er imer, , mn .
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Die von heute ab zur . gelangende Nummer 8 der Gesetz Sammlung! enthält unter
Nr. 106 263 die Verordnung über das Inkrafttreten des ere betreffend die Dienststellung des Kreisarztes und die Bildung von Gesundheitskommissionen, vom 16. September 1899, vom 4. März 1901; und unter
Nr. 10 264 die Verfügung des Justiz⸗-Ministers wegen Aufhebung des Hypothekenamts in St. Johann, vom 16. März 1991.
Berlin W., den 21. März 1901.
Königliches GesetzSammlungs⸗Amt. Weberstedt.
Bekanntmachung.
Nach Vorschrift des Gesetzes vom 10. April 1872 (Gesetz⸗Samml. S. 357) sind bekannt gemacht:
I) das am 3. Dezember 1909 Allerhöchst vollzogene Statut für die Entwässerungs⸗Genossenschaft III zu Cappel im Kreise Simmern durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Koblenz, Jahr gang 1501 Nr. 10 S. 6h, ausgegeben am 7. März 1961;
2) das am 7. Januar 1901 Allerhöchst vollzogene Statut für die Drainage⸗Genossenschaft zu Holzhausen im Kreise Hörter durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Minden Rr. 8 S. 48, ausgegeben am 23. Februar 1901;
3) der Allerhöchste Erlaß vom 18. Februar 1901, durch welchen der Stadt München ⸗ Gladbach das Necht verliehen worden ist, das zur Erweiterung des städtischen Volksgartens erforderliche Grund⸗ eigenthum, sowelt es sich noch nicht im Eigenthum der Stadt befindet, im Wege der Enteignung zu erwerben, durch das Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Düsseldorf Nr. 10 S. 89, ausgegeben am 9. März 1901.
Aichtamtliches. Deutsches Reich.
Preußen. Berlin, 21. März.
Seine Majestät der Kaiser und König hörten heute Vormittag die Vorträge des Kriegs⸗-Ministers, Generals von Goßler, des Chefs des Generalstabs der Armee, Generals Grafen von Schlieffen, und des Chefs des Militärkabinets, General-Obersten von Hahnke, und empfingen hierauf den Reichskanzler Grafen von Bülow zum Vortrage.
Der Bundes rath versammelte sich heute zu einer Plenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse für Justizwesen und für Handel und Verkehr.
Die Nr. 3 der „Amtlichen Nachrichten des Reichs⸗ Versicherungsamts“ vom 1. März 1901 enthält an erster Stelle (unter A) ein Verzeichniß der Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung.
Aus dem Gebiete der Unfallversicherung (Ab⸗ n B) werden veröffentlicht ein Rundschreiben nebst Ge⸗ Han n, betreffend die Auszahlungen durch die Fost, sowie folgende Bescheide:
Die Vierteljahrstheilrenten sind aus den ein Viertel der Jahresrente ausmachenden und nach 8§93 Absatz 1 des Gewerbe⸗Unfallversicherungsgesetzes nach oben abgerundeten Vierteljahrsrenten unter Zugrundelegung der Anzahl der Tage des in Betracht kommenden Zeitraums zu berechnen; d. h. es ist für die Theilbeträge bei Zugrundelegung des vollen Viertel⸗ jahrsbetrages das Verhältniß zwischen der Zahl der Tage, für welche die Rentenzahlung zu leisten ist, und der Gesammtzahl der Tage des betreffenden Vierteljahrs maßgebend (1845).3)
Ist ein Unfallverletzter an den Folgen des Unfalls be⸗ reits vor dem 1. Oktober 19090 verstorben, so ist zu unter⸗
scheiden, ob die Hint rbliebenen⸗Renten schon unter der Herr⸗ schaft des alten Gesetzes, d. h. noch vor dem 1. Oktober 1900
rechtskräftig festgesetzt worden sind oder nicht. Im ersteren Fall bleibt ausschlicßlich das alte Gesetz maßgebend, auch wenn . etwa durch Ausscheiden eines Mitberechtigten die Renten⸗ ätze ändern; im andern Fall ist gemäß S8 AN des Gesetzes, betreffend die Abänderung der Unfallversicherungsgesetze, zu verfahren, und demgemäß sind den Hinterbliebenenrenten sowohl der höhere Jahresarbeitsverdienst aus §8 10 Absatz 1 des Ge⸗ werbe⸗Unfallversicherungsgesetzes vom 30. Juni 1909 als auch die höheren Rentensätze aus 5 16 ff. a. a4. O. zu Grunde zu legen. Dagegen ist eine getheilte Behandlung des nämlichen Entschäãdigungsanspruchs — theils nach altem Recht (bezüglich des Jahresarbeitsverdienstes), theils nach neuem Recht (be⸗ züglich des Satzes der Kinderrente) — gesetzlich nicht zulässig (18163.
