1900 / 298 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Dec 1900 18:00:01 GMT) scan diff

ö

Bekanntmachung des Königlich bayerischen Ministeriums des Innern, den Vollzug der Unfallversicherungsgesetze betreffend.

Durch Allechößhhst:; Perordnung om 19. 1. Mis, wurden um Volljuge der Unfalloersicher ngsgesetze unter Aufhebung

der bisher gültigen einschläg; gen Bestimmungen nachfolgende

Anordnungen erlassen:

Die in den Unfallversicherungsgesetzen den höheren Verwaltungsbehörden, den unteren Verwaltungsbehörden, den Ortspolizeibehör gen und den Vertretungen der Ge⸗ meinden und wääiteren Kommunalverbände zugewiesenen Verrichtungen sin o, vorbehaltlich der unter II und III be— eichneten ALusn hmen, von den nachgenannten Behörden und

ertretungen vahrzunehmen, nämlich: . 1) die Merrichtungen der höheren Verwaltungsbehörden von den R. egierungen, Kammern des Innern, . dee Verrichtungen der unteren Verwaltungsbehörden von den Distriktsverwaltungebehörden, in München vom Magi rate, K

3) die Verrichtungen der ö. in den Gemeinden mit städtischer Verfassung von den Magistraten, in Den Gemeinden mit Landgemeindeverfassung und in der Pfalz von den Bürgermeistern, in ausmärkischen Bezirken von den Distrikts⸗Polizeibehörden, die mit her Vornahme von Unfall⸗ untersuchungen in geeigneten Fällen einen Magistrat oder einen Bürg'rmeister betrauen können, . .

4) die Verrichtungen der Vertretungen der Gemeinden in den Gemeinden mit städtischer Verfassung von den Magistraten, in den Gemeinden mit Landgemeindeverfassung von den Ge— meinde⸗Ausschüssen, in der Pfalz von den Gemeinderäthen,

5) die Verrichtungen der Vertretungen der weiteren Kommunalverbände, als welche die Distriktsgemeinden und Kreisgemeinden anzusehen sind, von den Distriktsräthen bezw. Landräthen. .

II. Ueber Beschwerden gegen Ordnungsstrafen in den Fällen des 5 13 Abf. L der Kaiserlichen Verordnung, betref⸗ fend das Verfahren vor den Schiedsgerichten für Arbeiter⸗

versicherung, vom 22. November 1900, dann über Beschwerden

egen Straffestsetzungen eines Genossenschaftsvorstandes in den ällen des 3 149 des Gewerbe Unfallversicherungsgesetzes und

des 8 159 des Unfallversicherungsgesetzes für Land⸗ und Forst⸗ wirthschaft entscheidet das Landes bersicherungsamt.

III. Hinsichtlich der zur Knappschafts⸗Herufsgenossenschaft gehörigen Betriebe verbleibt es bei den Bestimmungen in § 4 Abs. VI und § 6 Abs. V der Verordnung vom 30. Juli 1900, betreffend Organisation und Wirkungskreis der Berg⸗ behörden, wonach fuͤr diese Betriebe die Verrichtungen der höheren Verwaltungsbehörden durch das Ober⸗Bergamt, jene der unteren Verwaltungsbehörden und der Ortspolizeibehörden durch die Berg⸗Inspektionen wahrzunehmen sind.

ITI. Die Bestimmungen unter L finden auf die noch in Kraft gebliebenen Vorschriften im Abschnitt B des Reichsgesetzes über die Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen vom 5. Mai 1886 gleichmäßig Anwendung.

München, den 13. Dezember 1900.

Königlich bayerisches Ministerium des Innern. Dr. Freiherr von Feilitzsch.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Regierungs-Assessor Becherer in Hadersleben zum Landrath zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: die Militär-Intendantur⸗Assessoren Pfeiffer von der . des II. Armee⸗Korps, Boethelt, Vorstand der Intendantur der 31. Division, und Bartels, Vorstand der d, , der Garde⸗Kavallerie⸗Division, kommandiert zur ertretung des Vorstandes der Intendantur der 15. Division, zu Militär⸗Intendanturräthen zu ernennen.

Just iz⸗Min steri um.

Versetzt sind: die Amtsrichter Kuhl in Simmern an das n. in Köln und Hansch in Labischin nach Neu⸗ tettin.

Dem Kaufmann Gradenwitz in Breslau ist die nach⸗ gesuchte Entlassung aus dem Amt als stellvertretender Handels⸗ richter ertheilt.

Der Banquier Paul Böhme in Berlin ist zum stell⸗ vertretenden Handelsrichter bei dem Landgericht L in Berlin wiederernannt.

In der Liste der Rechtaanwälte sind gelöscht: die Rechts⸗ anwälte Kautzor bei dem Landgericht in Beuthen i. O.-Schl., Jüngst bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Nord⸗ hausen, Dr. Mathieu bei dem Amtsgericht in Neunkirchen, Jostes bei dem Amtsgericht in Neustadt a. R. und Rost bei dem Amtsgericht in Schöneck.

In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: die Rechtsanwälte Kautzor aus Beuthen i. O.⸗Schl. bei dem Amtsgericht in Tarnowitz mit dem Wohnsitz in Neudeck, Dr. Mathieu aus Neunkirchen bei dem Amtsgericht in Saar⸗ louis, die Gerichts-Assessoren Altenau bei dem Landgericht II in Berlin, Bloem bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Düsseldorf, Dr. Levy bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Essen, Dr. Celichowski bei dem Amtsgericht und dem Land⸗ ericht in Posen, Dr. Deus bei dem Amtsgericht in Königg⸗

usterhausen und Dr. Guthaner bei dem Amtsgericht in Zabrze. ⸗. Der Landaerichtsrath Meuß in Stolp sowie die Amtg⸗ gerichtsräthe Wanke in Ratibor und Junghans in Stolp sind gestorben.

