1901 / 52 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Justi ʒ⸗Ministeri um.

Der Rechtsanwalt Bunn in Marienwerder ist zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Marienwerder, mit An⸗ weisung seines Amtssitzes in Marienwerder,

der Rechtsanwalt Pantzlaff in Stettin zum Notar für den Bezirk des Oberlandesgerichts Stettin, mit Anweisung seines Amtssitzes in Stettin, und

der Rechtsanwalt Steinmann in Coesfeld zum Notar ö. den Bezirk des Oberlandesgerichts Hamm, mit Anweisung eines Amtssitzes in Coesfeld, ernannt worden.

Ver zeichniß der Vorlesungen und praktischen NUNebungenm an der König— lichen Thierärztlichen Hochschule zu Berlin im Sommer-Semester 1901.

L Dr. Schütz, Geheimer Regierungsrath, Professor: Allgemeine Pathologie, täglich von 10— 11 Uhr Vormittags, 6 stündig ;

Pathologisch⸗ anatomische Demonstrationen, Montag, Dienstag und Mittwoch von 8— ÜUhr Vormittags, 2 stündig.

Pathologisch histologische Uebungen, in Gemeinschaft mit Re⸗ petitor Hosang, täglich von 12—2 Uhr Nachmittags.

2) Dr. Dieckerhoff, Geheimer Regierungsrath, Professor:

Gerichtliche Thierarzneikunde, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 7—8 Uhr Vormittags, 5 stündig.

Klinik für größere Hausthiere, Abtheilung für innere Krankheiten und Gewährmängel, täglich von 10—12 Uhr Vormittags und von 4 —5 Uhr Nachmittags.

3) Dr. Munk, Geheimer Regierungsrath, Professor:

Physiologie 1, Dienstag, Mittwoch, Freitag von 9— 10 Uhr Vor— mittags und Donnerstag von 9— 11 Uhr Vormittags, 5 stündig.

4) Dr. Pinner, Geheimer Regierungsrath, Professor:

Anorganische Chemie, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 4—6 Uhr Nachmittags, 6 stündig.

Organische Chemie, Montag und Freitag von 4—5 Uhr Nach⸗ mittags, 4 stündig.

Chemische Uebungen, in Gemeinschaft mit dem Assistenten der Chemie Kohlhammer, Montag und Donnerstag von 2—4 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 4—6 Uhr Nachmittags.

5) Eggeling, Professor:

Seuchenlehre und Veterinär⸗Polizei, Donnerstag, Freitag und Sonnabend von 8—9 Uhr Vormittags und Mittwoch von 9— 10 Uhr Vormittags, 4 stündig.

Propädeutik der ambulatorischen Klinik, Montag und Dienstag von 9—10 Uhr Vormittags.

Ambulatorische Klinik.

6) Dr. Fröhner, Professor:

Allgemeine Chirurgie und Akiurgie, täglich von 8— ) Uhr Vor⸗ mittags, 6 stündig.

Klinik für größere Hausthiere, Abtheilung für äußere Krankheiten, täglich von 10— 12 Uhr Vormittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.

7) Dr. Schmaltz, Professor:

Histologie, Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 12—1 Uhr Nachmittags, 4 stündig. .

Histologische Uehungen, in Gemeinschaft mit Prosektor Knell, Montag, Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend von 10 —12 Uhr Vormittags.

Embryologie, Donnerstag von 11—12 Uhr und Freitag von 12 —1 Uhr, 2 stündig.

Geschichte der Thierheilkunde, Montag von 7— 83 Uhr und Freitag von 9— 10 Uhr Vormittags, 2 stündig.

) Dr. Ostertag, Professor:

Diätetik, Mittwoch und Donnerstag von 5—6 Uhr Nachmittags,

g.

Thlerische Parasiten, Sonnabend von g— 10 Uhr Vormittags, Lstündig.

Sanitätspolizeiliche Milchkunde, Donnerstag von g—10 Uhr Vormittags, Ü stündig.

Bakteriologie der Thierseuchen, Dienstag von 5—6 Uhr Nach⸗ mittags, l stündig. 36

9) Dr. Eberlein, Professor:

Uebungen am Hufe, in Gemeinschaft mit dem Assistenten Grupe, täglich von 4—6 Uhr Nachmittags.

Exterieur und Gestütkunde, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 9— 10 Uhr Vormittags, 3 stündig.

Poliklinik für größere Hausthiere, täglich von 10—12 Uhr Vor mittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.

10) Regenbogen, Professor:

Pharmakologie und Toxikologie 1, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 7—3 Uhr Vormittags, 3 stündig.

Rezeptierkunde, Sonnabend von 9 10 Uhr Vormittags, 1stündig

Allgemeine Therapie, Montag von 7— 8 Uhr Vormittags, 1stündig.

Klinik und Poliklinik für kleinere Hausthiere, täglich von 10 bis 12 Uhr Vormittags und von 4—5 Uhr Nachmittags.

11) Dr. Wittmack, Geheimer Regierungsrath, Professor: Botanik, Montag und Sonnabend von 9—10 Uhr, Mittwoch Donnerstag von 8—9 Uhr Vormittags, 4 stündig. Botanische Erkursionen, Sonnabend Nachmittags. 12) Dr. Börnste in, Professor: Physik, Dienstag von 25—34 Uhr Nachmittags 214 —4 Uhr Nachmittags, 3 stündig.