Der Abschnitt O erung) enthält eine Uebersicht über d t ermögensbestãnde der Versicherungsanstalten nac e ande vom 31. De zember 1899, ferner eine gegenüber den Vorjahren durch
inbeziehung der Kasseneinrichtungen und der eigenen V anstaltungen (bisher nur Darlehen) erweiterte Uebersicht, treffend die von den Versicherungsträgern für Arbeiter⸗ wohlfahrtseinrichtungen sowie zur Befriedigung des land wirthschaftlichen Kreditbedürfnisses bereit gestellten Mittel, nach Dbem Stande vom 31. Dezember 1900, endlich ein Rund⸗ schreiben des Reichs⸗Versicherungsamts an sämmtliche Träger ber Invalidenversicherung vom B. Februar 1901, betreffend die Vorschriften des Bunderraths vom 31. Januar 1901 über die Höhe der dem Gemeinvermögen zuzuschreibenden Zinsen und die Berechnung des Kapitalwerths der Invaliden⸗ und Altersrenten, nebsit dem Wortlaut der vorbezeichneten Vor⸗ schriften und den zugehörigen Ausscheidetafeln für Altersrenten⸗ empfänger und für Invalidenrentenempfänger
Im nichtamilichen Theile wird ein Obergutachten des gzrofessors Dr. E. Mendel in Berlin mitgetheilt, das die Frage des ursächlichen Zusammenhangs zwischen einem sich auptsächlich in krankhafter Furcht vor dem Einfahren in den
152 el ⸗ 20
*
r M en stebenden eingellammerten Zahlen geben die Ziffer an, unter der diese in den Amisi ben Nachnchten, verõffentlicht sind.
Schacht äußernden Nervenleiden und einer sonst ohne nach⸗ 3. Folgen verlaufenen Verschüttung im Bergwerk be⸗ andelt.
Der Kaiserliche Gesandte im Haag Graf von Pourtalss hat einen 1 Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben wirkt bis auf weiteres der Erste Sekretär der Kaiserlichen Gesandtschaft, Legationsrath von Jagow, als Geschaftsträger. 1
In der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des Reichs- und Staats⸗Anzeigers“ wird die vom Reichs— Eisenbahnamt aufgestellte tabellarische Uebersicht der Be⸗ triebs-Ergebnisse deutscher Eisenbahnen für den Monat Februar 1901 veröffentlicht, auf welche am Dienstag an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.
Württemberg. Der Präsident des Staats⸗-Ministeriums, Staats⸗Minister
des Kriegswesens, General der Infanterie Freiherr Schott von Schotienstein ist, wie der St⸗A f. W.“ meldet, erkrankt und wird demnächst einen ihm bewilligten Urlaub antreten. Für die Dauer seiner Dienstverhinde ung ist der Siagais-Mänister der Justiz Dr. von Breitling mit der Wahrnehmung der Funktionen des Präsidenten des Staats⸗ Ministeriums und der Generalleutnant von Schnürlen mit der Stellvertretung im Kriegs-Ministerium betraut worden.
Sachsen⸗Coburg⸗Gotha.
Der Landtag des were dnn. Gotha hat am Dienstag zum e gib den Abg. Liebetrau (Freisinnig) und zum Vize⸗Präsidenten den Abg. Bock (Soz) gewählt.
Oesterreich⸗ Ungarn.
Nach Verlesung des Einlaufs, in welchem sich auch die Anfrage des Abg. Schönerer an den. Minister⸗ Präsidenten von Koerber befand, ob dieser geneigt sei, nach Verständigung mit der ungarischen Regierung den Minister des Aeußern zu veranlassen, daß Großbritannien und den süd⸗ afrikanischen Freistaaten die Vermittelung Oester⸗ reich- Ungarns unter Hinweis auf die Haager Konoention angetragen werde, protestierte in der gestrigen Sitzung des öster⸗ reichischen Abgeordnetenhau ses, wie W. T. B.“ berichtet, der Abg. Brzorad von neuem gegen die Entscheidung des Prä⸗ sidenten, betreffend die nichtdeutschen Interpellationen, worauf der Präsident nochmals auf seine darauf bezüglichen Erklärungen verwies. Das Haus ging sodann zur Berathung des dring— lichen Antrags des Abg. Hruby, betreffend die Fest— stellung der Nationalitäten bei der Volkszählung, über. Rach siebenstündiger Debatte wurde die Dringlichkeit abgelehnt.
In dem Ausschusse zur Vorberathung der Vorlage, be— treffend die Wasserstraßen, erklärte gestern der Minister⸗ Praͤfident von Koerher, die Regierung betrachte die Waseer⸗ straßenfrage als den Hauptpunkt ihres wirthschaflichen Pro— gramms. Sie erkenne die Nothwendigkeit des Ausbaues vieler künstlicher Wasserstraßen und der Regulierung der anschließenden Flüsse an. Ein hierauf Bezug nehmender Gesetzentwurf werde dem Har nmittelbar nach den Dsterferien zugehen.
De ubcomité des sozialpolitischen Aus⸗ schuffes nahm gestern einen Antrag des Abg. Schoiswohl an, nach welchem für alle bei dem Bergbau unter Tage be⸗ schäftigten Arbeiter der Neunstundentag eingeführt und binnen drei Jahren die Arbeitsdauer auf 8 Stunden verkürzt werden soll. Der Regierungs vertreter hatte sich gegen den AÄntrag ausgesprochen. Der Referent Abg. Kolischer legte das Referat nieder, worauf der Abg. Schoiswohl zum Referenten bestimmt wurde.
Wiener Blätter melden, der niederösterreichische Landesschulrath habe die Entlassung des sozial— demolratischen Abgeordneten, Lehrers Seitz aus dem Schul⸗ dienste beschlossen.
