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Bekanntmachung.
Seine Majestät der König haben mittels Aller— höchsten Erlasses vom 21. Februar d. J. die Einberufung des Provinzial-Landtages der Provinz Sachsen zum 7. März d. J. nach Magdeburg zu genehmigen geruht. Die Eröffnung des Landtages wird an diesem Tage Mittags 1 Uhr im Rathhaussaale zu Magdeburg erfolgen. .
Magdeburg, den 23. Februar 1901.
Der Königliche Kommissarius, Ober⸗Präsident der Provinz Sachsen. von Boetticher.
Nichtamtliches. Dentsches Reich.
Preußen. Berlin, 26. Februar. *
Das „Armee⸗Verordnungs⸗Blatt“ veröffentlicht in einer gestern ausgegebenen Sondernummer folgende Allerhöchste Kabinets⸗Ordre, betreffend die Anlegung von Trauer zu Ehren des verstorbenen Generals der Kavallerie Grafen von der Goltz, General-Adjutanten Seiner Majestät des Kaisers und Königs:
Um das Andenken Meines verstorbenen General⸗-Adjutanten, des Generals der Kavallerie Grafen von der Goltz zu ehren, welcher lange Jahre hindurch zu Meinem in Gott ruhenden Herrn Großvater
iahen Beziehungen gestanden hat, bestimme Ich hierdurch, daß die ᷣ es Husaren⸗Regiments König Wilhelm J. (1. Rheinisches tr. suite dessen der Verewi ihrt wurde, drei Tage Trauer anlegen. Außerdem hat eine — Regiments, bestehend meister und einem Leutn ̃ ñ Ich beauftrage Sie, Vorstehendes ch der Armee bekannt zu machen.
3. Februar 1901.
eisetzung zu
Somburg . Wil helm.
Die Sitzung der vereinigten Ausschüsse des raths für Handel und Verkehr, für Justizwesen,
Landheer und die Festungen und für das Seewese heute eine Sitzung.
Der Regierungs-Assessor von Schultz in Frankfurt a. D. ist der Königlichen Regierung zu Liegnitz zur weiteren dienst— lichen Verwendung überwiesen worden.
Der Regierungs⸗Assessor Dr. von Rappard in Gotha
dem Landrath des Landkreises Essen, Regierungsbezirk Düsseldorf, zur Hilfsleistung in den landräthlichen Geschäften ugetheilt worden.
Majestät der gestern Nachmittag cin, um an der Frühstückstafel im Friedrichshof theilzunehmen. Bei der Tafel saß ine Majestät der ĩ ß br zur Rechter Majestãt des Linken Allerhöchstdesselben h Prinzessin Friedrich Seiner Maj a hobene
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Großbritannien und Irland.
Dem Unterhause ist gestern, wie W. T. B.“ meldet, eine Vorlage, betreffend einen Nachtragskredit von L018 731 Pfund Sterlin 3 zur Bestreitung weiterer Staats⸗ ausgaben bis zum 31. März d. J, zugegangen. Von diesem Betrage sind 20 009 Pfund Sterling fuͤr die Kosten der Reise des Herzogs und der Herzogin von Cornwall und York in die Kolonien vorgesehen.
