, 1500, nachdem

sie den Yangtse überschritten hätten, desertiert. Eine Truppenabtheilung von 2500 Mann habe zu demselben Zwe Kwangtung verlassen, aber auch von diesen seien viele desertiert. Aus Canton vom 17. d. M. wird gemeldet, daß die Aufständischen unter Sunjatsen am letzten Montag di Stadt Mutschau am Osiflusse eingenommen hätten. Der Abmiral Ho habe mit der Hauptimacht Samtschun am 17. d. M. verlassen, um die Aäafständischen zu verfolgen, und

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250 Mann Truppen zum Schutze Samischuns zurückgelassen Unter den Europäern in Canton herrsche Entrüstung über die Entweihung der Gräher vr Europäern durch chinesische Truppen. Der britische Konsu sei im Begriff, Schritte zur Bestrafung der Schuldigen zu thun. Gegen die Christen gerichtete Unruhen, welche einige Tage angehalten, hätten wieder aufgehört. Wie es heihe, seien die chinesischen Beamten zur Bezahlung einer Eatschän gung für die Zerstörung christlicher Kapellen bereit. . Die „Times“ meldet aus Hongkong vom 13 d. M es werde vermuthet, daß die Anwesenheit französischer Ka nonenboote die Behörden in Scheklung bewogen habe, Ratenzahlungen für die Verluste zu leisten, welche die römisch-katholischen chinesischen Christen erlitten hätten. Die Rebellen in Huitschau am Ostfluß hätten ein Manifest veröffentlicht, in welchem sie P kannt gäben, ihr polilisches Ziel sei die Beseitigung der Unterdrückung. Es heiße, daß Kangjuwei Unruhen an— gestiftet habe. Das Land unmiltelbar an der nördlichen Grenj sei ruhig. . Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg g meld wird, heißt es in dem gestern veröffentlichten Berichte dee russischen Generalstabs: J Nach Berichten über die Operationen von Taku längk . Meeres gegen Schan-hai⸗Kwean dalte die Truppinabthtilung be Generale Zerpitzk t Die reparierte Cisenbahnhrücke über den Lian, flaß, welche eine halbe Werst lang ist, besetzt. In der Stidt Laans, tscho! wurden die Rässen von der Hevösktrung freundlich empfan!!, Die Dfff ere erfuhren, daß noch am Tije vor der Ankunft rer Ruß dreh chinesische Bataillone in der Stadt gewesen seien, welche sich bon . Stadt tausend Ljan Saber hätten bejahlen lassen und dann abm zisch seien. Am gleichen Tag: feien die russischen Truppen bei der ta n Anschan angelangt. Der 30. September sei Rasttag gewesen. 1. Okiober habe sodann der Vormarsch auf Schanbai⸗Kwan besen Die Gisenbahn sei von Tinschan bis Anschan hinlänglich ue lhcsn worden. Zum Schatz der Bahnlinie, der Bcpots, der Werkstätten,

le borrãt he und der Kohlenaruben selen an den wichligen Punkten

r nlsonen zurückgelassen worden. Ueber die Bewegungen der alen des Generalleutnants Subbotitsch gegen Mukden

Das Detache ment habe das Bivouac bei Ligo— n am 2. September verlafsen. Der Feind sei in Unordnung,

r len und Infanterie durch cinander, geflohen, babe Dörfer ge⸗ Die Chinesen hätten sich in drei

e hin ngen zurückgezogen; eine bedeutende Abtheilung habe sich nach

, i, e weiter;

inder und sie in Brand gesteckt.

esten bewezt, ein zweiter Trupp nach Osten, die Hauptkolonne aber

PNMulden. Am 1. Oktober haͤtten die Russen ibren f Fanta nach Mukden wieder aufgenommen. Weg sei frei vom Feinde gewesen.

