1901 / 35 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 09 Feb 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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rade (deutsche Volkzpartei) mit 233 von 328 abgegebenen

. Ersten Vize⸗Präsidenten ren unbeschrieben. Die W

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wahlt; ade's

369

der Polizeiabtheilung im

Ministerium des Innern, sandt. Die Kommission, zu der oppositionellen Wählerschaft a. auch r estzustellen. Die strafweise Entsetzun weigere er, denn es sei im modernen

ur Besänftigung der Wogen

Braucht Opfer ins Meer zu werfen.

Minister⸗Präsidenten wurde darauf

zugezogen t etwaige Verschulden eines Organs der Lokalbehörde

Ministerialraths Selly, ent⸗

auch Vertreter der werden sollten,

des Obergespans ver⸗ echtsstaat nicht üblich, nach mythologischem Die Erklärung des von der Mehrheit

mit Einschluß des größten Theils der Opposition zur Kenntniß genommen. Der Justiz-Minister Plosz erklaͤrte mit Bezug auf den ihm von dem Abg. En drey gemachten Vor⸗

wurf, daß an die Gerichtsbehörden die

Weisung er n sei

9 die Regierungskandidaten zu stimmen: so lange dieser seine

ehauptun keit . Diese Worte des Jr

nicht beweise, müsse er dessen Glaubwürdig⸗

istiz Ministers erregten

einen . Sturm auf den Bänken der Oppositlon,

der si noch vergrößerte, als

weigerte, den Minister zur Ordnung zu rufen. betäubenden Lärms, der sich trotz des w . Glockenzeichens nicht legen wollte, wurde die Sitzung

der Wiedereröffnung derselben erklärte der

Plosz, er habe durch seine übrigens Endrey in seiner Ehre Bemerkung Endrey's anbetreffe, daß e

Genugthuung suchen werde, zu der er,

lediglich hypothetisch ausgesprochen, nicht antasten wollen.

der Präsident sich Inmitten des uspendiert. Nach Justiz⸗Minister Bemerkung, die er den Abg. Was die r auf anderem Wege der Minister, übrigens

bereit sei, so gehöre das nicht vor das Haus. Der Äbg. Endremy erklärte hierauf, er glaube Anspruch darauf gehabt

zu haben, daß der Justiz-Minister diese Frankreich.

Erklärung abgebe.

Das Unwohlsein, von welchem der Minister⸗Präsident Waldeck⸗Rousseau befallen wurde, hat, dem W. T. B.“

zufolge, keinen ernsten Charakter, doch ist

der Minister⸗Präͤsident

genöthigt, einige Tage das Bett zu hüten. In der gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer brachte der Deputirte Berthelot eine Interpellation über die

Lage in Tunis ein Thomson

verlangte den Zollanschlu Tunis an

Frankreich. Der Minist

Delcassé sprach gegen einen solchen Anschluß,

griffe des Deputirten Berthelot gegen

. und kritisierte finanzielle Organisation des Protektorats.

die politische und l Der Deputirte ß von Algerien und er des Auswärtigen wies die An⸗ die Verwaltung von

Tunis zurück, betonte die Vortheile, welche das Protektorat biete, und versprach, die französische Kolonisation zu begünstigen. Die weitere Berathung dieses Gegenstandes wurbe vertagt.

Italien.

Der König hatte, wie dem ‚W. T. B.“ berichtet wird,

gestern Vormittag Besprechungen mit Ricotti, di Rudini und Biancheri und empfing am Nachmittag Zanardelli, Fortis und

Prinetti. Eyanien.

*

dem W. T. B.“ berichtet wird, sowie dem Minister des Bahnhofe empfangen. den Bahnhof verließ, ertönten und Schmährufe. Die Polizei mu streute die Menschenmenge und nahm z Die Menge, welche in rottete si wieder zusammen.

Der Graf von Caserta traf gestern Vormittag, wie e in Madrid ein und wurde von den Infantinnen Isabella

und Eulalia,

Auswärtigen auf dem Als der Wagen mit dem Grafen aus der

; Menge Pfiffe ßte einschreiten, zer⸗ wei Verhaftungen vor.

er Mehrzahl aus Studenten bestand, darauf vor den von Jesuiten bewohnten Gebãuden Die Polizei ging wiederholt vor, zerstreute

die Menge und nahm abermals mehrere Verhaftungen vor. Die

in Madrid wohnenden Jesuiten verlassen die Stadt, um sich in ihr

Kloster in Chamartin de la Rosa zu begeben.

Die Kundgebungen

gegen die Jesuiten dauerten auch den ganzen Abend über fort. Die Grurpen bildeten sich stets von neuem, sohald sie getrennt

waren. dem Theater lebhaft begrüßt. Als dem Theater ziehen wollten, versperrte Weg. Das Jesuitenkloster soll mit worden sein.

Mit Rücksicht auf diese Kundgebun beschlossen, die 6 de Garantlen noch aufzuschieben.

Belgien. Die Repräsentantenkammer „W. T. B. meldet, eine Petition, mitte lung Belgieng in dem Großbrisannien und Transvaal

Die Königliche Familie wurde auf dem Wege nach

die Ruhestörer nach die Polizei ihnen den Steinen bombardiert

gen hat die Regierung r konstituti onellen

berieth gestern, wie in welcher die Ver⸗ Konflikt zwischen verlangt wird, für

Redner gegenüber,

die sich auch die Petitionsko Der Hin ie des Auswärtigen de Favereau erklärte ein diese Rolle komme Bel um so weniger zu, als eine Macht, die zu den Hauptbürgen der Un⸗ Thangg eit Belgiens gehöre, in den Streitfall verwickelt sei⸗ Trotz des Widerspruchs des Ministers des Auswärtigen nahm die Kammer schließlich eine von dem Deputirten anson eingebrachte Tagesordnung im Sinne der Beschluͤsse der Petitionskommission an.

