Nichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 7. Februar.
Seine Majestät der Kaiser und König trafen, wie „W. T. B.“ meldet, an Bord der Yacht „Hohenzollern“ mit Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit dem Kron⸗ prinzen gestern Nachmittag gegen 13.9 Uhr unter dem Salut der niederländischen Kriegsschiffe „Zeeland“ und „Noord⸗ brabant“ auf der Rhede in Vlissingen ein und reisten hierauf nach Homburg v. d. H. weiter, wo die Ankunft Seiner Majestät heute früh um 8 Uhr erfolgte.
Der Bundes . versammelte sich heute zu einer Plenar⸗ sitzung. Vorher berieth der Ausschuß für Handel und Verkehr.
Dem Regierungsrath Freiherrn Senfft von Pilsach in Liegnitz ist die kommissarische Verwaltung des Landraths⸗ amts im, Kreise Marienburg, Regierun sbezirk Danzig, und dem Regierungs⸗Assessor Dr. jur. gg nn, e gf in Marienwerder die kommissarische Verwaltung des Landraths⸗ i im Kreise Kehdingen, Regierungsbezirk Stade, übertragen worden.
Der Regierungs⸗Assessor Westerm ann zu Euskirchen ist der Königlichen Regierung zu ö zur dienstlichen Ver⸗ wendung überwiesen und der Regierungs-Asseffor von Rantzau, zur Zeit in Görlitz, dem Landrath des Kreises Jüterbog⸗Luckenwalde, Regierungsbezirk Potsdam, zur Hilfe⸗ leistung in den landräthlichen Geschaften zugetheilt worden.
Potsdam, 7. Februar. Seine Kaiserliche und König⸗ liche Hoheit der Kronprinz ist heute Vormittag 81, Uhr hier wieder eingetroffen.
Cronberg, 7. Februar. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Griechenland ist, wie , d B. meldet, heute früh in Schloß Friedrichshof eingetroffen.
Mecklenburg⸗Schwerin.
Die „Mecklenb. Nachr. veröffentlichen das nachstehende Bulletin über das Befinden Seiner Hoheit des Herzog⸗ Regenten:
Seine Hoheit der Herzog⸗Regent hat gestern zuerst auf 2 Stunden das Bett verlassen und befindet sich heute Morgen ganz wohl. Weitere Krankheitsberichte werden nicht mehr erfolgen.
Schwerin, 6. Februar 1901. Medizinalrath Dr. Rehberg.
Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.
Nachdem Seine Königliche Hoheit der Großherzog von seiner Erkrankung nunmehr wieder genesen ist, ist der Landtag, wie die „Weim. Ztg.“ meldet, zum 15. Februar zu einer außerordenklichen Session einberufen worden, um, wie das Grundgesetz des Groß⸗ herzogthums vorschreibt, von dem neuen Staatsoberhaupte die Erklärung wegen Aufrechterhaltung der Verfassung entgegen⸗ unehmen und ihm in der hergebrachten Weise zu huldigen.
ie Huldigungsfeier ist für den 17. Februar vorgesehen und wird im Großherzoglichen Residenzschlosse stattfinden. Am 24. Februar wird sich dann eine Session des 29. ordent⸗ lichen Landtages anschließen. Oldenburg.
Ueber das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs ist, wie die „Wes. Ztg.“ berichtet, am 2. d. M. folgendes Bulletin ausgegeben worden:
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat in letzter Woche täglich kleine Spaziergänge und Ausfahrten unternommen. Die Herz⸗ erweiterung ist noch nicht vollständig zurückgegangen. Die Herz⸗ beschwerden sind beseitigt. Das Allgemeinbefinden * ift befriedigend. Das Körpergewicht hat zugenommen.
Geheimer Medizinalrath von Revher. Sanitätsrath Linow.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Ihre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Herzogin⸗ Wittwe Marie ist, der „Goth. Zig.“ zufolge, mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Beatrice und Seiner Durchlaucht dem Regierungsverweser Erbprinzen zu
1. Langenburg gestern von London wieder in
Hotha eingetroffen.
Schwarzburg Rudolstadt. Landtag ist zu einer außerordentlichen Session zum 19. d. M. einberufen worden.
Oesterreich Ungarn. Die deutschen Parteien des österreichischen Ab⸗ geordnetenhauses haben, wie die „Neue Freie Presse“ meldet, die deutsche Volkspartei aufgefordert, den Kandidaten
für die Stelle des Präsidenten des Abgeordneten⸗
hauses zu nominieren. Bei der gestern in Maros⸗Vasarheln vorgenommenen Ergänzungswahl zum ungarischen Unterhause ist es,
wie dem W. T. B. berichtei wird, zu Ausschreitungen ge⸗
kommen. Die Volksmenge insultierte die Gendarmen; letztere
machten von der Feuerwaffe Gebrauch; 3 Personen wurden getödtet und 20 verwundet.
Zur Theilnahme an den für den Herbst 1991 beabsichtigten KLaiser⸗Manövern sind das IV. Budapest) VI. (Temes bar),
III. (Graz) und XIII. (Agram] Armec Korps bestimmt. Die
beiden erstgenannten werden die Ost⸗Armee, die beiden anderen
die West⸗Armee bilden. Als Schauplatz der Uebungen wird
von dem „Armeeblatt ! die Gegend zwischen Fünfkirchen. Mohles und Villanni bezeichnet.
Frankreich.
