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Literatur.
Schriften des Deutschen Vereins für Armenpflege und Woblthätigkeit. Heft 47: Die Organisation der Gemeinde⸗ waisenpflege. Von Stadtrath Cuno in Königsberg i. D- Pr. und Bürgermeisterei⸗Beigeordnetem Dr. Schmidt in Mainz. Heft 48: Die einheitliche Gestaltung der Armenfinanzstatistik. Von Pr. Buehl, Direktor des öffentlichen Armenwesens in Hamburg. — Die armen ärztliche Thätigkeit. Von Dr. Julius Stern, städtischem Armen⸗ arzt in Berlin. Heft 49: Die Stellung der ehrenamtlichen Organe in der Armenpflege. Von Beigeordnetem Dr. Kayser in Worms und Senator Hildebrand in Bremen. Heft 50: Fürsorge für Genesende. Von H. Gebhard, Direktor der hanseatischen Landes⸗ Versicherungsanstalt in Lübeck, und Dr. med. Weicker in Görbers⸗ dorf. Heft 51: Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der zwanzigsten Jahresversammlung des Deutschen Vereins für Armen⸗ pflege und Wohlthätigkeit am 20. und 21. September 1900 in Mainz. Mit einem die gesammten, bis 1900 erschienenen Schriften des Vereins umfassenden Sachregister. Verlag von Duncker u. Humblot, Leipzig. — Die vorliegenden Hefte 47 bis 50 enthalten die Berichte, welche in der letzten Jahresversammlung des genannten Vereins zu Mainz über Fragen der Armenpflege erstattet worden sind. Die Srgani⸗ sation der Gemeindewaisenpflege ist im vergangenen Jahr be— sonders in den Vordergrund der Erörterung bei den Gemeinde— verwaltungen getreten, weil das Bürgerliche Gesetzbuch und die zu demselben ergangenen Ausführungsgesetze der Einzelstaaten eine Reihe von wesentlichen Aenderungen auf diesem Gebiete theils vorgeschrieben, theils zugelassen haben. Dahin gehören namentlich die
ulassung von Frauen zur Vormundschaft, die Einrichtung der Gemeindewaisenräthe und die landesgesetzliche Zulassung der General vormundschaft, d. h. der Vormundschaft der amtlichen Verwaltungen über sämmtliche ihrer Fürsorge anvertrauten Waisen. Von den Be— richten Cuno und Schmidt's im 47. Heft kann nicht gesagt werden, daß sie die Frage schon vollständig erschöpfen. Es handelt sich um eine sehr im Fluß befindliche Frage, für die erst durch die Praxis der Armen- und Waisenverwaltungen, der Waisenräthe und der Vormundschaftsgerichte in den nächsten Jahren weitere Er⸗ fahrungen werden gesammelt werden müssen. Gleichwohl tragen die Berichte zur Klärung wesentlich bei. Namentlich hat Cuno die ganze Frage systematisch behandelt und durch eine Reihe sehr werthvoller, als Muster vortrefflich verwendbarer Beilagen von Satzungen, Berichten, Ordnungen. Statuten und dergl. ergänzt, während der zweite Berichterstatter Schmidt mehr auf die Einzelheiten der hessischen und speziell der Mainzer Wgisenverwaltung eingeht., Cuno schwebt als eine Art Ideal vor die Schaffung einer Organisation in der Gemeindeverwaltung, die alle Zweige der Für— sorge für jugendliche Personen zusammenfaßt, die eigentliche Walsen— pflege, d. h. die Fürsorge für bedürftige voll verwaiste oder von ihren Eltern verlassene Kinder, die Ueberwachung der sogenannten Zieh⸗ und Haltekinder, die Fürsorge für die schulentlassene Jugend, für verwahrloste Kinder u. s. w. Er gelangt dabei zu der Forde— rung einer Abtrennung der Waisenpflege von der eigenklichen Armenpflege, wie sie — allerdings weniger durch die Natur des Gegen⸗ standes, als durch die großen Verwaltungsverhältnisse geboten — in Berlin und Hamburg durchgeführt ist, wo die Waisenpflege gefonderten Verwaltungen übertragen ist. Umgekehrt kommt Schmidt, ohne die theoretische Möglichkeit solcher Gestaltung in Abrede zu stellen, dazu, für Hessen die Trennung der Waisenpflege von dem Gemeindewaisen⸗ rath zu fordern, weil dort andernfalls die Gemeindeverwaltungen von den Vormundschaftsgerichten abhängig werden würden. Er befürwortet daher die Schaffung eines besonderen Erziehungsbeiraths bei der Waisenverwaltung, dem vor allem die Fürsorge für die Pflege und Erziehung der Kinder obliegen solle.
Mit der Veröffentlichung des Buehl'schen Berichts über eine einheitliche Gestaltung der Armensinanzstatistik hat der Verein vorläufig eine durch mehrere Jahre sich hinziehende Vorarbeit abgeschlossen, die darauf hinzielte, gleichmäßige und vergleichbare Ziffern auf dem Gebiete der Armenstatistik zu erhalten. Eine hierzu im Jahre 1897 eingesetzte Kommission beschäftigte sich unter dem Vorsitze von Stadtrath Münsterberg mit den sämmtlichen Fragen der Armenstatistif und ge⸗ langte zu dem Ergebniß, die Individualstatistik vorläufig auszuscheiden, um auf dem engeren Gebiete der Finanzstatistik zu positiven Resultaten zu gelangen. Der Bericht von Buehl stellt das Ergebniß dieser Kommissiensberathungen dar. Er weist einleitend auf die Bedeutung der Statistik für den Sozialpolitiker im allgemeinen hin und betont insbesondere den Werth statistischer Vergleichbarkeit auf dem Gebiete des Armenwesens. Leider sei aber das gegenwärtig zu Gebote stehende armenstatistische Material nur in beschränktem Maße vergleichbar und daher ein zuverlässiges Bild von dem Umfange der Armenlast innerhalb der verschiedenen Gemeinden heute garnicht zu gewinnen. Man habe, um diesem Uebelstand abzuhelfen, die Einführung eines ‚Normal⸗Armen⸗ Etats“ vorgeschlagen. Dieser stehe indessen die Verschiedenartigkeit der örtlichen Gies g linisf⸗ namentlich der für die gesammte örtliche Finanzwirthschaft maßgebenden Buchungssysteme, entgegen. Der iin ig gangbare Weg sei daher nach Ansicht der Kommiffion der, daß der Verein gewisse statistisch bedeutsame Daten alljährlich von den Gemeinden mit mindestens 25 000 Einwohnern erhebe, während diese die Unterlagen für eine korrekte Beantwortung des ihnen zugehenden Fragebogens zu schaffen Das gewonnene Material sei dann auf Vereinskosten an einer Zentralstelle wissenschaft. lich zu verarbeiten und das E if atistik den einzelnen Gemeinden zur weiteren Verwertk mitzutheilen. .
