1900 / 282 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Nov 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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welch. Mittheilungen vorgelegen haͤtten, in denen die bem— nächflige Ermordung des Königs angelündigt worden sei. Vom parlamentariscen Standpunkte aus sei die Regierung jür alles verantwortlich, aber in diesem besonderen Falle könne man die Regierung nicht für eine 3 verantwortlich machen, die man durchaus nicht habe voraussehen können. 60 Personen feien mit dem Sicherheits dienst für den König betraut gewesen, und die . in Monza hätten alle Maßregeln getroffen gehabt, welche sie . nothwendig gehalten häftten, um den König gegen jede Gefahr zu beschüßen. Unglücklicherweise hätten sich diese Maßregeln als nicht genügend erwiesen, weil die betreffenden Beamten ihrer Aufgabe nicht gewachsen gewesen seien. Der besonders mit der Aeberwachung der Person des . betraute Beamte habe sich kurz vor der Ermordung von dem Wagen des Könige entfernt gehabt. Gegen diese Beamten werde disziplinarisch vorgegangen, und sie würden in gebührender Weise bestraft werden. Der Minister⸗Präsident erklärte ferner, er erkenne es an, daß der öffentliche Sicherheitsdienst nicht auf der Höhe stehe; die Regierung fei damit beschäftigt, die nöthigen Reformen einzuführen; er sei bereit, seine Person zu opfern, wenn eine Sühne gefordert werde, aber wenn 1 Jemand es an Pflichterfüllung habe fehlen lassen, so sei dies nicht die Regierung. Er glaube, die große Mehrheit des Landes werde weder das jetzige Kabinet, noch die früheren Kabinette für die Ermordung des Königs verantwortlich machen. Es liege ein schreckliches Verhängniß vor, gegen welches alle menschliche Voraussicht ohnmächtig gewesen sei. Der Minister⸗Präsident erinnerte an die in Rom zur Be— rathung über Maßregeln gegen die Anarchisten abgehaltene Konferenz, die keinerlei praktisches Ergebniß gezeitigt habe. Die Plage des Anarchismus habe nicht, Italien allein betroffen, sondern nehme allerorten überhand. Die Regierung habe einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung der anarchistischen Propaganda vorbereitet; sie gebe sich aber nicht der Täuschung hin, als ob durch Maßnahmen der Gesetzgebung der Anarchismus auszurotten wäre. Zu diesem Zwecke müßten vielmehr alle Kräfte des Landes zusammen— halten. Der Minister⸗Präsident forderte dazu auf, einträchtig i Wohl des Landes und seiner Einrichtungen zu wirken. it Bezug auf die von den Sozialisten eingebrachte Inter— pellation erklärte der Minister⸗Präsident, die Regierung habe die durch die Gesetze gezogenen Schranken nicht überschritten, da sie überzeugt sei, daß die Politik niemals die Gerechtig⸗ keit beeinträchtigen dürfe. Die verlangten Reformen seien unmöglich sofort durchzuführen; es bedürfe langsamen, stufenweisen Vorgehens. Der Minister⸗Präsident schloß mit der Bemerkung, daß er das Urtheil der Kammer in Ruhe erwarte. Hierauf wurde die Sitzung auf einige Minuten unterbrochen. Nach deren Wiederaufnahme erklärten sich die Interpellanten für nicht befriedigt. Der Deputirte Sciacca della Scala beantragte ein Mißtrauensvotum. Der Minister⸗ Präsident Saracco erklärte, er könne nicht zugeben, daß die Regierung für die Fehler von Beamten, die sie gar nicht ernannt habe, verantwortlich gemacht werde, und wünschte, daß die Berathung des Antrags Sciacca della Scala's bis zum Schluß der Berathung des Budgets vertagt werde. Der Deputirte Sciacca della Scala verlangte, derselbe solle bei der De— batte über die Interpellationen über das Programm der Re⸗ gierung zur Sprache gelangen. Diesen Vorschlag lehnte der Minister⸗Präsident ab. Der Deputirte Sonnino erklärte, er werde zu Gunsten der Regierung slimmen. Hierauf wurde bas Verlangen Sciacca della Scala's durch Auf— stehen un? Sitzenbleiben vom ganzen Hause, von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken mit Ausnahme einer sehr kleinen Gruppe von Deputirten abgelehnt und sodann der Antrag des Minister⸗Präsidenten, wonach die Berathung über den Mißtrauensantrag Sciacca della Scala's bis nach der Be— rathung des Budgets zurückgestellt werden soll, in geheimer Abstimmung mit 163 gegen 78 Stimmen angenommen.

Spanien.

In der Deputirtenkam mer machte, wie „W. T. B.“ berichlet, der Minister des Innern Mittheilungen, aus denen der Ernst der carlistischen Bewegung hervorge)t.

Portugal.

Aus Oporto wird dem „W. T. B.“ berichtet, daß im nördlichen Portugal die allgemeinen Wahlen ruhig verlaufen seien. In Oporlo seien die bisherigen republikanischen Ver— treter den vereinigten Monarchisten unterlegen. Bis gestern sei e, Republikaner in die Deputirtenkammer gewählt worden.

Dänemark.

„Ritzau's Bureau“ erfährt, daß der am 23. d. M. er— folgte formelle Austritt der 9 agrarischen Mitglieder ber Partei der Rechten des Landsthing, welcher lange Zeit vorbereitet gewesen sei, keine Veränderung in der politischen Stellung des Ministeriums Sehested herbeigeführt habe.

Amerika.

Der Jahresbericht des Marinesekretärs Long empfiehlt, wie „W. T. B.“ meldet, dem Kongreß, im Hinblick auf die bereits bewilligte große Zahl von Gefechtsschiffen, deren Bau bei einigen kaum begonnen habe, in dieser Session nur die Mittel für 2 Schlachtschiffe, 2 Panzerkreuzer und mindestens 6 Kanonenboote geringen Tiefgangs sowie einige kleinere Fahrzeuge für den Dienst auf Flußläufen zu bewilligen.