15) Dr. Werner, Geheimer Regierungsrath, Professor:

Rindvpiehzucht, Mittwoch und Donnerstag von 12 —1 Uhr Nach mittags, 2 stündig.

Schweinezucht, Sonnabend von 12—1 Uhr Nachmittags, 1 stündig.

14) Dr. Plate, Professor:

vologie, Montag, Dienstag, Freitag und Sonnabend ormittags, 4 stündi

5) Knell, Prosektor

Histologische Uebungen, in Gemeinschaft Schmaltz.

Einleitung in die Anatomie, Dienstag bis Freitag vo vier Wochen lang.

16) Neuling, Repetitor: Assistenz in der medizinischen

17) Hosang, Repetitor:

Pathologisch histologische Uebungen, in Gemeinschaft mit Geheimem Regierungsrath Professor Dr. Schütz. .

19) Pfannenschmidt, Repetitor: Assistenz in der chirurgischen Klinik. ĩ .

19 Kohlhammer, Assistent der Chemie:

GChemische Uebungen, in Gemeinschaft mit Geheimem Regierungs rath Professor Dr. Pinner. *

20) Dr. Du Bois⸗ Reymond, Assistent der Physiologie

Repetitionen über Physiologie.

21) Grupe, Assistenz in der Politlinik.

Uebungen am Hufe in Gemeinschaft mit Professor Dr. Eberlein.

22) Dr. Eschbaum, Apotheker:

und

und Mittwoch

Pharmazeutische Uebungen, täglich von 10— 12 Uhr Vormittags

und von 45 Uhr Nachmittags.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 1. März.

statteten dem französischen Botschafter Marquis de Noailles einen Besuch ab und empfingen den Königlich württembergischen Minister⸗Präsidenten, General der Infanterie Freiherrn Schott von Schottenstein, in Audienz.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Char⸗ lotte“, Kommandant: Kapitän zur See Vüllers, am 27. Februar in Falmouth eingetroffen und beabsichtigt, am 2. März von dort die Heimreise nach Kiel fortzusetzen.

Cronberg, 28. Februar. Seine Majestät der König von Großbritannien und Irland besuchte heute Nach—⸗ mittag, wie „W. T. B.“ meldet, mit Ihrer Röniglichen Hoheit der Kronprinzessin von Griechenland die Burg Cronberg, das Krankenhaus und die evangelische Stadtkirche.

Sachsen.

In Dresden ist heute Vormittag, wie „W. T. B.“ meldet, der Geheime Rath Dr. Ackermann, früher lang—⸗ jähriger Landtags-Präsident und Reichstags Abgeordneter, Vorsteher des Dresdner Stadtverordneten⸗-Kollegiums sowie Führer der konservativen Partei in Sachsen, gestorben.

Sessen.

Die Zweite Kammer hat gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, nach langer Debatte mit 15 gegen 13 Stimmen einen Antrag angenommen, in welchem die Regierung ersucht wird, den Ständen baldigst eine statistische Zusammenstellung über die wirthschaftliche Lage der im Staatsdienst beschäftigten Arbeiter, insbesondere über die in den einzelnen gehe, gezahlten Löhne in ihrem Mindest- und Höchstmaß, zugehen zu lassen, und in dem ferner die Kammer die Hoffnung ausspricht, daß auch den im Staatsdienst be⸗ schäftigten Arbeitern das Recht freier politischer Meinungsäußerungen und Koalitonsfreiheit werde gewährt und beides praktisch gehandhabt werden.

Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog empfing am Mittwoch, wie die „Weim. Ztg.“ meldet, den bisherigen preußischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Prinzen Max von Ratibor und Corvey zur Entgegennahme eines Schreibens Seiner Majestät des Königs von Preußen, durch welches der Prinz in seiner bisherigen Eigenschaft von neuem beglaubigt wird.

Sachsen⸗Meiningen.

Der Landtag hat in seiner gestrigen Sitzung, wie die „Magd. Ztg.“ erfaͤhrt, einstimmig 359 S für Arbeiter⸗ wohnungen und 15 000 für Eisenbahnvorarbeiten bewilligt.

Elsasz⸗Lothringen.

Der Landesausschuß hat gestern den als erste Rate für den Ausbau der Hohkönigsburg geforderten Kredit von 150 000 (6 mit allen gegen die Stimmen der Abgg. Wetterls und Winter angenommen. Von den 58 Mü— gliedern des Landesausschusses nahmen 53 an der Sitzung theil.

