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dezent zurückhaltenden Wesen schr sympathisch dar. Cine besonders
te Leistung bot Ferner Herr Pategg in der Nolle des Theater. Kier, die er mit einfacher, aber außerordentlich wirksamer Komik gab. Von eigenartige n Reiz waren die Kurgarten Scenen, und es wurden auch hier die typischen Figuren lebensfrisch wiedergegeben. Die Aufnahme des Stückes war 36. eine recht beifällige, namentlich nach den ersten beiden Akten.
Belle Alliance Theater.
Das Ensemble der „Pzattkölnischen Volksbühne brachte am Sonntag die Volksposse Der Schuster und der Teufel“ von W. Millowitsch zum ersten Male zur Aufführung und erzielte damit einen fröhlichen Heiterkertserfolg. Den Wenigsten, welche die derben Späße des Schusters Tünnes belachten, der mit dem Teufel wettet, er würde es nicht ein Jahr lang an seiner Statt bei der zank⸗ süchtigen Frau Meisterin aushalten, und schließlich die Wette gewinnt, dürfte es in den Sinn gekommen sein, daß das naive Werk auch für den Literaturkenner von Interesse war; ist doch seine Ab⸗ stammung von den mittelalterlichen Puppenspielen vom geprellten Teufel unschwer zu erkennen, denen Goethe's unsterbliche Dichtung Faust“ ihren Ursprung verdankt. Gespielt wurde, namentlich von den Hauptdarstellern, recht gut; insbesondere sind Herr Claßen als Schuster Tünnes Knaulapp und Frau Direktor Baum in der Rolle seines Lehrlings, des typischen Kölner Hänneschen, zu loben, desgleichen Herr Direktor Baum, welcher den Teufel verkörperte. Anerkennung verdienten ferner Fräulein Endlein sowie die Herren Auen, Jansen,
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs tages nd ö. . der , sich in der — und Zweiten Beilage.
— In der heutigen (236) Sitzung des Reichstages,
beförderten Räthe erster und zweiter Klasse — im
S e, gan Briefe des . keine Drohung, verde aber die Ein⸗
mischung des Papstes, die sich en den Gesetzentwurf, be— treffend die Kongregationen, a,,, derselbe . werden sollte, nicht zulassen. Der MinisterPräsident fügte hinzu, der Papst habe als geistliches Oberhaupt der Katholiken Rechte, aber der Staat habe auch 2 Rechte, die im Konkordat verbrieft seien, und diesen werde welcher der Staatssekrelär des Innern, Staats⸗Minister Dr. er Achtung zu verschaffen wissen. Er schloß mit der Ver⸗ af von Posadgwsky und der Kriegs-Minister, General der cherung, daß die n . Toleranz übe, aber auch verlange, Inanterie von Goßler beiwohnten, gelangte n achst die aß die Rechte des Staates , . würden. Der Deputirte zende Interpellation der Abgg. Trimborn und . 53 ich 9 . nn , Vorredners voll⸗ mf . 3. Herten 3. a g. . k ändig befriedigt. Hierauf wurde die Besprechun lossen. „Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, zur Vorbereitung . 61 ͤ ; Alsdann nahm der Minister⸗Präsident rr e f fen. ciner an 4. Ja migr 1551 . Köln anste henden Wähl um Neserbe. von . 3. , Konstantinopel und Umgebung als eine Tagesordnung an, in welcher die Erklärungen der Iffttier den Mllerhöchsten Besgslen zuwider Nachferschungen her 2) Aus Konstantinopel kommende Reisende werden nur über
j illi jar ö ; je grundsätzliche Stellung der Aspiranten zum Zweikampf angestellt, ? 3 * . j eg enn Cen gn ,, e me , n 1 . . ber der . zur Sprache gebrachl, und daz Varna, Burgas und Hebibtschevo, Reisende aus anderen seuchen⸗
in dle spi frei ; ürkei über Dewebair und Kotscharinowo 33 . i s den Zwei freien Gegenden der Türkei nur über Dewe die Billigung der Regierungserklärungen enthält, wurde mit .
; s durchgelassen.
; ; If genommen hatten, nicht gewählt worden sind? 3 Reise s K ᷣ . , 49 gegen 95 Stimmen und der zweite Theil mit 310 gegen . . hat der Herr k gethan, '. diejenigen Stellen, . 2 ö. W Stimmen angenommen. Mehrere Deputirte beantragten welche in Verletzung der von dem Herrn preußischen Kriegs Minister Aus seuchenfreien ö der Türkel über Dewebalr und Zusätze zu dieser Tagesordnung. Dieselben wurden abgelehnt in der Sitznng des Reichstages vom 11. Dezember 1337 mit. Kotscharinsr wikommende Reisende werden einer strengen ärztlichen und dann die Tagesordnung im Ganzen angenommen. gethellten Allerhöchsten Befehle die fraglichen ffir, Abiranten Unterfuchung und einer It igen Beobachtung am Niederlassungs⸗
Der Kriegs⸗Minister, 6g ndrs hat gegen den ber ihre Stellung, zum Zweikampf befragt oder Erkundigungen orte unterzogen. . ö ;
Brigade⸗General Geslin de Bourgogne wegen einer von e e,, er . 1 . , , . 53) Rach Entlassung aus der Quarantäne werden die Reisenden Schneider, Darmstadt und Mever. Das Publikum war zahlreich diesem gehaltenen antirepublikanischen . einẽ Unterfuchung feen und Erkundigungen bei dem Wahlakt Mittheilung gemacht
ben, zur Verantwortung zu ziehen? ö Was gedenkt der Herr Reichskanzler zu thun, um die Wieder⸗ Es verlautet, der französische Gesandte in Peking Pichon ! ö. ch
Gesund heitswesen, Thierkr eiten und Ab S⸗ esund heitswesen = un sperrung
ö eiz . ; er Regierung ein Erfolg nicht zu erwarten. Endlich kündigt
für die Mitglieder des Reichstages und der beiden . die Thonrede die Einbringung einer neuen Gemeindeordnung, des Landtages im Rothen Zimmer und im durch welche die periodische Wahl der Ortswvorsteher eingeführt Sammet-⸗Zimmer der Königin-Elisabeth- wird, sowie einer Anzahl minder wichtiger Vorlagen an.