Ueber den Verlauf der gestrigen Sitzung des Unter— ha uses berichtet, W. T. B.“
Der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne er— widerte auf eine Anfrage, daß es dem Parlament unbenommen sei, jederzeit, ohne Benachrichtigung an die Regierungen, welche an der Brüsseler Konferenz theilgenommen haben, einen Zoll auf Jucker zu legen, da die britischen Vertreter ihrer Regierung volle Freiheit des Handelns
irt hätten. Der Staatssekretãr für Indien Lord Hamilton
der General Gafelee habe berichtet, die Haltung und zucht der indischen Truppen in China seien ausgezeichnet. Nach
Befreiung der Gesandtschaften sei es den britischen Truppen ver⸗
zu plündern, und strenge Maßregeln seien ff worden, um diesem Befehle Nachdruck zu geben. Gewisse sachen, die der chinesischen Regierung gehörten und die in Sommerpalast zurückgelassen worden seien, befanden sich gegenwärtig der britischen Behörden. Der General Gaselee sei instruiert worden, diese Werthsachen zur Rückerstattung aufbewahren, sobald der Friede geschlossen sei. Afhmead B ob das russisch⸗chinesisch stimmungen darüber er ĩ inesi Truppen auflösen und alles ĩ ehörden ausliefern solle, daß ssisch usgerüstet mit alle lden seinen Wohnsitz aufschlagen in der Mandschurei Rußland unterstellt werden iner anderen Macht daselbst eine Handels-Konzession ein- werden solle, und daß dem Ausbau der transsibirischen Bahn
, Mis3 18 r 2 on r Mandschurei kein Widerstand egengesetzt werden dürfe.
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. D , , 2 11 R n mi e Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne erwiderte, — . 1 8 WVor . ö n 8 rr TND aο Regierung habe keine amtliche Kenntniß von den Bestimmungen we, m, n. 7 1 rr * 9 1,3 a, — * 21 . erwähnten Abkommens. Aus den Informationen, welche die Re⸗ mn Eos !? 5 X. ung bentze, gehe hervor, de ö 1
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aß das Abkommen die meisten der an⸗
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setzte dann auseinander, welche Schritte weiter gethan und welche Anstrengungen gemacht worden seien, um die Intereffen der franzõsischen Gläubiger sicherzustellen, und erklärte, er werd niemals zulassen, daß denselben ein neuer Nachtheil erwach nehme im Gegentheil an, daß er bei Portugal ein⸗ Zurücknahme der bis jetzt getroffenen, auf eine Be einträchtigung der Gläubiger hinauslaufenden Maßnahmen durchsetzen werde. In Lissabon sei es allgemein be⸗ kannt, daß er Mittel in den Händen habe, um sich Gehör zu verschaffen, und daß er nicht zögern werde, nõthigen falls von solchen Gebrauch zu machen. Der Senator Gu srin dankte dem Minister, beklagte es, daß Portugal nicht darauf eingegangen sei, seine Finanzen einer auswãrtigen Kontrole zu unterwerfen, und brachte darauf eine Tages⸗ ordnung ein, welche besagt: der Senat vertraut, daß die Regierung mit Energie das Interesse des in Portugal an— gelegten französischen Kapitals wahren werde, und geht zur Tagesordnung über. Diese Tagesordnung wurde angenommen Der Radikale Pourquséry de Boisserin hat in der Deputirtenkammer einen Antrag eingebracht, wonach der Dienst im aktiven Heere zwei, in der Reserve acht und in der Landwehr sechs Jahre dauern soll. In Friedenszeiten sollen die Soldaten nach einjährigem Dienst beurlaubt werden; die⸗ jenigen, welche mit 7 Jahren noch nicht verheirathet sind, sollen zur Ableistung des zweiten Dienstjahres einberufen werden. Freiwillig weiterdienende Soldaten sollen nach sieben Jahren ein Recht auf Zivilanstellung haben und nach zehn Jahren eine Pension von 200 bis 355 Francs erhalten.
Ru ñ land.
Der deutsche Botschafter Graf von Alvensleben ist, wie dem W. T. B. berichtet wird, mit seiner Gemahlin heute in. St. Petersburg eingetroffen und auf dem Bgahnhofe von den Herren und Damen der Botschaft und des Konsulats empfangen worden. — Der preußische General der Infanterie von Werder ist gestern in St. Petersburg angekommen und im Winterpalais abgestiegen.
Italien.
Der Pa pst empfing, dem ‚W. T. B.“ zufolge, gestern den preußischen Gesandten beim Päpstlichen Stuhl Freiherrn von Roten han, welcher ihm seine Glückwünsche zum Jahres tage semer Krönung aussprach.
Spanien.