Oesterreich Ungarn.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sitzung des öster⸗ reichischen Abgeordnetenhauses, über deren Beginn gestern unter den nach Schluß der Redaktion eingetroffenen Depeschen berichtet worden ist, wurde, wie „W. T. B.“ meldet, nach längerer Debatte, an welcher sich fast ausschließ⸗ lich Czechen betheiligten, die Dringlichkeit des Antrages Heimrich, betreffend die Aufhebung des Getreide⸗ Terminhandels, abzelehnt und hierauf die Debatte über die Dringlichkeit des Antrages des Abg. Sileny, betreffend Entschuldung des Bauernstandes, begonnen. Die Tringlichkeit wurde abgelehnt. Sodann verfügte der Prä⸗ sident Graf Vetter die Anberaumung einer geheimen Sitzung zur Verlesung einiger als anstößig erkannten Stellen aus zwei von den Alldeutschen eingebrachten Interpellationen. Der Abg. Kaiser wandte sich zuvor noch gegen die Einbringung und Berathung von dringlichen Anträgen zum Zwecke der Obstruktion und fragte den Präsidenten, ob er ge⸗ willt sei, die Antragsteller darauf aufmerksam zu machen, daß ihre dringlichen Anträge ohne Zeitvergeudung den Ausschüssen zugewiesen werden könnten. Während der Rede des Abg. Kaiser entstand ein lärmender Wortwechsel zwischen den Czechen und den Deutschen. Die Deut⸗ schen warfen den Czechen geheime Obstruktion vor, die Czechen antworteten: „Ihr brachtet die Obstruktion ins Haus.“ Der Präsident versprach, die Anfrage des Abg. Kaiser in der nächsten Sitzung zu beantworten. Nach der Wiederaufnahme der öffentlichen Sitzung rief der Abg. Wolf: „Wenn nochmals eine so harmlose Interpellation der Deutschen beanstandet wird, so werden die Alldeutschen Obstruktion trei ben.“ Der Präsident schloß die Sitzung um 5i/ Uhr.

Wie verlautet, verlief die geheime Sitzung ruhig. Es wurde beschlossen, die Interpellation, betreffend die Ablaßzettel, in öffentlicher Sitzung nicht zur Verlesung zu bringen. Ein gleicher Beschluß wurde bezüglich der zweiten Interpellation, betreffend die Konfistation eines Artikels der „Deutschen Wehr“ in Troppau, welcher die letzte, wegen der Liguori⸗Interpellation abgehaltene geheime Sitzung zum Gegenstand hatte, gefaßt.

Die „Deutsch⸗nationale Korrespondenz“ meldet, daß gestern Abend eine Versammlung von Abgeordneten verschie⸗ dener Fraktionen stattgefunden habe, in welcher die Ein⸗ bringung eines Gesetzentwurfs, betreffend den Bau von Schiffahrtskanälen und die Schiffbarmachung von

Flußstrecken, beschlossen worden sei. Dem Gesetzentwurf zu⸗

folge sollen ein Donau⸗Oder⸗Kanal mit Fortsetzungen zur Weichsel und zum Dnjester und ferner ein Donau⸗-Moldau-Elbe⸗Kanal hergestellt werden, wobei die Flußstrecken, durch welche Kanalstrecken unter⸗ brochen werden, soweit es nothwendig sei, schiffbar zu

während der Jahre 1801 bis 1920 aus den Gebahrungsüber— schüssen alljährlich 2. Millionen Kronen zuzuweisen seien. Falls die Gebahrungsüberschüsse unzureichend sein sollten, ei der Fehlbetrag durch Staatsrenten-Emission zu decken. Die dem Gesetzentwurf beigegebene Begründung weist auf die große Entwickelung der Wasserstraßen, nament⸗ lich auf die Verhältnisse Deutschlands hin und betont, daß die Investitionsvorlage der Regierung für Bahnbauten in den südlichen Kronländern große Beträge in Anspruch nehme, weshalb es ebenso nothwendig wie billig sei, daß gleichzeitig der Bau von Binnenwasserstraßen in den nördlichen Fron⸗ ländern finanziell gesichert werde.

In einem in der Nähe des Parlaments gelegenen Saale fand gestern Vormittag eine von etwa 1590 arbeitslosen Kandlungsgehilfen besuchte K statt. Nach Schlutz derselben versuchten die Handlungsgehilfen, vor dem Parlament eine Kundgebung zu veranstalten, und brachten Hochrufe auf die Jungczechen und die Radikalen aus; sie wurden von der Polizei zerstreut.

Großbritannien und Irland.

In der gestrigen Sitzung des Unterhauses erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne, es sei nicht die Rede von einer Abtretung der Walfischban an Deutschland. William Redmond fragte an, ob die Regierung mit der französischen Regierung betreffs Neufundlands unterhandle. Lord Cran— bourne erwiderte, es sei nicht richtig zu sagen, daß Unter— handlungen hierüber mit der französischen Regierung im Gange seien. Die britische Regierung häbe sich wiederholt bereit gezeigt, jede günstige Gelegenheit zur Ordnung dieser seit langem bestehenden L ice , zu ergreifen, und berathe gegenwärtig über die Angelegenheit mit Vertretern ef lands. Lord Cranbourne erklärte weiter, die Regierung habe erfahren, daß im Zusammenhange mit den Entwürfen zur Vertheidigung des Gesandtschaftsviertels in Peking der Plan erwogen werde, rund um dasselbe eine 150 Yards breite offene Zone anzulegen. Hierzu würde es nöthig sein, einen großen Theil des bisher im Besitz der Zollverwaltung befind— lichen Geländes zu benutzen. Sir Robert Hart habe an den britischen Gesandten und den Doyen des diplomatischen Korps geschrieben und seine Ueberraschung über die Inbesitz⸗ nahme aus gedrückt, dabei jedoch erklärt, wenn sie aus militärischen Gründen nothwendig sei, werde er keinen Einspruch erheben oder Widerstand leisten. Lord Cranbourne fügte hinzu, die Regierung stehe jetzt über die Sache in Meinungsaustausch mit dem Gesandten Sir E. Satow in Peking. Ashmead Bartlett fragte, ob die Regierung Schritte gethan habe, um sicherzustellen, daß die Vize⸗-Könige der Jang'tse⸗Provinzen, welche den Interessen der Zivilisation und Großbritanniens so große Dienste erwiesen hatten, in ihren Aemtern verbleiben dürften. Lord Cranbourne er⸗ widerte, die Angelegenheit sei vor einiger Zeit schon sorgfältig erwogen worden. Der britische Gesandte habe berichtet, daß keine Gefahr einer Absetzung der Vize⸗-Kkönige vorhanden sei. Die Regierung wisse die von den Vize⸗Königen geleisteten Dienste voll zu würdigen. Der Erste Lord des Schatzamts Balfour erklärte, er könne den Tag der Einbringung des Budgets nicht fest bezeichnen, doch werde sie nicht in nächster Zeit geschehen.