In der gestrigen Sitzung des Senats beantragte,
wie W. T. B. meldet, der General Mercier bei der Be— rathung des Marinebudgets, einen Betrag von 2300599 rancs einzustellen zur Anschaffung von Fahrzeugen, welche
m Kriegsfalle zur Ein⸗ und Ausschiffung von Truppen ver wendet werden sollen. Nach kurzer Debatte zog der General
Mercier jedoch seinen Antrag, welcher vom Marine Minister
Lanessan bekämpft wurde, zurück
Die Armee⸗Kommission der Deputirtenka mmer hat eine Resolution angenommen, in welcher der Kriegs⸗ Minister, General Andr s aufgefordert wird, e bald einen Gesetzentwurf, betreffend Einstellung von Üntero zieren und Mannschaften, einzubringen, um allmählich die Ein⸗ führung der . Dienstzeit zu ermöglichen.
Ruszland.
Nach einer Meldung des W. T. B. aus St. Peter s⸗ burg soll das 14. Schützen⸗Regiment, dessen Chef der Feld⸗ marschall Gurko war, auf Befehl des Kaisers zur beständigen Erinnerung an dessen militärische Verdienste für alle Zeiten den Namen Gurko's behalten.
Italien.
Seine Durchlaucht der Prinz und Ihre Hoheit die
n, Heinrich VII. Reuß j L. . in
om die Feier der silbernen Hochzeit. Aus diesem Anlaß statteten ihnen, wie „W. T. B' meldet, der Minister des Auswärtigen Visconti-Ven osta, der General⸗Adjutant des Königs Brusati, der deutsche Botschafter ö, von Wedel, Herren und Damen der Hofgesellschaft und zahlreiche Vertreter des Adels Gren ation be- ab.
Die Deputirtenkam mer setzte gestern die , der Anträge und Interpellationen über das Verhalten der Regierung bei der ö der Arbeits⸗ kammer in Genua. fort. Nachdem zahlreiche Redner für und gegen das Kabinet , unter letzteren auch Prinetti, wurde, wie, W. T. B.“ berichtet, die Generaldebatte geschlossen und die Berathung der zahlreichen vorgeschlagenen Tagesordnungen begonnen. Der Deputirte d' Rubini erklärte, er werde für die Regierung stimmen. Der Deputirte Fortis beantragte, die Abstimmung bis zur Berathung der wirthschaftlichen Vorlagen zu verschieben. In namentlicher Abstimmung wurde dann mit 318 gegen 102 Stimmen, bei 6 Stimmenthaltungen, eine von dem Deputirten Nicolo ö eingebrachte Tagesordnung angenommen, in welcher das
erhalten der Regierung bei der Auflösung der AÄrbeits— kammer in Genug mißbilligt wird. Im weiteren Verlauf der Sitzung sollte die namentliche Abstimmung über eine Tages⸗ ordnung des Deputirten Daneo folgen, welche besagt: In Er⸗ wägung, daß das Vorgehen der Behörden hinsichtlich der Auf⸗ lösung der Arbeitskammer in Genua eine Unsicherheit der Regierung in wirthschaftlicher und politischer Den ng be⸗ e. fordert die Kammer die Regierung auf, mittels Vor— lagen wirthschaftlicher, administrativer und finanzieller Natur ein Regierungsprogramm aufzustellen, durch welches eine Wiederholung ähnlicher Vorkommnisse vermieden wird. Dan eo wollte nun seine Tagesordnung abändern, nachdem die Kammer über die Tagesordnüng Fulci abgestimmt hatte, welche einen Zusatzantrag zu seiner Tagesor nung bilde. Der Präsi dent wollte dies jedoch nicht zulassen, da ein solches Vorgehen gegen die Geschäftsordnung verstoße. Die Tages⸗ ordnung Daneo wurde sodann mit 383 Stimmen gegen eine Stimme abgelehnt. Der Minister⸗Präsident Saracco erklärte hierauf, daß die Regierung es sich infolge des sonderbaren Resultats der Abstimmungen der Kammer vorbehalte, ihre Entschließungen mitzutheilen. Die Sitzung wurde sodann auf—
gehoben. Schweiz.
Die großen Herbstübungen werden, der „Allg. Schweiz. Militär⸗Itg.? zufolge, im laufenden Jahre nach dem Militãr⸗Schultableau, welches zunächst noch der Genehmigung durch den Bundesrath unterliegt, vom II. Armee⸗Korps und einer aus dem J. Armee⸗Korps zusammengestellten Manöver⸗Division abgehalten werden. Ihr Schauplatz wird vermuthlich die Gegend zwischen dem Wigger-Thal und dem Bernischen Seelande, also das Gelände östlich und westlich von Bern, sein. Das Ein⸗ rücken der Infanterie des II. Armee⸗Korps zu den Uebungen ist für den 2. September in Aussicht genommen; die Divisions⸗ Manöver sollen am 12, die Armee-Korps Manöver am 16. September beginnen: am 18. soll die Inspektion abgehalten werden und am 19. September die Entlassung erfolgen.
Niederlande.
Wie dem „W. T. B.“ aus dem Haag gemeldet wird, herrschte gestern in der ganzen Stadt aus Anlaß der bevorstehenden Vermählung der Königin freudige Erregung; große Menschenmassen durchzogen, patriotische Lieder singend, die Straßen. Mittags bewegten sich 50 Vereine und Arbeiter⸗ innungen aus Scheveningen, im Ganzen etwa 3900 Personen, mit Fahnen, Musik und 5 Ehrenwagen vor dem Königlichen Palais vorüber, von dessen Balkon aus trotz der kalten Witterung die Königin und der Herzog
Heinrich den zug einige Zeit in Augenschein nahmen. Die e
Theilnehmer an dem Zuge brachten der Königin und dem
Herzog lebhafte Kundgebungen dar. Vor dem Palais hatte
sich eine überaus große Vollsmenge angefammeli. Um 21/0 Uhr Nachmittags machten die Königin, die Kön igin⸗Mutter und der Herzog Heinrich eine Wagenfahrt nach Scheveningen und dem Dorfe Loosduinen und wurden siberall von der die Straßen füllenden Menge enthusiastisch hegrũßt. Abends fand im Koͤniglichen Palais eine Abendunterhaltung statt, zu welcher die Miglieder des diplomasischen Korps, die Aristokratie und die Offizierkorps geladen waren.
