1900 / 256 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 26 Oct 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Der Bevollmächtigte zum Bundesrth, Herzoglich sachsen— . Ulle gente von Helldorff ist von Berlin abgereist.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Gefion“, Kommandant: Fregatten⸗Kapitän Rollmann, heute von 1 Hongkong in See gegangen.

M. Torpedoboot „S 91 *, Kommandant: Oberleutnant zur See Püllen, ist heute in Hongkong angekommen und will am V. Oktober wieder in See gehen.

S. M S. „Wörth“, Kommandant: Kapitän zur See Borckenhagen, ist gestern in Taku eingetroffen und an dem⸗ selben Tage nach Tschifu in See gegangen. ;

S. M. S. „Tiger“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän von Mittelstädt, ist heute in Tschifu angekommen und beabsichtigt, am 29. Oktober nach Taku zu gehen.

Bayern.

Auf das in der gestrigen Nummer d. Bl mitgetheilte Hand— schreiben (nicht Telegramm“, wie „W. T. B.“ irrthümlich gemeldet hatte) Seiner Königlichen Hoheit des Prinz⸗

egenten hat der Fürst zu Hohenlohe⸗Schillingsfürst erwidert:

„Eure Königliche Hoheit bitte ich, meinen ehrfurchtsvollen Dank für die huldvollen Worte entgegennehmen zu wollen, die Gare König⸗ liche Hoheit aus Anlaß meines Rücktritts vom Amt des Reichs kanzlers an mich zu richten die Gnade gehabt haben. Ich bin glück lich, daß meine amtliche Thätigkeit Allerhöchstderen Zufriedenheit erworben hat und daß Gure Könkgliche Hoheit davon überzeugt sind, daß ich die Zugehörigkeit zum engeren Vaterlande nie verleugnet habe und, soweit es in meinen Kräften stand, die Rechte und Interessen Bayerns zu wahren bestrebt gewesen bin.“

Oesterreich⸗ Ungarn.

Zwischen der katholischen Volkspartei und den Christlich⸗Sozialen im deutschen Südtirol ist, wie dem „W. T. B.“ aus Wien gemeldet wird, ein Wahl⸗ kompromiß abgeschlossen worden, nach welchem jeder Partei e zwei Mandate zufallen sollen. Das Mandat des Freiherrn

i Pauli wurde den Christlich⸗Sozialen überlassen und dieser somit fallengelassen. Der Fürstbischof von Brixen soll dem Kompromiß seine Zustimmung ertheilt haben.

Die Parteileitung des verfassungstreuen Groß⸗— grundbesitzes von Tirol hat, den Wiener Blättern zufolge, bekannt gegeben: Zwischen den Delegirten der deutsch⸗ fortschrittlichen und der deutsch⸗konservativen Gruppe des Tiroler adeligen Großgrundbesitzes sei folgende Einigung erzielt worden: Bis Ende des Jahres 1910 würden beide Gruppen bei den Reichsraths⸗ und Landtags—⸗ wahlen gemeinsame Kandidatenlisten aufstellen. Die Ratifizierung dieses Kompromisses bleibe den Wählerversamm⸗ lungen beider Gruppen vorbehalten.

Nach einer Meldung des „Ungarischen Telegr.⸗Korresp. Bureaus“, hat die Munkzipalvertretung von Budapest am Mittwoch beschlossen, eine Petition an die Regierung zu übersenden, in welcher um die Errichtung eines selbständigen ungarischen Zollgebiets gebeten wird.

Frankreich.

Gestern Abend traf die Mission Foureau-Lamy auf dem Postdampfer „Ville de Pernambuco“ in Bordeaux ein. Ein Bataillon Infanterie erwies derselben die militärischen Ehrenbezeugungen. Ansprachen wurden, dem „W. T. B.“ zu⸗ folge, von dem Obersten Sylvestre im Namen des Praͤsi⸗ denten Loubet, von dem General Persin namens des Kriegs-Ministers und von dem Forschungsreisenden Brazza gehalten. Die Bevölkerung bereitete der Mission eine begeisterte Aufnahme.

Portugal.

Die Neuwahlen zur Deputirtenkammer sind, wie „W. T. B.“ meldet, für den 25. Januar 1901 anberaumt worden.

Niederlande.

Wie „W. T. B.“ aus dem Hagg erfährt, ist daselbst amtlich bekannt gegeben worden, daß die Königin und die Königin⸗Mutter sich am 1. November d. J. nach Lensahn (Schleswig⸗Holstein) begeben würden, wo Allerhöchstdieselben bei dem Großherzog von Oldenburg mit der Familie des Herzogs Heinrich zu Mecklenburg zusammentreffen würden. Halbamtlich werde bestätigt, daß die Vermählung der Königin in der zweiten Hälfte des Januar k. J. statt⸗ finden werde.

Die Regierung hat heute, wie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, den Kammern drei geheime und vertrauliche Depeschen unterbreitet, welche der Minister des Auswärtigen im Jahre 1899 durch Vermittelung des holländischen General⸗ Konsuls an den Präsidenten Krüger gesandt hat. In der ersten, vom 13. Mai 1899, theilte der Minister dem Präsidenten mit, daß Nachrichten aus verschiedenen Haupt⸗ städten ihn glauben ließen, daß eine gewaltsame Lösung in Afrika zu befürchten sei. Als treuer Freund rathe er dem Präsidenten Krüger, in dem wahrhaften Interesse der Republik sich so versöhnlich und maßvoll als möglich zu zeigen. Er fügte hinzu, aus sicherer Quelle wisse er, daß die deutsche Re—⸗ gierung diese Meinung durchaus theile. Der . erwiderte, daß er stets versöhnlich gewesen sei und den Krieg nicht wünsche, daß er aber die Unabhängigkeit der Republik nicht hinopfern könne. Er könne sehr wohl das Wahlrecht einräumen, aber er könne nicht dulden, daß die Engländer Uaterthanen der Königin von England blieben und nichts— destoweniger das Wahlrecht in der Republik erhielten. In der zweiten Depesche vom 4. August 1899 rieth der niederländische Minister des Aeußern dem Präsidenten im Interesse seineg Landes, den britischen Vorschlag der Einsetzung einer

