1900 / 294 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Dec 1900 18:00:01 GMT) scan diff

mit ten Beifall belohnte . farbiger e sekrie herstellungswelse. Dle Photographie in natürlichen Farben ist bekanntlich seit einer Relhe von Jahren ein von dielen denkenden Köpfen erstrebtes Ziel. Es giebt der Lösungen deg 6 auch bereits eine kleine Zahl; aber keine 8 am wenigsten diejenige, welche theoretisch den besten Anspruch darauf besitzt, das ist die Lippmann'sche

. Dr.

Adolf ittheilung ihrer

durfte blgher als befriedigend gelten,

Methode. Sie giebt die Spektralfarben auf Giu

genannten optischen , einer Erscheinung, welche u. a. die

Seifenblase und ar dere dünne äutchen in den Reg zeigt; aber sie versagt biz jest bei allen Mischfa der Ait der Farbener zen letztere in der Wie zergabe von länge des rothen Lichtz entspricht

gelingen wird. Außerdem giebt dag

jxierung auf einer polierten iervon Sie können, im Grunde genonmen, bare Lösung der Aufgabe gelten. Vie geben sie nicht wieder;

höchsten?

das Ziel, daß man bei der Ungewißheit darüb

geben darf. Sind die GSachverstänbigen doch

darüber uneing, welche Löfung der Aufgabe als die an zemessene zu enß auf eine optische en Methode, bei der eine materielle Färbunz der lichtempfinolichen Schicht nicht stattfindet,

gelten haben wirr, ob die im Fall des Gelin Täuschung berauskommende nach der Lippmann's

oder ob die richtige Löfung nur alsdann gegeben s 9 Blatt oder die rothe Mohnblume ihre phol au

h tographie schwarzer Brombilder kräftig grün

cht und farbenempfindliche Maffe abzuschaben im

Daß diele materielle Lösung dirert jr möglich sein bejweifeln, indirekt aber ist sie bei dem gegenwärti findang bereits vorhanden. fahren an die schon bestehenden ähnlichen an; Methode keinerlet ist nur die bei weitem

Professor Ives, die

durch Patent geschützt ist. fahrung, daß alle Farben

Gelb und Blau sind. Ist man' im stande, alle

stande ausgebenden rothen Lichistrahlen für sich allein photographisch

auf einer Platte zu fixseren, ebenfo alle gelben o. geben diese drei platten, Eindrücke auf irgend eine Art das Mittel an die Hand, der Gegenstände zu liefern. Zur Sammlung der rothen Lichtftrahlen bat im! Lichtstrahlen, bevor sie auf dle photographische P grünes Glas, Farber filter geuannt, passieren zu fo

roth bezw. gelb Bilder in den

azgjeigt, daß es grüne Strahlen nicht passieren läßt, folglich nur die Ebenso werden die (gelben

Strahlen der Komplementaͤrfarbe Roth. Strahlen mit Hilfe eines blauvioletten, o angegelben Filters gesammelt. aber in der geschickten Art des Uebereinanderb

arben, sodaß die drei Darstellungen des photographi ich genau decken. Der photographische Dreifarbendruck indem er die drei Platten in Druckplatten verw totb, gelb und blau übereinander druckt, und Dr.

die blauen

Drei Bilder aus durchsichtigem Stoff in den drei sie dann übereinanderlegt

Wetterbericht vom 11. Dezem ber 1900, 8 Uhr Vormittags.

ius.

Name der Beobachtung station z

2261 (

Wetter.

Temperatur in Gel

richtung

3

6 wolkenlos 7 bedeckt 4 wolli h wolkig

Stornoway Glacksod ... Shields... Sellly .... Jale diAix . Varig...

Vlinnkugen . 1 Chriftiansund Studegnaeg. 9 Skagen ... 1.3 Kopenhagen. WSW 3 Nebel KRarlstad... 7593 8 2 halb bed. Stockholm. 7555 RSG 4 wolkenlos Wisby .. 761,2 KRqGh 6 wolkenlos Havaranda . 7533 R wolkenlos Derkum... 6861 886 W Jedem Teitum .. 7653 SR bedeckt mburg .. 769,5 SKB bedeckt Swinemünde 7693 SG J bedeckt

Rügenwalder⸗ mũnde... 763,5 SW bedeckt Neufahrwasser 7671 WSG halb bed. Memel bedeckt Munster . (Westf) .. bedeckt nnover. l ; 2 bedeckt K 2 bedeckt Cbemnttz.. 75.0 RWindstille Rebe Breslau... 7729 G bedeckt ii5 ? Rd 3rd, 773,8 9 1 bededt n V. 773,4 NO 4 bedeckt ünchen.. 772,7 SD 3 Nebel

Gin Moximum von über 773 mm liegt über Mltteldeutschland, ein Minimum hon unter 797 mm zördlich von Schottland. In Deutschland ift dag Wetter ziemlich mild und trübe. Wensg Aenderung, im Norden auffrischende Winde, wahrscheinlich.

Veutsche Seewarte.

S SS S Ja 0Obu. Meeres

= r n niveau reduz.

11

3 Dunst 3 bedeckt deckt 8 Regen b bedeckt

S VM O WD .

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No r D e & &R 2 D 0

m. Frankfurt (Main) ..

Theater.