Dem „New York Herald“ wird aus Washington berichtet, daß die 5 Regierung an vier Länder das ö. gerichtet habe, den Vereinigten Staaten zu gestatten, auf dem Gebiet jener Länder Kohlenstationen zu errichten. Sie habe versucht, Dänisch⸗Westindien, Landstriche in der Chirigqui⸗-Lagune und im Golfo Dulce sowie eine der Galapagos⸗Inseln zu diesem Zwecke zu erwerben. Diese Versuche seien erfolglos geblieben, doch beabsichtige man, sie in Kürze zu erneuern. Man trage sich auch ernstlich mit dem Gedanken, ein Kohlendepot in Tschifu zu errichten.

Asien.

Die „Daily News“ melden aus Schanghai vom gestrigen Tage, Li, der sich * Zeit dort aufhalte, habe ein Telegramm von Li⸗Hung⸗Tschang erhalten, in welchem dieser ihm von der Krankheit, der Kaiserin⸗Wittwe Mittheilung mache, ohne jedoch Einzelheiten darüber anzugeben. Der Gou⸗ e en von Schensi habe die Behörden von Kiangsu wn Tsche kia 3 z von neuem aufgefordert, Lebensmittel für

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den Hos nach Singanfu zn schaffen.

Di- „Morning Post“ meldet ebenfalls vom gestrigen Tage aus Schanghai, Li⸗Hung-Tschang sei ernstlich krank, er habe an selnen Adoptiosohn n r telegra⸗ phiert, der am Sonnabend nach Tientsin abgereist sei.

Afrika.

Nach einer dem, W. T. B.“ zugegangenen Meldung aus Tanger vom gestrigen Tage ist der deutsche Gesandte Freiherr von Mentzingen mit Gefolge am 17. November feierlich in Marakesch eingezogen.

Das „Reuter'sche Bureau“ berichtet aus San sibar vom gestrigen Tage, daß sich die Ogaden⸗Somalis in Juycah⸗ land (), einer Prooinz in Britisch⸗Ost⸗Afrika, gegen die Regierung erhoben hätten; etwa 4000 sollten unter Waffen sein. Der Unter⸗Kommissar Jenner, der sich auf einer Reise von Kitzmayu nach dem Inlande befinde, solle angegriffen worden sein. Der Oberst Ternan und der Kom⸗ mandant der Ost⸗Afrika⸗Schutztruppe Hatch seien mit zwei Kompagnien von Mombassa nach Kismayu aufgebrochen. Die verfügbaren Streitkräfte bezifferten sich auf 500 Mann. Der Kreuzer Magiciene“ sei gleichfalls nach Kismayu abgegangen. Es heiße, daß der Unter⸗Kommissar Jenner sich in einer ernsten Lage befinde, und daß es zweifelhaft sei, ob er Kismayu wohlbehalten wieder erreichen werde. Die Somalis hätten in der Umgegend von Kiemayu Vieh geraubt, welches ihnen früher als Geldbuße genommen worden sei. Die Europäer in Kismayu seien, wie gemeldet werde, wohl⸗ behalten.

Aus London wird dem „W. T. B.“ gemeldet, das Auswärtige Amt bestätige die Nachricht vom Aufstand der Ogaden⸗Somalis. Der Unter⸗Kommissar Jenner sei am 153. November in verrätherischer Weise von Somalis er— mordet worden, welche in der Nacht das Lager besucht, freund— schaftliche Gesinnungen gezeigt, dann aber die Abtheilung an— gegriffen hätten.

Dem „Standard“ wird aus Pretoria vom 25. d. M. mitgetheilt, die Mannschaften Botha's und Viljoen's ent⸗ wickelten eine immer mehr zunehmende Thätigkeit in dem Distrikte. Wie es heiße, hätten sie einen neuen Plan er⸗ sonnen oder vielmehr einen alten wieder auf⸗ genommen. Sie beabsichtigten, den Kriegsschauplatz mehr nach der Grenze der Kapkolonie zu verlegen, wo, wie fie glaubten, viele mißvergnügte Kapholländer mit geheimen Waffenvorräthen bereit seien, auf die geringste Ermüthigung hin die Feindseligkeiten zu erneuern. Der

Feind sei fast überall in Transvaal und der Oranje⸗ Kolo nie äußerst thätig.

Parlauentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichs⸗ tages befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (9. Sitzung des Reichstag es, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats⸗Minister Dr. Graf von Posadowsky und der Staatssekretär des Reichs— Schatzamts Dr. Freiherr von Thielmann beiwohnten, stand zunächst die Denkschrift über die Ausführungen der seit dem Jahre 1875 erlassenen Anleihegesetze zur Berathung. Abg. Büsing (nl) beantragt, den Gegenstand von der heutigen Tage gorbnung abzusetzen, da sie jedenfalls zu umfassenden Erörterungen fühten würde und die Giledigung der ersten Berathung der Seemannt⸗— ordnung und des Versicherungagesetzes dringlich sei.

Abg. Graf von Kanitz (o, kons.) bittet, die Tagesordnung un—⸗ verändert zu lassen. Der Gegenstand, auf den der Vorredner hinziele, sei die 86 Millionen Anleihe. In diesem Punkte würde eine ein— fache Erklärung des Staatssekretärs des Reichs. Schatzamts genügen. Abg. Dr. Sattler (nl) hält letztere nicht fur ausreichend; es sei unvermeidlich, daß sich an diese Angelegenheit weitreichende Debatten knüpften.

Die Abgg. Dr. Müller- Sagan (fr. Volkep.), Fritze n ⸗Düssel⸗ dorf (Zentr.) und Singer (Soz) treten dem Antrage Büsing bei: die ersten beiden aus Räcksicht darauf, daß eine große Partei die Ab— stzung beantragt habe, letzterer, weil die Foctsetzung der Berathung J altz die im Augenblicke dringlichste Aufgabe e rsche tue.

Der Abg. Graf von Kanitz zieht hierauf seinen Wider⸗ spruch gegen den Geschäftsordnungsantrag des Abg. Büsing zurück. Der Gegenstand wird von der Tagesordnung abgesetzt. Es folgt die erste, ev. zweite Berathung des Gesetz⸗ entwurfs, betreffend die Kontrole des Reichshaus— halts, des Landeshaushalts von Elsaß-Lothringen und des Haushalts der Schutzgebiete für 1900.