ernationalen Kommission nicht rundweg , Der zräsident Krüger antwortete, es handle sich nicht um eine internationale, sondern um eine britisch⸗transvaalische ommission. Er werde England um nähere Mittheilungen über ie Bedeutung des Vorschlages ersuchen und denselben nicht gültig zurückweisen. Schließlich stellte der niederländische Minister in einer Depesche vom 15. August 1899 fest, daß die deutjche Regierung vollkommen die Meinung theile, daß es rathsam sei, den hritischen Vorschlag nicht zurückzuweisen, und bemerkte hazu, bie deutsche Regierung sei gleich ihm davon über⸗

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zeugt, daß jeder Schritt bei einer ber Großmächte in diesem sehr kritischen Augenblick ohne jedes Ergebniß und für die Republik sehr gefährlich sein würde.

ganz direkte Einmischung der Engländer in die inneren An⸗

gelegenheiten der Republik r h mia nn, n. abe, a Dekret zum Schutze der italienischen Missionare in

noch, daß er nicht die Absi appellieren.

Türkei.

Der General⸗Adjutant des Sultans, Baron von Brock⸗

dorff⸗Pascha ist, einer Meldung des W. T. B.“ zufolge, gestern in Konstantinopel gestorben.

Numänien. Wie dem „W. T. B.“ aus Bukare st berichtet wird, ist in dem amtlichen Blatt ein Königliches Dekret veröffentlicht

worden, durch welches das Schwurgericht für den 12. No⸗

vember n. St. zu einer außerordentlichen Session einberufen wird, um gegen die der Ermordung rumänischer Staats⸗ angehörigen beschuldigten Bulgaren das Urtheil zu fällen.

Amerika.

Wie der „Times“ aus New York gemeldet wird, hat der Kriegssekretär Root gestern in Canton (Ohio) eine Rede zur Präsid enten wahl gehalten, in welcher er die von Bryan erhobenen Anklagen gegen die Politik des Präsidenten Me Kinley besprochen und sie gegen Bryan zu kehren verstanden habe; namentlich habe er die Arbeiter darauf aufmerksam gemacht, daß Bryan's „Silberprogramm“ die Bedingungen, unter denen es ihnen jetzt gut . zerstören, die Löhne verringern, die Industrie einschränken und den Unternehmungsgeist lahmlegen werde.

Asien.

Der General⸗-Feldmarschall Graf von Waldersee und der deutsche Gesandte Dr. Mumm von Schwarzenstein besichtigten, wie W. T. B.“ aus Peking meldet, am Dienstag den ganzen Kaiserpalast. Die Besichtigung erfolgte in Be⸗ gleitung des Stabes des General⸗Feldmarschalls, des Gesandt⸗ schaftspersonals und unter Eskorte von zwei Kompagnien See soldaten.

Die deutschen Truppentransportschiffe „Roland“ und „Arcadia“ sind am 24.8. M in Schanghai eingetroffen. Die auf dem Dampfer „Krefeld“ nach Ost⸗Asien beförderten 9. Kompagnien des 1. und 2. Ostasiatischen Infanterie⸗ Regiments sind in Schanghai gelandet worden, wo sie die bisherige deutsche Garnison, die 1. und 3. Kompagnie des 1. Ostasiatsschen Infanterie⸗Regiments, ablösen.

Nach einer in Berlin eingetroffenen amtlichen Meldung aus Tsingtau fand am 23. d. M. im Gebiet von Kiaut⸗ schou ein Zusammenstoß zwischen deutschen Truppen und aufständischen Chinesen statt. Zwei südwestlich von Kaumi belegene, umwallte und energisch vertheidigte Dörfer wurden genommen. Das deutsche Detachement hatte keine Verluste, die Chinesen eine größere Anzahl von Todten und Verwundeten. Die deutschen Truppen kehrten nach einem zwölfstündigen Marsch und Gefecht in vorzüglicher Verfassung nach Kaumi zurück.

Der französische Gesandte in Peking Pichon hat, wie dem „W. T. B.“ aus Paris berichtet wird, in einem Telegramm aus Peking vom 22. Ottober gemeldet: Ich habe ein Schleimfieber glücklich überstanden, welches mir aber immer gestattete, mich bezüglich der in Frage stehenden Angelegenheit auf dem Laufenden zu halten. Nach Ansicht der Aerzte braucht man über meinen Zustand keine Besorgnisse mehr zu haben. Ich bespreche täglich die Geschäfte mit dem Gesandt⸗ schafts⸗Sekretär d'Anthouard und hoffe, sehr bald in der Lage zu sein, persönlich die Leitung der Gesandtschaft wieder zu übernehmen.

