1901 / 95 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 23 Apr 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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Muster C. Zinsschein Nr. des Pfandbriefs der Poßener Landschaft Buchstabe D Reihe 1 Nr. 1000 über 10 000 Gehntausend) Mark. Inhaber dieses empfängt am... die halbjährlichen Zinsen des obenbezeichneten Pfandbriefs mit 200 (zjweihundert) Mark. Posen, den.. ten . Königliche Direktion der Posener Landschaft. Trockenes Siegel.) N. N. Buchhalter. Dieser Zinsschein verjährt mit dem 31. Dezember 1... vorbehaltlich des durch den Absatz 2 des § 12 der neuen Satzungen der Posener Landschaft vom 4. August 1896 gewährten Anspruchs.

Muster D. k Zinsschein Nr. des Pfandbriefs der Posener Landschaft Buchstabe RE . Reihe 1X Nr. 1000 über 10 000 Gehntausend) Mark. Inhaber dieses empfängt am die halbjährlichen Zinsen des obenbezeichneten Pfandbriefs mit 200 Gweihundert) Mark. Posen, den .. ten k Königliche Direktion der Posener Landschaft. Trockenes Siegel.) N. N. Buchhalter.

Dieser Zinsschein verjährt mit dem 31. Dezember 1... vorbehaltlich des durch den Absatz? des §12 der neuen Satzungen der . Landschaft vom 4. August 1896 gewährten Anspruchs.

Muster E. . Anweisung

zu dem Pfandbriefe der Posener Landschaft Buchstabe D . Reihe 1 Nr. 1000 über 10 000 (zehntausend) Mark.

Der Inhaber dieser Anweisung erhält ohne weitere Prüfung seiner Legitimation die für den obenbezeichneten Pfandbrief neu auszufertigenden Zinsscheine für 10 (zehn) Jahre vom bis .

Posen, den. ten.. 8 ;

Königliche Direktion der Posener Landschaft. Trockenes Siegel.) .

Buchhalter.

Muster E. ö Anweisung zu dem Pfandbriefe der Posener Landschaft Buchstabe E Reihe X Nr. 1000 über 10 000 Gehntausend) Mark.

Der Inhaber dieser Anweisung erhält ohne jede weitere Prüfung neten Pfandbrief neu aus⸗

Posen, den ten.... 19. . Königliche Direktion der Posener Landschaft. Trockenes Siegel.,

N. N. Buchhalter.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung.

Der Regierungs-Assessor Francke in Marienwerder ist um weiteren stellvertretenden Vorsitzenden des Schiedsgerichts fir Arbeiterversicherung Regierungsbezirk Marienwerder er— nannt worden.

Berlin, den 20. April 1901.

Der Minister für Handel und Gewerbe.

Im Auftrage: Neuhaus.

Ministerium des Innern.

Dem Landrath Wagner ist das Landrathsamt im Kreise Schleusingen,

dem Polizeirath Thomas die Stelle eines solchen bei dem Polizei⸗Präsibium in Stettin,

dem Polizeirath Langer die Stelle eines solchen bei dem Polizei⸗Präsidium in Breslau und

dem Polizeirath Sim son die Stelle eines solchen bei der Polizei⸗-Direktion in Aachen übertragen worden.

Aichtamtliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 23. April.

Laut Meldung des, W. T. B.“ ist S. M. S. Vineta“, Kommandant: Kapitän zur See da Fonseca-Wollheim, am 20. d. M in Bahia angekommen und beabsichtigt, am 1. Mai nach Santos in See zu gehen.

S. M. S. „Seeadler“, Kommandant; Korvetten⸗ Kapitän Schack, ist gestern von Swatau nach Amoy in See gegangen.

S. M. S. „Wolf“, Kommandant: Kapitänleutnant Louran, ist am 21. April in Loanda angekommen.

Der Dampfer „Coblenz“ mit dem Ablösungstrans— port S. M. S. „Vineta“ an Bord, Transportführer: Kapitänleumant Brüll, ist am 21. April in Antwerpen ein⸗ geb effen und beabsichtigt, am 24. d. M. wieder in See zu gehen.

Der Landrath Duderstadt ist aus dem Kreise Wester⸗ bug in gleicher Amtseigenschaft in den Unterlahnkreis versetzt worden.

Potsdam, 22. April. Ihre Majestät die Königin⸗ Mutter der Niederlande ist, wie W. T. B.“ berichtet, heute Abend 11 Uhr hier eingetroffen und auf dem Bahnhofe von Ihren Königlichen Hoheiten der Herzogin von Albany, der Prinzessin Alice und dem Herzog von Sachsen⸗Coburg und Gotha empfangen worden.

Kiel, 23. April. Ihre i der Kaiser und die Kaiserin unternahmen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nach⸗ mittag in Begleitung Ihrer Königlichen e r des Prinzen und . rinzessin Heinrich an Bord der Segel ⸗Yacht „Iduna“ eine Fahrt in See, von welcher Allerhöchstdieselben Abends 7 Uyr an Bord des Linienschiffes „Kaiser Wilhelm II.“ urückkehrten. Um 11 Uhr Abends erfolgte dann die Abreise Seiner Majestät des Kaisers nach Berlin. * Majestãt die Kaiserin hat Sich heute Vormittag zum Besuche Ihrer oheiten des Herzogs und der Herzogin . erdinand zu ö ⸗Holstein⸗Sonderburg⸗ lücksburg nach Glücksburg begeben. Das Linienschiff „Kaiser . III.“ ist heute Mittag mit eigener Maschinenkraft und voller Besatzung . den Kaiser Wilhelm-Kanal zur endgültigen Reparatur na Wilhelmshaven abgegangen.

Bayern.