Frankreich.

Der Senat begann, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern mit der Berathung der Vorlage, betreffend die Schaffung von Einfuhrgutscheinen für Her und Getreide. Nach⸗ dem mehrere Redner theils für, theils gegen die Vorlage ge⸗ sprochen, wurde die weitere Berathung auf heute vertagt.

Die Deputirtenkammer setzte die Berathung des Vereinsgesetzentwurfs fort. Der Deputirte Gras (Soz.) befürwortete seinen Antrag, wonach Vereine, welche Aus⸗ länder unter ihren Mitgliedern ,. der im Gesetze zu⸗ gestandenen Vergünstigungen nur auf Grund eines besonderen Erlasses theilhaftig werden könnten, wenn die Mitglieder der betreffenden Vereine in Gemeinschaft lebten. Der Minister⸗Präsident Waldeck-Rousseau wies auf die Unzuträglichkeiten hin, welche der Antrag in sich schließe. Durch denselben würden die Rechte der Regierung gegenüber solchen Vereinen, deren Mitglieder nicht in Gemeinschaft leben, eingeschränkt werden. Gras beantragte, seinen Antrag einer Kommission zu überweisen; dies wurde mit A] gegen 265 Stimmen und sodann der Antrag selbst mit 388 gegen 172 Stimmen abgelehnt.

Rußland.

Die Voruntersuchung gegen den Kleinbürger Peter Karpowitsch wegen des Aitentats auf den Unterrichts⸗ Minister Bogolepow hat, wie der „Regierungsbote“ meldet, ergehen, daß Karpowitsch früher Naturwissenschaften an der Moskauer Universität hörte, aber im Jahre 1896 wegen Theil⸗ nahme an den Studentenunruhen von der Universität ausge—⸗ schlossen wurde. Es wurde ihm dann gestattet, auf der Dor⸗ pater Universität Medizin zu studieren; von dort wurde er im Jahre 1899 wegen Betheiligung an den Umtrieben der Studenten abermals relegiert. Im vergangenen Jahre besuchte Karpowitsch die Berliner Universität. Er befindet sich in Untersuchungshaft.

Italien.

Die „Agenzia Stefani“ erklärt es für vollkommen unbegründet, daß die italienische Regierung damit umgehe, von einem chinesischen Küstengebiet am Nimrodsund Besitz zu ergreifen.

Portugal.

In der gestrigen Sitzung der Pairs kammer erklärte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Führer der Progressisten Luciano Castro, daß sich, als die Progressisten am Ruder gewesen, in dem Gesetzentwurf über das Convenie, betreffend die auswärtige Schuld, keine Bestimmung befunden habe, nach welcher Fremde in dem Comité des öffentlichen Kredits zugelassen werden könnten. Castro fügte hinzu, daß damals ent sprechende Verhandlungen stattgefunden hätten, welche aber schließlich von der Regierung nicht gebilligt worden seien. Der Minister Präsident Hintze Ribeiro erwiderte hierauf, daß er von diesen Erklärungen Castro's Notiz nehme, eine Debatte über die Angelegenheit aber erst bei einer passenden Gelegenheit eröffnen werde. ; .

In Oporgo veranstalteten gestern zahlreiche Arbeiter der Tabackfabrik Kundgebungen gegen die Jesuiten. Das

Calm on hätten entführen wollen, wurde mit Steinen beworfen, ebenso das Haus der katholischen Vereinigung. Wie die „Agence Havas“ meldet, hat die brasilianische Regierung den Konsul Calmaon angewiesen, sofort mit seiner Familie nach Brasilien zurückzukehren.

Niederlande.

In der Zweiten Kammer erwiderte gestern, wie „W. T. B.“ erfährt, auf eine Anfrage van Bylandt's, aus welchen Gründen dem niederländischen Konsul Pott in Lou— 3 Margues das Exequatur entzogen worden sei, der Minister des Auswärtigen de Beaufort, das Exequatur sei Pott entzogen worden, weil dieser wegen betruͤgerischer Einfuhr heliographischer Apparate für die Artillerie von Trans⸗ vaal und wegen Mißbrauchs von Pässen verurtheilt worden sei. Pott habe die Verurtheilung zugegeben, stelle aber den Mißbrauch von Pässen in Abrede. Der portugiesische Ge⸗ sandte Graf de Selir habe nach seiner Rückkehr nach dem Haag erklärt, er habe niemals die Absicht gehabt, den Nieder⸗ landen gegenüber unfreundlich zu sein, und er erhebe keinen Einspruch dagegen, daß Pott als Privatmann nach Lourengo Margues zurückkehre. Die niederländische Regierung hahe

wischenfall als erledigt ansehen zu sollen. Der Minister er⸗

ärte dann noch, der deutsche Konsul in Lourengo Marques besorge die Geschäfte des dortigen niederländischen Konsulats, über dessen anderweite Besetzung er sich zur Zeit nicht äußern könne. Den Antrag van Bylandt's auf Vorlegung der auf . Frage bezüglichen Schriftstücke werde er in Erwägung ziehen.