In dem gestern abgehaltenen Ministerrath gab, wie W. T. B. meldet, der Minister⸗Praãsident Azcarraga einen Ueberblick über die politische Lage und erklärte, bei der Er⸗ öffnung des Parlaments werde es einen harten Kamof geben. Die Minister haben bereits ihre Entlassung gegeben, Azcarraga wird das Entlassungsgesuch heute der Königin⸗ Regentin überreichen.
Portugal.
Einer in Madrid eingetroffenen Depesche aus Oporto zufolge dauern dort, wie dem ‚W. T. B. berichtet wird, die antiklerikalen Kundgebungen fort. Die Polizei zer—⸗
streute verschiedene Gruppen von Manifestanten und nahm vier Verhaftungen vor.
Rumänien. irtenkammerlehnte gestern, einer stürmischen Debatte in von dem Abg. Hiotu beantragtes otum für die Finanzpolitik der Regi Antrag war gestellt worden, nachdem der Mi erklärt hatte, daß eine Verständigun Delegirten⸗Comitè der Kammer 1 7
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Aus Pretorig vom 25. d. M. erfährt dasselbe Bureau, daß Botha mit 2000 Mann dem ihn verfolgenden General French in der Richtung auf Komatipoort entkommen sei.
Das „Reuter sche Bureau meldet ferner aus De Aar vom gestrigen Tage, daß de Wet und der Präsident Steijn vorgestern auf ihrem Rückzuge die Eisenbahn zwischen Krankuil und Orange River Station überschritten hätten. Das Wasser des Flusses sei am 24 d. M. um 5 Fuß gestiegen; den eingegangenen Berichten zufolge gehe noch heftiger Regen nieder, was, wie man glaube, dem Feinde das Ueber⸗ schreiten des Flusses unmöglich mache. Der Feind werde dicht von der berittenen Infanterie des Obersten T horneneroft verfolgt. Verschiedene andere Kolonnen seien auf dem Marsche gegen de Wet.
Der Daily Telegraph“ meldet aus De Aar, daß de Wet sich gestern dicht bei Petrusville befunden habe. Die britischen Truppen bildeten von Orange River Station bis Norvalspoint einen Kordon.
Parlamentarische Nachrichten.
Die Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs⸗ tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sich in der Dritten Beilage.
— In der heutigen (56. Sitzung des Reichstages, velcher der Kriegs⸗Minister, General der Infanterie v Foßler beiwehnte, wurde die zweite Berathung des Reich jaushalts-Etats für 1901 bei dem Etat für die g des Reichsheeres, und zwar bei dem halt des Kriegs⸗Ministers“ fortgesetzt.
Den Bericht der Budgetkommission erstattete der Abg. Graf von Roon (d. kons.). Nach ihm nahm bei Schluß des Blattes der Abg. Gröber (Zentr.) das Wort.
— Das Haus der Abgeordneten setzte in der heutigen (335 Sitzung, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen beiwohnte, die zweite Berathung des Staats— haushalts-Etats für 1901 im Etat der Eisenbahn— verwaltung bei den dauernden Ausgaben fort.
An der Debatte betheiligten sich bis zum Sch Blattes die Abgg. Fung (fr. Volksp). Dr. Böttinger (nl,), Goldschmidt (fr. Volksp.), der Minister der öffentlichen Arbeiten von Thielen und der Ministerial-Direktor Wehr—⸗ mann.
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Handel und Gewerbe.