Eine gestern an den Thoren der Universität in Bu dapest angeschlagene Kundgebung besagt, daß die Vor⸗ lesungen bis auf weiteres suspendiert seien. 111 Mit⸗
des dem eine Denkschrift, in welcher erklären, daß sie zu der Anbringung von Kruzißi in den Auditorien von niemandem, weder von der Volk
politischen oder konfessionellen Gemeinschaft, angestiftet worden s sondern aus eigenem Antriebe und in vollem Bewußt⸗ w”ihrer That gehandelt hätten. Der Rektor le 111 Mitglieder ein Disziplina verfahren an. Nachmittag versuchte in Budapest ein Indivi⸗ duunm, auf den Leiter der Gendarmerie⸗Sektion im Ministerium für Landesvertheidigung, Feldmarschall⸗Leutnant Jablanczy, welcher von demselben auf der Straße ein Schreiben nicht an⸗ nehmen wollte, einen Revolver abzufeuern. Der Schuß versagte, worauf zwei Vorübergehende den Thäter er⸗ griffen und zur Polizei führten, wo er gestand, daß er Johann Gal heiße, früher Oberleutnant und Rechnungsführer bei der Gendarmerie gewesen sei und aus Rache den Feldmarschall Jablanczy habe tödten wollen, weil
dieser ihn ohne Grund entlassen habe.
Großbritannien und Irland.
er Herzog und die Herzogin von Cornwall und Yor einer Meldung des W. T. B.“ zufolge, gestern in Gibraltar eingetroffen. 2
as Kriegsamt hat ein Rundschreiben an die Fabri⸗ kanten von Exvlosiostaffen erlassen, in welchem diesel en aufgefordert werden, neue Sprengstoffe zum Zweck vertraulicher Prüfung vorzulegen. Zugleich empfiehlt das Rundschreiben den Genannten, für Grofbritannien eine ähnliche Einrichtung zu schaffen wie die von Interessenten gearündeie Zeniral—⸗ stelle für wissenschaftliche Untersuchungen“ in Berlin. Das Rundschreiben giebt dann einen Ueberblick über die Entstehung der Zemralstelle und eine eingehende Beschreibung der Einrichtung und der Leistungen sowie der Kosten. 1
Der Prãäͤsident Loub fing gestern N
it Loubet empfing gestern Nachmi W. T. B.“ meldet, den Earl of ., sowie Mitglieder der Mission, welche die Thronbesteigung de Königs Eduard VII. zu notifizieren beauftragt sind. 89 Carrington hielt eine kurze Ansprache, in welcher er sich im Namen der Regierung und des hritischen Volks dazu beglück— wünschte, daß herzliche Beziehungen Frankreich und Großbritannien verbänden. Der Präsident Loubet sprach in seiner Erwiderun die Hoffnung aus, daß die Bande unter neuen Köni sich noch enger knüpfen würden, und gab seinen Wünschen fü die neue Regierung Ausdruck.
Die Deputirtentammer setzte gestern die Berathun des Vereinsgesetzes fort. Zunaͤchst nahm der Deputirt Prache zur Beendigung seiner Rede gegen die Freimaurerei das Wort. Ein von ihm eingebrachter Antrag, die Frei⸗ maurer denselben Vorschristen zu unterwerfen wie die Mit⸗ glieder der Kongregationen, wurde mit 319 gegen 3 Stimmen verworfen. Der ganze Artikel 13 wurde sodann mit 311 gegen 232 Stimmen angenommen. Des Haus ging darauf zur Berathung über Arnkel 14 über, welcher den nicht dazu berechtigten Mitgliedern der Kongregationen das Er— theilen von Unterricht untersagt. Der Deputirte Aynard bekämpfte in längerer Rede den Artikel 14 und warf der Kammer vor, daß sie die Unterrichtsfreiheit durch ein hinter= listiges Mittel unterdrücken wolle. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben.
Der Armee⸗-Ausschuß des Senats berieth gestern die Einführung der zweijährigen Dienstzeit. Der Kriegs— Minister, General André empfahl die Herabsetzung des Rekrutenmaßes und die Einbringung besonderer Gesetze über die Kapitulierung von Unteroffizieren und Soldaten.
Dänemark.
Die Neuwahlen zum Folkething sind für den 3. April anberaumt worden.
Amerika.
Durch ein gestern veröffentlichtes Dekret ist, wie dem „W. T. B.“ aus Buenos Aires gemeldet wird, Exequiel Ramos Mexia zum Ackerbau⸗Minister und der Schiffs kapitän Onoffe Betbeder zum Marine-⸗Minister er— nannt worden.
Asien.
Das „Reuter'sche Bureau“ meldet aus Tientsin, ein Staubsturm habe die Ankunft des General⸗Feldmarschalls Grafen von Waldersee bis Dienstag frith verhindert. Britische Seesoldaten seien aus Taku in Tientsin eingetroffen, . indischen Wachen bei dem strittigen Stück Land zu ersetzen.
Dasselbe Bureau meldet aus Peking, sechzig Au stralier und zwei Kompagnien britischer Infanterie seien plötzlich nach Tien tsin beordert worden und gestern früh dorthin ab— gegangen. Ferner seien Befehle nach Taku ergangen, daß 100 Mann Marinesoldaten nach Tientsin gehen sollten. Die Truppenbewegungen seien durch die Befürchtung veranlaßt worden, es könne aus Anlaß der russisch⸗britischen Landstreitigkeiten zu einem Zwischenfall kommen, zumal die französischen Truppen, deren Verhalten schon zu vielen Miß belligke n Anlaß gegeben habe, einen Zusammenstoß herbeizuführen suchten. Die britischen Befehlshaber wünschten deshalb, ge nügend tüchtige Mannschaften zur Hand zu haben, um Ri Ordnung in den Straßen aufrecht zu erhalten. Der General Bailloud sei gestern früh ebenfalls nach Tientsin abgereis, um Erhebungen über das Verhalten der Tranzosen anzu⸗ stellen und die Ordnung wiederherzustellen. Der Zwischenfall gehöre augenscheinlich zu den Unannehmlichkeiten, die dort in⸗ vermeidlich seien, wo europäische Truppen vieler Nationen beisammen seien. Man hoffe, daß die Angelegenheit nunmehr abgeschlossen sei. In der gestrigen Konferenz der Ge⸗ sandten seien lediglich allgemeine laufende Angelegenhenen besprochen und Beschlüsse von besonderer Wichtigkeit nicht gefaßt worden.