Von dem General Gaselee sind, wie das „Reuter'sche Bureau“ meldet, Depeschen in London eingegangen, von denen die erste, datiert vom 18. d. M. aus dem Lager bei Ngan-⸗su, lautet: „Ich gedenke morgen in Paoting-fu einzutreffen, wo die von Peking und Tientsin kommenden Truppen der Verbündeten zusammentreffen sollen. Widerstand wurde uns nicht geleistet, da die chinesischen Truppen sich zurück— gezogen hatten und wir auf Boxer nicht gestoßen sind. Der Gesundheitszustand der Truppen ist bei der Kolonne aus Peking vorzüglich. Von dem General Campbell habe ich über die Tientsiner Kolonne nichts gehört. Vorräthe an Getreide und sonstigen Nahrungsmitteln stehen uns gegen Bezahlung im Ueberfluß zu Gebote. Die Transportvberhältnisse sind gut.“ Die zweite, aus Paoting-fu vom 20. Oktober datierte Meldung lautet: „Die unter meinem Befehl stehende Streitmacht der Verbündeten traf gestern hier ein. Heute wurden an den Thoren der Stadt Wachen von britischen, deutschen, französischen und italienischen Truppen aufgestellt. Sämmtliche Generale der Expedition machten, begleitet von kleinen Truppenabtheilungen, einen Zug durch die Stadt. Darauf wurden die Quartiere der Occupationstruppen ver⸗ theilt. Ich werde die meisten beitischen Truppen im Lager halten und warte jetzt die Anordnungen des General⸗Feld⸗ marschalls Grafen von Waldersee bezüglich der weiteren Schritte ab. Die Einwohner sind zumeist in der Stadt ge⸗ blieben, und von Feindseligkeiten liegen keine Anzeichen vor. Vorräthe lassen sich hier beschaffen, sind aber keineswegs reichlich vorhanden.“ Eine Depesche des Generals Campbell melbet, daß er am 19. Oktober in der umwallten Stadt Kaojanghsien angekommen sei.

Aus Tientsin vom 24. d. M. erfährt das „Reuter 'sche Bureau“, daß eine aus Deutschen, Russen und Franzosen zusammengesetzte Expedition am 23 d. M. von dort abgegangen sei. Die Deutschen marschierten nach Hsiang⸗ ho, die Russen und Franzosen nach Pao-ti. Die Kolonne zähle insgesammt tausend Mann mit zwei Geschützen und Kavallerie. Diese Expedition sei nöthig ge⸗ worden, um die rechte Flanke der Verbindungslinie von Tientsin nach Peking zu schützen, da große Massen von Boxern, welche vor den aus Peitang und Lutai verdrängten chinesischen Truppen flüchteten, sich zwischen Hsiang⸗ho und Pao-ti, vierzig Meilen östlich von Peking, festgesetzt haben sollen. Der Admiral Alexejeff ist in Tientsin an⸗ gekommen.

Nach einem gestern in New York eingetroffenen Tele⸗ gramm aus Tientsin vom 24. d. M. ist dort, wie das „Reuter'sche Bureau“ herichtet, der General hinschang unter amerikanischer Eskorte auf der Reise nach Peking angelangt. Kaiserlich chinesische Truppen sollen, wie gemeldet werde, süblich von Tientsin gegen Boxer operieren, ohne daß ihnen seitens der Verbündeten Hindernisse in den Weg gelegt würden.

Der Präsident Krüger antwortete darauf, der britische Vorschlag würde die

Von dem französischen Kon sul in Tschifu ist in Paris eine Meldung vom 23. d. M. eingetroffen, wonach der Gouverneur von Schantung ein Telegramm erhalten habe, in welchem ihm amtlich das Ableben des Groß⸗Sekretärt Kang-⸗yi mitgetheilt worden sei. ;

Der französische Konsul in Hankau berichtet unter dem 23. d. M, daß auf seine Anregung ein Kaiserliches

Schensi erlassen worden sei. Die Beamten dieser Provinz würden für jede Ruhestörung verantwortlich gemacht und müßten die Soldaten, welche Gewaltthätigkeiten begingen, so⸗ fort hinrichten lassen. Die Zahl der ttalienischen Bischöfe Missionare und Ordensbrüder betrage ungefähr 60. ;

Die Londoner Blätter melden aus Schanghai, daß die Zollbehörden einen Plan für die Zahlung der Ent— schädigungen seitens Chinas an die Mächte ausgearbeitet hätten; danach sallten die Seezölle um 10 Proz. erhöht werden mit einem weiteren Zuschlag von 5 Proz., der an Stelle der Likinabgaben treten solle; auf diese Weise würden 50 Millionen Pfund Sterling aufgebracht werden können.

Der „Times“ wird aus Schanghai gemeldet, man sei

in dortigen gut unterrichteten Kreisen der Meinung, daß die

militärische Lage in der Hangtse⸗Gegend unhaltbar werde; Vorräthe, Waffen, Munition, Nahrungsmittel und Geld würden noch immer in großen Mengen vom Yangtse aus nach dem Kaiserlichen Hofe gebracht. Die chinesischen Truppen daselbst und im Norden von China würden unter dem Kom⸗

mando europäisch ausgebildeter Unteroffiziere eifrig einexerziert

und im Schießen geübt. Die Ernennung YJütschang's zum Gouverneur von Hupe sei eine offenbare Beleidigung der auswärtigen Mächte. Diese von fremdenfeindlichem Sinn zeugende Ernennung beweise, daß die Friedens verhandlungen in Peking lediglich zu dem Zweck geführt würden, Zeit zu gewinnen.

Die „China Association“ und die Presse in Schanghai habe die

hritische Regierung. wiederholt ohne Erfolg gewarnt, daß die Politit der Unthätigkeit äußerst gefährlich werde. Wenn diese Politik weiter verfolgt werde, so würden die Vize⸗Könige im

DHYangtsethale, welche nicht immer in abwartender Haltung ver—

bleiben könnten, sich bewogen fühlen, auf die Seite der Reaktionäre zu treten. Um der Lage gerecht zu werden, seien noch 10000 Mann nöthig.

Aus Hongkong vom 25. d. M liegen folgende Tele⸗ gramme des „Reuter'schen Bureaus“ vor:

Der dortige Gouverneur habe die Mittheilung erhalten, daß 400 Dorfbewohner aus der Nachbarschaft von Samtotschau im Distrikt von Kweischin die Rebellen in Pengkok angegriffen hätten. Die Angreifer hätten 200 Todte verloren. Der Verlust der Rebellen betrage 400 Mann. Später hätten die Rebellen zwei Dörfer größtentheils niedergebrannt. Eine Truppenabtheilung von 2000 Mann sei den Dorfbewohnern am 21. Oktober zu Hilfe gesandt worden und am 22. Oktober mit den Rebellen zusammen⸗ gestoßen. Ueber den Ausgang des Gefechts sei noch nichts bekannt.

