1901 / 75 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Mar 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Der Bundes rath versammelte sich heute 59 einer

lenarsitzung. Vorher beriethen die vereinigten Ausschüsse ür Rechnungswesen und für Elsaß⸗Lothringen, sowie der Aus- chuß für Handel und Verkehr.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich ih he Geheime Staatsrath Krug von Nidda ist von erlin abgereist.

Laut Meldung des W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansar“, Kommandant: Kapitän zur See Paschen, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer⸗Geschwaders, Kontre⸗-Admiral Kirchhoff an Bord am 25. März in Taku eingetroffen. .

S. M. Torpedoboot S 927, Kommandant: Kapitän⸗ leutnant Heinrich, ist am 26. März in Tsingtau angekommen.

S. M. S. „Möve“ ist gestern von Brisbane nach Sydney in See gegangen.

Bayern.

Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent empfing gestern Mittag, wie ‚W. T. B.“ meldet, die britische Spezial⸗ mission zur Notifizierung der Thronbesteigung des . Eduard unter Führung des Earls of Mount Edgecumbe und des Admirals Sir Culme Seymour in feierlicher Audienz. Nach derselben wurde der britische Minister⸗ Resident in München Drummond zur Ueberreichung seines neuen Beglaubigungsschreibens empfangen.

Zu Ehren Seiner Königlichen Hoheit des , von Sach fen fand gestern Nachmittag im Residenzschlosse Gala⸗ tafel statt, an der saͤmmtliche Brinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hau ses theilnahmen. Unter den sonf . Geladenen befanden sich auch die Mitglieder der britischen Spezialmission. Im Verlaufe der Tafel brachte Seine Königliche Hoheit der Prinz⸗Regent einen Trinkspruch auf den Großherzog aus, Höchstwelcher mit einem Toast auf den Prinz Regenten érwiderte. Heute früh ist der Großherzog von München nach Stuttgart abgereist. Der Prinz⸗Regent begleitete Höchstdenselben zum Bahnhof.

Oefsterreich⸗ Ungarn.

Das österreichische Abgeordnetenhaus setzte gestern Vormittag, wie „W. T. B.“ berichtet, die Berathung des Gesetzes, betreffend die Verwendung der Gebahrungs⸗ überschüsse der gemeinschaftlichen Waisenkassen, fort. Nachdem die Vorlage in zweiter und dritter Lesung angenommen worden war, schritt der Präsident zum Schluß der Sitzung. Der Abg. Hruby éczechisch⸗ radikal) be⸗ schwerte . darüber, daß der Abg. Klofac wegen einer gegen die Mißhandlung von Soldaten gerichteten Inter— pellation, in welcher der Ausdruck „bestialische That“ vorkomme, von Offizieren des betreffenden Regiments zur Verantwortung gezogen worden sei, und verlangte Schutz des Immunitäts—⸗ rechts. Der Präsident Graf Vetter versprach, die Angelegen⸗ heit zu untersuchen und demnächst auf die Beschwerde zu ant⸗ worten. Alsdann beraumte der Präsident die nächste Sitzung für Abends 7 Uhr an. Dagegen sprachen Alldeutsche, Czechisch⸗ Radikale und Sozialdemokraten, letztere in der Absicht, die Debatte bis 7 Uhr hinauszuschieben. Der Präsident entzog drei sozialdemokratischen Rednern das Wort. Unter großem Lärm 9 Sozialdemokraten ging das Haus dann zur Ab⸗ stimmung über den Antrag des Abg. Bareuther über, die Delegationswahlen von der Tagesordnung abzu⸗ setzen. Der Antrag wurde mit 198 gegen 105 Stimmen abgelehnt. Der Präsident eröffnete hierauf sofort die Abendsitzung, stellte die Beschlußfähigkeit fest und unter⸗ brach die Sitzung darauf für eine Stunde, um die Nominierung der Kandidaten für die Delegationen nach den Kronländern vornehmen zu lassen. Nach der Wieder⸗ aufnahme der Sitzung fanden die Delegationswahlen statt. Es ereignete sich kein Zwischenfall. Nur bei den Wahlen für Galizien brachen die nicht dem Polenklub angehörigen Abge⸗ ordneten in den Ruf „Schande!“ aus und verließen den Saal. Nach der Vornahme der Wahlen verlas der Abg. Roman⸗ czuk eine Erklärung, in welcher ausgesprochen wird, daß die nicht dem Polenklub angehörenden Abgeordneten gegen die Vornahme der Delegation wahlen für Galizien Einspruch erhöben, da sie hierbei trotz des größten Entgegenkommens ihrerseits nicht berücksichtigt worden seien. Hierauf fand eine langere Erörterung über die Tagesordnung der heutigen Sitzung statt.

Großbritannien und Irland.

Dem „Daily Telegraph“ zufolge zeigen sich bei Lord Salisbury Symptome von Influenza, welche ihn verhindern, die laufenden Geschäfte zu erledigen.

Das Unterhaus nahm gestern, wie ‚W. T. B.“ mit⸗ theilt, mit 245 gegen 133 Stimmen die zweite Lesung des Gesetzentwurfs über den Verkauf von Bier an. Es wird darin bestimmt, daß, wenn das Bier nicht allein aus Malz und Hopfen bestehe, eine genaue Angabe der Bestandtheile er⸗ folgen müsse.

Frankreich.

Der großbritannische Botschafter Sir Edward Monson überreichte gestern, wie ‚W. T. B.“ meldet, dem Präsidenten Loubet in besonderer Audienz sein anläßlich der Thron⸗ besteigung des Königs Eduard erneuertes Beglaubigungs⸗ schreiben.

