1900 / 279 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 23 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

des Oesterreichisch⸗Kaiserlichen Ordens der Eisern en Krone dritter Klasse: dem Hauptmann von Pfeil, à la suite des 1. Badischen

Leib⸗Grenadier⸗ Regiments Nr. 109, dem Rittmeister Schmidt von Schwind im Leib⸗farde⸗

Husaren⸗Regiment, und dem Rittmeister von Oheimb im Ulanen⸗Regiment Prinz August von Württemberg (Posensches) Nr. 10 des Ritterkreuzes des Kaiserlich österreichischen Franz⸗Joseph⸗Ordens: dem Rittmeister Freiherrn von Stein zu Kochberg, dem Oberleutnant von Zanthier, . . beide im Ulanen⸗Regiment Prinz August von Württem⸗ berg (Posensches) Nr. 10, ö dem Oberleutnant von Hertell im Jäger⸗Bataillon von

Neumann . Schlesisches) Nr. 5, und . dem Oberleutnant Freiherrn von Reitzenstein im Husaren⸗Regiment Graf Götzen (2. Schlesisches) Nr. 6; des Kaiserlich⸗Königlich österreichischen silbernen Verdienstkreuzes mit der Krone: dem Feldwebel⸗Sergeanten Schmidt in der Schloß⸗Garde⸗ Kompagnie; des Kaiserlich⸗Königlich österreichischen silbernen Verdienstkreuzes: dem Musikdirigenten Pfuhlmann, sowie den Wachtmeistern Baudach, Giedke, Schulz, Kam bach und Karsulke, ( sämmtlich im Ulanen⸗Regiment Prinz August von Württemberg (Posensches) Nr. 10; des Großherrlich türkischen Osmanis-Ordens dritter Klasse: ; dem Major Freiherrn von Lüttwitz im Generalstabe des Garde⸗Korps, und dem Hauptmann von Unruh (Lothar) im 1. Garde— Regiment z. F.; der vierten Klasse desselben Ordens: dem Oberleutnant von Wittich im 2. Garde⸗Regiment 4. F.; des Großherrlich türkischen Medschidje-Ordens vierter Klasse: dem Leutnant von Wittich im 2. Garde⸗Regiment z. F.;

der Großherrlich türkischen goldenen und silbernen Imtiaz⸗Medaille:

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dem Generalmajor z. D. von Elpons; der Großherrlich türkischen silbernen Imtiaz— Medaille: dem zur Dienstleistung beim Infanterie⸗Regiment Nr. 132 kommandierten Leutnant à la suite der Armee Izzet Bey;

des Offizierkreuzes des Königlich niederländischen Ordens von Oranien-Nassau:

dem Oberleutnant Grafen von Schlieffen, A la suite des 5. Thüringischen Infanterie⸗Regiments Nr. 4 Groß⸗ herzog von Sachsen), Ordonnanz-Offizier Seiner Königlichen 5 des Großherzogs von Sachsen; des Kommandeurkreuzes zweiter Klasse des Königlich

norwegischen Ordens des heiligen Olaf:

dem Obersten von Kropff, Kommandeur des Infanterie⸗ Regiments Fürst Leopold von Anhalt-Dessau (1. Magde— burgisches) Nr. 26

des Ritterkreuzes erster Klasse desselben Ordens:

dem Hauptmann Trützschler von Falkenstein im Infanterie Regiment Fürst Leopold von Anhalt⸗Dessau (1. Magdeburgisches) Nr. 26; des Ritterkreuzes des Königlich dänischen Danebrog—

Ordens:

dem Oberleutnant von Roeder im Anhaltischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 93; des Kommandeurkreuzes des Königlich griechischen

Erlöser⸗Ordens:

dem Hbersten Freiherrn von Fritsch, Kommandeur des Thüringischen Ulanen⸗Regiments Nr. 6, und

dem Major von Boddien in demselben Regiment;

des Offizierkreuzes desselben Ordens:

dem Rittmeister Freiherrn Digeon von Monteton im

Thüringischen Ulanen⸗Regiment Nr. 6;

des Ritterkreuzes desselben Ordens:

dem Rittmeister Haenel von Cronenthal, sowie den Leutnants Schwartz und von Papen, sämmtlich in dem vorgenannten Regiment;

des Ritterkreuzes des Königlich spanischen Ordens Karl's III.: dem Rittmeister Freiherrn von Recum im Braun— schweigischen Husaren⸗Regiment Nr. 17. des Komm andeurkrenzes des Großherzoglich luxemburgischen Ordens der Eichenkrone: dem Oberstleutnant Grafen von Brühl, Kommandeur des Westfälischen Uanen⸗Regiments Nr. 5; des Offizierkreuzes desselben Ordens: dem Rittmeister von la Valette St. George im West— fälischen Ulanen⸗Regiment Nr. 5; des Ritterkreuzes desselben Ordens: den Oberleutnants von Vietsch und von Papen, beide in dem vorgenannten Regiment; sowie des Ritterkreuzes des Päpstlichen St. Gregoriutz⸗ Ordens (Militär⸗Klasseh: dem Hauptmann Rauthe, à la site des Badischen uß⸗Artillerie⸗Regiments Nr. 14, 2. Artillerie⸗Offizier vom latz in Spandau.