Der Präsident Krüger ist gestern in Utrecht auch am rechten Auge operiert worden. Die Cperanñion gelang voll⸗ kommen.
Wie das Amsterdamer „ Handelsblad“ meldet, hat der portugiesische Gesandte im Haag Graf von Selir die Ge⸗ schäfte wieder übernommen: dasselbe Blatt er fährt, der nieder⸗ landische Gesandte in Lissabon Jonkheer van Weede werde demnächst nach Lissabon zurückkehren. Die Angelegenheit des niederländischen Konsuls Pott in Lourengo Marques scheine
somit erledigt zu sein
Rumänien.
Die Devutirtenkammer hat in ihrer vorgestrigen Sitzung, wie W. T. B. meldet, mit 78 gegen 12 Stimmen
einen Gesetzentwurf angenommen, durch welchen das zwischen
der Regierung und der Nationalbank getroffene Ueberein
kommen, betreffend die Cession des Staatgantheils an dem
Bankkapital, gebilligt wird.
Bulgarien.
Für die bevorstehenden Wahlen zur Sobranje sind, wie dem „W. T. B. berichtet wird, bereite 8) Kandidaten aufgestellt worden, welche sich um 167 Sitze bewerben. Der Min ister⸗Präsident hat zur Vermeidung von Nuhe⸗ störungen energische Anordnungen getroffen. Den Offineren ist vom Kriegs⸗Minister der Vesuch von Kaffeehãusern und
estaurants, mit Ausnahme der Militärklubs, verboten worden. Die . en berichten, daß aus Anlaß der Wahlbewegung odtschläge vorgekommen seien.
Schweden und Norwegen.
Das Svenska Telegrambyron“ meldet, die Königin müsse fortdauernd wegen ihres Halsleidens und Influenza 9. 353 hüten. Fieber sei noch vorhanden, die Kräfte seien
wach.
zwei
Dänemark. — Der Finanz Minister Scharling brachte, dem W. T. B. zufolge, im Folkething gestern einen Gesetzentwurf, be⸗ treffend die Aufnahme einer 16 o/gigen Staats⸗Anleihe von 25 Millionen Kronen im Auslande, sowie von 20 Mil⸗ lion en. Kronen, die zur Konvertierung älterer Stäats— Obligationen dienen ,., ein. Die 25 Millionen⸗Anleihe soll ausschließlich für Eisenbahnbauten und sonstige Eisenbahn⸗ zwecke, sowie für Deckung der gesetzmäßigen Staatszuschüffe an Landarbeiter zur Erwerbung don Grundstücken verwendet werden. Amerika.
Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus“ aus Caräcas vom gestrigen Tage ist Julian Acosta, der ö der venezolanischen Aufständischen, im Distrikt von
arupano gefangen genommen worden.
Asien.
Von dem General⸗Feldmarschall Grafen von Waldersee ist, wie W. T. B.“ erfährt, folgende Meldung aus Peking vom 5. 6. M. gestern in Berlin eingetroffen.? Die Kolonne des Generalmajors von Trotha hat aim 4 d. M. ihren Vormarsch auf Tscha tau ö. km nordwestlich von Peking) fortgesetzt. Die Gegend Sankigtien =Yangfang ist ruhig. Eine heliographische Verbindung ist von Peking zunächst bis a6 fang hergestellt worden. Die Heilung des Kapitäns zur See von Usedom schreitet langsaͤm, aber sicher und günstig fort.
Eine in New York eingetroffene Depesche aus Peking meldet, dem „W. T. B. zufolge: In der am 5. d. M. Vor⸗ mittags abgehaltenen Besprechüng der fremden Gesandten mit den chinesischen Bevollmächtigten wurden diesen die Namen von 12 hervorragenden chinesischen Beamten unter— breitet, deren Bestrafung verlangt werde. Die Bevoll— mächtigten erwiderten, daß China die ernste Absicht habe, die Forderungen der Mächte ganz zu erfüllen, doch traten sie gleichzeitig dafür ein, daß in ewissen Fallen die Ver⸗ bannung an die Stelle der Vhbel rh trete, weil es sich um Personen handle, die nahe mit dem Thron verwandt seien. Nach einer langen Debatte wurde beschlossen, daß die fremden Gesandten eine Liste der zu bestrafenden Beamten aufsetzen sollten, und daß diese den Chinesen als endgültige unier⸗ breitet werden solle. Alle Gesandten seien von dem Wunsche erfüllt, daß die beiden . Bevollmächtigten endlich nachgeben möchten. Der rinz Tsching fragte an, ob die fremden Truppen Peking verlassen würden, wenn China zeige, daß es die Absicht habe, die Bedingungen der Kollektivnote zu erfüllen. Die Gesandten lehnten es aber ab, über diesen Gegenstand in eine Debatte einzutreten. Die Bevollmächtigten wünschten auch Näheres über die Plätze zu erfahren, an welchen fremde Wachen stationiert werben sollten, um die Ver⸗ bindung mit dem Meere aufrechtzuerhalten, und fragten weiter, ob die Zerstörung der Forts bei Taku nothwendig sei.
Wie das Reuter sche Bureau“ aus New York erfährt, besagt eine daselbst eingetroffene Depesche aus Peking vom gestrigen Tage, daß die n, . Gesandten in einer vorgestern Abend abgehaltenen Sitzun end⸗ gültig beschlossen hätten, die Todesstrafe für alle zwölf von ihnen bezeichneten Würdenträger zu verlangen, in, welche Zahl die bereits Verstorbenen einbegriffen sind. Die Gesandtlen hätten ferner beschlossen, daß die Todes? urtheile zu vollstrecken seien, a usgenommen den Prinzen Tugn und den Herzog Lan, welchen der Kaiser die Todes⸗
* in Strafe der Verbannung nach Turkestan umwandeln oönne.