6 im Interesse der beiden Länder hiermit den 1

Belgien.

Das „XX. Siecle“ meldet, daß der Staatssekretär des Unabhängigen Congostaats Baron van GEetvelde entschlossen sei, von seinem Posten zurückzutreten.

Türkei.

Aus Konstantinopel wird dem Wiener „Telegr.⸗ Korresp.⸗Bureau“ gemeldet, daß der letzte im Yildiz-Palais abgehaltene Ministerrath sich mit der Lage in Macedonien und mit den zum Zweck der Beruhigung zu ergreifenden militärischen Maßregeln beschäftigt habe. Im Kriegs ⸗Ministerium seien die in der Stadt kursierenden beunruhigenden Gerüchte von einer Konzentra— tion der türkischen Truppen auf der Linie Uesküb Küsten diel Gegenstand einer Erörterung gewesen. Diese Ge— rüchte seien augenscheinlich unbegründet. Es handele sich wahr— scheinlich um Herbeiführung einer sorgfältigeren militärischen Ueberwachung der türkisch⸗bulgarischen Grenze und die den jüngsten Notengustausch zwischen Konstantinopel und Sofia be— treffenden Maßnahmen zur Verhinderung von Uebertritten bewaffneter Banden aus Bulgarien nach der Türkei. Anderer— seits behaupte man, daß die Regierung beabsichtige, dem III. Armee⸗Korps in Saloniki den Auftrag zu ertheilen, die Redif⸗ und Ilawe⸗Bataillone in den verschiedenen Garnisonen u versammeln. Aus Monastir wird gemeldet, daß eine Unzahl von bulgarischen Lehrern und Priestern in benachbarten Ortschaften verhaftet worden sei.

Der Sekretär des Khedive Achmed Schefik, welcher sich gegenwärtig in Konstantinopel befindet, soll mit der Mission beauftragt sein, die zwischen dem Sultan und dem Khedive bestehende Spannung beizulegen und den Boden für einen Besuch des Khedive in Konstantinopel im Frühjahr vor— zubereiten.

Bulgarien.

Wie dem „W. T. B.“ aus Sofia berichtet wird, flößt der Zustand des Erbprinzen Boris von neuem Besorg— nisse ein.

In vielen Städten der Provinz werden, wie das Wiener „Telegr.-Korresp⸗Bureau“ meldet, Versammlungen abgehalten zu Kundgebungen gegen die Auflösung der noch be stehenden Schützenvereine.

Amerika.

Der Senat hat, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, mit 45 gegen 27 Stimmen ein Amendement des Senators Spoon er zu der Heeresvorlage angenommen, durch welches die Philippinen dem Präsidenten unterstellt werden. Die Mitglieder der republikanischen Partei stimmten allgemein für dieses Amendement, während die Demokraten opponierten. Ein Zusatzantrag, der die Beziehungen zwischen den Ver— einigten Staaten und Cuba endgiltig regelt und die Politik festsetzt, welche Cuba gegenüber zu beobachten sei, wurde ebenfalls mit großer Mehrheit und schließlich die ganze Heeresvorlage angenommen.

Asien.

Der General⸗Feldmarschall Graf von Waldersee hat, wie „W. T. B.“ erfährt, aus Peking gemeldet, daß die Uebergabe der Bahn von Peking nach Schan⸗hai⸗kwan an die 1 Armee⸗Leitung am Mittwoch ohne Schwierigkeiten beendet worden sei.

Die „Daily News“ berichten, daß Di hsien, einer . aus Singanfu zufolge, am 2. v. M. in Lantschau hin— gerichtet worden sei.

Wie das „Reuter'sche Bureau“ aus Tientsin vom gestrigen Tage meldet, ist der Hafen von Taku für die Schiffahrt wieder offen.

Afrika.

Dem „Reuter'schen Bureau“ wird aus Cradock vom 26. v. M. gemeldet: Aus Middelburg verlaute, daß die Buren am letzten e. die Station Roodehoogte an der Linie Nosmead Graaffreinet in Brand gesteckt hätten; es habe sich ein heftiges Gefecht entsponnen, in welchem die Buren zurück⸗ getrieben worden seien. An derselben Linie habe später bei Jakpoort noch ein Gefecht stattgefunden.

Aus Kapstadt vom gesteigen Tage erfährt dasselbe Bureau, daß die Operationen des Generals French durch anhaltende Regengüsse verzögert würden. Täglich würden Buren gefangen genommen oder streckten die Waffen. Der vor dem General French befindliche ü habe sich in kleine Abtheilungen aufgelöst.

e Wert habe die Drift nördlich von Hopetown unpassierbar n und sich südwärts gewandt. Detachierte Abtheilungen ätten die Bahnlinie überschritten und 3 sich, scharf verfolgt, Petr usville. Ein späteres Telegramm meldet, de Wet sei im Anmarsch auf Philipstown. Der Präsident

Nach Meldungen der Londoner Blätter aus Pretoria machte der General Smith⸗Dorrien östlich von Amster⸗ dam 80 Gefangene und erbeutete eine große Menge Vieh, 60 Pferde und 40 Wagen. ;

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht üher die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Beilage.