Ministerium des Innern.

Dem Landrath Becherer ist das Landrathsamt im Kreise Hadersleben übertragen worden.

Die Personal⸗Veränderungen in der Armee re. befinden sich in der Ersten Beilage.

.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 15. Dezember.

Die Ausschüsse des Bundesraths für Zoll- und Steuer⸗ wesen, für Rechnungswesen und für Handel und Verkehr hielten heute Sitzungen.

Im Monat Okto ber d. J. sind auf deutschen Eisen⸗ bahnen ausschließlich der bayerischen 15 Ent⸗ gleisungen auf freier Bahn (davon 7 bei Personenzügen), 36 Entgleisungen in . 8 bei Personenzügen), 4 Zu⸗ sammenstöße auf freier Bahn (davon 2 bei Personenzügen), 26 Zusammenstöße in Stationen (davon 8 bei Personen⸗ zügen) vorgekommen. Dabei wurden 5 Reisende und 4 Bahn⸗ bedienstete getödtet und 214 Reisende und 24 Bahnbedienstete verletzt. Von den verletzten Reisenden entfallen 179 auf den am 7. Oktober bei Heidelberg vorgekommenen Unfall.

Der Regierungs⸗Assessor Freiherr von Patow, z. Z. in Mallenchen bei Kalau, ist dem Landrath des Kreises Rinteln zur ö in den landräthlichen Geschäften zugetheilt worden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Fürst Bismarck“, mit dem Chef des Kreuzer⸗Geschwaders, Vize⸗ Admiral Bendemann an Bord, Kommandant: Kapitän zur See Graf von Moltke, gestern in Tsingtau eingetroffen.

Riel, 15. Dezember. Das unter dem Befehl Seiner König⸗ lichen Hoheit des Prinzen Heinrich stehende Erste Ge⸗ schwader ist, wie „W. T. B.“ berichtet, von seiner Fahrt nach Norwegen hierher zurückgekehrt.

Hessen.

Die Erste Kammer der Stände wird, wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, am 21. d. M. zu einer Sitzung zu⸗ sammentreten.

Elsaß⸗Lothringen.

Der Landes-Ausschuß ist vorgestern in Straßburg zu einer außerordentlichen Session zusammengetreten, deren einziger Berathungsgegenstand, der „Straßb. Korrespondenz“ zufolge, ein Gesetzentwurf, betreffend den Verkauf von Waldflächen in den Oberförstereien Bitsch⸗Nord und Bitsch-Süd, ist. Der Entwurf lautet:

§ 1. Der Landes fizlus wird ermächtigt, daz zur Anlage eines Truppenübungsplatzes in Aussicht genommene, eine Gesammtfläche von 2501,102 ha umfassende Gelände des Bitscher Staatswaldes an den Reichs⸗(Militär )Fiskus für den Preis von fünf ein halb Millionen Mark zu veckaufen.

§ 2. Sofern sich im Interesse der Grenzregulierung ein Aus⸗ tausch kleinerer Flächen des verkauften Geländes gegen andere Staats waldflächen als nothwendig herausstellen sollte, ist der Landesfiskus ermächtigt, diesen Augtausch vorzunehmen.

§ 3. Der Kauspreis ist verzinslich bei der Staats. Devositen⸗ verwaltung anzulegen. Ueber die Verwendung des Kaufpreises und der zuwachsenden Zinsen wird durch den Landeshausbalts. Etat Be— stimmung getroffen.

Zum Präsidenten wählte der Landes-Ausschuß den bigtz⸗ herigen Präsidenten Or. von Schlumberger, zum Ersten Vize⸗Präsidenten den Abg. Jau nez und zum Zweiten Vize⸗ Präsidenten den Abg. Dr. Gunzert.

Oesterreich⸗Ungarn.

Im Versicherungsbeirath des Ministeriums des Innern erklärte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, der Minister⸗ Präsident von Körber, es sei nothwendig, das allgemeine Versicherungswesen weiter auszubauen, um zur Einführung einer Alters- und Invali ditäts⸗Versicherung zu ge⸗ langen. Die Regierung habe die Ueberzeugung gewonnen, daß neben den Opfern, welche die Betheiligten selbst bringen müßten, auch die Mithilfe des Staates einzutreten habe.

Großbritannien und Irland.

Der Unter ⸗Staatssekretär des Indischen Amts Lord Hardwicke kam, wie „W. T. B.“ berichtet, in der gestrigen Sitzung des Oberhauses auf Bemerkungen Lord Rosebery's zurück, welcher kürzlich dagegen Einspruch erhoben hatte, daß Lord Hardwicke Mitglied einer Fondsmaklerfitma sei, während er sein Amt ausübe. Lord Hardwicke erklärte, er werde Ende dieses Jahres seine aktive Betheiligung an der Firma aufgeben und bis dahin seine volle Amtsthätigkeit nicht aufnehmen. Indessen stimme er den von Lord Rosebery über die Frage geäußerten allgemeinen Grunbsätzen keineswegs zu. Hierauf erwiderte Lord Rosebery, er halte an diesen Grundsätzen fest und erkläre eine Stelle an der Fondsbörse für unverträglich mit der eines Ministers. Ein Präcedenzfall dieser Art schließe die größte Gefahr für die höchsten Interessen der Verwaltung des Landes in sich. Der Premier Minister Lord Salisbury führte darauf aus, daß nichts, was vorliege, die hohe Achtung verringern könne, in welcher Lord Hardwicke bei seinen Kollegen stehe. Die Anschauungen Lord Rosebery's seien nicht begründet. Wenn erklärt werde, daß niemand, der mit einem Handeltz⸗ geschäfte in Beziehung stehe, im stande sei, einen Regierungs⸗ posten auszufüllen, dann würde dies nicht nur ein einem ehrenhaften Beruf aufgedrücktes Brandmal sein, sondern es würde sich auch die Möglichkeit verringern, zum Dienst der Königin geeignete Männer zu finden. Der Gegenstand wurde alsdann verlassen.