Der Times“ wird aus Pekin g vom 5. d. M. telegraphiert: Die Gesandten beriethen gegenwärtig über die Frage der Kriegsentschädigung. Der Vorschlag, welcher am meisten Zustimmung gefunden habe, gehe dahin, daß ein Pauschalbetrag sestgesetzt und jeder einzelnen Regierung ein Theilbetrag zu⸗ gewiesen werden solle. Man veranschlage, daß China ohne besonders schwere Belastung 4 Millionen Pfund Sterling für einen besonderen Anleihedienst zahlen könne, was ener Kriegs⸗ entschädigung in Höhe von 80 Millionen Pfund Sterling ent⸗ sprechen würde.
Eine bei dem niederländischen Ministerium fũr däe Kolonien eingegangene amtliche Depesche bestätigt die Nachricht des Amsterdamer, Handelsblad von der Einnahme der Festung Batu Ilik und beziffert die Verluste der Nieder⸗ länder auf 5 Todte, g schwer und 2 leicht Verwundete, die Verluste des Feindes auf 71 Mann.
Afrika.
Ein Telegramm Lord Kitchener's aus Pretoria vom 5. d. M. meldet, daß der General French den Feind nach Amsterdam zurücktreibe. De Wet stehe noch immer nördlich von Thabanchu, seine Leute hätten am 5. d. M. früh einen Trangportzug bei Pompey Siding beschädigt.
Dem „Reuter schen Bureau“ wird aus Bloemfontein vom 5. d. M. gemeldet: Piet de Wet, der Präsident der
Friedens⸗Kommission, habe an Christian de Wet die
inständige Bitte gerichtet, sich zu ergeben.
Aus Lourengo Marques vom gestrigen Tage erfährt das⸗ selbe Bureau, daß die Eisenbahnverbindung 53 km von dort von den Buren zerstört worden sei.
In London ist, wie W. T. B. meldet, amtlich bekannt gemacht worden, daß die Negierung sich entschlossen habe, dem Lord Kitchener außer den bereitg in der RNap⸗ kolonie gelandeten Mannschaften noch weitere Verstärkungen von 30900 Berittenen zu senden. Man rechne, daß 19009 Mann Yeomanry für diesen Zweck verfügbar sein würden, daß ferner die berittene Polizeitruppe für Snd⸗Afrita unter Einrechnung der in den Kolonien angeworbenen Mannschaften aus 3000 Mann bestehen und die neuen, von den Kolonien gestellten Kontingente 5000 Mann betragen würden. Der Nest der erforderlichen Mannschaften solle aus der Kavallerie und berittenen Infanterie in England aufgebracht werden. Der ersie Transport solle am Sonnabend von Eng- land abgehen.
Parlamentarische Nachrichten. Die Berichte über die gestri en Sitzungen des Reichs⸗
des Hauses der Abgeordneten befinden sich lage 6 1 Zweiten Beilage.
in der 6. der heutigen (43) Sitzung des Reichstages, lcher 3 Staatssekretar des i g amts Dr. Nieber⸗ 4 und der Staatssekretär des Reichs⸗Schatzamts Freiherr din gg elm ann beiwohnten, wurde die zweite Berathung ange chshau shalts- Etats für 18901 bei dem Etat ber 3 ustiz verwaltung fortgesett,. Rei hn Wort nahm zunächst der Abg. Liebermann von Sonnenberg (RNeformp.), dessen Rede bei Schluß des Blattes
— och fortdauerte.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der eutigen (20) Sitzung, welcher der Vize⸗Präsident des te- Ministerinms, Finanz⸗Minister Dr. von Miquel, der Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen und der Rinister für . und Gewerbe Brefeld beiwohnten, die erste Berathung der Kanal vorlage fort.
Bis zum Schluß des Blattes nahmen der Abg. von Saldern-Plattenburg (kons.), der Ministerial-Direktor Schultz, der Abg. von Grabski (Pole) und der Geheime
berBaurath Keller das Wort.
str. 6 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Ge— sundheitsamts“ vom 6. Februar, hat folgenden Inhalt: Fesundheitsstand und. Gang der Volkskrankheiten. — Ste hefalle im Dezember. — Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. — Weitere Mittheilungen aus Britisch⸗Ostindien, 1898, 1900. — Gesetz gebung u. f. w. Preußen. Reg.Bez. Stade Privat-Kranken⸗,, Enkbindungs= und Irrenanstalten. (Sachsen. Crimmitschau.) Bier. — (Hessen.) Schulhygiene. — Tuberkulose. — Desterreich. Nieder Desterreich.) Todtenbeschauordnung für Wien. — Gang der Thierseuchen. ntschädigung, für Viehverluste im Deutschen Reiche, 1899. — FThiersenchen in Oesterreich, 4. Vierteljahr 1900. — Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Hessen, Oesterreich, Argentinien.) Vermischtes. (Preußen. ö , Nahrungsmittel 2c. 1899 19090. — (Elsaß Lothringen. K Chemisches Labo⸗ atorinm der Polizei Direktion, 1899. Geschenkliste — Monatstabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Ein— wohnern, Dezember. — Desgl, in größeren Städten des Auslandes. Wochentabelle über die Sterbefälle in deutschen Orten mit 40 000 ind mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Aus⸗ landes. — Erkrankungen in Krankenhäusern deutscher Großstädte. — Desgl. in deutschen Stadt⸗ und Landbezirken. — Witterung.