Der stellvertretende Bevollmächtigte zum Bundesrath, Ministerialrath Ritter von Schnell, der sich gegenwärtig in München auf Urlaub befand, ist heute gestorben.

Oefterreich Ungarn.

Ihre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die 9 n von Luxemburg, Höchstwelche zur Zeit in Abbazia verweilen, begehen heute im engsten Familienkreise die

eier der goldenen Hochzeit. Zur Vornahme der geistlichen eremonie ist, der „Wiener Abendpost“ zufolge, der Pfarrer Formey von Wien dorthin berufen worden.

Der deutsche Botschafter Fürst zu Eulenburg und Hertefeld hat sich gestern von Wien nach Budapest begeben.

Im Eisenbahnausschusse des Abgeordnetenhauses theilte gestern, wie „W. T. B.“ meldet, der Eisenbahn⸗Minister von Wittek mit, daß die Regierung einen Gesetzentwurf, betreffend den Bau von Wasserstraßen, im Abgeordneten⸗ hause einbringen werde.

Der Landesschulrath hat, wie die „Neue Freie Presse“ . der vom Wiener Bezirksschulrath beschlossenen Dienst⸗ entlassung des sozialistischen Lehrers und Abgeordneten Seitz die Genehmigung versagt. r

In der gestrigen Sitzung des ungarischen Unter— hauses wurde der Gesetzentwurf, betreffend die Feststellung der Quote, vorgelegt.

Großbritannien und Irland.

Im Verlaufe der giestrigen Sitzung des Unterhauses theilte, wie ‚W. T. B.“ berichtet, der Staatssekretär für die Kolonien Chamberlain mit, daß die britische Regierung mit der französischen in Unterhandlung über die Frage der Fischerei an der Küste von Neu⸗Fundland stehe. Der Unter⸗Staatssekretär des Aeußern Lord Cranbourne erklärte auf eine Anfrage: die Höhe der Entschädigungsforderung Großbritanniens an China sei noch nicht , fest⸗ gesetzt; sie werde die Entschädigungen der Privat⸗ personen einschließen. Es sei nicht möglich, die Beträge der Entschädigungsforderungen der anderen Mächte anzugeben, da, mit Ausnahme der Forderung der Vereinigten Staaten von 20 Millionen Dollars die anderen Mächte den Betrag ihrer Forderungen noch nicht festgesetzt hätten. Ueber ein Anerbieten Rußlands, den Betrag seiner Entschädigungs⸗ forderung herabzusetzen, falls China das Mandschurei⸗Abkommen annehme, habe die britische Regierung keine Information. Was die Meldung von Verhandlungen zwischen Rußland und Japan behufs Regelung der chinesischen Frage betreffe, so habe die Regierung auch darüber keine Information. In Beantwortung einer anderen Anfrage bemerkte Lord Cranbourne, die britische Regierung habe mit Bedauern von dem Feuer im Pekinger Kaiserpalast und dem Tode des Generals von e,, Kenntniß erhalten. Der Staats⸗ sekretär des Kriegsamts Brodrick theilte mit, daß sich in den letzen 19 Wochen die Kosten des südafrikanischen Krieges auf durchschnittlich 1 / Millionen Pfund Sterling pro Woche gestellt hätten. Der Unter⸗Staatssekretär der Admiralität Forster machte Mittheilung davon, daß acht Dürr'sche Röhrenkessel in Deutschland zum Preise von 19450 Pfd. Sterl. bestellt worden seien; dieselben würden auf dem Kriegs— schiff „Medusa“ Verwendung finden. Bei der Berathung des Etats der Zivilverwaltung brachte Roche einen Antrag ein, in welchem die Errichtung einer römisch-katholischen Universität in Irland gefordert wird. Dillon und andere irische Nationalisten unterstützten den Antrag. Der Solicitor⸗General Caron bemerkte, die Regierung würde durch eine Kommission die Frage prüfen lassen; er selbst sei für die Gewährung der Forderung. Der Erste Lord des Schatz⸗ amts Balfour sprach für seine Person, nicht im Namen der Re⸗ gierung, sein Einverständniß mit dem Antrage aus und wies dringlich auf die Nothwendigkeit einer Verbesserung der gegen⸗ wärtigen Verhältnisse der Universitätserziehung in Irland hin, sowohl was Katholiken als was Protestanten betreffe. Er ab ferner der Ansicht Ausdruck, daß die Errichtung einer r . Universität in Irland die Macht der katholischen Geistlichkeit nicht erhöhen werde. Schließlich wurde jedoch . Antrag abgelehnt. Der Sekretär des Zollamts hat den Mitgliedern der Börse in Neweastle auf ihre Petition an den Schatzkanzler telegraphisch erwidert, daß letzterer willens sei, eine zeitweise 5 sichtigung derjenigen Kontrakte über Lieferung von Kohlen in Erwägung zu ziehen, welche vor dem 19. April mit Abnehmern im Auslande abgeschlossen worden seien und die nicht ohne bedeutende Verluste ausgeführt werden könnten. Eine Versammlung der Delegirten der Grubenvereine don Northumberland, welche gestern in Neweastle statt⸗ fand, nahm eine Resolution an, in welcher der Entschluß aus⸗ gedrückt wird, mit den anderen Grubenvereinen zusammen⸗ ugehen, um das Kohlengeschäft Englands zum Süllstand zu 4 wenn der Kohlenausfuhrzoll nicht wieder aufgehoben werde.

Frankreich.

An den Versuchen mit der drahtlosen Tele eri zwischen An tibes und Calvi (Corsica) haben, dem . * zufolge, im Auftrage des Kriegs⸗Ministeriums nunmehr auch 2 Offiziere th ilgenommen. Dieselben hatten die Aufgabe, die von Antibes nach Calvi abgesandten Telegramme mittels eines bei Villafranca auf r mn Apparates abzufangen, was auch vollständig gelang.