Die Deputirtenkammer setzte gestern die Berathung des Vereinsgesetzes fort. Artikel 18 betrifft den Aufschub, welcher den Kongregationen bewilligt wird, damit dieselben allen Verbindlichkeiten gegen das Gesetz nachkommen können, sowie die Folgen, welche eine Auflösung nach sich zieht. Der Deputirte Zévats brachte einen Abänderungsantrag ein, welcher dahin ging, die Güter der Kongregationen einzuzlehen und zur Be⸗

ründung einer Pensionskasse für nicht mehr arbeitsfähige rbeiter zu verwenden. Der Berichterstatter bekämpfte den Abänderungsantrag, welcher mit 42 gegen 135 Stimmen abgelehnt wurde. .

Die Armeekommission des Sengts berieth unter dem Vorsitze de Freycinet s über die Förderung der Kapi⸗ tulierungen von Unteroffizieren und Soldaten, um die Zahl der zur Aufrechterhaltung des gegenwärtigen Effektivbestandes nothwendigen Kapitulanten festzustellen.

Nantes veranstalteten gestern über 1000 Handlungs⸗

gehilfen stürmische Kundgebungen, um die Einführung ber Sonnta

sruhe zu erzwingen. Pie Polizei mußte ein⸗ schreiten, da die Manifestanten mehrere Läden mit Eisenstücken bewarfen.

6 ehemalige . der englischen Handelskammer in Paris Thomas Barclay hielt gestern in einer Ver⸗ sammlung der erm , Gesellschaft für Schiedsgerichte eine Rede, in der er dafür eintrat, daß zwischen Frankreich und Großbritannien ein 2 zur ö Schlichtung aller Streitfälle geschlossen werde.

Nuß land.

Wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, ist durch einen Kaiserlichen Ukas zeitweise das Amt eines zweiten Gehilfen des Geschäftsführers des Minister-Comités geschaffen und dem Kammerherrn Wuitsch übertragen worden.

* Italien.

Wie dem, W. T. B.“ aus Rom berichtet wird, ist amtlich bekannt gemacht worden, daß am 15. April ein geheimes Kon sistorium und am 18. April ein öffentliches Kon⸗ sistori um werde abgehalten werden. Zu Kardinälen würden ernannt werden: der Substitut des Staatssekretärs Tripepi, der päpstliche Majordomus della Volpe, der Assessor der Kongre⸗ gation der Inquisition Genngri, der Sekretär der Kongregation der außerordentlichen geistlichen Angelegenheiten Cavagnis, der Auditor der apostolischen Kammer Sanminiatelli, ferner die Erzbischöfe von Benevent, Ferrara, Prag und Krakau, die Bischoͤfe von . und Verona und endlich der apostolische Delegat bei den Vereinigten Staaten Martinelli.

Portugal.

Der Ministerrath hat, dem „W. T. B.“ zufolge, beschlossen, die Kirche der Jesuiten in der Rua do Quelhas, die Kirche der Franziskaner-Missionare in der Rug do Patricinio in Lissabon, sowie die Benediktinerkirchen in Couto, Cocujaes und Aveiro zu schließen.

Belgien.

Wie der Messager de Bruxelles“ meldet, wird die Regierung den Kammern im Einverstaͤndniß mit dem Unabhaͤngigen Congostaat vorschlagen, den Ablauf der Konvention vom Jahre 1890, welche die , ,, des Unabhängigen Congo⸗ staates an Belgien nach 18 Jahren und 6 Monaten vorsieht, hinauszuschieben. Der Staat solle seine Unabhängigkeit bis zur Angliederung an Belgien behalten. Wenn Belgien sich später weigere, den Congostaat anzugliedern, so sollten die 25 Millionen Francs, welche Belgien dem Congostaat ge⸗ liehen, nach einem weiteren Zeitraum von 109 Jahren zahlbar werden und in der Zwischenzeit zu verzinsen sein.

Die Kosten des Heeres haushalts im Jahre 1901 sind auf 55 339 316 Fr., 16911362 Fr. mehr als im Vorjahre veranschlagt worden. Davon entfallen 49 205 371 Fr. auf

das regelmäßige Bedürfniß, 6 133 945 Fr. auf das außer⸗

ordentliche Bedürfniß; jenes beträgt 147 670, dieses S63 692 Fr. mehr als im Jahre 19090. Von dem regelmäßigen Mehrbedarf entfallen 37470 Fr. auf die Herr n 17 819 Fr. auf die Kavallerie, 40131 Fr. auf die Artillerie; derselbe ist hauptsächlich bedingt durch Stellen⸗ vermehrung, durch Erhöhung der Zulagen für Besitzer von Ordensauszeichnungen, durch Erhöhung des Hufbeschla geldes, durch die Errichtung eines 9. Artillerie⸗Regiments; 30 000 Fr. sind zur Unterstützung von Angehörigen verheiragtheter Militärpersonen des Unteroffizier⸗ und Mannschaftsstandes bestimmt, welche zeitweise aus dienstlichen Gründen ihre Standorte verlassen müssen. Unter den Aufwendungen für außerordentliche Zwecke befinden sich; 60 90 Fr. für Schieß⸗ übungen, 100 006 Fr. zum Bau einer Kirche im Lager von Beverloo, 1 300 000 Fr. zur Armierung der Befestigungswerke von Antwerpen, 80 600 Fr. für Militärstraßen und Fern⸗ sprecheinrichtungen in Namur und Lüttich, 160 000 Fr, zur Herstellung eines Exerzierplatzes bei Brüssel, 1 050 000 Fr. zur Vermehrung des Vorraths an Gewehren und Schieß⸗ bedarf für die Infanterie und das Genie, 3 000 0090 Fr. zu Kasernenbauten, 300 000 Fr. zur Vergrößerung der Konserven⸗ fabrik zu Antwerpen, 16 & Fr. zur Beschaffung von Fahr⸗ rädern. Rumänien.