Wohnung; . für die . zweiter Klasse — in der Elisabeth— Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. „Weimarische Ztg.“ veröffentlicht
Galerie; Die nachstehende
für die Kammerherren, für die in Militär- oder ritterschaft Dankeskundgebung Seiner Königlichen Hoheit des Groß⸗ licher Uniform, sowie für die im Hofkleide erscheinenden 8
Personen, und für die Geistlichkeik — im Elisabeth⸗ Abermals hat der Tod ein schweres Opfer von Meinem piel⸗
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Di 26 ö ö ? er, an ine onigliche Voheit der
vente gent o k . ,, Großherzog Carl Alexander von Sachsen, aus diesem
. 4 . ; Dasein abberufen worden ist. Tiefe, aufrichtige Trauer herrscht allent⸗ für die Allerhöchsten und die Höchsten Herrschaften und die ben i f jensei ͤ n 6. , halben im Großherzogthum und jenseits seiner Grenzen überall, wo
. Angehörige des Landes wohnen, uber das . dieses Fürsten; endeltreppe; denn ein langes und reichgesegnetes irken ift Ihm durch Gottes Gnade vergönnt gewesen. Edel und hoch— e mild und gerecht, ein Vorbild ernsten Pflichtbewußt⸗ eins und wahrhaft christlicher Gesinnung, voll tiefen Ver—⸗ ständnisses für die Anforderungen Seines Amts wie Seiner Zeit, hat der Verewigte die hohen . zu denen Er berufen war, in reichstem Maße erfüllt und Sich ein unvergängliches Denkmal im Herzen Seines Volks errichtet. Mögen alle getreuen Unterthanen aus der Liebe und Verehrung, die sie selbst für Ihn gehegt haben, den tiefen Schmerz erkennen, in den Ich, Sein Enkel, sammt dem ganzen Großherzoglichen Hause, über Sein Hinscheiden versetzt worden bin, zugleich aber auch die Gefühle des Trostes und der
. selbst , . habe, sei von einem Vorgehen
Niederlande. R Der „Niederländische Staatscourant. enthält in der Nummer vom II. d. M. eine Verfügung des Ministers des Innern vom 10. d. M., wonach Smyrna, und in der Nummer vom 12. d M. eine Verfügung desselben Ministers vom 11. d. M wonach Kon⸗ stan tinopel für pestverseucht erklärt wird. In beiden Fällen ist die Quarantänefrist auf 10 Tage festgesetzt worden. Bulgarien. ; Die bulgarische Regierung hat unter dem 10. d. M. folgende Quarantänemaßregeln angeordnet:
für das diplomatische Korps, für sämmtliche inländischen Damen und die in ihrer Begleitung erscheinenden Herren, für die Fürsten, für die Excellenzen-Herren und für die Bevollmächtigten zum Bundesrath — vom Weißen Saale aus über die Kapellen-Treppe unter Portal 3 nach der Schloßfreiheit; für alle anderen Personen von der Marmortreppe unter Portal 2 in umgekehrter Richtung wie die Anfahrt. Berlin, den 14. Januar 1901. Der Ober⸗Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
einer 5 tägigen Beobachkung am Wohn-⸗ oder Aufenthaltsort . erschienen und kargte mit dem Beifall nicht.
6) Aus der Türkei kommende Eisenbahnzüge müssen in He zib⸗ 4 Kan zerte. . fehr felcher? Falle zu verhüten * . ö und nach Absetzung der Reisenden und ihres Gepäcks . . 53 . n,, . 6. Senn scsrũf i: ö ; ; 20 34 zurückkehren. Vita Gerhardt und Herr Anton Witek gemeinse n Konzert, Dankbarkeit ernieffen, die über die ungesãhlten Jeugniffe . aus ,, emnächst nach Europa Nachdem auf, die Frage des Präsidenten der Kriegs= ö Hizent. Crpre ange werden durch Bulggrien transito durch. welches nur schwach besucht war. Zum Vortrag gelangten. drei ihrer treuen 5 an unserem schweren Verlust empfinde. urückkehren u die ihm . Stelle eines General⸗ Minister General der Infanterie von Goßler sich zur Jo⸗ H Jedoch von Hebibtschevo bis zur serbischen Grenze zweck: Violinsonaten von Raff, Brahms und Beethoven, welche in treff lichster Aus allen Bevölkerungskreisen hervorgegangen, haben diese nd⸗ esidenten in Tunis antreten u seinem Nachfolger sei der fortigen Beantwortung der Interpellation bereit erklärt hatte, Beobachtung von einem Arzte begleitet. Passagiere und Personal Weise. ausgeführt wurden. Die Pianistin hat eine geläufige gebungen Mir und den Mitgliedern Meiner Familie ,,. Kabinets⸗Direktor des Ministeriums des Aeußern Paul Beau nahm zur Begründung derselben der Abg. Trimborn diefer Züge dürfen unterwegs nirgends aussteigen noch mit anderen Technik und spielt mit, Empfindung und Ausdruck. Ihre kraftvolle, erhebenden Beweis der durch so viele Jahrhunderte erprobten un⸗ ausersehen. ; das Wort, dessen Rede bei Schluß des Blattes noch fort- Personen in Berührung treten. ; gesangreiche Tongebung ist nach jeder Richtung hin in gleichem Eben⸗ wandelbaren Anhänglichkeit Meiner Unterthanen an ihr angestammtes In Nizza ist gestern der angebliche russische Fürst dauerte. s) Keinerlei aus Konstantinopel kommende Waaren werden in maße entwickelt, und es war das Zusammengehen der beiden Instrumente Nakaschin, welcher wegen nihilistischer Umtriebe vor längerer
General-Verwaltung der Königlichen Museen. Bekanntmachung. in jeder Hinsicht einwandfrei. Der geschätzte Konzertmeister des
Bulgarien zugelassen — 2 . — 6 . 2 * Philharmonischen Orchesters bewies von neuem wieder sein hervor⸗
Indien.