Königliche Schauspiele. Mütwech: Dpern— baus. 267. Vorstellung. Unter Lestung deg Kom—⸗ vonisten: ain, Musildrama in J Aufzug. Dich⸗ tung, von Heinrich Bulthaupt. Mußsit von Eugen d Aibert. Tie Abreise. Musftalischez Lustspiel

ung Häutchen von so minimaler Dicke, daß Roth z. B. genau der halben Wellen. auch kaum vorauszusehen, daß auf diesem Wege die Wiedergabe der Mischfark en jemals befriedigend Lippmann'sche Verfahren, der Daguerrotyvle, nur ö der Gegenstände, weil deren

etallplatte erfolgt. sind die auf dem Dresfarbenbersabren beruhenden Methoden.

natürlichen“ Farben der Dinge aber sie gestatten doch, auf einem Umwege die⸗ selben künstlich sehr annähernd zu rekonftruieren. Diesen Umweg hat man allmählich zu verkürzen gelernt, und er fübrt gegenwärtig so nahe an er, ob man je, wört, sich in Iich verstanden. die Photographie in den natürlichen Farben“ erfinden wird, mit dieser gegenwärtigen Lösuag sich big auf weiteres zufrieden

materiell grün und roth faͤrben, sodaß man die jetzt von einer

Dr. Hesekiel lehnt sich bei seinem Ver⸗

Verletzung beste hender Patente praättischste in der Anwendung des Dreifarben. verfahrens, das die Vorgänger auf gleichem Wege, Gebrüder Lumiöre und Pr. gewandt haben bezw. anwenden, und dag an sich nicht oder nicht mehr Es beruht, wie erinnerlich, auf der Er— Mischungen der drei Grundfarben

indem man ihre photographischen

natürlichen Solche Platten herzustellen, ist aber möglich.

Die Schwlerigkeit besteht nunmehr

Selle überwindet zur Herstellung farbizer Photographien diese Schwierigkeit, indem er die

und im durchfallenden Licht mittels des

unter gleich⸗ mit geringer M

angeblichen

nd der Interferenz“

enbogenfarben gefaͤrbt rben, und es 1 nach

macht man

analog

Ganz verschieden erhält aus derselben drei

nur als eine mittel, schiedene Negative, weil ze

dünnem Celluloid Film, überzogen ist,

Nuance, untereinander noch

relief gebildet hat,

ein wird, wenn das ographischen Bilder beispielswesse bei

nur wie ein rother

der

oder roth gefärbte stande sein würde. wird, ist billig zu gen Stande der Er. (affen sie sich leichter, als blick, wo

man jedoch schließt seine in sih, si⸗ lichen Farben. Ez nehme U éberraschung,

Professor Jolly,

Selle auch an⸗

platte zu beobachten. Roth, von einem Gegen

und alle blauen, blaugrün zu tonende Kopie i Glasplatte herzustellen. blau färbt,

Farben

oder befestigt.

n nur nöthig, die latte gelangen, ein aug der Schweiz, das mit ssen, dessen Farhe naturgetreu anmuthete, mit Hilfe eines

ringens der drei er ten Gegen standes erreicht dieses Ziel, andelt und damit

der dargestellten Gegenständ

allein so bergestellte

Das im Vorstehenden Farben herstellt,

erreichen, waz noch vor einigen eine Zuakunftshoffnung bezeichnet

Bildwerfers zu Gesicht bringt. Dr. Hesekiel's Verdienst ist es nun, letzterem Grundgedanken eine Gestalt gegeben zu haben, die es fortan

̃ ö jedem Amateur erlaubt, farbige Photographien mit größter Annäberung an die natürlichen Farben herzuftellen.

Um das Dr, Heseklel'sche Verfahren zu verstehen, muß man sich an die merkwürdige Eigenschaft der in hohem Grade durchsichtigen, an sich farblosen Chromgelatine erinnern, daß sie an Stellen, wo sie belichtet worden ist, ire Löslichkeit im Wasser verliert und unlöslich wird. Dieg vorausgeschickt, ist die Arbeitsmethode die folgende: In eine den verschledensten Apparaten anzupassende Kassette werden dre beson dere Lichifilter von rother, gelber (grüngelber) und blauer (blau— visletter) Farbe und dahinter eine einzige harmonisch farbenempfindliche, mit Briomsilberemulston präparierte Trockenplatte gelegt. schnell hintereinander von dem ju photographieren den Gegenstande drei Aufnahmen je auf dem ersten, zweit'n und dritten Drittel der Treckenplatte, jedes Mal unter Anwendung eines anderen Farbenfilters. Nach gehöriger Belichtung, e 8——–9, bei den beiden anderen je 2 - 3 Sekunden beansprucht, wird die Platte in gewöhnlicher Weise emwickelt, gleichwerthige, unter sich allerdings ver · des nur die Lichteindrücke der Komplementär- farbe des betreffenden Farbfilters aufgenommen hat. negativen B ldern fertigt man hierauf auf einer besonderen Art von der mit bromsilberhaltiger Chromgelatine je ein Positip einer Farblösung von blaugrüner, rother wobei die nicht belichtet Chromgelatine sich auflösen, gewordenen dagegen Farbe anne Positipe sich auf dem Celluloid · Film welcheg genau den Tonverschtedenheiten det photographterten Gegenstandeg enispricht, so erscheinen blaugrüũne, rothe und gelbe Bilder von feinster ist, von bejonderer Interesse,

zu glauben geneigt ist. In man ö Filmbild hinzufügt, erscheint bie bereitet diese Wandlung des noch unvollkommenen farbigen Bildes, wle es zwei der Filmylatten zusammengelegt ergeben, in ein vollkommenes Farbenbild bei Hinzufügung der ; Die entstandenen ogar in der Wiedergabe deg natürlichen Glanzes und Schmelzes der Farbe, z. B. an bunten Schmetterlinge flügesn. Um den Photographien alsbal) eine feste Form zu geben,

wei

Von den zahlreichen Bildern, Bildwerfer vorgeführt wurden,

den

nicht erreichte Vollkommenheit au

Bilder erscheinen nicht fo leuchtend, als die in der Durchsicht betrachteten auf Glas.

geschilderte Verfahren verspricht das zu Wochen von einem Afrikareisenden als

gewesenen Theile des Ueberzuges von die belichtet gewesenen und unlöslich hmen.

diese Bilder zu betrachten, wie es bildlichen . Hauch auf dem Film mst der roth gefärbten Gelatine liegt, während dieselb⸗ Stelle auf dem Film mit der blau— rün fefärbten Gelatine eine kräftige blaue Filmbiler trotz ihrer Zartheit doch eine gewisse mit Leichtigkeit übereinander legen,

befolgt Dr. Hesekiel die statt auf Celluloid Film auf einer Diapositip⸗ Auf dieser werden dann die beiden anderen Bilder, genau dag erste deckend, durch Kopal-Lack an den Rändern