Bei den Wahlen zur Deputirtenkamm er wurden, dem „W. T. B.“ zufolge, im zweiten Wahlkörper 68 Liberale und 1 Konservativer gewählt. 1 Stichwahl ist erforderlich.

Im Herbst dieses Jahres wird, der Revista armatei.- zu- folge, im Gelände zwischen Buzen und Tekutschi ein fünf⸗ lägiges Manöver vor dem König stattfinden. Es werden daran das gesammte III. Armee⸗Korps und die beiden Rosciori⸗ (Husaren⸗) Brigaden aus Berlad und Tekutschi theilnehmen. Aus der 6. Infanterie⸗Division und den Husaren⸗ Brigaden wird eine Nord⸗Abtheilung, aus der 5. Infanterie⸗ Division und der zum Armee⸗orps gehörigen 3. Kalaraschen⸗ Brigade eine Süd⸗Abtheilung gebildet werden.

Serbien.

Nach Meldungen, welche dem Wiener „Telegr.-Korresp⸗ Bureau“ aus Belgrad zugegangen sind, finden seit einigen Tagen häufig Unterredungen des Königs mit hervorragenden Politikern aller Parteien statt, wobei es sich um Ver⸗ fessungsfragen zu handeln scheine. In unterrichteten Belgrader Kreisen gelie es nicht als ausgeschlossen, daß noch vor den allgemeinen Wahlen zur Skupschtina das Zweikammer⸗ system werde eingeführt werden durch Schaffung eines aus etwa 50 Mitgliedern bestehenden Senats, dessen Mitglieder theils vom Konig ernannt, theils von den 22 gewahlt werden, theils mit Virilstimmen dem Senat angehören sollen.

Amerika.

Nach einer dem „Reuter 'schen Bureau“ zugegangenen Meldung aus New YHork vom gestrigen Tage ist der Kreuzer „New Jork“ nach Manila anstatt nach Mazagan Ma⸗ rokko) abgegangen. Die Regierung der Vereinigten Staaten wolle sich bemühen, ihre Forderungen bei der marokkanischen Regierung auf dem gewöhnlichen diplomatischen Wege durch⸗ zusetzen.

Asien.

Wie das „Reuter sche Bureau“ erfährt, beschränkt sich das Vorgehen des General⸗Feldmarschalls Grafen von Waldersee hefe ih des strittigen Landes in Tientsin auf die militaärische

Seite der 2 eit. Nachdem die militärischen von beiden . seien, werde 16 . von den zustãndigen Behõ

geprüft werden. Eine en Entscheidung werde vorläufig nicht ir of, werden, da Recht . einzusehen und verschiedene Behörden zu befragen eien.

Dasselbe Bureau meldet aus Peking vom gestrigen Tage: vom Kaiserlichen Hofe in Singanfu 44 durch 3 den Vize⸗Kłönig von Nanking, ein Erlaß ergangen, in welchem angeordnet werde, daß das M andschurei— Abkommen am 25. März, dem von Rußland festgesetzten Tage, nicht unterzeichnet werden solle. Der Erlaß sei telegraphisch den verschiedenen Regierungen bekannt gegeben worden. ;

Der New Yorker „Associated Preß“

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wird aus S

Petersburg gemeldet, das in Abkom nen

werde wahrscheinlich bald unterzeichnet werden. Die zur Zeit noch schweben den Verhandlungen bezögen sich nur auf geringfügige Aenderungen. Durch das Abkommen werde Rußland kein neues Gebiet eben sondern es erhalte nur Garantien für seine bereits bestehenden Interessen und Rechte in der Mandschurei. Keine Macht habe Protest eingelegt, selbst Japan habe keine Ein— mischung versucht. Die Erkläcung des japanischen Ministers des Aeußern, daß Japan nothwendigerweise eine Kom⸗ pensation verlangen werde, . keinen Eindruck gemacht, da sie eine bloße . ei Das russisch-chinesische Ab⸗ kommen werde die . igkeit Chinas, die Entschädigungs— forderungen zu begleichen, nicht schwächen, weil es in bestehende kommerzielle Rechte anderer Nationen in der Mandschurei nicht eingreife. China werde die Zölle in der Mandschurei nach wie vor selbst einziehen.

Die „Morning Post“ berichtet aus Peking vom 26. d. M., es werde wahrscheinlich in dieser Woche zu einem Zusammenstoß zwischen den Franzosen und den Chinesen bei Hwailu kommen. Li⸗Hun 6 habe dem dort stehenden chinesischen General Befehl gegeben, sich aus Tschili zurückzuziehen. Der General habe erwidert, er werde dies thun, wenn er die Hi ng aus der Provinz hinausgefegt haben werde. Der General Bailloud habe Peking am Mittwoch verlassen und die Erlaubniß erhalten, sich, falls die französische Abtheilung angegriffen werden sollte, auf ein Gefecht ein— ulassen. Die 66. Truppe in Hwailu sei 1500 Mann . die Chinesen sollten 25 000 Mann stark sein. Hsiliang, der Gouverneur von Schansi, sei von seinem Amte entfernt worden; deshalb sei es möglich, daß der neue Gouverneur, welcher ein Mann von milderen Anschauungen sei, dem Konflikt dadurch vorbeugen werde, daß er die chinesischen Truppen zurückhziehe. . . .

Der japanische Premier⸗Minister Marquis Ito hielt am Dienstag, wie dem „Reuter schen Bureau“ aus Nokohama berichtet wird, in einer Versammlung von Parlaments mitgliedern seiner Partei eine Rede, in welcher er ö. die auswärtige Politik einging und sagte, Japan habe nunmehr eine Stellung erlangt, die es ihm möglich mache, selbst jeine legitimen Interessen zu schützen und die den Anforderungen jeder Lage entsprechenden Schritte zu thun. Es könne nicht geleugnet werden, daß Japan die Wirkung des verwickelten . zu seinem Nachbar spüre, und de Wolken am Horizont könnten nicht ignoriert werden.