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Am Freitag, den 18. d. M., dem Tage der Gedenk⸗ eier des 2WMjährigen Bestehens des Preußischen Königthums, ind die Königlichen Museen — Altes und Neues
u seum am Lustgarten, Museum für Völkerkunde Königgrätzerstraße 120) sowie die National⸗Galerie n n und das Königliche Kunstgewerbe— kuseum (Prinz Albrechtstraße) — in gleicher Weise wie an den Sonntagen (Dezember und Januar: 12 bis 3 Uhr) dem Publikum geöffnet.
Berlin, den 10. Januar 1991.
Der General⸗-Direktor.
35 Kekule von Stradonitz.
Bekanntmachung.
Seine Majestät der König haben durch Allerhöchsten Erlaß vom 2. d. M. zu genehmigen geruht, daß der 27. Pro⸗ vinzial-Landtag der Provinz Brandenburg zum 17. Tebruar d. J. nach der Stadt Berlin berufen werde.
Infolge dessen sind die Mitglieder des Provinzial-Landtages eingeladen worden, sich an dem gedachten Tage, Mittags 12 Uhr, im Landhause zu Berlin, Matthäikirchstraße 20 21, zur Eröffnungssitz ung zu versammeln.
Den Herren Abgeordneten wird Gelegenheit geboten sein, vorher gemeinsam an dem Vormittags um 10 Uhr beginnenden Sonntags⸗Gottesdienste in der Dom⸗Interimskirche in Berlin theilzunehmen.
Potsdam, den 11. Januar 1901.
Der Ober⸗Präsident der Provinz Brandenburg. von Bethmann-Hollweg.
Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 15. Januar.
Seine Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Nachmittag den portugiesischen Gesandten Vicomte de Pindella und heute Vormittag den rumänischen Minister⸗ Präsidenten Carp in Audienz. Später nahmen Seine Majestät die Vorträge des Staateselretãrh des Reichs⸗Marineamts, Staats⸗Ministers, Vize⸗Admirals von Tirpitz, des Chefs des Marine⸗Kabinets, Vize⸗Admirals Freiherrn von Senden⸗Bibran und des Chefs des Militär-Kabinets, Generals von Hahnke entgegen.
Der hiesige chilenische Gesandte Ramon Su bercaseaux ist nach Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerialrath von Geiger ist in Berlin angekommen.
Laut Meldung des ‚W. T. B.“ ist S. M. S. „Habicht“, Kommandant: Korvetten⸗Kapitän Koppelow, gestern in Loanda angekommen.
S. M. S. „Luchs“, Kommandant: Korvetten⸗-Kapitän Dähnhardt, ist gestern in Hongkong eingetroffen und beab⸗ sichtigt, am 19. Januar nach Canton zu gehen. .
S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Fregatten-Kapitän Derze wski, beabsichtigt, am 16. Januar von Tschifu nach Schanhaikwan in See zu gehen.
Württemberg.
Die Ständeversammlung wurde heute von Seiner Majestät dem König mit einer Thronxrede eröffnet, in welcher, dem „W. T. B. zufolge, die wirthschaftliche Lage und der Stand der Staatsfinanzen als durchaus . bezeichnet werden. Die Ueberschüsse aus den zwei letzten Jahren betrügen 9 Millionen. Die Staatsausgaben seien zwar im Steigen begriffen, trotzdem könne der Etat mit einem kleinen Ueberschuß abgeschlossen werden. Sodann kündigt die Thron⸗ rede die abermalige Vorlegung eines Gesetzentwurfs über die gescheiterte Steuerreform an. Bezüglich der Verfassungs⸗ reform sagt die Thronrede, die Negierung erstrebe fort⸗ dauernd eine Aenberung der Zusammensetzung beider Kammern; allein solange die tiefgehende Meinungs—⸗ verschiedenheit einen Ausgleich in der Ständever⸗
Fürstengeschlecht i und Mich gestärkt für die Erfüllung der nach Gottes Rathschlusse Mir auferlegten schweren und verantwort⸗ lichen Pflichten. Von ihrem Ernste bin Ich tief durchdrungen und entschlossen, gleich Meinem heimgegangenen unvergeßlichen Herrn Großvater Mein Leben unter Gottes gnaͤdigem Beistande dem Wohle des Landes zu weihen. Weimar, den 12. Januar 1901. Wilhelm Ernst.
Oesterreich Ungarn.