Der „Times“ wird aus Peking vom 19. d. M. gemeldet, der Prinz Tsching habe in einer Unterredung mit ihrem Berichterstatter bestänigt, daß der chinesische Gesandte in St. Petersburg telegraphiert habe, Rußland habe gewilligt, auf die Klausel zu verzichten, durch welche ihm aus⸗ schließliche Vorrechte in der Mongolei und in Turkestan ein—⸗ geräumt würden, und auch einige andere Klauseln abzuändern. Der Prinz Tsching habe in warmen Ausdrücken den China durch die Intervention Großbritanniens, der Vereinigte Staaten von Amerika und Japans geleisteten Beistand
erkannt. Der Artikel der Konvention, welcher Rußlam
Vorzugarechte,
Handel, verleihe, werde beibehalten. Der abgeänderte welcher Rußland das Recht rerleihe, eine Linie von Mandschureibahn bis zur Großen Mauer zu bauen, erkläre, daß die Konzession der Schanhaikwan⸗Niutschwangbahn
eine auswärtige Gesellschaft eine Verletzung des früheren
chinesischen Abkommens gewesen sei. Bisher sei aber kein kommen veröffenilicht worden, mit welchem jene Konzession i Widerspruch stehen könne. Im Laufe der Unterhaltung habe der Berichterstatter die Gelegenheit ergriffen, den von Li Hung Tschang während seiner Mission nach Ruß and im Jahre 13
2
abgeschlossenen geheimen Vertrag zu erwähnen. Der Prin
Tsching habe ohne Zögern zugegeben, daß er Grund habe an zunehmen, der ursprüngliche russische Entwurf habe Ching nun Schutz gegen Japan versprochen, sei dann aber auf das Ersuchen
Chinas, den Schutz auf Angriffe aller fremden Mächte aus—
zudehnen, abgeändert worden. Nachdem Deutschland sich Kiautschou angeeignet, habe China dem Vertrage gemäß den Schutz Rußlands angerufen, Rußland habe dem aber lein Gehör geschenkt. ö Aus Schanghaivom gestrigen Tage meldet das Neuter sche Bureau“, die China Gazette veröffentliche folgendes Telegramm aus Tokio vom gestrigen Tage: Die in japanischen Saren
anwesend gewesenen russischen Kriegsschiffe find nach Korea in See gegangen. Die ada nil; Flotte macht
sich bereit, um im Nothfall sofort nach der koreanischen Kufte
abgehen zu können.
Afrika. ; Die Londoner Blätter melden aus Kapstadt, Betha habe die Verhandlungen infolge der Haltung der Unversõhn⸗ üichen abgebrochen, er wirke doch auf seine Truppen dahin ein, daß sie sich abtheilungsweise ergeben sollten. Die Truppen hätten ein Lager bei Mihdelburg aufgeschlagen, welches von den britischen Streitkräften beherrscht werde.
er Meldung des Reuter schen Bureaus“ aus De
M. sind daselbst drei holländische Kolo⸗
hrt waren, einen Eisenbahnunfall in der
herbeigeführt zu haben, bei dem fünf Per⸗
eben einbüßten, hingerichtet, zwei andere zu fünf⸗ chthausstrafe verurtheilt worden.
Parlamentarische Nachrichten.
ze Berichte über die gestrigen Sitzungen des Reichs—⸗ aged n des Hauses der Äbgeordneten befinden sich in der Zweiten un Dritten Beilage.
— In der heutigen (5 Sitzung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister für Landwirthschajt ꝛc. Frelherr von Hammerstein beiwohnte, wurde die Berathung
Berichts der Bud getkommission über die Frage „mer Verschärfung der Aufficht über die Hyvothekenbanken und der dazu gestellten, im Bericht über die ff Sitzung 36 Sauses mitgetheilten Anträge der Kommission, der Abgg. Arendt ⸗Labiau (kon) und Genossen und der Abgg. Goerdeler Cr. kons) und Genossen fortgesetzt.
Bis zum Schluß des Blattes nahmen der Abg Goerdeler und der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherr von
Hammerstein das Wort.
Dem Hause der Abgeordneten ist der Ent wurf eines Gesetzes, betreffend die Vereinigung der Landgemeinde Gaarden mit der Stadtgemeinde
und dem Stadtkreise Kiel, nebst Begründung zugegangen.
