Abg. Dr. Müller⸗Sagan (fr. Volksp.): Der Bericht über diesen Paragraphen hat schon durch die Ausführungen des Staats⸗ sekretärs eine Ergänzung gefunden. Es wird hier ganz anders ver⸗ fahren wie beim Seuchengesetz. Es wird hier ein Apparat voraus gesetzt, der noch garnicht erxistiert, den zu schaffen den einzelnen Re⸗ gierungen überlassen wird, von dem man noch nicht weiß, wie sie ihn machen werden. Diese Kontrolmaßregel wird auf weite Kreise des Weinhandels schädlich wirken. Man beklagt sich mit Recht darüber, daß der Handel unter eine Ueberwachung gestellt werden soll von Leuten, deren Qualifikation doch mindestens
. * . h. 3 zweifelhaft ist. Reelle und anerkannte Firmen sollen sich womöglich unter die Aufsicht untergeordneter Polizeiorgane stellen. Ist es wirklch billig, daß große Handelshäuser, die langjährige Be⸗ ziehungen zum Auslande haben, unter ein Ausnahmegesetz und auf die gleiche Stufe gestellt werden mit solchen, die sich strafgesetzlich ver⸗ gangen haben? Mit der Kontrole im Gewerbebetrieb ist diese Kontrole nicht zu vergleichen. Bei der ersteren handelt es sich u. a.
5 ses KR zr F, ce; ö 8 ) um gesundheitsschädliche Dinge 2E, hier aber handelt es sich um die Ueberwachung des Betriebes selbst; und der Chikane wird Thür und Thor geöffnet. Ich bitte, den 10 abzulehnen. .
. Alg. Dr. Spahn DZentr.) hält eine Kontrole für nothwendig zur Sicherung gegen Fälschung der Weine und fragt, wie es mit der Einsichtnahme der Papiere gehalten werden solle.
Staatssekretär des Innern, Staats-Minister Dr. Graf von Posadowsky⸗Wehner:
Meine Herren! Ich glaube, ich kann nach dem handlungen die Auffassung des Herrn Abg. Dr. Spahn b daß in § 10 nicht nur von den Kellerräumen die auch von Räumen, wo der Wein feilgeboten und wo Daraus folgt, daß sich nicht nur um die eiger handelt, sondern überhaupt um Räume, die mit der Weinerzeugung und dem Weinhandel zusammenhängen. Ich nehme also an, daß die Vorlegung der Papiere nicht nur im Keller, sondern auch in den Bureauräumen, in den Komtorräumen gefordert werden kann.
Gegenüber dem Herrn Abg. Dr. Müller⸗Sagan möchte ich be⸗ merken: Diese Bestimmung des 5 10 ist nicht von der Reichsregierung ausgegangen, sie ist von der Kommission beschlossen, und es kann selbstverständlich nicht Aufgabe der Reichsregierung sein, hier durch einen Kommissionsbeschluß ein ruck auf die verbündeten Regierungen zu üben. Aber nachdem die ursprüngliche Vorlage der verbündeten Regieru Sachverständige vorgesehen ist, kann ich mir diese Kontrole nicht anders denken, als daß, da sie durch niedere Polizeibeamte im allgemeinen nicht gewünscht wi ere Sachverständige angestellt werden, und das kann nur geschehen, überall eine geordnetete Nahrungs⸗ mittelkor ̃ (Sehr richtig) Die Nothwendigkeit
ntrole ist von den verschiedensten Seiten hier betont worden.
Meine Herren, je mehr die Chemie fortschreitet in der Kunst, Nahrungsmittel zu fälschen, desto nothwendiger ist auch eine sach⸗ verständige chemische Kontrole, um diese Fälschungen im analytischen
zu erkennen, mit anderen Worten, um das, was im syn⸗ thetischen Wege hergestellt ist, analytisch klar zu legen.
Abg. Dr. Blankenhorn: Ich glaube wohl, daß es den Mitgliedern, welche nicht in in kurzer Zei übersehen, daf
der estätigen, sondern
Mer h 9r Bersahren
88
mder Kommission waren, nicht leicht geworden ist, sich t im Bericht zurechtzufinden. Man darf aber nicht z die Kemmissien einen ganz neuen Gesetzentwurf mit zen ausgearbeitet hat. var es denn 1
n Para richterstatter ehr schwierig zusammen za
2 8 — 2
D — 27 — —
— 288 2
— — 1— —
kann ich nur
was verlangt Solche, die ihn aben, se . e, nicht am Berichte. Ich muß eg also zurückweisen 5 der Berich atter einen schlechten Bericht geliefert bat. In Bezug auf die Kontrelbestimmungen bat die Kommission einen Mittelweg vorgeschlagen land wollten keine Uniform und Die süddeutschen Mitglieder baben überbaurt diese Vorschriften abgemildert. Daß die Kentrele geradejn eine schwere Beleidigun des Weinbandels sei, ist eine gleiche Uebertreibung, wie man sie si auch gegenüber der Schaumwein teuer erlaußt bat. Die Besichtiqungen zur Nachtzeit sind notbwendig. weil das Gesetz durch die Nachtarbeit umgangen werden kann, sodaß etwa das Gesetz von 6 Ubr Abende big 6 Ubr Morgeng sistiert wäre. Rein einziges Mitglied der Tommissien wellte den der Weinstener etwas wissen, diese ist Sache der Landes- regierungen, weil der Weinbau sich über gan Deutschlond nicht gleichmäßig dertbeilt, und deshalb die Weinstener nicht Neichesteuer werden kann.