In einer gestern Vormittag in Montceau⸗les⸗Mines abgehaltenen Versammlung unterbreitete das Syndikat den e mn Arbeitern die Vorschläge der Regierung betreffs ihrer Unterbringung in anderen Werken. ie Vor⸗ age wurden einstimmig abgelehnt, obwohl die Regierung ich bereit erklärt hatte, die Reisekosten zu tragen.

Rußland.

Der französische Minister des Auswärtigen Delcassé ist, wie dem „W. T. B.“ gemeldet wird, gestern in St. Peter s⸗ burg angekommen und auf dem ö von dem französischen Botschafter Marquis de Montebello und im Auftrage des Ministers des Auswärtigen von. dem Staatsrath De rewitzky empfangen worden.

Niederlande.

Wie „W. T. B.“ aus dem Haag erfährt, sind im Ministerium des Aeußern etwa 1100 Entschädigungs— forderungen von Niederländern eingegangen, die aus Süd-⸗Afrika ausgewiesen sind.

Amerika.

Aus Washäington berichtet das „Reuter'sche Bureau“, der dortige chinesische Gesandte Wu⸗ting⸗fang arbeite eine Den kschrift an die chinesische Regierung aus, in welcher

er erkläre, es sei für China in den inn einer konservativen

Reform anzunehmen. Der Gesandte weise darauf hin, daß es Chinas Vortheil sein würde, den von den Mächten dringend empfohlenen Reformen nicht nur keinen Widerstand entgegen⸗ zusetzen, sondern gar noch weiter zu gehen. Hinsichtlich der Errichtung eines Auswärtigen Amts in Peking schlage der Gesandte vor, es solle einem Beamten die Verantworllichkeit für die Leitung dieser Angelegenheiten übertragen werden. Der Gesandte halte es nicht für nothwendig, daß dieser Beamte ein Prinz von Geblüͤt sei.

Asien.

Von dem General⸗-Feldmarschall Grafen von Waldersee ist, dem „W. T. B.“ zufolge, gestern nachstehende Depesche aus Peking vom 29. d. M. in Berlin . Ein⸗ ehendste Untersuchung schließt Brandstiftung im Winterpalast 6 mit Sicherheit aus. Allen Anhaltspunkten nach hat sich das Feuer von einem eisernen, zum Wärmen von Speisen be— stimmten Ofen in dem Anrichteraum neben meinem Speisezimmer auf die Papier⸗ und Holzbekleidung der Wand trotz einer schützenden Asbestplatte übertragen. Der General von Groß gen. von Schwarzhoff war bei Ausbruch des Brandes auf einem Spaziergang begriffen und kehrte erst infolge des Aufgehens des . in 6 Wohnung zurück. Die Feststellungen legen den Schluß nahe, daß er infolge zu langen Verweilens in den großentheils schon brennenden, von Rauch erfüllten Räumen in seinem Schreibzimmer bewußtlos zu Boden gesunken ist, unbemerkt von einem auch noch im Hause befindlichen Sol— daten. Obwohl er file vermißt wurde, schloß die rasende Schnelligkeit, mit der das Feuer sich ausbreitete, jede Mög— lichkeit einer Rettung aus. Die vorläufige Beisetzung hat soeben in feierlicher Weise stattgefunden.

Der „Kölnischen Zeitung“ wird aus Peking vom 21. d. M.

emeldet, das Hauptquartier kündige den Abschluß der Unter— en. des Brandes an. Brandstiftung erscheine fast aus⸗ geschlossen. Das Feuer sei in einer Nebenküche entstanden; von dort habe es sich dem Dache mitgetheilt, dessen Zusammen⸗ bruch das Asbesthaus zerdrückt und sechs andere Häuser in Brand gesteckt habe. Zwei deutsche Reiter seien in der Nähe von Paoting-fu beim Herbeischaffen von Pferdefutter ermordet worden. Weiter wird dem genannten Blatte vom 22. April berichtet, das Hauptquartier sei ohne Meldung über die chinesischen Nachrichten, daß Liukang sich, gemäß den Befehlen Li⸗Hung⸗Tschang's, vor dem Anmarsch der Franzosen und Deutschen zurückgezogen habe. Die Verhandlungen der Gesandten schritten befriedigend fort. Der Ausschuß für die Finanzfragen habe seine Arbeiten beendet und erwarte die Weisungen der Regierungen.

Nach Meldungen der Londoner Blätter aus Schanghai vom gestrigen Tage wird die von China zu zahlende Ent⸗ schädigung 459 Millionen Taels betragen. .

Aus Jokohama meldet das „Reuter'sche Bureau“, ein dort eingetroffenes Telegramm aus Söul bestätige die Nach⸗ richt über den Abschluß eines koreanischen Anlehens mit einem französischen Syndikate. Der Zinsfuß soll 5l / 6. betragen, und wie sicher verlaute, sollen die Erträge der Zölle für die Anleihe als Sicher heit verpfändet sein.

Das französische Syndikat und die russisch⸗chinesische Bank wärden das Geld 2 ch

Afrika. Lord Kitchener meldet aus Pretoria vom 21. d. M.,

daß seit seiner letzten Meldung die britischen Truppen 242 Gefangene gemacht, 248 Gewehre, einige Munition, sowie Wagen und Karren erbeutet hätten. Eine Anzahl Buren habe sich freiwillig ergeben. Ein weiteres Telegramm Lord Kitchener's meldet, daß 39 Kompagnien Süd-⸗Afrika⸗ Freiwilliger die Heimreise angetreten, beziehungsweise Befehl erhalten hätten, sich zur Einschiffung an die Küste zu begeben. Das Kommando von Bocksburg, bestehend aus 106 Mann mit Wagen und Gewehren, habe sich bei Middelburg ergeben.