66. namentlich ein Landschaftsbild afttg Himmel und den schneebedeckten Bergen sowie das Innere Gewaächsen angefüllten Treibhaufeg. Die fahrens wird aber bel Glas⸗Stereoskop⸗Bildern erzielt, die eine bisher . ch in der körperlichen Erscheinung e zeigen. die drei farbigen Fllmbilder busch Aufkleben auf weißes Papier zu einem, in der Aufsicht iu betrachtenden,

Dann

die bei dem rothen Filter

fixiert und gewaschen. Man

Von diesen drei

badet sedesz

und

für gelber

und dann

Da bel der Entwickelung der ein überaus zartes Gelatine—

Abstufung un Abtönung. Es

die Wassecheck⸗

täuscht, so gleichen mit den

Wiedergabe eines Veilchen

Färbung zeigt. Da die Festigkeit besitzen. thatsächlich viel dem Augen⸗ genau deckenden das dritte Photographie in den natür⸗ stets eine große und ange—

dritten Film⸗ Bilder sind tadellos schön,

Regel. die

schwemmt sind.

die am Projcktions⸗Abend mittels

Frünen Matten, dem blauen im Hintergrund vollendet einetz mit vielen blühenden schönste Wirkung des Ver—

bestimmt,

ürlich is enso Natürlich sst es ebenso möglich, gerettet.

farbigen Bilde zu vereinigen;

wurde, nämlich photographische

in 1 Aufiug. von Ferdinand d' Albert. 1 Akt Thieme. 75 Uhr. Schauspielhaus. 282. Vorftellung. Bernauer. Ein deutsche Trauerspiel in 5 Au von Friedrich Hebbel. In Scene gesetzt vom Regisseur Max Grube. Ober Inspektor Wrandt. Anfang 75 Uhr. Neues Opern⸗Theater: Geschlossen. Donnerstag: Dpernhaug. 263. Lohengrin. Romantische Richard Wagner. Anfang 77 Uhr. Schauspielhaus. 283 Vorstellung. Don Ca Infant von Spanten. in e men von Friedrich von Schiller. ĩ hr. Neues Opern Theater: Geschlossen.

Dentsches Theater.

Graf Sporck. Vergißmeinnicht.

(3 Bilderns von Heinrich Regel und

Mittwoch: R

Berliner Theater. Serren.

Donnergtag: Ueber unsere Rraft.

Freitag: 14. Abonnements. Vorstellung. strengen Herren.

Schiller - Theater. Mittwoch, Abends 3 Zum ersten Male: Die Maschinenbauer.

Musik von A. Lang.

bauer.

bon Francegching Prevosti. Zim ersten bei den sieben Zwergen.

Donnerstag: Der Freischũtz.

Freltag: IH. Abonnements. Vorstelluna. n wt von Francetching Prevosti: Romeo

1 n.

Sonnabend, Nachmittags: Sneemittchen den fleben Zwergen. Abendz: Vorstellung ju halben Preisen: baron.

Lessing ˖ Theater. Wie Blatter Donnerstag: Johannisfeuer.

Freltag: Zum 8G. Male Johannis feuer.

Mittwoch:

Dichtung von Steigentesch, bearbeitet Mustk von Eugen Tanzmärchen in Musik von Richard Goldberger. Anfang

Agnes Dekorative Einrichtung vom

Vorstellung. Oper in 3 Akten von

Ein dramatisches Gedicht Anfang

Mittwoch: Die strengen (I. Theil.)

mit Gesang und Tanz in 5 Biltern von ü. Weirauch. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Maschinen⸗·

Freitag, Abends 8 Uhr: Die Maschinenbauer. Theater des Westens. Mittwoch: Gaftspiel

Male: Romen und Julia. Nachmittags: Sneewiltchen

Vorletztes

Voll gthũmliche Ter Zigeuner⸗

Bllder aus der Tropenwelt in der Pracht der na Beleuchtungen vorzuführen. türl bereltet kaum wesentliche Schr ö anderen damit verbundenen Albeiten können mit Iller l ift autzgeführt werden. Um die Ort und Stelle böchsteng einiger Bilder durchgeführten Versu wäre, daß man bald und ein metboden und Farbentzne ermitteln wird, welche Kolorit der Tropenlandschaft in höchster Treue wiedergeben Am nächsten Projektiong. Abend wird d ; Lippmann'schen Verfahreng sehr verdiente Pr. Aufnahmen nach dieser Methode vorführen. ö auch Landschafts . Aufnahmen befinden, die bisher keinen bef ij arunter Erfolg gehabt hatten. Frage der Photographie in den natürlichen Farben, da

Vorführung gespannt sein.

Der Berlin⸗Brandenburger Heilstätten⸗Verein * Lungenkranke hält seine ordentliche & een fen n sr in Vorstandtzsitzung am Sonntag, im Saale dez Probinzial⸗ Landtags, . Auf der Tagesordnung stehen außer geschäftlichen Angelegenheiten . Antrag auf Statutenänderung, wonach di⸗ ordentliche 6 ein sammlung, statt im Herbst fortan im Frübjahr statt ferner ein Antrag auf Erbauung einer Heilstätte far Kinder auf dem Vereinsgrundstück bei Belzig. em

Dem Zoglogischen Garten hat Dr. Neubauer, der Plantage Sakarre in West, Ufambara einen Riedbock“, welcher von Herrn Illig dort gefangen und aufgezogen wurde, zum Geschent gemacht. Das seltene Thier gehört zur ĩ e nnn au

chinesischen stellte Art von DeutschOstafrika ist bisher noch nicht sicher bekannt gewesen. Möglicherwesse gebört sie zu der von Olaf London vor wenigen Monaten vom Man Plateau, vielleicht aber verdient sie einen ande en neuen Namen.