26 Schmidt ⸗Glberfeld⸗· Das Gesetz muß so gemacht werden, daß eg Jeder dersteken kann, nicht nur n .. Grwerbakreise, sondern auch daz Publikum und auch der Richter, der niemals etwas dem Weinkan lennen gelernt bat. Ridt nur die Wein bãndler,
Wir in Süddeutsch⸗ keinen Säbel im Keller seben.
sondern auch hervorragende Winzerkreise sind gegen die Kontrole, und wo man dafür spricht, geschieht es nur, weil man sonst in den Verdacht des bösen Gewissens zu kommen fürchtet. Daß es das ganze Gesetz ablehnen heißt, wenn man die Kontrolbestünmungen streicht, ist nicht richtig: auch Herr Blankenhorn wird sich sehr be⸗ sinnen, darum das ganze Gesetz abzulehnen.
Abg Preiß: Unsere Wuͤnsche gehen eigentlich noch piel weiter als die Kommissionsbeschlüsse, aber immerhin bieten diese eine gewisse Befriedigung. Die Kontrole wird zusammen mit den erhöhten Straf⸗ androhungen den Kreisen, welche getroffen werden sollen, eine heilsame Angst einflößen. Nicht etwa jeden Tag sollen die Kellerräume kontroliert werden, dazu brauchten wir ja ein ganzes Beamtenheer, aber die Betriebsinhaber müssen sich sagen, daß jeden Augenblick der Kontrolbeamte kommen und konstatieren kann, daß in unerlaubter Weise Weine gemacht werde. Dieser moralische Druck wird die Panscherei wesentlich einschränken. Die lebhafte Agitation gegen die Kontrole richtete sich gegen die Regierungsvorlage, nicht gegen die Kommissionsbeschlüsse, weil man in jener eine . günstigung der Winzer ver den Weinhändlern erblickte; die Kommis⸗ sion hat aber die Kontrole gleichmäßig für Winzer und Weinhändler gemacht. Der Weinsteuer wollen wir mit der Kontrole nicht die Wege ebnen; ich bin ein absoluter Gegner der Weinsteuer.
Abg. Dr. De inhard: Wenn wir die Kontrole fallen lassen, ist das ganze Gesetz ein Schlag ins Wasser. Mit der Weinsteuer uns graulich machen zu wollen, das zieht nicht. Ich bitte Sie, die un⸗ bedingt nöthigen Kontrolbestimmungen anzunehmen.
Gegen die Stimmen der Freisinnigen wird der Antrag Rickert abgelehnt und der 5 10 unverändert angenommen, des⸗ gleichen die 85 11 und 12, sowie die Straf⸗ und Schluß⸗ bestimmungen in den 88 13—2. ; -
Die Diskussion der von der Kommission vorgeschlagenen vier Resolutionen wird von der Tagesordnung abgesetzt, weil über diejenige, welche das reichsgesetzliche Verbot des Ver⸗ schnitts von Weißwein mit Rothwein empfiehlt, vom Abg. Rickert der Antrag auf namentliche Abstimmung angekündigt ist, und die Beschlußunfähigkeit des Hauses außer Zweifel steht.
Ueber die Petitionen wird bei der dritten Lesung ab⸗ gestimmt werden. J
Schluß 33/⸗ Uhr. Nächste Sitzung Dienstag 1 Uhr. Interpellationen Herold, Albrecht und Freiherr von Hoden⸗ berg; Anträge, betreffend die Gewerbegerichte.)
Literatur.