Den Londoner Blättern wird aus Standerton vom estrigen Tage berichtet: . Botha, die Gemahlin des Oberst⸗ ommandierenden der Buren, sei soeben von einem zweiten Besuche bei ihrem Gemahl zurückgekehrt und scheine sehr große Hoffnung zu hegen, daß ihre Hen fun en, den Frieden herbeizuführen, Erfolg haben wurden. Sie habe sich jetzt nach Pretoria begeben, um Lord Kitchener Bericht zu erstatten.

Der Dampfer „Hawarden Castle“ mit gefangenen Buren an Bord ist, wie ‚W. T. B.“ meldet, heute früh in Bomban eingetroffen.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sitzung des Reichstages befindet sich in der Ersten Len n ;

In der heutigen (30 Sitzung des Reichstages stand die erste . * ,, betreffend die Abänderung des Branntweinsteuergesetzes vom 24. Juni 188716. Juni 1895, auf der Tagesordnung. Wort

Zur Einleitung der Debatte nahm zunächst das or! der Staatssekretär des Reichs- Schatzamts Freiherr von 26 mann, bessen Rede bei Schluß des Blaltes noch fortdauerte.

Die heutige 658) Zitzung des enn der Ab⸗

ordneten, welcher der

nister für Handel und Gewerbe

a fed beiwohnte, eröffnete der Präsident von Kröcher

nit folgenden

Wi

orten:

Sie wahrscheinlich schon gehört haben, ist der erste

Bureaubeamte des gin es gestern Nachmittag i plötzlich am Herz⸗

sclag verschieden. seit

ich als

Ste sbernah

dem Jahre 1899 als fstanden. Er hat stets seine volle

Geheime Rechnungsrath Gall hat im Dienst 29 Jahre in verschiedenen Stellungen, Bureau⸗Direktor des Hauses t Schuldigkeit gethan, pflichttreuer Beamter erwiesen und namentlich in seiner

uses über

llung als Bureau⸗Direkteor, welche er unter schwierigen Umständen m, sich bewährt. Ich bin überzeugt, daß Sie mit mir das binscheiden dieses treuen und gewissenhaften Beamten beklagen und om ein freundliches Andenken bewahren werden. (Die

itglieder

des Hauses haben diese Worte stehend angehört.)

Auf der Tagesordnung stand die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Abänderung einzelner Festimmungen des allgemeinen Berggesetzes vom

2 ; ö * der Debatte betheiligten sich bis zum Schluß des

ini 1865.

Blattes die e, mer (fr. kons. ), Dr. Schultz⸗Bochum

nl) und Hero

Zentr.).

Unntmachung. zJachbarpostorte. - 4) dem Stande oder den

*

Nr. I7 des Centralblatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichsamt des Innern, vom 19. April, hat folgenden nhalt: 1) Konsulat⸗Wesen: Ernennungen; Ermächtigung zur Pamahme von Zivilstandsakten; Exequatur-Ertheilung. *) Finanz— Vin: Nachweisung der Einnahmen des Reichs für die Zeit vom pril 19090 bis Ende März 1901. 3) Post. und Telegraphen⸗ Vesen: Aenderungen der Postordnung vom 26. März 1900; Be⸗

Ausdehnung des Geltungsbereichs der Ortstaxe auf oll⸗ und Steuerwesen: Veränderungen in zefugnissen der Zoll⸗ und Steuerstellen.

3 Polizei⸗Wesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.

Nr. 18 vom 20. April enthält Ausführungsbestimmungen zur Kaiserlichen Verordnung vom 17. April 19091, betreffend die Erhebung eines Zolles auf Blauholz und eines Zollzuschlags auf Kaffee und Fakao aus der Republik Hasfti.

lichen Arbeiten in

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Ausgaben für Wasserbauten in Preußen 1890 1900.

Der bereits erwähnte Bericht über die Verwaltung der öffent⸗

Preußen während der Jahre 1890 bis 1900, welcher

Seiner Majestät dem Kaiser und König von dem Staats⸗Minister von

Thielen erstattet worden ist, ist jetzt bei hierselbst im Druck erschienen.

; Julius Springer Der Bericht behandelt im ersten

Abschnitt auf 8 Seiten die Organisation, den Geschäftsumfang und das Personal des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, bringt im jweiten auf 78 Seiten Tert mit 27 Abbildungen und Karten und auf R Seiten Anlagen die Entwickelung des Eisenbahnwesens, sowohl der Staate bahnen wie der Privat⸗ und der Kleinbahnen, in ihren Hauptzügen zur Darstellung und schildert im dritten Abschnitt auf 152 Seiten die Thätig⸗

keit der Bauabtheilung des Ministeriums.

Von einem Eingehen auf

die Einzelheiten der Entwickelung des Eisenbahnwesens ist abgesehen worden, weil . dem Landtage über den Betrieb der preußischen

Staatẽ bahnen zugänglich sind.

erichte vorgelegt werden, die den weitesten Kreisen Solche Jahresberichte werden von der Bauabtheilung

des Ministeriums nicht erstattet; deshalb sind in dem vorliegenden Bericht mit größerer Ausführlichkeit alle Zweige der Bauverwaltung

auch im einzelnen erörtert.

Wir geben im Folgenden zunächst eine

lebersicht der Ausgaben für Wasserbauten in der Zeit vom 1. April lz90 bis dahin 1900.