Bei den gestern vorgenommenen Reichsrathswahlen des Großgrundbesitzes wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, in Görz und Istrien je ein liberaler Italiener, in Schlesien drei ne e n n, Deutsche gewählt. Der Besitzstand ist un⸗ verändert. Der Großgrundbesitz in Tirol wählte die Kom⸗ promißliste, nämlich zwei , e. Deutsche, darunter Grabmayr, einen Italiener und einen Konservativen. — Die Handelskammern in Kärnten, Steiermark und Ober⸗ österreich wählten zwei Anhänger der deutschen Volkspartei und zwei Mitglieder der deutschen Fortschrittspartei. Der Hg ist sofit unverändert geblieben. Bei den Städte⸗ wahlen in Niederösterreich wurden bisher zwei Mitglieder der deutschen Volkspartei und ein Mitglied der deutschen Fort⸗ schrittspartei gewählt, 6 sind zwei Stichwahlen erforderlich
eworden in Korneuburg und Wiener Neustadt zwischen Sozialdemokraten einerseits und einem Christlich⸗Sozialen und einem Mitglied der deutschen Volkspartei andererseits. Von den Wiener Wahlbezirken wählte der zweite Bezirk das Mitglied der deutschen Fortschrittspartei Vogler, im dritten Bezirk wurde Steiner, im fünften erer im sechsten Pattai, im fiebenten Geßmann, im achten Schlesinger, im neunten Weißkirchner und im sechzehnten bis neunzehnten Prinz Liechtenstein, sämmtlich christlich- sozial, gewählt. Der erste Bezirk wählte die Mitglieder der deutschen Fortschrittspartei Kopp, Ofner, Noske und Wrabetz mit etwa 3009 Stimmen gegen die Christlich⸗Sozialen Bach, Coste⸗ noble, Porzer und Silberer, welche 2600 Stimmen erhielten. Der vierte und zehnte Bezirk wählten den Christlich⸗Sozialen Mayreder, der elfte bis fünfzehnte Bezirk den Christlich⸗ Sozialen Schneider. Hiernach ist der Besitzstand in Wien un⸗ verändert. In den Städten Niederösterreichs verloren die Christlich⸗Sozialen bisher ein Mandat an die deutsche Volks⸗ partei. Die deutsche Fortschrittspartei gewann ein Mandat, welches bisher ein Abgeordneter inne hatte, der bei keiner Partei war. — Bei den Stichwahlen in der Städtekurie wurde in Saaz Schücker (deutsche Fortschrittspartei) wiedergewählt gegen Herold (deutsch⸗radikalh. In Tetschen unterlag Fournier deutsche Fortschrittspartei) gegen Tschann (deutsch⸗ radikal). Die deutsche Fortschrittspartei verliert daher ein weiteres Mandat aus der Städtekurie Böhmens. In der Städtekurie in Niederösterreich unterlag in Sankt Pölten der bis⸗ herige Abg. Jar lchristlich⸗sozial) gegen Voelkl (deutsche Volks⸗ partei; in Baden siegte Marchet (deutsche Fortschrittspartei) gegen den Christlich⸗Sozialen Adler.
Großbritannien und Irland.
Der Feldmarschall Lord Roberts hat, wie W. T. B.“ berichtet, privatim den Lord⸗Mayor von London und die anderen Mayors ersucht, die beabsichtigte feierliche Ueber⸗ reichung des Ehrenbürgerrechts an ihn aufzuschieben; er habe, wie er sagt, die Empfindung, daß unter den gegen⸗ wärtigen unglücklichen Umständen in Süd-⸗Afrika für einige Zeit keinerlei Festlichkeiten stattfinden sollten.
Der Bischof von London Dr. Creighton ist gestern gestorben.
Frankreich.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten kammer brachte, wie W. T. B.“ meldet, der Kriegs⸗Minister, General Andrs die Vorlage, betreffend die Erleichterung der Er⸗ gänzung des Reserve⸗Offizier korps, ein. Der Deputirte Salis interpellierte wegen des Schiffbruchs der, Ru ssie“, hob den Heldenmuth der Nettungsmannschaften hervor und be⸗ klagte sich über den Mangel an Rettungsvorrichtungen. Der Marine⸗Minister Lanessan erwiderte, es bestehe in nter kein zweckmäßiges Rettungssystem, und versprach für die Schaffung eines Rare e mn an den Küsten sorgen zu wollen. Hierauf interpellierte der Deputirte Sembat (Sozialist) über die Einmischung des Vatikans in die inneren Angelegenheiten Frankreichs. Sembat fragte, ob nicht die Regierüng gegen die Veröffentlichung des jüngsten Briefes des Papstes an den Erzbischof von Paris anläßlich der Vorlegung des a, , . betreffend die Kongregationen, protestierf habe. Der Deputirte Ribot meinte, der Payst habe das Recht, seine Stimme zu erheben, wenn er die religiösen Interessen bedroht glaube. Der Minister⸗Präsident
Zeit aus Frankreich ausgewiesen wurde, sammt seiner Familie verhaftet worden.
Rußland.
Der Großfürst Michgel Nikolajewitsch ist, wie dem W. T. B.“ aus St. Petersburg , . wird, als — 1 des Reichsraths für das Jahr 19601 bestätigt worden.
er Kriegs-Minister, Generalleutnant Kuropatkin ist zum General der Infanterie, der Großfürst Nikolaus Nikola— jewitsch und der Hof ·Minister Baron Fredericks 6 zu Generalen der Kavallerie ernannt worden. Zum General⸗ leutnant und General⸗Adjutanten wurde der Großfürst Konstantin Konstantinowitsch, zum Generalleutnant der
Prinz Konstantin Petrowitsch von Oldenburg be— fördert.
. Spanien.
In dem in Madrid belegenen Palais des Marquis Berralbo, eines Vertreters von Don Carlos, hat gestern, wie „W. T. B. meldet, eine polizeiliche Haussuchung statt⸗ gefunden; die Schriftstücke, welche man suchte, wurden jedoch nicht gefunden. Die Behörden lassen fortdauernd die Carlisten sorgfältig überwachen.
Wie die „Agencia Fabra“ meldet, erklärte der frühere Minister⸗Präsident Silvela in einer Unterredung, zur Zeit sei in Spanien nur eine konservative Regierung möglich; die Liberalen könnten die Regierung übernehmen, wenn 13 König die Großjährigkeit erreicht haben werde.
Aus Malaga wird gemeldet, daß die Leiche des In⸗ genieurs der „Gneisenau“ ans Land gespült worden sei und auf dem englischen Friedhof werde beerdigt werden.
Niederlande.
Die Königin Wilhelmina wird, wie „W. T. B.“ erfährt, bei den Feierlichkeiten in Berlin am 18. Januar durch den Marine⸗-Minister Jonkheer Röell vertreten werden, in dessen Begleitung sich der Oberst van Hoogstraaten und der Ordonnanz⸗Offizier Six befinden.