Anläßlich des 25 jährigen Bestehens der provinziellen Selbst⸗ verwaltung in Schlesien, durch welche auf Grund der Provinzial⸗ ordnung vom 29. Juni 1875 die alte ständische Verfassung ersetzt wurde, hat im amtlichen Auftrage der Landessyndikus, Geheime Regierungsrath Gürich einen „Rückblick auf die ersten fünf⸗ undzwanzig Jahre der schlesischen Provinzialverwaltung“ veröffentlicht (gedruckt von Graß, Barth u. Comp. in Breslau). Der Verfasser schildert in dieser Schrift die Ausgestaltung und Entwickelung der provinziellen Selbstverwaltung in Schlesien und gedenkt dabei besonders der Männer, denen ein hervorragender Antheil an dem Werke zuzuerkennen ist. In diesen 25 Jahren ist der Verwaltung eine große Anzahl neuer Aufgaben auf den ver⸗ schiedenen Gebieten provinzieller Fürsorge erwachsen. Für Kunst und Wissenschaft sind im Jahre 1875 91 300 4 aufgewendet worden; gegenwärtig belaufen sich diese Ausgaben auf 105 3600 ( einschließlich der für das Schlesische Museum der bildenden Künste bewilligten 87 000 6. Die Aufwendungen im Interesse der Landwirthschaft, insbesondere für den landwirthschaftlichen Unterricht, betrugen 1876 18 600 6; sie sind bis 1900 auf 41 700 S aus Mitteln der Haupt⸗ verwaltung gestiegen, zu denen noch beträchtliche Zuwendungen aus besonderen Fonds im Jahre 1899 zusammen 15 850 M — kamen. Für die Landesmelioration werden alljährlich 116 000 ½ aus der Staatsdotation dem Landesmeliorationsfonds überwiesen. Dieser konnte in den letzten Jahren den an ihn herantretenden Ansprüchen nicht mehr genügen. Es sind daher von dem Provinzial⸗Landtage aus dem Allgemeinen Resewefonds 500 000 M in zwei Jahresraten zu 250 009 s6 entnommen und dem Meliorationsfonds zugeführt vorden. Die aus diesem Fonds theils geschenkweise, theils als Dar⸗ leben gewährten Unterstützungen betrugen Ende Mär; 1900 zusammen 3724796 69 Der Provinzial⸗Landtag ist in der Berichtsperiode seit seinem ersten Zusammentritt in der Zeit vom 3. bis 15. J 976
mal versammelt gewesen, und es haben in dieser Zeit 18
Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, berausgegeben von dem Königlichen Statistischen Landesamt. Ergänzungsband Die Standorte der Ge⸗ werbe Württembergs nach Gemeinden am 14. Juni 1895 (Gewerbetopographie). XXV und 40905 S. Kommissionsverlag
W. Kohlhammer in Stuttgart. Mit der Herausgabe dieses 1èErgänzungsbandes sind die Veröffentlichungen aus den Ergeb⸗ en der Berufs- und Gewerbejäblung vom 14. Juni 1895 für
ürttemberg geschl oss Während der Ergänzunge band 1 die abellen der Berufs⸗, Landwirthschafts. und Gewerbestatistik für ürttemberg im Ganzen und für einzelne Landestheile mit das mittelbare Eindringen in die Uebersichten erleichternden Begleit worten enthält, batte der Ergänzungsband 11 in den „Grundlagen einer württembergischen Gemeindestatistik sein Ziel weiter gesteckt; r ging nicht nur in der geographischen Gliederung des Stoffes bis zu
en letzten Verwaltungseinheiten, den volitischen Gemeinden, zurück, anderweitigen
sondern suchte auch durch gleichseitige Mittheilung von
ir den Wirtbschafts⸗ und Kulturzustand der einzelnen Gemeinden richtigen Zablen das Gesammtbil? zu erweitern. Der vorliegende tganzungeband 111 beschäftigt sich nur mit der Statistik der Gewerbe⸗ iebe und ingt die verschiedenen Gewerbearten nach ibrer ; breitung, nach ibrem Vorkommen im ganzen Lande, Oberamtebezirken sewie in den einzelnen arstellung; er bietet also eine Ergänzung weiten Bande enthaltenen Gemeindestatistit, in die Gesammtzahl der Gewerbebetriebe und der in I Personen, unterschieden nach Allein und Mitinbaber⸗ en hatte. Vermöge seiner von der bisherigen ab⸗ nalen Anordnung erfüllt er aber außerdem einen selbst⸗ we Immer wieder tritt das Bedürfniß beran, uber- onnen, wie die einzelnen Gewerbearten sich räumlich im Staatsganzen vertbeilen, an welchen Orten sie sich finden. Denn die GWenossen eines und desselben Erwerbe zweigs im Staate baben wirth⸗ schaftlich und sozial neuerdings vielfach mebr Gemeinsames mit ein- ander als die Gesammtbeit aller Gemeinde und Bezirksgenossen. Es sei nur an die Handwerkerfrage und an die sängst verfügte Errichtung von Handwerkskammern erinnert. Hier erbeben sich sofort die Fragen, welche Betriebe Handwerke sind und wo sie sitzen, wo sie stark genug vertreten sind, um Innungen zu bilden, wie etwaige Innungen räumlich abzugrensen sind u. s. w. Die erste Frage it uf Grund der tbatsächlichen Verbältnisse durch Verwaltungè= entscheidung ju beantworten. Cin werthvoller Anbalt dafũr — ergiebt sich schen aus der geograpbischen Verbreitung im Jusammen« balt mit der Ginwobnerjabl der Gemeinden. Auch für fonstige wöirtb.- Hafterelitische Fragen und wirthschaftliche Underfuchungen ist der Standert der Betriebe von böchster Bchentung. So eigl dag vorliegende Wer beispielgweise übersichtlich, welche Ge, auch in fleincren Gemeinden regelmäßig vertreten zu Fein pflegen welche erst in fleineren Städten oder größeren Landgemeinden ch
vorfinden wie sich die Augbreitung in größeren zunehmenden o stebenbleibenden Gemeinden stellt, wo die alten Handwerke, wie J. B. die Leineweberei, noch besteben, wo die Greßindustrie sich mehr oder weniger stark festgesetzt bat, welche Verbreitung die Bandel.