Deut sches Reich.

Dem Geheinen, Kanzlei⸗Sekretär im Reichs-Marineamt Scharenberg ist der Titel „Geheimer Kanzlei-⸗Inspektor“ perlieh en worden.

Bekanntmachung.

Am 24. d. M. wird im Eisenbahn⸗Direktionsbezirk Mainz die 16,05 km lange normalspurige Nebenbahnstrecke Guntersblum Rheindürkheim mit den Stationen Gimbsheim, Eich in Rheinhessen, gönn in Rheinhessen, Ibersheim und Rheindürkheim für den Gesammtverkehr eröffnet.

Gleichzeitig wird die 273 km lange, bisher nur dem Güter⸗ verkehr dienende Strecke Rhein dürkheim Osthofen eben— falls für den Gesammtverkehr eröffnet. Berlin, den 22. November 1900. Der Präsident des Reichs⸗Eisenbahn amts. Schulz.

Bergnhnt machung.

die Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Inhaber durch die Stadtgemeinde Bayreuth betreffend.

Durch die, im Einverständniß mit den Königlichen Staats-Ministerien der Justiz und der Finanzen ergangene Entschließung vom Heutigen wurde gemäß 795 des Bürgerlichen Gesetzbuchs und S 9 der Zußtändigkeits— verordnung vom 24. Dezember 1899 (Gesetz und Verordnungs⸗ blatt S. 1229) der Stadtgemeinde Bayreuih auf Grund der Beschlüsse der städtischen Kollegien vom 5., J1., 19. September und 2. und 3. Oltober J. J. und des staatsaufsichtlichen Be⸗ scheides der Königlichen Regierung, Kammer des Innern, von Oberfranken vom 31. v. M. die Genehmigung zur Ausgabe 4prozentiger Schuldverschreibungen auf den Inhaber im Ge— sammtnennwerthe von 2 400 006 , und zwar:

1400 Stück Litt. A. zu je 2009 M, 1000 Stück Litt. B. zu je 1000 MS, 800 Stück Litt. 9. zu je 600 M, 700 Stück Litt. D. zu se 200 S, 600 Stück Litt. E. zu je 100 M, halbjährig, am 1 Januar und am 1. Jult verzinslich, ertheilt. München, den 20. November 1900. Königlich bayerisches Staats-Ministerium des Innern. Dr. Freiherr von Feilitzsch.

Königreich Preußen. Finanz⸗Ministerium. Königliche General-Lotterie-Direktion. Bekanntmachung.

Die Königliche General-Lotterie-Direktion ver— legt am 26. d. M. ihre Geschäftsräume von der Schützen⸗ straße 8 nach dem für die Lotterie⸗Verwaltung im Garten des Grundstücks Wilhelmstraße 63 hierselbst neu errichteten Dienstgebäude.

Berlin, den 22. November 1900.

Königliche General⸗Lotterie⸗Direktion. Strauß. Ulrich.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten ist der bis— herige Eisenbahn⸗Sekretär Otto Herrmann aus Frankfurt a. M. zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator ernannt worden.

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Am Schullehrer⸗Seminar zu Eckernförde ist der Pastor Möhlenbrinck zu Barmstedt als Seminar⸗Oberlehrer und

an der Präparanden⸗Anstalt zu Tribsees der Präparanden— ,. Wollin zu Belgard als Zweiter Lehrer angfestellt worden.

Aichtamtsliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 23. November.

Seine Majestät der Kaiser und König sind gestern Abend, kurz nach 10 Uhr, von Homburg v. d. H. nach Kiel abgereist.

In der am 20. d. M. unter dem Vorsitz des Staats⸗ sekretärs des Innern, Staats⸗Ministers Dr. Grafen von Posa⸗ dowsky⸗Wehner abgehaltenen Plenarsitzung des Bundes— raths wurden die Entwürfe der Etats für den allgemeinen Pensionsfonds, für das Reichs-Militärgericht, für die Ver— waltung des Reichsheeres, für das Auswärtige Amt und für die Reichsschuld auf 1901 genehmigt und den. Gesetzentwürfen wegen Feststellung des Haus— halts-Etats für die Schutzgebiete und des Reichshaushalts⸗ Etats auf 1901, sowie dem Entwurf eines Gesetzes wegen Verwendung überschüssiger Reichseinnahmen aus dem Rechnungs⸗ jahr 1901 die Zustimmung ertheilt. Weiter wurde zugestimmt: dem Entwurf eines Regulatios über die Dienstverhälinisse der Ober⸗Sekretäre (Militärgerichtsschreibery beim Reichs⸗-Militär⸗ gericht, der Vorlage, betreffend Abänderungen und Ergänzungen. des amtlichen Waarenverzeichnisses zum Zolltarif und der Instruktion für die zolltechnische Unter⸗ scheidung des Talgs u. s. w, dem Entwurf von Bestim⸗ mungen über die . ausreichender und geeigneter Sitzgelegenheit in offenen Verkaufsstellen, dem Antrag Oldenburgs wegen Aenderung der Grenze des Braker Frei⸗ bezirks, sowie der Vorlage, betreffend die Auf⸗ nahme der Anlagen zur Herstellung von Kalk u. s. w. in das Verzeichniß der genehmigungs⸗ pflichtigen Anlagen. Der Antrag Sachsent wegen Erweiterung der Leistungen der Landesversicherungsanstalt Königreich Sachsen und die Vorlage, r ; die Bestellung des Schiffs⸗ vermessungsamts als Revisionsbehörde für die Binnenschisfs— Aichbehörde in Lübeck, wurden den zuständigen Ausschüssen überwiesen. Außerdem wurde über verschiedene Eingaben Be⸗

schluß gefaßt.