Nr. 12 der ‚Versffentlichungen des Kaiserlichen Ge⸗ sundkeitsamts“ vom 20. März hat folgenden Inhalt: Se sundbeitsstand und Gang der Volkskrankheiten. — Zeitweilige Maß⸗ zeln gegen ansteckende Krankheiten, Desgl. gegen Pest. Desgl. wen Gkolera. — Infektionskrankheiten in Oesterreich, 1899. — deseßgebung u. s. w. Preußen.) Arbeiterversicherung. — Mecklen⸗ urg Schwerin.) Desinfektoren. — Desterreich . Pharmazeutisches n renstudium. — Gehrig 's. Zahnbalsband. — Steiermart᷑) Inseftenstiche. — (Frankreich;. Getränk. —— (Cevlon.) An⸗ Feende Krankheiten. — (Viktoria) Wein. Gang der iersenchen in der Schweiz, 1800. — Todesfälle unter dem Rdvieh in der Previnz Assam, 1899 1900. — Zeitweilige Raßregeln gegen Thierseuchen. (Preuß. Reg. Bezirke Marienwerder, Fehlen; Bayern, Sachsen). — Verhandlungen von gesetzgebenden Körper⸗ sbaften. Preußen). Staatshaushalts-Etat, 19651. Schluß). — Ver⸗ Ritungen der Medizinalbeamten. — Vermischtes. (Preußen, Breslau.) ichschan, S95 1500. — Geschenkliste. — Wochentabelle über die
abefälle in deutschen Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Den in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Winbäusern deutscher Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt⸗ X Landbezirken. Witterung. — Grundwasserstand und Boden⸗ rime in Berlin und München, Februar.
Al
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung.
Zur Lohnbewegung der Berliner Gärtnergehilfen wergl. Ar J d. Bl berichtet die Dt. Warte, daß sich die bisherigen Zugeständnisse der Arbeitgeber nur auf die Bewilligung des gemein⸗ amen Arbellsnachweises im Anschluß an den Zentralverein erstreckt haken und ibnen daber ein erweiterter Tarif seitens der Arbeitnebmer vorgelegt worden ist, welcher am 1. April d. J. in Kraft treten soll. Derselbe verlangt der Hauptsache nach eine Meistarbeits eit von tãglich Stunden bei' einem Mindestlobn von 18 für die Woche. Lehnen die Prinziwale diesen Tarif ab, so sollen sämmtliche Gehilfen des be⸗ tnfenden Geschafts zum 15. April kündigen. Wird ein Gehilfe vor dem J. April gemaßregelt, so sind die Arbeiter desselben Geschãfts verpflichtet, ebenfalls zu kündigen.
In Neapel ist, wie W. T. B.“ meldet, anläßlich der zwecks
s erfolgten Ankunft des Dampfers Massilia' von Marseille, n Uusstand der Auslader entstanden. Etwa 20 Schiffe, darunter Re aus Gina bezw. Aden kommenden Dampfer „Sachsen“ und Darmstadt', sowie der noch aus Marseille eingetroffene Dampfer „Idria“ konnten die Ladung gleichfalls nicht löschen. Die Aus zer baben beschlossen, sich jeder Arbeit zu enthalten, bis die Dampfer Massilla und Adria. wieder abgefahren sind. Es herrscht kedech Rube, während es in Marseille (vergl. Nr. 60 d. Bl.) zu Rundgebungen und Ruhbestörungen gekommen ist.
Kunst und Wissenschaft.
er Verein der Kunstfreunde im preußischen Staate,
der Seine Majestät den Kaiser und König, Ihre Majestäat die Kaiserin und Königin, Ihre Majestãt die Kaiserin und Königin Friedrich, sowie andere Fürstlichkeiten zu seinen Mitgliedern zählt, hielt gestern im großen Ausstellungssagl des Künstlerh auses seine 74. General versammlung ab. Die Zahl der Mitglieder hat sich im ver gangenen Jahr bon 63 auf Ih erböbt: 67 Mitglieder sind im Laufe des Jahres ausgeschieden, 103 neu eingetreten. Vereinnahmt wurden insgcsammt 20 BI. M, verausgabt 19 651 SM., An Kunstwerken wurden mit einem Kostenaufwand von 11377 4 angekauft und verloost: 3 Stulpturen, 15 Selgemälde, eine Zeichnung von Menzel, 4 Aqua lle, 3 Radierungen, 8 Rupferätzungen und ein Aquarelldruck. Als zereinsgabe, zu deren Beschaffung der Verein 30090 6 aufwendete, belangte zur Ausgabe die Steinzeichnung von Rudolf Thienhaus Mãdchen Tracht“, die auf der Großen Berliner Beachtung gefunden hatte. Für das
worden eine
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Bauwesen.
. In dem Wettbewerb um Skiszen für das neue Rath.= aus in Dresden warden, wie das Kentralbl. d. Bauverw. mit⸗ theilt. zucrkannt: je ein erster Preis von 7009 M den Entwürfen ESt. Michael des Regierungs- Baumeisters Friedrich Ostendorf in sisseldorf, Viel Feind viel Ir des Regierung Baufshrers Franz Wendt in Berlin und Februar 1901. von Lossow u. Viehweger in Reden; ein zweiter Preis zu 4009 M dem Entwurf Roland“ von red Hauschild in Dresden; ein dritter * zu 30090 ½ dem ntwurf Fünf Thürmen von Johannes Reichel u. Heinrich Kühn in 2 Jum Ankauf empfohlen wurden die Entwürfe Ping. ron tl Großer in Breslau und „Elbe“ von Karl Noth in Mannheim.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Wie das Direktorium der Deutschen Landwirthschafts Gesellichaft mittbeilt, fand am 1I. und 12. März in Paris im Anschluß an die Sitzungen der ständigen Kommission des internationalen land een , e 3. der Juni v. J. tagte, auf Grund eines dort gefaßten Beschlusses die vorläufige Kon⸗ ftituierung des internationalen Comités für die Ge⸗ staltung der Getreidepreife statt. Es waren Labei pertreten 29 landwirthschaftliche Körperschaften aus acht europäischen Staaten, nämlich aus Deutschland, Frankreich Oesterreich Ungarn, Spanien. Portugal, der Schweiz und Serbien. Es wurde ein vorläufiger Statutenentwurf berathen und die Abhaltung einer Sitzung im Monat Mai zur endgültigen Konstituierung beschlossen. Von deutschen landwirthschaftlichen Körperschaften waren in Paris folgende vertreten: die Deutsche Landwirthschafts Gesell⸗ schaft, der Bund der Landwirthe, der Allgemeine Verband der deutschen landwirthschaftlichen Genossenschaften zu Darmstadt und der Generalverband ländlicher Genossenschaften für Deutschland zu IYteuwied. Zum Versitzenden des Comités wurde der Vertreter der Deutschen Landwirthschrfts Gesellschaft, Prinz Georg zu Schönaich— Farolath gewählt, zum General-Sekretär Herr Rieul Paisant in Verfailles, Vertreter französischer landwirthschaftlichen Genossen⸗ schaften.