Ueber die armenärztlich itigteit hat in demselben Heft Dr. Stern in Berlin, der selbst A und zugleich Vorsitzender der Berliner Vereinigung der Armenärzte ist, einen unter Mitwirkung von Stadtrath Münsterberg ausgearbeiteten Be⸗ richt veröffentlicht, in dem er die Nothwendigkeit guter armenärztlicher Thätigkeit betont, die in vielen Theilen Deutschlands sehr ernstlich zu wünschen übrig lasse. Der kurze und übersichtliche Bericht ringt voll— ständiges und ausführliches Material über die Verhaltnisse der Armen— ärzte, ihre amtliche Stellung, Besoldung, iens is s Besonders behandelt wird
ro e der 1 ; (
n, . oder neuerdings entwickelt hat. Wer die verwandten Vorgänge im Ausland aufmerksam verfolgt, wird dort immer wieder die lebhafte Anerkennung des deutschen Pflegefystems ausgesprochen finden, verbunden mit dem Ausdruck des Bedauerns, daß die eigenen Verhältnisse des Landes die strikte Nachahmung nicht gestatten.
Das im 50. Heft behandelte Thema, die Fürsorge für Genesende, steht in der ersten Reihe der sozialpolitisch inter⸗ essierenden Gegenstände. Die Berichte sind von zwei Persõnlichkeiten erstattet, die beide — der eine als Leiter der hanfeatischen Ver— ,, der andere als Leiter einer bedeutenden Heilanstalt für Tuberkulöse ẽoden praktischen Aufgaben auf diesem Gebiet sehr nahe stehen. Während der Gebhard'sche Bericht die recht— lichen und pflegerischen Voraussetzungen der Fürsorge für Ge⸗ nesende nach allen Richtungen erörtert, betont Weicker mehr die ärzt⸗ lichen Gesichtsyunkte. Recht werthvoll ist die Zusammenstellung, die
Weicker über die gegenwärtig bestehenden Einrichtungen zur Fürsorge für. Genesende giebt; er unterscheidet hierbei die Finrichtungen der Privatwohlthätigkeit, die der öffentlichen Verwaltung und die Einrich⸗ tungen der sozialen Gesetzgebung, insbesondere der Krankenkassen. Es ergiebt sich aus seinen Mittheilungen, daß gerade in den letzten Jahren ungemein viel auf diesem Gebiete geschehen ist. In beiden Berichten wird die Für⸗ sorge für Genesende als eine nothwendige Ergänzung der auf die Beseitigung bon Erkrankungen gerichteten Fürsorge 1 Als Organe, die sich der Fürsorge zu unterziehen haben, werden diejenigen bezeichnet, denen die Fürsorge für die Kranken obliegt, sodaß sie, je nach der Sachlage, den Gemeinden oder den Krankenkaffen zufalle Außerdem gehöre sie zu den wesentlichsten Aufgaben genossenschaftlicher Fürsorge und der Privatwohlthätigkeit, die zu der Thätigkeit der gesetz lichen Organisation hinzutreten müsse. Namentlich wird in den Berichten auch die Nothwendigkeit der Gründung von Genefungsheimen betont, über eren Einrichtung nähere Angaben gemacht werden.
Das 51. Heft enthält den stenographischen Bericht über die Verhan dlu ngen der zwanzigsten Jahresversammlung des Deu tschen Vereins für Armenpflege und Wohlthätig⸗ keit, die sich an die im Vorstehenden auszugsweise wiedergegebenen Referate und Gutachten anschlossen. Jedem, der sich für die Frage der Armenpflege interessiert, kann auch das Studium dieser Verhand⸗ lungen und der darin gegebenen, aus der Praxis hervorgegangenen ö. für die Praxis bestimmten Anregungen angelegentlich empfohlen verden.
Der Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig kündigt an daß von der 14. Auflage (Jubiläums -Ausgabe) seines wohlbekannten Konversations- Lexikons in nächster 31 eine neue revidierte Ausga be in 17 Bänden zu erscheinen beginnt. In dieser werden alle seit der letzten Lusgabe zu verzeichnen den neuen Greigniffe, neuen Erfindungen und wissenschaftlichen Ergebnisse berücksichtigt werden. Ein Supplement⸗ band wird die im Laufe des Erscheinens der einzelnen Bände des Haupt— werks nöthig werdenden politischen und wirthschaftlichen, technischen und wissenschaftlichen Ergänzungen und Zufätze enthalten. Die 17 Bände werden über 7 509 Seiten, sowie mehr als 1000 Tafeln darunter 149 farbige, mit insgesammt über 160 065 Abbistungen in künstlerischer Ausführung, ferner über 300 Karten und Pläne ent⸗ halten. Auch das äußere Gewand diefer neuen Ausgabe des Kon— dersations⸗-Lexikons soll eine vortheilhafte Aenderung erfahren. Die Ausgabe der einzelnen Bände ieder zum Preise von 17 gebunden) erfolgt in zweimonagtlichen Zwischenraͤumen. = Emile Zola's Roman „Der Zusammenbruch: liegt in der wohlfeilen illustrierten Lieferungsausgabe nunmehr vollstandig vor (25 Lieferungen zu 40 , in geschmackvollem Einbande 12 56 Stuttgart. Deutsche Verlags-Anstalt). Wie bekannt, bewegt sich die fesselnde Handlung des Werkes auf dem Hintergrunde des Krieges von 1870771, dessen einzelne Phasen der Dichter in großen, packenden Zügen dem Leser vor Augen rückt. Wie bei allen feinen Romanen, hat Zola auch hier gründliche Vorstudien gemacht, sodaß seine Schilderungen sich möglichst an die Wirklichkeit halten und die Oertsickkeiten des gewaltigen Kriegsdramas mit Treue vorführen; der Hauptreiz der Dar— stellung aber besteht darin, daß der Leser von diesen mühseligen Vor⸗ arbeiten nicht das Geringste spürt, fondern den Eindruck der frischen Ursprünglichkeit empfängt, gleich als hätte der Autor mit im Felde gestanden, die heißen Schlachten mitgekämpft und der blutigen Nieder⸗ werfung der Kommune als Augenzeuge beigewohnt. Der Roman ist eine Anklage gegen den Krieg und diejenigen, die ihn verschuldet haben. Zola steht dabei zwar mit ganzem Herzen auf der Seite seines Vaterlandes, aber er hält sich auch frei von Verunglimpfung des Hegner Dem sorgfältig ins Deutsche übertragenen Roman hat die Verlagsbuchhandlung einen reichen künstlerischen Schmuck verliehen. Drei hervorragende deutsche Illustratoren, Adolf Wald, Christian Spever und Fritz Bergen, haben die packendsten Scenen ausgewählt und sehr wirkungsvoll dargestellt.