Etats der Bauverwaltung sowie außeretatsmäßig

In

diesen zehn Jahren sind aus dem Extraordinarium des insbesondere

aus Anleihemitteln auf Grund besonderer Gesetze aufgewendet worden: für die Regulierung der großen Ströme insgesammt A413 3090 S, für die Regulierung u. s. w. der kleineren Flüsse 16367 400 6, für die Kanalisierung von Flüssen (Main, Fulda, Unterspree, obere Oder, obere Netze und Brahe) 31 022 300 46, für die Herstellung und Verbesserung künstlicher Wasserstraßen (Ems

8

Spoy⸗ Kanal vom

ade⸗

Elbe ⸗Trabe⸗Kanal, Plauer und Ihle⸗

Dortmund Ems, Oder - Spree, Rhein nach Kleve,

Fanal. Sacrow- Paretzer. Berlin⸗Spandauer Schiff ahrts⸗Kanal, Land⸗ wehr Kanal in Berlin, Dranienburger, Templiner, Werbelliner, Brom⸗

ö

d G6 Nerkokrakzt * : J g ö . 28 n

pee lehrh hafen für die Binnenschiffahrt 3 962 500 MS, für Brücken⸗ auten

schiffahrtzrerbindungen

Tehma

Swinemünde, Seekanal und Verstellung von

wasser zen Seeschiffahrts. und Fischereihäfen (der staatlichen in Emden, vlorderney und Norddeich, Geestemünde, Harburg, Schulau an der

Huterbach auf Rügen, Elbing,

min Elbe, Glückstadt, endẽburg, Saßnitz, Swinemünde, Kolbergermünde,

Kanal und Klodnitz Kanal zwischen Kosel und Gleiwitz) 830M „M, für die Herstellung und Erweiterung von Schutz⸗ und

l66 500 M, für die Herstellung und Verbesserung der See⸗ (auf Unterems, Unterweser, Unterelbe, Haderslebener Föhrde, Schiffahrtsstraße Stettin= Ueckermündung, Dievenowmündung, Königsberger Kaiser Wilhelm⸗Kanal) 65 457 76060 M, für die n Schiffahrtszeichen für Küsten! und Seefahr⸗ 2700 ½ι, für die Anlage und weitere Ausgestaltung

rnsund,

Husum, Dagebüll, Munkmarsch auf Sylt, Stolpmünde,

6 Dela. Neufahrwasser, Pillau, Königsberg, Memel und Bommels—⸗ itte bei Memel, sowie der kommunalen Hafenanlagen in Altona,

Frauenburg und Rosenberg am

Fischen Haff und Schaaksvitte in der Kranzer Bucht) 15 217 760 M,

1 . r, die Sicherung der

üsten nd der Kurischen Nehrung) 7 598 3060 , für die Vermehrung des

wimn

Meeresufer, Dünenbauten (an den

der ost und der nordfrisischen Inseln, der

nenden Inventars der Bauverwaltung, Beschaffung von Fahr—

en, Baggern und sonstigen Baugeräthen 7 915 5090 6, für Neu⸗ 5 und Frweiterungen von Bauhöfen zur Instandhaltung des Ss und Gerätheparks 757 800 6 und für die Errichtung von instgebäuden und - Gehöften für die Wasserbauverwaltung 6253 800.

lußerdem

sind zur Beseitigung von Hochwasser⸗Verheerungen auf

bum gesetzlicher Bewilligungen in den Jahren 1890 = 2 697 800 mausgabt worden.

3u

den im Extraordinarium des Etats der Bauverwaltung vor—

ebenso 2 22 * . Reenen und den außeretatsmäßigen Aufwendungen kommen noch die

ode

e fette Htlichen Ausgaben des Ordinariums des Etats:

ifen. Seeufer und Leuchtfeuer in der zehnjährigen Berichts- negesammt 31 907 800 M, für Binnenhäfen und Binnen⸗

wisser 106 637 60 4, für Kanälè nebst Jubehbr 6 065 60 M,

schffahr

Sta

d

00 für Wasserbauten in Pre

n unverhergese hene Wasserbauten 1 055 500 M und für die Ruhr—

tsberwaltung 8 756 900 ,

3 gemachten Aufwendungen osten der Verbe 6 des Hochwasserabflusses des Hochwasser⸗Meldedienstes und der Gisbrecharbeiten —: Ertraordinarium 123 469 400 , außeretatsmäßige Aus-

e , der in der Zeit vom 1. April 1890 bis

ohne die

e Lö? S6 Soo . aug dem Ordinarium faz Saz bo6 M, zu- men 423 9650 700 4

ie Ar

ichen den nit e sheistern und Rhedern andererseits, ist, wie die ‚Danz. Ztg.“

Zur Arbeiterbewegung.

Danziger Stauern einerseits, sowie den

eine Einigung erzielt worden, wonach die erstgenannten heute eit wieder aufnehmen sollten (vergl. Nr. 35 d. Bl..

Halligen

In Grenoble sind, dem W. T. B.“ zufolge, mehrere Hundert Maurer und An streicher ausstãndig. ; 8

Kunsft und Wissenschaft.

Am 19. April fand in Rom die feierliche Sitzung zum Schluß des Winter⸗Semesters des Kaiserlichen Archäo⸗ logischen Instituts unter Anwesenheit zahlreicher deutscher und isalienischer Theilnehmer statt. Zuerst sprach der zweite Sekretär, Herr Professor Hülsen, über das kapitolinische Relief mit der Darstellung des M. Curtius, sodann der erste Sekretär, Herr Professor Petersen, über Kunstdarstellungen von Amor und Pspyche. .