5 Türkei.

Der deutsche Botschafter Freiherr Marschall von Bieberstein wurde gestern, wie ‚W. T. B.“ meldet, von dem Sultan in Audlenz empfangen und sprach seinen Dank für den huldvollen Empfang aus, welcher der deutfchen Spezialmission und den Offizieren des deutschen Schul⸗ schiffes Moltke zu theil geworden, die zu der Ent⸗ hüllung des von Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser ge⸗ stifteten Brunnens eingetroffen waren.

Auch die neuesten in Konstantinopel eingegangenen authen⸗ tischen Nachrichten bestätigen, daß zwischen Ibn Rafchid und den Scheiksz von Koweyt keine Kämpfe stattgefunden hätten.

Rumänien.

Der Minister⸗Präsident Carp theilte gestern, wie W. T. B.“ erfährt, dem Senat und der Deputirten—⸗ kammer mit, daß das Kabinet seine Demifsion ein— gereicht habe; der König behalte sich seine Entscheidung vor.

as Parlament vertagte sich sodann wieder.

Amerika.

Aus Santiago de Chile meldet das Reuter sche Bureau“, daß die Campagne fi die 33 identenwahl be⸗ onnen habe. Am 7. d. M. habe Pedro Montt auf einem n e eine Rede gehalten und seine Kandidatur an⸗ gemeldet. Sonstige Kandidaten seien wahrscheinlich Ramon Barros, Luco und der Admiral Latoire.

Asien.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Schanghai vom

gefrign Tage berichtet, daß zur Feier der Vermählun er Königin Wilhelmina in der deutschen Gesandtschaft in Peking, in welcher der niederländische Gesandte Knobel gegenwärtig wohne, ein Festmahl stattgefunden habe.

Aus Tientsin vom gestrigen Tage meldet die „Agence Havas“, daß während einer Rekognoszierung, welche am 28. Januar westlich von Lu ausgeführt wurde, sechzig fran⸗ fol che Soldaten mit einer Sektion Artillerie von re u⸗ ãren a g Truppen angegriffen worden seien. Die Chinesen seien geschlagen worden. Die Franzosen hätten drei Verwundete 5.

Afrika.

Die „London Gazette“ veröffentlicht Depeschen des Feld⸗ marschalls Lord Roberts aus der Zeit vom 5. Februar bis l65. November 1900. Lord Roberts meldet, bei seiner Ankunft habe er keinen organisierten Transportdienst vorgefunden. Seine und Lord Kitchener's erste Sorge sei ö den Transport zu organisieren. Der General Sir Redvers Buller habe am 6. Februar tele 3a der Marsch zum olaf von Ladysmith werde ann kosten. Der Er⸗ folg sei zweifelhaft. Lord Roberts antwortete, Ladysmith müsse entsetzt werden, und koste es auch den angegebenen Preis. Sir Redvers Buller telegraphierte am 9. Fe⸗ bruar, die Operation sei undurchführbar ohne Ver⸗ stärkungen. Bezüglich der Gefangennahme detachierter britischer Truppenabtheilungen sagte Sir Redvers Buller, die Mög⸗ lichkeit solcher Unglücksfälle sei vorauszusehen gewesen, da es vor der Einnahme von Pretoria unmöglich gewesen sei, die Bahnlinie mit ausreichenden Streitkräften zu besetzen, ohne den Vormarsch des Haupttruppenkõrpers zu schwächen. Eine fernere Depesche besagt, so groß die verwandten Streltkräfte gewesen, seien sie doch zu schwach für die ihnen gestellten Aufgaben, und theilt Zahlen mit, durch welche die große Ausdehnung des Operationsgebiets nachgewiesen wird. Sie schreibt die Eid— brüche von Buren, welche sich bereits ergeben hatten, haupt⸗ sächlich dem Mangel an Schutz durch britische Truppen und dem Druck der Burenkommandanten zu.

Eine Depesche Lord Kitchener's aus Pretoria vom 7. Februar besagt, de Wet befinde sich, wie gemeldet werde, noch nördlich von Smithfield und rücke in östlicher Richtung vor. Eine detachierte Truppenabtheilung habe die Bahnlinie bei Pompey Siding überschritten und rücke gegen Philippolis vor. Der General Lord Methuen melde aus Lillifontein östlich von Vryburg, er habe den Feind dort auseinandergetrieben und 12 Wagen sowie 200 Stück Vieh erbeutet. Die Kolonne des Generals French befinde sich in der Nähe von Ermelo. Das Kriegsamt, welches diese Depesche Lord Kitchener s veröffentlicht, fägt hinzu, daß die vor kurzem gebrachte Meldung, de Wet befinde sich nördlich von Thabanchu, einem Telegraphiefehler zuzuschreiben sei.

Parlamentarische Nachrichten.

Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Ersten, Zweilen und Dritten Beilage.

In der heutigen (65) Sitzung des Reichs tages, welcher der Staatssekretär des Innern, Staats ⸗Minister Dr. Graf von Posadowgky beiwohnte, wurde die erste Derathung des Gesetzentwurfg, betreffend den Verkehr mit Wein, weinhaltigen und weinähnlichen Getränken,

fortgesetzt. Erster Redner war der Abg. Dr. lautern (6. E. F.). Bei Schluß des Blattes na

Ehrhart (Soz) das Wort.

Ro h ck e⸗Kaisert⸗

m der Abg.

Das Haus der Abgeordneten setzte in der n (22) Sitzung, welcher der Justiz Minister Schön⸗ te dt beiwohnte, die zweite Berathung des Staatshaus⸗ halts⸗Etats für 1801 im Etat der Ju stizverwaltung bei dem Titel Gehalt des Ministers / for.

