1900 / 272 p. 21 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 14 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Sänften befindliche Reitknecht Chou ist nach der Gesandischaft zurückgekommen, und der Vorreiter Liu ist nach denn Tsungli Damen geritten und hat dort von der Mordthat Meldung er— stattet. Er hat auf dem Yamen einen ihm von Gesicht be⸗ kannten Abtheilungsdirektor (Sekretär) gesprochen, dessen Namen er nicht wußte. Ein Prinz oder Minister ist nach Liu's glaubhaften Angaben um die für unseren Besuch fest⸗ gesetzte Zeit nicht auf dem JYamen gewesen.

LiLn ist von einem Beamten des Jamen nach der Gesandt⸗ schaft zurückgeleitet worden. An der Stelle, wo Herr von Ketteler ermordet wurde, hat eine zerfetzte Sänfte noch auf der Straße gestanden. Von der Leiche ist nichts zu sehen ge— wesen. Auf die Frage des den Liu begleitenden chinesischen Beamten nach dem Verbleibe der Leiche haben die Leute auf die der Tsung⸗pu⸗Hutung gegenüber bei der Polizeistation in die Hatamen⸗Straße mündende Quergasse gezeigt. Dort hinein sei die Leiche geschleppt worden.

Ich bin der Meinung, daß der Kaiserliche Gesandte Herr Freiherr von Ketteler von der Kugel des Bannersoldaten durch den Kopf geschossen, sofort lautlos todt auf seinem Sitze zusammengesunken ist. Ob Herr von Ketteler eine Schußwaffe bei sich führte, kann ich mit Sicherheit nicht an— geben. Er pflegte auf Gängen außerhalb der Gesandtschaft einen kleinen Revolver am Riemen über die Schulter gehängt zu tragen. Auf dem verhängnißvollen Gange habe ich den Revolver nicht gesehen. Herr von Ketteler kann ihn aher untergeschnallt getragen oder in die Sänfte gelegt haben. Jedenfalls weiß ich jedoch mit voller Bestimmtheit, daß der erste Schuß, welcher fiel, von dem Bannersoldaten gegen den Kopf des unglücklichen Gesandten gefeuert wurde, und daß weder Herr von Ketteler, noch ich, noch irgend Jemand von unseren Leuten überhaupt geschossen hat.

Daß durch die Mitnahme der bewaffneten Eskorte von 1 Unteroffizier und 4 Mann unseres Detachements der Gesandtenmord hätte verhindert werden könner, halte ich für unwahrscheinlich, glaube vielmehr, daß dadurch nur weitere 5 für die Vertheidigung der Stellung in Peking höchst werthoolle Leben verloren gewesen wären. Ein unmittelbar nach dem Attentat von einer Offiziers-Patrouille unseres Detachements nach der Hatamen⸗Straße gemachter Vorstoß ist mit einem aus der Richtung der Mordstelle kommenden starken Gewehrfeuer empfangen worden, sodaß er aufgegeben werden mußte. Ueber

die Einzelheiten des Vorstoßes bin ich nicht unterrichtet.

Ich halte die ruchlose Blutthat für einen sorgfältig vor— bereiteten Racheakt eines oder mehrerer hochstehender Vertreter der chinesischen Regierung, die Herr von Ketteler in seiner offenen, männlichen Art des doppelten Spieles und der Kollusion mit den Faustleuten in letzter Zeit wiederholt und zum theil ins Gesicht beschuldigt hatte. Dies waren haupt— sächlich:

Kang⸗yi, Jung⸗lu, Prinz Tuan, Ch'ung⸗li, Herzog Lan, Ying⸗nien, T'ung⸗fu⸗hsiang u. A.