Im Unterhause erwiderte der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Viscount Cranborne auf eine Anfrage, die Re⸗ gierung sei über die kürzlich in Paris zwischen Vertretern der deutschen, französischen und österreichisch⸗ungarischen Regierung über die Frage der Zuckerprämien gepflogenen Unter⸗ handlungen nicht amtlich unterrichtet. Die Regierung halte an ihrer früheren Erklärung über ihre Politik fest. Norman fragte an, ob die Regierung Grund zu der Annahme hebe, daß

die übrigen europäischen Regierungen damit einverstand ö den in eh genommenen Kanal in Zentral⸗Amerika ie

tral anzusehen, wenn derselbe von den Vereinigten Staaten

ähnerite befeßt und ckesigi fei; ferner, zb de mn,

Nicaragua der Auffassung beigetreten sei, die in

2 2 . 6. d g Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten des Senate in Vereinigten Staaten Ausdruck gefunden habe, daß anch !.

Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Nie analoge sein sollten, wie die Beziehungen zwischen 3 und Vasall, und ob die Regierung der Vereinigten Staa h sich dem Protokoll der Londoner Konferenz von 1a angeschlossen habe, welches erkläre, es sei ein wesentlich g ,, des Völkerrechts, daß keine Macht sich 2 Vertragsverpflichtungen befreien könne 3 mung der in dem Vertrage in Betracht . Der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Vis coun ranborne erwiderte, bezüglich des ersten Theils der Fra habe zwischen der britischen Regierung und den übrigen europälschen Kabinetten kein Meinungsaustausch stattgefundn und es diene auch keinem praktischen Zwecke, im gegenwärtigen Augenblick die übrigen Theile der Anfrage zu besprechen Auf eine Anfrage betreffs der chinesischen Angelegenhelten erklärte der Erste Lord des Schatzamts Balfour, d Regierung hoffe, daß diejenigen Fragen, welche erledigt werden müßten, bevor die Verhandlungen beginnen könnten, auf einem Punkte angelangt seien, der ihre Genehmigung seitens der Mächte erwarten lasse. Die Regierung habe keine Nachricht bezüglich der Rückkehr der chinesischen Souveräne nach Peling Etwa Sg0 Mann berittener Infanterie in Aldershat haben den Befehl erhalten, sich Anfang Januar nach Süd— Afrika einzuschiffen; von Malta sollen, wie berichlet wird 100 Mann berittener Infanterie sich Mitte Januar ein'

schiffen. Frankreich.

Wie dem „W. T. B.“ aus Paris gemeldet wird, ist eine Anzahl von Ausländern, welche sich bei den Kämpfen in China ausgezeichnet haben, mit dem Orden der Ehrenlegion dekoriert worden. Von Deutschen befinden sich darunter der Oberleutnant Graf von Soden, der Führer des deutschen Detachements in Peking, und der Gesandtschaftsarzt in Peking Dr. Velde.

Niederlande.

Die Königin hat, dem „W. T. B.“ zufolge, den Präsi⸗ denten Krüger und Dr. Leyds für gestern zu einem Diner im Palais eingeladen.

Das Zentral-Comité der ,,, Friedensliga hat an die Königin eine Adresse gerichtet, in welcher der Wunsch ausgesprochen wird, die niederländische Regierung möge die Initiative dazu ergreifen, daß die Mächte, in Uebereinstimmung mit den Beschlüssen der Friedenskonferenz dem Kriege in einem den Republiken günstigen Sinne ein Ende zu machen versuchten.

Amerika.

Die „Times“ meldet aus Rio de Janeiro vom gestrigen Tage, daß die Deputirtenkammer die Vorlage, betreffend die Einschränkung der Thätigkeit der Privatbanken, in dritter Lesung mit einer geringen Abänderung ange— nommen habe.

Asten.

Die „Times“ berichtet aus Peking vom 11. d. M. die fremden Gefandten hätten sich endgültig über die Bestim— mungen einer Kollektivnote geeinigt, welche bereits ins Chinesische übersetzt sei und zu ihrer Ueberreichung nur noch der Unterschrift des britischen Gesandten bedürfe. Im allgemeinen gehe die Ansicht dahin, daß China willens sei, sich den in der Note gestellten Bedingungen zu fügen, aber, im Vertrauen auf Zwistigkeiten unter den Mächten, hoffe, daß ihm mit der Zeit Gelegenheit gegeben werde, sich der Erfüllung 2 ihm auferlegten Bedingungen zu entziehen. Ein zweites Telegramm der „Times“ aus Peking von demselben Tage besagt, daß Rußland zum zweiten Mal dem General⸗Feldmarschall Grafen von Waldersee offiüel die Absicht kundgegeben habe, alle russischen Soldaten aus der Provinz Tschili zurückzuziehen und die Bahn von Schar-hei—⸗ kwan nach Tientsin an die verbündeten Streitkräfte auszuliefern. Die Zuruͤckziehung der Truppen solle noch vor dem russischen Neujahr erfolgen. ö