Köln, 10. Dezember. zeitung meldet: Der ist der Wasserstand in von 6.60 auf 6 18 m gefallen. und stand heute Mittag 6,19 gegen 6,10 gestern Abend. In ist das Wasser so hoch gestiegen,

Hochwassers geschlossen werden. es fiel seit gestern in Trier um wird von dort wieder

Bremen, station Mellneraggen der Deutschen Gesellschaft zur Schiffbrüchiger telegraphierte heute: Von dem deutschen Seeleichter Gorrespondent *, Kapitän Meyer Leer, fünf Personen durch das

Denn die Aufnaßme von 66 i .

wierigkelten und Zeitversi ativen uße

ö! zu treffen, w

bis zur Fertiastelluag a.

e bedürfen, wenn 52

für alle Male i genie ö

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. genau

er um die Förderung den

Neu ha s werben . satbige

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Bei dem allseitigen bohen Interesse für

rf man auf ab

i une in ags 18 Uhr

20 Al, ab⸗

den 16. Dezember, Mitt Matthãtkirchftraße

Gentralyer nden soll

der Dlr ktor

Gattung derfenigen Antil

de b , ln wifelta vert ?, wl äthlopischem Boden den Rothhirsch vor⸗ der ·Riedbeck Veranlassung zu Vei⸗ Verwandten des Damhirschez, namlich und ayanischen Silabirschen. Die hier auge.

giebt manchen

Alaf Thomas in en aus dem englischen OstAfrita, nämlich heschriebenen Form Redunca. Wardi Thos.

(W. T. B.) Die ‚Kölnische Volke, Oberrhein fällt wieder; in Mannheim der Zeit von gestern Mittag bis heute Mittag

Ruhrort daß die unteren Hafenmolen über uisburg mußte der innere Hafen wegen Das Wasser der Mosel geht zurück; ; 1m und steht jetzt 280m, allerdings Regen gemeldet. (Vgl. Rt. 292 d. Bl.)

106 Dezember. (W. T.

Auch in D

B.) Dle

Rettungs⸗ Rettung

von Flensburg nach Memel Rettungsboot der Station

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zwelten

Beilage.)

Otto

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Die

Uhr: Posse

und bei

die

Neues Theater. (Direktion: Nuscha Butze) Mittwoch: Die Liebesprobe. Schwank in 3 Akten . von Trotha und Jul. Freund. Anfang ö .

Donnerttag und folgende Tage: Die Liebes⸗ probe.

Residenz Theater. Direktion: Sigmund Lauten⸗

burg. Minwoch: Die Dame von Maxim. La dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Akten von Georges Feydeau. Uebersetzt und bearbeitet von Benno Jacobson. In cene gesetzt von Sigmund Lautenburg. Anfang 79 Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Die Dame von Maxim.

Seresstonsbühne. Alexanderplatz 0. Mitt. wech Der Leibalte. Komödie in 3 Alten von Lothar Schmidt.

Donneꝛrtztag: Dieselbe Vorstellung.

Thalia Theater. Mittwoch: Amor von beute. Große Ausstattungs. Posse mit Gefang und Tanz von Jean Kren und' Aff. Schönfeld. Mausik von Gust. Wanda. Anfang 75 Uhr.

Donnerstag und folgende Tage: Amor von heute.

Bentral Theater. Mittwoch, Nachmittage

4 Uhr: Kindervorstellung des Märchen. Ensembles zu sehet kleinen Preisen. Hänsel und Gretel. Märchensptel mit Gesang in 4 Akten. Preise der Plätze: Logen 2.10 M, Parquet 1, 10 16. I. Rang S809 8, II. Rang 55 J. Abends r Uhr: Die Geisha. Operette in 3 Akten von Sidney Joneg. Donnertztag und folgende Tage: Die Geisha. Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Kindervorstellung. Säãänsel und Gretel. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Die Puppe. Abendz: Die Geisha. Sonnabend. den 22 Dezember: Jum ersten Male: Die Schöne von Nem Horz. (The belle of , ,. Plätze jur Premiore sind schon jetzt zu haben.

Konzerte.

Sing -Ahademie. Mitwoch Anfang 8 Uhr: II. Lieder · Abend von Dr. Ludwig Wüllner.

Saal Bechstein. Mutwoch, Anfang 71 Uhr: Lieder ⸗Abend von Ada Osann. Berthanen. aal. Mittwoch, Anfang 8 nör⸗

II. Abonnement. stonzert des Streich · Orchesters Berliner Toukünstierinnen. Dirigent; Winn

Benda. Mitwirkung: Louise Angerer (Gesang).

Birhus Schumann. Mittwoch, Abends prazsse 73 Uhr: Brillante Vorstellung. Auftreten des gesammten Täünftler. Personals in seinen Glanz leistungen. N. a.: Gastspiel des berühmten Kunst⸗ eiter Mr. Alphons Althoff. 5 Jockeys. Der phänomenale Sprung aller 5 Jocken d auf I Pferd. Auftreten des Löwen Baron. Vie Bumerangwerfer Ramwson June. Di⸗ rektor Albert Schumann's anerkannt unerreicht Ta. stehende Original- Vressusen. Üm 94 Uhr: China. Großes Man gen Ausstattungsstück mit wunderbaren Wasser⸗ und Lichteff kten. Bilder aus der Gegenwart in 3 Abtheilungen. 6060 Personen mitwirkend. Neue Einlegen: Die sausende Bootsfahrt die 100 Fuß lange und steile Kaskade hinab. Er⸗ stürmung der großen, glatten chinesischen Mauer. Sensationelle Gravourleistung.

Familien⸗Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else von Helldorff mit Hrn. Ober⸗ leutnant Joachim Müller (Gaumertzrode Colman.

Vereh elicht: He. Kaplfänleutnant Curt Frhr. ven RMössing mit Frl. Erica von Quast (Kieh.