Ich werde in dem oben angegebenen allgemeinen Ein— drucke bestärkt durch folgende Indizien:

I) Das YJamen wußte durch die Note vom 19. Abends, daß der Gesandte am 20. um 9 Uhr Morgens kommen würde, um die beiden Prinzen zu sprechen. Nach des Reitknechts Angaben war aber um die Zeit weder ein Prinz noch irgend einer der Minister auf dem Jamen. Warum hatte man nicht abgeschrieben oder wenigstens einen reitenden Boten mit der Absage geschickt, wie das unter ähnlichen Umständen stets ge⸗ schah? Man hat dies unterlassen, um den Gesandten in den Hinterhalt zu locken.

2) Die Leute, welche die Mordthat ausführten, waren nicht etwa Marodeure oder Angehörige der gewaltthätigen, wegen ihres Fremdenhasses und der Freundschaft zu den Faust⸗ leuten bekannten irregulären Korps, sondern in voller Uniform befindliche, augenscheinlich mandschurische Bannertruppen.

3) Dieses Exekutions⸗Kommando hatte unmittelbar neben einer Polizeistation Stellung genommen, welche dem Polizei⸗ Präsidenten Ch'ung⸗li (s. obige Namen) unterstand. Die deutsche Gesandtschaft besaß gewisse für Ch'ung⸗li und andere Beamte des Polizei⸗Präsidiums kompromittierende Schrift⸗

Reis essen“.

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stücke. Dieselben stammten aus einem von unseren Soldaten ausgenommenen Neste der Faustleute, und es ging aus den Papieren hervor, daß Ch'ung⸗-li u. s. w. in Verbindung mit der Sekte standen.

Die Mordgesellen müssen sich, um die Ankunft des Ge⸗ sandten abzuwarten, in und bei der Polizeistation aufgehalten haben. Sobald die Sänften in Sicht kamen, haben die Mann⸗ schaften der Polizeistation, denen unser Vorreiter ich bin von der Station aus bei jedem Vorüberkommen stets sichtlich beobachtet worden längst genau bekannt war, uns als „Deutsche Gesandtschaft“ identifiziert und die Henkersknechte haben sich an der Station mit aller Muße aufgestellt. Sie müssen die Gewehre schußbereit auf der uns abgewandten (linken) Seite gehalten und lautlos in Anschlag gebracht haben, als wir heran waren. Die Aufstellung des Kommandos war so, daß die Sänfte des Gesandten bereits bei dem äußersten Posten derselben angekommen war, als der ver— hängnißvolle erste Schuß fiel. Durch diese Aufstellung wurde uns ein Entkommen nach rückwärts unmöglich gemacht.

4 Es war auf den Kaiserlichen Gesandten, nicht auf einen Fremdenmord überhaupt abgesehen; sonst hätte man nicht mich, wenn auch aus mehreren Wunden stark blutend, entrinnen lassen. Mit Gewehren bewaffnete Soldaten, die mich noch weiter hätten verfolgen können und die mich unter anderen Umständen gewiß auch noch weiter verfolgt hätten, um mir den Garaus zu machen, waren genug vorhanden. Aber der Auftrag lautete auf den Kopf des Gesandten. Der Auftrag war erledigt und die Leiche des Ministers hatte für die Schurken mehr Interesse als meine Person.

5) Der Ueberfall ist nicht von den Faustleuten aus—⸗ gegangen; denn eine unter dem Einflusse der Sekte stehende Soldateska würde auch die chinesischen Gefolgsleute der Fremden nicht haben entrinnen lassen. Es ist aber von unseren 11 Leuten nur Einer, und zwar offenbar zufällig, durch einen Streifschuß verletzt worden. Den Reitknecht Lipu sah ich, als ich die Ecke der Shih Tajen Hutung nahezu erreicht hatte, auf dem Pferde in geringer Entfernung vor den Sänften halten und rückwärts schauen.“)

Man hat den uns begleitenden Chinesen kein Leid anthun wollen. Das widerspricht strikt den Gepflogenheiten der Faustleute, deren Wuth sich gleichmäßig gegen Fremde, Christen und alle solche Chinesen richtet, welche „der Fremden

Obige Angaben sind an beiden auf das Attentat folgenden Tagen zunächst in Form von Bleistiftnotizen im Hospital niedergeschrieben, und sobald ich im Bette aufssitzen konnte, mit Tinte zu Papier gebracht.