Der Verein deutscher Irrenärzte trat gestern in dem neuen Hörsaal der Psychiatrischen Klinik bei der Charité unter dem Vorsitz des Heheimen Medizinalraths, Professors Jolly zu seiner diesjährigen Haupt-. versammlung zusammen. Als Vertreter der Behörden erschienen der General⸗Stabsarzt der Armee, Professor Dr. von Coler, der Unter⸗ Staatssekretär im Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten Wever mit dem Geheimen Ober⸗Medizinalrath Dr. Pistor, der Unter⸗ Staatssekretär Rothe vom Reichsamt des Innern, der Direktor der Charité, General⸗Arzt Dr. Schaper, der Ober⸗Bürgermeister Kirschner sowie zahlreiche andere hiesige Professoren und Aerzte. Der Kongreß ist aus allen Theilen Deutschlands un— gewöhnlich stark besucht. Professor Dr. Jolly eröffnete den Kongreß mit einer begrüßenden Ansprache, in der er darauf hinwies, daß durch die Versammlung der neuerbaute

örsaal eröffnet werde, und den Antheil der Berliner Pspychiatrischen Klinik an den Errungenschaften der Wissenschaft hervorhob. Nachdem er einen Rückblick auf die Geschichte dieser Klinik gegeben, schilderte er eingehend die Einrichtung derselben. Der Unter⸗Staats⸗ sekretär Wever begrüßte hierauf die Versammlung im Namen des Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten, der Unter⸗Staatssekretär Rothe im Namen des Staatssekretärs des Innern und der General— arzt Dr. Schaper als Direktor der Charits. Hierauf wurde in die wissenschaftliche Tagesordnung eingetreten, deren erster Gegenstand ein Vortrag des Direktors der städtischen Irrenanstalt „Herzberge“ zu Lichtenberg, Geheimen Medizinalraths, Professors hr. Moeli⸗Berlin über den jetzigen Stand der familiaren Pflege Geisteskranker war—

A. E. In der Gesellschaft für Erdkunde, welche gegen⸗ wärtig allmonatlich außer der allgemeinen Sitzung eine Fachsitzung hält, sprach in der letzteren der Privatdozent r. Konrad Kretschmer über ‚die physische Entwickelung der Nordsee⸗Küste in historischer Zeit“. Ueber den westlichen Theil dieser Küste besitzen wir Nachrichten aus dem ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung durch die römischen Schriftsteller Plinius, Strabo und Tacitus, und wüßten wir es nicht auch aus späteren Urkunden, so würden jene Be⸗ richte uns darüber belehren, daß es vor der Emsmündung damals und wahrscheinlich viel später noch ganz anders aussah als heute. Plinius weiß von 23 vor dieser Mündung liegenden Inseln zu melden, und ihm wie Strabo ist der Name der größten derselben als Burchara oder e,. bekannt geworden. In der ersteren Beieichnung ist wohl das zeutige Borkum wieder zu erkennen. Im übrigen schildert Plinius das durch den Heereszug des Drusus den Römern erschlossene Land sehr eingehend. Selbst die Eigenthümlichkeit des Wattenmeeres als eines bei der Ebbe als Land, bei der Fluth als Meer erscheinenden Gebiets ist ihm nicht entgangen; richtige Beobachtungen sind an die Verschiedenheiten von Marsch, Geest und Moor geknüpft, es ist die Torfbehandlung beschrieben, die Verwendun des Torfes als Brennmaterial wird erwähnt und erzählt, wie . die Menschen vor der andringenden Fluth auf Erhebungen des Bodens retten, kaum höher als eine FRednertribine. Auch wie sie das Regen— wasser auffangen und ansammeln, ist mitgetheilt. Durch Tacitus er⸗ fahren wir die verderbliche Bekanntschaft, welche die Römer auf ihrem Rückmarsch unter Germanicus im Jahre 16 nach Christo mit einer plötzlich hereinbrechenden Sturmfluth machten. Am linken Ufer der Ems marschierend, wurden die Legionen durch das landeinwärts fluthende Meer in solchem Grade uͤberrascht, daß Schaaren von Kriegern ertranken. Es gab ersichtlich schon damals an dieser Stelle auch den natürlichen Schutz gegen die Uebergriffe des Meeres nicht mehr, welcher in der Vorzeit in einer längs dem Gestade fortlaufenden Dünenkette vorhanden gewesen sein mäß, allmählich aber bis auf sehr geringe Reste von der See zerstört worden ist. wenig hatten die Menschen damals schon angefangen, sich gegen die Naturgewalten durch Deiche in Vertheidigungszustand zu setzen. Wann und wo zuerst dieser Gedanke zur Ausführung gebracht worden ist, steht nicht fest, so interessant und wichtig es wäre, über diesen Punkt Klarheit zu schaffen. Die erste urkundliche Erwähnung vorhandener Deiche an der deutschen Nordseeküste geschieht im 10. Jahrhundert. In Holland soll bereits Drusus Deiche angelegt haben. Keinesfalls bestand im Mittelalter schon eine Organisation zu gemeinsamem Schutz, ja es liegen mehrfache Beweise vor, daß in nachbarlichen Fehden vorhandene Deiche durchstochen und zerstört worden sind und daß die Unsitte der Strandräuberei jedes gemeinsame Thun verhinderte, weil der schlechte Schutz der Küste sich mit dem Interesse der Strandräuber deckte. Andernfalls würde wahrscheinlich viel früher der Beharrungs⸗ zustand erreicht worden sein, dessen gegenwärtig nach Erstarkung der Fürstengewalt und Einkehr geordneter Justände die deutschen Nordsee⸗ staaten sich seit etwa 150 Jahren erfreuen und der ihre Bewohner in den Stand setzt, Schritt für Schritt an die Wiedereroberung frucht—⸗ baren Marschlandes zu gehen, das früher vorhanden und benutzt war, in gewaltigen Sturmfluthen aber vom Meere verschlungen worden ist. Jetzt wird die Wiederkehr ähnlicher Zerstörungen durch die un unterbrochene Deichkette längs der deutschen Nordseeküste verhindert, die nur an fünf Stellen von der holländischen bis zur jütischen Grenze durch ein anderes Vertheidigungssystem abgelöst ist, nämlich durch Benutzung noch vorhandener alter Dünen oder der hart an das Meeresufer heran⸗ tretenden Geest. Von diesen fünf Stellen befinden sich drei in Schleswig, eine westlich von Curhaven, eine westlich des Jahde⸗ Busens. Welche furchtbaren Schicksale die Bewohner der deutschen Nordseeküste im Mittelalter zu erdulden gehabt haben und welche physischen Veränderungen das Gestade gleichzeitig erfahren hat, das schilderte der Vortragende durch geschichtliche Reminiszenzen von zwei Stellen an der ostfriesischen und der oldenburgischen Küste, nämlich der Emsmündung und des Jahdebusens: Aus dem frühen Mittel⸗ alter, der Zeit Karl's des Greßzen, geschieht einer einzigen bedeutenden, vor der Emsmündung lagernden Insel Want“ Erwahnung. Juletzt wird ihrer 1100 und dann urkundlich 1398 als selbständiger Insel neben Borkum, Juist und Norderney gedacht. In der Zwischenzeit muß also die Zerstörung der großen Insel Want und ihre Zertrümmerung in die jetzige Inselgruppe durch den Einbruch des Meeres erfolgt sein. Wahrscheinlich erfolgte die Katastrophe in der verhängnißvollen Mar⸗ cellusfluth vom 16. Januar 1362, die auch in Holland starke Ver⸗ heerungen anrichtete. Als die südlichste Insel der neu entstandenen Gruppe blieb Want, der an der Osterems gelegene Theil der früheren großen Insel gleichen Namens, bis ins 16. Jahrhundert bewohnt. Außer ihr wird auch eine östlich davon gelegene Insel Buise genannt. Beide sind später gänzlich verschwunden, nachdem sie im 17. Jahrhundert nur zum Heumachen vom Festlande aus besucht worden waren. Heute fluthet das Wattenmeer darüber. Der Dollart, jetzt ein Meerbusen, war bis 1277 noch festes Land und von mehreren Flüssen durchzogen. In diesem Jahre begann durch Einbruch des Meeres das Zerstörungswerk, welches 1230 und 1287 weitere Fortschritte machte; doch erst hundert Jahre spater, in der Dionvsius. Flut von 1377, fand die eigentliche Bildung des Dollart statt, wobei 32 Ortschaften in den Fluthen versanken. Aehnliche Katastrophen wiederholten 1 1414, 1418, 1423, 1428 und 1452, ein neuer gewaltiger Durchbru aber am 29. September 15909, infolge dessen die Ems ihren Lauf änderte und Emden vom schiffbaren Fluß entfernt zu liegen kam. Die Stadt ist seitdem erst 1768 durch eine neue Fahrstraße, dann 1847 durch