Geboren: Gin Sobn: Hrn. Hauptmann zur Megede (Neumünfters. Srn. Maßsor 3. D. von der Wense (Holdenstedt). Fine Tochter:

rn. Gebeimen Staatzrath Budde [Sonderz. ausen!. Hrn. Rittmesster Eberhard Frbrn. bon CGsebeck (Potzdam). Hrn. Wilheim Grafen von Schlippenbach (Schönermark).

Gestorben: Hr. Regierungs Präsident a. D. r. jur. Nicolaus Prin Handjery (Dres den). Or. Major Richard Hoffmann (Bremen),. Elly Freifr. von Duran de Sone gag, geb. Frelin hon Habn (Baranomitz D. S). Fr. Anna ron Grone, geb. von Oheimb (Westerbral) Fr. Anna von Knoblauch, geb. Hellriegel (Rerlin. Frl. Ilse von Lattorff (Berlin). Frl. Olza von Levetzow (Mainz).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin. Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Drug der Nerddeutschen Buchdruckerei und Verlagz⸗ Anstalt, Berlin Sw. Wilbesmstraße Nr. 33

Acht Beilagen leinschließlich Börsen Beilage), sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent⸗ lichen Anzeigers (einschliesßlich der unter Nr. X verßffent lichten a ,. betreffend Kommauditgesesnsschaften au Artien und Akrtiengesellschaften, für die TWöoche vom

und die Offizielle Gemiunliste der fünften Wey ia hrte Cd c zu due ere Deutschen

Schutzgebiete.

n 291.

ungsjahre 1901 zur Schuldentilgung.

thie lmann⸗

Por zwei Jahren und im vorigen Jahre wurden sowohl aus diesem

ch der Aufschwung

In Köln steigt der Rhein noch langsam

zun Deutschen Reichs⸗Anz

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 11. Dezember

2.

eiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.

1900.

Dentscher Reichstag. 16. Sitzung vom 10. Dezember 1900. A Uhr.

der Tagesordnung steht die erste Lesung des Ge— . betreffend die Feststellung des Reichs⸗ reg als Gta tg für 1901, in Verbindung mit den Ge⸗ ttzen twürfen, betreffend die Feststellung des Haushalts—⸗ . für die Schutzgebiete für 1901 und die Verwen⸗

ung überschüssiger Reichseinnahmen aus dem Rech⸗

Slaatssekrefär des Reichs⸗Schaßzamts Dr. Freiherr von

Vor drei Jahren, als ich zum ersten Mal die Ehre hatte, Ihnen den Etat vorzutragen, stand Deutschland auf dem Gipfel eines wirth—⸗ scaftlichen Aufschwungt, wie er noch nicht gesehen worden war.

nse, wie außerhalb desselben schon Stimmen und Fragen laut, noch andauere, oder ob bereits Zeichen Niedergangs sich bemerkbar gemacht haben. Ich latte Ihnen damals, daß, wenn auch eine unbegrenzte Dauer der starken wirthschaftlichen Thätigkeit nicht zu er⸗ hoffen sei, doch noch sicher angenommen werden könne, daß pir uns auf einer Treppenstufe befänden, von der eg vielle icht allerdings nicht weit mehr hinaufginge, jedenfalls aber noch nicht hinunter. Inzwischen, meine Herren, ist ein Umschwung eingetreten; er datiert vom Sommer dieses Jahres, und für eine Reihe von Jahren werden wir damit rechnen müssen, daß der Aufschwung, den wir ge⸗ nommen hatten, allmählich niedergeht, um einer ruhigeren Stimmung auf allen gewerblichen und industriellen Gebieten Platz zu machen. Wir können es, glaube ich, mit Freude begrüßen, daß ein solcher Unschwung sich nicht in der Form eines allgemeinen Krachs volligen hat, wie dieß vor einem Viertel lahrhundert der Fall gewesen ist, und daß, wenn auch mancher Einzelne schwer unter dieser Veränderung der Verhältnisse gelitten haben meg, doch die Allgemeinheit nicht entfernt so stark in Mit⸗ leidenschaft gezogen worden ist, als es im Jahre 1873 der Fall war. An den Reichsfinanzen kann ein solcher Umschwung auf den wirth⸗ schaftlichen Gebieten selbstverständlich nicht unbemerkt vorübergehen. Wir batten während einer Periode von fast einem halben Jahrzehnt immer nur Mehreinnahmen zu verzeichnen gehabt. Jetzt, meine Herren, ist das anders, und wenigstens auf einigen Gebieten des Reichshaushalts werden wir auch mit Mindereinnahmen zu rechnen haben. Ich hoffe, daß diese Mindereinnahmen keinen schroffen Abfall darstellen werden. Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, hat der Um- schwung sich stiller vollzogen, als es früher einmal der Fall war. Die Hoffnung ist deshalb berechtigt, daß die Reichsfinanzen, wenn sie auch von ihm betroffen werden, doch nicht in allzu harter Weise ge— schödigt werden mögen. Ehe ich aber, meine Herren, auf das eigentliche Thema der heutigen Tagesordnung überzehe, möchte ich noch einige allgemeine Bemerkungen anreihen, welche im Schoß Ihrer Budget kommission in den letzten Zeiten vielfach erörtert worden sind, von denen ich aber wünschen möchte, daß sie auch das Ohr dieses hohen Dauses finden mögen. Es ist die Frage der Betriebsmittel des Reichs. Die Reichs⸗Hauptkasse, meine Herren, besitzt, wie Ihnen bekannt ist, keine erheblichen Betriebzkapitalien. Zu verschiedenen Malen sind Bestände ausgesondert wurden, um als Betriebskapital zu dienen, aber die Summe dieser Bestände ist nicht entfernt so groß, daß damlt dem laufenden Dienst genügt werden könnte. Dleser laufende Dienst der Reichs⸗Hauptkasse wird, wie ja oft hier im Hause schon besprochen ist, ganz erheblich beeinflußt durch die An— forderungen, welche die Versicherungsgesetze an die Reichsfinanzen stellen in Gestalt von Vorschüssen sowohl für die Unfallversicherung, als für die Alters, und Invalidenversicherung. Daß diese Vorschüsse sehr erhebliche sind, daß sie zu gewissen Jahresperioden weit über l00 Millionen Mark steigen, daß die Zeit nicht fern ist, wo sie mit der Zunahme der Leistungen der verschiedenen Versicherungsanstalten vielleicht im Maximum auf 160 Millionen Mark steigen werden, ist alles in diesem hohen Hause schon erörtert worden, und ich brauche auf die einzelnen Ziffern deswegen hier nicht näber einzugehen; aber ich möchte diese Gelegenheit doch nicht unbenutzt lassen, um erneut darauf hinzuwelsen, daß im Interesse einer gesunden Finanz⸗ wirthschaft ein solcher Zustand auf die Dauer nicht ertragen werden kann, und daß eine Abhilfe, in welcher Form sie auch kommen möge, dringend noth thut. Es sind Ihnen schon zu verschiedenen Malen Vorschläge gemacht worden, um die Betriebskapitallen der Reicht; Dauptkasse zu verstäcken. Es geschah dies zuerst in Gestalt eines eigentlichen Betrieb!mittelgesetzes; dieseg Gesetz fand nicht Ihren Beifall. Es geschah sodann in Form einer Zusatzbestimmung zu den Versicherungenovellen der verflossenen Session, und auch diese Vor— schläge fanden nicht Ihre Billigung. Nur ein dritter, allerdings in seiner Tragweite sehr beschränkter Vorschlag, der aus diesem hohen Hause bei Gelegenheit der Stempelnovelle kam, wurde zum Gesetz erhoben, und eg werden diejenigen Mehrerträge, welche die Erhöhung gewisser Stempelsätze im Laufe des Jahres dem Reichshaushalt bringen wird, in Form einer Erhöhung der Betriebokapitalien der Reichs · Haupt · lasse ju gute kommen. Meine Herren, diese Initiative des hohen Hauseg war ja sehr dankengwerth. Frellich wird die Summe des Zoschusses, welchen die Reichs- Hauptkasse dadurch erfährt, gerade mit Rücksicht auf den Rückgang aller wirtbschaftlichen Verhältnisse kein sehr erheblicher sein. Veranschlagen wir sie lediglich schematisch nach den Erträgnissen der letzten Jahre Sie werden mit nir sbereinstimmen, daß diese Schätzung zwar die einzig prallische und mögliche ist, aber den Verhaͤltnissen nicht Rech⸗ lung trägt —, so kommen wir etwa auf 15 Millionen. In Wirklichkeit wird die Vermehrung der Betrlebgkapitallen der Reichs⸗ dauytkasse wohl eine geringere sein. Wenn wir in den letzten Jahren