Abg. Dr. Bachem (Zentr.) weist doe rauf hin, daß die Vorlage die fünfundzwanzigste dieser Art sei, sodaß man gewissermaßen ein Jubiläum feiere. Es wäre doch an der Zeit, daß endlich auch für das Reich ein generelles Komptabilitälsgesetz erlassen wärde und daß man sich darüber mit der preußischen Regierung verstaͤndigte. Er (Redaer) wolle dazu die Anregung geben, da man aus dem Hause heraus nicht wohl mit einem bezüͤglichen Gesetzentwurfe kommen fönne.

Nachdem der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Dr. Frei⸗ herr von Thielmann erklärt hatte, der Reichs⸗Finanzver⸗ waltung komme eine solche Anregung durchaus nicht unerwünscht und sie werde sich mit der preußischen Verwaltung in Ver⸗ bindung setzen, wurde die Vorlage auch in zweiter Lesung berathen und unverändert angenommen. Die Berathung der Allgemeinen Rechnung über den Reichshaushalt für das Etatszjahr 1896.97 und der Uebersicht der Reichs-Ausgaben und ⸗Einnahmen für 1899 be⸗ antragte der Abg. Dr. Sattler ebenfalls von der Tages— ordnung abzusetzen. Das Haus entsprach diesem Vorschlage ohne Debatte.

Bei Schluß des Blattes wurde die erste Berathung des Entwurfs einer Seemannsordnung fortgesetzt.

Nr. 50 deg Centralblatts für das Deutsche Reich', herausgegeben im Reichgamt des Innern, vom 23. November, hat folgenden Inhalt: 1) Konsulatwesen: Ernennungen; Ermächtigung zur Vornahme von Zwilstands⸗ Akten; Excquatur⸗Ertheilung. 2) Zoll und Steuerwesen: Verzeichniß der Zoll, und Steuerstellen, welchen hinsichtlich des Branntweinbegleitscheinverkehrs Abfertigungs⸗ befugnisse beigelegt sind; Taravergütung für Rosinen; Abände⸗ rungen und. Ergänzungen des amtlichen Waarenherzelchnisses jum gr und der Instruktion für die zolltechnische Unterschelidung des

algs u. s. w. 3) Finanzwesen; Nachtrag jur Nachweisung ver⸗ schiedener Cinnahmen im Deutschen Reiche für die Zeit vom 1 April 1900 bis zum Schlusse des Monats Oktober 1900.

4) Polizeiwesen: Auswelsung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 7 der „Veröffentlichungen deg Gesundbeltsamtgz? vom 21. November hat fa e leg g. Gesundhelizstand und Gang der Volkgkrankbeiten. held , ee, ffn, gegen Pest. Desgl. gegen Gelbfieber. Gäu * 1 verhältnisse in Belgien, 1898 Desgl. in Christiansa 13 5. Gefetzgebung u. s. w. (Deutsches Reich) IFnpswesen. 36 Taubflumme. (Berlin.) Schlachtoieh. Untersuchung. , burg.) Fleischtranzport. (Reg. Bez. Oppeln.) bebainmen Ce ten, (Sachsen.) Viehversich rung. (Württemberg.) Yberau geren. ärzte. Mllzbrand. Oesterreich. Galizien) Schwelnezählun er⸗ Gang der Thierseuchen in Italien, 2. Vlertellahr. He f nn, Luxemburg, 3. Vierteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Iizien seuchen. (Preuß. Reg. Bej. Gumbinnen, Potsdam, Sachsen, ler h

Vermischtes. (Spanien.) Pocken Geschenkliste. Wochentabesie

über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mebr Gi

wohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. 61. krankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. Deggl . 8er glg gef . , ng, . Bliagt Ger O GEntscheidungen, betr. den Verkehr mit Na . mitteln. (Wein.) it Nahrungg⸗

Nr. 45 des .- Eisenbahnn Versrdnungsblattg‘ , herauz⸗ gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 23. November hat folgenden Inhalt: Allerböchste Urkunde vom 6. August 1960 betr. die von der Dortmund ⸗Gronau⸗Enscheder Eisenbohnaefellschaft beschlossene Vermehrung ihres Grundkapitals auf 30 000 000 durch Ausgabe weiterer Stammaktien im Betrage von 6 0060 669 f und die Gleichstellung der Stamm. Prioritäts-Attsen mit den Stamm. aktien. Genehmigungturkande vom 9. November 1900, betr. die Ausgabe von 1 560 000 M zu 45 vom Hundert verzinsliche Schuld verschreibungen auf den Inhaber durch die Brölthaler Eisenbahn= Attiengesellschaft. IV. Emhsion. Gilaß des Ministers der öffent. lichen Arbelten vom 12 Nepember 1900 betr. Tragung der Kosten für das Relnigen der vor Dienstwohngebäuden belegenen Straßen« flächen. Nachrichten. .

Statiftik und Volkswirthschaft.

Ueber Krankenfürsorge bei Versicherten

enthält der eben erschienene Bericht der Lan des ⸗Versicherungs-« anstalt Hannover bemerkenswerthe Mittheilungen. Während beim Inkrafttreten des Invaliditäts. und Alters Versicherungsgesetzes im Jahre 1891 die Versicherungsanstalten ihre Hauptaufgabe in der Bewilligung der Renten erblickten, bat sich von Jahr zu Jahr mehr die Ueberzeugung Bahn gebrochen. daß eine ebenso große, wenn nicht größere Aufgabe der Versicherungs— anstalten darin besteht, eine durchgreifende und früh einsetzende Kranken= fürsorge zu üben. Auch das Reichs. Versicherungsamt hat wiederholt Gelegenheit genommen, die Versicherungsanstalten aufzufordern, der Krankenfürsorge, ‚diesem wichtigen Gebiet der sozialen Fürsorge“, er⸗ höbte Aufmerksamkeit zu widmen. Wenn die Ausgaben infolge dessen bei den meisten Versicherungsanstalten erheblich gewachsen sind, so dürften dieselben durch Ersparung bei den Aus— gaben für bewilliate Javalidenrenten wieder ausgeglichen wer⸗ ben. Die Landeg⸗Versicherungsanstalt Hannober hat bisher 5000 ihrer Versicherten in Krankenfürsorge genommen und faär jeden im Durchschnitt 200 M aufgewendet. Die Frage, ob die aufgewendeten Kosten sich bezahlt machen, wird fortwährend geprüft und zwar in der Weise, daß die als geheilt oder gebessert entlassenen Versicherten 5 Jahre lang einer Kontrole ihces Gesundbeite zustandes und ihrer Erwerbsfähigkeit unterworfen werden. Bisher sind die Nachforschungen bezüglich der in den Jahren 1892 und 1893 in Krankenfürsorge gewesenen Versicherten zum Abschluß gelangt, und es hat sich erfreulicherweise ergeben, daß die in den Jahren 1892 und 1893 aufgewendeten Kranken fürsorgekosten durch die erzielten Ersparungen an Renten reichlich gedeckt sind.