Ebenso

einen schnurgeraden Kanal wieder mit dem Fluß verbunden worden. Die furchtbaren Ereignisse von 1509 hatten die günstige Folge, daß die zahlreiche Bebölkerung der Marsch sih nachdrücklich egen die Naturgewalten zu wehren begann; eine neue eit war angebrochen. Zwar g es auch in der Folge⸗ zeit noch manche Sturmfluth, im 17. Jahrhundert allein 13; doch brachten selbst die gefahrlichsten Fluthen von 1634, 1648 und 1685 bei weitem nicht die Verheerungen wie früher; im Gegen⸗ theil, es wurde begonnen, dem Meere allmählich wieder Boden abzu⸗ ewinnen. Doch noch einmal sollte die geängstigte Bevölkerung eine urchtbare Fluth über sich ergehen lassen: in der Weihnachtsnacht von 1717. In dieser entsetzlichen Nacht wurden 4000 qkm am Dollart überschwemmt, und es ertranken 10 378 Menschen und. 90 900 Stück Vieh. Seitdem ist dem Deichbau die eifrigste staatliche Fürsorge zu theil und diese Schutzwehr in einen Vertheidigungszustand gesetzt worden, der e. in mehreren Sturmfluthen, zuletzt 18235 und 1845, bestens bewährt hat und hoffentlich nunmehr für alle 26 das verheerende Element in seinen Schranken halten wird. Aehnlich, aber in mancher Beziehung auch verschieden, lautet die Geschichte der physischen Entwickelung des Fahde⸗ busens, in den bis ins 16. Jahrhundert sich drei Mündungsarme der Weser, einer bei Bracke, ein anderer bei Elsfleth abzweigend, ergossen, welche dann erst im Interesse der Weserschiffahrt beseitigt wurden. Als Busen entstanden ist in einer bedeutenden Sturmfluth der Jahdebusen erst 1066, seine jetzige Gestalt erlangte er 1144 und 1218. Seitdem ist seine Umgebung wohl durch viele Sturmfluthen heimgesucht worden 1219, 1230, 1511, 1570 —, welche Ueberschwemmung und Ver⸗ nichtung weit ins Land hinein trugen; aber mit Ausnahme der Katastrophe von 1511, die als Antoniusfluth im Gedächtniß lebt und noch ein Stück Land unter Verlust von 800 Menschenleben herausriß, hat keine, derselben zur Erweiterung des Busens geführt. Dagegen brachte die oben schon erwähnte Weihnachtsfluth von 1717 auch hier furchtbare Verheerungen und den Verlust von 2445 Menschen, 4000 Stück Vieh und 565 Häusern. Seit 1720 kam auch am Jahdebusen der Bau hoher Deiche in Zug. Sie haben von da ab allen Gefahren, die Land und Leute bedrohten, erfolgreich getrotzt und werden es hoffentlich zu aller Zeit thun, dank einer Wachsamkeit und einem Gemeinsinn, die vergangenen Ge— schlechtern noch unbekannt waren, weil diese Menschen erst all⸗ mählich durch Noth und Gemeingefahr dazu erzogen werden mußten; denn die Erde ist das Grziehungshaus für das Menschengeschlecht. Der Redner knüpfte hieran noch eine geistvolle Betrachtung über den Charakter des Volksstamms der Friesen, dessen Eigenschaften zurückzuführen seien auf den jahrtausende⸗ angen Kampf mit dem Element, das ihnen zu allen Zeiten Freund und Feind zugleich war.