Peking, Britische Gesandtschaft, den 4. Juli 1900.

gez. Heinrich Cordes.

Anlage 2 zum Berichte der Kaiserlichen Gesandtschaft zu Peking vom 29. / 8. 1900. Verhandelt Peking, den 21. Juni 1990. Vor dem unterzeichneten Dolmetscher bei der Kaiserlichen Gesandtschaft erscheint der Gesandtschafts⸗Reitknecht Liu⸗yu⸗cheng

lichen Gesandten Freiherrn von Ketteler vernommen, folgende in Uebersetzung wiedergegebene Erklärung ab: „Gestern Vormittag gegen 9 Uhr, als der Herr sich mit dem Dolmetscher Cordes auf das Tsungli Jamen begab, ritt ich, wie gewöhnlich, den Sänften vorauf. Als wir auf der Hatamenstraße bis vor den Eingang der Tsungpu⸗ h'utung (Gasse) gekommen waren, fielen von der linken Seite der Straße, wo sich eine Polizeiwache befindet, plötzlich Schüsse

Gesandte

waffnet, auf die Sänften ein. Die Sänftenträger, wohl durch

*) Von dieser Stellung aus hat Liu in die Sänfte des Gesandten hineinsehen können. Herr von Ketteler hat nach seiner nachträglichen Angabe todt auf seinem Sitze gesessen. Der Oberkörper ist gegen

und giebt, über seine Kenntniß von dem Ueberfall auf den Kaiser⸗

und einige chinesische Soldaten drangen, mit Gewehren be⸗

das Schießen erschreckt, ließen die Sänften niederfallen. Ich sah noch, als ich mich umdrehte, wie der Herr Gesandte in die Sänfte zurückgesunken regungslos dalag, und wie der Dolmetscher Cordes, anscheinend verwundet, davoneilte. So schnell ich konnte, ritt ich darauf zum Tsungli⸗Yamen, wo nur ein Sekretär anwesend war. Diesem erstattete ich Anzeige von dem Vorfall und er schickte darauf einen Beamten mit mir an die von mir bezeichnete Stelle. Dort sah ich nur noch das Gerüst einer Sänfte stehen. Vorübergehende Leute sagten, daß man den Leichnam des Herrn Gesandten in eine anliegende Gasse geschleppt habe; der Name der Gasse ist mir entfallen. Ich wurde darauf in die chinesische Wachtstube am Hatamen-Thore geführt, von wo ich in die Kaiserliche Gesandtschaft zurückgelangte. Die vorstehende Verhandlung ist dem Zeugen in chinesischer Sprache vorgelesen, von ihm genehmigt und, da er des Schreibens unkundig, mit seinem Handzeichen an Stelle der Unterschrift versehen worden. gez. Al Geschlossen wie oben. gez. Dr. Mer klinghaus. Anlage 3 zum Berichte der Kaiserlichen Gesandtschaft zu Peking vom 29/8. 1900. Peking, den 16. August 1900. Auf die am heutigen Tage von chinesischen Anwohnern der Hatamen⸗Straße erstattete Anzeige, daß die Leiche des am 20. Juni d. J. ermordeten Kaiserlichen Gesandten Freiherrn von Ketteler in einer Seitengasse der Hatamen⸗Straße be— graben sei, begab sich der unterzeichnete Kaiserliche Geschäfts— träger mit den nachbenannten Personen: 1) Stabs⸗ und Gesandtschafts⸗Arzt Dr. Velde, 2) Oberleutnant Graf von Soden, Detachementsführer, 9) Leutnant von Loesch, kommandiert zur Kaiserlichen Gesandtschaft, 4) Referendar Dr. Merklinghaus, Dolmetscher bei der Kaiserlichen Gesandtschaft, 5) Kanzleischreiber Pifrement, zur Feststellung des Thatbestandes an Ort und Es wurde Folgendes festgestellt: In der „Shuai⸗fu Hutung“ genannten Seiten gasse der Hatamen⸗Straße, wenige Schritte von der Stelle entfernt, wo nach Angabe des Dolmetschers Cordes, die Ermordung stattgefunden hatte, war an die Außenmauer eines auf der nördlichen Seite der Gasse gelegenen Hauses ein Erdhügel aufgehäuft, unter welchem ein großer chinesischer Holzsarg vor— gefunden wurde. Nach Oeffnung des äußeren massiven und eines inneren leichten Deckels fand sich eine schon stark in Verwesung übergegangene Leiche vor. Dieselbe wurde von sämmtlichen Erschienenen: 1) an der Farbe und Länge des Haupthaares, 2) an der Farbe und Form des Schnurbartes, 3) an der Größe und Gestalt des Körpers, 4) an den bei der Leiche vorgefundenen Kleidungsstücken, als diejenige des Kaiserlichen Gesandten, Freiherrn von Ketteler anerkannt. Hierauf wurde der Sarg geschlossen und nach der Gesandt— schaft überführt. Die vorstehende Verhandlung wurde den Erschienenen vorgelesen, von denselben genehmigt und unterschrieben. gez. Velde / Graf von Soden von Loesch „Dr. Merklinghaus FPifrement. Geschlossen wie oben. Der Kaiserliche Geschäftsträger.