Aus New York erfährt dasselbe Bureau, daß ze Amerikaner, einer Depesche aus Manila felge Agu in aldo mit seinem gesammten Stabe in der Nähe von Casigurmn, 9 Meilen von Baler, gefangen genommen hätten.

Afrika.

Ein Telegramm Lord Kitchener's aus Pretoria vom gestrigen Tage besagt, daß die Verluste der Engländer bei dem Vorgehen des Generals Babington gegen Delarey nur wei Todte und sieben Verwundete betragen hätten. Die Buren hätten 22 Todte und 30 Verwundele auf dem Felde gelassen, soweit bei der eiligen Verfolgung habe festgestellt werden können. Wahrscheinlich seien die Verluste der Buren noch größer gewesen.

Wie aus Durban gemeldet wird, hat de Wet 35 Meilen von Standerton mit 400 Mann die Grenze von Transpaal überschritten.

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Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des hauses befindet sich in der Ersten Beilage

In der heutigen G6) Sitzung des Herrenhauses, welcher der Praͤsident des Staats-Ministeriums, Reichskanzler Graf von Bülow, der Vize⸗Präsident des Staats Ministeriums, Finanz Minister Dr. von Miquel, der Minister für Landwirthschaft 2c. Freiherrvon Hammerstein, de Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Dr. Studt und der Minister des Innern Freiherr von Rheinbaben beiwohnten, wurden zunächst die drei Mitglieder des Hauses, welche der Staats schulden RKommission angehören und deren Mandat abgelaufen ist, die Herren Dr. von Schelling, Graf von Hut ten⸗Czapski ünd Graf von Redern, auf Antrag des Grafen von Zieten-Schwerin durch Zuruf wiedergewählt.

Darauf begann das Haus die Berathung des Staate haushalts-Etats für das Etats jahr 1901 auf 8 des Berichts der Kommission für den Staatshaushalt und Finanzangelegenheiten. 1 *

Generalberichterstatter war * von Königsma— *

Bei Schluß des Blattes nahm der Präsident y ; Ministeriums, Reichskanzler Graf von Bülow das R ort.

Dem Reichstage ist die endgültige Uebersich ar Einnahmen und Aus gaben des çstafritaz da, Schutzgebiets fär das Rechnungsjahr 18958 gegangen. .

Herren⸗

ir

Bei der gestern im 6. Frankfurter Tah een, Güllichau, Schwiebus, Krossen) vorgenommenen 86 afte⸗ züm Fause der Abgeordneten wurde der Ri 21 . rath Schultz⸗Buckow Freilons) mit sammtlichen gegebenen Stimmen gewahlt.

Etatistik und Volkswirthschaft.

Die Zensiten der Einkemmensteuer und die Bevölkerung in Preußen.

(Stat. Korr) Nach der letzten Einkommensteuer⸗Statistik ist pon 159 bis 1990 die Gesammtzahl der Zensiten von rund 244 auf 335 Millionen deren Veran agungesoll von 124 84 auf 174 39 Mil- slonen Mark. d h. um 39,9 og, bei den nicht physischen Personen en 1055 auf L539, d. h. um S8, 33 /g bei den phyfischen Perfonen pon 114,79 auf 158,49 Millionen Mark. d. h, um 37-99 oo gestiegen. Unter den physischen Personen waren auf je 100 Köpfe der Gesammt⸗ bepösterung im Jahre 1832 nur 8,15, im Jahre 1900 dagegen 1009 JZensiten vorhanden. Setzt man den Stand des Jahres 1892 gleich job, so bedeutet dies eine Zunahme um 23 80 0g

Noch wichtiger als die Zahl der Zensiten für sich allein ist für die volkswirthschaftliche Betrachtung die Zahl der Zensiten mit Ein— schluß der Haushaltungs ⸗Angehdrigen veranlagte Bevölkerung). Lediglich mit Hilfe dieser Ziffer läßt sich übersehen, wie groß die einzelnen Steuer⸗, Einkommens- und sozialen Schichten im Verhält⸗ nisse zur Gesammtbevölkerung sind: zwar nicht ganz genau, da z. B. Angehörige der oberen Klassen, die einmal in bedeutendes Vermögen ju erwarten haben, in der Statistik zunächst nur mit einem kleinen selbständigen Einkommen auftreten können, wohl aber annähernd. Die veranlagte Bevölkerung“ ist erst seit dem Jahre 1896 ersichtlich gemacht worden. Sie betrug damals 29.30 0/0, im Jahre 1960 aber 331490. In den Städten ist sie von 37.73 auf 42,02, in den Land⸗ gemeinden und Gutsbezirken von 23,52 auf 26,49 0 gestiegen.