Wie das „Reuter ' sche Bureau“ aus New York erfähn, ist daselbst eine Depesche aus Peking vom 13. d. M. ein—= getroffen, welche besagt, Li⸗Hung-⸗Tschang und der Prinz Tsching hätten den Gesandten amtlich mitgetheilt, daß ihnen Dokumente zugegangen seien, durch welche sie bevollmächtig würden, im Namen Chinas zu verhandeln, und daß sie beren seien, damit zu beginnen, sobald die Gesandten es wünschten.

Afrika. ö. Lord Kitchener meldet aus Pretoria vom 13 8.7

der General Clements sei an diesem Tage bei Tageeanbtug bei Nooitgedacht am Magaliesberg von den Kommando Delarey's und Beyer's, ins gesammt 200 Mann, angegrihen worden. Der erste Angriff der Buren sei abgeschlagen worden es sei den Buren indessen gelungen, den Gipfel des Maga lit berges zu nehmen, welcher von vier Kompagnien Northumbei land⸗Füsilieren vertheidigt worden sei. Die Buren hätten damit das britische Lager beherrscht. Der Gencth Clements habe sich nach Heckpoort zurückgezogen n auf einem Berge mitten im Flußthal Stellung genomme. Der Kampf sei sehr heftig gewesen, ein Oberst und drei bauh. leute seien gefallen. Verstärkungen seien sofort von reiht abgegangen. Die Brigade bes Generaltz Broadwond habe n Norden des Magaliesberges, Meilen westlich von Position des Generals Clements, gestanden. Die Burn hätten die Orte Lichtenburg, geirh ehem, Vrede ma Vryh id angegriffen, ohne indessen Erfolge gehabt z haben Vor Lichtenburg sei der Buren⸗General Limmer gefallen

Ein Telegramm des „Evening Standard“ belag. General Knox habe im Zusammenmirken mit der Abtheilunß von Reddersburg de Wet gejwungen, Stand zu . Ein Kampf sei im Gange, viele Buren seien gefent genommen worden.

Aus Lourengo Marques meldet das Bureau“, daß die Lage in Kom atipoort eine ern . Eine 1569 Mann starke Burenstreitmacht befinde sich ? Nähe, und man erwarte einen Sturmangriff auf Romain Die britische Kavallerie sei nach dem Sabie⸗Flu n gegangen. Alle Truppen hätten den Befehl erhalten Hen ge zu sein.

ohne die Justim⸗ kommenden

Statistik und Volkswirthschaft.

Bewegung der Bevölkerung des Deutschen Rei kö. J

Die im Kaiserlichen Statiftischen Amt jusammengestellten Nach= welse über die Bewegung der Bevölkerung ergeben, daß im Deutschen

iche stattgefunden haben . Reich im Durch⸗ auf 1000 der

. schnitt Bevölkerung

. 1899,99 1599 189099

Gheschlleßungen. 11 519 422 732 8 55 8, 14

, , einschließlich 2 565 2355! 1 516 5565 3711 2735

Gterbefãlle Todtgeburten 1 259 179 1229754 2265 2365

b ren eberschnß 795 jo7 7i6 zl 114353 I3 65g

Unter den Geborenen

waren . oso der Geborenen

Unehelich Geborene 183 504 177683 8, 97 9, 16

Todbtgeborene. 64 982 63 462 3,18 3,27 Gheschlleßungen haben demnach im Jahre 1899 sowohl der ab⸗ soluten Zahl nach wie im Verhältniß jur Beoslkeruag bäufizer statt⸗ gefunden als im Durchschnitt der hier im Vergleich gestellten zehn Jahre. Auch die Geburtenzahl des Jahres 1899 überragte, absolut genommen, den zehnjährfgen Durchschnitt, blieb aber ihrer relativen Höhe nach dahinter zurück. Die absolute Zahl der Gestorbenen war 1859 höher als im Jahresdurchschnitt, dagegen ftellte sich die relative Sterbeziffer wesentlich günstiger. Der Geburtenüberschuß im Jabre 599 übertrifft absolut wie relativ den Jahresdurchschnitt 1890/99, hat aber gegen das Vorfahr abgenommen, was hauptsächlich der

höheren Sterblichkeit im Jahre 1899 zuzuschreiben ift.