Hitschasten, welche die Russemn afsterten, selen in ihre Wobnungen ickzekehrt. Sie hätten viel von Plünderungen und Räubereien der

chinesischen Soldaten erzählt, vor denen sich die Bevölkerung schließ-⸗

ich versteckt habe. Am Abend des 1. Oktober sei die russische Vorhut,

breß Regimenter mit Artillerie, in dem Orte Haitassu, 12 Werst pon Mukden, angekommen und habe dort ein Bivouac bezogen. Dort

sei dem General Subbotitsch von Händlern und christlichen Gin: geborenen auß Mukben eine Bittschrift in englischer Sprache zugestellt worden, in welcher 1m baldige Einnahme der Stadt gebeten worden sei. Aus den Gesprächen mit den Bewohnern von Baitassu habe sich ergehen, daß in Mukden Unorknung und Will kür herrsche, nachdem die Be⸗ hörden die Stadt verlasssn und die Soldaten zu plünhern begonnen hätten. Eine fliegende Kolonne unter dem Obersten Mitschen ko, h'st hend aus einer Sotnie trans baikalischer Kosaken, einer Batterie aus Freiwilligen, sei gebildet und unter der Führung des Oberstn Artamon ow gegen Mulden ausgeschickt worden, um zu rekognoszieren. Um. 4 Uhr früh habe sie die brennende Stadt eingenommen, wobei die ersten Russen, die Kofaken, mit unregel⸗ mäßigem Gewehrfeuer empfangen warden seien. Die Chinesen hätten sich unter schwachem Feuer in dite Straßen der Stadt zurückgezogen,

aber die Stadtthore durch unterirdische Minen in die Luft gesprengt, obe vier Kosaken Brandwunden erlitten hätten. Während der walteren Verfelgung der Chinesen seten noch mehrere Minen gesprengt worten ohne aber unter den rufsischen Truppen irgend welchen Schaden anzurichten. Der Katserpalast und die Thore der inneren Stadt seien alsbald besetzt worden. Gleich darauf seien die bei Baitassu hlöonaklerenden Truppen herangekommen, hätten den breiten und reißenden Juen ho durchwatet un seien noch während der Nacht in die Stadt eingedrungen. Am 2. Oktober 9 Uhr früh sei dann der General Subbotitsch an der Spitze der Avantgarde in Mukden ein— gesogen, durch die Start marschiert und habe in dem nördlichen Stadt- sheile bivouakiert. Gegen Mittag habe sich das Gros der Russen am nördlichen Ufer des JYJaen ho gesammelt und H Werst von der Stadt entfernt von neuem ein Bivouak be— jo 'n. Die Stad, habe an mehreren Stellen gebrannt ie Häuser der Reichen, die Magazine, das Palaig des Dzian⸗Dziun und die Regietungsgebäude feien vollkom nen verwüstet gewesen. Der Kaiser⸗ Palast sei ebenfalls geplündert vorgefunden worden; es sei auch an—= sbeinend beabsichtigt gewesen, ihn in Brand zu stecken. Alle Häuser von Europäern und Christn seten zerstört gewesen. Das Feuer sei von den Mussen mit Hilfe der Ein— wohner gelöscht worden. Starke Patrouillen hätten die Stadt durchzogen, um sie von den chinesischen Soldaten gänzlich zu siubern. Zum Stadtkommandan ten sei der Odberft Dombrowski errannt worden, defsen Regiment die Garnison der Stadt bilden solle. Artilleristen und Sappeure hätten die Stadt nach Munitionsdtpots durchsucht. Es seien virle Geschütze vorgefunden worden, auch solche neuerer steme mit Geschossen, ferner Gewehre und eine Menge Patr Pulverfabrit fei als bald besetzt worden. Der Ge—

tand der Truppen sei aug rg ezeichnet. Während der ganzen

ei kein einziger Soldat zurückzeblieben.

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Afrika.

Der Präsident Krüger ist, einer Meldung des „Reuter⸗ schnn Bureaus“ zufolge, heute früh 5 Uhr in Lourengo Marques an Bord des niederländischen Kriegsschiffes „Gelder⸗ land“ gegangen.

i chungen des Kaiserlichen

Oktober hat folgenden Inhalt:

Volkskrankheiten. Zeitweilige

gegen Gelbfieber. Aus dem Ver

Se sundheitsverhältnisse in Böhmen,

. s. w. (Preußen.) Tuberkulose⸗Merkblatt.