geschäfte zc. bestgzen, wie sich Hauptbetriebe und Neben betriebe in den
einzelnen Gewerben, Gegenden und Ortsgrößen zahlenmäßig neben einander stellen u. . w. Dieses Festhalten der Standorte und hieran sich anschließende wissenschaftlichö und rein praktische Untersuchungen, Erwägungen und nahmen werden da. durch . erleichtert, daß i jeder Gewerbeart nachgewiesen wird, in welchem Kreis und Oberamtsbezirk und in welcher Gemeinde sie vertreten ist. Diese Anordnung weicht von der sonst 4 ab, bei welcher für die kleineren Verwaltungseinheiten Bezirke, Gemeinde) angegeben wird, welche Gewerbearten dort vor. kommen. Ein angehängtes Gemeinderegister verweist übrigens auch auf die in jeder Gemeinde sich vorfindenden Gewerbearten und zeigt, welchen gewerblichen Gesammtcharakter jede Gemeinde Württembergs im Jahre 1895 gehabt hat. So bietet das vorliegende Werk ein Gesammtbild, welches sowohl den Umfang als auch den Inhalt des gewerblichen Lebens im Königreich zutreffend und erschöpfend zur Dar— stellung bringt. . .
— Von der Zeitschrist:; Der Zoologische Garten“ (Re— daktion und Verlag von Mahlau u. Waldschmidt in Frankfurt a. M.) erschien soeben Nr. 4 des XIII. Jahrgangs 1901 mit folgendem Inhalt; Beobachtungen an Reptilien in der 8. von P. de Grijs in Hamburg (Schluß). — Ueber die Bedeutung der Krähen Deutschlands für Land. und Ferstwirthschaft und für die Jagd. von ö Ad. Rörig in Frankfurt a. M. — Bericht des Zoologischen Gartens zu Dresden über das Geschäftsjahr vom 1. April 1899 bis 31 März 1900. Kleinere Mittheilungen. — Literatur. — Eingegangene Beiträge. — Bücher und Zeitschriften.
Land⸗ und Forstwirthschaft.
Der „Verein zur Förderung der Moorkultur im Deutschen Reiche“ hat beschlossen, im Februar des Jahres 1903, während der großen landwirthschaftlichen Woche“, in Berlin eine Ausstellung für Moorkultur und Torfindustrie zu veranstalten, auf welcher ein möglichst umfassendes Bild des heutigen Standes der Moorkultur und der Gewinnung und Verwerthung des Torfes vorgeführt werden soll. Um diese Ausstellung wirklich nutzbringend für die große Zahl von Interessenten zu gestalten, welche Moorländereien landwirthschaftlich benutzen oder als Torfstich industriell verwerthen, ist eine möglichst reichhaltige Beschickung aus allen Gauen Deutschlands und aus anderen Ländern erwünscht. Das Direktorium des genannten Vereins wendet sich daher an alle Interessenten mit der Bitte, sich an der Ausstellung zu betheiligen und zwar durch Einsendung von Moor⸗ und Torfboden, von Früchten, Meliorationsprojekten, Hilfsmitteln zur Melioration, Torf und Torfprodukten, Maschinen und Geräthen zur Bereitung des Torfes, Kollektiv⸗Ausstellungen oder literarischen Er⸗ zeugnissen. Sobald die zur Vorbereitung der Ausstellung eingesetzte Kommission das ausführliche Programm festgestellt haben wird, wird über die Einzelheiten desselben Näheres mitgetheilt werden.
Saatenstand und Getreidehandel in Frankreich.
Der Kaiserliche Konsul in Havre berichtet unter dem 27. v. M. Folgendes:
Der Stand der Wintersaaten, welcher nach der Herbstbestellung ein recht guter war, ist zur Zeit weniger aussichtsvoll. Das kalte, nasse und langandauernde Winterwetter hat die günstige Entwickelung der Saaten beeinträchtigt. Im besonderen sieht der Weizen, auf dessen Gedeihen hier zu Lande alles ankommt, zum großen Theil etwas gelb und spitz aus. Ausgewintert sollen nur kleine Stellen sein. Ueppige Saaten findet man nur auf sehr kräftigem, dung— reichem Boden.
Ebenso ist die Vegetation des Klees und der Luzerne, welche sonst nicht schlecht stehen, sowie der Wiesen und Weiden um mehrere Wochen gegen andere Jahre zurück, was umsomehr empfunden wird, als das letzte, sehr trockene Jahr wenig Futtermittel geliefert hatte und die Vorräthe zu Ende gehen.