Schweden und Norwegen. Nach einer dem W. T. B.“ zugegangenen Nachricht aus
Stockholm vom gesttigen Tage wird der König am 21. d. M. die Regierung wieder übernehmen.
Amerika.
Die Besserung in dem Befinden des Präsidenten Me Kinley hält, dem ‚W. T. B.“ zufolge, an, doch werde derselbe . vor einer Woche seine Amtsgeschäfte wieder übernehmen önnen.
Asien.
Von dem General⸗Feldmarschall Grafen von Waldersee ist, wie ‚W. T. B.“ erfährt, folgende Meldung aus Peking vom 13. d. M. eingetroffen: Die Kolonne des Oberstleutnants Pavel wird am 14. Januar nach Peking zurückkehren, nachdem durch den Vormarsch auf Kiming festgestellt ist, daß die nach Suanhua zurückgekehrten chinesischen Truppen recht— zeitig den Rückzug angetreten haben.
Das „Reuter sche Bureau“ berichtet, eine in New York eingetroffene Depesche aus Peking vom gestrigen Tage melde: Es verlaute, daß Li⸗Hung⸗Tschang an der Bright schen Krankheit leide. Am 135. d. M. sei in seinem Zustande eine Verschlimmerung eingetreten; , f habe er sich aber wieder besser befunden. Der Prinz Tsching habe dem Hofe mitge⸗ theilt, daß er gegen die angeblich geplante Ernennung Tschang⸗ ae , . zum Bevollmächtigten an Stelle Li⸗Hung⸗Tschang s Einspruch erhebe. Der Prinz Tsching wünsche, daß Scheng, welcher den Fremden genehm ker zum Bevollmächtigten ernannt werde, doch würden die Gesandten gegen die Ernennung Tschang⸗tschi⸗tung's nichts einzuwenden ö en. — Die meisten Gesandten hätten von ihren Regierungen die Mittheilung er⸗ halten, daß die Verhandlungen in Peking geführt werden müßten, da ein anderer Ort aus verschiedenen Gründen nicht e, . sei. ;
Aus Tientsin vom gestrigen Tage meldet dasselbe Bureau, daß die russischen Truppen, mit Ausnahme von 10009 Mann, welche theils zur Bewachung der Gesandtschaft in Peking, theils in Tientsin und Schan-hai⸗kwan zurũck⸗ bleiben, die Provinz Tschili räumen und sich nach Kinschau begeben würden, von wo sie, wie es heiße, auf Mukden zu marschieren gedächten.
n Washington ist, dem „Reuter'schen Bureau“ zufolge, aus Manila die Meldung des Generals Me Arthur in. getroffen, daß der Oberbefehlshaber in Ilo⸗Ilo, in der
rovinz Panay, sich ergeben habe und daß noch weitere 2 Waffenniederlegungen in wenigen Tagen erwartet würden.
— ——
Waldeck-Rousfeau führte aus, die Regierung sehe in dem
— In der heutigen (4) Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Vize⸗Präsident des Staats⸗ Ministeriums, Finan Minister Dr. von Miquel, der g er der öffentlichen Arbeiten von Thielen, der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von Hammer⸗ stein, der Justiz-Minister Schönstedt, der Minister für Handel und Gewerbe Brefeld und der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Stu dt beiwohnten, erbat und erhielt zunächst das Präsidium die Ermächtigung, Seiner Majestät dem Kaiser und König zur Feier des zweihundert⸗ jaͤhrigen Jubiläums des Königreichs Preußen die Glückwünsche 9 auses auszusprechen.
Sodann wurde die erste Berathung des Staats⸗ haushalts-Etats für das Etats jahr 19891 fortgesetzt.
Bis zum Schluß des Blattes nahmen der 2 Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons) und der Minister für Landwirthschaft ꝛc. Freiherr von Hammerstein das Wort.
Statistik und Volkswirthschaft.
Die Durchschnittspreise der wichtigsten Lebens⸗ und Futtermittel betrugen im Monat Dezember 1900 in Preußen nach der „Stat. Korr.“ für 1000 kg: Weizen 148 (im November 1900 jp, im Dezember 1899 146) ,. Roggen 138 (140 bezw. 141) (, Gerste 143 (144 bezw. 142) 60, Hafer 132 (133 bezw. 130) 6. . Erbsen zum Kochen 241 (243 bezw. 223) (, — 2 Speisebohnen 258 (259 bezw. 247) 6, Linsen 403 19 bezw. 401) 60. Eßkartoffeln 7, (47,4 bezw. 4855) S, Richtstroh 54,2 (53, bejw. 36) 6, Heu 66,3 (65,5 bezw. 53,9) 66, Rind⸗ fleisch im Großhandel lo73 (1076 bezw. 1075) 6; im Kleinhandel ür UL kg: Rindfleisch von der Keule 1,37 (1,37 bezw. 1,36) , vom Bauche 1,18 (1,18 bezw. 1,15) , Schweinefleisch 1,35 (1,34 bezw. 131) 6, Kalbfleisch 35 (1,35 bezw. 1,34) 6, Hammelfleisch 1,29 (i360 bezw. 1277 , inländischer geräucherter Speck 18 (1656 bezw. 152) S, Eßbutter 2.35 (236 bezw. 235) , inländisches Schweine⸗ schmalz 157 (1,57 bezw. 1,55) 6, Weizenmehl zur . 36 (30 bezw. 29) 3, Roggenmehl 26 (26 bezw. 25) ; für 1 Schoe Eier 474 (4.29 bezw. 4. 82) 6 Die Preise von Weizen, Roggen und Gerste haben im vorigen Monat in einer größeren, diejenigen von Hafer in einer geringeren Zahl von Marktorten noch weiter nech g , Die erheblichsten Preisrückgänge betragen beim Weizen: in Görlitz 6, in Hannover 5, in Königsberg i. Pr. und Trier je 4, in Posen, Gleiwitz, Breslau, Berlin und Magdeburg je 3 6, beim Roggen: in Kiel 8, in Halle a. S. 7. in Hannover 6, in Görlitz und Magdeburg je 5, in Breslau, Berlin und Trier je 4 in Posen 3 96, bei der Gerste: in Gleiwitz 7, in Posen 5, in Stettin, Halle a. S. und Hannover je 3 6. beim Hafer: in Frankfurt a. O. 6, in Görlitz 5, in Posen und Hannover je 4, in Stettin 3 M0
Kunst und Wissenschaft.