Der Admiral Ho sei mit 2000 Mann nach Wongkong

zurückgekehrt, vorher habe er Schantschautin und Ma⸗ lautau in Brand gesteckt und 600 Mann in Pingschan , . Augenscheinlich beabsichtige er keinen weiteren Vor sioß, da die Rebellen sich aus seinem Amtsbereich zurück— gezogen hätten. Die Rebellen in der Nachbarschaft von Hungfa seien 3000 Mann stark. Nach Berichten aus Lintschau hätten die Boxer, nachdem sie in der Stadt ihre Plakate angeschlagen häiten, in der amerikanischen Mission Requisitionen vorgenommen, ohne jedoch dieselbe zu zerstören. Man nehme an, daß den Erhebungen am Ostfluß, am Nordfluß und in Kwangsi derselbe Plan zu Grunde liege, und daß sie den Sturz der Mandschu⸗Dynastie bezweckten. Allein die Meldungen seien so widersprechend, daß es schwer sei, der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Die Weiterentwickelung der Dinge werde mit lebhaftestem Interesse und großer Besorgniß verfolgt. Man glaube in Canton, die Erhebung am Ostflusse werde nicht leicht unter⸗ drückt werden, weil die chinesischen Behörden die Sache nicht ernst nähmen und nur 6 bis 700 Mann gegen die Rebellen ausgesandt hätten. Wie berichtet werde, solle der Stellvertreter des Mandarins von Kweischin entsandt worden sein, um die Rebellen zu zerstreuen, er sei aber gefangen ge⸗ nommen und enthauptet worden. Die Meldung werde in Canton geglaubt.

Nach Meldungen aus Wutschau sei die Reisernte in der ganzen Provinz Kwangsi mißrathen, und Räubereien sowie Plünderungen kämen an den verschiedensten Stellen der Provinz vor. Es werde sicherlich eine Hungersnoth ausbrechen.

Afrika.

Das britische Kriegsamt meldet, der Feldmarschall Lord Roberts hoffe, etwa am 15. November Süd⸗A Afrika verlassen zu können.

Aus Kapstadt berichtet das „Reuter'sche Bureau“, daß der General French gegen Heidelberg vorrücke und täglich Scharmützel zu bestehen habe. Der Oberst Hurst mit der Y'eomanry habe 35 Buren gefangen genommen und viel Vieh erbeutet. Der Oberst Paget habe in 3 Tagen 65 Gefangene gemacht.

Aus Colesberg meldet dasselbe Bureau, Philippolis, welches von den Buren angegriffen und, nachdem es mehrere Tage gehalten worden war, erobert worden sei, sei in der Nacht zum 25. 5. M. von der JHeomanry in Verbindung mit zwei anderen Abtheilungen zurückerobert worden. Es seien daselbst Buren in erheblicher Stärke angetroffen worden. Wie gemeldet werde, hätten dieselben schwere Verluste erlitten. Eine Anzahl Burenfrauen aus Jagersfontein solle Colesberg auf der Eisen⸗ bahn passiert haben; sie seien von dort weggebracht worden, weil sie den Feind unterstützt hätten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Stiftungen von deutschen Arbeitgebern zu Gunsten ihrer Angestellten und Arbeiter sowie für gemeinnützige Zwecke im 3. Quartal 1900.

Das 3 Heft des „Arbeiterfreundes', Organs des Zentealvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen, bringt eine Zusammenstellung derjenigen Spenden, die von Jull bis September 1900 innerbalb des Deutichen Reicheö von Arbeitgebern und von Atnlengesellschaften zu Gaͤnsten ihrer Angestellten und Arbeiter sowie für gemeinnützige Zwecke gemacht worhen sind. Ferner sind in die Zusammenstellung die Schenkungen, Siftungen und Vermächinisse mit aufgenommen, welche einen sosialen oder chariianiden Charakter tragen; selbst die fleineren derartigen Zuwendungen von 1000 an sind nicht übersehen worden. Es ist ein erfreuliches Zeichen elnerseits steigender

Wohlhabenheit,

ewachsen sind.

ternehmer f if te elle ungen und Uaterstützungsfassen für

stattung von

ür sorgen, da Arbeiter daf 6 5

ewinnt der Einzelne erst durch jahrelangen Dienst. ö ofen e mn. Tabelle, die eine Zusammenfafssung der einzelnen

gie bildet:

Ghrentafel!

jn der stellt,

ber Endsumme von bilden

werden diese bestimmte Aufzählung hätten einer die . Schenk Mark zugew 743 000 Banqui Die Po ernährung ode gegenüber in 3

Die Zusammenstell der Schriftleitung des Der uad Stiftungen

folgendes Bild: Senkungen sowett sie festgestellt

entfallen

Pensions und Unterstũtzungtfonds,

sowie Stiftungen

beamte, Arbeiter und deren An⸗

rotiftiattonen, . nicht statutarische Gewinnantheile Nicht besonders bezeichnete Arbeiter

gehörige Prämien,

wohlfabrt? zwecke

Gemeinnützige Zwecke...

Kinderfürsorge

Altenheime, Spitäler, Alters unter ˖

slützung Keanken⸗

. Volksküchen

Grholungsstätten, Voltsparks

Blindenfürsorge . Obdachlosen· und fürsorge J

Wohnungsfürsorge.

Fröiiehunge. und Unterrichtszwecke.

Kirchliche Zwecke Innere Mission. rmenunterstũtzung

Kunstpflege, Museen, Denkmäler

Da noch kein Organ es sich zur Aufgabe gestellt hat, das Material über derartige Zuwendungen zu sammeln, zu sichten und zur öffent⸗ lichen Kenntniß zu bringtzen, ist es gewiß ein alseitige Förderung ver⸗ dienendes Unternehmen,

Damit möglichste ?

wäre es sehr erwünscht, daß die verschiedensten Faktoren das betreffende Material der Schriftleitung des ‚Arbeiterfreundes mittheilten.