Der Zentralverein für das Wohl der arbeitenden Klassen

hielt gestern im Abgeordnetenhause unter dem Vorsitz des Staats sekretärg a. D. Herzog seine Generalversamm lung ab, der u. A. der Geheime Ober Regierungzrath und vortragende Rath im preußi⸗ schen Ministertum für Handel und Gewerbe Br. Post und der Ge⸗ heime Regierungsrath Dr. Böhmert aus Dresden beiwohnten. Dem erstatteten Jahresbericht zufolge gebören dem Zentralverein zur Zeit 1073 Mitglieder an, darunter 234 Behörden und Körperschaften und 198 Aktien⸗ und andere Gesellschaften. In Berlin und seinen Vororten besitzt der Verein 200 persönliche Mitglieder. Eingenommen wurden 17 983 M ausgegeben 14417 4 Davon erhielt die Zentral⸗ stelle für Arbeiter⸗Wohlfahrtgeinrichtungen 2000 MS; für die Peraus- gabe der Zöitschrift „Der Arbetterfreund', die zur Zeit jn einer Auflage von ca 1300 Exemplaren erscheint, wurden A322 Æ aufgewendet; die Soztalkorrespondenz“ erhielt eine Subvention von 4000 6 Zur Deckung der Kosten der Lesehalle in der Neuen Schönhauser Straße hierselbst wurden 500 M bei⸗ getragen. Zum Besuche der Pariser Weltausstellung erhielten 5 Arbeiter, von denen 3 durch die Gewerkvereine, 2 von der Zentral stelle für Arbeiterwoblfahrtseinrichtungen ausgewählt waren, Bei—⸗ bilfen von je 300 Æ Ferner wurde ein Beitrag zur Deckung der Kosten der zunächst in der Provinz Hannover ver⸗ anstalteten Erbebungen über die vorhandenen Wohlfahrts, und Für⸗ sorge⸗Vereine gewährt, die im wesentlichen zum Abschluß gebracht sind. Endlich wurden noch 2000 M für die Abfassung einer Schrijt über die zweckmäßige Einrichtung und den Betrieb von Volks⸗ blbliotheken bewilligt. In den Ausschuß wurden noch der Admiral Hollmann und der Professor Dr. Hitze⸗Münster gewählt.

Zur Arbeiterbewegung. In Callao ist, wie W. T. B. vom gestrigen Tage meldet, = Dock arbeiter ⸗Ausstand ausgebrochen. Dle Arbeit ruht voll⸗ ständig

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Die Ackerbau⸗Abtheilung der Deutschen Landwirthschaftt⸗ Gesellschaft ist in ihren letzten Sitzungen dem lan dwirth—⸗ schaftlichen Lehrlingswesen näber getreten. In der Ueber— zeugung, daß es für das finanzielle Ergebniß einez landwirthschaftlichen Betriebs von böchster Bedeutung ist, daß der Betriebsleiter seine Arbeits- kraft in der rechten Weise am rechten Platz und zur rechten Zelt verwerthet, und daß dies nur dann erreicht werden kann, wenn der junge Landwirth von Hause aus zur zweckentsprechenden Arbeit angeleitet wird, hat man betont, daß dem landwirthschaftlichen Lehrling wesen eine größere Aufmerksamkeit als bis ber entgegengebracht werden müsse. Um dleser Angelegenheit nun eine praktische Selte abzugewinnen, hat die Deutsche Landwirthschaftg. Gesellschaft beschlossen, zunächst einen Nachweis von Lehrberren und Lebrlingen einzurichien. Sie ersrcht diejenigen unter den praktschen Landwirthen, welche Lehrlinge in ibrem Betriebe auf⸗ nehmen wollen, dies der Hauptstelle mitzutheilen, damit sie zwischen Lehr⸗ berren und Lehrlingen vermittelnd eintreten könne. Gebühren sollen dafür zunächst nicht erhoben werden.

Saatenstand und Getreidehandel in Rußland. Der Kaiserliche Vize ⸗Konsul in Nie olajew berichtet unter dem 3. d. M. Folgendes:

Bei andauernd mildem Herbstwetter mit wiederholten Nieder schlägen konnten sich auch die eist spät gesäten Saaten noch entwickeln, sodaß bei einem nicht zu strengen Winter die Aussichten für die Wintersaaten wieder hoffnungsvoller sind. Der hlesige Markt batte im letztverflossenen Monat sehr unter dem Eind: uck stetig wechselnder Berichte über die argentinische Gente zu leiden. Da hier nur ein kleines Depot vorhanden ist und der hiesige Markt schon deswegen von den amerikanischen Notierungen abhängig ist, schoöpfte man hier aug den ersten sehr schlechten Berichten über die argentinische Ernte, nach welchen diese kaum 40 0 deg vorigsäbrigen Grtrags llefern follte, große Hoffnungen für die sũdrussischen Provenienzen und es wurde dadurch die Stimmung ju Anfang des Monats eine noch festere, als durch die schwache Ver⸗ sorgung deg hiesigen Platzes don vornbercin bedingt. Nach den letzten, wahrschein licher lauienden Berichten scheinen die früheren Be— siihte aber stark übertrieben gewesen zu sein; die Ernte wird schließlich doch auf 60 big 75 9 der wporigjährigen sehr guten geschäzt, wag auf die kontinentalen Märkte nach den vorangegangenen Berichten deprimierend wirkte und den Konsum mißtrauisch machte. Ein andauernd star leg Angebot von den nord= atlantischen Häfen ließ die Konfumenten in der früher geschilderten . speniell gegen Weljen, verharren, und nur das Mittel meer belebte die Sltuation bin und wieder mit besseren Ge

solche vom Übrigen Kontinent eig fehlen. at sich die Stimmung in den über Rotterdam ebleten gebessert, da die Mühlenvorrätbe jusammen- edarfgfrage mitwirkt. Nord. Rußland ist

. des

5 n a Gerste zeigt .

bigber allerdings

noch nicht zurückgegangen sind, so ist dies wobl einzig dem unbedeutenden Angebot zuzuschreiben. Wahrscheinlich ist, daß mit einem Witterungs wechsel und gegen dag milde Wetter eintretendem Frost dem Artikel mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Angeführt wurden seit dem 1 Jan. bis 25. Nod. 1900 21 844 890 Pud Ausgeführt . ö . ö Der augenbllckliche Lagerbestand stellt sich, wie folgt, auf 4116009 Pud, und jwar: Bestand am 1. Jannar 19090. 7 6046 550 Pud Angeführt bis 25. November 1900. . 21 844 8990 . DD i F

24775 440. 4116000 Pud.