Der französische Mathematiker Professor Charles Hermite, Mitglied der Académie Frangaise, ist, wie W. T. B.“ meldet, estern in Paris gestorben. Er war am 24. Dezember 1822 in Dieuze geboren, trat im Jahre 1843 in die polytechnische Schule zu Paris ein und veröffentlichte gleich darauf eine sehr bedeutende Arbeit über die Abel'schen Funktionen (in den „Comptes-rendus ds Académie“ 1843); im Jahre 1848 wurde er Repetitor und Eraminator der in die Anstalt Eintretenden, 1863 der Aus—⸗ tretenden, 1869 Professor für Analysis und Professor für höhere Algebra an der Facults des sciences, Er war der größte neuzeitliche Mathematiker Frankreichs. Ihm gelang es zuerst, Gleichungen des fünften Grades mit Hilfe elliptischer Funktionen aufzulösen, und die sogenannte „Weierstraß'sche Transformation“ jweiten Grades rührt von ihm her. Er schrieb u. a. viele aus⸗ zeichnete Arbeiten zur Theorie der elliptischen, der Abel schen Funktionen und zur Zahlen sowie Invariantentheorie. Mit Serret gab er die siebente Auflage des „Trait 6él6mentaire de ealeul liffrentiel et de caleul intègrajsé von, Lacrcix (1867, 2 Bände) heraus. Professor Hermite war auswärtiges Mitglied der Berliner und der Münchener Akademie der Wissenschaften sowie der meisten anderen europäischen Akademien.
Aus Rom vom 14. Januar wird dem. W. T. B. berichtet: en Nachmittag hielten Seine Königliche Hoheit der Herzog der 1bruzzen und der Kapitäln Cagni im Collegio Romano einen vierstündigen Vortrag über ihre Polarexrpedition. An⸗ wesend waren Ihre Majestäten der König und die Königin, die rinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, die Minister, die
en der Behörden, die Mitglieder der Geographischen Gesell⸗ sch und hervorragende Persönlichkeiten aus allen. Theilen Italiens. Der durch zahlreiche photographische Projektionen er⸗ lauterte Vortrag ile die gefahrvollen Erlebnisse und j die bedeutenden wissenschaftlichen Resultate dar. Die Zuhörer⸗ brachte nach Schluß der eindrucksbollen Schilderungen dem rjog und dem Kapitän Cagni begeisterte Ovationen. Am Schluß überreichte Ihre Masestät die Königin dem Herzog und dem Kapitän Cagni die ihnen von der Geographischen Gesellschaft verliehenen Cen, Medaillen und den übrigen anwesenden Theilnehmern der fe l lien silberne Medaillen. Dann händigte der Unterrichts Minister n. dem Herzog das ihm von der Universität zu Bologna verliehene iplom eines Doktors honoris causa ein.
Infolge der Pestfreibelt Sydneys kommen die s. Zt. für Schiffe von dor in Chittagong in Kraft gesetzten Vorschriften der Venediger Sanitätskonvention nicht mehr in Anwendung. (Vergl. R. Anz.“ Nr. 96 vom 20. April v. J.)
London, 15. Januar. (W. T. B. Der Dampfer „High⸗ land Prince“ ist, vom La Plata kommend, im Hafen von Shields eingetroffen. Während der Fahrt sind vier Personen, darunter der Kapitän und ein Maat, an der Pest gestorben, andere Personen von der Besatzung wurden gleichfalls von der Krankheit ergriffen, sind aber wiederhergestellt.
Verkehr s⸗Anstalten.
Ham bu ö 14. Januar. (W. T. B.) Nach einer Meldung der ‚Hamb. Börsenhalle“ beabsichtigt die Hamburg⸗Amexika⸗ Linie“, einen direkten Dienst zwischen Hamburg und Mexiko ein⸗ zurichten, während bisher die mexikanischen Wifen von den Dampfern der westindischen Linie mitbedient wurden. Für diese neue Linie sind, dem Vernehmen nach, zunächst drei Fracht- und Passagierdampfer in Auftrag gegeben, von denen die Reiherstieg⸗Schiffswerft zwei und die Aktiengesellschaft Bremer Vulkan“ den dritten übernommen hat. Die Dampfer sollen mit den erforderlichen Einrichtungen versehen werden, um eine größere Anzahl von Kajütspassagieren erster und zweiter Klasse aufzunehmen.
Bremen, 14. Januar. (W. T. B) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Hannover“, n. Baltimore best., 12. Jan. Lizard pass. „Prinz Heinrich“, v. Ost⸗Asien, 12. Jan. in Colombo angek. „RKaiserin Maria Theresia“ 12. Jan. v. New York n. Genua abgeg. „König Albert“, v. Ost-Asien kommend, 13. Jan. Gibraltar pPassiert. „Hohenzollern! 13. Jan. v. Gibraltar n. New York und Pfalz ! v. Southampton n. d. La Plata abgeg, Barbarossa“, v. Australien I3. Jan. in Aden, „Preußen“, v. Ost-Asien, in Hiogo und „Frank⸗ furt“, v. Ost-Asien, in Colombo angekommen.