Nr. 6 des Eisenbahn⸗Verordnungsblatts “, heraus ; Fegehen im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 2. Februar, hat folgenden Inhalt: Großherzoglich hessische Verordnung, die all⸗ meinen Stgatsprüfungen für das Hochbau⸗, Ingenieurbau⸗ und Maschinenbaufach betreffend, vom 26. September 1900 und Bekannt⸗ machung des Ministers der öffentlichen Arbeiten vom 9. Januar 1901
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung. Die Berliner Mar morarbeiter haben, wie die ‚Volks-Itg.“
mittheilt, in einer am Dienstag abgehaltenen Versammlung einen neu ausgearbeiteten Lohntarif angenommen, dessen wesentlichste Forderungen in Folgendem bestehen: Tägliche Arbeitszeit 8 Stunden, von Mergens 7 bis Abends 3 Uhr mit den üblichen Frühstücks— und Mittagspausen. Minimalstundenlohn für Steinmetzen oder Hauer in der Werkstelle 65 5, auf Bauten 70 ; für Schleifer 50 J in der Werkstelle, 5 z auf Bauten. Für jede Ueberstunde 15 3; für Racht⸗ rbeit von 19Uhr Abends ab 5M 9 Zuschlag (auch bei Akkord). Jede Arbeit, ie sich nach dem Tarif berechnen läßt, wird in Akkord angefertigt. Für hygienischen Schutz hat der Meister zu sorgen. Der Tarif soll am 1. März 1901 in Kraft treten und bis 1. März 1993 Gültigkeit aben. Sollten Aenderungen desselben sich als nothwendig herausstellen, it 3 Monate vor Ablauf zu kündigen, und es haben neue Verhand— ungen sofort zu beginnen. Zur inn., der getroffenen Ab⸗ nachungen wird eine ständige Kommission aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu gleichen Theilen gewählt, welche über alle aus den Eohn, und Arbeitsverhältnissen etwa entstebenden Streitigkeiten endgültig utscheiden hat. (Vergl. Nr. 234 1899 d. BI.)
Kunst und Wissenschaft.
. Februgrsitzung der Archäslogischen Gesellschaft er—
nete der Vorsitzende mit geschäftlichen r . Nach Er⸗
tung des Kassenberichts und Wiederwahl des vorjährigen, aus den
tren Schöne, Conze, Kekule von Stradonitz und Tren,
len burg bestehenden Vorstandes gab Professor Conze einen ein:
den Bericht über das Prachtwerk Pergamen von E. Pontremoli
d M. Collignon und Dr. Botho Graef über Puchstein s
2WGriechische Bühnen. Den Schlußvortrag biet Professor Lewin ber die Technik in den antiken Bronzen.
. F. Vor Eintritt in die Tagesordnung der Februar Sitzung
r Hesellschaft für Erdkunde gab der Vorsitzende, Geheime Regierungsrat, Professor Pr. Hellmann eine Erklärung über die „welche den Vorstand veranlaßt haben, von jetzt ab monatlich Sihungen zu halten: eine allgemeine, im Stil der bisherigen, und
ne Jachsitzung, die im Hause der Gefellschaft, Wil helmstraße 23, lattnnden soll. Es ist im wesentlichen der im Laufe der Entwickelung nahlich peränderte Justand der Erdkunde, welchem durch diese neue Gin— ding Rechnung getragen werden soll. Die mathematisch⸗physikalische
. 2 * . 5 D Menschaft ist heute zur Grundlage der Geographie geworden. Eg
aber mehr, als ez im Rahmen der bisberigen Versammlungen
ch ist, um der Erfüllung der Gesellschaftgnreercke willen, Gelegen u, Grörterung engerer, wissenschaftlicher Themata geboten werden. Sshalb sind die Vertreter der Spe ialwissenschaften, der Geodaͤsie, eologie Meteorologie, Anthropologie, Hydrographie u. s. f. einge⸗ en, durch Vorträge in den Fachfihungen diese Zwecke fördern zu * und sich an den anzuknüpfenden Diekussionen zu beteiligen. elle erte Fachsitzung wird am Montag, den 13. Februar stattfinden: Filer wird der Landesgeologe, Profeffor Dr. Wah nschaffe ũber Die — * der Oberflächengestaltüung des norddeutschen Flachlandes ern n.