In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs Staatt⸗Anzeigers werden Entwürfe von Te fe gern Schiffahrts⸗ und Flößereiabgaben auf den Wafs. straßen zwischen Elbe und Oder nebst einem Gille verzeichniß und zugehörigen Erläuterungen . öffentlicht. ö.

Großbbritannien und Irland.

Der General Sir Redvers Buller, welchem gestern in Exeter seitens der Stadt ein Ehrendegen überreicht wurde erhob, wie W. T. B.“ meldet, in seiner Ansprache Einspruch gegen den im Auslande den britischen Soldaten gemachten Vorwurf des gewaltthätigen Vorgehens. Daran sei kein wahrez Wort, vielmehr sei die britische Armee von Gefühlen unge⸗ wöhnlicher Großmuth gegen den Feind beseelt.

Frankreich.

Der Präsident Krüger landete, wie dem „W. T. B.“ aus Marseille berichtet wird, gestern Vormittag um J Uhr unter den hegeisterten Kundgebungen einer zahlreichen, an dem Quai versammelten Menschenmenge, welche fortwährend Hoch⸗ rufe auf den Präsidenten und die Buren ausbrachte, und be⸗ grüßte sodann entblößten Hauptes die Mitglieder der Empfang scomités. Die Vorsitzenden dieser Comités Th ourel und Pauliat hielten Ansprachen, in denen sie den . willkommen hießen; der Präsident Krüger hielt hierauf eine Rede in holländischer Sprache, in welcher er etwa Folgendes ausführte:

Ich sage der Einwohnerschaft, die massenweise herbeigeeilt ist, um mich ju begrüßea, meinen Dank. Ich habe Trauer angelegt wegen des Unglücks, welches mein Land getroffen bat. Ih bin nicht hierher gekommen, um Festlichkeiten beizuwohnen, aber ich nehme gern Ihre Beifall kundgebungen entgegen, denn ich weiß, daß sie dem Mitgefühl entspringen, welches unsere schweren Prüfungen und die Sache der Freiheit in Ihnen erweckt baben. Ich bin in der That siol und froh, einen frangösischen Hafen zur Landung ausersehen zu haben und so von freien Männern empfangen ju werden. Ich halte ez für meine erste Pflicht, Ihrer Regierung zu danken für den Bewelz der Achtung, den sie uns noch kürzlich inmitten unserer Leiden gegeben. Ich glaube, daß Großbritannten, wenn es genau Über den Sachverhalt unterrichtet gewesen wäre, nie seine Zustimm ang zu diesem Kriege ge— geben haben würde. Seit der Expedition Jameson's, der sich zweier Republiten bemächtigen wollte, ohne einen Schuß abfeuern zu müssen, habe ich fortwährend die Einsetz ang eines Schledz— gerichts verlangt, doch bat man mir dies bis jetzt immer verweigert. Der Krieg, den man gegen ungz führt, ist bis zu den Grenzen der äußrsten Barbarei gegangen. Ich habe in meinem Leben oft gegen barbartsche Stämme kämpfen mũssen, aber die Barbaren, mii denen wir uns j stzt im Kampfe befinden, sind viel schlimmer als die anderen. Sie sind so weit gegangen, sogar Lie Kaffern gegen uns zu bewaff nen. Sie stecken unfere Gehöfte in Brand, die wir mit so vieler Mühe begründet haben, sie jagen Frauen und Kinder fort, deren Gatten und Väter getödtet oder ge— fangen genommen worzen sind, und überlafssen sie schutzloz ohne Holj, oft sozar ohne Brot ihrem Schicksal. Aber man mag thun, was man will, wir werden uns niemals ergeben, wir werden bis zuletzt kämpfen. Wir haben ein großes, unerschütierliches Ver— trauen zu dem Ewigen, unserem Gott. Unsere Sache ist gerecht, und wenn die menschliche Gerechtigkeit uas nicht zu theil werden sollte, so wird uns doch der Herr aller Völter, bei dem die Zuktunst steht, nicht verlafsen. Ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß, wenn Tranvaal und der Oranje Freistaat j ihre Unabhängigkeit einbüßen sollten, dies erst geschehen wird, nachdem die beiden Burenvölker mit Frauen uad Kindern vernichtet worden sind.