Man könnte zu der Vermuthung kommen, daß die große Ver⸗ mehrung der Steuerleistung wie der Jah der Zensiten und der steuer⸗ pflichtigen Gesammtbevölkerung theilweise nicht auf einer Hebung der Cinkommensverhältnisse, sondern auf einer genaueren und darum schärferen Einschätzung, sei es allgemein oder bei besonderen Ein⸗ kommens gruppen Iz. B. hochgelohnten Arbeitern), beruhe. Hier und da mag das vorgekommen sein, inwieweit 6 würde die Statistik nur bei sehr genauem Eingehen auf die Einschätzungs⸗ ergebnisse der einzelnen Kreise und Gemeinden, aber selbst dann kaum mit voller Sicherheit, feststellen können. Andererseits enthält je Ziffern, die keineswegs auf ein schärferes Anziehen der ‚Steuer⸗ schrauber, sondern auf daz Gegentheil deuten. Bekanntlich können nach § 18 und 19 des Einkommensteuer⸗Gesetzes Personen, die mehr als 960 M Einkömmen haben, gleichwohl von der Steuer befreit werden; auf einen Abzug von 50 M Einkommen für jedes Kind unter 13 Jahren hat jeder Zensit mit nicht über 30900 6 Einkommen sogar Anspruch. Die Zahl der danach aus verschiedenen Gründen anz befreiten, wenn auch ein Einkommen von mehr als 9g00 4 ejehenden Personen nebst Angehörigen hat erheblich zugenommen. Sie betrug (in Prozenten der Gesammtbevölkerung) in den Jahren . 1896

in den Städten 3,74 .

auf dem Lande . ; 30, 54

überhaupt 3,50 444 26 386.

Un den Umfang der Bevölkerungsschicht festzustellen, bei welcher achr als god? M Einkommen angenommen werden, muß man jene Fnigestellten nebst ihren Angehörigen den Besteuerten hinzurechnen; denn ergiebt sich für diese Schicht wieder in Prozenten der Bevölkerung 1896 1900 eine Zunahme ein Umfang von in Prozenten 41,47 46,57 12,30

auf dem Lande 26, 86 30. 85 1435

ũ ber haupt 32. 380 3759 1460. Hiernach wären in dem kurzen Zeitraume von vier Jahren fast 50/0 der Bevölkerung in ein Einkommen von mehr als 900 M hinein⸗ ewachsen und hätte sich der mit einem solchen Einkommen angesetzte , ,, der Bevölkerung um 14,60 ausgedehnt, die mit einem geringeren Einkommen entsprechend verringert.

Zunahme in Prozenten 21,66

in den Städten

Tabackbau und Tabackernte.

Das neueste Vierteljahrsheft zur Statistik des Deutschen Reichs enthält unter der Ueberschrift Der Taback im deutschen Zollgebiet“ Nachweise über die Tabackernte und die Besteuerung des Tabacks im Erntejahr 1899 und vergleichende Zusammenstellungen für die letzten zehn Erntejahre.

Bemerkenswerth ist die Abnahme des Tabackbaues. Die bebaute Fläche sank auf 14615 ha von 17 652 ha im Jahre 1898 und 21 567 ha im Jahre 1897, also in drei Jahren etwa um ein Drittel. Als Ursache dieses starken Rückgangs werden in erster Linie die schlechten Preise genannt, welche die Ner und 98er Ernte erzielten, femer Mangel an Arbeitskräften und hohe Arbeitslöhne. Die sonst mit Taback bebauten Felder wurden mit Getreide, Kartoffeln und 1 bestellt, stellenweise auch mit Gemüsepflanzen, die von

onsewenfabriken stark gefragt und gut bezablt wurden.

Die Tabackern te war nach Güte im allgemeinen wesentlich besser

als in den letzten Jahren, auch wurden für den 1899 geernteten Taback wieder bessere Preise erzielt. Für das ganze Zollgebiet sind als mittlerer Preis für 1 dz trockene, dachreife Tabackblatter 81,8 M leinschließlich der Steuer) ermittelt worden, gegen 75,3 M im Jahre 1898 und I,8 6 im Jahre 1897. Der 6 nach war der durchschnittliche Ertrag wenigstens größer als im Vorjahre. Es wurden im Ganzen 36905t Tabackblätter in trockenem, dachreifem Zustande geerntet, also 26 dz auf 1 ha, gegen 18,5 dz im Jahre 1898. Leider wurden in einigen Gegenden Norddeutschlands (namentlich in Brandenburg Pommern und Mecklenburg) die vielversprechenden Pflanzungen Ende Augnst durch starke Nachtfroͤste schwer beschãdigt. Anderswo verzögerte im Frühjahr naßkalte Witterung das Aussetzen der jungen Pflanzen, und ein heißer, trockener Sommer hemmte ihre Entwickelung trat mehrere Wochen vor der Erntezeit fast überall sehr günstiges Wetter ein, das auch während der Ernte, und Trockenzeit anhielt, so daß Dachbrand und Rippenfäule kaum vorgekommen sind. . Die Ein⸗ und Ausfuhr von Tabackblättern ist etwas kleiner als im Vorjahre, ebenso die Ausfuhr von entrippten Tabackblättern; der Werth der Einfuhr ist auf 105.5 Mill. Mark (1893: 1079 Mill. Mark), der Werth der Ausfuhr auf 5,3 Mill. Mark (1895: 6,5 Mill. Marl] geschãtzt worden. :

Die Tabacksteuer hatte einen Ertrag von 127 Mill. Ma Eingangs zoll vom Taback 53,0 Mill. Mark. Nach Abjug d ahlten Ausfuhrvergütungen verbleiben 65,4 Mill. Mark oder 1, auf den Kopf der Bevölkerung.