Den Vertrag des Abends hielt als Gast der norwegische Fer⸗ schungsreisende Derr G. G. Borchgrevink über die englische An tartti sche Erpedition 1393 * 19009. Diese Reise in das
kd dolarmeer bat cine Vorgeschichte. Im Jahle 1896 bereitz war Herr Borchgrevink auf einem Walsischfabrer bis Victoria Land orgedrungen und batte in der Nähe von Cap Adare (71ñ2 20 suũd⸗ cher Breite und 171 zftlicher Länge ven Greenwich) seinen Fuß uf das unter Schnee und Eis liegende Land gesetzt. Seine damallgen erfolge, uber die er bor sechs Jabren auch in der Berliner Gesellschaft rokunde Bericht erstattete, veranlaßten den Verlagsbuchbändler
1
eine Expedition auszurũüsten und . tevink zu ihrem Fihrer zu machen. uf einem tüchtigen der Southern
roß“ verließ diese, mit allem Not wendigen für eine einjährige Abwesenheit bersehene Expedition, der sich ein Stab von neun Ge— lehrten und d n,. anschloß, die südlich von Neu⸗Seeland, unter 510 50 südl. Br. und 1630 50“ östl. L. gelegene Insel Auckland am 30. Dezember 1895. Schon am 16. Januar 189 wurde unter s6ö s südl. Br. und 1634 östl. 8. Packeis angetroffen. Die magnetische Deklination war an diesem Punkte 2655 Ost. Am 26. Januar sah man zwei Pinguine auf dem Eise und schloß daraus guf die Nähe von Land, auch wurde ein merkwürdiger Stoßtaucher erlegt, ein Vogel mit breitem Nacken, je drei Backzähnen oben und unten und einem Hautbeutel unter dem Kinn. Diese Anzeichen der Nähe von Land erwiesen ö. indessen als trügerisch; die Pinguine sind mit scharfem Oertlichkeitssinn ausgestattet, der ihnen erlaubt, fich weit vom Lande zu entfernen. Endlich, unter 700 s. B. und 1746 6. C. kam man in das offene Meer, nachdem einige Tage vorher die Eis⸗ pressungen so stark und bedrohlich gewesen waren, daß das Schiff 4Fuß aus dem Wasser gehoben wurde. n wehte, trotz des antarktis en Mittsommers, ein heftiger Schneesturm. Am 16. Februar kamen die charakteristischen drei ,, von Cap Adare in Sicht und bald auch die Gebirge von Victoriag⸗Land, welche stärker von Eis entblößt schienen, als der Führer der Expedition sie 1894 gesehen, auch wurden ab⸗ weichend von damals wenig Pinguine erblickt, die später allerdings an mehreren Punkten in großen Mengen gefunden und als höchst merkwürdige Thiere beobachtet wurden. In ihrer auf⸗ rechten Haltung, die schweren Flügelstumpfe beim Gehen wie Arme bewegend, und bei ihrer Gewohnheit des Gãänsemarsches in regelmäßigen Abständen, gleichen sie aus der Ferne einem Zuge schwarz gekleideter Menschen. Bei ihrer Größe von 1 m und darüber sind sie nicht ganz harmlos und greifen, gereizt, sogar den Menschen an. Dem ö. der Expedition entsprechend, ging man ganz in der Nähe von Cap Adare an Land und richtete ö. auf einem Camp Ridley“ genannten Punkt für die bevorstehende Ueberwinterung häus— lich ein. Alles Erforderliche, einschließlich der Instrumente, der Pelze, der Hunde, wurde an Land geschafft und aus mitgebrachtem Material ein Haus gebaut, das im Sommer sehr schmuck ausfah, später indessen unter Eis und Schnee beinahe begraben wurde. Kaum waren diese Arbeiten beendet, als wieder (am 33. Februar) ein Sturm aus Südost ausbrach, der fürs erste daran hinderte, sich in der Umgebung umzusehen. Solcher Stürme gab es in der Folge noch viele; sie sind für Victoria⸗Land charakteristisch und werden als bevorstehend meist durch jähe Temperatur⸗Erhöhung erkannt. Der März war wärmer — bis 50 C. — und windstiller, sodaß es am 12. März gelang, den Gebirgszug zu besteigen, der in obengenanntes Kay ausläuft. und eine Halbinsel ausfüllt, die eine dreißig geographische Meilen sich ins Land erstreckende, weite Bucht, die Robertson⸗Bay, östlich begrenzt. Das Gebirge erwies sich als 2679 Fuß hoch. Die ersten 805 Fuß waren sehr steil. Man begegnete hier einer spärlichen, auch 1894 schon beobachteten Vegetation, die genaue Untersuchung fand. Es wurden auf. verschiedenen Punkten der Berghöhe zwei Hütten errichtet, der Union Jack gehißt und dann nach Camp. Ridley zurück⸗ gekehrt. Die nächsten Wochen waren dem Versuch gewidmet, die zugefrorene Robertson⸗Bay zum jenseitigen Ufer zu überschreiten; doch erwies sich bei furchtbarem Sturm und Schneegestöber das Unter⸗ nehmen als so gefährlich, daß man umkehren mußte. In aller dieser erzwungenen Muße aber war man keineswegs unthätig. Es wurde von jedem der Theilnehmer in seinem Ressort auch innerhalb der Station in Camp Ridley, die man durch Felle und Säcke noch stärker gegen die wachsende Kälte verwahrte, aufs fleißigste ge⸗ arbeitet, und an Beschäftigung für den Sammler“ und Forscherfleiß fehlte es niemals. So fand man am 8. April den Strand in Massen bedeckt mit von der Sturmfluth angespülten Medusen, Seesternen und ähnlichen Vertretern einer circumpolaren Meeresfauna, die sorgfältig gesichtet und bestimmt wurden. Endlich, am 22. April, wurde bei günstiger Wetteraussicht die lange geplante Durchguerung der Robertson. Bay auf dem Eise ausgeführt, nachdem man sich mit Schlitten und Hunden sowie Proviant für 20 Tage ausgerüstet hatte. Diese Expedition hatte den erwarteten Erfolg, ob⸗ gleich man auf der Bay 3 bis 509 Fuß Höhe begegnete und sie zu umgehen genöthigt war. Nach Camp Ridley zurückgekehrt, bemächtigte sich der Mitglieder der Expedition angesichts der immer kürzer werdenden Tage, die bald nur noch einen röthlichen Lichtschimmer am Horizont zeigten, der beständigen Schneestürme und der furchtbaren, anfangs Juni bis — 350 9. sinkenden Temperatur, vorübergehend eine gewisse Muthlosigkeit. An Proviant fehlte es keineswegs; selbst Fische gaben schmackhafte Mahlzeiten, nachdem man ihre Bekömmlich⸗ keit durch Ausloosung eines Mannes festgestellt hatte, der am eigenen Leibe den Versuch machen mußte, daß er sich durch ihren Genuß nicht vergifte. Noch einmal, am 26. Juli, wurde mit Schlitten und 29 Hunden, unter Mitnahme von Proviant für 30 Tage, die Robertson Ban durchquert und diesmal die Duke of Jork. Insel“ am innersten Punkt der Ban erreicht, die möglicher Weise aber auch eine Halhinsel ist, und in ‚Midwinter Camp“ eine Steinbütte er— richtet. Kälte und Orkan waren diesmal so grimmig, daß am letzten Juli⸗Tage 400 . abgelesen wurden und die Hunde am Eise festfroren. Der Rückweg über das Eis war, obgleich auf der eingeschlagenen Route sich die Eisgrundlage besser erwies als auf dem Hinwege, für die von Hunger und Strapazen entkräfteten Theilnehmer besonders schwierig. Mitte August fiel die Temperatur bis 460 C., doch wurde sie, da es zum Frübjahr ging, muthvoller ertragen. Als die Tage länger und länger wurden, ent⸗ schloß man sich zu einem letzten und ausgedehnteren Ausflug über das Eis der Bav. Diese mit äußerster Gründlichkeit ausgeführte Reise hatte die günstigsten Ergebnisse. Man drang ins Innere des Landes
ein, entdeckte zwei sich nach dem Meere ergießende Gletscher, die man
„Dugdale⸗ und „Sir John Murray ⸗Gletscher“ taufte, und fand
die Duke of York ⸗Insel reich an werthvollen Mineralien.