Die Rede des Präsidenten wurde häufig von Beifall unterbrochen, besondeis gegen Schluß der Rede steigerte der Beifall sich zur Begeisterung. Als der Wagen des Praͤsidenten Krüger, der mit den demselben überreichten Blumen überfüllt war, sich in Bewegung setzte, ertönten unaufhörlich Rufe „Hoch Krüger!“; die usik spielte die Trangwaal⸗ Hymne. Die Fahrt zum Hotel nahm eine Stunde in Anspruch; während derfelben hörte man immer nur die Rufe „Hoch Krüger!“ „Hoch die Buren!“, die auch wieder ertönten, als der Präsident, im Hotel angelangt, sich am Fenster zeigte. Vom Balkon des Hotels aus dankte der Präsident der Menge in einer kurzen Ansprache für den ihm bereiteten warmen Empfang; alsdann zog er sich zu Berathungen mit den in Marseille weilenden Vertretern Transvaals und des Oranje⸗Freistaats zurück. .

Wahrend der Fahrt des Präsidenten und seiner Begleiter durch die Stadt ereignete sich ein Zwischenfall. Einige Engländer, welche auf dem Balkon eines Hotels standen und sich weigerten, auf die Zurufe der Menge den Hut abzunehmen, sogar Kupfermünzen herunterwarfen, wurden so lange von den Menschenmassen ausgepfiffen und verhöhnt, bis sie vom Balkon verschwanden.

Nach der Ankunft im Hotel hat der Präsident Krüger 3 Depesche an den Präsidenten der Republik Loubet

erichtet: ; Indem ich auf dem gastlichen Boden Frankreichs lande, ist meine erste Handlung, das würdige Oberhaupt der Französischen Republik zu begrüßen und Ihnen die Bezeugung meiner Dankbarkeit für die Beweise des Interesffes zu übermitteln, welche Ihre Regierung und Ihr Land mir gegeben haben.

Nachmittags um 2 Uhr empfing der Präsident Krüger den Maire von Marseille Flaissisres, welcher ihm die theil⸗ nehmenden Gefühle der Siadtbevölkerung für die Buren und ihr Unglück aussprach und den Wunsch daran knüpfte, daß die Transvaalfrage eine gerechte Lösung finden möge. Der Präsident Krüger dankte ihm und bemerkte, er vertraue auf Gott und sein gutes Recht. Sodann überreichte der Maire zahlreiche Adressen. Später empfing der Präsident den Besuch des Präfekten. Die Unterredung trug einen sehr herzlichen Charakter. Nach derselben begann der Empfang der verschiedenen Abordnungen. Dabei überreichte der Vor⸗ sitzende des Marseiller Empfangs Comitss Tho u rel dem Prä⸗ sidenten einen Kunstgegenstand als Srinnerungszeichen und sagte in seiner Ansprache, ein Krieg zur Befriedigung der Be— gierden und der Interessen sei ein Verbrechen gegen die Mensch= heit, ein Krieg zur Vertheidigung von Haus und Herd sei gerechtfertigt und rühmlich. Der Prästdent Krüger er— widerte. die Buren kämpften für Haus und Herd; er danke dem französischen Volke, dessen Sympathien weniger ihm als der Sache der Buren gölten, welche die Sache der Gerechtigkeit und der Freiheit sei. Die Sache der Buren sei weder zu Ende noch unentwirrbar. Darauf wurden dem Präsidenten, die übrigen Abgrdnungen vorgestellt darunter das niederländischsüdafrikanische Comits und die Vertreter der Gesellschaft ber pensionierten Offiziere des Land—⸗ heeres und der Marine. Henry des Howes sprach als Ver treter. der französischen Peesse, welche ohne Unte:schied der politischen Anschauung für die heilige, würdige Sache einge—

lrelen sei. Hierauf erschienen zahlreiche Abgesandte, welche ihrer Bewunderung für den ehrwürdigen Greis und das tapfere Volk der Buren sowie ihren Wünschen für den Erfolg der Schritte des Präsidenten Krüger Ausdruck gaben. Unter den Abgesandten befand sich auch der protestantische Pastor Frisch, ber Schwager des Obersten Villebois⸗-Mareuil, der im Trangvaalkriege gefallen ist. Nachher empfing der Präsident den Präsidenten des Pariser Munizipalraths Grebeauval, der im Namen der Stadt Paris den Präsidenten einlud, das Rathhaus von Paris zu besuchen. Der Präsident Krüger erwiderte, er bitte, seine Antwort bis zu dem Augenblick ver— schieben zu dürfen, wo er in seiner Eigenschaft als Staatsober⸗ haupt seinen Pflichten gegenüber dem Oberhaupt des französischen Staats genügt habe. Da der Präsident sehr ermüdet zu sein schien, beschränkte man sich weiterhin darauf, ihn im Vorbeigehen zu begrüßen. Deshalb ging der Empfang der übrigen Delegationen, darunter derjenigen aller großen Städte Frankreichs, der militärischen Gesellschaften und der Patriotenliga rasch von statten. Marseiller Kinder überreichten Blumensträuße. Da der Präsident sich in seine Gemächer zurückzuziehen wünschte, so wurde der Empfang gegen 5 Uhr beendet. Vor dem Hotel war den ganzen Nachmittag über eine große Volksmenge ver— sammelt, welche dem Präsidenten Huldigungen darbrachte.