Aus Lens (Kanton Wallis) meldet . W. T. B. vom gestrigen Arbeiter der Ber Dourges beschlossen haben, in den Ausstand zu treten. Augftand im Koblenrevtier (vergl. Nr. 249 d. Bl) me ldet das genannte Bureau

Tage, daß die Zum

weiter, daß derselbe kommen, welche di

sist. In den Bernrken, in denen die

soll die Arbeit am

In Gegenwart Ihrer Majestäten des Kaisert und der Kaiserin sind heute jwei neue Denkmalsgruppen in der

Sieges Allee. des Königs

r , . Zuge

ssten Standbild des Kurfürsten Joachim Friedrich Aufstellung. Bald

darauf erschien mit

lersten Pommersche

Wilhelm IV., die Osten mit

troffen war. Sie

jenigen Friedrich Wilbelm's IV, in ordneten

der Front Stettiner und des Regiments. Die nächst am

Dr. von Miquel,

Geheime Dber⸗Regierungsrath Wirkliche Geheime Rath Pr. des Marinekabineta, Vlie⸗Admiral Freiberr der Ober ⸗Hofmarschall Graf ju

kabmets,

Graf von Wedel,

Polizei⸗Präsident von Windbeim, und der Bärgermeister Brinkmann.

gesammte Dffizierkorps des genannten Einladung schie n Gruppen in Büsten dargeftellter Personen, und war des

auf besondere

Johann von Löben Alexander von

Majestãt. der lichen Guten

zu überweisen.

Vohenzollernschen

andererseits fleigenden

e Zuwendungen zu einer lezte Dh ach , zu begrüßen ist es,

sind für den genannten Zweck im yr über 5 Mill. Mart festgelegt worden,

die Prämien, iti Db diese Zuwendungen überhaupt sollen,

doch

und Verwundetenpflege, Genesenenfürsorge, Wöchnerinnen⸗

Friedrich elm Schon kurz nach 9 Uhr rückten die Schüler Gymnasiuniz, das aus der vom Kurfürsten gründeten Fürstenschule hervorgegangen itt,

der Re

Jenkmal' des Kurfürften Joachim griedrich., än waren u. N. der Reichskanzler Graf von Hülow, die e,, d.

. Humboldt fabrt Ihrer Kaiserlichen Kaiser l Morgen, ns!“ tbalschen Gymnasiums, die mit einem. n und mit brnn sen fen Sochrufen odann die Enthüllung der Gruppe riedrich. Seine . der Kaiser nabm bier zugleich den in EX ffizin von W. Büxenstein hergestellten Amtlichen Fübzer durch die Standbildergruppen der Steges Allee- entgegen, der qu! Veranlassung des Ministeriums der geiftlichen ꝛc. Angelegenbeiten herausgegeben ist und den n n , Aufnahmen der * e,. Seine Majestãt gab fofort Befebl, hundert Exemplare den Primanern des Gymnasiumt und den Offizieren und Unteroffi ieren der Ebren· Compagnie Die Norbert Pfretzschner, hat

Gemeinsinnes, daß in den startlichen Höbe heran⸗ daß die groß⸗ fortlaufende Aue⸗ Beamte und ein Stamm anhänglicher und tächtiger Anspruch auf die Unterstützung aus der

durch Gründang und

z Arbeiterfreundts ausge än lten Posten dar⸗ 1 er cfm Viertel⸗ also fast die Hälfte zweitgrößten Posten mit ca. Mill. hier hätten namhaft bezweifelt werden, da Gewährungen oder vielfach in der Dispositions fonds

ca. 11 Mill. Mark. Den Gratifikationen ꝛc

darf wobl h meist usancen mäßige bedeuten. Auch die

z. ö halten sich den bisher angeführten

werden konnten,

von Arbeit. von Altien⸗ in

e , gesellschaften Summa

M60 16 MI

fuͤr Werks⸗

1161000 3973009 5134 009

33 000 1219285 1252 285 553 496 558 500 204 500

200 000 353 496 552 000 6000 204 500 .

335 000 335 000

210 200 4000 50 000 29 263

1208700 4000 50 000

29 263

1000

39111

75 037

225 380

502 000

107 500

743 000

5 593 158 11024 281.

1000

10 000

64 300 225 380 502 000 107 500 743 000 5431143

Gntlassenen⸗

ö.

der „Arbeiter freund“ sich widmet.

welchem ; ; zollständigkeit der Zusammenstellung erreicht wird,

Zur Arbeiterbewegung. Bergwerks Gesellschaft von

nordamerikanischen Anthraeit- in Hazleton, soweit die Gesellschaften in Frage e Forderungen der Arhetter erfüllt baben, beendet Ordnung wiederhergestellt ist, nächsten Montag wieder aufgenommen werden.

Kunft und Wissenschaft.

Joachim Friedrich und IV., entbüllt worden. des Joachimzthalschen Joachim Friedrich ge⸗ mit ihrer Schulfahne in an und nahmen in langer Front dor dem noch ver⸗

die des Kurfürsten Wilhelm

klingendem Spiel eine kombinierte Kompagnie des n) Grenadier · Regiments Nr. 2 König Friedrich unter dem Kommando des Hauptmanns von der gimentekapelle und der Fahne aus Stettin einge⸗ nabm vor der zweiten der Denkmal sgruppen, der- Parade Aufstellung. Hinter erschienenen Abordnungen des ehemaliger Kameraden des versammelten sich zu— Zugezen

sich die Verein Ehrengãäste

Berliner geladenen

Freiherr von Rbeinbaben, der Dr. Schmidt, der Chef des Zivil— von Lucanus, der Chef von Senden⸗Bibran, Eulenburg, der Ober. Stall meister der Bber.Hofmeifter Freiberr von Mirbach, der der Ober. Bürgermeister Kirschner Ferner waren erschienen das Grenadier Regiments sowie Nachkommen in den Kanzlers des Bildhauers Rauch und des Naturforschers

Um 160 Ubr erfolgte die An- und Königlichen Majestãten. Seine begrüßte zunächst mit einem. freund · Jungens!“ die Schüler des Jeachtmz, se n lauten Guten Morgen. antworleten. Es folgte des Kurfürsten Joachim

Dr. Studt und

verschieden⸗

Standbilder schmücken.