Stralsund.) Heilpersonal. (Reg. Bez. Schleswig.) ̃ ürttem berg.) Diphtberieserum. (Mecklenburg⸗Schwerin. ) CGrypusche Augenkrankheit. (Kigautschou⸗Gebiet.) Ansteckende Krank⸗ helten Gang der Thierseuchen. Rindervest in Schanghai. Zeit⸗ weilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Preußen, Reg.⸗Bez. Koblenz, Desterreich.) Vermischtes (Deutsches Reich) Aerztliche und jabnäͤrztliche Prüfungen, 1898/99. (Sachsen.) Fleischbeschau, 1899 (Großbritannien, Birmingham) Gesundheitsstand, 1899. (Havanna.) Gesundheitsst and, August. (Brasilien, Sao Paulo.) Hevbllerungs zegunga, 189 Seschenkliste. Wochentabelle über die Sterbefälle in eutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. . größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in ut scher Großstähte Desgl. in deuts Stadt-, und Landbezirken Witterung Be sondere

Beilage: (Deutsches Reich) Gemeingefährliche Krankheiten.

2 28 Let

Statistik und Bolkswirthschaft.

Ofensetzer und der Lpz Ztg.“ zufolge, Nachdem die Gebhilfenforderungen bewilligt worden sind, ist mit geringen zie Arbeit überall weed aufgenommen worden. Anderer⸗ il haben aber die Töpfergehilfen eine neue Ausstandsbewegung begonnen, weil die Zwangsinnung den von den Arbeitgebern und Arbeit- nehmern gemeinsam gefübrten Arbeitsnachweig in einseitiger Weise auf— gelbst haben soll. Sie beschlossen da her, min dem gestrigen Tage die Arbeit durchweg ruhen zu lassen. Angefangene Stücke auf verglasten Bauten und auf Privatbauten sollten jedoch nech fertiggestellt, neue Stücke aber nicht angefangen werden. En In Triest haben, wie W. T B. meldet, gestern ungefähr 00 big 600 Mag azinarbeiter der Südbahn die Arbeit nieder⸗ gelegt; sie verlangen Abschaffung der Accordarbeit. Augklus Eendon berichtet das selbe Bureau, daß sich der Bund der j lader? infolge der Vermittelung der Londoner Handelt, in kehe Belegung dez Safe narhe iter. Ausstandes erg! 9h b. Bl) bereit erklärt har, einen Theil der streitigen Punkte e e lr geldunz der genannten Kammer zu unterbreiten und, sobald her gefallen, sofort die Arbeit wieder aufzunehmen; die anderen untte sollen durch den Spruch einer schiedsrichterlichen Kommission erledigt werden.

beendet betrachtet we nsichflick x . n , w hi sichtl h der „Ken sterfrage A Snahmen die A

Kunst und Wissenschaft.

. BVereini ung zur Srhbaltung deutscher Burgen ein. 6 im Laufe dieses Winters, wie schon im vorigen Jahre, anstal eibe von Vorträgen über deutsche Burgen zu wer. Mi. len. Die Vorträge fiaden am letzten Mittwoch eines jeden

natz in der Urania“ (Taubenstraße) statt und werden durch

Die Einwohner der

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zu richten.

nachdem er schon frühen es als erstrebengwerth bezeichnet, das gefetz⸗ liche Mindestmaß verkäuflicher Krebse auf 9 em herabzusetzen. Es

gängig durch Vorführung vorzüglicher Lichtbilder erläutert werden. Als erster Redner wird am 31. Oktober der Herausgeber des „Burgwarts‘, C. Krollm ann, Bilder deutscher Burgen am Rhein, insbesondere von der Marksburg, vorführen. Anfragen wegen Eintrittskarten zum Preise von 150 bezw. 1 M sind an die Direktlon der Urania“ (Taubenstraße) oder an den Vorsitzenden der Ver⸗ einigung zur Erhaltung deutscher Burgen, Geheimen Dber⸗Regierungs⸗ rath von Bremen (im Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten)

Land⸗ und Forstwirthschaft.