Die Bestellung der Sommerfrüchte wurde durch das regnerische und schneeige Wetter im März und in der ersten Hälfte des April unter⸗ brochen und kann erst jetzt, für Frankreich sehr spät, vollendet werden.
Die Obstbäume haben mit einer schönen Blüthe begonnen. Aus den Weingegenden sind noch keine besonderen Klagen laut geworden.
Alles in allem hängen die Ernteaussichten noch zu sehr von der Gunst oder Ungunst des Wetters in der nächsten Zeit ab, als daß man schon jetzt ein einigermaßen sicheres Urtheil abgeben könnte.
Die Vorräthe an inländischem Weizen werden, wie mit Bestimmt heit angenommen wird, bis zur kommenden Ernte ausreichen. An fremdem, hauptsächlich zum Vermischen und Vermablen mit dem inländischen bestimmtem Weizen sollen annähernd 600 000 4z vor handen sein.
Die Hafeworräthe sind dagegen nicht ausreichend, und es sinden, wenn auch nicht sehr bedeutende, Zuführen aus Holland, Schweden, Rußland und den Vereinigten Staaten von Amerika statt.
Die Hafewreise sind augenblicklich ebense hoch wie die Weizen reise.
Die Pariser Notierungen waren in den letzten Jahren zu Anfang April folgende:
1901 1909 13899 1393 1397
100 kg Franken 22 00 —- 17090 18.00
1009
Kw 35 20 50 20.90 28330 13, 75 — 13,25 14400 13350 16 35 =— 16 65 — 2 6ũ— 1930 — 1500 16,65 20.2 1609 1500 1323 — 11 0— 19ꝑ800 19,00 15.350
Jabres 25 Franken
Rogge Moggen
ngs April dieses
Weijeneinfubr Marseilles. Nach den Wechenübersichten des biesigen Scmapboren betrug die Weijen⸗Einfubr Marseilles auf dem S in der Zeit vom 24. bis zum 29. davon aus Rußland w in der Zeit vom 31. März bis zum 5. April ö in der Zeit vom 7. bis zum 12. Axril 119315 davon aus Rußland 1 d in der Zeit vom 14. big zum 19. Arril . 55 998 davon aus Rußland w In den Docks und Entrerots von Marseille befanden sich 17. Mril d. J. 55 255 42
32 362 42. 2
817090 66 181
.
Ueber den sich stetig steigernden Anbau der Zuckerrüben in Rumänien entnebmen wir einem Bericht des dentschen landwirth schaftlichen Sachverständigen für die Balkanstaaten, daß ibr Anban j 9. eine größere Fläche einnimmt alt die Kartoffel, nämlich 13395 ha. In dielem Jahre war die Nüäbenernte, mil rumän schem Maßstabe gemessen, sehr . denn der Hektar ergab im Durchschnitt 19905 4a. (In Deutschland schwankte der durchschnitti ucker. n m, . den Jabren 1334 — 97 mischen JI0 und Ms d- guf 1ẽ ha). Der Gesammtertrag Rumänien an Juckerrüben bennffert sich
im Jabre 1897 auf 485 da . 15895 1819699 . . ö
18900 23656090
Zweite Beilage
zum Deutschen Reichs⸗Anzeiger und Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger.
M 108.
Handel und Gewerbe.
s den im Reichsamt des Innern zu sammengestellten 9 Nachrichten für Handel und Industrie“ )
Schutz leicht verderblicher Waaren gegen schädliche Tem peraturen.
Das Wetterbureau der Vereinigten Staaten von Amerika hat von Farmern, Kaufleuten und Spediteuren aus allen Theilen des Landes Erkundigungen eingezogen über die von denselben angewandten und erprobten 6 zur Bewahrung verderblicher Waaren vor schäd⸗ lichen Temperaturen. Die erhaltenen Auskünfte sind zusammengestellt und veröffentlicht worden. Einiges aus dieser Veröffentlichung soll hier auszugsweise wiedergegeben werden. ö .
Als verderblich und des Schutzes vor übergroßer Kälte oder Hitze bedürftig sind vor allem Früchte und Gemüse, Milch und sonstige Molkereiprodukte, frisches Fleisch, Geflügel, Wild, frische Fische, Austern, Muscheln, eingemachte und auf Flaschen gefüllte Nahrungs⸗ and Genußmittel anzusehen. Neben dem Schutze vor extremen Temperaturen benöthigen verschiedene dieser Waaren auch einer Zu⸗— führung von Luft zur Vertreibung der sich entwickelnden Gase.
Die Temperaturen, welchen verderbliche Waaren beim Eisenbahn⸗ transport ohne Schaden ausgesetzt werden können, schwanken bedeutend je nach der Art der gebrauchten Wagen, der Dauer des Transports, der Beschaffenheit der Ladung bei der Aufgabe, je nachdem ferner die Waaren beständig in Bewegung bleiben oder unterwegs größeren Aufenthalt erleiden, sofort nach der Ankunft ihrer Bestimmung zu⸗ geführt werden eder länger stehen bleiben; auch muß in Betracht gezogen werden, oh die Versendung von oder nach einer Gegend mit anderem Klima erfolgen soll. .