Gruppe selbst, ein Werk des Bildbauers

wel her in einer reichen spanlsch - dentschen H ftracht mit Federbarett und turzem Mantel ecscheint. Der Pfeiler, an den sich der Kurfürst anlehnt, ist bekrönt mit dem Baumodell ber von ihm gegründeten Joachimsthaler Fürstenschule, vorn

zeigt sich das Relief eines Sprerkahns mst schwellenden Segeln

als Wahrzeichen des von dem Fücsten erbauten Finowkanals. Die Itebenfiguten find jwei Büsten. Die eine zeigt den Knopf des ersten Ministes Johanniz von Äzben, mit Spitzbart und langem Haar— Alz ein bebäbiger Typus erscheint sein Beäletter, Graf Hieronymus von Schlick, der Jugendfteund und Kanzler des Kurfürsten Nach der Entbüllung des Denkmals des Kurfürsten Joachim Friedrich folgte die der jenseits der Charlottenburger Chaussee beftadlichen Gruppe des Königs Friedrich Wilhelm 19. Seine Majestät der Kasser schritt bier zunächst die Front der Ghrenkompagnie ab und besichtlgte dann das Denkmal, dessen Hülle inzwischen gefallen war. Der Schöpfer dieser Gruppe ist Professor Karl Begagz. Der König sist in jugendlicher Auffassung ohne Kopfbedeckung k und trägt die charakteriftische, frackartige Uniform seiner Zei mit hohem Kragen, Generalsschnüren, Schärpe und dem Schwarzen Aeler, Orden. Der Mantel ist leicht über die Schultern gelegt. Das Antlitz des jungen Königs richtet sich nach oben. Die Nebenfiguren stellen zwei auch is ihrer äußeren Erscheinung bekannte Persönlich⸗ keiten dar: Alexander von Humboldt, den großen Gelebrten und Vertrauten des Königs, 4nd den Bildhauer Christian Rauch, den Schöpfer des Reiter⸗Denkmals Frieyrich's des Großen Unter den Linden. Bel beiden Gruppen zogen Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten die erschienenen Nachkommen der dargestellten Per fönlichkeiten in lebhafte Unterhaltung. Am Denkmal des Königs legten der Oberst von Wedel, der Kommandeur des Grenadier⸗ Regimentg Ne. 2 und nach ihm auch die Ver⸗ treter der beiden Kriegervereine prächtige Kränze nieder. ach dem üblichen Parademarsch der Ehrenkompagnie derließen Ihre Majestäten, wie bei der Anfahrt von lebhaften Hochrufen begrüßt, den Play.

In der Sitzung der philosophisch-bistorischen Klasse Königlichen Akademie der Wissenschaf ten zu welche am 18. Oktober stattfand, las Herr Welnbold uiber die Zeitpartikeln des schlesischen Dialekt. Er wies die⸗ felben in der älteren schlesischen Literatur wie in dem heutigen Dialekt unter Vergleichung anderer deutscher Mundarten nach. Herr Tobler legte ein Werk von Suchier. ‚Die Hoss. der Castilianischen Uebersetzung des Codi? (Halle 1900), vor. Der Vorsitzende legte „‚Kant'z Gesammelte Schriften“, XI. Bd., II. Abth.: Briefwechsel, 3. Bd. (Berlin 1900), ferner ‚CGommentaria in Aristotelem raGca“, Vol. XII, 2, Olympiodori in Meteora ed. Gul. Stü vo, und Vol. XVIII, 1, Elias in Porphyrii isagogen et Aristotelis categorias ed. Ad Busse (Berelini 1900), vor. . In der an demselben Tage abgehaltenen Sitzung der physi⸗ kalisch⸗ mat bematischen Klasse der Akademie las Freiherr von Richtbofen über Bestalt und Gliederung einer Grundlinie jn der Morphologie Ost. Asieng. Vom süylichen Münnan bis zur Bebhringstraße läßt sich eine Anzahl ostwärts konvexer Abfallalinien von Landstaffeln verfolgen, welche sich in einem größten Kreis anordnen. Die äquatorlalen Ssüce der Bogenlinien fallen mit dem innern Bau von Ost · Asien zusammen und sind seit präcambrischer Zelt vorgezeichnet; die meridionalen sind von dem snnern Bau Unabhängig und durchsetzen gleichmäßig verschiedene Strukturgebilde. Wahrschemnlich sind sie erst nach der Triasjeit ent⸗ standen und noch nicht abgeschlossen. Herr Schwarz machte Mit⸗ theilungen über einen von ihm gefundenen neuen rein mrometrischen Beweis des Hauptsatzes der projektivischen Geometrie. Herr Engler überreichte eine neue Lieferung seiner mit Uater⸗ stüßung der Akademie herausgegebenen Monographien aftikanischer Pflanzenfamilien und ⸗Gattungen: V. Stereuligceas Africange, be⸗ arbeitet von K. Schumann (Leipzig 1800). Herr van't Hoff über⸗ reichte eine von Herrn Georg Bredig herausgegebene Uehersetzung seiner drei in den „Abhandlungen der Königlich schwedischen Akademie der Wissenschaften 1886 mitgetheilten Abhandlungen; Die Gesetze des chemischen Gleichgewichts für den verdünnten, gasförmigen oder gelösten Zustand (2cipzig 1900).