Die Berslkerungsdichtigkeit in einer Anzahl Staaten. . „Zeitschrift für Sozialwissenschaft“ entnimmt dem „Ita— tistical Abstract for the principal and other foreign countries in sach Vear from 1888 to 1897/98* folgende Daten über die Be⸗ völkerungsdichtigkeit einer Anzahl Staaten nach den letzten Er—

hebungen: Menschen Menschen

e. auf Staaten 1Quadrat⸗-

; 1Quadrat⸗ Kilometer Kilometer 1897 2900 Rumänien... . 1894 41 Belgien .... . 1898 226 Griechenland.. . 1896 33 Niederlande . Spanien 1697 36 Großbritannien und Bulgarien. .. . 1893 35 Irland... . 1898 128 Schweden.. 1898 Jaban .... 1898 114 Vereinigte Staaten ö von , 1899 Deutschland .. . 1895 897 Narmwegen⸗ Oesterreich 1897 84 Rußland Schweiz .. 153593 78 Frankreich,. . 1896 73 Dänemark. 1896 60 ginn 1 58 en . 6 Die Daten sind nach mehrfacher Richtung interessant. Eeypten, beziehungtweise das Nildelta und Nilthal ist nach dieser Statistik das am dichtesten bevöltertste Land dank allerdings nicht nur jeiner Frucht. barkeit, sondern auch der Bedürfnißlesigkeit seiner Bewohner. Es folgen damn dag induftriell hochentwickelte Belgien, sowie die Nieder= lande und in freilich sehr weitem Abstande kas vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland. Japan und Italien stehen auf einer Stufe. Italien ist dichter bevöltert als eine Anzahl reicherer Länder Europas, dank wieder der Bedürfnißlosigkeit eines grolen Theils seiner Bevölkerung. Mittlere Verhältnisse weist Deutsch⸗ sand auf. Frankreich und Ungarn zeigen sich bereits mäßig bevölkert, sie bereiten den Uebergang zu den dünnbebölkerten Gebieten vor. Im Verhältniß zu seinem Reichthum an Naturprodukten am dünnsten be⸗ völkert ift Brasilien.

Staaten

Egypten

Argentinien

Brasilien 1896

Die Sterblichkeit in einer Anjahl Staaten.

Mit den oben mitgetheilten Daten mögen die folgenden, der gleichen Quelle entnommenen über die Sterblichkeit in einer Anjahl Staaten verglichen werden. Es starben auf 1000 der Bevölkerung (ohne ö

n Rußland 18nn Y Spanien. 1894 31,7 7 Serbien.. 1898 26,7 Desterreich. 1898 24,9 d, ; 1898 24,9 eutschland 1898 20,6 a 146 Diese Paten sind ein deutliches Spiegelbild der Lebensverhältn se

in den einzcinen Staaten. In Rußland ist die Rosh in der gröhen Volksmasse zu Hause; auch Ungarn zeigt jweifellog mit infelge ungünstiger Beßitzgliederung eine erstaunlich ungünstige Ilffer. Veutschland steht wieder in der Mitte. Großbritannien und Belgien zeigen, obwohl sie weit mehr induftriallsierk sind als Veutschland, günstigere Sterblichkeitgverhältniffe; die westaus günftigsten weist aber der skandinapische Norden auf. Mit ihm auf einer Stufe stebt der sũdameri⸗ kanische Ackerbaustaat Uruguay. Was eine gesunde Besitz zert heilung vermag, zeigt ein Verglelch mit Rußland und Ungarn; hier eine

in der Schweiz.. 1898 185 Großbritannien 1898 177 Belgien. . . 1598 17.65 Dänemark... 18985 15 Schweden.. 1897 15,4 Rotwegen ... 1898 153 Uruquay9 . 1898 152.

. 1

snublichtelt. die relchlich oder fast dorpelt fe groß ist wie lene in . Sa ergiebt sich aus diesen Ziffern, daß die Wohl habenheit

K,ste Bedingung für längeres Leben ist; die Induftrie⸗ 1 Bevölkerung läßt sie keineswegs nothwendig degenerieren, ein herma] im Gegenthell schließlich auch ihre körperliche Ent

ung zu fördern.

Zur Arbeiterbewegung. Von etwa 900 Leichen,, Chaisen, Geschäfts, und Re⸗ 1newagen-Kutschern, sowie Stallleuten Berlins, welche sc seit einigen Tagen in einer Lohnbewegung befinden, haben, wie * Blätter berichten, etwa 800 die gestellten Forderungen durch ·

rxscht. Sie erreichten im wesentlichen dadurch eine Erhöhung des lichen Grundlohneß um 10 bis 15 ½ oder eine solche der

Nur etwa 100 Mann in 12 Geschäften haben wegen

inkgelder. . die Arbeit niedergelegt.

chlbewilligung der Forderungen gestern

üuch die Charlottenburger Berufsgenossen hatten sich der Bewegung

schlossen. neg. Krefeld ist es, wie die Rb.-Westf. Ztg. mittheilt, in der

aumw oll spinnerei Aktiengeselschaft unter einem Tbeil der kabelterschaft zu Lohnstreitigkeiten gekommen, weil am 1. Delember Ine Lohnherabsetzung eintrelen sollte; der größte Theil der Spinner ud Ansetzer bat darauf die Kündigung eingereicht.

Auch in einer dortigen mechanischen Se idenstoff⸗Weberei ist 16 demselben Grunde eine Lobnbewegung entstanden, in deren Ver⸗ uf elwa 160 Arbeiter ausgesperrt wurden.

Aut Genug meldet W T. B. vom gestrigen Tage, daß da⸗ slbft im Hafen über 660 Get reideauslader um eine Lohn⸗ fhöhung durchzusetzen, in den Ausstand getreten sind.

gunst und Wissenschaft.