Gestern Abend fand ein Bankett zu Ehren des Präsidenten Krüger statt, an welchem dieser nicht theilnahm. Der Ge— sandte von Transvaal Dr. Leyds brachte im Namen des Präsidenten Krüger einen Trinkspruch aus, in welchem er erklärte, daß der Präsident gern erschienen wäre, um der Stadt Marseille für den ihm bereiteten Em— pfang zu danken, daß er aber in Trauer sei und daher keinen Banketten beiwohnen könne. Der Präsident hätte gewünscht, daß alle im Felde stehenden Buren Zeugen der ihm dargebrachten Ovationen hätten sein können, er danke in ihrem Namen und wünsche der Stadt Marseille und deren Ein⸗ wohnerschaft Glück und Segen. Dr. Leyds trank schließlich im Namen des Präsidenten Krüger auf das Wohl des Präsidenten Loubet und dankte hierauf persönlich den französischen Comités, welche für die Aufrechthaltung der Unabhängigkeit der beiden südafrikanischen Republiken einträten. Der Vorsitzende des Pariser Comités, Guérin, trank auf das Wohl der beiden tapferen Burenvölker und ihrer Führer Botha und de Wet. Der Pariser Gemeinderath Caron nahm im Namen der Presse das Wort und forderte diese auf, die Rolle eines Friedens vermittlers zwischen den beiden kämpfenden Völkern zu spielen. Rembaud vom Pariser Comité begrüßte in seinem Trinkspruch die Offiziere und die Mann⸗ schaft der „Gelderland“, welche von der Königin der Nieder— lande den ehrenvollen Auftrag erhalten habe, Krüger nach Europa zu führen, und rühmte das Vorgehen der Königin, die als Vertheidigerin des Rechts ihre Regierung so schön be— gonnen habe. Nachdem noch der Burendelegirte Fischer und einige Andere das Wort genommen hatten, trennten sich die Theilnehmer des Banketts ohne Zwischenfall. Der Präsident Krüger wird heute nach Paris abreisen.

Das niederländische Kriegsschift „Gelderland“ ist gestern Abend von Marseille wieder in See gegangen.

Vor dem Militärklub und den Gebäuden der Marseiller Zeitungen versammelte sich gestern Abend eine große Menschen—⸗ menge unter Hochrufen auf das Heer, auf Frankreich und den Präsidenten Krüger. Vor dem britischen Konsulat wurde das Lampionlied gesungen und Schmährufe auf England ausge— stoßen. Die Polizei trieb die Menge auseinander; ebenso hinderte die Polizei eine andere Gruppe daran, sich im Zuge nach der Polizei⸗Präfektur zu begeben. Der Maire von Mar— seille hat die Festftellung und strenge Verfolgung der Personen angeordnet, welche gestern Mittag den Zwischenfall bei der Vor⸗ überfahrt des Präsidenten Krüger an einem Hotel der Rue Cannebière hervorgerufen haben. ö

Die Deputirtenkammer führte in ihrer gestrigen Vormittagssitzung die Berathung des Budgets des Mi— nisteriums des Aeußern zu Ende, nachdem mit 299 gegen 193 Stimmen ein Antrag des Deputirten Sembat auf Aufhebung der Botschaft beim päpstlichen Stuhl abgelehnt

worden war. Rußland.

Ueber das Befinden des Kaisers ist, wie W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag in Livadia folgendes Bulletin ausgegeben worden:

Seine Majestät verbrachte den gestrigen Tag ziemlich gut. Um 2WUhr Nachmitiags war die Temperatur bis auf 5770 gefunken, stieg äber bis 19 Uhr Abeede wieder bis auf 38,70 bei einem Puls von 68. Nachts schlief der Kaiser wenig. Am Morgen war das Empfinden gut, ebenfo war der allgemeine Kräftezustand gut. Um 9 Uhr betrug die Temperatur 38 40, der Puls 72.

Italien.

Die Deputirtenkammer ist gestern wieder zusammen⸗ getreten. Der Präsident zollte, wie ‚W. T. B.“ berichtet, in einer Ansprache den italienischen Soldaten in China sowie dem Herzog der Abruzzen Worte höchster Anerkennung. Der Marine⸗Minister Morin dankte dem Präsidenten für die den

italienischen Soldaten dargebrachte Huldigung und führte aus, die italienischen Seeleute und Soldaten thäten treu ihre Pflicht und verdienten jedes Lob. Von den Ministern wurden Ülhlreiche Gesetzentwürfe eingebracht. Der Minister-Präsident Saracco schlug vor, alle Anträge erst nach der Erledigung des Budgets zu berathen. Die sozialistischen Deputirten Ferri und Agnini verlangten, daß der Antrag, betreffend die Auf⸗ sebung der Zölke auf Getreide, nach dem Finanz- Erposs zur Berathung komme. Der Minister⸗Präsident Saracco sach sich dagegen aus. Die Sozialisten verlangten namentliche AUbstimmung. Da sich herausstellte, daß das Haus nicht be— Hhlußf hig war, wurde die Sitzung auf eine Stunde vertagt. Nach der Wiederaufnahme derselben verzichtete der Depu⸗ kirte Ferri auf die namentliche Abstimmung. Die Kammer ling sodann zur Besprechung von Interpellationen un— pesentlicher Art über. Die Julke ung für den Herzog der

bruzzen und seine Begleiter, . für die italienischen

oldaten in China wurde durch Acelamation angenommen.