Das Wort erhielt zunächst der Abg. Richter (frs. Vollsp.), dessen Rede bei Schluß des Blattes noch fortdauerte.

isson ausgesprochen hat.

der Aachen) vorgenommenen Ersatzw ahl zum Reichsta— den, wie W. T. B.“ meldet, ie ett nn 66 9 ö für Eberle (Soz) 1864 und für Ziegler J. olksp] 191 Stimmen abgegeben. Sitta rt ist somit gewählt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Auf der Schiffswerft des „Stabilimento tecnieo Priestinos in San Rocco bei Triest sind, wie der Wien. Itg. mitgethein wird, wegen der von den Arbeitern verlangten, von der Direktion aber nicht bewilligten Entlassung von 30 n n Arbeitern am 6. d. M. ö . und 60 jugendliche Hilfsarbeiter in den Ausstand getreten.

Kunst und Wissenschaft.

F. A. In den Bildern, welche die Mitglieder des Vereins „Freie Kunst / 6e enwärtig im Kunstsglon von Keller u. Rein er aus— Jen. aaben, tritt Lin sehr ernstes und ehrliches Streben zu Tage.

en meisten dieser Maler ist ein schlichtes Anschauen der Rakur eigen und daz Bemühen, sie ohne Pose in gefunder . darzustellen. Trefflich sind in dieser Art die Bildnisse von eng⸗Trimmis, besonders zwei rößere Herrenporträts, in denen der Künftler in erfreulicher eise auf alles Haschen nach Effekten, die außerhalb der gestellten K liegen, verzichtet hat. Auf diesen Wege ist es ihm gelungen, wirkli vornehme und überzeugende Bilder zu schaffen. Auch Brandenburg scheint bon seinen wilden Phantasien auf allerlei Umwegen allmählich den Weg zu wahrer und eigener Kunst zu finden; n , läßt das Bild (Der Verführer“ diese Hoff nung aufkommen. Er giebt hier eine Naturstimmung voll poetischen Reizes, schön in der Farbe und vor allem weniger subjeltiv als seine sonstigen Werke. Der Fortschritt wird besonders deutlich neben seinem anderen Bilde Waldesschauder⸗, das noch ganz in der alten, krausen und kaum dekorativ wirksamen Manier gemalt ist

Interessant ist ein Versuch O. H. Engel˖s, in welchem dieser Künstler gegen einen waldigen Hintergrund den liebevoll durch— gearbeiteten Kopf eines Herrn setzt, sodaß der Eindruck erweckt wird, als wanderte der Betreffende im 2 ie Aufgabe ist mit großer Freiheit und Frische gelöst und das Sonnenlicht ohne Uebertreibung verwerthet. Engel hat außer diesem Bilde noch eine Anzahl fesselnder Studien eingesandt, unter denen der —Fischetzung? und die Fischer am Abend“ am wirkungsvollsten sind. „In Luft und Sonne nennt Max Schlichting eine seiner Rleinen Skizzen; für seine und Paul Sesem ann Arbeiten ist diefer Titel be— zeichnend, sie suchen in leichter, graziöser 36 die Töne der Luft und des Lichtes auf Gewändern und Gefichtern wicher— zugeben, nicht sehr gründlich und grübelnd, aber mit nmuth. Da⸗ neben haben sie, wie auch N. Hübner, stimmungsbolle Landschaften mit einfachen. Motiven ausgestellt. Langhammer bietet eine märkische Wolkenstudie, die gut beobachtet ist; durch das kleine Format hat der Künstler es glücklich vermieden, daß der absonderliche Vorwurf gesucht erscheint. Von Martin Schauß sieht man einige modellierte anmuthige Köpfe und eine Anzahl 'sehr gut 6 geführter Plaguetten. ref gen Seeliger hat dekorative Ent⸗ würfe zu Mosaiken und rabdenkmälern geliefert; es scheint jedoch, daß er der Größe, der Aufgaben nicht ganz gewachsen war, denn seine Gestalten sind ziemlich konventione ausgefallen.

Kollektionen sandten H. Fenner⸗-Behmer und Martini, ersterer eine größere Anzahl guter Bildnisse von individueller Auf⸗ fassung und geschmackvoll in der Farbe, daneben mehrere feine land schaftliche Studien. Sehr dankenswerth ist auch die Ausstellung seiner trefflichen Kopie nach Pourbus. Martini ist mit einer Menge frappanter, rasch hingeworfener Kohlen- und Federzeichnungen ver⸗ treten, in denen er mit Sicherheit das Charakteristische trifft und oft auf die Spitze treibt; es sind rechte Augenblicksftizzen.