Die Ausstellung von Teppichen, Tapeten ze. nach Ent⸗ pärfen von Professor Otto Eckmann im Lichthofe des König⸗ ich en Kunst gewerbe Museums wird am Sonntag, den 2. De⸗ eber, geschlossen. Für den Monat Dezember wird eine Ausstellung pon Arbeiten der Schüler Ler Unterrichtsanstalt des tunstgewerbe·Museums und der Kunstschule vorbereitet.

Im Verein für deutsches Kunstgewerbe hält mozgen Mittwoch, Abends um 8 Uhr, Herr Gerichts⸗Assessor W von Zur Festen einen Vortrag ‚über Exlibris, Bildpostkarten und mdere Arbeiten der angewandten graphischen Kunst'. Der Vortrag, welcher durch Projektionsbilder und eine reichhaltige Jutst'llung einschlägiger Arbeiten erläutert werden wird, findet im

Festsaale des Künstlerhauseg, Bellevuestraße 3, statt.

Im Hohenzollern ⸗Kaufbause“ (w. Leipzigerstr. 117/118) et der belgische Innenarchitekt van de Velde gegenwärtig eine Reibe von Zimmereinrichtungen ausgestellt. Sein Haupt⸗ hestreben geht dahin, das Nothwendige möglichst zweckgemãß und einfach berzustellen. An den soliden, großen Möbelstücken st nichts Ueberflüssiges; sie erhalten dadurch eine Rube und Einfach beit, die sie für den Bewohner solcher Räume angenehm macht. Die sinrichtung der einzelnen Zimmer ist sehr einheitlich; jedes besondere Stück ist nur für einen bestimmten Raum gedacht, und auch die Harmonie der Farben ist melst mit Geschick durchgeführt. So passen die hellen, uapolierten Eichenmöbel schr gut zu dem matten Blau der Verhänge und der Tapete, bie nur in dem oberen gemusterten Tbeil, eine etwas zu bewegte Jeichnung hat. Eine andere, ähnliche Einrichtung, die ganz in dem sbönen fiefrothen Padukholz gearbeitet ist, wirkt in ibren braunrotben Tönen noch wärmer und wohnlicher. Originell ist die Form des Schreibtisches; derselbe ist halbkreisförmig, flach, ohne Aufsatz, und sommt in die Mitte des Arbeitezimmers zu stehen. Zum erten Male hat van de Velde das Okuméhol, das in Guinea wächst, verarbeitet; es ist hier für eine Schlafzimmer⸗ einrichtung verwandt und zeichnet sich durch einen fast atlasähnlichen Glanz aus. Am gelungensten von diesen Möbeln ist der mächtige Kieiderschrank, der bei fast raffiniert praktischer Ausnutzung dem Auge sehr schöne, ruhige Flächen bietet. Aber auch in diesem Zimmer ist der obere Fries zu grell und bewegt ausgefallen, sodaß er besonders für ein Schlafzimmer wenig geeignet erscheint.

Jußer diefen Einrichtungen sind nech geschmackvolle Silbersachen nebst Kronleuchtern und Schmuckgegenständen von demselben Künstler ausgestellt. Auch in diesen Stücken betont er vor allem Ginfachheit und Zweckmäßigkeit. Schöne Formen fiadet man an den Kronleuchtern, die In rubigen Linien ohne unnütze Verzierung wirklich nur ihrem Zwack dienen, die Beleuchtung körper zu tragen. Unter den Schmuckgegenständen ift besonders eine kostbare Agraffe zu eiwähnen, die schöne Zeichnung mit jartem Schmelz der Farbe ver⸗ eint. Ein wenig ermüdend wirkt jedoch, daß dieselbe Linie von dem Fünstler fast ausschließlich verwandt wird, sowohl bei den Möbeln, wie bei den letztgenannten Stücken und auch bei den an sich wirkungs⸗ vollen Fenster⸗ und Thürrahmen. Gewiß ift das Motiv sehr retzvoll, man hat aber bei diefer steten Wiederholung das Gefühl, als abme vm de Velde sich selber nach, da doch jede neue Aufgabe auch eine neue Lösung erfordert.

In der Reihe der Vorbilderbefte aus dem Königlichen Kunst gewerbe, Mu sfeum, welche der Direktor der Sammlungen dicses Mufeunmtz, Geheime Regierungsrath, Professor Dr. Julius Lessing berausgiebt, erschlen als 25. Heft: Die Wandtepyiche anz! dem Leben des Erzvaters Jakob“, Text von Julius Lessing, 15 Tafeln in Lichtdruck, Großfolio Format, mit Beschrei⸗ bung (Verlag von Einst Warmuth, Beilin W., Mar kgrafen⸗ straße 35). Die in diesem Heft veröffentlichten zehn prachtvollen großen Wandteppiche sind weiteren Kreisen durch ihre Aus stellung im Kunstgewerbe.Museum bekannt geworden, wo sie im Frühjahr 1900 nach ibrer Restauration jeitweillg zu sehen waren und die Bewunde⸗ tung aller Kunstfteunde erregten. Die jetzt im Besitz des Grafen bon Tiele. Winckler auf dem Schlosse Moschen in Oberschlesien he, findlichen Teppiche sind, wie die eingewirkte Marke von Brüssel wei B und dazwischen ein rothes Schild) auf dem ersten erkennen läßt, flandrischer Herkunft und in der Zeit zwischen 1520 und 1530 enlstanden. Die Kartons hat wahrscheinlich der nach 1490 in Brüssel geborene Maler Bernard van Orly geschaffen, von dem notorisch auch eine Reihe anderer Entwürfe für Wandteppiche und Glasmalereien her rührt. Bis vor zwei Jahren befanden sich die Teppiche im Besitz der Grafen Malve Campeggi in Bologna; der größere Theil derselben schmückte die Wände des Siadtpalastes, der Rest befand sich auf dem Landsitz der Familie. An diese sind sie aus dem Palanzo d' Ingbilterra gelangt, und jwar aus dem Nachlaß deg Kardinals Lorenzo Campeggi, der den ge⸗ nannten Palast von dem König Heinrich VIII. von England zum Geschenk erhielt. Bie 15 Tafeln des Heftes zeigen die Teppiche in Lichtdruck= bildern nach gelegentlich ibrer hiestzen Ausstellung aufgenommenen Photographlen. Bie Darstellung schließt sich an den Bibeltert an, und der Inhalt eines jeden Bildes ist auf einer Schrifttafel in latei nischen Bistichen angegeben. Es sind folgende Vorgänge: 1) Jakob erhält den Segen des Isaak; 3) akob's Flucht, die Himmelgleiter; Y) Jakob begegnet Kahel, Hochzeit mit Leg 4) Jalob theilt mit Laban die Heerden; 5 Jakob und die Seinen verlassen Laban; M Laban holt Jakob ein und schließt mit ihm einen Bund; 7 Jakob trifft mit Efau jusammen; 8) Geschichte der Ming vor Sichem; I Fakob's Klage über den Verlust Josepb's; 10) Jakob findet Foseph in Fgypten wieder. Die Figuren der Hauptvorgänge haben Lebens⸗ größe, die Gestalten der zugehörigen Scenen im Hintergrunde zeigen lleinere Maße. Bei dieser Eintheilung in Hauptbilder und Rebenbilder ließ sich der Künstler lediglich durch, malerischt Räckfichten iciken und traf danach, aus dem betreffenden Kapites feine Auswahl. Dat Kostüm ist im allgemeinen daz der