— „Die Gesellschaft, die bekannte, von Dr. M. G. Conrad 1885 zu München begründete und zuletzt von Dr. Ludwig Jacobowski in Berlin geleitete, moderne Halbmonatsschrift, ist mit eim 1. April d. J. nach München übergesiedelt. Sie wird dort fortan von Dr. Arthur Seidl herausgegeben werden, während der buch⸗ händlerische Vertrieb auch fernerhin im E. Pierson'schen Verlage zu Dresd en verbleibt. Die Zeitschrift soll sich, nach der Absicht der Redaktion und des Verlages, zu einem Sammelpunkt für das kulturelle Leben und die geistigen Interessen Süddeutschlands entwickeln. Aehnlich, wie dies für den Nordwesten Deutschlands bereits der Hamburger „‚TVotse n, für die Rheingegenden die Düsseldorfer „Rheinlande“, für den Dsten⸗ ie darnach benannten Breslauer Monatshefte und für das litẽrarische Desterreich neben den bekannten Wiener Zeitschriften auch noch der Wyffhäuser' in Linz neuerdings erfolgreich anstrben, will „Die Gesellschaft' sich die Ausfüllung der noch offenen geographischen icke un Süden, und zwar ‚als ein ernstes Diskusstonsorgan für Kunst und Kultur, Sozialpolitik und Kritik größeren Stils“, angelegen sein lassen.
Handel und Gewerbe.
(Aus den im Reichs amt des Innern gar mm fn ge stell ten
Nachrichten für Handel und ndu strie ).)
Der behandelte Gegenstand, die Stellung der ehrenamtlichen Orge in der Armenpflege, ist dem Verein nicht neu und schon wi r Wahrend aber früher das
on ihm ausführlich erörtert worden.
. b d 1Aufsuchen der Grenzen
lag, die zwischen den Ehrenbe 1 en Berufsbeamten zu zieben hauptsächlich auf den der Armenpflege
di
k e der und eier cherzu⸗ stellen, d. h. eine der Zahl der Pflegefälle entsprechende ? don emen . am, em, mmm, . * — ö: flegerischen ganen zur Verfügung zu haben und diesen Organen
intschließung über Art und Höhe der Unterstüßun .; .
—— 2 14 J . 1. 1 1 ührlich und spstem—
od Bericht von Kayser aus—⸗ ( 'stematisch dargelegt, so namentlich die Persönlichkeit
des Pflegers, seind Stellung be
r *, seinẽ i der Ermittelung der Verhaltnisse, X der Beschlußfassung und bei der Ueberwachung. Der Hildebrand sch⸗ richt erganzt schen durch eine Reihe wichtiger Vor— schläge des an der Sritze emer Armenwesens stehenden Ver— Hhasserẽ die sich auf seine i is gemachten Erfahrungen stützen. Von Interesse ist namentlich, ie Stellung der Frau in der Armen ie. mehr und mehr an
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fle X. anerkannt wird. Neuerdings sind in einer Rei von Starten, so in Danzig, Posen, Slogau, Bonn, Mannheim Bremen mind Golmar, Frauen mit gleichen Rechten und Pflichten wie die Manner der Armenpflege angegliedert worden. Ausführlicher . ar 1 de Mericht vie Tran de S Ca 8 1 x wird auch in dem Berig Lie Frage des Quartier⸗ und Bezirkespstems —— 51— Yelirke vstem als demjenigen der Vorzug gegeben, 5 eine leichtere JBeweglichkeit und eine beguemere Anpassung der Pflegethatigkeit an die einzelnen Pflegefälle ermögliche. Wesentlich neue Ferderungen enthalten die Berichte nicht. Dennoch ist beachtenswerth, wie lebt as Elberfelder System ehrenamtlicher Thätigkeit in Deutschland an Boden gewonnen und wie Deutschland gerade durch diese starte ehrenamtliche Betheiligung seine offene Armenpflege auf bedeutender
seien, ist in den wesentlichen Inhalt
Spanien.
. Besten erung der ausländischen Aktiengesellschaften. Nach Artikel 175 des Stempelsteuergesetzes vom 27. März 1900 unterliegen ausländische Aktiengesellschaften einem sährsthen Nego⸗ tiierungsstempel von 1 vom Tausend des für ihren Geschartsberrfiek in. Spanien bestimmten Kapttals. Behufs Erläuterung diefer gesetz ˖ lichen Vorschrift ist unter dem 6. Februar d. Is. ein in der Gagen de Madrid“ vom 13. Februar d. J. veröffentsschter Ministerial. Erlaß ergangen, der im wesentlichen Folgendes bestimmt: Tie ausländischen Aktiengesellschaften, deren Agenturen oder Zweigniederlassungen in Spanien trotz Aufforderung der Finanz⸗ erwaltung unterlassen, diefer außer (iner schriftlichen Anzeige über ibre Firma, ihren Geschäftszweig und das für diesen am 1. April 1900 bestimmt gewesene Kapital beglaubigte Abschrift der in das Handels. register eingetragenen Urkunde einzureichen, entrichten die Negot sierungs⸗ Stempelabgabe nach Maßgabe ihres ganzen Gesellschaftskapitals zu züglich der etwa am 1. April 1909 im Ümlauf gewesenen Obligationen und unterliegen der im Art. 214 des Gesetzes vorgefehenen Gelbstrase 2 dreifachen Betrage der hinterzogenen Steuer, alles dieses unbe— , 0 Jwangsverfahrens wegen Vorlage der erforder⸗
Die ausländischen Aktiengesellschaften, die Kredit Versicherungs⸗ und ahnliche Geschäfte betreiben und in Spanien Agenturen ober dr, , . unterhalten werden auch dann mit ihrem ganzen Besellschaftskapital zu der in Rede stebenden Abgabe herangejogen wenn sie nicht in gesetzmäßiger Form den Theil des Kapitals seit— setzen, welcher der Deckung ihrer auf dem Geschafts betrieb in Spanien beruhenden Verbindlichkeiten dienen soll. In diesem Falle wird der
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züglich der wegen Erschöpfung der Mine und derglei ĩ Vorjahre erfolgten Abschreibungen und zuzũgli 8 ; kapitals für die Berechnung der Steuer maßgebend. Die erforder lichen Angaben sind der Finanzdelegation von? der Agentur oder de dne , , im Fanuar jeden Jahres zu machen. de . ie unter a erwähnten Rechtsnachtheile sollen dann stets ei treten, wenn die Agenturen oder Zweigniederlassungen der de. ländischen Gesellschaften die sie betreffenden Vorschriften des Stemp ö steuer⸗Gesetzes und Reglements nicht innerhalb der ihr von ö ; Finanzverwaltung gesetzten Frist erfüllen. (Gaceta de Madrid. 9
Die Submission des Kohlenbedarfes der belgis Staatsbahnen. ö
. Nach L'Echo des Mines et de la Mètallurgie.) Dem Submissionstermin für die Kohlenlieferungen j belgischen Stn war mit Spannung une, . 2 weil man durch die Angebote eine Festlegung der bisher schwankenden f. ie, . ö 12. k war der Termin für die Suh mission abgelaufen, und es ergab sich, daß fol 2 6. . ; gab sich, daß folgende Angebote ein 5 ö. 2 Charleroi Magerkohle, Type N.... Loose à 13 Fr.
halbfette Kleinkohle, Type IV 3 ö K
halbfette Kleinkohle, Type II fette Kleinkohle, Type il...