A. E. In der letzten Versammlung des Fischerei⸗Vereins für die Provinz Brandenburg, die am Dienstag in den Räumen dis Ständehauses, Matthälkirchstraße, stattfand, wurde Über einige besonders interefsante Fragen verhandelt. Zunächst gab eine vom Internationalen Fischeret⸗ Kongreß in Paris ange— nommene Resolution, wonach es zu empfehlen sei, die Minimal⸗ länge der jum Export gelangenden Krebse auf 10 em fest⸗ jusetzen, dem Verein Anlaß, sich gegen diesen Wunsch zu erklären

wurde geltend gemacht, daß die Majorität bei dem Pariser Be— schluß sich aus Vertretern von Ländern zusammengesetzt habe, die keine Krebsjucht besäßen, von den Krebse exportierenden Ländern seien nur Deutschland und Rußland, aber nicht das vor allem interessierte Schweden vertreten gewesen. Auch hätten falsche Vorstellungen von dem Wachzthum der Krebse, die in letzter Zeit unter dem Mantel der Wissenschaftlichkeit verbreitet worden, zu dem Beschlusse beigetragen. Zur Aufklärung über diesen letzteren Punkt müsse festgestellt werden, daß Krebse viel langsamer wüchsen, die Krebszucht also viel später rentabel werde, als man ge— meinhin annehme. Wenn der Krebz im Juni aus dem Ei schlüpft, ist er 9 bis 11 mm lang und erreicht bit zum Herbst die Länge von 2 cm. Von da ab nimmt er alljährlich um 18 em zu, anscheinend ohne Alteragrenze, bei dec daz Wachs thum aufhört. Es ist dem nach ganz irr⸗ thümlich, bei Krebsen von 13—14 em Länge nur ein Alter von vier Jahren und eine Höchstentwickelung mit 15 Jahren anzunehmen. Auch mit einer zweisen in Paris angenommenen Resolution bezüglich der Krebse kann sich der Verein nicht einverstanden erklären. Die selbe betrifft die Einführung einer mehrtägigen Quarantäne für Krebse, bevor sie zum Einsetzen in die Gewässer gelangen. Es soll auf diese Weise der Verbreitung der Krebspest ein Riegel vor— geschoben werden; doch besteht die Gefabr, daß gerade die Quarantäne betm Krebs, der ganz außerordentlich abhängig von der Erhaltung seiner natürlichen Lebensbedingungen ist, Krankheiten hervorrufen werde. Höchst interessant gestalteten sich die an Mittheilungen über das Ge— schlecht der Aale, welche von dem Regierungsrath Dr. Droescher gemacht wurden, sich goknüpfenden Erörterungen über die bis vor kurzem stristige Fortpflanzungsart des Aales. Nachdem die Behauptung, der Aal gebäre lebendige Junge, endgültig in das Reich der Fabel ver— wiesen und die angeblichen lebendigen Imnngen in allen Fällen als Srulwürmer ermittelt worden, hleiht zur Erklärung der Th

. . 4 .

25 em Länge aus Holstein (GEtder). Wismar, Stettin (Dammscher

sache, daß man noch niemals Aal⸗Laich gefunden und eine Fortpflanzung des Aales im süßen Wasser überhaupt nicht start⸗ findet, nur die Annahme übrig, daß der Aal eusschließlich im Meere laicht. Bekannt ist, daß alljährlich große Wanderzüge der jungen, 6— 7 em langen Aale aus dem Meere in die Flüsse stattfinden, von wo sie im geschlechtsreifen Zustande ins Meer zurückkehren. Diese Eigenthümlichkeit des Aales hat zur Folge, daß alle geschlossenen oder von der Montée nicht berührten Gewässer, in denen man Aale halten will, von Zeit zu Zeit immer neu mit jungen Fischen besetzt werden müssen. Nun ist es für den Fischzüchter aber von sehr großer Wichtigkeit, daß er bei Besetzung seiner Gewässer möglichst nur Weibchen verwende, denn nur diese erlangen ein bedeutendes Wachs— thum, während die Männchen kaem über 45 em , in seltensten Fällen bis 48 em lang werden. Es war deshalb naheliegend, die Frage aufzuwerfen, ob es nicht möglich sei, das Geschlecht der Aale mtt Sicherheit schon an den jungen Aalen festzustellen, die in 17 bis