kommenden

lag daz daran, daß, seitdem ich die Ehre habe, meinen Posten zu he⸗ kleiden, jede Vierteljahrsübersicht sehr erfreuliche Ueberschässe aller Steuern mit ganz geringfügigen Ausnahmen gebracht hat. Dieser Zustand, meine Herren, hat jetzt aufgehört, und wir werden damit rechnen müssen, auch Fehlbeträge zu verzeichnen, und gerade im Hin blick hierauf konnte ich heut nicht unterlassen, Ihnen diesen Punkt, der in der Oeffentlichkeit vielleicht wenig bekannt ist, noch einmal vor Augen zu führen. =

Wenn ich nun nach der üblichen Dreitheilung das verflossene Jahr, das laufende Jahr, das kommende Jahr zu der Haushalts- übersicht für 1899 übergehe, so kann ich gleich vorausschicken, daß ich mich hier kurz fassen werde. Die Verhältnisse des verflossenen Jahres sind bereits in den letzten Wochen in diesem hohen Hause mehrfach besprochen worden, und ich glaube, ich würde Ihre Zeit zu sehr in Anspruch nehmen, wenn ich alles das, was hier vom Bundegraths—⸗ tische aus und aus dem hohen Hause gesagt worden ist, wieder zum Gegenstand meiner Einführung in den Etat des kommenden Jahre machen wollte. Ich will deshalb nur kurz einige Hauptzlffern er wähnen, und jwar diejenigen Ziffern, welche, sei es direkt, sei es indirekt, den Etat für das kommende Jahr 1901 beeinflussen. Im Jahre 1899 sind gegenüber dem Etat Mehrerträge eingekommen von 455 Millionen, denen jedoch eine Mehrausgabe von rund 13 Millionen gegenübersteht. Daß diese Mehrausgaben von 13 Millionen zum überwiegenden Theil auf die höheren Anforderungen unserer rasch aufstrebenden Marine sich gründeten, meine Herren, ist Ihnen bekannt. Es ergab sich sonach bei den reichzeigenen Einnahmen ein Ueberschuß von etwa 325 Millionen. Vor einem Jahre hatte ich diesen Ueber⸗ schuß bereite annähernd so hoch geschätzt. Eine genaue Innehaltung der einzelnen Ziffern in den Schätzungen und in den Ergeb— nissen erwartet ja niemand, und wenn das Ergebniß, das ich Ihnen soeben vorgetragen habe, die Schätzung auch fast genau deckt, so kann ich doch nicht unerwähnt lassen, daß die einzelnen Posten, welche die Summe dieser Schätzung ausmachen, sich verschiedentlich verschoben haben. Ich beschränke mich aber auf diese allgemeine Bemerkung, weil die Einzelheiten der Haushaltzübersicht jedem der Herren zu⸗ gänglich sind. Die Ueberweisungssteuern haben im verflossenen Jahre 1899 einen Mehrertrag von rund 31 Millionen geliefert, und zwar die Zölle und Tabackssteuer etwas über 19, die Branntweinverbrauchsabgabe über 7, die Stempelabgabe über 4 Millionen. Allein von diesem Ueberschuß von 31 Millionen ist den Bun esstaaten so gut wie nichts zugeflossen, es mußte zunächst dieser Betrag von 31 Millionen in der Höhe von mehr als 30 Millionen auf Grund des Schuldentilgungs⸗Gesetzes von 1897, der ersten sogenannten lex Lieber, dazu verwendet werden, um die einstweilen der Anleihe zur Last gestellten Theile der einmaligen Aus—⸗ gaben infolge Aenderung der Heeresorganisation und zweier Nachtrags⸗ etats abzubürden. Es ist also aus den Mehrerträgen der Ueber⸗ weisungssteuern den Bundesstaaten im abgelaufenen Rechnungsjahr wenig mehr als 100 000 1 zugeflossen.