Gruskohle . .
Ain Lüttich Magerkohle, Type II.....
halbfette Kleinkohle, Type III
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halbfette Kleinkohle, Type IV.
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Gruskohle..
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. 1 ;
Die gestellten Preise unterbieten die bei der letzten Submisst verlangten bedeutend, und zwar für Ma erkohle, . II . für halbfette, Type III um 5 Fr., fur ker hr, Type IV um 5 i 7 Fr. für Gruskohle um 7 bis 9 Fr.
Ausgeschrieben waren von allen Sorten zusammen 140 000 t, an⸗ geboten wurden dagegen 369 8So0 t. Die Engländer baben allen 109 000 t halbfette Kleinkohle, Type 17 mit 16235 Fr. für die Tonne frei an Bord Antwerpen gezeichnet, also nur um 25 Tentimes theurer als die 3 ,, , ;
Demnach scheint sich die Baisse in Kohlen, die vor einigen Monaten einsetzte schnell verschärft zu haben. Man ist auf 9 Preisstand von 1898 zurückgekehrt, und der Preisfall hat sich viel rascher vollzogen als ehemals der Preisaufschlag.
Rückgang der Ausfuhr der Vereinigten Staaten von Amerika nach China und Japan in“ den ersten sieben Monaten des Rechnungsjahres 1960 1901.
In den sieben ersten Monaten des amerikanischen R ̃
1900 1901 Juli 1900 bis Januar . zeigt die kee , , Staaten nach China gegen den ge en Zeitraum des Vorjahres einen Ausfall von mehr als 5G oo. In allen Waaren, die nicht für die Trupren gebraucht werden, ist eine bemerkenswerthe Abnahme des Frrortz eingetreten, und nur bei wenigen Artikeln, wie Telegraphenapparaten, Mehl, Speck und Schinken, Butter und Käse, sind Zunahmen zu ver⸗ zeichnen. Der Rückgang tritt besonders herwor bei baumwollenen Zeugen, Leuchtöl, Wagen, Fahrrädern, metallenen Baumaterialien, Bauholz und Möbeln. So wurden von baumwollenen Zeugen in den sieben Monaten des vorigen Rechnungsjahres 115 993 3360 ard, in den des laufenden dagegen nur 21 476 686 nach China ausge fuhn Die Mineralölausfuhr nach jenem Lande fiel von 16 G30 66 Gallonen auf 9492 366, der Werth der Ausfuhr sank bei metallenen Ban— materialien von 28539 auf 16 347 Doll., bei Wagen von 14 99 auf weniger als 1000 Doll,, bei Uhren von 12560 auf 4536 Doll., ke Tabagfabrikaten von 2651 782 auf 180 121 Doll. Die Ausfuhr nach Japan wurde in den Monaten Juli 140 bis Januar 1901 allein durch den Rückgang der Verkãufe reer Baumwolle von 3 037 286 auf nur 5 520 S865 engl Pfund im Wenle schon um 6 Millionen Dollars gegen die gleichen Monate in den Vorjahren herabgedrückt. Dieser Rückgang ist eine Folge der vor⸗ jährigen übergroßen Baumwolleneinfuhr Japans, welche nunmehr eine Stockung im Einkauf verursacht. (Nach Bradstreets.)
Cuba.
5 Zolltarifänder unge n. Gemãß einer vom Pröäsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erlassenen EGrekutid-⸗Ordre erfähbn der cubanische Zolltarif vom 1. April ab folgende Aenderungen: Der Zoll für raffiniertes Mineralöl wird von 2,50 F auf 356 S pro 1090 kg erhöht, und Baumwollgewebe in Breite von 55 em und im Gewicht von 8 kg oder darüber auf 100 4m sollen dem gleichen Zoll unterliegen, wie bisher Gewebe don 10 Kg Gewicht auf [oh am. (New Jorker Handelszeitung vom 9. März 1901.) — .
Die Einfuhr von Drahtstiften nach Egvpten. n Die Drabtstifte spielen in der Einfuhr Egvptens eine bedeutende Rolle, da der Verbrauch derselben im Lande sehr groß ist. Er mag relativ selbst bedeutender sein als anderswo, da der einbeimische Tischler und Schreiner einen nach europäischen Kegriffen übertriebenen Kebrauch von Drahtstiften macht, indem er sich meistens mit dem Nageln Zuch bei solchen Arbeiten bebilft, welche eigentlich durch Ein lassen, Zusammenfügen oder Anleimen auszuführen sind. Mit dem stetigen Fortschreiten der Bau. und Werkthätigkeit nimmt auch der Vonsum des Artikels bedeutend zu, und derselbe ist gegenwärtig sö groß, daß ihn sich die verschiedenen Konkurrenzländer mit allen Mitteln streitig zu machen suchen. In den Lieferungsverhältnissen ist in den letzten Jahren eine dollstandige Verschiebung wahrzunehmen. Während noch vor zeln Jahren Frankreich der bei weitem bedeutendfse Lieferant war, würde dasselbe nach und nach von der belgischen Einfuhr vollständig in den Hintergrund gedrängt, welche den egvxtischen Markt lee. Jahre hindurch unumstritten beherrschte. Aber auch Belgien fand bor einem Jahre einen mächtigen Rivalen. Während im' Vorjahre infolge der Eisenhausse das belgische Ängeßot immer mehr im Preise stieg, wußten einige Importeure die Situation geschickt zur Einführung des amęrilanischen Fabrikats auszunutzen, deffen Äbsaß, durch niedrigere Preise begänstigt, bald eine bedentende Ausdehnung ßewann, Selbst als die belgischen Preise wieder zuräckgingen, bauptete sich die amerikanische Konkurrenz, und gegenwartig su sich die beiden Provenienzen mit aller Heftigkeit und durch Aus— nutzung aller Preisschwankungen jedes einzelne Geschäft streltig iu machen. Hierbei kampfen sie mit verschiedenen Vortheilen. Amerika liefert im allgemeinen billiger; aber feine strikten. Zablungs.
Steuer nur die hierfür ausgeworfene Summe zu Grunde gelegt. Falls es sich bei Durchlührung des Ärt. 175 des Stempelfteuer· gesetzes um Bergbau⸗Gesellschaften handelt, ist das Anlagekapital ab⸗
bedingungen, Vassa bei Uebergabe der Dokumente, erschweren den Absatz und zwingen den Importeur, auch gleichzeitig Kapitalist i sein, da er seinerseits seinen Kunden lange Jiele gewähren muß.
; anderen Nachtheil birgt der Bezug aus Amerika durch die . Dauer des Transports in sich. Namentlich in Zeiten der Bafsse und der Preisschwankungen, wo der 2 in Egypten nur die nothwendigsten Quantitäten bestellt, welche er sozusagen von Tag zu Tag braucht, wird das amerikanische Geschäft durch die lange Ab⸗ lieferung stark geschädigt. s .