Rumänien.

ͤ In dem Prozesse wegen der Ermordung Fito ws ki's und s, Professors Michailkeèanu wurde geslern das Ürtheil ge— sält. Wegen der Ermordung Fitomwzki's wurden, dem 36. T. B. zin, Iliew zu lebenslänglicher und seine Nitschuldigen itew und Stojcew zu 20 jähriger, Karam⸗ ulm zu Tjähriger Zwangsarbeit verurtheilt. Trifanow als Minderjähriger wurde auf zwei Jahre in einem Arbeitshaus untergebracht. Wegen der Erihorbung Michaileanuts wurden zrurtheilt: Dim itrow zu lebengiaͤnglicher, Alexow zu

lähriger Zwangsarbeit und Petew“ zu jähriger Ein—

schließung. Wegen der Verschwörung gegen den König Carol erhielt Bogdanow 10 Jahre Gefängniß, Alexow, Pete w und Dimitrow wurden solidarisch zur Zahlung don 10 606 Fr. verurtheilt. Die Mitschuldigen Sarafow, Da vidow, Kevacew, Petr ow und Stoianow wurden zu lebenslänqlicher, Theodorow, Bosniakow, Poparsow, Zamfirow, Tegetkow, Trolew, Burlakow und Ikönomow zu V jähriger Zwangsarbeit verurtheilt. Außerdem haben Sarafow und die an der Ermordung Michalleanu's Mit⸗ schuldigen den Betrag von 10 0900 Fr. an die nebenklägerische Zivilparkei zu zahlen, welche 100 000 Fr. verlangt hatte.

Dänemark.

Bei der Fortsetzung der Berathung der Steuer⸗ vorlagen der Regierung im Landsthing kam es gestern, dem „W. T. B.“ zufolge, zu einer sehr heftigen Aus⸗ einandersetzung zwischen dem Minister-Präsidenten von Sehested und dem Grafen Frijs-Frissenborg, dem Hauptvertreter der Steuervorlagen des Folkething im Landsthing, welcher dringend die Durchführung dieser Vor— lagen verlangte. Für die Regierungsvorlage trat in bestimmter Weise der ehemalige Minister-Präsident Estrup ein.

Amerika.

Der „Daily Telegraph“ meldet aus Washington vom 21. d. M, von dem Präsidenten MeKinley und seinen Rathgebern werde zur Zeit die Möglichkeit erwogen, daß die Vereinigten Staaten für den Fall einer Theilung Chinas ge— nöthigt seien, einen Handel shafen in China zu erwerben.

Eine in New York eingetroffene Depesche aus Colon besagt, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, die Regierung von CFolumbien habe ein Dekret erlassen, durch welches mitgetheilt werde, der britische Dampfer „Taboga“ sei weggenommen worden zum Zwecke der Truppen⸗ beförderung nach Buenaventura, das von den Insur— genten belagert werde. Die Regierung erkläre, die Be⸗ sitzer des Dampfers „Taboga“ hätten sich geweigert, das Schiff den Verträgen gemäß, welche die Gesellschaft im , hierzu verpflichteten, zu verkaufen oder zu ver— miethen, und sage alsdann, sie dekretiere mit Rücksicht auf die Thatsache, daß die Handelsinteressen die Wiedereröffnung der Häfen Buenaventura und Tumaco forderten, die zeitweise An— eignung der „Taboga“ und befehle, den Eigenthümern der— selben einen angemessenen Preis fur deren Benutzung und für eventuelle Beschädigungen derselben auszuzahlen.

Nach einer weiteren Depesche aus Colon wären die Aufständischen bei Buenaventura von den Regierungs— truppen vollständig vernichtet worden; zwei Generale ber Aufständischen seien gefangen genommen und drei Geschütze erbeutet worden. Der Gouverneur von Panama Alban haßbe von Bord des von der columbischen Regierung beschlag— nahmten britischen Dampfers „Taboga“ aus persönlich die Operationen geleitet.

Nach einer Meldung der „Times“ aus Rio de Janeiro vom gestrigen Tage sind Andrade und Figueira, die der Verschwörung angeklagt waren, freigesprochen worden.

A sien.

Von dem Oberkommando in Peking ist, wie „W. T. B. berichtet, gestern folgende Meldung in Berlin ein⸗ getroffen; Die Kolonne des Grafen Jorck von Warten— burg hat am 17. d. M. Hsüenhwa (25 km südöstlich von Kalgan) erreicht. Die dort zurückgebliebene schwache Be— satzung hat die Waffen niedergelegt. Die Kolonne des Majors von Mühlenfels hat am 20. d. M. den Marsch von Sankiatien auf Ankiatsch wan fortgesetzt. Der Gesundheits⸗ zustand des Expeditions⸗-Korps ist gut, Typhus und Ruhr haben abgenommen.

Der „Times“ wird aus Peking vom 20. d. M. tele⸗ graphiert, Li⸗Hung⸗Tschang habe geäußert, die Ernennung Hüchang's zum Gouverneur von Hupe sei infolge des energischen Widerspruchs des großbritannischen Gesandten rück— gängig gemacht worden; an seiner Stelle sei Ching-Hsing, der Schatzbeamte von Honan, zum Gouverneur ernannt worden.