Saaten stand und Getreidehandel in Rußland.
Das Kaiserliche Vize⸗Konsulat in Nikolajew berichtet unter dem 2. d. M. Folgendes:
Während des vergangenen Monats herrschte wechselweise Frost und Thauwetter; da ersterer mäßig blieb, werden die Saaten darunter kaum gelitten haben. Gegen Ende des Monats gab es Schnee in großen Mengen. der jetzt bei, milder Temperatur langfam wieder abgeht. Wenn dieser reichliche Schneefall auch als ein günftiger Faktor für die neue Ernte angesehen werden kann, infofern als dem Boden dadurch viel Feuchtigkeit zugeführt wird, so werden andererfeits auch wieder Befürchtungen laut, daß stellenweise die Winterfaat verfault sein könnte, da dem Schnee ein leichter Frost vorangegangen ist, durch den die Felder mit einer dünnen harten Decke überzogen wurden, welche letztere die Wurzeln von der Luft abschloß.
Infolge vollständig ungenügender Versorgung und bei kleinem Depot bewegt sich unfer Markt bei anhaltend fester Tendenz in nur engen Grenzen. Eine lebhafte Nachfrage bestand für Welzen von Marfeille, welcher von dort mit sehr guten Preisen bezahlt wurde. Es wäre auch zu einem sehr flotten Geschäft gekommen, wenn wir abgabekräftiger gewesen wären. Unser sichtbares Depot in Weizen pom 1. Januar ist nun bereits auf die Hälfte zusammengeschmolzen.
Roggen war dagegen still, weil die Vorräthe zu unbedeutend sind und größere Aktivität nicht zulassen. Man war nicht in der Lage, der zeitweife etwas belebten Nachfrage mit Offerten zu begegnen und wenn man sich, vielleicht durch den guten Preis veranlaßt, dazu herbei ließ, kleine Partien vorzuverkaufen, so konnte man sich nur mit großer Müe wieder eindecken. Es ist dies charakterisierend für die Lage unseres Geschäfts.
Gerste bleibt sehr knapp und ebenfalls ohne nennenswerthen Umsatz. Die Spekulanten halten mit dem Artikel sichtlich zurück und fordern Preife, welche die auf den Artikel vom Auslande eingehenden Gebote übersteigen. Auf reeller Basis ist deswegen ein Geschäft in Gerste nicht zu machen. Der Lagerbestand per 25. Februar er. betrug Si G50 Pud, welche Ziffer sich, wie folgt, zusammenstellt:
Bestand am 1. Januar 1901... 3 561 580 Pud.
Angeführt wurden vom 1. Januar bis
25. Februar 1901 1004500 1566 080 Pud.
3756 s9 NV o d Pv
Ausgeführt wurden vom 1. Januar bis 25. Februar 1901 Bleibt Bestand am 25. Februar
—
Ernteaussichten und Getreidehandel in Kleinasien und Sprien.
Der Kaiserliche General-⸗Konsul in Smyrna berichtet unter dem 8. d. M. Folgendes: ; ö. .
Infolge günstiger Witterungsverhäl tnisse erhofft man in diesem Jahre eine um etwa 50 oo gänstigere Ernte als im Voriahre. Hierbei sst zu berücksichtigen, daß die Aussaat um etwa 20 00 gegen das Vor⸗ jahr zugenommen hat.
Der Kaiserliche General ⸗Konsul in Beirut berichtet unter dem 6. d. M. Folgendes:
Nach anhaltender Trockenheit, die während des ganzen Monats andanuertẽ und den Landwirthen zu ernsten Besorgnissen Veranlassung gab, baben vor einigen Tagen wieder Niederschlãge statt⸗ gefunden. Die in diesem Winter gefallene Regenmenge beträgt aber erst zwei Dritttheile des Durchschnittsquantums, Der Ausfall der Ernte hängt von den im März und April zu erwartenden Regenmassen ab. Der Preis für Weizen ist gegen den Vormonat um II Franken gestiegen und stellt sich auf 17 Franken gro Doppel ⸗Zentner f. a. B. Verfrachtet wurden ungefähr 2020 Tonnen für Egppten und zwar:
200 von Tripolis,
706 . Beirut (aus dem Haurangebiet), 600 . Akka,
10090 , Mersina.