Stelle.

1

die Rücklehne gefallen und der Kopf hat weit nach hinten übergehangen.“

gez. von Below.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Hon Heydebreck,

Denutscher Reichs⸗Anzeiger

Königlich P

K

und

reußischer

.

Ver Gezugaprein betrügt vierteljährlich 4 M 50

Alle Rost · Anstalten nehmen Bestellung an;

für Kerlin außer den Nost - Anstalten auch die Expedition

8 W., Wilhelmstraße Nr. 32.

] Einzelne num mern ko sten 25 9.

Staats⸗Anzeiger.

9.

9 273.

Berlin, Donnerstag, den

E

Inserate nimmt an:

* Insertionspreis für den Raum einer Aruckzeile 30 5.

die Königliche Expedition den Neutschen Reicha· Anzeigers und Königlich Nreußischen Ataata Auzeiger⸗ Berlin 8 )., Wilhelmstraße Nr. 32. /

k

5. Nobemher, Ahends.

*

1900.

dem Generalmajor z. D. Klockmann sommandeur der 10. Kavallerie⸗Brigade, ejor . D. von Sanden J. Iwan er igab! den? mit Eichenlaub,

dem Hauptmann

zu Rostock zuletzt * und dem General⸗ u Köln, bisher Kommandeur der othen Adler⸗Orden zweiter Klasse

im 4. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗ Regiment bisher kommandiert zur Dienstleistung iim Königlichen Marstall, dem Pastor emen Bernhard zu hottbeng im Kreise Ruppin, bisher in Kerzlin, und dem sgierungs⸗Sekretär 9. D. Beber zu Danzig den Rothen Ner⸗Orden vierter Klasse,

dem Bischof von Hildesheim Dr. Sommerwerck genannt jacobi den Königlichen Kronen-Orden erster Klasse,

dem Generalmajor z. D. von Warendorff, Komman—⸗ mnten des Truppenübungsplatzes Döberitz, den Stern zum zniglichen Kronen⸗Orden zweiter Klasse,

dem Obersten z. D. von Weddig zu Eberbach in Baden, sher Kommandeur des Infanterie⸗Regiments Graf Bülow mn Dennewitz (6. Westfälisches) Nr. 55, den Königlichen tonen⸗Orden zweiter Klasse,

dem Guts⸗ und Kalkbrennereibesitzer Crone zu Uetter⸗ ngen im Kreise Altena, dem Steuergmts-Assistenten a. D. iauka zu Okslinden im Kreise Heydekrug, bisher in strehlen, und dem Stadtförster a. D' Hencker zu Oliva, Ebher in Danzig, den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse, dem emeritierten Lehrer Hackbart zu Rogzow im Kreise plberg⸗törlin den Adler der Inhaber des Königlichen Haus⸗ srdens von Hohenzollern, .