Nach einer Mittheilung der „Agence Havas“ hat der französische Admiral Pottier gemeldet, daß er die Schiffe seines Geschwaders in drei Gruppen von Eschifu bis zur Grenze von Tonking staffelförmig aufgestellt habe, um die Küsten zu überwachen und die französischen Staatsangehörigen zu schützen.

Der „Daily Mail“ wird aus Mokohama vom 20. d. M. gemeldet. Der Minister für Kommunikationen und frühere Präsident des Repräsentantenhauses Hoshi werde beschuldigt, daß er sich durch große Geldsummen habe bestechen lassen; seine Verhaftung sei wahrscheinlich. Der Kriegs-Minister 6 infolge der Aussehen erregenden Beschuldigung sein Amt

ereits niedergelegt. Man halte es für wahrscheintich, daß durch den 893 der Sturz des gesammten Ministeriums werde herbeigeführt werden.

Afrika.

Die Antwerpener Zeitung „Metropole“ veröffentlicht, wie „W. T. B.“ meldet, ein Schreiben Lothaire's, in welchem dieser erklärt, Lacroix und Moray, die er selbst wegen der Vorkommnisse im Bezirk Mayella dem Gericht übergeben habe, und die übrigen unter Anklage gestellten Agenten, insbesondere Mathys, der jüngst ver— urtheilt wurde, hätten nur seinen Instruftionen gemäß ge— handelt, indem sie ein polizeiliches Recht ausgeübt hätten, das er ihnen in jener in beständigem Kriegszustande befindlichen wilden Gegend übertragen habe.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (6) Sitzung des Reichstages, welcher der Reichskanzler Graf von Bülow, der Staatssekretär des Innern, ö ter Dr. Graf von Posadowsky, der Kriegs⸗Minister, General der Infanterie von Goßler, der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Freiherr von Thiel⸗ mann und der Staatssekretär des Auswärtigen Amts Dr. Freiherr von Richthofen beiwohnten, wurde zunächst die erste Deraihung des Gesetzentwurfs, betreffend die Feststellung eines dritten Nachtrags zum Reichs haushalts⸗Etat für 1900 (Ausgaben ar die China⸗Expedition), 3

Bis zum Schluß des Blatts nahmen das Wort die Abgg. Dr. 5 * n (nl) und Schrader (fr. Vgg.) sowie der Staais⸗ sekretär des Auswärtigen Amts Dr. Freiherr von Richthofen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Königshütte (O. Schl.) beschloß, wie der Rh. Westf. Ztg.“ berichtet wird, eine von über dreltausend Bergleuten befuchte Ver⸗ samrz lung, sich an die Grubenverwaltungen mit einer Petition um Bewilligung einer 25 prozentigen Lohnerhöhung und einer Verkürzung der Arbeitszeit an den Lohntagen zu wenden.

gunst und Wissenschaft.

In der Sitzung der phiölosophisch-⸗historischen Klasse zer Akademie der Wissenschaften vom 15. November las Herr E. Schmidt über das Verhältniß der deutschen Volkzschausplele zu Marlowe's Tragical history of Dr. Faustus“. Von der Entstehung und den Wandlungen des englischen Stücks ausgehend, trat er neueren, die Abhängigkeit überhaupt leugnenden Forschern auf Grund der Kombinationen Creizenach's und mit eigenen Beweisen entgegen.

In der Sitzung der pbysikalisch⸗ mathematischen Klasse der Akademie von demselben Tage las Herr van Hoff eine mit Herrn Dr. von Guler⸗Chelpin bearbeitete weitere (XIX.) Mittheilung aus seinen Untersuchungen über dir Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen, ins. besondete des Staßfurter Saljlagerg '. Es werden darin die Maximaltensionen der Lösungen von den Chloriden und Sulfaten dez Kaliums und Magnesiums bei gleichzeitiger Sättigung an Chlor natriam bei 250 bestimmt und nachgewiesen, daß sie in schon früher entwickeltem Zusammenhang mit dem Kiystallisationzgang stehen. Wesentlich ist das aus der Untersuchung hervorgehende Austreten des Kainits bei 250.

Dem Oberverwaltungsgerichtstrath Max Schultzenstein ist nicht nur, wie bereits berichtet, von der Unloerfität Freiburg i B., sondern auch von der Universität zu Halle a. S. dse Würbe eines Doktors beider Rechte Ehren halber verliehen worden.

Technik.