In der sich anschließenden Debatte machte der Geheime Regie⸗ rungsrath, Professor Meitzen u. a. auf die Merkwürdigkeit auf⸗ merksam, daß die verheerenden Sturmfluthen ihre stärksten Wirkungen im 11. und 12. Jahrhundert an der Schelde⸗ und Rheinmündung, im 13., 14. und 15. Jahrhundert nach Osten fortschreitend an der deutschen Nordseeküste gezeigt haben.

Dem „W. T. B. wird aus Athen vom 22. April gemeldet: „Bei Ausgrabungen in Aegina fand man fünf Statuen köpfe von großer Schönheit. Die Köpfe gehören zu den äginetischen Giebelgruppen, welche sich in der Münchener Glyptothek befinden.“

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs—⸗ Maßregeln.

Das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Viehhofe zu Mül hausen i. Els. am 21. April.

Verdingungen im Anslande.

Oesterreich-Ungarn. 30. April 1801. 12 Uhr. K. K. Staatsbahn-Direktion Linz Ober⸗Oesterreich) Verkauf von Altmaterialien, und zwar: Eisenrohr, Stutzen, Gusbruch, Gußspäne, Pausch⸗ und Zerreneisen, Stahlsorten, Borplatten⸗ und Röhrenkupfer, Messing, Kupfer- und Metallspäne, Zinkblechabfälle, Hanf', Gummi⸗ und Lederabfälle. Näheres bei der X. K. Staatsbahn⸗Direktion Linz (Bureau für Zugförderungs- und Werkstättendienst) und beim „Reichs⸗-Anzeiger“.

Belgien.

26. April d. J. Bürger⸗Hospital in Verviers, 33 Rue Chapuis (aux hospices civils): Lieferung erstklassiger Naturbutter für die Be dürfnisse des Hospitals im Jahre 1901.

Columbien.

Der Termkn für die Verpachtung der columbischen Smaragd gruben in Muzo und Coscuez (vergl. „Reichs ⸗Anzeiger Nr. 29 vom 2. Februar d. F) ist durch Regierungsbeschluß bis nach Herstellung der öffentlichen Ruhe im Lande verschoben worden.

Verkehr s⸗Anstalten.

London, 22. April. (W. T. B.) Der Bremer Vier master Willy Rickmers“ ist, einer LSalovdsmeldung zufolge, nach— dem er auf hoher See eine Beschädigung erlitten hatte, nunmehr in San Francisco eingetroffen. Der deutsche Dampfer Helios“, mit Getreide beladen, ist, wie Lloyds“ gleichfalls meldet, bei Falund aufgelaufen und hat um Hilfe gebeten.

Bremen, 22. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer Karlsruhe, n. Australien best., 20. April in Aden, Prin zeß Irene“ v. Ost⸗Asien 21. April in Hiogo und Bonn v. Bremen in Montevideo angek. Kaiserin Maria Theresia“ 20. April v. New Jork n. Bremen abgeg. „Coblenz‘“,. n. Brasilien best. 21. April in Antwerpen angek. Hamburg“ 21. April v. Port Said n. Ost⸗Asien abgeg. Stuttgart! v. Ost⸗Asien 22. April in Aden angekommen.

23. April. (W. T. B.) Dampfer Helgoland“ n best., 20. April Punta Delgada passiert. Neapel über Gibraltar n. New York und u Brasilien abgeg. Dresden“, n. Baltimore best., 20. Apri passiert. Livland“, v. Brasilien kommend, 20. April angek. Würzburg! 21. April v. Antwerpen n Hamburg Roland“ v Brasilien 22. April in Rotterdam angek. „Prinz Heinrich“ 22. April v. Schanghai n. Nagasaki abgeg. Rhein‘, v. New Jork kommend, 22. April Dover passiert. Königsberg 21. April auf Heimreise v. Kobe abgeg. Marburg“, v. Qst⸗Asien kommend, 22. April in Colombo angek. „Bayern!, von Ost⸗Asien kommend, Gibraltar, Köln‘, v. Baltimore kommend, und „Großer Kurfürst“, n. New Vork best. Scilly passiert. Aachen“ 22. April v. Vigo n. d. La Plata und „Sachsen' v. Southampton n. Genua abgegangen.

Hamburg, 22. April. (W. T. B. Hamburg ⸗Amerika⸗ Linie. Dampfer Nassovia“', v. New York über ö n. Stettin, 20. April Dunnet Head vpass. . Patricia‘ 20. April in New Vork angek. Phönicia“ 20. April v. New Jork n. Hamburg und Prinzessin Victoria Luise!' v. Athen abgeg. ‚Auguste Victoria“ 26. April und Bulgaria“ 21. April a. d. Ride angek. Batavia, v. Hamburg über Boulogne sur Mer n. New Vork, 21. Arril Cur- haven pass. Australia', v. St. Thomas n. SOamburg, 19. April in Havre angek. Canadia', v. Hamburg n. Westindien, 21. Avril v. Havre abgeg. Sardinia'. v. Hamburg über Antwerven u Havre n. Westindien, 21. April Curhaven vass. „Calabria 20. April v. New Orleans n. Hamburg abgeg. Allemannia 21.

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