In der heutigen Sitzung des Jentralausschusses der Reichsbank wurde zunächst bie neue Wochenübersicht vom 33.2 M. vorgetragen. Im Anschluß daran bemerkte der Vorsitzende, PVräsident des Reichsbank Direktoriums, Wirkliche eheime Rath Ir. Koch, daß die Lage der RNeichshank sich eit der letzten Sitzung vom 15. d. M. wesentlich gebessert habe, Die Anlagen seien um 48 Millionen Mark gefallen, wahrend bies im Jahre 1660 nur um 11 Millionen, im Jahre 18 nur um 10 Millonen ge hehen sei und im Jahre 189n) sich noch eine Steigerung üm
25 Millionen gezeigt habe. Das Metall sei um 23 Millionen — gegen nur 16 im Vorjahre, im Jahre 1899 — vermehrt, die steuerfreie Notenreserve um 51 Millionen — gegen 27 bezw. 4 in den beiden Vorjahren. Der Privat⸗ diskont bleibe niedrig. nämlich R / obschon die Reichs⸗ bank einen nicht unerheblichen Betrag von Reichsschatz⸗ anweisungen an der Börse begeben habe. Die Anspannung am Schlusse des laufenden Monats werde voraussichtlich nicht sehr beträchtlich sein. Es erscheine danach jetzt zulässig, mit einer Diskontherabsetzung vorzugehen, zumal auch die Bank von England ihren Diskont abermals um ein halbes Prozent ermäßigt habe. Indessen sei immerhin Vorsicht geboten, denn die fremden Wechjelkurse seien keineswegs niedrig, im Gegen— theil am B. d. M. eine Kleinigkeit gestiegen. Auch sei die Anlage noch immer 58 Millionen höher als im Vorjahre, 159 Millionen höher als 1899, und ein Geldbedarf des Reichs werde vielleicht von neuem hervortreten. Das Direktorium beabsichtige daher nur eine Ermäßigung um ein halbes Prozent. Nach kurzer Diskussion erklãrte 1 der Zentralausschuß mit der Herabsetzung des Diskonts auf vier ein halb, des Lombardzinsfußes auf fünf ein halb Prozent einstimmig einverstanden. Nachdem noch einige Gattungen von Schuldverschreibungen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen worden waren, wurde die Sitzung geschlossen.
Nach der Wochenübersicht der Reichsbank vom 23. Februar 1901 betrug der gesammte Kassenbestand 947 257 000 (1909: 894462009, 1399: 942541 000) S, d. i. der Vorwoche gegenüber mehr 18243 000 (18600 4 11575 000, 1899 — 24 948 000) S½ Der Metallbestand von 913 037 000 (1900: S57 958 005. 1859: 06 45 000) 6 allein hat zugenommen um 23 649 000 (1909 4 16160 000, 1899 4 28 663 000 S½ Der Bestand an Wechseln von 675 029 000 (1900. 680738 000, 1399; 830 316 000) 6½ zeigt eine Abnahme um 25 099 gor. (1900 — 2549 000, 1899 4 34161 000) 660 und der Bestand an Lombardforderungen mit 60 609 000 (1900. 72 608 05606, sgh: 2103 000) 6 einen Rückgang um 6 144000 (18090 — 7 206900, 1399 — 8083000) . Auf diesen beiden Anlagekonten zusammen ist also eine Verminderung um 31243 000 (1900 — 9749 609, 1899 — 26 078 000) S erfolgt. Die Position Sonstige Aktiva weist eine Zunahme von 1969 000 6 nach. Auf passiver Seite ift der Be— trag der umlaufenden Noten mit 1 017 446 000 (1900: 1 066 052 0590, 1399: 1013968000) 6 der Vorwoche gegenüber zurückgegangen um 35 147 000 (19900 — 16201000, 1899 — 22 037 000) ½, und die sonstigen täglich fälligen Verbindlichkeiten (Giroguthaben) erscheinen mit 560 692 000 (1900: 518 4656 000, 1899. 3503 623 066) .
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85 höher um 10121 000 (1900 4 23 414000, 1899 4 81 S588 000)
(Weitere Nachrichten über Handel und Gewerbe“ s. i. d. Vierten
. . Beilage 3.
Theater und Musik.
Theater des Westens.