Die Berliner Architekturwelt“ Zeitschrift für Baukunst, Malerei, Plastik und Lunstgewerbe der Gegenwart, unter Leitung der Architetten Heinrich Jassoy, Ernst Spindler, Bruno Möhring und unter Mitwirkung der Vereinigung Berliner Architekten; Verlag von Ernst Wasmuth, Berlin W.; Preis des Jahrgangs, 12 Hefte, 20 0) bringt in ihrem neuesten Heft 11 III. Jahrgangs 1901 einen Bericht über die Ergebnisse des Wettbewerbs um ein Kaiser Friedrich Denkmal für Charlottenburg nebst Abbildungen der preisgekrönten Entwürfe von Q Wel; (Architekt) und O. Richter Bilbthaner in Berlin (I. Preis), O. Zeyß (Architekt) und R. Anders (Bildbauer) in Berlin II. Preis), G. Eberlein (Bildhauer) in Berlin (II. Preis). Ser Magistrat hat übrigens keinen dieser Entwürfe zur Ausführung bestimmk, sondern zwischen den Urhebern derselben, sowie der vier angekauften Entwürfe einen engeren Wettbewerb veranstaltet. An diefem betheiligen sich somit außer den schon genannten Künstlern noch die . Eugen Börmel und Ernst Wenck. Die Kosten für das Denkmal allein sind auf 225 009. bemessen; dazu kommen noch 61 009. fur die Gründung und die Aufstellungsarbeiten. Ferner wird in diesem Heft auch noch über das Ergebniß des nach dem Tode der Maler E. Geselschap und C. Gehrts neu ausgeschriebenen Wettbewerbs zur Ausschmückung des Festsaales im neuen Rathhause zu Samburg berichtet und der mit dem dritten Preise ausgezeichnete Entwurf dez Malers Julius Voß ab— bildlich mitgetheilt. Auch das Resultat der Konkurrenz um eine Kirche für Zehlendorf wird in Wort und Bild dargelegt. Den weiteren reichen und vielseitigen Inhalt bilden Beschreibungen neuer Bauten en Landhäusern und Villen in Steglitz, Zeblendorf, Groß · Lichterfelde, sowie bemerkenswerther neuer Schspfungen der Maler, der Plastik und des Kunstgewerbes der Reichsbauptstart 2c. mit zablreichen guten Ab⸗ bildungen nach photographischen Aufnahmen. Uls cinen besonders werthvollen Schmuck bietet dag vorliegende, gleich den e gegn mgenh beiden Heften, eine jener malerischen Anfickten aus Alt⸗Berlin, die nach den Original Kreide zeichnungen des hiesigen Malers Holleck⸗ Weithmann taäuschend getreu faksimiliert sind und von der boben und vielseitigen technischen Leistungsfäbigkeit der Waszmuth'schen Kunfi— anstalt aufs neue glänzendes Zeugniß geben.

Bauwesen.

A. FE. In der letzten Versammlung des Berliner Architekten- Vereins sprach Professor F. Bubendey über da? Leucht? ssntrwesen auf ber Pariser Welt ausstelslung. Auf diesem Gebiet behaupten, wie der Vortragende ausführte, trotz der bedeutenden Arbeiten, welche auch Deutschland in letzter Zeit geliefert hat, die Franzosen den unbestrittenen Vorrang. Was Rridre Inhaber der . 3. ersten und leistungsfahigsten Anstalt ir ortische Apparate zur Ausrũstung von Leuchtthürmen, in Paris ausgestellt hate, waren 3 Leistungen. Daneben traten andere Austellungen etwas zurück, so sehr sie an sich Anerkennung verdienen, wie die Arbeiten den Korte u. Thrulsen, des Amerikaners John Mills, der eine Gesammtübersicht über den gegenwärtigen Stand des Leuchtfenerweseng geliefert hatte, und cines Engländere, der eine Methode darlegte, um Tie den Leucht. körpern zu gebenden Formen auf graphischem ge festzustellen (was ubrigens 23 Rörte gelungen sein soll). Der Vortragende veranschaulichte bierauf an einer großen Jabl von jumeist der Ausstellung ent⸗ nommenen Lichtbildern die in den letzten Jahnehnten auf diesem für die Sicherheit der 6 so überaus ö Gebiet erreichten Fertschritte. An den Unterschied der sesten Feuer und der inter= mittierenden Feuer erinnernd, welche letztere es ermöglicken, daß jeder Leuchtturm gewissermaßen seine eigene Sprache redei und dem Schiffer auf groß Entfernungen mit Sicherheit an der Aufeinander folge seiner Blinke und Blitze erlannt und bestimmt werden kann, erläuterte Professor Bubendey, wie gegenwärtig

im 3. Aachener Wahlkrei se (Stadt

ens zu

,

einri gan nicht mehr die zum

selung von Licht und Dunkel sonst üblichen, licht-

den Jalousien an, sondern konstruiert einen vielseitigen 283 J ismen un

den von Fresnel ndenen Theil⸗Linsen —, da

von der einen Seite des polygonalen (8. bis 24 eckigen), si

drehenden also n

icht hind zu einem dichten

sogenannten Bienenkorbes alle Lichtstrahlen elassen, von der daneben liegenden ündel paralleler Strahlen vereinigt un

reflektiert, ite aber inaus⸗

sandt werden. . diese Weise erfolgt also ohne ichtverlust ein

des

. von Licht un

Dunkel. Um nun den Schiffer beim Erblicken chtfeuers schnell zu orientieren, was häufig von größter Wich⸗

tigkeit sein kann, ist man von der früheren langsamen Drehung des Leuchtkörpers, der

Laterne, zurückgekommen und giebt derselben jetzt

mne geschwinde Drehung, die dadurch erleichtert wird, daß man fie

ni dem unteren Rande in ein ringförmiges, mit Que, setzt. Man war früher der Ansicht, daß die Lichtblitze oder Blinke, i sicher bemerkt zu werden, von größerer don aber durch die i zurückgekommen. o Sekunde Dauer des Licht

*.

Gefaß

Quecksilber gefülltes

Zeitdauer sein müßten, ist ! en. Es genügt litzes vollkommen zu seiner Sichtbarkeit.

Die Zeit der Dunkelheit zwischen aufeinander folgenden Blitzen ist

erhebli eingeri

Ersindun

länger zu wählen. Bei dem neuen, von Körte u. Thrulsen teten Helgoländer Leuchtthurm ist man zu dem seit Fresnel z verlassenen System der pgrabolischen ohlspiegel

zurückgekehrt, weil Fortschritte der Glastechnik jetzt solche Spiegel

amit biel größerer Präzision ier ist auch zun e ffen, auf

ö. Funktionieren die Techniker gespannt sind, nämlich ein Aus— 1

f

Umständen sicherzustellen, auch

Aushilfeapparat aus einem Hohlspiegel, der sich im

herzustellen erlauben als

früher. al eine Einrichtung getroffen, auf deren

zum ersten

eapparat, hbestimmt, die Leistungen des Leuchtthurms unter allen

wenn an dem Hauptapparat eine

all seiner An⸗

Unregelmäßigkeit vorkommt. Der Hauptapparat 25 aus drei, der

wendung aber mit dreimal größerer Geschwindigkeit bewegt als jene.