Die Gefahr des Erfrierens kann beim Gebrauch der modernen Hilfsmittel vermieden werden; ausgefütterte oder doppelwandige Wagen genügen zu diesem Zwecke im Frühling und Herbst und gewöhnlich auch im Winter, da nur bei außerordentlich kaltem Wetter besonders eingerichtete Wagen genommen werden müssen. .
Dabei kommt viel auf die Temperatur an, welche die Waare selbst beim Verladen hat. War sie lange Zeit zuvor kalter Luft aus⸗ gesetzt, so eignet sie sich schlecht dazu, der Kälte auf dem Transport zu widerstehen. Ferner behauptet man, daß eine Wagenladung mit Produkten, z. B. Kartoffeln, eine niedrige Temperatur besser ohne Schaden aushält, so lange sie in Bewegung ist, als wenn sie still steht.
Letze Vorsichtsmaßregeln sich für die verschiedenen Waaren—⸗ gattungen bei dem Eisenbahntransport am besten bewährt haben, zebt aus folgenden Darlegungen hervor, wobei die Temperatur nach dem Celsius schen Thermometer“) angegeben ist.
Frisches Fleisch versendet man gewöhnlich und am vortheil—
haftesten in Wagen mit Gefriereinrichtung, in denen man die Tem⸗ peratur am besten auf 2 bis 40 C. bringt. Rindfleisch soll man vor der Verladung bis zu jenen Graden abkühlen, damit es beständig in derselben Temperatur bleibt. Im heißen Sommer soll man die Jagen wiederholt mit Eis versehen, im Winter dieselben durch Defen oder Lampen erwärmen. Schweinefleisch ist gegen Hitze viel empfindlicher als anderes und muß daher noch mehr in Acht ge— nommen werden. Stehen Gefrierwagen nicht zur Verfügung, so büͤllt man das Fleisch in Leinwand ein und hängt es so auf, daß ein Stück das andere nicht berübrt.
Todtes Geflügel soll bei Wärme über 100 C. in Eis und Leinwand verpackt werden, während es bei kühlerem Wetter keines besonderen Schutzes bedarf.
Milch soll, um das Säuern zu verhüten, nach dem Melken auf 9e C. abgekũhlt werden. Vor dem Gefrieren muß man sie schützen, weil sie sonst nach dem Aufthauen wässerig und minderwerthig wird.
Eier widerstehen der Kälte besser, wenn sie frisch sind, als wenn sie eingelegt waren. Für gewöhnlich dürfen sie nicht kälter werden als — 22 C.; gut in Kisten verpackt und in Gefrierwagen geladen, 1berstehen sie kaltes Wetter von 21 bis 232 C. unter Null, in ge⸗ wöhnlichen Frachtwagen solches bis 129 C. unter Null bei Vollendung des Transports innerhalb 48 Stunden.
Butter wird durch Kälte nicht geschädigt, aber gegen Wärme ist Jie sorgfaltig durch möglichste Abkühlung zu schüßzen. Bei der Ver⸗
endung soll sie so falt als möglich verpackt werden.
Dem Kä se schadet greße Kälte ebenso wie große Hitze. Wenn er gefriert, zerbröckelt er und nimmt keine feste Form wieder an, bei Hitze jerfließt und gäbrt er. Das Gefrieren tritt erst bei 120 C. anter Null und nur dann ein, wenn der Käse solcher Temperatur längere Zeit ausgesetzt ist; Sabnenkase gefrieren schwerer als andere.