Als letzte der in Aussicht genommenen Neuheiten des Pariser Operetten-Ensembles ging am Sonnabend v. W. La smoiselle de chez Maxim“ von Gardel-Herpé in . eine Parodie auf den von seinen zahlreichen Aufführungen im
Residenz⸗Theater her genugsam bekannten Schwank „Die Dame zrim‘, dessen Original nicht minder oft auch in Paris gegeben mist, und zum Schluß das einaktige Lustspiel „Ee Klephte“ von Abraham Dreyfus. Das erstgenannte Stück lehnt sich in— sofern an sein Vorbild an, als es die handelnden Personen stets in Wagen versetzt, welche denen des letzteren entgegengesetzt sind, und so ein Durcheinander schafft, dessen Einzelheiten der komischen Wirkung zwar
behren, aber hinter der des Originals doch etwas zurückbleiben. besonders kecke und dabei dennoch graziöse Gestaltung der Titel ; sich namentlich Mlle. Margay aus, welche hier
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boten. Mlle. Meal y im zweiten Akt tischen Art vorgetragen Bes stürmischen Beifall erntete aus. — latter mit den amen Mareay und Magali sowie den Herren Samar), Prad Morreaur besetzten Rollen gleichfalls in den besten Händen, das gut besetzte Haus zollte der Darstellung ebenso warme An' nnung wie dem im frischen Plauderton geschriebenen Stück, dessen alt in recht geschickt aufgebauten, sich zwischen zwei Pärchen ielenden Zank⸗ und Versöhnungsscenen gipfelte. Freilich zog sich ieser Zugabe die Vorstellung wiederum allzusehr in die Länge.
Konzerte.
Am Montag voriger Woche gaben Fräulein Gertrud Zinnow (Gesang) und Herr Mar Menge (Violine) gemeinsam ein Konzert im Saal Bechstein. Sie leisten beide recht Tüchtiges und lassen, in Anbetracht ihres noch jugendlichen Alters, noch Besseres für später erhoffen, sobald sie zu einer noch reiferen Auffassung vorgedrungen sein werden. Der Mangel der letzteren zeigte sich namentlich in den Vorträgen des Herrn Menge. Bei aller Anerkennung der saubern Technik und seine? natürlichen, warmen Empfinden? macht sein Spiel doch keinen voll befriedigenden Eindruck. Recht lob zerth spielte er indessen die Chaconne von Bach.
Zinnew hat einen recht umfangreichen, wohlklingenden und Ideten Mezzosopran, sie forciert nur zuweilen die tiefen Töne Mit einer Arie aus Samson und Dalila“ von Saint
s und dem reizvollen „Willst Du Dein Her; mir schenken“ von
erntete sie besonders reichen Beifall.
In demselben Saal gab am Dienstag das „Holländische
der Herren Bos, van Veen und van Lier sein viertes und letztes Konzert, welches als „Slavischer Abend“ bezeichnet war. Den Anfang bildete das Trio (lagiaque in PD-moll (op. 9) von S. Rach maninoff, dem Andenken P. Tschalkowski's gewidmet, das in Berlin zum ersten Mal aufgeführt wurde Das hochinteressante Werk, welches technisch an die drei Instrumente, namentlich an das Klavier, bedeutende Anforderungen stellt, enthält eine eigenartige, leiden schaftliche Musif, voll kühnster Harmonie und ohne strenge Innehaltung gebräuchlicher Formen oder theoretischer Gesetze, ist aber trotzdem, oder vielleicht gerade infolge dessen, recht wirkungsvoll. Die Gedanken fülle, Ersindungäkraft und das tonsetzerische Können des Komponisten sind bewundernswerth, und einen geradezu ergreifenden Eindruck macht die Trauermelodie zu Anfang und Ende des großzügig angelegten Trios. Die Wiedergabe desselben war voll Schwung und liesem Empfinden. Alsdann folgt das Dumly“ Trio in Kemoll (op. 90) don Anton Vvoräl, sowie das schöne Cia-moll-Trio (Np. 100) von Philipp Scharwenla. Das leider nur kleine Auditorium zollte den Darbietungen der frefflichen Künstler reichen Beffall.