Der Verbrauch an fabrikationsreifem Rohtaback berechnet sich für

=

die letzten vier Jahre durchschnittlich auf 1,54 kg ver Kopf. *

Die Sparbewegung in Frankreich 1894 98. Stat. Korr.) Nachdem erst durch Gesetz vom 9. April 1881 der lulässige Höchstbetrag der einzelnen Guthaben bei den Sparkassen Frank reichs von 1090 auf 20990 Fr. erböht werden, wurde er durch Gesetz dom 20. Juli 1895 wieder auf 1500 Fr. herabgesetzt ward den Inhabern von Sparbüchern mit einem über diesen Betrag kinanegebenden Guthaben aufgegeben, deffen entfsprechen de Vermindernng in emer mit dem 31. ö v. J. abgelaufenen fünfjahrigen Frist 3 bewirken. Außerdem schrieb das Geseß von 1895 vor, daß inner⸗ eines Jahres nicht wehr als 1500 Fr. von einem Sparer ein⸗ Köablt werden dürften. Dabei soll niemand bei den französischen warkassen überhaupt meßr als ein auf seinen Namen lautendes inlegebuch bestßzen, wöidrsgenfallg er der Zinsen seines gesammten uthabeng verlustig geht. Wird der Befrag von 1500 Fr. über— Hritten. so werden vom Ueberschusse für den Sparer von Amte wegen enten des Staates angelauft. Nur den Hilfegesellschaften auf 2 önseitigkeit sewie mit Genehmigung des Sandel . Mjnisters auch obltbätigkeits Anstalten und folchen ahnsicher Art sind Einlagen bi lum Gesammtbetrage von 15 050 Fr. gestattet. E TDiese auf der engen Beziehung des Sparlassenwesens ju den Slaatgfinanzen beruhende Herabsetzung des Höchstbetrages der Gut⸗

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rr den Erro Wurden wor

mentaler Umrahmung. : . in die Sammlung die kleine Bronzestatuette eines nackten Jünglings, der die Arme auf dem Haupte gekreuzt halt. Der Guß ist spät,

Gleichzeitig

haben und Begrenzung der , Einlagen war natürlich, wie aus einem vom französischen Handels-Minister dem Präsidenten der Republik erstatteten, im wesentlichen in der vom Ministerium des Innern herausgegebenen Revue gèenèsrale d'administration- wieder- eie, . Berichte hervorgeht, nicht ohne Einfluß auf die Spar⸗ ewegung in Frankreich. Es erfolgten nämlich bei der Postsparkasse und den Privatsparkassen Einlagen Rückzahlungen (baar) Anzahl Anzahl Betrag im durch⸗ Tau⸗ Tau⸗ Ganzen schnitt⸗ sende sende Millionen lich

Fr. Fr. 112591 299 1174,14 300 1133,49 282

1085,81 35 1085,80 269

1022,01 36, 1135,8 268. Die Einlagen haben hiernach weniger der Zahl als dem Betrage nach die Neigung zum Rückgange gehabt; insbesondere ihre Durchschnitts⸗ höhe hat seit dem Jahre 1894 beständig, und zwar im Ganzen um 18,93 bezw. im Jahresdurchschnitt um 5,11 690, abgenommen. Da ferner die Sparbuchbesitzer mit mehr als 1560 Fr. Guthaben die den zulässigen Höchstbetrag der Einlagen übersteigende Summe zurückziehen oder in Stagtsrenten anlegen mußten, ist die Zahl der Rückxablungen erheblich, ihr Gesammtbetrag aber nur wenig gestiegen. Die Durchschnittshöhe der Rückzahlungen hat sich dagegen seit 1394 fortwährend, und zwar überhaupt um 1037 bezw. durchschnittlich jährlich um 2,70 99 vermindert. Ungeachtet der Zunahme der Rück⸗ zahlungsfälle hat sich das Guthaben der Einleger in der Berichtszeit fast um 298 Millionen Fr., nämlich von 3 977366 338 Fr. im Jahre 1894 auf 4 275 261 452 Fr. im Jahre 1898, d. i. um 7, 49 o/o vermehrt.

Aufs Tausend der Einwohner kamen 1898 durchschnittlich 158 Einlagen im Gesammtbetrage von 26 533 Fr. gegen 163 mit 28 186 Fr. im Jahre 1897, ferner 110 Rückzahlungen in der Gesammthöhe von 29 487 Fr. gegen 1066 mit 28 188 Fr. im vorher⸗ gehenden Jahre.

Das Gesetz von 1895 hat mithin neben einer bedeutenden Ver⸗ minderung der Einlagebeträge auch eine nicht unerhebliche Ver⸗ mehrung der Rückzahlungen zur Folge gehabt. Da aber gleichwohl die Einlagen fast um zwei Millionen zahlreicher als die Rückzahlungen eblieben sind, so kann man nicht sagen, daß der Spartrieb in Frankreich, soweit er bei den Sparkassen in Erscheinung tritt, eine wesentliche Einbuße erlitten hat.

Ganzen schnitt⸗ Millionen lich Fr. ĩ 1255,55 1242,74 1052,22

Zur Arbeiterbewegung.

Außer den Tapezierergehilfen Breslaus vergl. Nr. 67 d. Bl.) sind, wie die Schles. Itg.“ unterm gestrigen Tage mittheilt, nunmehr auch die dortigen Maler, Tackie rer und An streicher ausständig geworden. Letztere haben vor kurzem durch ihre Lohn⸗ kommission den Arbeitgebern folgende Forderungen gestellt: 42 3 Mindestlohn für Maler und Lackierer, 33 3 für Anstreicher; genaue Durchführung der zehnstündigen Arbeitszeit; bestimmte Erhöhungen der Zuschläge für Ueberstunden, Nachtstunden, Feiertags⸗ und Land⸗ arbeit; Aenderung der Werkstattordnungen; keine Maßregelungen.

In Kirsvelwaldniel bei Burgwaldniel (Reg. Bez. Düsseldorf) sind, wie wir der Rh.⸗Westf. Ztg.“ entnehmen, die Arbeiter der Aktiengesellschaft für Leinen⸗ und Baum wollen⸗In dustrie in den Ausstand eingetreten, weil ihre Forderung, die auswärtigen Meister und Arbeiter zu entlassen, seitens der Direktion abgewiesen wurde.