Belgien war das erste Land, welches sich durch Kreditgewährung in diesem Artikel, der früher nur komptant gehandelt wurde, hier Eingang zu schaffen suchte und, auf dieser Bahn fortschreitend, gegen⸗ wärkig 3 und 4 Monate Ziel nach Ankunft der Waare, d. h. 4 bis 5 Monate vom Datum der Faktura gewährt. Außerdem bietet e der amerikanischen Konkurrenz gegenüber den Vortheil der billigeren Fracht und des rascheren Bezuges; —
Von den übrigen Einfuhrländern sind noch folgende zu er⸗ wähnen: Deutschland, welches schon vor acht Jahren kleine Quanti⸗ täten nach Egypten sandte und in letzter Zeit seine Lieferungen in nicht unbedeutender Weise vergrößert; Frankreich, welches einige kleine Posten besserer Qualität, allerdings zu höheren Preisen, liefert, und schließlich noch Italien, welches in allerletzter Zeit einige Ver⸗ suche machte, die nicht ungünstig ausfielen und leicht zu einem guten Resultat führen können. Desterreichische und ungarische Anläufe haben bisher noch zu keinem praktischen Resultate geführt. ; Die Drahtstifte werden in Egypten auf zweierlei Weise verkauft, und zwar entweder zu einem einheitlichen Preise für das ganze Assortiment, oder aber zu verschiedenen Preisen für jedes einzelne Maß, wobei Nr. 15 X 35 den Grundpreis bildet und die Preise für die anderen Maße in bekannten Abstufungen folgen. Die Numme⸗ rierung erfolgt nach dem französischen Maßstabe, der sogenannten „Jaugs de Paris“. K
Im Folgenden werden die in Egypten gangbaren Maße mit den zuletzt erzielten Preisen angeführt:
15 X 35 .... . zu 29 Franken für 100 kg netto, 6 . 2 .
18 X 60
19 79
20 0 80
20 X 90
21 100
22 X 120
22 X 140
3 e 1560
23 0 160
23 X 189
Diese Preise verstehen sich fob. Alexandrien. Die Zahlung ge⸗ schieht gegen 4 Monate Ziel oder gegen Kassa innerhalb 30 Tagen mit 3 0 Skonto. Die Emballage ist verschieden, gewöhnlich wird das Faß mit 35, 32 oder 30 Kg netto verlangt. Die Tara wird abgezogen, aber das leere Faß nicht berechnet. Der gegenwärtige einheitliche Preis für das ganze Assortiment beträgt 22,5 bis 23 Franken für 100 kg netto. Die Ablieferung, Zahlung und Em— ballage regelt sich zu den obigen Bedingungen. .
Auch im Detailhandel dieses Artikels herrscht große Konkurrenz. Der Wiederverkäufer begnügt sich mit einem ganz geringen Nutzen und sucht durch die möglichst billige Feilbietung die Dorfkundschaft anzulocken, die dann auch andere Waaren bei ihm kauft, welche ihm einen größeren Gewinn lassen. Nach einem Bericht der österr.⸗ ungarischen Handelskammer zu Alexandrien, mitgetheilt durch das Kaiserliche Konsulat in Alexandrien.)
Außen handel der Kapkolonie im Jahre 1900. 18399 1900 Werth in Pfund Sterling Waaren⸗Einfuhr .... . . . 14561 373 16106984 Einfuhr für die Regierung.. 809598 1054827 11 3 836 578 2 516 525 Zusammen . 19207549 195 673 336. Waaren⸗Ausfuhr .. . . . 22 831 386 7042 358 Wieder⸗Ausfuhr fremder Waaren 415872 604 324 . , 500 988
9
Zusammen . 25 662 538 8147676.
Ein Vergleich der Ein- und Ausfuhr in den wichtigsten Handels⸗ artikeln während des Jahres 1900 (und 1899) gestaltet sich nach dem Werth in tausend Pfund Sterling, wie folgt:
Einfuhr:
Landwirthschaftliche Geräthe 78,0 (121,1) — Ale und Bier 160,7 (103,6) — Kleidungsstücke 7144 (661,1) — Säcke aller Art 103,1 120.9) — Gedruckte Bücher 114,9 (142,9) — Butter und Margarine 214.4 (137,2 — Lichte 73,3 (56,1) — Wagen und Karren 106,2 (140.1) — Zement 78,2 (69,5) — Käse 895 (67,2) — Koblen, Koks und Briquets 350,5 (232,6) — Kaffee 238,2 (244,3) — Konditorwaaren, Kakao und Chokolade 187,3 (962) — Mehl 1540 (64,1) — Mais 228,1 (93 0) — Hafer 110,1 (97) — Weizen 641,7 (603,85 — Baum⸗ wollwaaren 1035.0 (973,6) — Drogen und Chemikalien 231,0 (264,4) — Dynamit und sonstige Sprengstoffe 86s (93,5) — Thonwaaren und Steingut 61,2 (80,5) — Möbel und Kunsttischlerwaaren 238,8 (282,8 — Posamentierwaaren und Putzwaaren 1272,9 (1161,33) — Eisenkurzwaaren und Messerwaaren 771,0 (848,2) — Hüte aller Art 124,5 (98,7 — Eisen in Stangen, Stäben und Blech 55,9 (320)
Wellblech und galvanisiertes Blech 1873 (188,4) — Juwelier⸗ waaren und plattierte Waaren. einschließlich der Wand⸗ und Taschenubren 97,4 (94,9) — Leder und Lederwaaren, einschließ⸗ lich der Schuhe 694,7 (568,2) — Leinenwaaren 88,0 (56,B,?) — Maschinen aller Art 5251 (1069 3) — Gesalzenes und zubereitetes Fleisch 329,38 (243,7) — Mineralöl 1200 (106,5) — Farben und Farbstoffe 62,2 (71,0) Röhren aus Eisen und aus Thon 134,4 236,5) — Versorgungsartikel, Spezereiwaaren und dergl. 17 578,8 — Reis 79,9 (S5, 1) — Sattlerwaaren S5, 1 (65,1) Seife 131,0 (101,7) Spirituosen aller Art 247,8 (2007) — Schreib⸗ waaren und Druckpapier 278,9 (266,0 — Rohzucker 504,5 (491,9)
Raffinierter Zucker 51 4 (3417 — Thee 1195 (44) — Zigarren 73,8 (69,7) Sonstige Tabackfabrikate 205,9 (10902) — Wein 86,8 51,5) — Rohes Hol; 163,2 (174,6) — Gehobeltes und gefalztes Holz 1201 (147,9) Solzwaaren 91,3 (117,3) Wollenwaaren 312,1 (287,3).
Ausfuhr von Erzeugnissen der Kolonie.