der Berlin,

Wie die ethnologische Abtheilunz, ist auch die Sammlung vor⸗ geschichtlicher Alterthümer. im Museum für Völkerku nde bierfelbst in den Monaten April bis Juni d. J. durch eine groß Zabl von neuen Erwerbungen bereichert worden. Den „Amtlichen ö. 9 richten aus den Königlichen Kunstsammlungen zafol ge wurden derselben auß der Pro vin; Brandenburg als Geschenke überwiesen! von Herrn Gutsbesttzer Hornemann in Ketzin; Urnen und Beigaben der r3mischen Kaiserzeit von Ketzin, Kreis Osthavelland, von Herrn Land- rath Baron Pr. von Saldern auf Klein Mantel; Thongefäße von Klein⸗Mantel, Kreis Königsberg i. N. von Herrn Oberg ifseber Hartmann in Berlin: eine Urne mit Eisennadel aus einem La Tone Gräberfelde von Groß Lichterfelde, Kreis Teltaw, von, den Herren Dr. Brunner und Kaufmann Tschanter in Berlin: kleine Feuersteingerätbe, Thonscherben, Bronzemtsser und Thonwirtel von Hopvenrade und Buchow ·˖ Carpꝛow, Kreis Osthavelland, von Herrn Kraatz jun. in Hoppenrade: ein Feuerstembeil und jwei in,, Söeinhammer von Hoppenrade, von Herra Maurermeister Grose in Küstrin: ein slawisches Gefäß. von Lebus, von Herrn. 2Qfen- fabrikanten Klische in Kästrin; Urnen und Beigaben aus eisem römischen Gräberfelde in Kästril, von Heren Xyhrer Rietz in pen. stein: ein Kupferbeil von Freyenstein, Kreis Ostprignitz, don. Dertn Amtsrath Pfützenreuter in Amt Wittstock: Urnen und B eitzahen pon Amt Wittstock und zwei Thongefäße von Nabern, Kreis Königs. berg i N. Durch Ankauf wurde eine größere Sammlun von Gren. geräthen, Bronzen, Urnen u. s. w. don verschiedenen Funst. len er. worben, durch Ausgrabungen im Auftrage der l ener al; Verwaltung slawische Scherben von Booßen, Kreis Lebus, das Un ertbeil mer Urne bon Ketzin und kleiner Funde von Dyrotz, Kreis Ostzapellan n und Beigaben von Zicher, Kreis Könitzs berg 1. N. 8 er Provinz Ost preußen wurden Bronzen, Eisengeräͤth und e bonne z aus spätbeiduischen Gräbern von Clausputszen, Kreis Memel. an gekauft, aus der Prorinz Westpreußen Stein eitgeratb. ben 05 Lonk, Kreltz Schwetz, und Funde aus dem awischen Gräberfeld v Kaldus, Kreis Kulm Aus der Propini Po m mern wurden ĩ worben:; als Geschenk des Herrn Rittergutsbesitzers, Amts- athbe Dann. schaffe in Rottmannshagen: zwei Armbergen und zwei Arm:in 244 Bronje von Rottmannshagen, Kreis Demmin, durch Ueber vel 3 de Dafenbau-Inspeition Swinemünde, Feuersteinsgan aus dem da nn 8 3 54 51 8 oeelt und 1!IIawilche Steingeräth aus der Oder, durch Ankauf. ein Bronzecelt 1m Jlamwische Scherben von Belling, ein Steinbeil von Dargitz und Feue rein pa don Stoljenburg, Kreis Uckermünde; aus der Pcooin⸗ alen durch Ankauf: eine größere Sammlung, darunter mehrere Gesichtgurnen und ein großer Depotfund von Bronzen und Eisensachen, n Skelettgräbern von Luschwitz und aus Steintistengrãbern ven wu wit Kreis Fraustadt; aus der Pcobinz Sach sen als Se schenke wen Derrn prakt. Arzt Stimming in Groß · Wusterwitz lawisch Ses. scherben von Groß ⸗Wusterwitz, Kreis Jerichow 11, 2 8 Pfarrer Lemm in Stößen ein großes Nephritbeil Lon. Stößen. Arent Weißenfels, von Herrn Nieolaus Wehr in. Stoßen arbeitet Geweibstücke von Stößen, von Herrn Archivar Gatbier in Langen fall ein Steinbeil von Nägelstedt, Keeis Langensalja, und don Derrn Paftor Volkmann in Freist Thoascherben von Bösenburg, Manstelzer See. Freiz, durch Ankauf: eine große Sammlung aus der Altmarl . und Beigaden von Ferchels und, ein Feuersteinbeil 3 4 Kreis Jerichow I. ene spätrömische Bron efl zel von München &= Diebenwerda, neollthische Scherben Von Prittitz und mne Gollektion Sieingeräthe von Stößen, Kreig Weißenfels; durch Aus aradung im Auftrage der General- Verwaltung; eine Henkelkanne einem bronze eitlichen Grabe bei Goseck, Kreis Querfurt; aud

vin Sesse n- Ralfau durch Ankauf: Photograpbien von

Standbild des

Miitelpunkt das 2 (16098 - 1608),

Joachtm Friedrich

zum

Kurfürften

869 * r 1 1 3 121 chen Fundstäcken; auz der Rheinprovin! durch Ankauf:

Häügelzgräbern bei Delbrück, Kreis Mälbeim a. Rhein, ein Bron te ring und Scherben von Müllenborn, Kreis Daun, sowie zwei römische Glasgefäße aus dem Rheinlande.