Aus M. Gladbach berichtet dasselbe Blatt, daß sämmtliche Weber einer dortigen Firma, infolge einer durch die schlechte Ge⸗ schäftskonjunktur erfolgten Lohnherabsetzung der Jacquardweber von 7oo, gekündigt haben 35 Nr. 104 1900 d. Bl.).

In Düren sind ferner die Maler⸗ und Anstreichergehilfen gleichfalls in eine Lobnbewegung eingetreten. Sie fordern außer der Lohnerhöhung eine Verlängerung der Arbeitspausen.

Zur Lage des allgemeinen Ausstandes in Marseille Nr. 74 d. Bl) meldet W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß an Quais zur Zeit etwa 2500 Mann arbeiten; auch der Betrieb der Straßenbahn ist wieder annahernd normal. Zahlreiche Arbeiter⸗ gruppen, welche mit den Ausständigen gemeinsame Sache gemacht katten, insbesondere die Bäcker, Kupferschmiede, Zementierer, Böttcher und Fuhrleute, haben beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen.

Auch in Montceau⸗les⸗-Mines Gwergl. Nr. 73 d. Bl.) hat die Zabl der Arbeitenden zugenommen; ebenso haben in Neavel die Schiffslader und sonstigen Hafenarbeiter (vergl. Nr. 75 d. Bl) die Arbeit nahezu vollzählig wieder aufgenommen.

In Ajaccio haben jedoch, nach Meldung desselben Bureaus, in folge des Marseiller Ausstandes mehrere Fabriken schließen müssen, auch ist dort eine Menge von Früchten, die nicht verladen werden konnten, verdorben.

Kunst und Wissenschaft.

Ueber Neuerwerbungen der hiesigen Königlichen Museen in dem Vierteljabr vom 1. Oktober bis 31. Dezember 19090 entnehmen wir den Amtlichen Berichten aus den Königlichen Kunstsammlungen“ Folgendes:

In der Sammlung der antiken Skulpturen wurde vorletzten Viertel jahresbericht erwähnte Kollektion pränestinis Inschriften ergänzt durch einige weitere gleichartige

altlateinische Inschriften (Corpus In Latinarum 2876, 2905, 2935, 3150 3325 nicht publizierte Stücke). Für die Sammlung der Girsabgüs in ein Friesbruchstück mit Wagenlenker vom Mausoleun

Antenkapitell und der Giebelsima des Athena⸗ (Originale im Britissh Museum) und ei archaisierende weibliche Gewandfigur

scriptionum

wandte

je ein Stuck vom

tempels zu Priene

Louvre befindliche

Theater in Milet. Der Sammlung der Bildwerke aus derchristlicher

schenkte Herr Benoit Oppenheim einen mittelgroßen Bronzemörs

der dem Stil nach eine Arbeit aus der Werkstatt

Bildhauers und Erjgießers Leopardi ist und zu den

dieser Gattung gehört. Einen anderen Bronzemörser, der

kleiner ist und noch aus dem Ende des Quattrecentro stammt, übe

ein Gönner der nicht geraant zu sein wünscht. Der zweite?

zeigt das Wappen von Perugia in sebr feiner und scharfer

Als Geschenk eines Ungenannten kam ferner

vom Ende des 15. Jahrhunderts. Das Motiv, das der Antike entstammt, hat die Frũhrenaissance wieder aufgenemmen; ein Exemplar aus der früberen Zeit besaß die Sammlung schen, dem das kleinere späte Stück ein besonderes Interesse spruch nimmt Die Sammlung altchristlicher und byzar tinischer Klein kunst wurde durch die Schenkung eines Ungenannten

18 12

darstellt.

wurde im erworben.

win sz ar as Minotauros

11,

Für die Vasensammlung des Antiquariums Kunsthandel eine große schwarzfigurige Schale aus Rhodes Auf dem doppelfen Bildstreifen ist die Tödtung des ein Kampf von Hepliten und Reitern, ein Wettlauf von Jünglingen und ein Zug der Göttinnen zu Paris dargestellt. Jwischen den Figuren stehen sinnlose Inschriften. Als Geschenk des Herrn Gaudin in Smyrna erbielt die Sammlung eine Anzabl monochromer Gefäße

aus Jortan Kelembe, in der pergamenischen Landschaft, von der Art

der trojanischen Gefãße. Die Sammlung der Bronzen wurde durch den Ankauf eines Kesselwageng aus Cypern vermebrt (abgebildet

und ausfũhrlich besprochen von Ir, . in den Sitzungsberichten der , , Baverischen Aademie der Wissenschafken 1899, S 411 ff). Aus Privatbesitz wurden einige Geräthe und Ge⸗ fäße aus Boscoreale erworben eine werthvolle Ergänzung zu der im vorigen Bericht angeführten Sammlung. Der Sammlung von Gold⸗ und Silber sfchmuck gingen jwei silberne Armspangen aus Karien zu, deren eine in eingestochenen Buchstaben den Namen der Besitzer in Eo rb AX trägt. Die Liberalitãt der Herren Frei⸗ herr Dr. von Bissing und Geheimer Kommerzienrath W. Spemann ermöglichte den Ankauf einer Anzahl alterthümlicher gepreßter Gold⸗ Plättchen aus Kamiros mit den Darstellungen der Artemis, der Melissa und von Kentauren. Ferner machte Freiherr Dr. von Bissing der Abtheilung zwei goldene Ohrringe aus Egvpten zum Geschenk.