Kupfererz 495,5 (447, 0) Diamanten 3433,8 (4135.6) Straußfedern 876,8 (842,0) — Getrocknete Blüthen und Gräser 233 170) — Rohes Gold 336,8 (13 815,7) — Angorahaare 489,9 (779,9) — Ochsen⸗ und Kuhhäute 11,4 (34,0) Ziegenfelle 91,5 (102,3) — Schaffelle 243,9 (271,9) — Spirituosen aller Art 12,2 (7,6) Wein 29,5 19.2) Gewaschene rohe Wolle 34,9 (647 — Ent⸗ schweißte Wolle 264,3 (293,6) — Schweißwolle 538,6 (1825 6).
Die Zahl der Schiffe, welche während des Jahres 1900 die Häfen der Kapkolonie anliefen, betrug 2821 und ihr Raumgehalt 9412 3419 Registertons gegen 2422 von 7557 226 Registertons im vorhergebenden Jahre. Aus den Häfen der Kolonie liefen während des Jahres 1909 aus 2772 Schiffe von 9 260 387 Registertons gegen 2372 von 7 433 821 Registertons im Jahre 1899. (The Cape of Good Hope Government Gazette.)
Winke für die Ausfuhr nach Britisch-⸗Indien.
Was die Einfuhr europäischer Waaren nach Bombay und die Stellung der nicht eingeborenen Importeure zu derselben anlangt, so mehren sich die Klagen darüber, daß europäische Firmen immer mehr unter Uebergehung der in Bombay ansassigen eurovpäischen Import und Kommissionsgeschäfte einen unmittelbaren Verkehr mit Firmen von Eingeborenen anzubahnen suchen. Ganz abgeseben von der Thatsache, daß dadurch die europäischen Firmen, die durch lange und mübsame Arbeit sich eine Stellung errungen haben, bedeutend
geschädigt werden, muß in dem unmittelbaren Verkehr mit Ein⸗ geborenen ein zu schweren Bedenken Veranlassung gebender Zustand erblickt werden. Der einzige Vortheil größeren Absatzes wird zunächst aufgehoben durch das nicht ungewöhnliche Verfahren eingeborener Firmen, Einwendungen aller Art (j. B. nicht rechtzeitige Lieferung, Bemängelungen der Qualität) gegen die Waare zu erheben, um ent⸗ weder auf den · Preis zu drücken, oder bei veränderten Konjunkturen die Annahme derselben abzulehnen. . ᷣ
Die größte Gefahr für den europäischen Exporteur liegt aber darin, daß ein indisches Gesetz über Führung von Firmenregistern nicht besteht. Infolge dessen ist es haufig überhaupt nicht aus⸗ führbar, festzustellen, wer die Inhaber einer Firma sind. Es kommt sehr oft vor, daß ein und derselbe Eingeborene seine Aufträge unter den verschiedensten Namen ertheilt. Es liegt auf der Hand, daß kaufmännische Auskünfte unter solchen Verhältnissen einen praktischen Werth nicht haben; denn wenn der einzelne Eingeborene auch ein nachweisbares Vermögen besitzt, so besitzt er dieses nur als In⸗ dividuum. Ob er damit für kaufmännische Verpflichtungen haftbar ge⸗ macht werden kann, ist sehr fraglich; denn sein Einwand, er habe das Geschäft als Beauftragter und nicht als Inhaber der Firma gemacht, läßt sich nicht immer widerlegen. Und in der Praxis stellt es sich dann heraus, daß der verantwortliche Firmeninhaber mittellos ist, oder daß überhaupt keine verantwortlichen Firmeninhaber, sondern nur un— verantwortliche Geschäftsleiter vorhanden sind.
Die europäischen Inporteure in Bombay lehnen es der Regel nach ab, im Falle von Verwickelungen das Interesse unmittelbar mit Eingeborenen verkehrender europäischer Exporteure wahrzunehmen, und den letzteren steht nur die sehr fragwürdige Intervention anderer Eingeborener oder der kostspielige, um tant iche und zeitraubende Weg gerichtlicher Klage zur Verfügung.
Die eingeborenen Firmen in Bombay sind vielfach an der ost⸗ und südafrikanischen Küste und am persischen Golf vertreten.
Da nun die Frachten von Europa nach Bombay und von Bombay nach Süd⸗ und Ost-Afrika nur wenig höher sind als die unmittelbaren Frachten von Europa dorthin, da der Eingeborene nicht im Entferntesten die Geschäftsunkosten hat wie ein Europäer und in— folge dessen mit einem für den Europäer den Ruin bedeutenden Ge— schäftsvortheil von wenigen Prozenten sich begnügen kann, so kann thatsächlich ein Eingeborener aus Europa über Bombay nach Afrika verschiffte Waaren dort billiger liefern als ein europäisches Haus bei unmittelbarem Bezuge aus Europa.
Soweit ein Vorurtheil gegen deutsche Waaren in Bombay noch besteht, ist daran festzuhalten, daß dieses vielfach auf Unkenntniß des Exporteurs mit den Bombayer Verhältnissen und auf die Aus— fuhr ungeeigneter Waaren zurückzuführen ist. Der Bombaver Bazar ist sehr aufnahmefähig, aber seine Bedürfnisse müssen studiert werden.
Ein sehr beliebter Artikel sind z. B. Parfümerien und Seifen. Es kommt aber nicht auf erstklassige Waare, sondern darauf an, daß dieselbe billig ist und viel ausmacht. In diesem Artikel wird der Markt noch vollkommen von französischen, österreichischen und italienischen Erzeugnissen beherrscht. Erst im letzten Jahre hat eine deutsche Firma Absatz gefunden mit sogenannter Mittelwaare, während im Jahre vorher der Vertreter einer der vielleicht bekanntesten deutschen Firmen für erstklassige Waare in Bombay ohne Erfolg auftrat. Aehnliches gilt für Erzeugnisse der Solinger und Re be In⸗ dustrie. An dem enormen Absatz im Bazar sind nur zwei deutsche Häuser mit bescheidenen Ziffern betheiligt. Aber diese Firmen fangen an, bekannt zu werden, und da sie die in Bombay gangbaren billigen Marken einführen, ist ihnen eine Zukunft sicher.
Es ließen sich noch viele Beispiele aufführen, aus denen erhellt, daß der deutsche Exporteur erst die Bedürfnißfrage an Ort und Stelle studieren muß, ehe er auf Absatz rechnen darf. Leistungsfähige Häuser dürften dann aber auch auf Lohn rechnen. Denn wenn die erhaltenen ersten Aufträge vielleicht auch nicht nennenswerth sind, so werden die Kosten später eingebracht durch die Nachbestellungen. Und so lange ein Haus durch die mit den Bombayer Kreditverhältnissen u. s. w. vertrauten europäischen Firmen arbeitet, ist ein geschäftliches Risiko so gut wie ausgeschlossen. Wenn bei dem Ausbruche der Pest und in—⸗ folge des verflossenen Hungersnothjahres Zahlungsstockungen einge⸗ treten sind, so sind das eben unvorhergesehene Ausnahmen, die mit dem unvermutheten Ausbruch eines Krieges zu vergleichen sind.