See) u. s. f. geliefert werden, und von denen namentlich die Sendungen aus Holstein einen sehr großen Prozentsatz Männchen (bis 80, auch 85 /) enthalten. Diese Fr hat zu den eingehendften Untersuchungen gefübrt, deren Ergebniß daß alle äußeren Merk⸗ male spitzer Kopf, Größe der Augen, Farbe hinfällig sind, und daß sich bei Aalen der angegebenen auch dutch die anatomische Untersuchung das Geschlecht nicht nachweisen lasse. Ecst etwa an den 30 em langen Thieren ist die letztere Feststellung mit Sicherheit zu machen, und es scheint, daß eine Differenzierung des Geschlechts beim Aal überbaupt erst eintritt, wenn er ein Mindestmaß von 24 em er— reicht hat. Höchst merkwürdig aber ist eine bei diesen Untersuchungen ge— wonnene Thatsache, welche seit längerer Zeit schon aus dem Umstande des Häufigerwerdens der Weibchen in den Flüssen, je weiter landeinwärts vermuthet wurde, daß bei dieser Differenzierung und Entscheidung über das von dem Individuum anzunehmende Geschlecht die äußeren Lebensumstände wesentlich mitsprechen, welchen der Fisch in unserer Binnengewässern begegnet, und die, wie aus dem Kleinbleiben der Männchen bererorgebt, die letzteren wenige als die * iucht nicht so weit z en, wie ein esender Fischiücter. der aus seine Erfahrung richtete, daß er Männchen eingesetzt und Weibchen gefischt babe, denn hierbei können, hei der Schwierigkeit der Geschlechtsbestimmung auch bei entwickelleren Fischen, leicht Versehen unterg laufen sein; aber die Thatsache der Differenzierung des Geschlechts durch äußer Umstände ist an sich ein so interessantes biologisches Novum bei höheren Thiergeschlechtern, daß weiteren Feststellungen mit Spannung entgegengesehen werden kann. Bei Weichthieren, Seeigeln z. B., sind neuerdings ähnliche Beobachtungen mit Sicherheit gemacht worden namentlich mit Bezug auf Veränderung der äußeren Lebensumstände durch verschiedenen Saligehalt des Wassers, sodaß die Aehnlichkeit der beim Aal beobachteten Vorgänge zur weiteren Verfolgung dieser Unter⸗

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Die rumänische Ernte im Jahre 1900. (Nach dem Bericht des deutschen landwirthschaftlichen Sachverstindigen.) Nach der soeben veröffentlicktea diesjäbrigen rumänischen Ernte⸗— statistik beläuft sich der Gesammtertrag an Welzen auf 19 897 406 hl, an Roggen auf 2109 924 hl, Geiste 5 136 201 hl, Hafer 3 060 172 hl. Im Verhältniß zu den früheren Jahren ist das E gebniß sebr gering, wet allerdings jzum theil auf den Rückgang der Anbaufläche, zum größten Theil aber wiederum auf eine Mißernte zurück zuführen ist. Besonders Gerste und Hafer sind in manchen Gegenden nicht gerathen. Dahingegen hat Raps eine auszezeichnete Ernte ergeben Der Weizen ergab einen Durchschnitteertrag von 12,5 hl vom Hektar, gegenüber 13, hl im Durchschnitt der Jahre 1894 98. Die beste Weijenernte hat der Bezirk Tutowa, die schlechteste die kleine Walachei. Die Moldaubezirke haben überhaupt am besten abgeschnitten, fast alle haben einen Heftarertrag von über 20 hl Die kleine Walachei weist auch für Roggen den schlechtesten Stand auf mit 6 hl vom Hektar. In den Gegenden um Bukarest ist er am besten geblieben. Gerste und Hafer steben mit 11,7 bezw. 12 hl vom ektar hinter dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre zurück. Fast die älfte des Roggens wurde bei 11,4 hl Hektarertrag im Bezirk onstantza gebaut.