In der heutigen (38) Sitzung des Hauses der Ab— geordneten, welcher der Minister der geistlichen 2c. An— gelegenheiten Dr. Studt beiwohnte, gelangte die folgende Interpellation der Abgg. Kopsch (fr. Volksp. und Ge⸗ nossen zur Verlesung: ̃

Ist die Königliche Staatsregierung in der Lage, Auskunft über

Umfang und Ursache des z. 3. bestehenden Mangels an Volks—

schullehrern zu geben, und was gedenkt sie zur baldmöglichsten

Beseitigung desselben zu thun?“ ö

Nachdem auf die Frage des Präsidenten der Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Studt sich bereit erklärt hatte, die Interpellation sofort zu beantworten, begründete der Abg. Kopsch dieselbe. Bei Schluß des Blattes war dessen Rede noch nicht beendet.

Dem Reichstage ist eine Zusammenstellung, betreffend die Ergebnisse der Jahre 1899 und 1906 bei der Anwendung der in den Bundesstaaten für die bedingte Begnadigung geltenden Vorschriften, zugegangen.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Zur Lage des Hafenarbeiterausstandes in Marseille (vergl. Nr. 51 d. Bl.) meldet ‚W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß die Zahl der Beschäftigungslosen, denen sich auch die Mitglieder des französischen Arbeitersyndikats angeschlossen haben, gegenwärtig 5000 beträgt. Mehrere Dampfer, welche aus Corsika und Algier eintrafen, konnten ihre Ladungen nicht löschen, und es haben verschiedene Schiffs— gesellschaften ihre auf der Fahrt befindlichen Schiffe telegraphisch an— gewiesen, Marseille nicht anzulaufen.

Technik.

A. E. In einer außerordentlichen Versammlung Bezirks-Vereins deutscher Ingenieure, im Saale des Post direktionsgebäudes in der Oranienstraße, sprach am 22. v. M. Re⸗ gierungs⸗Baumeister Zopke über „Neuere Erscheinungen auf dem Gebiete der Telephonie“. Der Vortragende begann mit einem Rückblick auf die Geschichte der Telephonie. Seit der 1877 erfolgten Graham Bell'schen Erfindung des Telephons in seiner gegenwärtigen Gestalt seine Studien über die Physiologie des Sprechens hatten den Taubstummen⸗Lehrer Bell auf diesen Gedanken gebracht ist das Telephon mit einer Schnelligkeit wie kaum eine andere Erfindung zur allgemeinen Ein führung gelangt und zu einem geradezu unentbehrlichen Hilfsmittel des Verkehrs geworden. In Deutschland war es das Verdienst des verstorbenen Staatssekretärs des Reichspostamts von Stephan, die großartige Tragweite der Erfindung sofort erkannt und bereits 1881 in Berlin mit der Anlage eines Orts- Fernsprechnetzes begonnen zu haben. Stehen auch die Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika hinsichtlich der Größe ihrer Kapitalanlagen (über 600 Millionen Mark) und des; Riesenumfangs ihrer Leitungsnetze allen Kulturstaaten voran, so behauptet in Europa doch Deutschland den Vorrang. Dank der gewaltigen Energie, welche die Reichs Postverwaltung auf diesem Gebiet entfaltet hat, werden im Deutschen Reich jährlich mehr als 500 Millionen Gespräche vermittelt: England und Frankreich bleiben hinter dieser Ziffer weit zurück. Unter allen Städten der Welt aber hat Berlin das größte Telephonnetz.

Hierauf wurde die Entwickelung der Telepbonie vom Vortragenden

ßen Zahl rings im Saal aufgeste Apparate erlautert, zeit allein schon ein anschauliches Bild des Auf elchen dieser bwachstromtechnik in 2 Apparate, zu denen verschiedenen, in den gehören, waren und, soweit zu rfũhrung Beamte dieser Firma bedient, zu deren vezialitat Telephonie gehört. Unter den Apparaten war es besonders der neueste Typus des Nah und Fern-Mikrophons, welcher Interesse erregte. Es ist ein kleines, sehr handliches und leicht auswechselbares Kohlenkörner⸗ Telephon, dessen Sprechleistungen alles r Gebotene übertreffen. Zum Beweise dessen wurde auf das Höorrol mit einem solchen Mikrophon an entferntem Orte verbundenen Telephons ein Schalltrichter aufgesetzt, darauf von dem entfernter rt in das Mikrophon gesprochen und gesungen, und es ergab sie Gesungenes und Gesprochenes von Jedermann im Saale verstanden wurde. Diese außerordentlichen Leistungen des neuen haben die Reichs⸗Postverwaltung veranlaßt, es in ihre A aufzunehmen und 130000 Stück davon zu bestellen. Da hiervon inzwischen bereits 90000 abgeliefert sind und die Zahl der Apparate im Reichs postgebiet 200 000 beträgt, so die allgemeine Einführung des tonstarken Mikrophons und damit eine große Verbesserung des Fernsprechers in nächste Nähe gerückt. Man wird künftig, selbst leise sprechend, sich mit größerer Leichtigkeit als bisher verständigen können. Von großer Wichtigkeit neue Mikrophon besonders für die Marine, um Befehle von der Kommandobrücke an verschiedene Stellen des Schiffs gelangen zu lassen. Das Marine⸗Mikrophon ist vorzugsweise stark gebaut und mit einer dicht schließenden Klappe ver sehen, deren Oeffnung den Mikrophonstrom einschaltet, während ihre Schließung ihn ausschaltet.