Den gewissermaßen interessanteren Theil einer Etatsrede bilden die Schätzungen für das laufende Jahr. Ich werde deshalb hier etwas ausführlicher sein, als ich für das verflossene Jahr zu sein brauchte. Ich gehe zuerst über zu den Mehr und den Minder⸗ ausgaben und komme nachher auf die Einnahmen.

Bei drei Verwaltungen, meine Herren, werden laufenden Jahre voraussichtlich Mehrausgaben zeigen: bei dem Auswärtigen Amt, bei dem Reichsamt deg Innern und bei der Relchs. Marineverwaltung. Der Gesammtbetrag dieser Mehr⸗ ausgaben wird ungefähr 8 Millionen sein. Im wesentlichen sind es aber nur zwei Kapitel, welche diesen Mehraufwand bedingen: einerseitz die Alters und JInvalidenversicherung und anderer seits der Schiffsbau der Kaiserlichen Marine. Der Mehraufwand, welcher durch stärkere Leistungen für Alters⸗ und Inalidenversicherung bedingt wird, beträgt fast 15 Millionen, der Mehraufwand für Schifftzbauten fast 55 Millionen. Aber dieser letztere Mehraufwand zerfällt in zwei Theile von ungleich wirthschaftlicher Bedeutung. Von den 59 Millionen Mehrausgaben werden 3 Millionen dadurch ent stehen, daß Schiffsbauten schneller gefördert worden sind, als die An⸗ schläge es bedingten. Die übrigen 243 Millionen entfallen allerdings auf höhere Kosten fertiggestellter Schiffe. Als eigentlicher Verlust für das Reich sind also nur die letzteren 25 Millionen zu betrachten, die ersteren 3 Millionen lediglich als ein Vorgriff auf künftige Jahre.

Bereits bei der Besprechung der Haushaltzübersicht für 1899 war seiteng eines Vertreters des Reichs Marineamts Ihnen von dieser Stelle aus dargelegt worden, wie bei den dauernd steigenden Preisen für Gisen und Kohle eine ganz strenge Innehaltung der Anschlaͤge beim besten Willen aller betheiligten Faktoren nicht möglich ist, und diese Behauptung ist seitens des hohen Hauses unwidersprochen geblieben. Ich darf also annehmen, daß diese Mebrausgabe, soweit sie eben auf die Preiserhöhungen der nöthigen Materialien zu setzen ist, im Hause nicht weitere Befürchtungen hervorrufen wird.

Der sonstige Mehrbetrag bei den Verwaltungen, die ich Ihnen eben nannte, beträgt wenig mehr als 1 Million und erlegt sich in eine große Reihe von Einzelposten, die hier aufzuführen nicht am Platze wäre.

Den Mehrausgaben in Höhe von 8 Millionen stehen Minder · ausgaben entgegen in der voraussichtlichen Höhe von 4 Millionen, und diese Minderauggaben sind fast ausschließlich auf dem Gebiete der Heeretzyerwaltung zu erwarten. Ez werden voraussichtlich erspart werden an der Geldoeipflegung der Truppen infolge der Abgabe von Offizieren und Mannschaften für die ostasiatische Expedition 1 Millionen, eine Million bei der Brot und Futterverpflegung und etwa 15 Millionen bei Kasernenbauten und ähnlichen Bauten. Die anderen Posten des Mehr und Minderbedarfg bei der Heereg⸗ verwaltung gleichen sich ungefähr aus. Eine Gegenüberstellung der Mehr⸗ und Minderausgaben, meine Herren, zeigt Ihnen, daß wir im laufenden Jahre mit einem Mehrbedarf von 4 Millionen zu

sich im

Ich gehe jetzt äber zu den Giaaahmen und kana Ihnen junãchst

nur die erfreuliche Thatsache mittheilea, daß wir bei der Zaceerstener

voraussichtlich eine Mehreinnahme von 193 Millionen zu erwarten

haben. Seit dem Gesetz von 1896 ind die Erträge der Zucker⸗

steuer stetig gestiegen; sie haben sich gehoben von 84 Millionen

auf 96, auf 105 Millionen, und werden für das laufende Jahr auf 121 Millionen geschätzt. Das ift, wie mir jugegeben werden wird, ein erfreuliches Zeichen für einen steigenden Fon sum des Zuckers innerhalb des Deutschen Reichs; denn daß die Steigerung lediglich auf den stärkeren Zuckerver brauch und nicht auf eine wesent⸗ liche Abnahme der Ausfuhr zu rechnen ist, ergiebt sich aus den Ziffern der Ausfuhrvergütung während der letzten Jahre. In den gleichen Jahren, die ich Ihnen soeben nannte, betrugen die Ausfuhr vergütungen 36, 31, 30 und 29 Millionen. In den letzten drei Jahren also sind die Ausfuhrvergütungen ziemlich genau konstant geblieben. Die Presse hat in jüngster Zeit Nachrichten gebracht von Besprechungen, die in Paris über die Zuckerfrage ftattgefunden haben. Es ist in diesem Hause zu wiederholten Malen beklagt worden, daß die Brüsseler Zuckerkonferen;z so ganz ergebnißlos verlaufen sei. Dag, meine Herren, ist nicht richtig. Die Brüsseler Zucker⸗ konferenz ist zwar ohne augenblicklich greifbares Resultat verlaufen, aber doch nicht ganz ergebnißlos; denn es haben seit⸗ dem intimere Besprechungen zwischen Frankreich, Dester⸗ reich- Ungarn und dem Deutschen Reich stattgefunden, die zwar an und für sich noch nicht zum Abschlusse irgend welcher bindenden Ab⸗ machungen geführt haben, die aber wohl geeignet sind, für eine später zu berufende allgemeine Konferenz die Grundlage zu Abmachungen zu bieten. Um allen Mißverständnissen, wie sie jum theil in der Presse aufgetaucht sind, vorzubeugen, will ich hier wiederholen: es handelte sich in Paris nicht um den Abschluß irgend welchen Vertrags, sondern lediglich um die Gewinnung von Grundlagen für eine künftige Ver⸗ handlung. Ich kann Ihnen deshalb über die Nähe oder Ferne solcher Verhandlungen und über die Möglichkeit ihres Resultats heute noch keine eingehenderen Angaben machen.