Weiter landeinwärts wurde auch die Admiralty⸗Range“ benannte Ge
birgskette mit vielen Anstrengungen erstiegen, wobei Vorsichtsmaß
regeln wie bei Alpenbesteigungen anzuwenden waren. Nach kurze .
Rast in der Steinhütte Midwinter Camp wurde nach Ridley Camp
zurückgekehrt. Am 14. Oktober starb leider ein sehr tüchtiges Mit glied der Expedition, Leutnant Hansen. Er hatte sterbend gel ö 1009 Fuß hoch über Cap Adare begraben zu werden So geschah es. Der jetzt einsetzende antarttische Sommer gestattete größere Beweglicheit und ; bessere ird frische Pinguin ⸗Eier und gelegentliche Jagdbeute. Leider traten die furchtbaren Orkane kaum minder stark auch im Sommer auf. Die Fauna scheint in dem sehr hohen und gebirgigen Victoria Land au die Küsten beschränkt; landeinwärtz hörte sie fast ganz auf. T er erregte es große Sensation, als im Dezember drei Insekten Tvpen gefunden wurden. Die fur diefen Himmel sstrich totale Sonnenfinsternit. am 3. Dezember 1399 konnte wegen dichter Bewölkung nicht beobachtet werden. Dag Packeis der Roberfson Bay brach endlich am 10. De zember und nahm ostwestlichen Kurs. Sowohl die Auffindung jener Jnsekten als die am Murray -Gletscher sich bis zu 1700 binauf erstreckende Vegetation lassen vermuthen, daß der 1899er Winter für Victoria Land ausnahmsweise streng war. Am 28 Januar 1900 tras in Camp Ridley eine Postsendung aus Europa ein, deren sensationelle Nachrichten — Trangvaal Krieg und Entdeckung der drahtlosen Telegraphie die gesunkenen Lebensgeister hob. Nunmehr wurde die Statien geräumt und Alles wieder auf das Schiff geschafft, mit dem man unauggesetzt durch Schlitten in engster Verbindung geblieben war: ein Ver fahren, dag allen Südpolar⸗Grpeditionen dringend zu empfeblen ist Am 2. Februar wurden die Anker gelichtet und der urg der Küste
Kost. di
.
von Victoria⸗Land entlang südlich genommen. Am J. Februar
erreichte man Possession Jaland“‘, so bon James Glark Roß 1811 be-
nannt. Am 4. Februar hatte man den Genuß, alle Berggipfel deg
naben Landeg in ungewöhnlicher Klarheit zu seben. Gleichieitig be
lehrte die Inklination der Magnetnadel von 87“ 18 darüber, daß
man ganz nahe dem magnetischen Südpol sein müsse; e war auf 74 südl. Br. und 1739 5sil. L Am 6. *e— bruar wurde Lap Washington gekreustt und dag Land Newden
Reerge Newden in London, Gigenthümer des Strand ⸗ Magazine, ] Land“ getauft. Am 10. Februar besand man sich angesschts der beiden
Vullane Mount Erebug und Terror; der erstere war in Thätigkeit. In der Nähe des Mount Terror wurde an Land gegangen. Bei dieser Ge⸗ legenheit wären beinahe sämmtliche Theilnehnter durch die plötzliche Loslösung einer Eisscholle vom Strande verunglückt. Am 16. Februar erreichte die Expedition ö unter 184 50 südlicher Breite und 1960 östlicher Länge ihren südlichsten Punkt. Von Mount Terror an hatte die bis dahin nordsüdlich streichende Küste sich nach Osten gewandt, sodaß man, an obigem Punkte umkehrend und am 19. Februar die Heimreise beginnend, auf kürzerem Wege in die Breite von Cap Adare zurückgelangen konnte, was ohne Zwischenfälle bis zum 27. Februar geschah. Auch die Fort⸗ setzung der Reise nach ihrem Ausgangspunkt brachte, da man sich im Höchsommer befand, keine Gefahren. So konnte bereits im März das bekannte, in der Kulturwelt mit größtem Interesse aufgenommene Telegramm abgesandt werden. Die bedeutende wissenschaftliche Aus⸗ beute der Expedition ist zur Zeit in der Sichtung und Ordnung begriffen.
⸗ Hir Reisebericht war von vorzüglichen Lichtbildern begleitet, unter denen die Aufnahme der Berge und Gebirge, sowie die zahl— reicher Thierbilder besonders interessierten, zumal durch letztere neue Beweise dafür erbracht werden, daß Land⸗ und Meeres fauna des Südpols sich wesentlich von der Faung am Nordpol unterscheiden und dieselben Formen sich nicht zu wiederholen scheinen.