Da der Hauptapparat Blitze von 10 Sekunde i Aushilfeapparat somit u bete; vbů eg Sekunde Dauer aussenden. n daß au

Man

auer giebt, wird der

diese kurze Zeit zur Sichtbarkeit hinreichen werde.

Einer der bedeutendsten Fortschritte des Leuchtfeuerwesens ist die Einrichtung der sogenannten Leitfeuer, welche in Deutschland zum großen Vortheil der Schiffahrt bereits an der Ems- und der Weser⸗ mündung eingerichtet sind. Diese Einrichtung besteht darin, daß das

geeignete Fahrwasser bei Nacht durch

ein festes Feuer vom Leucht

thurm aus dauernd erleuchtet ist, indem man durch ein Lichtbündel paralleler Strahlen nur gerade den vom Schiffer zu nehmenden Weg sichtbar macht. Da aber in den meisten Fällen dieser Weg nicht n,, den

Leuchtthurm zuführt, sondern hier oder dork eine andere eingeschlagen werden muß, so

ichtung sind an den geeigneten Stellen andere

Leuchtfeuer auf dem Lande angebracht, welche in gleicher Weise die an der Kreuzungsstelle der beiden Lichtstraßen einzuschlagende ver⸗ änderte Route markieren. Es bedarf für den Schiffer, um sich zurecht⸗ zufinden, keiner besonderen Instruktion; denn er weiß ein für alle

Male, langt,

Ein⸗ wie für die Ausfahrt

daß er, sobald er an zwei sich kreuzende Lichtstraßen ge⸗ die veränderte Richtung Inf gage muß. Das gilt für die bei Nacht. Zum Schluß gab

der Vortragende noch eine Schilderung der dem deutschen Ingenieur

zu hohem Verdienst

ereichenden Ausführung der Fundamentierungs⸗

Arbeiten des Weser-Leuchtthurms und des vor der Wesermündung gelegenen. Rothesand - Leuchtthurms, sowie von der Art, wie man den den if sobiel Unbeweglichkeit wie irgend möglich giebt, was

natürli

für den Leuchtzweck von großer Wichtigkeit ist.

Land⸗ und Forstwirthschaft.

Ernteergebnisse Canadas für das Jahr 1900.

Der Kaiserliche Konsul in Montreal berichtet unter dem

19. v. M

.

Nach den amtlichen Erhebungen stellt sich in den für den Welt⸗

handel

mit Getreide in Betracht kommenden canadischen Provinzen

das endgültige Ernteergebniß des Jahres 1900, wie folgt:

in Bushel:

im Vergleich zum Vorjahr 1899

Ontario Manitoba zusammen

Veijen, Herbst·

Weijen,

oggzen ..

Du kweizen Ae (außer für Futterzwecke). .

5 1

rund

Millionen 89 693 327 8814312 98 507 639 14 cs os 57

Frũh 6940333 13 025 252 w— ö 16 Sog ol 2 55 77 2 357 635 25792 1874261,

43 335 322 6 19849 28. 2383 47 * 1874 261 . 27 093 6 * oder in beiden Provinzen zusammen in Doppel zenmern:

27 093 561

n im Vergleich zum 1600 Vorjahr 1899

an 5. Wer

J

7 Mais

Weisen ) (1

4 2 * z Loggen .. X. Duchweizen (1 .

rund 14776146 23 Millionen 11 518 724 1 8 41110 939 595 857 22 416 507 0 . 6 775 355 4 27

(142 61 Bushel

1

1

Anbauflãche und Durchschnittsertrag ver Aere stellt sich in den Jahren 1899 und 1900, wie folgt:

On ta rio. 1900

1399

Ertrag ver Acre in Busbhel

Ertrag ver Acre in Busbel

Anbauflãche Acres

Anbauflãche Acres

Ma

datterjwecke)

2 395 831 37,

2363773 380 10638610 21,9 3,8

1019691 33

376 905 18,1 577 3810 29.3 142 213 16,6 137 821 2 10050 183 132 089 (außer für 380 777 31,9 333 599 Manitoba. 19090 1399

398 7268 1909371

Anbauflãche 2 . Anbauflache 3

2

Aerer in Basteck Acne, i Bube

147398 89 16996 E 163 245 r ins 65 i is is oi

Die —— in den Nordwestterrttorien wird auf etwa C00 Bustel = 2777 272 d. eschapt.

Das Gesammtbild ist dem von Mais und gen ab⸗ gesehen 3 allen 3 ein ungnstigeres e 1899, 2 . noch günstiger ausgefallen, als man im Hochsommer g at.

In Qntario hat sich zwar das Resultat in den meisten Zweigen auf der Höhe des Vorjahres erhalten, in einigen so zum Beispiel Derbstwelzen. Gerste und Mais ist es fogar über das Vorjahr ganz ie ft hinausgegangen. Was die Qu ität anlangt, so lautet das Urtheil i Herbstweizen guter Durchschnitt , für Frühjahrs- weizen gemischt“ für Gerste gut“, für Ha er guter Durchschnitt“, Roggen „gut!, Buchweizen mittel und ais hervorragend gut“. Die Ontarig Landwirthe sind daher durchschnittlich mit dem Jahre 1 sowohl was Quantität wie Qualität der Ernte betrifft, recht zufrieden.