51 um 1520, ledoch bat der Maler für die Hauptyersonen eine albortentalische Tracht gewählt, von der sich auch bei einigen Neben⸗ perfonen Anklänge finden. Vie Architekturformen sind flãmisch⸗· stalienisch, die umẽrahmenden Blumenborten von freier Erfin ung und großer Schönheit. ‚Die Erhaltung der Teppiche ist ganz ungewöhn⸗ lich gut, sie sind nicht verstaubt und noch weniger verblichen; die d,, . ist daher so groß, wie wir sie nur bei den besterhaltenen eppichfelgen im Schlosse zu Madrid finden. In Schwung und Schönheit der Zeichnung, in meisterhafter Beherrschung der Technik stehen sie auf solcher Höhe, daß sie sich auch bierin nur mit den Folgen aus dem Besitz Kaiser Karl's V. vergleichen lassen.“ Einer der schönsten Tepriche ist der dritte, welcher das Mahl bei der Hochjeit mit Lea darstellt. Die Figur eines Dudelsackspielers, welche man auf dem vierten Teppich sieht, ist einem Kupferst'ch von Albrecht Dürer (1514) entnommen. Der Herausgeber bat außer der Geschichte ihrer Entstehung, der die obigen Angaben entnommen sind, jeden Teppich im Einzelnen beschrieben und die Distichen in korrigierter Form beigefügt. Einzelne kefonders schöne Gruppen, wie die Segnung Jakob's aus dem ersten und die üher den Verlust Joseph's klagenden Frauen aus dem neunten Tepvich, ferner prächtige Borien mit Blatt. und Blumenwerk, Schmrcksäulen und anderes Betail sind noch auf fünf besonderen Tafeln in vergrößertem Maß⸗ stabe wiedergegeben. Die Lichtdrucktafeln sind in der hiesigen Anstalt von Wilhelm Greve mit großer Sorgfalt ausgeführt. Die Publi⸗ kation diefer einzigartigen Schöpfung der Bildweberei verdient die Beachtung aller Freunde der Kunst und des Kunstgewerbes.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Italien.

Durch seesanitäte polizeiliche Verordnung vom 20 d. M. hat die italienische Regierung den Hafen von Glasgow für pestfrei erklärt und die gegen die Herkünfte aus jenem Hafen verfügten Schutzmaßregeln aufgehoben. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 225 vom 21. September d. J.)

Niederlande.

Der Niederländische Staatscourant? Nr. 274 vom 22. d. M. enthäst eine Bekanntmachung vom 21. d. M, wonach die Verordnung vom 5. Septembtr d. J, in welcher Glasgow für pestverseucht erklärt wurde, aufgeboben wird.

In derselben Nummer wird unterm 21. d. M. bekannt gemacht, daß der Erlaß vom 19. September d. J., betreffend das Verbot der Ein, und Durchfuhr von Lumpen, gebrauchten Kleidungs stücken und ungewaschener Leib und Bettwäsche, mit Bezug auf Glasgow vom 22. d. M. ab aufgehoben wird. (Veral. . R.. Anz.“ Nr. 214 vom 8. und Nr. 227 vom 24. September d. I)

Belgien.

Durch Verfüzung des Königlich belgischen Ministeriums für Landwirthschaft vom 21 d. M. werden die zur Verhütung der Ein⸗ schleppung der Beulenpest aus Glasgow s. Zt. angeordneten Maß⸗ regeln vom 25. d. M. ab außer Kraft gesetzt. (Vergl. R. An Nr. 217 vom 12. September d. J.)

Dänemark.

Die ‚Berlingske Tidende' vom 22. . M enthält eine sofort in Kraft tretende Bekanntmachung des Königlich dänischen Justij⸗ Ministeriumz vom 20. dieses Monats, wonach die Glasgow gegen⸗ sber unter dem J. September dieses Jahres angeordneten gesundheits⸗ polizeilichen Maßregeln wieder aufgehoben werden. (Vergl. „R. Anz.“ Nr. 214 bom 8. und Nr. 216 vom 11. September d. J.)

Verdingungen im Auslande.

Belgien.

4. Dejember, 1 Uhr. Hstel de vills in Brüssel: Lieferung von Bureaubedarfsartikeln für die verschiedenen Zweige der Verwaltung für 1901. Angebote sind am Vormittage des genannten Tages zu machen.

9 Dezember, Mittags. Hotel de ville in Lüttich: Ausführung von Terrassierungs—, Kanalisation⸗ und Pflasterungsa beiten.

8 De ember, 3 Uhr. Hospices civils in Lüttich, Rue St. Ctienne;? Lieferung von 2500 kg Erbsen, 4950 kg Pflaumen, 3500! Alkohol, Leder, Medikamenten, Droguen, Fiolen, Töpfen, 1025 Paar Schuhen u. s. w.

5. Dejember, 1 Uhr. Börse in Brüssel: Lieferung von Mano⸗ ö gegen Uebernahme ausrangierter. 1 Looz. Spezial ˖ Lastenheft Nr. 678.