Ausgeführt bis 25. November 19090 Bestand 25. November 1900

Verdingungen im Auslande.

Norwegen.

4. Januar 1901, 10 Uhr. Armee ⸗Depot in Cbristiania: Lieferung von 21 000 m Zeltleinwand T3, 5200 m desgl Li, 3000 m desgl. T2, 5500 m Mantelleinwand, 40 000 m Segeltuch für Matratzen. 7000 m blauem Baumwoll eug für Hosen, 10 000 m Twill 3,770, 5000 m Stoff ju Schlafsäcken, 13 500 Stück wollenen Decken, 1500 Stück leichten blaugestreiften Wolljacken, 2000 Stäck gestrickten Mützen, 2000 Paar Strumpfbeinen, 2000 Paar Strümpfen, 3090 Paar weißen, gestrickten Handschuhen, 15090 Paar grauen, gestrickten Handschuhen, 300 m bellrotbem Distinktiengtuch, 4000 m dickem blauen Flanell, 359 Stück Pelimützen, 109 Stück Bandolieren, 200 Stück Säbelbändern, 200 Stück Faustriemen, 8000 Stäück Schuhbürsten, 8000 Stück Kleiderbürsten, 1000 Stück Kartätschen, 1000 Stück Waschbürsten, 1000 Stück Tornistern, 1000 Stück Deckengurten, 25090 Stück Halfterketten. 5009 Stück Schirmzeltstöcken, 10900 Stück Schirmzeltpflöcken, 1209 Stück Kochtöpfen für je 2 Mann, 4000 Stück emaillierten Waschschüsseln. Angebote mit der Aufschrift Leverance til Armeen werden im Bureau dez General⸗ Intendanten der Armee, Nedre Fästning in Christiania. entgegen⸗ kern nn. Bedingungen und Modelle beim Hauptvrr alter eben aselbst.

Verkehrõ⸗Anstalten.

London, 15. Dezember. (W. T. B.) Nach einer bei Lloyds eingegangenen Meldung ist der in Hamburg beheimnathete Dampfer Amasis“, von Callao nach Hamburg unterwegs, am 6. Dezember auf 6 Grad südlicher Breite und 32 Grad westlicher Länge mit ge⸗ brochenem oder beschädigtem Wellenschaft angesprochen worden. Er hoffte, in den nächsten Tagen weiterfahren zu können.

Bremen, 14. Dezember. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Siolberg“, v. Brasilien, und Karlsruhe“, v. Australien kommend, 13. Dej. v. Antwerpen nach Bremen abgeg. Kaiser Wilhelm der Große“ n. New York best., 13. Dez. Lijard passiert. Friedrich der Große“ 13. Dez. v. New York n. Bremen, Werra“. v. New York kommend, v. Neapel n. Genua abgeg., Halle“ 12. Dez in Tsingtau angekommen.

15. Dezember. (W. T. B) Dampfer Coblenz 14. Dez. in Baltimore, ‚Karlscuhe“', v. Australien, a. d. Weser, Prinzeß Irene“, n Ost⸗Asien best, und Roland‘, v. Ost Asien kommend, 13. Dez. in Schanghai angek. Pfali“, v. d. La Plata kommend, 14. Dez. Hurst Castle und Heidelberg“, n. Brasilien best., St. Vincent vass. „Bamberg“, v. Ost ⸗Asien, 13 Dez in Havre, Marburg“, v. Ost⸗ Asien, 14. Dez. in Hamhurg und „Aller, n. New PYor! best., in Neapel angek. Mark !, n. d. La Plata best. 14. Ve. Duessan pass. . Darm stadt !. n. Australien best., 14 Dez. in Antwerpen angek. Hogland“ 14. Dez. Reise v. Antwerpen n. Dporto fortges. „Sachsen , n. Ost⸗ Asien best,, 14. Dez in Antwerpen angek. „Bonn“, v. Baltimore kommend, 14. Dei Dover und Aachen‘, v. Ost Asien kommend, Cap Caroveiro pass. Rhein“, v. Ost⸗Asien, 14. Dez. a. d. Weser angek. Hamburg“ 13. Dez. Reise v. Neapel n. Port Said und Bayern v. Genua n. Southamrton fortges. „Prinz Heinrich“, n. Dst⸗Asien best, 13 Dej. in Nagasaki angekommen.

Dam burg, 15. Dezember. (W. T. B.) Hamburg⸗Am erika⸗ Linie. Dampfer Lady Armstrong“, v. Stettin n. New York, 14. Dej. v. Swinemünde abgeg. Markomannia? 14 Dez. in Tampico angek. ‚„Bethania“, v. Baltimore n. Hamburg, 14 Dez. Dover passiert. Palatia' am 13. Dez. und Savoia“ am 14 Dez. in Tsingtau angekommen.

Rotterdam, 14. Dejember. (W. T. B.) Holland ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Amsterdam“ v. Rotterdam geftern n. New York abgegangen.

Theater und Musik.

Lessing Theater.