dem Eisenbahn⸗Lokomotivführer a. D. Jakob Knodt zu äln⸗Deutz das Kreuz des Allgemeinen Ehrenzeichens, dem Fürstlichen Wildmeister Gu stab Schmidt zu Prökel— him Kreise Mohrungen, dem bisherigen Demeinde⸗Vorsteher orn zu Priesitzʒ im Kreise Wittenberg, den Eisenbahn⸗Weichen⸗ Lern a. D. Neffgen zu Herzogenrath im Landkreise Aachen, iher in Geilenkirchen, Prinz zu Oberwinter im Kreise Ahr⸗ ler und Scheulen zu Neersbroich im Kreise M.⸗Gladbach, dem senbahn⸗Maschinenwärter a. D. Kn ott zu Bedburg im Kreise nshein, den Bahnwärtern a. D. Darius zu Merzenich im tise Düren und Jünggen zu Elsdorf im Kreise ö

Oberholzhauer Kutscher zu Lerbach im Kreise Zellerfeld,

Gutskämmerer Conrad zu Pillupönen im Kreise Stallu⸗ Men, den Hofmeistern Köwel zu Mose im Kreise Wolmir— fe Mewes zu Altbrandsleben im Kreise Wanzleben und Hirten Koletzki zu Laxdoyen im Kreise Rastenburg das gemeine Ehrenzeichen, sowie ; dem Schiffsführer Herm ann Schlodowitzki zu Danzig bedem Fischer Wilhelm Heiden zu Wieck im Kreise feißzwald die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen.

Deutsches Reich.

(. Seine Majestät der Kaiser haben im Namen des 6 den Kaufmann Juan F. Taltavull y Galens zum iht.

9 J D 2 in Mahon (Insel Menorca, Spanien) zu ernennen

i geri fn Kizesonsul des Reichs in Frederithald, fla d, ist die erbetene Entlassung aus dem Reichs- . ertheilt worden. ss 9 8 ch

Dem Kaiserlich und Königlich ien , ,,,

sul Freiherrn Ka rl

l Weis von Teufen samens des Reichs n

das Exequatur ertheilt

tein in Breslau worden.

* dem Kaiserlichen K ü siliani

. e atserlichen Konsul für den brasilianischen . Catharina, GeneralKonsul von Zimmer er in i * dtsandholis), ist der Kaufmann Anton Br andl nsular⸗ Agen en in Laguna bestellt worden.

* der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs⸗

Slaats⸗ Anzeiger g“ wi 1 2 j jm t ird die Nachweisung der Ein . . g e eng; Han schor Reich Apri is zum Schluß des tober 1900 veröffentlicht. ) .

Königreich Preußen.

zein j ö n e Majest ät der König haben Allergnädigst geruht:

gzierungsrath bei önlali mission 9 dei der Königlichen General— ö in Münster i. W. den Charakter

eru

Dekonomierath mit dem persönlichen Range der Räthe vierter Klasse und

dem General⸗Kommissions-Sekretär Maciejewski in Düsseldorf den Charakter als Rechnungsrath zu verleihen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Postmeister Jaeger in Pillkallen den Charakter als Rechnungsrath zu verleihen, sowie der Wahl des Oberlehrers am Gymnasium und Real⸗ gymnasium in Düsseldorf, Professors Dr. Reinhold Braun zum Direktor des Realgymnasiums nebst Gymnasium in Hagen i. W. die Allerhöchste Bestätigung zu ertheilen.

Ministerium für Landwirthschaft, Do män en und Forsten. Die Ober förste rstelle Dammendorf im bezirk Frankfurt ist vom J. Februar k. J. besetzen.