Geheimer Regierungsrath Hellmann hob in seinem Dank an den. Vortragenden hervor, daß die Versammlung soeben den ersten Driginglber cht aus antarktischen Gewässern vernommen habe und daß im Jahre 1900 ebenso der nördlichste wie der südlichste Punkt auf der Erde, bis wohin bisher Menschen vorgedrungen sind, erreicht worden sei.
Bauwesen.
In Küstrin ist der Bau der neuen Brücke über, den Odervorfluthgrghen seit dem vergangenen Frühjahr so weit ge⸗ fördert, daß sämmtliche massiven Land- und Strompfeiler . stellt und mit der Herstellung des eisernen Oberbaues und der Brü en⸗ bahn im nächsten Frühjahr begonnen werden kann. Die Brücke wird jedenfalls bis zum 56 1901 fertig werden.
Verdingungen im Auslande.
Insel Malta.
15. Februar, 11 Uhr. Receiver general and Director of Contracts, in La Valette: Lieferung von 1) 75 009 Kohlenstiften für Bogenlampen. 2) Stählerne Balken. Näheres bei dem Vorstand Superintendent) für öffentliche Arbeiten in La Valette oder bei den Kronagenten für die Kolonien, Downing Street in London.
Italien.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat die öffentliche Ver— gebung folgender Arbeiten genehmigt; 1 Umwandlung hydraulischer Krähne vom niedrigen Typus in solche vom hohen Typus im Hafen von Genua. Anschlag 2190 900 Fr. 2) Bau einer Brücke im Hafen von Barletta. Anschlag 200 000 Fr.
Spanien.
21. März, 2 Uhr. Junta de obras del puerto de Huelva (Hafenbaukommission in Huelva): Lieferung einer Tender ⸗ Lokomotive für die eiserne Mole im Hafen von Huelva. Kaution 2009 Peseten. Näheres im Sekretariat der obengenannten Stelle.
Portugal.
15. April d. J. Direktion der Eisenbahnen für die Kolonien in Lissabon: Herstellung des Unterbaues (Erd- und technische Arbeiten) des ersten Abschnitts der zweiten Sektion (von Benguela bis Saba! der Benguela⸗Eisenbahn (Angola). Anschlag 13 413 402 Reis.
Niederlande.
18. Februar, 19 Uhr. Direktion der Gesellschaft der nieder— ländischen Staatsbahnen, Zentral ⸗Personenbahnhof in Amsterdam: Errichtung einer Drehscheibe von 14 m Durchmesser; Erweiterung des Unterbaues der vorhandenen; Errichtung des Oberbaues einer Drehscheibe von 16 m Durchmesser und Nebenarbeiten, in der Station Rotterdam Maas. 1. Loos 13 800 Gulden. 2. Loos SI50 Gulden. Lastenheft Nr. 864.) .
23. Februar, 19 Uhr. Verwaltung der Dampfstraßenbahn⸗ Gesellschaft Maas en Waal“ im Bureau der Straßenbahngesellschaft in Nimwegen: Lieferung von stählernen Schraubenmutterbolzen, Klammern und Schraubennägeln, Schienenstühlen und gußeisernen Äötzen. Lastenheft und Zeichnung für 1“ Fl. bei W. E. Cramer, Sweelinckstraat 17 im Haag.
Rumänien.
13. Februar, 4 Uhr. Post und Telegraphen⸗Verwaltung: Liefe⸗ rung von 17100 Stück großen Isolatoren, desgl. von 2560 Stück mittlerer Größe, desgl. 50 000 Stück kleinen, sowie von 10 000 Stück Porzellanknöpfen. . ᷣ
13. Februar, 10 Uhr. Verwaltung der Staats Monsgpole in Bukarest: Lieferung von 41000 m Juteleinwand Taback Umhüllungen, 350 0900 m Bindfaden für Jutesäcke, 200 0090 Sal ssäcken.
14. Februar. Dospital⸗Verwaltung in Bularest: Lieferung vo vulkanisiertem Kautschuk, Guttapercha, runden Kautschulbürsten, Röhre für Irrigatoren und Kautschukballons für Sauerstoff.
Bulgarien.
18. Februar, 3 Uhr. Kanzlei der Kreis⸗Finanz“ Sofia: Lieferung von Schmier, und Brennöl Kohlenmine „Pernik“. Ungefährer Werth der Lieferung Kaution: 2145 Fr.
20. Februar, 3 Uhr. Kanzlei der Kreis Finanz ⸗Präf
ieferung von Kanzleimaterialien für die bulgarischen Ungefahrer Werth der Lieferung 15 535 Fi
. 31 5 . Herne Bedingungsbeft erhältlich in der obengenannt
Fir
Schweden. Registrator der Eisenbabn Registrator): 600009 kg 7o0 000 k Eisenplatten, 20 l der Verwaltung: 231 Kisten Blechplatt 10000 kg Jinn in Blöd 1300 Stück Gläser für Handsig Gläser für Scheibensignallaternen; 12 415 fenster u w.; 14 100 Stück Glasröhren 10009 kg Spachtelfarben (Filling up): Bleimennige; 15 000 ke Braunroth Jinkweiß (Antonienbütte Nr. 1, Paulsbütt; Die naberen Bedingungen sind im Vorratbebureau d
hn - Verwaltung (Jernvügsetyrelsens Forradsl vram
Contrulatatjon) zu erbalten.
Verkehrs ⸗Anstalten.
Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat die zweite englische Post über Ostende vom G. Februar in Köln den Anschluß an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim weger widriger See, sowie infolge von Jugverspaätung in England und Belgien nicht erreicht
Bremen, 6. Februar. Dampfer Stuttgart! 5 Vamburg v. SDst⸗Asien 5 desgl. 6 Febr. Do der passiert
7. Febrnar. (W. T
MReise v. Genna n. Neapel
Vobenzollern v. Gibraltar über M
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