Ein abschließendes Urtheil über die Aussichten der Geschäfts⸗ saison 1900 01 läßt sich noch nicht fällen; sie dürften aber besser sein als im verflossenen Jahre. Den Aussagen Bombaver Importeure zufolge ist seit September 1909 die Kauflust im Bazar im Steigen begriffen. Als sicheres Anzeichen für eine Wendung zum Besseren betrachtet man die Anwesenheit von Händlern aus dem Inneren. In Baumwollschnittwaaren konnten bis Okteber 1900 wegen der hohen Preise des Rohmaterials keine Umsätze erzielt werden. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Bombay.)
Absatzgelegenheit für Stearinlichte in China.
In neuerer Zeit wird von englischen und anderen fremden Firmen ein Export von Stearinlichten in bedeutendem Umfange nach Ehn. insbesondere nach Schanghai betrieben, wo sich angeblich ein größeres Absatzgebiet für diesen Artikel eröffnet. Die Verschiffungen dorthin, welche durch die chinesischen Wirren unterbrochen wurden, haben in letzter Zeit wieder an Bedeutung zugenommen. Eine bereitwillige Aufnahme haben besonders die Fabrikate der englischen Firma Price's Patent Candle Company Ltd. in London und Birken— kern gefunden, von welchen die beiden Sorten Price's Atlas Stearine und Priee's London Sperm am meisten bevorzugt werden. Die Lichte werden zu 5 sh 2 d für die erstere Sorte und zu 4 sh 4 d für die letztere Sorte pro Dutzend Pfund in Packeten zu 10 bis 12 Unzen netto gegen 29060 Diskont bei Baarzahlung, frei Kisten f. 0. h. London, Liverpool oder Birkenhead verkauft.
Von anderen Fabriken betheiligen sich insbesondere no an der Ausfuhr von Stearinlichten:
De Roubaix Oedenkoven C Co. in Borg, Belgien.
Apollo Stearine Candle Co. in Schiedam, Niederlande. Gouda Stearine Candle Co. in Gouda, Niederlande.
Fils de F. Fournier in Marseille. . Manufacture Rovale de Bougies de la Cour in Brüssel. Stearinerida Italiana in Genua.
Für die dentschen Fabrikanten und Exporteure von Stearin⸗ lichten, welche an diesem wichtigen und zunehmenden Exportartikel Interesse haben, dürfte die erhöhte Aufnahmefähigkeit des chinesischen Marktes ebenfalls von Bedeutung sein. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General⸗Konsulats in London.)
Viehbestände der Kolonie Neu Süũd⸗Wales. Eine Zählung der Viebbestãnde von Neu⸗Süd⸗Wales 1. Januar 1901 ergab 443 042 Pferde, 1816123 Stäck und 39 938 138 Schafe. Im Vergleich zum 1. Januar 1900 hat Zabl der Pferde um 6425 abgenommen, während die Zabl der Rinder um 13 4235 und die Zahl der Schafe um 3 724 624 zugenommen hat. (British Australasiun and New Zealand Mail.)
Konkurse im Auslande. Rumänien.
Zwangsversteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin stand das Grundstück Fontane ⸗ Promenade, dem Architekten H A. Krause gehörig, zur Versteigerung. Mit dem Baargebot von 23 100 4 und 196 900 4 Sypotheken in Kaufmann Erich Burchardi, Chausseestraße 28, Meistbietender. — Eingestel lt wurde das Verfahren, betreffend die Zwangsversteigerung des Marie Lohse'schen Grundstücks, Christ⸗ burgerstraße 6.
Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 10. d. M. gestellt 14904, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In, Oberschlesien sind am 10. d. M. gestellt 5629, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Berlin, 10. April. Bericht über Speisefette von Gebr. Gause. Butter: Das Geschäft ist nach den Feiertagen ruhig. Da in den nächsten Tagen jedoch die Zufuhren, . bis heute noch unregelmäßig sind, voraussichtlich sehr bedeutend sein werden, so war, um größeren Verbrauch zu schaffen, eine Herabsetzung der Preise nothwendig. Landbutter ist geschaftslos. Die heutigen Notierungen sind: Hof- und Genossenschaftsbutter 1a. Qualität 105, 00 — 108, 00 ,
of⸗ und Genossenschaftsbutter Ia. Qualität 100, - 104500 M — Schmalz: Nennenswerthe Lager sind nirgends vorhanden, und es liegt kein sachlicher Grund für den Preisrückgang vor. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Steam 49,090 6, amerikanisches Tafelschmal; 49,50 = 50,00 , Berliner Stadtschmalz 50,00 — 5100 MS, Berliner Bratenschmal; Sl, 50 - 53, 00 S — Speck: Die Marktlage ist unverändert.
Breslau, 10. April. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Schles. 30, E-Pfdbr. Litt. A. 97, 0, Breslauer Diskontobank 98 00, Breslauer KBechslerbank Io, 30, Kreditattien ——, Schleicher Bankd. 143,00, Breslauer Spritfabrik 175,00, Donnersmark 20525, Katto⸗ 5 209, 95, Oberschles. Eis. 126,65, Caro Hegenscheidt Akt. 124 50, Oberschles. Koks 144,80, Oberschles. P. 3. 1233,00, Opp. ö 125,5, Giesel Zem. 115,00, L.⸗Ind. Kramsta 156,50, Schles. Jement 161125, Schl. Jinkh. A. — —, Laurahütte 216,00, Bresl. Oelfabr. 9,00, Koks⸗Obligat. 95, 0. Niederschles. elektr. und Kleinbahngesell⸗ schaft Sz 60, Cellulofs Felpmiühl. Kosel 155,153, Sberschlesf Bank⸗Aktien 119,00 Emaillierwerke ‚Silesia“ 128,00, Schlesis Elektrizitãts- und Gasgesellschaft Litt. A4. — —, do. do. Litt. B. 108,00 etw. bez. Gd.
Magdeburg, 106. April. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker 88 09 ohne Sack 9, S: - 16, 09. Nachprodukte 750,0 o. S. 740 7,I5. Stimmung: Ruhig. Krystallzucker J. mit Sack 23,95. Brotraffinade J. ohne Faß 29,20. Gem. Raffinade mit Sack 23,955. Gem. Melis mit Sack 2845. Stimmung: —. Rohzucker . Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. April 9,00 Gd., g.O74 Br., vr. Mai 907 bez., 9,05 Gd., pr. Juni 9,123 Gd., 9, 177 Br., pr. August 9.25 Gd., 9, 39 Br., pr. Oktober ⸗Dezember 8, 925 Gd., 00 Br. Ruhig.