Anders steht es in Manitoba. Hier haben Trockenheit und Nässe, jedes zur unrechten Zeit sich einstellend, die Ernte gründlich verdorben. Die bis in den Jull hinein anhaltende Dürre brachte die Landwirthe eradezu zur Verzweiflung, viele gaben die Hoffnung auf, einen die

rbeit lohnenden Ertrag in diesem Jahre aus ihren Aeckern zu ziehen und zogen vor, das Land umzupflügen und für das nächste Jahr brach liegen zu lassen. Dies soll mit nicht weniger als etwa Zo O00 ur- sprünglich mit Weizen, 140 000 ursprünglich mit Hafer und 20 000 urspruͤnglich mit Gerste bestellten Acres geschehen fein. Was stehen blieb, ließ sich im Hochsommer, nachdem es den nöthigen Regen er⸗ halten, nicht schlecht an; dann aber setzte um die Ernte— zeit derartige Nässe ein, daß Qualität und Qugntität im letzten Augenblick noch gleichmäßig geschädigt wurden. Das dürftige Gesammtergebniß von 89 Bushel Weizen, 205 Bushel Hafer und 18,9 Bushel Gerste per Aere ift schließlich noch mehr, als man nach allem erwartet hatte. Die große Maffe des Weizens kann nur als Manitoba „3 hard“ oder „3 tough“ oder damp“ klassifiziert werden; Manitoba 1 hard“ gehört zu den Seltenheiten.

In den Nordwest-Territorlen, für die wie immer nur private Schätzungen vorliegen, wurde die Weizenernte etwa auf das gleiche Quantum wie 1899, rund 10 Millionen Bushel 23 Millionen Doppelʒentner veranschlagt; die Qualität soll hervorragend gut sein. Die gesammte Weizenernke von Canadas drei großen Getreide⸗Pro⸗ vinzen würde ch demnach für 1909 auf 14 Millionen Doppelzentner (gegen 165 Millionen in 1899) belaufen.

Die Anbaufläche zeigt in Ontario, abgesehen von einer auch schon 1899 beobachteten erheblichen Zunghme des mit Gerste bestellten Landes keine wesentliche Veränderung. Was die Anbaufläche in Manitoba betrifft, so ist der aus der Tabelle zu folgernde Rückgang nur ein scheinbarer; es sind nämlich die bedeutenden, wie oben erwähnt, im Sommer um⸗ gepflügten Flächen in Abzug gebracht und Anbaufläche und Ertrag nur nach den Ländereien berechnet, die wirklich eine Ernte in der be treffenden Frucht gegeben haben. Rechnet man! jene umgepflügten Flächen hinzu, so war im Frühjahr 19606 die Anbaufläche für Weizen wieder um reichlich 10 0 größer als im Vorjahr, während die Anbau⸗ flächen für Hafer und Gerste etwa gleich geblieben wären.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Ab sperrungõ⸗ Maßregeln.

London, 8. Februar. (B. T. B) Eine Meldung des Reuter 'schen Bureaus / aus Kapstadt von heute bestätigt, daß dort zwei Falle von Beulenpest vorgekommen sind, doch glaube man

nicht, daß es sich um ein ernstes Auftreten der Seuche handele vergl. Nr. 34 d. Bl).

Verkehrs⸗Anstalten.

Aus Tientsin wird unterm 6. Februar gemeldet, daß die Häfen von Shanhaikwan und Tfingwantgu zugefroren sind und daß deshalb eine Landung der Post daselbst z. 3. nicht m öglich ist. Dies betrifft insbesondere auch den Postverkehr mit den deulschen Truppen in China.

St. Petersburg, 9. Februar. (W. T. B.) Nach einer Meldung der He üben Telegraphen⸗Agentur“ ist die regelmäßige telegraphische Verbindung mit Peking und Tientfin über Wladiwostok hergestellt.

Bremen, 7. Februar. (W. T. B.) Dampfer „Königin Luise! und ‚Trave“ 7. Vork angekommen.

J. Februar. (W. T. B.) Dampfer Mark‘, v. d. La Plata kemmend, 8. Febr. v. Southampton n. Bremen abgeg. ‚Werra?, n. New Vork best., 8. Febr. in Neapel ange. „Prin; Heinrich‘, v. Ost— Asien kommend, 7. Febr. Sagres, „Aller, b. New JYJorf kommend, 8. Febr. die Azoren und Helgoland“, n. Galveston best., Prawle Point passiert. König Albert⸗, n. Ost⸗-Asien best, 3. Febr. in Antwerpen angek. Dresden“ 8. Febr. v. New Jork und Seidel berg, v. Brasilien kommend, v. Funchal n. Bremen abgeg. Halle“, v. Dst⸗Asien kommend, 8. Febr. Ouessant pvassiert.

am burg, 9. Februar. (W. T. B.) Hamburg ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Bulgaria‘ und Fürst Bismarck 8. Febr. in New NYork, Patricia“ 9. Febr. a. d. Elbe angek. ‚Auguste Victoria 8. Febr. v. Funchal abgeg. „Prinzessin Victoria Luisen 5. Febr. in Port of Spain angek. Markomannia“, v. Westindien n. Samburg, 7. Febr. v. Havre, Valencia“ 8. Febr. v. St. Thomas über Sapre n. Bamburg, Nubian v. Hamburg über Antwerpen n. Westindien. Acilia v. Newport News n. Baltimore, Asspria v. Philadelphia n. Hamburg und Asturia! v. Malta n Said abgegangen.

Rotterdam, & Februar. (W. T. B.) Holland Amerika Linie. Dampfer Sxpaarndam“ v. Rotterdam Donnerstag n. New Vork abgegangen.

Vorddeutscher Lloyd. Febr. v. Bremen in New

Theater und Musik.

Deutsches Theater.