Die Sammlungen des Münzkabinets sind im letzten Quartal des vorigen Jahres vermehrt worden um 90 griechische, 26 römische, 325 mittelalterliche, 273 neuzeitliche Münzen, 4 Silberbarren und 8 Medaillen, insgesammt 722 Stück. Unter einer größeren Anzahl zum theil recht seltener Kaisermünzen von Mösien und Thracien sind zwei prachtvolle Medaillons hervorzuheben, das eine von Perinthus mit Herakles, der den Erymanthischen Eber davonträgt, während Furystheus im Faß die Hände flehend zu ihm erhebt, das andere von Philippopolis mit einer Athletengruppe. Unter den neuerworbenen Silber⸗ und Kupfermünzen von carischen und lycischen Städten befinden sich äußerst seltene oder noch unbekannte Stücke von Caunus, Idyma, Balbura, Olympus, Phaselis. Auf einer Bronzemünze des Severus Alexander von Cäsarea in Cappa⸗ docien erscheint die Stadtgöttin mit dem Berge Argaeus bekrönt. Neu ist eine kleine Silbermünze der Cyrenaica mit den Köpfen des Zeus Ammon und der Athena, durch vorzügliche Erhaltung aus ein Denar mit den Bildnissen des Königs Juba II. von Mauretanien und seiner Gemahlin Cleopatra. Von den weniger zahlreichen römischen Münzen ist das wichtigste Stück ein kleines Goldmedaillon des Constantius II. mit der sitzenden, auf einen Schild schreibenden Victoria.

Im Königlichen Museum der bildenden Künste zu Stuttgart ist gestern Vormittag eine von dem unter dem Protektorat Seiner Majestät des Königs von Wärttemberg stehenden Kunstverein⸗ unter Mitwirkung des Vereins zur Förderung der Kunst“ veranstaltete Ausstel lung französischer Kunstwerke in Anwesenheit Ihrer Königlichen Majestãten und der Mitglieder des Königlichen Hauses sowie einer zahlreichen geladenen Festversammlung eröffnet worden. Wie der Staats⸗Anzeiger für Württemberg“ in einem vorläufigen Bericht sagt, hat sich außer dem Professor Stier und anderen Herren von den beiden genannten Vereinen der französische Konsul in Stuttgart, Jules Lefaivre, in ganz hervorragender Weise um die Ausstellung verdient gemacht. Durch seine Be⸗ mühungen ist es gelungen, mit Unterstützung der französischen Regierung und unter persönlicher Antheilnakme des Minifter⸗ Prasidenten Waldeck Rousseau, welcher werthvolle Kunstwerke seines Privatbesitzes überlassen hat, der Stadt Stuttgart eine Ausstellung der französischen Kunstwerke zu bieten, wie sie in solcher Reichhaltig⸗ keit seit der Münchener Ausstellung von 1833 wohl in keiner anderen deutschen Stadt zu sehen gewesen ist. Ein erschöpfendes Bild kann die Ausstellung natürlich nicht geben, aber sie enthält viel Interessantes und lehrt insbesondere die französische Kunst der letzten 15 Jahre in einer Weise kennen, wie es bisher bei uns nicht möglich war. Auch die ältere Kunst ist in werthvollen Stücken vertreten; man begegnet Werken von Rousseau, Dupräe, Diaz, Courbet, Henner, sodann von dem einst so hochgefeierten Bastien Lepage, von dem Bahnbrecher Monet, dem interess Aman Jean; den Hauptantheil haben aber die

dem Vollen schaffenden Künstler, 3 deren

Beschauer eine intensive Licht Farbenfreude

strahlt. Die heute gefeierten Namen MWwissaro,

Sisley, d Espagnat u. A. sind n W

treten. Große Wichtigkeit ist dem

zumessen, welcher im Katalog unter Kunst im

sammengefaßt ist. Von den Mustern neuester Kunst dieser Bronzen, Edelmetallarbeiten, Keramik, Gobelins u. s. w., un

sich auch herworragende Stücke von der Pariser

befinden, verdienen besondere Hervorhebung di

Lalique und Vever und der modernen Gobe

der von dem Maler Rochegrosse entworfene Terypich Die Eroberung

5 F 3* IIR .

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs⸗ Maßregeln.

Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlacht. Viehhofe zu Hannover am 27. März.

Bel gien.

Zufolge Verfügung des belgischen Ministeriums schaft vom 19. d. M. sind die Bestimmungen der Artike Königlich belgischen Verordnung vom 5. April etre Maßnahmen zur Verhütung der Einschleppung Beulenpest in Belgien, für Herkünfte von der Kapkolonie der Insel Mauritius und von Queensland sowie ng Natal in Wirksamkeit gesetzt worde

Derartige verfünfte pon Derartige Vertünsfte von

s r 925 2 . Sr ** 2 1V des der Venediger Internationaler 2132 7 52557 orr * 2 88 rror 9. Mãrz 1897 beig figten Allgemeinen San

m 3 . 2 *

Verdingungen im Auslande. Belgien. 5. April, 34 Ubr. Maison communale ir Brüssel: Lieferung verschiedener Gegenstãnde für die Wa 1901, als: Röhren aus Gußeisen und aus Blei, lagestũcke, Verschlußstüũcke, s

4. April.

Verkehrã⸗Anstalten. Laut Telegramm aus Köln (Rhein) hat

englische Post über Ostende vom V. März

3. ä P . = Anschluß an Zug 31 nach Berlin über Hildesheim

bekannter Veranlassung nicht erreicht

Seit dem 1. Januar nimmt in Deutsch⸗ auch die Post⸗Agentur in Gobabis am int

Austausch von Post anweisungen tbeil

(W. T. B.) Norddeutsck ampfer Mainz“, v. Brasilien kommend. 25. Marz St Point passiert. Stuttzart“, v. Ost⸗Asien kommend Nagasali n. Bremen abgeg. Kaiser Wilbelm der Großen 26. März in New Jork angel. Labn“ 26. März d. Nen Bremen abgegangen. i

23. Mär. (WB. T. B.) Dampfer Reise v. Penang n. Singapore fertges

Bremen, 27. Mär. D