— 15. Fanuar. (W. T. B.) Dampfer „Willehad“, v. d. La Plata kommend. 12. Jan. St. Vincent passiert. „Bonn“ I. Jan. in Baltimore angek. Oldenburg v. New Vork kommend, 14. Jan. Dover, Hallen, v. Ost⸗Asien kommend, 13. Jan. Galle passiert. Bavern! 14. Jan. v. Antwerven n. Southampten abgeg. „Assahan“ und „Rajaburi ., n. Ost⸗Asien best, 14. Jan in
Irene 14. Jan. v. Singapore n. Penang abg. ‚Coblenz * n. Brasilien best, und „Königsberg“, v. Ost-Asien kommend, 14. Jan. in Antwerpen angekommen. ; —
Hamburg, 14. Januar. (W. T. B) Hamburg-Amerika—⸗ Linie. Dampfer Cap Frio“ 12. Jan. v. New Pork n. Hamburg, „‚Fürst Bismarck“, v. New Vork n. Genua, 13 Jan. v. Gibraltar abgeg. „Phönicia“ 13. Jan. in New Vork, „Bolivia“ 12. Jan, in Hamburg angek. „Allemannig“ 13. Jan. E. St. Thomas über Havre n. Hamburg abgeg. „Valencia“ 12. Jan. in St. Thomas angek. Colo“, v. Phils cken n. Hamburg, 13. Jan. Curhaven pass. Lady Armstrong“ 15. Jan. in Portland angek. Rhenania“, v. Hamburg n. Mittelbrasilien, 13. Jan. und „Karthago“ v. Hamburg n. Südbrasilien, 12. Jan. Cuxhaven dass. „Scotia“ 13. Jan. in Genua angek. Valdivia“ 13. Jan. v. Tsingtau n. Kutschinotsu, „Sueviar, v. Ost-Asien über Bremerhaven n. Hamburg, 12. Jan. v. Havre abgeg. „Athesia“ 13. Jan. in Port Said und „Holsatia“ in Penang angekommen. ;
— 15. Januar. (W. T. B.) Dampfer „Sardinia“, v. Hamburg über Havre n. Westindien, 14. Januar v. Antwerpen abgeg. „Valesia'“, p. Hamburg n. Westindien, 14. Jan. in Antwerpen und „Calabria! in Colon angek. ‚Belgravia“, v. Baltimore n. Hamburg, 15. Jan. Lizard pass. „Sicilia“ 13. Jan. in Montevideo angek. „Georgia! 11. Jan. v. Montevideo über Barcelona n. Genua, Niautschou“ 14. Jan. v. Port Said n. Ost⸗Asien abgeg. Arcadia“, v. Ost⸗Asien n. Hamburg, 14. Jan. St. Catherines Point und Bosnia“ über Antwerpen n. dan zurg Gibraltar passiert. .
Rotterdam, 14. Januar. (W. T. B.) Holland⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer „Potsdam“, v. New Jork n. Rotterdam, Sonnabend in New Pork angekommen.
Theater und Musik.
Schil ler⸗Theater. . ;
Das gestern auf dieser Bühne zum ersten Male aufgeführte drei⸗ aktige Schauspiel Freiwild“ des Wiener Schriftstellers Arthur Schnitzler, eines trefflichen Beobachters des dortigen so eigenartig aus Frohsinn und Empfindsamkeit zusammen esetzten Volkslebens, ging bereits Anfang November 1396 im Deutschen Theater erstmalig in Scene. Den Inhalt des Stücks bildet ein Ehrenhandel, welcher in (inem kleinen Badeort unweit Wien zwischen zwei daselbst im Freundeskreise ihre Mußestunden verbringenden jungen Herren, einem ffizier und einem Maler, wegen einer Dame des dortigen Sommer. Theaters entsteht und einen tragischen Abschluß findet. Die Inscenierung des Stückes, dessen Nebenepisoden und Zustandsschilderungen der Dichter besonders e wol behandelt hat, war ebenso wie das Spiel der Darsteller durchaus einwandfrei. Die beiden Gegner wurden durch die Derren Gregori (Oberleutnant Karinski) und Paeschke (Maler Nönning) recht wirkungsvoll verkörpert; besonders aber schuf der erstgenannte eine scharf charafterisierte Figur. Ihre beiderseitigen Anhänger fanden in den Herren Kaifer und Vogel bew. Holthaus und Käöstlin gleich. falls 1 gewandte Vertreter. Nicht minder anerkennenswerth wurde die Schauspieler Gesellschaft von den Herren Bendey, Zollin Schmasow und den Damen Ernst, Storm und Wulf gegeben; Kornehmlich stellte letztere
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die junge Schauspielerin, um derentwillen der Streit entsteht, in ibrem
völlig im e, die Wiederga leitenden Accorden und dem darauf folgenden markigen Prestosatze. Das daran sich anschließende Adagio mit den geistvollen, überaus fein ausgesponnenen Variationen konnte kaum vollendeter vorgetragen werden, sodaß nach dem wild dahinstürmenden Presto finale der Beifall
Aden, sowie „Friedrich der Große“, desgl., in Genua angek. Prinzeß
lich eine recht
ragendes Können und trug jedes der drei genannten, inhaltvollen Werke
ste ihrer Schöpfer vor. Besonders wirkungsvoll war be der „Kreutzersonate' mit ihren gewaltigen, ein⸗
stürmisch zu nennen war. Herr Ferruccio Bu soni, der bekannte Pianist, gab am Diens⸗ tag v. W. den ersten von drei angekündigten Klavier-Abenden im Beethoven-Saal. Was er darbot, hatte eigentlich fast nur für den Fachmann Werth, d. h. für denjenigen, den speziell das Klavier und das, was sich auf diesem Instrumente technisch leisten läßt, interessiert; der Musikfreund im allgemeinen wird schwerlich jenen tiefen und nach⸗ haltigen Eindruck empfangen haben, 6. der intensive Stimmungs⸗ gehalt eines Kunstwerks , Schon das den Abend eröffnende „EFhämes et variations“ in Gedur (op. S8) von Rubinstein wirkte durch seine Nüchternheit und Länge, so virtuos es auch gespielt wurde, ermüdend. Kalt ließen auch Bach's Orgeltoccata und Fuge in D-moll in des Konzertgebers