Hannover, 106. April. (W. T. B.) 34 0600 Hannov. Pro- vinzial⸗ Anleihe 9g5,25, 4 0/0 Hannov. Provinzial ⸗Anleihe 102,40, 38510 Hannov. Stadtanleihe 95, 30 40,0 Hannov. Stadtanleihe 191,80, 4509 unkündb. Hannov. Landes ⸗Kredit⸗Oblig. 101,50, 4019 kündb. Celler Kredit · Dklig. 101,20, 4 0½0 Hannov. Straßenbahn⸗Oblig. 96,50, 47060 Hannov. Straßenbahn⸗Oblig. 98, 10. Continental Caoutchoue-= Komp. ⸗Aktien 575,00, Hannov. Gummi⸗Kamm⸗Komp.⸗Aktien 207, 090, Dannov. Baumwollspinnerei⸗Vorzugs⸗Aktien 4200, Döhrener Woll⸗ wäscherei⸗ und Kämmerei ⸗Attien 141,00, Hannov. Zementfabrik⸗ Aktien 152.090, Höxtersche (Eichwald) Zementfabrik⸗Aftien 101,00, Lüneburger Zementfabrik-⸗ Aktien 14000, Ilseder Hütte⸗Aktien 7153 00, Hannov. Straßenbahn ⸗Aktien S3, 00, Zuckerfabrik Bennigsen⸗Lttien 122,00, Zuckerfabrik Neuwerk⸗Aktien 79,50, Zuckerraffinerie Brunonia⸗ Aktien 11000.
Frankfurt a. M., 10. April. (W. T. B.) Schluß⸗Kurse. Lond. Wechsel 20,42, Pariser do. 81, 125, Wiener do. 84 916, 3 00 Reichs⸗A. 88,70, 3 C Hessen v. 96 S5, 40, Italiener 986 10, 3 Co port. Anl. 25, 50, 5 o/o amort. Rum. 87 60, 4 0 russ. Kons. — — 400 Russ. 1894 96,00, 40/9 Spanier 72,70, Konv. Türk. 23,70, Unif. Eq3wpter ——, 5 0½ Mexikaner v. 1899 97,00, Reichsbank 149,80, Darmstädter 135,10, Diskonto⸗Komm. 185. 20, Dresdner 148,00, Mitteld. Kredit 112,40, Nationalb. 5. D. 128 ung. Bank 121 70, Oest. Kreditakt. 222 ö. lauer Diskontobank 98,20, Anatolier 89, 10, Privatdiskont 31.
Ef fekten⸗ Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit⸗Aktien ; Franzosen 150,60, Lombarden 25,30, Ungar. Goldrente — - —,
hardbahn — —, Deutsche Bank 204,50, Disk. Komm. 14 Dresdner Bant — —, Berl. Handelsges. 154,090, Bochumer Gußst.
ö NR 818 l a 2 4. a, . Schluß w. der
vo e m Verifizierung
Handelsgericht Fallit
Ivan Anvpilotrof 26. Axril 8. Mai 14. 27. April 30. April 12. Mai
Bukarest
201,30, Dortmunder Union — —, Gelsenkirchen — —, Harvener — — Hibernia — —, Laurahütte —, —, Portugiesen — —, Italien. Mittelmeerb. Schweizer Zentralbahn — —, do. Nordostbahn 118,50, do. Union 98,30, Italien. Meridionaux — —, Schweizer Simplonbabhn 102,30, 5/9 Mexikaner — —, Italiener — — 3 0 Reichs⸗Anleihe — —, Schuckert — —, Anatolier 89,20, Northern 9gö, 40.
Köln, 10. April. (W. T. B.) Rüböl loko 61,00, pr. Mai 59, 00.
Dresden, 10. April. (W. T. B.) 30/0 Rente 86 05, zJ dο do. Staatsanl. 97,80, Dresdner Stadtanl. v. 983 94,75, Allg. deutsche Kred. 185 50, Berliner Bank — —, Dresd. Kreditanstalt lol, oo, Dresdner Bank 147,75, do. Bankverein 115,ů75, Leipziger do. — — Schsische do. 145.00, Deutsche Straßenb. 164,00, Dregd. Straßenbabn 184 50, Dampfschiffahrts⸗Ges. ver. Elbe⸗ und Saalesch. 14450, Sächs. Böhm. Dampfschiffahrts⸗Ges. — —, Dresd. Bau⸗ gesellsch. = —.
Leipzig, 10. April. (W. T. B.) (Schluß Kurse.) 3 00 Sächsische Rente 86 10, 3B o/ do. Anleihe 97,75, Desterreichische Banknoten 85 05, Zeitzer Paraffin und Solaröl⸗Fabrik 14775, Mansfelder Kuxe 1101, Leipziger Kreditanstalt⸗Aktien 185 75, Kredit- und Svarhank zu Leipzig 105,75, Leipziger Bank-Attien 146 50, zeirziger Hvvotbekenbank 138 00. Sächsische Bank⸗Aktien — — Sãchsische Boden · Kredit. Anstalt 124,50, Leipziger Baumwollspinnerei⸗ Aktien 160 25, Leipziger Kammgarn ⸗Spinnerei⸗Aktien 151,00, Kamm- garnspinnerei Stöhr u. Co. 145, 00, Wernhausener Kammgarnsvinnerei 10 00. Altenburger Aktien⸗Brauerei 198 00, Zuckerraffinerie Halle⸗ Attien 165 00, „Kette“ Deutsche Elbschiffabrts⸗Aktien 83 25, Klein⸗ babn im Mansfelder Bergrevier 80 00, Große Leirnger Straßenbabn 156 00. Leipziger Elektrische Straßenbabn 87.00. Thäüringische Gag. Se el harte. Attien 239 00. 3 S , 210, 0, geixziger
Glektrizitãtswerke 110 75, Sächsische Wollgarnfabrik vorm. Tittel u. Krüger 139 25. Polvvhon — —
Lübeck, 10. April. (W. T. B.) Die Einnahmen der Lübeck Büchener Eisenbabn betrugen im Monat März 1901 rro visorisch 434 824 ½ gegen 453 726 C provisorisch im Monat März 1900, mithin weniger 18 02 9 Die Gesammteinnahmen vom 1. Januar bis ultimo März 1901 betrugen provisorisch 1153610 ½ gegen 1228 916 ½ provisorisch im gleichen Zeitraum des Vorjahres, mithin weniger 75 336
Bremen, 19. April. Börsen - Schlußbericht. Tabac obne Umsatz. Kaffee ruhig. Am Markt Columbia. Baumwolle ruhig. Uvland middl. leko 425 3. Wolle. Umsatz 156 Ballen. Speck stetig. Loko sbort clear 43 3. April⸗Abladung 143 4. Schmal matt. Wilcor in Tubs 434 A, Armour sbield in Tubs 431 3, andere Marken in Dorveleimern 435 3. Petroleum. Amerik. Standard white. (Dffizielle Makler ⸗ Preisnotierungen der Bremer Petroleum · Börse. dolo 6.80 Æ Br. Kurse des Effekten ˖ Makler · Vereins (W. T. B.) Deutsche Dampfschiffabrts. Gesellschaft Sansa“ 142 Gd. Norddeutsche Aoyd.˖ Attien 1183, Gd, Bremer Vulkan 161 Br., Bremer Wolllämmerei
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