Aus Thüringen wurden für die Sam nlung vorgeschichtlicher Alterthümer erworbea: als Geschenk von Herrn hr med. Flörschütz in Gotha eine verzierte Knochenspindel von Körner, Kreis Gotha, und von Herrn Professor Dr. Verworn in Jena ein Steinbell von Nieder- Reißen, Kreiz Apolda (Sachsen⸗Weimar); durch Ankauf eine größere Anzahl Grabfunde aus dem meropingischen Gräberfelde von Weimar, Steingecäthe aus der Gegend von Stadtsulia (Sachsen Weim r), eine größere Kollektion von Steingeräthen, Thoagefäßen und kleinen Bronzen von verschiedenen Fundstellen; durch Ausgrabung im Auf⸗— trage der General⸗Verwaltunz in Gemeinschaft mit dem Henne bergischen alterthumsforschenden Vrrein in Meiningen Funde aus der vorgeschichtlichen Befestigungsanlage auf dem Kleinen Gleichberge bei Römhild, Sachsen⸗ Meiningen; auz Bayern durch Ankauf Funde aus Hügelgräbern der. Obeipfali, Bronzen, Eisengeräth und. Thongefäße ebendaher; aus dem Großherzogthum Hessen als Geschenk des Herrn Banguiers A. Meyer Cohn in Berlin eine römische Henkelkanne aus Glas von Oppenheim; aus Mecklenburg- Strelitz durch Ankauf eine Sammlung von Siein⸗ und Flintgeräthen aus der Gegend von Woldtgt; ans der Schweiz durch Ankauf eine Sammlung von Bronje⸗ Thon. und Holzgefäßen, Bionze— und Gifengeräthen. Bernsteinschmuck u. s. w. aus Gräbern bei Castione und Castanetta, Kanton Tessian; aus Ungarn durch Ankauf Kupfer und Hronzegeräthe von Stuhlweißenburg, einige kleine Kollektionen von Bronzen und keramischen Probukten von ver— schiedenen Fundstellen aus dem Eisenburger Komitat; aus Albanien als Geschenk des Herrn Dr. P. Träger in Zehlendorf werthvolle Grabbeigaben aus Bronze und Eisen meist spätrömischen Charakters.

Aus Anlaß dez deutschen Goldschmiedetages, den die Berliner Goldschmiede⸗Innung vom 1. bis 4. November veranstaltet, hat das Königliche Funstgewerbe⸗Museum seinen Lichthof mit einer großen Ausstellung von Abbildungen älterer Golde und Silberfchmiedearbeiten und mit Entwürfen alter Meister, Srnamentstichen und Handzeichnungen gefüllt. Namentlich diese anziehenden und kostbaren Blätter, die ihrer Natur nach nur vorübergebend ausgestellt sein können, werden nicht nur dem Fach- mann eine Fülle anregender Muster, sondern auch welteren Kreisen einen Begriff von dem unermüdlichen künstlerischen Bemühen unserer Vorfahren bleten. Die Photographien werden vom Alterthum durch das Mlttelalter und die Renaissance bis zum Empirestil alle Epochen in strenger Sonderung und Auswabl vorführen. Di Ausstellung wird von Sonntag, den 28 Oktober, bis einschließlich Songtag, den 4. November, geöffnet sein.

Bauwesen.

Bei dem Wettbewerb für eine Kirche der Nordpfarr in Leipzig wurde, dem „Zentralblatt der Baupe waltung zufolge, ein erster Preis nicht vertheilt. Je einen zweiten Preis erhielten dtee Architeften Rehnig in Charlottenburg sowie Friedrich und Poser in Leipzig, je einen dritten Preis die Architetten Vetterlein in Darmftabt sowie Rust und Müller in Leipzig. Die Entwürfe der Architekten Franz Adler und Woldemar Kandler, in Deesden wurden jum Ankauf empfohlen. Eingegangen waren 27 Entwürfe.

In einem Wettbewerb, der behufs Srlangung von Bau⸗ entwürfen ju einem Restaurationsgebäude an der Barmer Thalsperre veranstaltet worden ist, gingen 21 Entwürfe ein. Din ersten Preis erhielt Professor Sauerborn, den zweiten Architekt Stahl, den dritten Architekt Kräßfting, den vierten die Architekten Meister u. Vorwerk, sämmtlich in Barmen.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Zur Förderung der Forstwirthschaft in den Gemeinde und Privaiwaldungen ist in Verbindung mit der Forst Alademie in Eberswalde eine Wald samen⸗Prüfun 8⸗-Anstalt errichtet worden. Dlefe übernimmt auf Antrag in der Zeit vom 1. Nopember bis 31. März die Untersuchang der Reinheit, Keimkraft und des ab⸗ foluten Gewichtz forstlicher Sämereien gegen einen mäßigen Preis. Die Bestimmungen fär die Benutzung dieser Anstalt können unentgelt⸗ lich vom Bureau der Forst⸗Akademte bezogen werden.

Ernte und Getreidehandel in Bulgarien.

Das Kaiserliche Konsulat in Varna berichtet unter dem 15 X 8 Folgendes; . (

Die Zufuhren von neuem Getreide haben im trächtlich zugenommen, da die Bauern infolge der der heimsung der Feldfrüchte und der erreichenden Geldtrise g ihre Vorräͤthe nunmehr rascher lozjuschlagen; die Getre sich aber trotz des lebhaften Verkehrs auf der normalen können. ; ..

Rach dem Ergebniß der Zebentsteuer ju urtheilen belief diesjährige Eenteertrag in den einzelnen Bezirken Kreisen Nordostbulgariens ungefahr, wie folgt:

Dart · Sommer · Roggen

Baltschiker Beirke 253 72 Dobr uscher Benrke Provadiaer Bezirke 4100

Schamlaer Kreise. 300

Varnaer Bezirke. 2 350 4

900

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Gesundheitswesen, Thierkrankdeiten und Absperrungs⸗ Ma regeln. . ** 3 17 22 Erlsfschen der Waagl⸗ n T a seuche ist dem * nnr dee Jenrrel⸗ De dzene m Berlin am

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