Bearbeitung für Klavier, desgleichen seine Transscription des Liszt'schen „Mephisto⸗Walzers“. Als rein auf den äußeren Effekt berechnete Stücke erwiesen sich ferner vier Kom⸗ positionen des Franzosen Alkan. Der Beifall, den Herr Busoni erntete, entsprang lediglich der Bewunderung, welche die meisterliche technische Beherrschung seines Instruments erweckte. Im Saal Bechstein konzertierte an demselben Abend vor einem kleinen Kreise der Violinspieler Herr Alberto Bachmann aus Paris, der bei Msaye, Thompson, Hubay und Petri seine Studien gemacht hat. Sein Ton ist zwar weich, aber seine zum theil hervor⸗ ragende Technik war nicht immer ganz einwandfrei. Im allgemeinen wirkte sein Spiel nicht erwärmend, und trotz des lebhaften Beifalls fühlte man, daß der Künstler es nicht verstanden hatte, das Publikum dauernd zu fesseln. Von den vorgetragenen eigenen Kompositionen zeigte Le chant du Printemps“ (op. 11) Erfindung und Eigenart. Am Mittwoch gab Fräulein Irene von Brennerberg (Violine) unter Mitwirkung der Herren Alfred Schmidt Badekow (Glavier und Harry Raccoli Bariton) im Beethoven-Saal ein Konzert, zu welchem sich ein zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Die bekannte Geigerin verfügt über einen schönen, warmen Ton und zeigt einen energischen, dabei aber doch graziösen Bogenstrich, sowie eine feinsinnige Auffassung. Diese Vorzuͤge kamen in der Sonate Nr. 2 in Acdur von. Brahms zur vollen Geltung; hier und da schien die Künstlerin freilich noch nicht vollständig in die gestellte Aufgabe hineingewachsen zu sein. In dem Violinkonzert von Paganini bekundete sie nament⸗ anerkennenswerthe Technik. Herr Schmidt Badekowm zeigte sich wiederum als tüchtiger Pianist und erntete besonders mit der Rhapsodie Nr. 19 von Liszt rauschenden und wohlverdienten Beifall. Weniger Günstiges läßt sich über Herrn Harry Raccoli sagen. Seiner Stimme fehlt der Schmelz, auch ließ die Into⸗ nation bisweilen zu wünschen: Mängel, die ganz besonders in den drei Liedern des Harfners“ von Mendelssohn zum Ausdruck kamen. Dagegen wurde die Wiedergabe des Tschalkowsky'schen Liedes „Im wogenden Tanze“, infolge des warm empfundenen Vortrages, recht bei⸗ fällig aufgenommen. ö . Das zweite, von Florian Zajie und Heinrich Grünfeld veranstaltete Abonnements-Konzert hatte am Donnerstag die Sing Akademie bis auf den letzten Platz gefüllt. Das erakt vorgetragene Es-dur-Quintett von Schumann bildete die Einleitung. Die darauf folgende „Glöckchen“⸗Arie aus der Oper „‚Lakmé“ von Delibes paßte zwar nicht ganz in den Rahmen der übrigen Darbietungen, bot aber Fräulein Estelle Liebling, obgleich dieselbe nicht gut dispo⸗ niert war, Gelegenheit, sich als treffliche Koloratursängerin zu zeigen. Herr Heinrich Grünfeld erntete hierguf mit seinen drei Cellovorträgen wohlverdiente, allgemeine Anerkennung. Die nun folgende C-moll⸗Phantasie von Mozart wurde von dem Hof pianisten Herrn Alfred Grünfeld zwar korrekt, aber etwas zu weichlich gespielt, während „Schmetterling“ von E. Grieg und eine eigene Guvotte Caprice recht gut gelangen. Hervorragendes leistete der Geiger Herr Zajsic mit dem Vortrag eines Adagio in Es-dur von Viotti und eines Capriccio in A-moll von Gade. Nachdem Fräulein Liebling noch einige Lieder gesungen, bildete der erste Satz des Trio „Dumky“ (op. 90) von Dvoräk den Schluß des äußerst gelungenen Konzerts, in welchem außer den bereits, ge nannten noch die Herren Kammermusiker Hans Diestel (II. Violine) und Hans Hasse (Bratsche) verdienstlich mitwirkten. An demselben Tage debütlerte im Beethoven-Saagl der Pianist, Herr Karl Ekman aus Helsingfors. Er spielte im Verein mit dem Philharmonischen Orchester Beetheven's Ks-dur-Nonzert (op. T3) die „Wanderer -⸗Phantasie“ ven Schubert -Lisst und Tschai— kowsky's B-moll-Konzert (op. 23). Wenngleich sein Ton zuweilen etwas trocken war, zeigte er sich im Ganzen als ein Musiker von gutem Geschmack und tüchtigem technischen Können. Das Publikum kargte deshalb auch mit dem Beifall nicht. Ein Sänger, wle man ihn mit Vergnügen und Genuß hört, ift Herr Joseph Loritz aus München, der gleichfalls am Donnerstag in Sagal Bechstein einen Lieder⸗Abend gab. Sein Bariton ist außer ordentlich wohlklingend, bisweilen etwas zu kräftig, jedoch andere seits auch wieder an geeigneter Stelle weich und zart. Der Vortrag ist nicht nur wohl⸗ durchdacht, sondern auch künstlerisch empfunden und daher wirksam. Außer einigen Liedern von Schumann und mehreren, mit großer Lebendigteit gesungenen Balladen von Löwe brachte der Abend nur moderge Kom positionen. Einen vortrefflichen Begleiter batte der Künstler in erm Marx Reger, von dessen Liedertompositionen er gleichfalls eine Reihe zu Gehör brachte, ohne jedoch dafür besonders erwärmen zu können. Am Freitag gaben in der Sing Akademie Cräulein Käthe Ravoth und Herr Ludwig Hirschberg ein Konzert, in welchem