Regierungg⸗ ab anderweit zu

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung. i ben Berggewerbegericht in Waldenburg i. Schl. ist dem Bergmeister Jllner daselbst die kommissarische Wahrnehmung der Obliegenheiten des Vorsitzenden unter gleichzeitiger Betrauung mit dem Vorsitz der Kammern Walden— burg und Neurode dieses Gerichts übertragen worden. Berlin, den 13. November 1906. Der Minister für Handel und Gewerbe, Im Auftrage: von Velsen.

Mini sterium der geistlichen, Unterrichts- und Medizin al-Angelegenheiten.

Bekanntmachung.

. Auf Grund des s 16 Abs. 4 der Vorschriften, betreffend die Prüfung der Nahrungsmittel-⸗Chemlker, ist den stagtlichen Anstalten zur technischen Untersuchung von Nahrungs⸗ und Genußmitteln, an welchen die nach Nr. 4 im ersten Abfatz des genannten Paragraphen nachzuweisende praktische Aus bildung erworben werden kann, das Landwirthschaft— liche Institut der Universität in Halle a. S. gleich⸗ gestellt worden. ö .

Berlin, den 8. November 1900. . Der Minister der geist lichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten. Im Auftrage: gler.

Der bisherige Privatdozent in der medizinischen Fakultät der Universität zu Straßburg Dr. Georg Thilenius ist zum außererdentlichen Professor in der medizinischen Fakultät der Universität Breslau ernannt worden.

Evangelischer Ober⸗Kirchenrath.

Der bisherige Gerichts⸗-Assessor Kurt Hain in Berlin ist . Konsistorial⸗ Assessor ernannt und dem Königlichen Konsistorium der Provinz Schleien überwiesen worden.

Bekanntmachung.

Für die Provinz Sach sen wird die nächste Turn⸗ lehrer-Prüfung zu Halle a. S. vom ? März 1901 ab und die nächste Turnlehrerinnen-Prüfung zu Magde⸗ burg vom 6. Mai 1901 ab stattfinden. Das Nähere über diese Prüfungen enthalten unsere jetzt und im Januar 1901 erscheinenden Bekanntmachungen in den Amtsblättern der Königlichen Regierungen Magdeburg, Merseburg und Erfurt. Magdeburg, den 12. November 1900.

Königliches Provinzial⸗Schul⸗Kollegium.

Trosien.

Nichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 15. November.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen estern Abend U /n Uhr in Trachenberg ein, wurden auf dem ahnhof daselbst von dem Herzog zu Trachenberg empfangen

Ischütz; . Kommissat, Oekonomierat Sch imb ke in b im gleichnamigen Kreise den . 91 Landet⸗

Heute früh um 9 Uhr begaben Sich Seine herrlichem Wetter in bas Jagdgelände. ö

Ihre, Majestät die Kaiserin und König in ertheilten gestern Mittag im hiesigen Königlichen Schlosse dem Unter⸗ Staatssekretär im Ministerium Fes Innern, von Bischoffs⸗ hausen, und dem Rektor der Friedrich⸗Wilhelms Universilät, Professor D. Dr. Harnack die nachgesuchten Audienzen.

Majestãt bei

In der am 13. d. Bundesraths gedachte der Vorfitzende, Staatssekretär des Innern, Staats Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗ Wehner zunächst der verdienstvollen Theilnahme, welche der bisherige Königlich württembergische Bevollmächtigte, Staals⸗ Minister ꝛc. Dr. Freiherr von Mittnacht an den Aufgaben und Arbeiten des Bundesraths genommen hat. Nach dem Eintritt in die Tagesordnung wurden der Entwurf zur Aenderung des statistischen Waarenverzeichnisses und des Verzeichnisses der Massengüter sowie der Entwurf eines Ge⸗ setzes über den Verkehr mit Wein 2c. den zuständigen Aus⸗ schüssen überwiesen. Von einer Mittheilung über die Jahres⸗ berichte der Gewerbe⸗Aufsichtsbeamten für 1898 wurde Kenntniß genommen. Dem Entwurf eines Gesetzes wegen Feststellung eines dritten Nachtrags zum Reichs haushalts⸗Elat für 130 und dem Entwurf einer Verordnung über die Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung wurde die Justimmun) erkcheilt Genehmigt wurden ferner die Entwürfe der Etats auf 1901 für den Reichs⸗ Invalidenfonds, für die Pen- und Telegraphenverwaltung, für die Verwaltung der Eifer bahnen, für den Reichskanzler und die Reichskanzlei, für das Reichs amt des Innern, für das Reichs⸗Schatzamt, für den Rechnungshof und für die Reichs druckerei. Außerdem wurde über den seitens eines Reichs—⸗ beamten gegen seine Zwangsversetzung in den Ruhestand ein⸗