11. Dejember, 1 Ubr. Hötel de ville in Brüssel: Lieferung von Röhren und Apparaten für die Wasserleitung für 1901. 9 Loose. Angebote sind am Vormittag des genannten Tages zu machen.

11. Vejember, 11 Uhr. Administration des hospiges et sécours der Stadt Brüssel: Lieferung von Särgen sür die Kranken⸗ häuser auf fünf Jahre vom 1. Januar 1901 ab. Auskunft im Sekretariat der Verwaltung Boulevard du Jardin Botanique (Hopital Saint Jean) erhältlich.

13 Dezember, 10 Uhr. Direction du service spécial de la este, 1 square Stéphanis in Ostende: Ausfübrung von Hafenarbeiten. 165 352, 85 Fr. Kaution 15 000 Fr. Das Lasten heft Ne. 152 und der Plan sind für 40 Cts. bezw. 5 30 Fr. in Brüssel, Rue des Augustius 16, erhältlich. .

13. Dezember, 10 Uhr. Ebenda: Erneuerung der Pflasterung auf der Promenade von Blankenhergbe. 119 987,51 Fr. Kaution 10 000 Fr. Das Lastenheft Nr. 161 und der Plan sind für 20 Cts. bezw. 120 Fr., wie vorstehend, erhältlich

14. Dejember, 11 Uhr. Direction des ponts ot chauss es, Place de Bronekart in Läattich: Unterhaliung der Staatsstraßen in der Provinz Lüttich während dreier Jahre. Das abgeäaderte Lasten⸗ heft Nr. 144 ist für 4,95 Fr. in Brüssel, Rae des Augustins 16, erhältlich. :

I4. Dezember, 12 Uhr. Bureau des chefs de service, Avenue des Vovageurz 36, in Arlon: Lieferung von 42 O00 Vflastersteinen, Prebe 4. Kaution 680 Fr. Spenallastenheft Nr. 279. Angebote zum 10. Dezember.

Nächstens. Ebenda: Lieferung von gußeisernen Röhren, Bolzen, Verbindungzstücken aus Kautschuk und aus Blei. 1991,91 Fr. Kaution 200 Fr. (Station Jemelle).

Nächstens. Ebenda: Lieferung von gußeisernen Röhren, Schutz hrettern u. f. w. auf der Station Steckem. 9289,27? Fr. Kaution 900 Fr.

Verkehrs⸗Anstalten.

Bremen, 26. November. W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Königin Luise' 24. Nob. 8. Adelaide n. Bremen abgeg. . n. Galveston best., 24 Nov. St. Catberineg Point und Goblenz', n. Baltimore best., Prawle Point vass. ‚Kaiser Wilbelm II. z. YRor' b. Rew Hork in Genua und Bayern“ v. Ost-⸗Asten in Colombo, „Preußen“, n. Ost⸗Asien best, 35 Nov. in Genua angek. König Albert? 25 Nov. v. Bremen in Jokohama angek. Stutt⸗˖ gart! 265. Nob. v. Schanghai n. Bremen abgeg. Barbarossa! 25. Nox. p. Bremen in Adelalde angek. Mark, v. d. La Plata kommend, 36. Nov in Bremerbaven. Straßburg. 25. Nov. v. Taku in Tsingtau, „Dresden“ 26. Nov. v. Tsingtau in Nagasakli angekommen.

= 27. November. (W. T. B.) Dampfer „Karlsruhe 25. Nov. v. Port Sald n. Neapel, München“ von Schanghat nach Hongkong abgeg. „Großer Kurfürst‘, n. Australien best. 26. Nov. in Suez, „Borkum. v. Galveston 24. Nov. a. D. Weser angek. Rbein;., 5. Ost Asien kommend, 26. Nov. Perim und, rinz · NJegent Luitpold“, p. New Jork kommend, Lijard passiert. illehad . Zb. Nov. v. Southampton n. Corusa abgegangen, Bonn“ 26. Nov. v. New Nork in Baltimore angek. „Friedrich der Großen. n. New Nork dest, 26. Nov. Lljard passiert. Sachsen“ v. Ost ⸗Asten 26. Nov. in Hamburg angekommen.

Ham burg. 2. November. (W. T. B.] Hamburg Am erika Linit. Dampfer Pennsylvania“, v. New Jork über Cherbourg n. amburg. 27. Nov. V. Plymouth abgeg. „Columbia“, v. Genua n. Few York, 26. Nov. Gibraltar und „Graf Waldersee“, v. Hamburg äber Boulogne fur mer und Plymouth n. New York, Cuxhaven pass. Numioia“ 24. Nov, in Hamburg., Christian ia, v. Hamburg n. Westindien, in Havre, ‚Australia in St. Thomas. . Phönicia“ in Suez, ‚Batapia' in Hongkong und. Arcadia. in Nagasaki angtet. Silesia“, v. Hamburg n. Ost⸗Asten, 26 Neoember Cuxhaven passieit. Rotterdam, 26. Nooember. (W. T. B) Holland ⸗Amerite-⸗ Linie. Dampfer ‚Amsterdam“ v. New York gestern n. Rotterdam abgegangen.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhaufe wird morgen, als zweiter Abend der Gesammt-Auffübrung von Richard Wagner's Bähnen⸗ Festspiel Der Ring des Nibelungen“, „Die Walküre“ gegeben. Vie Hesetzung lautet: Siegmund: Herr Kraus; Hunding: Herr Mödlinger; Wotan: Herr Bachmann; Sleglinde: Fräulein Hiedler; Brünnhilde: Frau Gulbranson; Fricka: Frau Goetze. Kapellmeister Dr. Muck diriglert.

Im RKönkglichen Schauspielbause siadet morgen eine Auf— führung von G. von Moser's und T. von Trotha's Lastspiel Der wilde Reutlingen‘ statt. In der am Donnerstag stattfiadenden Aufführung von Ernst von Wildenbruch's Schauspiel „Die Tochter des Erasmus“ tritt Herr Matkoweky jum ersten Male nach seinem Urlaube wieder in der Rolle des Hutten auf. Den Erasmus spielt Herr Pohl, die Maria Fräulein Poppe.