Georg Hirschfeld, der mit seinem in sehr jugendlichem Alter derfaßten Schauspiel Die Mütter vor einigen Jahren die literarische Welt durch die Treffsicherheit seiner Beobachtungegabe überraschte, kam gestern im Deutschen Theater, in welchem seitber alle seine drama tischen Arbeiten aufgeführt wurden, wieder zu Worte. Sein neuestes Werk, eine Komödie in vier Akten, Der junge Goldner“ betitelt, krankt in noch höherem Maße als die früheren desselben Verfassers an einem empfindlichen Mangel an Handlung, während andererseits ein Fortschritt in der Behandlung pspchologischer Motive nicht verzeichnen ist. Den ganzen Inbalt bildet der Streit darüber, ob das in einer greßen mitteldeutschen Universitatsstadt neuerbaute Theater mit dem Erstlingswerk eines jungen Stürmers und Drängers, Fritz Goldner, eröffnet werden soll. Der Theater⸗Direfter hat die zuerst anonym eingereichte Arbeit für diesen Zweck auserseben, während der Begründer des neuen Kunstinstituts, ein in seinen Mußestunden dichtender, . Stadtrath, der von dem auch als Kritiker thatigen jungen Goldner beftig angegrfffen worden ist, sich der Erstaufführung des Werks, nachdem er den Namen des Verfassers erfahren bat, au daz energischste widersetzt. Man beschließt infolgedessen, die Bühne mit einer Aufführung von Hamlet“ ein zuwehen und wvertröstet den jungen Goldner mit seiner dramatischen Erstlingsarbeit auf einen späteren Termin. Dieser aber wendet, nachdem er sein Stück zurück- wogen bat, der Stadt, in der ihm so bittereg Unrecht ge Heben ist, entrüstet den Rücken. Das Publikum nabm die ersten drei Akte dieser dürftigen Handlung wohlwollend auf, sodaß der anwesende Verfasser ver dem Vorbang für den Beifall danken konnte; am Schluß aber lehnte die Mebrzabl dag undtamatische Werk demonstrativ ab. Um die Darstellung machten sich die Herren Rittner, Neicher und Reinhardt in den Sauptrollen

sonders verdient, aber auch aste Anderen Fetzen ibr gane önnen für den Erfolg ein, dessen Ausbleiben nur den offenbaren Mängeln der Komödie selbst jzuzuschreiben war.

1m . villin a as Kr . lustspiel Die Zwillingsschwester“.

Theater des Westens.

Das Gastspiel von Frau Julie Kepäcsy-Karezag wurde gestern mit Franz v. Supp é dreiaktiger Operette Das Modell! eröffnet. Das Werk, zu dem Victor Lgon und Ludwig Held den Tert geschrieben hahen und welches sich unvollendet im Nachlaß des Komponisten vorgefunden hat, wurde durch Wiener Musiker, seinem esen entsprechend und unter Zuhilfenahme bereits vorhandener Tondichtungen, ergänzt, wodurch es erklärlich ist, daß manche der einschmeichelnden ,,, vielfach an bekannte Melodien anklingen, was jedoch ihrer Wirkung keinerlei Abbruch thut. Das Stück ging übrigens bereits während einer der früheren Dperetten⸗Saisons des Lessing⸗Theaters dort am 21. Juni 1896 zum ersten Mal in Scene und zwar gleichfalls mit der obengenannten Künstlerin in der Jitelpartie der Coletta. Wie damals, so fand es auch bei der gestrigen Aufführung, dank der trefflichen Leistung der Frau Kopäcsy, eine recht günstige Aufnahme. Ihre Stimme zeigt, abgesehen von einigen Schärfen, noch denselben Wohlklang; ihr Vortrag das nämliche Temperament, und das Spiel hat an natůrlicher Grazie und Lebendigkeit eher noch gewonnen. Aber auch die anderen Mitwirkenden standen durchaus an ihrem Platze und brachten ihr bereits oft gewürdigtes Können sowohl gesanglich. wie schauspielerisch zur vollen Geltung. Besonders hervorgehoben seien die Damen Engelke (Stella) und Detschy (Silvia), von denen letztere, gleich ihrem Partner, Herrn Wellhof (Salamifabrikant Tommaso), ihre solle mit besonders frischem und liebenswürdigem Humor gab. Ebenfo verdienen noch die Herren Emerich Walter (Maler Tantini) und Nowack (Niceolo) genannt zu werden. Inscenierung und Zusammenspiel konnten gleichfalls befriedigen. Die musikalische Leitung wurde durch Herrn Kapellmeister Sänger in der bekannten feinsinnigen Weise gehandhabt und erntete, namentlich nach der Ouvertüre und dem Vorspiel zum zweiten Akt, warmen Beifall. An der wohlgelungenen Vorstellung, welche wiederholt lebhaften Applaus erzielte, wären nur einzelne er⸗ müdende Längen, namentlich im ersten Akt, auszusetzen, die sich durch entsprechende Streichungen, unbeschadet des Gesammteindrucks, leicht beseitigen ließen.

. Königlichen Ope rnh au se wird morgen Richard Wagner s DYper „Rienzi, der Letztes der Tribunen“ unter Kapellmeister Strauß'ꝰ Leitung gegeben. Am Montag geht „Der fliegende Holländer“ in

Scene.

Im Königlichen Schauspielhause wird morgen der Schwank „Töff⸗-Töff'ꝰ in der bekannten Besetzung gegeben. Am Montag findet eine Aufführung von Leffing's dramatischem Gedicht Nathan der Weisen in Folgender Besetzung statt: Saladin: Herr Ludwig; Sittah: Fräulein Lindner; Nathan: Bert Pohl; Recha: Fräulein Mahn; Daja: Frau Schramm; Tempelherr: Herr Christians:; Derwisch: Herr Arndt; Patriarch: Herr Sberkaender; Klosterbruder: Herr Eichholz.

Im Neuen Königlichen Opern-Theater gelangt morgen zu ermäßigten Preisen Friedtich Hebbel s Trauerspiel Agnes Bernauer zur Aufführung. Am Montag findet als Wohlthätigkeits⸗Vor⸗ stellung eine Aufführung der Posse „Robert und Bertram, oder die lustigen Vagabonden“ statt.