Gefrierwagen sind im Winter wie im Sommer am besten zur rderung der Molkereiprodukte geeignet. ö Bei Fischen kommt es darauf an, ob sie als Eilgut oder als bnliche Fracht befördert werden sollen. Bei der Aufgabe als werden sie am besten mit Eis in Tonnen verpackt. Sonst gt man sie in größere Gefäße zu thun, die bei sebhr großem Ge—⸗ mit Rädern verseben sind. Bei Beförderung in ganzen nladungen schichtet man sie am vortbeilbaftesten in Verschlägen wijschen Eis auf, wobei sich empfiehlt, dem Gewichte nach halb so l Eis wie Fische zu verwenden. Wenn die Temperatur in dem Wagen ungefabr diejenige von schmeljendem Eis ist, bält sich der Fisch am besten. Unter günstigen Umständen kann man so Fische ech 30 Tage nach dem Fang gut und marktfäbig erbalten. Die Gingeweide der Fische sind, besonders bei längerem Traneport, vor der Verladung zu entfernen. Gefroren gewesener Fisch verdirbt nach dem Auftbauen sebr schnell und sollte sofort nach der Entnahme aus der Packung verwendet werden. Theilweise bält man das Verbot des Gefrierenlasseng der Fische für den Fischmarkt als sehr mr feblenswerth ö
Austern, in dichte Fässer vewackt, erleiden keinen Schaden, wenn wäbrend des Tranęportg Frost eintritt. Dicke und fette Muscheln
nd Austern gefrieren schwerer als magere, weil letztere mehr Wasser J Kommen
e536
enthalten, auch gefrieren Austern schwerer als Muscheln. diese Delikatessen gefroren an, dann soll man sie in der Driginal⸗ verrackung in küblen Räumen allmäblich auftbauen
Rei Frestwetter emrffeblt es sich, die Austernfässer mit Paxier auazufũttern
Bei der Versendung ven Dbst ist sebr darauf Rücksicht zu nehmen, daß Mittel, welche die Kälte abhalten sollen, leicht Vitze ir der Ladung erjeugen, die dem Obst noch schädlicher ist als Frost. Gine Wagenladung frisches Obst, das dem Reifen nabe ist, entwickelt bei dichter Verpackung in einem Gefrierwagen obne Eis mit einer Luftwärme den 10 G. in 24 Stunden so viel Wärme, daß es ver dirbt und würde nach jwei oder drei Tagen vollständig gekocht sein. Geeignete Küblverrichtungen müssen des balb ebenso die im Obst erzeugte Wärme vertreiben, wie den Schädigungen durch die Außen⸗ tem reratur dorbeugen. Am vortbeil baftesten ist für Obst nicht eine aiedrige Temperatur, sondern eine gleichmäßige von 5 bie 195. G., die dag Obst kei guter Vewackung 20 big 35 Tage gesund erhält. So bebandelte Erdbeeren bat man von Florida nach CEbicago ver-
Im amerikanischen Original waren die Temperaturgrade nach dem Fahßrenbeit schen Tbermometer angegeben. Die Grade sind in Telsiug Grade umgerechnet worden, wobei eine Abrundung auf volle Grade erfolgt ist
Berlin, Dienstag, den 7. Mai
sandt, dort in kalte Lagerräume gebracht und vier Wochen nach dem Pflücken noch von bester Beschaffenheit befunden.
Quitten, Aepfel und Birnen verpackt man am besten in Fässer, welche man mit Stroh bedeckt und umgiebt.
Obst, welches in Wagenladungen verschickt werden soll, muß in den kühlsten Stunden des Tages gepflückt werden. Wenn es hoher Wärme ausgesetzt war, muß es unmittelbar nach der Ver⸗ ladung, am besten aber schon vorher, schnell abgekũhlt werden. Eine gewöhnliche Kühlvorrichtung würde eine Ladung heißes Obst nicht vor 24 Stunden genügend abkühlen, und bis dahin wäre es schon sehr minderwerthig geworden. In bier oder fünf Stunden muß die Kühlung vollendet sein, wenn man der Gährung vorbeugen will. Die südamerikanischen Obstzüchter haben eingesehen, daß man Ohbst, besonders Pfirsiche und Melonen, in die gebräuchlichen Obstwagen unmittelbar nach dem Pflücken überhaupt nicht ohne Schaden verladen kann. Es ist daher zu empfehlen, an den Hauptverladungsplätzen in Obstbaubezirken Kühlräume zu schaffen, die geeignet sind, die 4 . zur schadlosen Beförderung nöthige Temperatur schnell abzu⸗ ühlen.
Südfrüchte können in gewöhnlichen Frachtwagen bei Tempera⸗ turen unter — 19 C nicht ohne Schaden verschickt werden, ausge⸗ nommen, wenn der Transport in 12 Stunden vollendet ist und sie dabei sorgfältig in Stroh oder Heu verpackt sind. Orangen, die in Ventilations oder gewöhnliche Frachtwagen . sind, müssen bei einem Temperaturfall unter 12 0. in Gefrier⸗ wagen umgeladen werden. Die Ventilationseinrichtungen sind schon bei — 70 C. zu schließen und erst bei — 20 wieder zu öffnen. Für Lemonen müssen die Ventilatoren schon bei 4 20 und für Bananen schon bei 70 geschlossen werden. Gerade bei den empfind⸗ lichen Südfrüchten empfiehlt es sich, eine Person mit dem Transport . zu lassen, welche das Oeffnen und Schließen der Ventilatoren
sorgt.
Kartoffeln soll man am besten in doppelwandige Wagen auf Stroh verpacken, wobei man die Mitte des Wagens freiläßt und die Früchte so hoch schichtet, wie die doppelte Wandung der Wagen geht. Ist die Luft kälter als — 110 C., so empfiehlt es sich, die Wagen⸗ wände noch mit dickem Papier auszuschlagen.