Die zweite Aufführung der „Orestie⸗ findet im Theater des Westens morgen Nachmittag um 25 (nicht 2) Uhr mit derselben Besetzung wie bei der Premisre statt. Der Komponist, Herr Max Schillings, wird wieder persönlich dir igieren. Der Billetverkauf findet an der Theaterkasse und in der Kurstbandlung von Keller u. Reiner (Potsdamerstraße 122) statt. Die Opernvorstillung im Theater des Westens beginnt morgen wieder erst um 8 Uhr.

Bei der am Donnerstag im Lessing-Theater stattfindenden Premiere von Giacosa'g⸗Schauspiel Wie die Blätter.. liegen die Hauptrollen in den Händen der Damen Jenny Groß und Meta Jäger, der Herren Bonn, Adolf Klein, Josef Klein, Pagan und . Die Regie führt Herr Ober⸗Regisseur Fritz Witte⸗ Wild.

Im Thalia-⸗-Theater findet die Erstaufführung der neuen Ausstattung: posse ‚Amor von heute“, wie nunmehr bestimmt ist, am Freitag stakt. Die noch nicht zurückgelteferten Billets (grün), die für pte Premiere am 26. d. M. gelten sollten, müssen für den Freitag umgetauscht werden.

In dem am 10. Deiember stattfindenden fünften Philharmo—⸗ nischen Konzert unter Arthur Wikisch's Leitung kommen zum Vortrag die Sy nphonie in C-dur Nr. 17. genannt, & Ourg. von Haynn, ferner (um ersten Male) eine preit gekrönte dramatische Phantasie von Philspy Scharwenka und ein Preme für Visline mit Occhester, welches von dem Solisten Herrn Eug ne Pave vorgetragen wird. Herr G. Yiaye spielt außerdem das Konzert in G-dur von Bach. Den Schluß des Pros ramms bildet die Ouvertüre zur Oper Der fliegende Holländer“ von R. Wagner.

Herr Wladimir von Pachmann veranstaltet am in der Philharmonie ein populäres Konzert.

Pr Tudwig Wüllner bringt in seinem morgen in der Sing- akademie stattfiadenden ersten Lieder Abend Gesänge von Schubert, Schumann, Brahms und Hago Wolf zum Vortrag.

Das Programm der morgen im Beethoven⸗Saal statt⸗ findenden jwelten Abonnements Sgirse des Böbmischen Streichqguartetts enthält das Cmoll- Quartett von Brahms, ein neues Quarteit in G-dur von V. Noväk und das Quartett (op. 127) von Beethoven.

Das eiste Konzert des Kirchenchors der Kaiser Wil- helm. Gedächtniß⸗Kirche (Dirigent: Professor W. Freuden berg) fiadet morgen Abend bon 6 bis 79 Uhr im genannten Gottes hause statt.

Der morgen, Miltwoch, Mutags 12 Uhr, in der Marien kirche stattfindende Orgelvortrag des Mustkdirektors Otto PVienel wird den Charakter einer musikalischen Todtensfeier tragen. Mitwirkende sind die Damen Anni John Roesel und Sonja Beeg, die Hercen Arthur Barth, Hermann Spöndly (Violinist) und Sant Gentzel. Zum Vortrag gelangen Kompositionen von Bach, Martini, Rardind, Beethoven, Brahms, Georg Henschel, Max Stange, Henning von Koß und Dienel.

Dezember

Jagd.

Program m für die im Jahre 1991 stattfindende Deutsche Geweih⸗ Ausstellung in Berlin.

6 1 Der Vorstand jäbrlicher deu tscher Geweih. Ausstellungen wird in der Zeit vom 257. Januar bis 14 Februar 1901 in Berlin W. Voßstraße 1 die siebente des fallsige Ausstellung veranstalten. 9 Zur Ausstellung gelangen Hirschgeweihe, Elch⸗ und Damschaufeln, Rebkronen und Gemekrickel, welche im Laufe des Jahreg 1900 von deutschen Jägern im In⸗ und Auslande oder von Ausländern auf deutschen JFagdrevieren erbeutet sind. Von Jin häuslicher Pflege aufgejogenem Wild dürfen sie nicht

herrühren. 2

8 9. Nur die betreffenden Jagdbesitzer oder die Erleger des Wildes selbst sind berechtigt, solche Trophäen auszustellen. 84

S 4. . . Die ausgestellten Geweibe, Gehörne und Krickel müssen schädel⸗

echt und ungefärbt sein. Im Bast geschossene Geweihe und Gehörne werden nicht ptämiiert. 8 O.

In jeder Kategorie erbalten die nach Maßgabe der örtlichen, klimctischen u. a. Verhältnisse besten Einzelstücke oder Gruppen deutschen Ursprungs Ehrenpreile, deren Zuerkennung durch ein Preisgericht erfolgt, welches vom Vorstand berufen wird, und gegen dessen Aussprüche eine Berufung 354 stattfindet.

§ 6.

Jeder Aussteller hat die einzusendenden Aus stellungs · Gegenstände bis zum 5. Januar bel dem Königlichen Hof⸗Jagdamt Berlin W. 9, Potsdamerstraße 1340 anmumelden.

8 6

Die Anmeldung“) muß enthalten:

a. die genaue Bezeichnung der Ausstellungs · Gegenstãnde nach Art und Anzahl; .

P. den Schuf ort“) und den Tag, an welchem das betreffende Wild erlegt ist;

c. den Namen des Jagdbesitzers;

d. den Namen des Erlegers

8 .

Bis zum 10. Januar müssen die Aus stellungs · Gegenstände unter der Adresse: Spediteur der Deutschen Geweih · Ausstellung Walter Ta eschner-Berlin NW., Kaiserin⸗ Augufta. Allee 13, eingesandt sein.

Dle Koslen des Hin. und Rücktransports trägt Aussteller.

Platzmiethe wird nicht 3a

8

F 9. k 8 Um Verwechselungen und Vertauschungen vorzubeugen, ist jeder Autzstellungs. Gegenstand mit einer sicher befestigten Holz oder Leder ·

) Anmelde Formulare efr. SS 7 und 10 sind unentgeltlich durch das Königliche Hof Jagd. Amt Berlin W. 7 u belieben. *) mit dem Jusatz freie Wildbabn' oder eingefriedigtes Revier!

ca. .... ha groß, Gebirge ꝛc. ꝛc.