Auch die übrigen Einnahmen des Jahres 1900, des laufenden Jahrer, sind nicht ungünstige, soweit die reichseigenen Einnahmen in Betracht kommen. Die Salzjsteuer und die Brausteuer, letztere mit Einschluß der Ausgleichungsbeträge der süddeutschen Staaten, werden voraussichtlich je 14 Millionen Mehrertrag liefern, der Wechselstempel 14 Millionen, die Banknotensteuer 11 Millionen, die Reichs ⸗Eisen⸗ bahnen 1 Million, und nur die Maischbottich und Branntwein⸗ materialsteuer bleibt um etwas mehr als 1 Million hinter dem An⸗ schlag zurück.

So wäre ja das Bild anscheinend ein ganz erfreuliches, wenn ich Ihnen nicht jetzt einen groben Ausfallsposten zu nennen hätte, der diese erfreulichen Seiten des laufenden Jahres zum theil vernichtet. Wir haben bei der Reichspost voraussichtlich mit einem starken Minderüberschuß zu rechnen, der für die Postgemeinschaft sich auf 15 Millionen, für das ganze Reich, also mit den entsprechenden Aus⸗ gleichsbettägen von Bayern und Württemberg, auf rund 18 Millionen beziffern wird. Vaz verschlingt allo fast alles, was einzelne Steuern mehr gebracht haben. Die Hälfte jener 15 Millionen Aus- fall, die ich Ihnen soeben nannte, ist allerdings ein einmaliger Ausfall: es ist die Entschädigung der aufgehobenen privaten Postanstalten. Die andere Hälfte der 15 Millionen ungefähr ist dagegen zu rechnen auf die Herabminderung verschiedeger Portosätze und auf die Verbilligung der Fernsprechgebühren in kleineren Orten. Gerade diese letztere Verbilligung hat eine starke Zunahme der An⸗ träge auf telephonischen Anschluß hervorgerufen und hat dadurch, da die Reichs ⸗Postoerwaltung solchen Anträgen zu entsprechen hat, be⸗ trächtlich höhere Telegraphenbaukosten verursacht. Wie sich innerhalb dieser letzteren 77 Millionen die einzelnen Portoermäßigungen, also beispielsweise die Erhöhung des einfachen Briefgewichts auf 20 g, die Ermäßigung der Stadtpostsätze und Aehnliches, zu einander stellen, ein wie großer Theil des Ausfalls auf jede dieser einzelnen Maß⸗ nahmen zu setzen ist, das läßt sich, meine Herren, nicht berechnen.

Aber gerade dieser Ausfall giebt mir Anlaß, etwas über den Etat hinauszugreifen und Sie an eine Maßnahme zu erinnern, die im Entwurf des vorigen Etats Platz gefunden hatte, und die hier im hohen Hause erbebliche Aenderungen erlitten hat, ich meine das Post⸗ scheckwesen. Sie werden sich erinnern, daß die Vorlage der ver⸗ bündeten Regierungen über das Postscheckwesen ganz wesentlich andere Grundlagen finden wollte, als der fertiggestellte Etat infolge der Beschlüsse des hohen Hauses sie schließlich aufwies. Die Vorschlãge der verbündeten Regierungen waren hier nach jeder Richtung hin be⸗ schnitten worden. Nun, meine Herren, mir wird niemand nachsagen können, daß ich persönlich ein Gegner des Postscheckwesens sei. Wenn mein Kollege vom Reichs⸗Postamt hier wäre, so würde er mir bestätigen, daß vielleicht niemand in den böheren Veiwaltungsstellen des Reiches dem Postscheckwesen ein so lebhaftes Interesse entgegen. gebracht hat, wie ich selber. Ich halte es nach wie vor für eine nicht allein sehr wünschenswerthe, sondern nothwendige Ausgestaltung des Verkehrs. Unser Verkehr hat sich nach allen Seiten hin in der leb⸗ haftesten Weise entwickelt. Er steht aber anderen Ländern gegenüber ich nenne beispielsweise England und Nord ⸗Amerika in einer Beziehung zurück. Das Scheckwesen hat sich bei unz nur in ganz beschränktem Maß und nicht in den breiten Schichten des Verkehrg⸗ lebens einbürgern können. Diesen Mangel auszugleichen, war und ist das Postscheckwesen berufen. Aber, meine Herren, wir können eg unmöglich auf eine Grundlage stellen, die den Reichs finanzen neue Lasten hinzufügt, nachdem die Post infolge der eben berührten Ver⸗ hältnisse im laufenden Jahre schon ohnehin einen sehr erheblichen Minderüberschuß aufjuweisen hat. Es wird deshalb für die Aug⸗ gestaltung des Postscheckwesens eine neue Grundlage gesucht werden müssen, und ich kann Ihnen sagen, daß innerhalb der Reichz⸗ Verwaltung im engeren Sinne sowie mit den beiden süddeutschen Staaten mit eigener Post Ver bandlungen im Gange sind, um diese

lenz dieses Mangels ohne allzu große Schwierigkeiten über die Finannieru ng der einzelnen Jahreg⸗Etats hinübergekommen sind, so

rechnen haben.

neue Basig zu gewinnen. Was ich Ihnen allerdings nicht sagen kann,