Die Ausfubr von Gerste war recht lebhaft. An Braugerste
wurden verfrachtet für England von Beirut aus. 2500 Tonnen, Tripolis aug... 5090 2 Alerandrette aus.. 5090 zum Preise von 12 Franken pro Doppeljentner f. a. B. An Futtergerste wurden von Mersina 500 Tonnen zu 107 Franken pro Doppel jentner f. a. B. nach Eqypten verschifft.
Ts sind noch ziemlich viel Verräthe von Weizen im Lande, aber
wenig Gerste.
Ernteaussichten und Getreidehandel in Rumänien.
Das Kaiserliche Konsulat in Galatz berichtet unter dem 15. d. M.
Folgendes; . . Wie im Vormonat, so herrschte auch im Beginn des Februar strenge Kälte, die gegen Ende des Monats milderer Witterung wich. Die Wintersaaten waren im ganzen Lande beständig von einer genügenden Schneedecke geschützt, die inzwischen unter dem Einfluß der einge⸗ tretenen wärmeren Witterung geschmoljen ist. Unter diesen günstigen Verhältnissen haben die Saaten gut siberwintert, und ist die allgemein bestebende Hoffnung auf eine gute Ernte, wenn nicht besondere Zwischen alle eintreten, z. It. eine wohlbegründete. Es sind auch, da dem Boden durch die überreichen Schneefälle des, vergangenen Winters viel Feuchtigkeit zugeführt wurde und jetzt die Witterung beiter und milde ist, die besten Aussichten vorhanden, daß die Frübjahrsbestellung hauytsãchlich Gerste und Mais — unter günstigen Bedingungen vor sich gehen kann. —
Bie Schiffahrt auf der Toenau hat begennen; bereits gegen Ende Februar langten einige Dampfer mit Johlenladungen aus England an, welche mit Getreideladung für Italien, Spanien u. s. w. die Donau wieder verließen.
Frachten ab Galatz Braila 88 per Tonne.
Preise für 1000 kz franko Bord:
l Hein.
1 , 100 - 107 . k ö k
Hafer. . 6 ö
Vorräthe in Tons à 1200 Eg: in Galatz in Braila
k Gerste
Roggen
Safer
Gesundheitswesen, Thierkraukheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.
Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankbeiten.
(Aus den ‚Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundbeitsamts“, Nr. I2 vom 20. März 1901.) Pest.
Britisch-Ostindien. In der , Bom bay sind während der am 15. Februar abgelaufenen Woche 1897 Er. krankungen und 1564 Todesfälle an der Pest festgestellt, d. b. 127 Erkrankungen und 271 Todesfälle mehr als während de In der Stadt Bombay kamen während der am 16. J gelaufenen Woche 1127 Erkrankungen an der Pest vor, und von den 260383 Todesfällen dieser Woche waren 930 erweislich durch Pest ver⸗ ursacht, außerdem wurden 470 als verdächtig auf die Pest zurück⸗ geführt.
Während der Woche vom 2. bis 9. Februar ist nicht nur in Prãäsidentschaft Bombay (öogl. S. 225), sondern in fast ganz Ind — mit Ausnahme des Staates Mysore — eine beträchtliche Steigerung der Pesttodesfalle gegenüber der Vorwoche beobachtet. Nach einem einer dortigen Zeitung entnommenen, angeblich amtlichen Berichte sind vährend der bezeichneten Februarwoche 4377 Todesfälle an der Pest vor⸗ gekommen, dagegen in der Woche vorher 3415 und in der entsprechenden Woche des Vorjahres nur 2137. Von jenen 4377 To esfällen ent⸗ fielen 2491 auf die Provinz Bengalen und von letzteren 1498 allein auf die Stadt Pat na; ferner kamen u. a. 226 auf Mysore, 138 auf Madras und 129 auf Kalkutta.
In der Hafenstadt Kurrachee, welche vor einiger Zeit bereits als pestfrei galt, sind nach der Bombay Governm Gaz. während der am JI5. Februar abgelaufenen Woché 3 Erkrankungen (5 Todes⸗ fälle) an der Pest und während der Woche vorber ? (2) festgestellt.
Hongkong. In der Woche vom 4 bis 10. Marz sind 15 Fälle von Pest, welche alle tödtlich verliefen, zur Anzeige gekommen.
Mauritius Die Zahl der durchschnittlich in jeder Woche fest—⸗ gestelsten neuen Erkrankungen an Pest hatte im August v. T6, im September 15, im Oktober 46, im November 42 und im Dezember 45 betragen. In der Zeit vom 4. bis 31. Januar 1901 sind s39 neue Krankfkeitsfälle (und 54 Todesfälle) an der Pest vor⸗ gekommen, also durchschnittlich nur etwa 22 Erkrankungen in jeder Januar⸗-Woche; in der ersten FebruarWoche wurden 16 7) neue Krankheits- (Todes fälle beobachtet. Während der entsprechenden 3 Wochen zu Beginn des Jahres 1900 waren 45 Erkrankungen (und 30 Todesfälle an der Pest beobachtet, also 60 (31) weniger als im laufenden Jahre.
Braftlien. Nachdem seit 20 Tagen in Rie de Janeiro ein Fall von Pest nicht mehr vorgekommen ist, sind Stadt und Hafen am 9. Marz für pestfrei erklärt worden.
West-Australien. Unter dem 12. März hat die Regierung die Erklärung veröffentlichen lassen, daß in Freemantle die Pest wieder ausgebrochen sei.
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Cholerg.