Das Sudermann'sche Schauspiel Jobannisfener erlebte gestern vor vollbesetztem Hause die fünföigste Auftührurg. Seine sich mebr romanbaft als dramatisch entwickelnden Vorgänge fanden bei dem Publikum dieselbe aufmerksame Theilnabme wie bei der ersten Aufführung am 15. Oktober d. J., zumal sich die Daisteller ibrer Aufgabe mit unveränderter Hingebung widmeten und in ihrem frischen Zusammenspiel ein treffliches Gesammtbild schufen. Namentlich machten sich die Damen Jäger und Kollendt, sowie die Herren Klein, Bonn und Grunwald um den Erfolg des Abends verdient und ernteten reichen Befall.

Im Königlichen Opernhause geht morgen Peter Cornelius Oper Der Barbier von Bagdad im Verein mit dem Ballet Die rothen Schuhen in Scene. Am Montag (Beethoven's Tauftag) wird „Fidelio“ mit Fräulein Hiedler als Leonore gegeben. Den Florestan singt Herr Sylva. Kapellmeister Strauß dirigiert.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Friedrich Hebbel's deutsches Trauerspiel Agnes Bernauer“ zur Aufführung. Am Montag findet eine Auffübrung von Sbakespeare's Tragödie Coriolan mit Herrn Matkowessy in der Titelrolle statt. Den Ausidius spielt Herr Molenar, die Volumnia Fräulein von Arnauld, die Virginia Fräulein Lindner.

Im Neuen Königlichen Opern⸗Theater wird morgen Nachmittag Therese Haupi's dramatischeg Weihnachtamärchen Wie Klein Else das Christtind suchen ging“ zum ersten Male wiederbolt. Abends sindet zu ermäßigten Prelsen eine Aufführung von Lessing's dramatischem Gedicht Nathan der Weise“ statt.

Das Deutsche Theater hat für die nächste Woche folgenden Spielplan aufgestellt: Morgen Abend, am Montag und Mittwoch: Rosenmontag ; Dienztag: Der Bibervelz ; Donneigtag: Die Macht der Finsterniß? Am Freitag gebt Gerhart Hauptmann's neueg Künstlerdrama Michael Kramer! zum ersten Male in Scene und wird am Sonnabend sowie am nächst⸗ folgenden Sonntag Abend wiederholt. Als Nachmittage Vorstellungen siad für morgen Die Weber“, für nächfifolgenden Sonntag „Der Probekandidat ! angesetzt.

Der Spielplan deg Berliner Theaters für nächste Woche lautet: morgen, am Montag und Mittwoch: „Die strengen Herren; Dlengztag: , Donner gztag; Neber üunsere Kraft! (J. Theil; Mittwoch Nachmittag (jum ersten Male): Habakuk im Wetterbäugschen', Weihnachtamärchen in acht Bildern von Charles Caßmann; Freitag (185. Abonnements Vorstellung): ‚Habakuk im Wetterhäutzchen'; Sonnabend (jum ersten Male): „Die beiden Leonoren“, Lastsplel in vier Akten von Paul Lindau; Sonntag: Die beiden Leonoren; morgen Nachmittag:

Die Rauber; nächsten Sonntag Nachmittag: ‚Habakuk im Wetter⸗

en. Im Schiller ⸗Theater wird morgen Nachmittag Die Ghre“, Abend das Schauspiel Dag Glück im Winkel“ gegeben. Die

Posse Die Maschinenbauer? whd am Montag und Donner 6 nächster Woche aufgeführt. Am Dienstag gelangt Faust‘. II. Thel zweiter Abend), am och Ephraim's Brette zur Barsteñ ung.

m Freitag findet die erste Aufführung des Wilbrandt'schen Schau spiels Die Tochter des Herrn Fabricius statt, am Sonnabend wird diese . wiederholt. Am Sonntag, den 23. Dezember, findet keine Nachmittags⸗Vorstellung statt, in der Abendvorstellung geht die Posse Die Maschinenbauer in Scene. ;

Im Theater des Westeng geht morgen Nachmlttag zu halben Preisen Weber's Oper Der Freischütz in Scene. Am Abend ver= abschiedet sick Fräulein Franceechin Prevofti in Gounod's Oper Romeo und Jalia.. Dieses Werk wird am Dientztag und Donnerstag mit Fräulein Sopbie Heymann in der Partie der Julia wiederholt. Am Montaz gelangt Boleldteu's Oper Die weiße Dame zur Auffst hrung. Dieselbe geht auch am Sonnabend als Vorstellung zu halben Preisen in Scene. Am Mittwoch wird Offenbach's phantastische Oper Hoff⸗ mann's Etjählungen' und am Freitag Millöcker's Operette „Der Bettelstudent‘ gegeben. Am Mütwoch und Sonnabend Nachmittag finden Aufführungen des Weihnachtsmärchenß Saee vitichen bei den sieben Zwergen“ statt.

Im Lessing⸗Theater geht in der kommenden Woche Suder« mant 3 Schauspiel Johannis fener' am Montag, Dienstag, Donnertz.« tag, Freitag sowie am nächsten Sonntag in Scene. Giacoso's Schauspiel „Wie die Blätter! wird morgen, am Mittwoch und am Sonnabend gegeben.

Im Neuen Theater werd in der nächften Woche Th. von Trotha's u. Julius Freund's Schwank „Die Liebes probe“ an allen Abenden gegehen. Die Erstaufführung von Henri Bersni's Mimo⸗ drama „Die Hand‘ („La main?“ ist für Ende dieser Woche in Aut⸗ sicht genommen. Morgen sewle am nächten Sonntag Nachmittag . zu ermäßigten Preisen Georg Lehfels? Schwank „Nackte Kunst“ in Scene.