Den mannigfachen, den Manen Verdi gewidmeten früheren eranstal tungen schloß sich am Mittwoch eine Gedächtuißfesler des Philharmonischen Orchesters in der Phbilbarmonse an
Diese berlief in der würdigsten Weise, und das ausverkaufte Saus
gab Zeugniß von der allgemeinen Antheilnahme und Verehrung, die
man dem dahingeschiedenen Meister und seinen Werken zollt. Nach
dem vom Orchester vorgetragenen Trauermarsch aus Beethoven z
Symphonie Ercica' hielt Herr Profeffor Dr. Reimann eine Ge⸗
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zwar. gut miteinander, eine Allen gemeinsame Neigung zum einigermaßen die Rein⸗ heit der Intonation. Im übrigen zeigten sich die Damen als musikalisch gut beanlagte Sängerinnen, welche mit ihren nur mäßigen Stimmmitteln gut hauszuhalten verstanden. Ihr Vortrag würde freilich genußreicher sein, wenn er noch etwas sorgfältiger aus⸗ gearbeitet ware. Doch gefielen ihre Darbietungen dem Publikum so gut, daß sie sich zu einer Zugabe verstehen mußten, welche auch dem mitwirkenden Geiger, dessen künstlerisches Können bereits unlängst eingehender gewürdigt worden ist, nicht erspart blieb. = Ebenfalls am Mittwoch fand im Beethoven-Saal ein Konzert des Ehepgars Sigrid Sundgrsén-Schnéevoigt (Klapier) und Georg Schnsevoigt (Violoncello) statt. Das Programm enthielt Beethoven's Sonate op. 102 Nr. 2 (Dꝑ-dur für Pianoforte und Violoncello, ferner Werke von Chopin, Tscharkowski? Sibelius und Lisjt. Herr Schnéevoigt zeigte sich auf seinem Instrument als der hervor ragende Künstler, als welcher er bereits hier bekannt ist. Sein Ton ist äußerst wohlklingend, gesangreich und ausgiebig, die Technik von großer Sicherheit. Seine Gattin begleitete mit seinem Verständniß und zeigte auch in ihren Solovorträgen viel mufikalisches Empfinden. Sie verfügt zwar über einen weichen Anschlag und gute Fingerfertigkeit, aber es mangelt ihr zuweilen die erforderliche physische Kraft. Die Sonate Nr. 6 in A-cdur pon Boccherini für Klavier und Violoncello, desgleichen die Allemande“ von Corelli wurde pon dem nicht in sehr großer Zahl erschienenen Publikum besonders dankbar aufgenommen.
Im Sgal Bechstein konzertierten an diesem Tage die Damen Amalie Gimkiewicz (Gesang) und Fanni Merten (Klavier). Die erstgenannte ließ wegen einer Indisposition um Nachsicht bitten und vermochte daher auch nicht ihre Altstimme und den erstrebten Ausdruck im Vortrag ganz zur Geltung zu bringen, machte aber ungeachtet dessen mit ihren Dar? bietungen sonst einen recht sympathischen Eindruck. Fräulein Merten bekundet in ihrem Klavierspiel zwar fleißiges Vorstudium und hat es auch bereits zu nennenswerther Geläufigkelt bei kräftigem und dabei doch angenehmem Anschlag gebracht, ihrem Vortrag mangelt es aber an Temperament und künstlerischer Reife.