Die Aussichten der australischen Rohrzuckerindustrie.

(Nach dem Bericht des deutschen landwirthschaftlichen Sachverständigen in Sydney.)

Die Frage, ob der australische Markt die europäische Zuckerzufuhr auch in Zukunft nöthig haben werde, ist nicht zum wenigsten eine

dem landwirthschaftlichen Sachverständigen in Sydaey eln gehend untersucht sind. Die Aasprüch« des Robres an den Boden sind nicht allzu groß, dagegen sind die Temperatuiverbältniffe sehr wichtig. Durch sie wird der Rohranban auf Queensland und Neu, Süd Wales beschränkt, doch befindet sich letzteres jufolge häufiger Dürren und Nachtfröste und well hier weniger Schwarze für die Arbeit verwendet werden können, in verhältnißmäßiger ungünsttger Lage. Alles in allem kommt der Sachverständign zu den Schluß, daß für den europäischen Markt die australische Rohrzucker industrie eine größere Bedeutung nicht bar und die nähere Zukunft eine Aenderung darin kaum erwarten läßt. Selhst im Falle größeren Einfuhrbedarftz Australiens und weniger hoher Eingangszölle werden die anderen schon jetzt liefernden Rohrzuckerlaͤnder im Vortheil bleiben, ohne daß es unter günstigen Verhaältnissen ausgeschlossen wäre, daß Rübenzucker in größeren Mengen als bisher nach bier abgesetzt werden könnte. Bedenklicher könnte es werden, wenn Australien aber seinen Bedarf hi'aus Zucker herstellte; hierzu ist aber für den Rohrzucker keine Augsicht, es Fönnte indeß leicht anders werden, wenn die Rübenzuckerindustrie in startem Maß Eingang sände.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Gefandheitsstand und Gang der Volkzkrankheiten.

(Aus den „Verö ffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheittamts“, Nr. 42 vom 17. Oktober 1900.)

Pest.

Großbritannien. In der Zeit vom 27. September 4. Oktober ist in Glasgow nur noch eine neue Eckrankung an Pest zur Kenntniß des Gesundheitsheamten gekommen, und zwar bei einem im Belvedere⸗Hospital am 16 September geborenen Kinde, dessen Mutter pestkrank aufgenommen worden war; das Kind starb am 27. September. Ein zweiter Todesfall am 283. September betraf einen am 15. dess. M. an der Pest erkrankten 11 jährigen Knaben. Am 4 Oktober waren noch 2 kranheitsverdächtige Personen in ärzt. licher Heobachtung, außerdem standen 6 Ansteckungsverdächtige unter Beobachtung. In einem amtlichen Berichte des Gesundheitsbeamten von Glafgow an die Ortsbebörde wird auf die Schwierigkeit der Viagnose in vielen leichten Fällen hingewiesen, bei denen das Krank— heitsbild der Pest verwischt sei; bis zum 26. September waren nur 8 Falle schwer und 12 mittelschwer verlaufen.

Am 4. Ottober verstarb im Isolterungskrankenhause zu Cardiff ein Seemann, welcher auf einem britischen Dampfer von Rosario gekommen war, an der Pest. Die Leiche wurde verbrannt. Eine Weiterverbreitung der Krankheit ist angeblich nicht zu befürchten.

Britisch⸗Ostindien. In der am 14. September endenden Woche wurden in der Präsidentschaft Bombay 981 Erkrankungen (665 Todesfälle) an der Pest festgestellt gegenüber 862 (567) in der Woche vorher. Ungewöhnlich hohe Ges-mmtsterbeziffein wurden namentlich aus Puna (395 0só), Belgaum (205 060), Kurrachee (28 9) und Veraval (940,00) gemeldet, doch soll an letz: Orte die hohe Sterbeziffer durch Cholera bedingt sein.