Im Central⸗Theater wird am morgigen Sonntag und an den folgenden Tagen Die Geisha. gegeben, am Sonnahend findet die Erstaufführung der Operette Die Schöne von New Jork“ statt. Als Nachmittags ⸗Vorstellung geht morgen Audran's Operette Die Pappe in Scene.

Die Ronzert⸗Direktion Hermann Wolff kändigt für dle nächste Woche folgende Konzerte an: Sonntag: Saal Bechstein: Konjert von Anna Schultzen von Asten und Julie von Asten. Mit- wirkende: Gabriele Wietrowetz (Violine), Eugenie Stoltz (Violoncello) und ein kleiner Frauenchor; Beethoven Saal: J. Vortrags. Abend von Julie und Ilse Müller⸗Hartung (Gesang und Detlamation). Montag: Saal Bechstein: Kammermusik⸗Abend von Anna Gabain, Mitwirkende: Königlicher Konzertmeifter Bernhard Dessau und Rudel Krasselt (Violoncello; Beethoven Saal: Konjert von Juanita Brockmann (Violine) mit dem Philharmont⸗ schen. Orchester (J Rebie k; Sing⸗Akademie: Vortragk= Abend von Willy Benda (Violoncello) und Margarete W. Benda (Klavier), Mitwirkende: Marta Gulbrandsen Sandal (Gesang). Dienstag: Saal Bechstein: Klavier⸗Abend von Edmond Monod; Sing Akademie; II. Lieder und Balladen ⸗Abend von Leopold Löschcke.— Mättwoch: Saal Bechstein: Kenzert von Else Kutztt (Klavier), Mitwirkende: Marta Gulbrandsen⸗Sandal (Gesang); Beethoven⸗ Saal: II. Konzert von Stanislaus Barcewicz (Violine).

Jagd.

Pr o gramm

für die im Jahre 1991 stattfindende Deutsche Geweih Ausstellung in Berlin.

. §1. Der Vorstand jährlicher deutscher Geweih. Ausstellungen wird in der Zeit vom 27. Januar bis 14. Februar 1901 in Berlin W. Voßstraße 1 die siebente desfallsige Ausstellung veranstalten.

§ 2.

Zur Ausstellung gelangen Hirschgeweibe, Elch. und Damschaufeln, Rehkronen und Gemgkrickel, welche im Laufe des Jahres 1900 von deutschen Jigern im Inn und Auslande oder von Augländern auf deutschen Jagdrevieren erbeutet sind.

Von in häuslicher Pflege aufgejogenem Wild dürfen sie nicht herrühren.

§ 3. Nur die betieffenden Jagdbesitzer oder die Erleger des Wildes selbst sind berechtigt, solche Trophäen auszustellen.

4. Die ausgestellten Geweihe, Gehörne und Krickel müssen schädel echt und ungefärbt sein. Im Bast geschossene Geweihe und Gehörne werden nicht pꝛämüiert.

§ 5.

In jeder Kategorie erhalten die nach Maßgabe der örtlichen, klimatischen u. a. Verhältnisse besten Einzelstücke oder Gruppen deutschen Ursprung g Ehrenpreise, deren Zuerkennung durch ein Preisgericht erfolgt, welches vom Vorstand berufen wird, und gegen dessen Aussprüche elne Berufung nicht stattfingdet.

6 Jeder Aussteller hat die einzusendenden Ausstellungs. Gegenstände bis jum 5. Januar bei dem stöniglichen Hof⸗Jagdamt Berlin W. h, Pots damerstraße 1340 anzumelden.

*

897

Die Anmeldung“) muß enthalten:

a. die genaue Bezeichnung der Ausstellungs⸗Gegenstände nach Art und Anzahl;

b. den Schuß ort“) und den Tag, an welchem dag betreffende Wild erlegt ist;

c. den Namen des Jagdbesitzers;

d. den Namen des Erlegerg.

1

Big zum 10. Januar müssen die AusstellunggGegenstände unter der Adresse: Spediteur der Deutschen Gew ib ⸗Ausstellung Walter Taeschner- Berlin NW., Kaiserin⸗Augusta Allee 13, eingesandt sein.

Die Kosten des Hin⸗ und Rücktrane ports Trägt Uussteller.

Plaßmiethe wird nicht erhoben.

§ 9.

Um Verwechselangen und Vertauschungen vorzubeugen, ift eder Augstellungg. Gegenstand mit einer sicher befestigten Holj⸗ oder Leder= Tafel zu versehen, welche ebenso wie Kiste und Deckel den Namen und Wohnort des Augstellerg recht deutlich tragen soll.

§10. Jeder Aussteller erklärt durch Unterzeichaung des eingesandten Anmelde Formularz*) sein Einverständniß mit vorstehendem Programm.

; § 11. BVesondere Wünsche, auch insofern sich dieselben auf eine gruppen = welse Ausstellung eingesandter Gegenstände bejleben, werden gern ent- gegengenommen und möglichste Berücksichtigung laden.

Berlin, im November 1900.

Der Vorstand. . von Pleß Dberst · Jagermeister, Voꝛsitzender.

Freiberr von Heintze von Benkendorff⸗Hinden burg, Dber. Jägermeister vom k enst Generalmasor J. D., Obmann. . und 36. deg Königlichen Hof

Jagd · Amte, Schriftführer.

) Anmelde Formulare asr. SS 7 und 10 sind unentgeltlich durch das Königliche Hof⸗Jagd Amt Berlin W. g ju beziehen.

) mit dem Jusatz freie Wildbahn“ oder eingefriedigteg er ea... ha groß, Gebirge 1c. ꝛc.