ö Rekurs und über verschiedene Eingaben Beschluß gefaßt.

M. abgehaltenen Plenarsitzung des

Am 12. d. M. ist der Senats⸗Präsident des

Oberyerwaltungsgerichis Pr. Julius Krankheit aus dem Leben geschieden. Am 24. Mai 1836 als Sohn eines evangelischen Geist⸗ lichen zu Naumburg a. S. geboren, studierte er von 1855 bis 1853 auf der Universitãt Halle die Rechte, wurde daselbst zum Doktor promoviert und trat am 22. Sep⸗ tember 1858 als Auskultator bei dem Kreisgericht zu Eisleben in den Staatsdienst. Am 2. September 16653 wurde er zum Gerichts⸗-Assessor und am 14 Februar 18658 zum Kreisrichter ernannt. Als solcher fungierte er in Düben und Merseburg. Im Jahre 1874 wurde er als Justitiarius in die allgemeine Verwaltung übernommen, aus diesem Anlaß zum Regierungsrath befördert und der Regierung zu Marienwerder überwiesen. Mitteis Allerhöchster Bestallung vom 12. No⸗ vember 1883 erfolgte seine Ernennung zum Verwaltungs⸗ gerichts-Direktor in Königsberg und im Juni 1884 seine Be⸗ stallung zum Vorsitzenden des Seeams daselbst für die Dauer jenes Amts. Durch Bestallung vom 25. April 1889 als Oberverwaltungggerichts rath berufen, wurde er 1894 auch im Nebenamt zum Mitgliede des Bundesamts für das Heimathswesen ernannt. Aus diesem letzteren Amt schied er aus, als er durch Allerhöchste Bestallung vom 21. Februar d. 8 zum Senats-Präsidenten des Oberverwaltungsgerichts be⸗ fördert wurde. Der Präsident und die Mitglieder des Oberverwaltungs⸗ gerichts rühmen dem Verewigten in einem ihm gewidmeten Nachrufe reiche dienslliche Erfahrung, sicheres Urtheil und treueste Hingabe an seinen amtlichen Beruf nach, Ei enschaften, mit denen eine große Bescheidenheit und Freundlichkeit in ge⸗ winnender Weise gepaart waren.

d Königlichen Jahr nach kurzer

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. „Gnei⸗ sengu“, Kommandant: Kapitän zur See Kretschmann, am 13. November in Malaga angekommen.

S. M. S. „Kur fürst Friedrich Wilhelm“, Kom⸗ mandant: Kapitän zur See von Holtzendorff, ist heute von Schanghai nach Nanking in See gegangen.

S. M. S. „Hela“, Kommandant: Korvetten Kapitän Rampold, geht am 17. November von Wusung nach Tschinkiang, S. M. S. „Schwalbe“, Kommandant? Korvetten⸗ Kapitan Boerner, an demselben Tage von Tschinkiang nach Wuhu in See.

Das Lazarethschiff, Gera“, Detachements führer: Marine⸗ Ober⸗Stabsarzt Hr. Arendt, ist gestern in Jokohama ein⸗ getroffen.

Der Dampfer „Prinz Heinrich“ mit dem Fähnrichs⸗ Transport für das Kreuzer⸗Geschwader, Trantzport⸗ führer: Kapitänleutnant Blomeyer, ist gestern in Aden an— gekommen und an demselben Tage nach Colombo weiter⸗ gegangen.

und nach dem Schlosse geleinet.