In der Stadt Bom bay sind während der beiden ersten S

nberwochen 266 (101 4 165) neue Erkrankungen und 1240650 4 sodesfälle an der Pest vorgekommen. Lan. An Bord des n halte

deal n,

Das Schiff kam

. uarantäne, die Insektion hat muthmaßlich unterwegs in Honolulu stattgefunden.

Neu Süd Wales. In der Woche vom 18 bis 25 August wurde weder ein Todesfall noch eine neue Erkrankung an der Pest in Sydney festgestellt am Ende der Woche waren noch 3 Pestkranke in Behandlung. Von den insgesammt 303 Krankheitsfällen, welche bis dahin in Sydney vorgekommen waren, sind 103 tödlich ver— laufen, von den 10 an der Pest erkrankten Chinesen sind aber 8 gestorben. Isoltert wurden im Ganzen 1707 Personen, weil sie mit Pestkrankea in Berührung gekommen waren, von ihnen sind 7 an der Pest erkrankt.

ö Nach dem Berichte der Zentral. Gesundbeit« 25. August in der Kolonie 8 Erkrankungen Pest vorgekommen; letzterer wurde von den neuen Eikrankungen entfielen J] To wnspille auf Brisbane. 27. August befanden noch 28 Pestkranke in lung, und zwar 1 Townsville, 5 in 2 4 in Rockhampton. Während der folgenden, am 1. September denden Woche sollen nach einer vorläufigen Mittheilung nu zwnsville 3 Personen erkrankt und 2 gestorben sein.

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Cholera. Oftindien. In Kalkutta sind in der eptember 15 Personen an der Cholera gestorben.

26. August und in B September je 1 Todesfall, in . Erkrankunger

J Siptember 3 vom 2 bis 8.

in Matanzas vom 25. August bis in Sagua (auf Cuba) in Vera Cruz vom

6 Uodesfalle.

1n nd

2 Erkrankungen,

29 rf * . 20 Erkrantungen 1

Unterleibstyphus. Frandreich. In Havre, wo schon im Vorjahre us Todesfälle erheblich gestiegen war, sind

ilung des dortigen hbygienischen om Ende Juni bis Mitte September 748 Erkrankungen und züle an Umerleibeiwphus vorgekommen. Vie ungünstigen

stände, welche hiernach in jener Hafe

m theil mit einem Mangel an gu

stenden Trockenheit des diesjährigen

Ve 1

Pocken: Paris, Warschau je 7, Kalkutta 9 Todes fäll St. Petersburg 34, Warschau (Rrantkeahäuser) Rückfallfieber: St Petersburg 3 Erkrankungen; New York 4 Todesfälle; zb New Breslau 1 Erkrankung; berg 75, d Mos fkau, ; 1 32 Erkrankungen Mehr als ein Zehntel aller starb an Scharlach (Durtchschnitt aller deutschen 1886 95: 091 eο): in Beurthen, Bochum, Elbing, Essen krankunßen kamen zur Meldung in Beilin 46 in den Reg. Düsseldorf 134, Schleswig 94 in Hamburg 116 Cbhristiania, Edinburg j⸗ 24. Kopenhagen 42, London (K 313, New York 37, Paris 48, St. Petersburg 99, Wien 55; wurden Erkrankungen an Masern angezeigt im Reg Bey dorf l, in Hamburg 38, Budapeft 34, Edinburg 29 New Vork 38 St. Petersburg 7.3, Wien 109 desgl. an Diphtherie und Croup in Berlin 48, Hamburg 35, London (Frankenbäuser) 20, New Jork 106, Paris 31, St. Petersburg 88, Stockholm 36, Wien bd desgl. an Unterleibs typbus in Budayest 22, London (RKrankenhäuser) 68, New York 88, Parig 99, St. Peters durg 199, Warschau (Krankenhäuser) 22.

Frage nach der Einträglichkeit der Rohrzuckeranlagen, die deshalb von

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