Bei den Dampfkraftanlagen ist man in den letzten Jahr⸗ zehnten zu immer höheren Dampfspannungen gekommen; die Loko⸗ motiven machten den Anfang, die Schiffsmaschinen und die Betriebs- maschinen der Wasserwerke, Spinnereien und Weber ien, der Glektri⸗= zitätswerke u. s. w. folgten. Anlagen, die mit Dampf von 10, 12 und 15 Atmosphären arbeiten, sind heute nicht mehr selten. Für solche Span⸗ nungen bieten aber die früher allgemein verwendeten gußetsernen Rohre und Ventile nicht die genügende Sicherheit; welche verheerenden Wirkungen der Bruch einer Rohrleitung mit boch gespanntem Dampf auszuüben vermag, hat unter vielen anderen vor einigen Fahren das entsetzliche Ereigniß an Bord des Kriegsschiffes Brandenburg! ge⸗ zeigt. Man ist deshalb mehr und mebr dazu übergegangen, wider. standsfähigere Bauftoffe für solche Rohrleitungen ju verwenden: Schweißeisen, Flußeisen, Kupfer, Bronze, Stahlguß u. s. w. Es ist eine sehr verdienstvolle Arbeit des Vereins deutscher In— genjeure, daß er die hierfür in Betracht kommenden Baustoffe und Konstruktionen einer sorgfältigen Prüfung unterworfen und ebenso, wie früher zu gußeisernen Robrleitungen sür geringen Druck, jetzt zu Rohrleitungen für Dampf von hoher Spannung Normalien ausgearbeitet hat. Auf Grund wissenschaftlicher Berech⸗ nungen und umfangreicher, zum theil sehr kostspieliger Versuche sind die Maße der Rohrwandungen, Flantschverbindungen, Veniile, Schrauben, Dichtungen u. s. w. für die verschiedenen Durchmesser be⸗ stimmt und in Zeichnungen dargestellt worden. Abdrücke der Maßtafeln und Zeichnungen können von der Geschäftsstelle des Vereins deutscher Ingenieure in Berlin NW., Charlottenstraße 43, bezogen werden.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Getreidehandel in Syrien. Der Kaiserliche General ⸗Konsul in Beirut berichtet unter dem

6. d. M. Folgendes: An Weijen sind im Monat Oktober von Syrien und Palaͤstina

verschifft worden: 300 t nach England, 750 t , Egypten und 1000 t , Frankreich, zum Preise von 14 bis 15 Franken für den Doppelzentner f. a. B. Die Ausfuhr an Braugerste nimmt zu, und die Preise sind im Steigen begriffen. Verschifft wurden: 10 000 t nach England, 250 t . GEgypten, 255 t Antwerpen, 200 t , Frankreich, zum Preise von 13 bis 135 Franken für den Doppelzentner f. a. B. An Futtergerste wurden verfrachtet: 4000 t nach England, 2000 t , Ggypten und 1000 t Frankreich, jum Preise von 9 bis 9,90 Franken für den Doppeljentner f. a. Die noch vorhandenen Lagerbestände werden geschätzt: an Weizen auf ca. 20 000 t, Manne ne, . Futtergerste S050 t.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opern hause wird morgen Meverbeer's Dper Die Afrikanerin' in folgender Besetzung gegeben: Don Pedro: Verr Mödlinger; Don Diego: Herr Krasa; Ines: Fräulein Dietrich; Vatco de Gama: Herr Sylda; Großinquisitor: Herr Knüpfer; Don Alvar: Herr Sommer; Oberpriester: Herr Wittekopf; Nelugco: Herr Bulß; Selica: Fräulein Destinn.

Im Königlichen Schauspielhause findet morgen eine Aufführung von „Turandot, Prinzessin von China“ mit der zur Dandlung gehörenden Musik don Catl Maria von Weber statt. Die Damen Poppe, von Hechenbu ger, Hausner, Schramm und. die Herren Christians, Grube, Kraußneck, Nesper, Vollmer, Hartmann, Eichholz und Kirschner sind darin beschäͤftigt. Vorher geht Johannisnacht‘, ein Märchenspiel von Marx Möller, mit der zur Handlung gehörenden Musik von Ferdinand Hummel in Scene. Die Prinjessin spielt Fräulein don Mayburg, den Bären Herr Kraußneck, den Naturforscher Herr Oberg. Die am Montag statifindende Auffährung des Wintermärchen von Shakespeare ist folgendermaßen besetzt: Leontes: Herr Ludwig; Dermione: Fräulein Poppe; Florijel: Herr Boettcher; Perdita: Fräulein Sperr; Autolvkus: Herr Vollmer; die Zeit al Thorn! Fräulein Lindner; Oberpriester des Apoll; Herr Molenar; Polvxenes: Hirr Keßler; Aeltester des Gerichts bofeß. Herr Pohl; Paulina; Fräulein von Arnauld. Die Muflk Lon Friedrich von Flotow wird unter Mitwirkung der Königlichen Kapelle zu Gehör gebracht. Die General Intendantur der König= lichen Schausptele beabsichtigt, auch im Jahre 1901 neben dem Jahres Abonnement ein Sonder Abonnement auf die Pfätze deg J. und II. Ranges und des Parquets für 40 Montags. Vor= stellungen a ,, A) und für 40 Freitags Vorstellungen Sonder Abonnement B) im Königlichen Schauspielhause augjugeben.

chriftliche Meldungen werden im Bureau der General. Intendantur bis zum 5. Dezember d. J. entgegengenommen.

Im Neuen Königlichen Spern- Theater wird morgen Die Fledermaus“ gegeben.

Im Schitler Theater ist die erste Auffübrung von Epbraim's Breite, Schauspiel in fünf Akten von Dr. Carl Haupimann, fär Donnergtag, den 29. d. M. angesetzt.