Derr Emil Fischer, dessen musikalisches Können bereits bei dem von ihm am 31. v. M. mit Frau Lilli Lehmann gemeinsam veran— stalteten Konzert gebührend gewürdigt worden ist, gab am Donnerstag im Beethoven⸗Saal einen recht genußreichen Lieder⸗Abend. Wiederum errang er bei dem Vortrag Löwe'scher Balladen den größten Beifall der zahlreichen Zuhörerschaft, wenn es auch freilich diesmal scheinen wollte, als fehle dem Sänger bisweilen ein tieferes Charakterisierungspermögen und die, wünschenswerthe Innerlichkeit. Der Gesammteindruck war jedoch ein gleich guter wie der frühere. Einen gewandte Begleiter hatte er in Herrn Reinhold L. Hermann, der bei einigen Soloporträgen indessen allzusehr das Virtuosenhafte betonte und auch hinsichtlich technischer Einzelheiten nicht durchweg befriedigen konnte. Frau Irma Saenger-Sethe bewies wiederum in ihrem an dem selben Tage in der Sing⸗Akademie mit dem Philharmonischen Orchester unter Herrn Rebisek's Leitung gegebenen Konzerte, daß fie unter den in jüngster Zeit bekannt gewordenen Geigerinnen eine der bedeutendsten ist. Sie spielte das selten gehörte Es-dur- Konzert von Mozart, das Konzert in D-dur 35) von
i ; Vieurtemps. : die Tonschönheit, die noch als der aus ihm sprechende musikalische Sinn und das
e Temperament. Ihr Erfolg war daher ein wohl verdienter. am Donnerstag veranstaltete im Saal Bechstein Herr Hechmann einen Klavier⸗Abend, welcher nur schwach be Die Aufstellung des Programms verrieth viel Geschick, ger aber die Durchführung desselben. Der Anschlag war infolge zendlichen Ungestüms des Pianisten bisweilen noch etwas hart, der enweise trocken und spröde, und nur die technische Seite des vermochte das Publikum zu lebhafterem Beifall hinzurcißen. luch als Kemponist war sein Name auf dem Programm vertreten, och waren die vorgetragenen Werke, wenn sie auch von Begabung
zeugten, recht belanglos.
Am Freitag führte die Sing-Akademie in ihre Saale Martin Blumner' s Oratorium „Abraham“ auf, ein Werk des früheren langjährigen, bewährten Leiters derselben, welches im Jahre 1858 entstanden ist, i. J. 1860 hier zum ersten Mal aufge führt wurde und jetzt seine siebente Wiederholung erlebte. Diese, dem Nachfolger des Komponisten, Herrn Musikdirektor Schumann, sorgsam eingeübt und feinsinnig geleitet, von neuem, daß die Blumner'sche Tonschöpfung sich ihren beachten werthen Platz unter den Musikwerken bis auf unsere Zeit l
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Eindrue ihrer gelungenen Aufführung ihre ergreifende Wirkung nicht. Leider stande die mitwirkenden Solisten bis auf Frau Geller Wolter und Derrn van Eweyl nicht ganz auf der Höhe ihrer Aufgaben. Der Ge sammteindruck war jedoch trotzdem ein vortrefflicher, und um einen wahren Kunstgenuß reicher verließ die zahlreiche zuhörerschaft den Saal. An seinem an demselben Tage im Beethoven Saal veranstalteten zweiten Klavier⸗Abend spielte Herr Conrad Ansor ge außer der Phantasie und Fuge in G-moll von Bach in der Lißt'schen Ueber tragung zwei Impromptus von Schubert (op. 900), in Cx-moll und G-dur. Bei letzterem überraschte das lebhaft genommene Tempo aber mögen auch Einzelheiten im Spiel die verschiedensten An herausfordern, im Großen und Ganzen ist jedem der von verrn A wiedergegebenen Tonwerke warm pulsierendes Leben seiner Vorträge richtet sich direkt an das Gemüib Zuhörer gefangen. Der Künstler ist ein Dichter am kundete er mit dem Erlkönig“ von Schuber mußte. Er weiß stets etwas Besonderes auch an diesem Abend manch bedeutender vollen Tonsprache. Liszt, so aufgefaßt, wie diesen Händen erstand, wirkt., auch beute neh unden? In Arietta und Gapofte und im Rondo trio: 10 kam auch Konstantin Bürgel einmal wieder im Konzertsa Won
In der Sing Atfademie gaben am Sonnabend Frau Sovpbie Röhr⸗Prajsnin (Gesang! und Konzert, welches eine za in seiner Art als ein konnte. Die Dame, w stimme besitnt, fang mit „GEsther' von Sonde den ibnen gebübrer Zugabe nicht erspart ersten Ranges erwies Joachim nnd veinte