Eine Neuerung von besonderem Interesse für die Allgemeinheit wurde ferner in dem automatischen Umschalter System West“ zum ersten Mal öffentlich vorgeführt. Derselbe erlaubt, bis zu 5 Sprechstellen an einen Draht anzuschließen. Seine Benutzung ist von der Reichs⸗ Postverwaltung bereitwillig gestattet worden. Künftig wird es somit als Zubehör jeder besseren Miethwohnung gelten, Anschluß an das Stadtfernsprechnetz zu haben. Die jährliche Gebühr für ein Telephon dieser Art wird eine verhältnißmäßig geringe sein. Dafür wird man genau die Vortheile des direkten Verkehrs mit dem Amt und mit jedem Angeschlossenen besitzen wie bei jedem anderen Telephon, und nur darin wird der Fünfteltheilhaber eines Telephondrahts sich von einem Voll besitzer unterscheiden, daß er sein Telephon automatisch verschlossen findet, wenn und so lange ein anderer Fünfteltheilhaber das seinige benutzt. Die Geheimhaltung des telephonischen Verkehrs ist also auch in dieser Gestalt unfehlbar gesichert. .

Eine andere wichtige Neuerung ist die Janus -Schaltung“, so ge⸗ nannt wegen der zwei Verwendungen, die sie gestattet. Sie ennöglicht 3. B., daß Hausapparate eines Privattelephonnetzes, etwa von Fabriken, gleichzeitig zum Sprechen auf Postleitungen benutzt werden. Auf Grund seiner absoluten Kontrolsicherheit ist auch der Janus ⸗Telephon— betrieb staatlich genehmigt.

Vom höchsten Interesse war am Schluß des fesselnden Vor trages die Erklärung und Vorführung des vielgenannten Telephono

das Telephon Hineingesprechenes auf einem runden Draht oder flachen Stahlband (20 mm stark, 3 mm breit) dauernd zu fixieren, um es beliebig später vom Draht oder Band abzuhorchen, ist vor Monaten schon soviel in der Oeffentlichkeit die Rede gewesen, daß die sinnreiche Einrichtung des Apparates als bekannt vorausgesetzt werden darf. Da⸗ gegen war die Vorführung des nunmehr in verschiedenen Konstruk—⸗ tionen praktisch hergestellten Apparats ein wichtiges technisches Ereigniß für Berlin. Es durfte sich Jeder von der gekreuen Wieder gabe vorher in den Apparat hineingesprochener Sätze überzeugen. So weit entspricht seine Leistung der auf andere Art vermittelten des Phonographen. Aber ungleich vielseitiger ist der Telephonograph in seiner Anwendung als sein entfernter Verwandter. In dieser Be⸗ ziehung erregte die höchste Bewunderung eine „Multiplikator“ oder Telephonzeitung“ genannte Ausführung des Apparats, bestimmt zu einer . telephonischer Nachrichten, die in der vor geführten Form mit 26 Hörstellen ausgerüstet war. Eine derartige Telephonzeitung“ besteht bereits mit 736d0 Abonnenten in Budapest.