Straits Settlements. In Singapore sind vom 23. Ja— nuar bis 3. Februar 20 Personen an der Cholera erkrankt und ge storben. Vom 4. bis 8. Februar wurden weder Erkrankungen noch Todesfälle gemeldet. Nach einem Ausweise für den Monat Januar sind dort in diesem Zeitraum 68 Personen an Cholera ge⸗ storben, außerdem 29 an „Diarrböe', 20 an Dysenterie, und u. a. 130 an Beriberi. Die Sterblichkeitsziffer, welche im Monat November v. J. beträchtlich angestiegen war, hatte im Januar mit 850 Sterbe⸗ fällen (40 58 00) wieder die gewöhnliche Höhe erreicht.
Gelbfieber.
Es gelangten zur Anzeige vom 3. bis 9g. Februar 3 Erkrankungen und 1 Todesfall in Havanna, vom 28. Januar bis 3. Februar 1 Todesfall in der Stadt Mexiko und am 22. Januar in Santiago (Cuba) 1 Erkrankung auf einem von Vera Cruz kommenden Schiffe.
Pocken.
Italien. Während der ersten beiden Monate des
* * * P 54 * r ** 24 52 2 * 1 laufenden Jahres hat in der Stadt Neapel die Zahl der
Erkrankungen an den Pocken beträchtlich zugenommen. Nachdem wäbrend der Monate Oktober, November und Dezember des Vor jahres im Ganzen 24 Pockenerkrankungen beobachtet waren ist deren Zahl im Januar auf 54, im Februar auf 60 gestiegen, und vom ]. bis 8. März sind Ffogar 55 neue Krankheitsfälle und 38 Todesfälle an den Pocken festgestellt. Die Zabl der dom 1. Oktober v. J. bis Ende Februar d. J. an den Pocken verstorbenen Personen soll sich auf 20 belaufen. Einer Weiterderbreitung der Krankheit wird angeblich durch Ab sonderung der Kranken und Impfung der Umgebung unter behördlicher Aufsicht vorgebeugt. Jufolge einer Mittheilung vom 10. März waren bisher überwiegend Personen der ärmsten Volkeklassen im Hafenviertel Mergellina von der Krankheit betroffen. Verschiedene Krankheiten.
Pocken: Glasgow 20, New York 6, Paris 8, Warschau 13 Todesfälle; Reg. Bej. Marienwerder 5, Antwerpen (Krankenhäuser) 4, Grinburg 3, New Vork 17, Paris 71, St. Petersburg 28, Warschau (Krankenbäuser) ? Erkrankungen; Rückfallfieber: Reg. Bez. Düffeldorf 2 Erkrankungen; Genickstarre: München 2 Erkrankungen; Varizellen Wien 61 Erkrankungen: Rothlauf: Wien 39 Er⸗ krankungen; epidemische Ohrspeicheldrüsen Entzündung: Wien 83 Erkrankungen:; Influenza: Berlin 19, Leipzig 7, Breslau, Danzig, Frankfurt 4. M. je 4. Barmen, Frankfurt a. O., Hamburg se 3, Eharlottenburg, Erfurt, Hannover je 2, Kopenhagen 5, London 39, Moskau 2, Rew York 6, Paris 259, St. Petersburg 9, Prag 2, Stoch holm ) Todesfälle: Nürnberg 958, Hamburg 39, Kopenhagen 3514, Stock⸗ koim 2II Erkrankungen; Keuchbusten: London 37 Todesfälle; Buda
xvest 35. Wien 40 Erkrankungen; Lungenentzündung: Reg. Bez.
Schleswig 112, München 28, Nürnberg 25, Kopenhagen 28, Warschau (Rrankenbäuser) 32 Erkrankungen; kon tagiöse Augenentzündung: Reg. Bez. Arnsberg 27 Erkrankungen. Mehr als ein Zehntel aller Gestorbenen starb an Masern (Durchschnitt aller deutschen Be— richtsorte 1886 95: 1,15 0): in Mülheim a. Rh., Worms Er krankungen kamen zur Meldung in Breslau 38 in den Reg. Bezirken Düffeldorf j2i, Posen 168, in München 79, Nürnberg 32, Hamburg , KRudapest 125, Edinburg 329. Kopenhagen 1431, New Vork 145, t. Petersburg 102, Prag 34, Wien 319 desgl. an Scharlach (1886 95: 091i oo): in Altendorf, Borbeck Erkrankungen wurden angezeigt in Berlin 27, Nürnberg 29, Hamburg 58, Budapest 44, Gdinburg 20, London (Krankenhäuser) 140, Nem Vork 369, Paris 71, St. Petersburg 102, Wien 90 — desgl. an Diphtherie und CEroup ( IS886 95. 4.27 o: in Bromberg — Erkrankungen wurden gemeldet in Berlin ol, im Reg.-Bez. Düsseldorf 125. in London (Rranlenhäuser) 153, New York 260, Paris 96, St. Petersburg 101, Stockholm, Wien je ß; ferner kamen Erkrankungen an Unterleib styphus zur Anzeige in New York 27, Paris 12, St. Petersburg S6.
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Der Ausbruch der Maul!‘ und Klauensenche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlacht hofe und
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der Viehbofabtheilung für Schweine zu Nürnberg am 20. März.
Bulgarien. Durch Verfügung des bulgarischen Ministeriums des Innern vom 28. Februar d. J. (a. St.) sind die gegen Smwvrna seiner Zeit an— geordneten Dugrantänemaßregeln a ufgehe ben und die Stadt . der Golf von Smyrna für rein von Pest ertlart worden. (Vergl. . R. Anz.“ Nr. 10 vom 12. und Nr. 13 vom 16. Januar d. J.)