Im Deutschen Theater findet morgen Abend die erste Wiederholung von Georg SHirschfeld's Komödie „Der junge Goldner“ statt, welche außerdem in der nächsten Woche noch am Dienstag und Donnerstag in Scene geht. Am Montag sowie am Mittwoch, Freitag und nächstfolgenden Sonntag Äbend wird Rosenmontag“ gegeben. Am Sonnabend gelangt Nora mit Fräu⸗ lein Irene Triesch vom Stadttheater in Frankfurt a. M. als Gaft in der Titelrolle zur Aufführung. Als Nachmittags⸗Vorstellung ist für morgen „Der Probekandidat“, für nächstfolgenden Sonntag das Schauspiel Die Weber“ angesetzt.

Im Berliner Theater wird der erste Theil des Björnson⸗ schen Schauspiels Ueber unser? Kraft“ in der nächsten Woche am Montag und Sonnabend, der zweite Theil morgen sowie am Dienstag, Mittwoch, Freitag (23. Abonn. Vorft.) und nächsten Sonn⸗ tag Abend gegeben werden. Am Donnerstag wird das Lustspiel Die beiden Leonoren“ aufgeführt. Für morgen Nachmittag ist Maria Stuart“, für nächsten Sonntag Nachmittag Der Pfarrer von Kirch— feld“ angesetzt.

Im Schiller⸗Theater wird mann 's Schauspiel Das Glück im Winkel“, Abends das Lust- spiel Der Serr Senator“ gegeben. Am Montag findet eine Wiederholung von Wilbrandts Schaufpiel Die Tochter des Herrn Fabricius“ statt; für Dienstag ist die erste Aufführung von Rosmersholm', Schauspiel in vier Aufzügen ven Henrik Ibsen, angesetzt; am Mittwoch und Sonnabend wird diefes Stück wiederholt. Auf Donnerstag fällt die letzte Wiederholung der Posse Die Maschinenbauer'“, am Freitag geht das Luftspiel Der Derr Senator! in Scene. Im Bürgersaal des Rathhauses findet morgen ein „Otto Ludwig ⸗Abend' statt.

Im Theater des Westens geht morgen Nachmittag zu halben Preisen v. Flothow's romantische Oper „Alessandro Stradella“ in Scene. Morgen Abend, sowie am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag setzt Frau Julie Kopäcsy ihr Gastspiel in Sur pe s Operette Das Modell fort. Am Montag findet als Gedenffeier für Giuseppe Verdi eine Auffübrung der Over Der Troubadour - statt, welcher ein Prolog vorangeht. Am Sonnabend wird als Vorstellung zu halben Peeisen die Strauß sche Dperette Der Zigeunerbaron“ gegeben. : ! 3.3

Frau Agnes Sorma tritt im Lessing⸗Theater morgen noch— mals als Mariffe in Jobannisfeuer' und am Montag in der Titel rolle des Schauspiels Nora“ auf. Am Mittwoch swielt sie ersten Male die Rolle der Giuditta in Ludwig Fulda's neuem . Die ersten Wiederholn Stückes finden am Donnerstag, Sonnabend und nächsten Sonnta statt. Am Dienstag und Freitag geht Flachsmann als Als Nachmittagsvorstellung wird sowobl

lgenden Sonntag Giacosas Schauspiel Wie die Blätter geben.

Im Zentral-Theater sindet morgen Nachmittag bei Falken Preisen eine Aufführung von Zeller 's Operette Der Vogelbändler“ mit Fräulein Valerie Paak vom Stadt ⸗Theater in Baden bei Wien als Gast statt. Abends gelangt Die Geie han mit Fräulein Mi Werber als Mimosa zur Darstellung.

Im Thalia - Theater bleibt auch fernerbin die Ausstattungs posse Amor ven Heuter auf dem Sxielvlan Meorgen Mittag um 12 Uhr findet eine Matinge des Opern ⸗Probebsh nenvereins - statt. in welcher die Oper Wabntrud“ den Ferdinand Rudolf zum erften Male in Scene geht.

Die Konzert -Direktion ermann Wolff kündig

morgen Nachmittag Suder⸗

2 Scene. fal amen

nächste Woche felgende Konzerte an al Bechstein Mittags 12 Ur): Matinee von Gennaro Fabe zi (lav): Beetkopen- Saal: Lieder⸗Abend von Anten ban Reer

harmonie: Ginziges Konzert von Pablo de S

Marr mit dem Philbarmonischen Orchest

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Dienstag: Saal Bechstein: Klarer Mbend

Lajare Loeb; Beetheven- Saal: III. Klapier-Abend

Form) ven Crouard Rieler. Mitiwoch? Saal Bechstein: Kladier Abend von Georg Gundlach; Beetheven- Saar: 1. Menne? mente -onzert des Streichorchesters Berliner Tonkünstlerinnen“, Dirigent: Will Benda, Milm. :. Ulerander Veinemann Bariton): Sing⸗Akademie: Zum Besten des Vereins der Berliner Musiklebhrer und Lebreringen: Verdi⸗Feier, Gedächtnißrede: Preseffer De. Selnr. Reimann, Mitw.. Das Duartett der Derren Professer Dalit, Kammermusiser Erner, Müller, Debert; (n Frau ncher den Sängerinnen der Gesangschule ven Fran Gtelka Gerner. Don ner stag: Saal Bechstein: KRlarier bend den Therese Slettko; Bertbeven- Saal: Konzert pon Jacqucg Thibaud (Viel aus Parig mit dem Philbarmonischen Orchester (X. Nerieck) Sing Akademie: VII. Quartett, Abend der Derren Profeñ oren