A. F. Wärmemotoren. Kurzgefaßte Darstellung des gegen⸗ wärtigen Standes derselben in thermischer und wirthschaftlicher Be⸗ ziehung, unter spezieller Berücksichtigung des Diesel-⸗Motors, von Alfred Musil, o. 5. Professor an der K. K. deutschen Technischen Hochschule in Brünn. Verlag von Friedr. Vieweg u. Sohn in Braunschweig. Diese Schrift 'schließt fich den in demselben Verlage erschienenen Arbeiten des Verfassers „Motoren für das Klein gewerbe! und Motoren für Gewerbe und Industrie“ an und ergänzt sie durch eine klare, gedrängte Darlegung des gegenwärtigen Standes dieses Zweiges der Technik, einschließlich der neuesten Erscheinung, des „Diesel Motors‘, welchem 25 bon den im Ganzen 106 Seiten der Schrift gewidmet sind. Der Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ist gut gewählt, denn gerade über den Diesel'schen Wärmemotor, der sich die ökonomische Verwerthung der Erdöle zur Aufgabe stellt, ist Belehrung allseitig erwünscht. Diese bringt das Schriftchen trotz seines geringen Umfangs in befriedigender Gründlichkeit. Der Leser erfährt den Werdegang, den in Konkurrenz mit der Dampfmaschine die Leuchtgasmaschine von ihren ersten Anfängen genommen, wie daran sich die Erdölmotoren, die Spiritusmotoren und in weiterer Folge diejenigen Motoren anschlossen, in denen statt Leuchtgas Dowson-Gas (ein Gemenge von Kohlenorvdgas, Wasserstoff und atmosphärischer Luft) oder Gichtgas (die aus den Hochöfen entweichenden Gase) das Betriebsmittel ab geben. Zugleich wird der Leser in den Stand gesetzt, sich ein eigenes Urtheil über Werth und Anwendbarkeit der verschiedenen Motoren für gegebene Fälle zu bilden. Der Diesel⸗-Motor ist charakteristisch von früheren Konstruktionen dadurch unterschieden und ausgezeichnet, daß er die Zündung des explosiven Gasgemisches durch Zündflamme oder elektrischen Funken beseitigt, resp. sie in Selbstzündung ver— wandelt, indem die unter den Kolben geführte Luft über die Temperatur hinaus erhitzt ist, bei der die Selbstentzündung des eingespritzten Erdöls statifindet. Es wird in dem Diesel Motor der höchste bisher an einem Motor festgestellte Wirkungsgrad on 29,4 09 der benutzten Wärme erreicht, während derselbe 135,0 bei der Dampfmaschine, (4 bis 180,0 bei älteren Petroleum-, Benzin- und piritusmotoren und 18 bis 25 0n½ bei Gasmaschinen nicht übersteigt. eshalb ergiebt der DieselMotor bei Größen bis zu 20 Pf auch den billigsten Betrieb, während er in der Größe von 50 bitz 90 Pf von den Kraftgas« und den Dampfmaschinen in diesem Punkte allerdings übertroffen wird. Wie trotz seiner Eigenschaft als Motor mit dem höchsten wirthschaftlichen Effekt der Diesel⸗Motor dennoch . Unvollkommenheiten aufweist, wird in objektiver Weise er aäutert.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maszregeln.

: . Griechenland. .

Die 48stündige Quarantäne gegen Smyrna ist in eine 24stündige nebst Desinfektion des Gepäcks der Passagiere und Mannschaft umgewandelt worden. Die Quarantänestakionen befinden sich in Salamis und Delos. Das Einfuhrverbot von Waaren aus Smyrna wird aufrechterhalten. (Vergl. „R. Anz.“ Nr. 40 vom 15. v. M.)

. Rumänien.

Die rumänische Regierung hat laut im „Monitor Oficial“ Nr. 249 vom 8/21. Februar 1901 veröffentlichter Verordnung vom 7. Februar 1901 bestimmt, daß infolge Auftretens der Pest in Cardiff (England) Provenienzen von Cardiff nur in dem Hafen von Sulina zugelassen werden, wo sie eine sechstägige Quarantäne durchzumachen haben, und weiter die Einfuhr der— jenigen Gegenstände verboten, welche unter Titel 1 des der inter nationalen Sanitäts⸗-Konvention von Venedig vom Jahre 1897 bei⸗ gefügten Reglements aufgeführt sind.

Uruguay. Durch Verordnung Nr. 70 vom 26. Januar d. J

Nationalgesundheitsrath in Montevideo im Einvernehmen

argentinischen Gesundheitsbehörde die Verordnung Nr. 67 10. November v. J., welche paragugyischen Provenienze sanitäre Beobachtung auferlegte, wieder aufgehoben und ger , daß aus Paraguay kommende Schiffe bis auf weiteres werden, ehe ihnen der freie Verkehr gestattet wird. „R.⸗Anz.“ Nr. 30 vom 20. Dezember v. J.).

Singapore, 28. Februar. (W. T. B

wurde für pestverseucht erklärt.

Verdingungen im Auslande.

Italien.

11. März, 9 Uhr. Direz. offic. Costr. artigl. in Lieferung von 15 000 kg Aluminium in Barren. Anschlag 45 Kaution 1009. Lieferungsfrist 50 Tage.

Portugal.

Königlich portugiesische Eisenbahngesellschaft in Lissabon:

4. März, 1 Uhr Nachm.: 1) Verkauf von Altmaterial: 3700 Stahlschienen, 530 T Schmiedeeisen, 38 Tonnen Gußeisen 243 Tonnen Stahl verschiedener Art, gut erhaltene Messingröhren, 3 Tonnen gi wandungen, 600 kg Bronce und 97 vorläufig 770 Fr., in Lissabon oder Bureau der Gesellschaft, 8 Rue de Chäteaudun in

2) Lieferung von a. 14 000 kg rohem schiedener Art. Näheres wie zu 1.

11. März, 1 Uhr. Lieferung von 22 Werkzeuge. Näheres an der vorstehend zi

4. März, 1 Uhr Nachm. Verwaltung der portu zahnen in Lissabon: Lie von 96 Kupferröhren

ampfkessel für ie Minho

2 77 * 92 10: Südost⸗Bahnen;

Direktion der Direktion der

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Unterbau ;

Veenbliet,

100 00 Gulden.

Steijn sei bei ihm. Ebenso seien Hertzog und Brand zu graphen oder Telegraphons des danischen Ingenieurs

Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute machen seien. : ; ihm gestoßen. Poulsen. Von dieser bedeutenden Erfindung, welche es e

Vormittag den Vortrag des Reichskanzlers Grafen von Bülow, Baufonds für Binnenschiffahrt geschaffen werden, welchem

Zum Zwecke der Kostendeckung solle ein Haus einer Persönlichkeit, die beschuldigt wird, zu denjenigen zu gehören, welche die Tochter des brasilianischen Konsuls