Bei Versendung von Frühgemüsen über längere Strecken ist Verpackung in offenen Körben, mit Latten versehenen Verschlägen oder Fässern mit Löchern zu empfehlen, damit genügende Luft— zirkulation zu stande kommt. Verschickung von Gemüse bei einem Thermometerstand unter — 70 C. ist gefährlich; ganz zu vermeiden ist sie bei einer dem Gefrierpunkt nahen Temperatur, wenn Regen oder Schnee fällt.
Haben verderbliche Waaren den Transport ohne Schaden über⸗ standen, so bedürfen sie zu ihrer Erhaltung kei der Lagerung auch besonders vorsichtiger und sorgfältiger Behandlung und Ueberwachung. Die Hauptsache ist dabei, daß man nur tadellose und gute Waare zur Lagerung auswählt, weil bei minderwerthiger die Arbeit und Lager⸗ einrichtung sich nicht lohnt. (Nach Farmer's Bulletin Nr. 125 des LU. S. Department of Agriculture.)
Die Zückerindustrie auf Cuba.
Der mit dem Beginn des laufenden Jahres zum Abschluß gebrachte Zensus der Insel Cuba, welcher auch auf die landwirth— schaftlichen Verbältnisse der Insel ausgedebnt wurde, giebt bezüglich der einbeimischen Zuckerindustrie über eine Anzahl von Fragen, welche auch für die deutsche Zuckerindustrie von Interesse sind, in ausführlicher Weise Aufschluß.
Man glaubt, daß der erste Gouverneur von Cuba, Velasquez, im Jahre 1523 das Zuckerrohr auf der Insel eingefübrt bat. Am Ende des 17. Jahrhunderts sollen bei einer Bevölkerung von 50 000 Einwohnern 100 Zuckerplantagen auf der Insel gewesen sein mit einer Jahresproduktion von etwa 19900 t. Im Beginn des 19. Jahr hunderts war diese Pro ion schon auf 70 000 t gestiegen; im Jahre 1840 betru - t 1370 726 009 t, 1380 530 000 t, 1390 632000 t, 1394 1054000 t; f 1909 wird sie auf 345 000 t geschätzt.
Die für den Rohrzuckerbau geeignetste Region
dem östlichen Drittel der Provinz Pinar del Rio bis zur
Hälfte der Provinz Puerto principe, sodaß also die Provinzen n vor allem aber Mantanzas und Santa Clara, den meisten Rohrzuck liefern.
Das Zuckerrohr wird durch Setzreiser Cuba etwa 18 Monate, um reif zu Ernte die Wurzelstöcke nicht verletzt , Pflanze bis zu 25 Jahre lang Erträge liefern. Der durchschnittliche Ermag einer Caballeria an Zuckerrohr kann auf 71 509 Arrobas veranschlagt werden, oder auf 8051,8 dz pro 13,5 ha. Im allgemeinen nimmt man an, daß das Pfund Zucker für 2 Cents (045 kg für 8 8) noch mit Gewinn im Hafen von Habana verschifft werden kann. Doch machen sich andere Stimmen laut, welche behaupten, daß die Produltions kosten höhere sind als in Deutschland und daß also die künftige Ent⸗ wickelung Cubas, soweit nicht Differentialjölle dem cubanischen Zucker einen Vorsprung geben, Zuckerwroduktion abhängig ist.
Das schwierigste Problem scheint die Arbeiterfrage zu sein. Auf einer Plantage, welche 350 Arbeiter beschäftigte, waren 10 , Spanier und Einwanderer aus den kanarischen Inseln, 100 Negerweiber und Knaben, 100, cubanische weiße Männer und 60 , Neger, Mulatten und Chinesen. Für die Ernte werden die Negerweiber ihrer sicheren gleichmäßigen Arbeit wegen hochgeschätzt und allen anderen vor⸗ gezogen. Auch werden sie so gut bejablt wie die männlichen Neger; und diese wiederum sollen besser sein als die eingeborenen Weißen oder Mulatten.
Die Löhne sind im allgemeinen boch und betragen bei freier
3. B. für diejenigen, welche das Zuckerrohr schneiden und auf en oder Kleinbabnen laden, 21 Doll. (88 20 AÆ) pro Monat 2 Arbeitszeit dauert von Tagesanbruch, etwa 5 Ubr, bis 11 Uhr
Ul bis 6 Uhr
Bisber wurden vorzugsweise Ochsen und den Plantagen verwendet.
Die allgemeine Anschauung gebt dahin, daß einzig und allein die Großbetriebe rentabel sind. Während man vor etwa 80 Jahren nie Plantagen fand, welche größer waren als 150 Acres (600 ha), findet man beutntage solche mit 25 0090 Acres (10000 ha) und einem darin steckenden Kapital in der Höbe von 2 Milllonen Dollar (8.4 Millionen Mark). Dies ist der Grund, warum, abgeseben don der Arbeiternoth, die weitere Entwickelung den Robrzuckerbaueg in Cuba nur langsam vor sich geben fann.
Seiner schwachen Bevölkerung wegen ist Cuba selbstverständlich auf die Auefubr seines Juckers angewiesen. Diese betrug im Jahre 1895, als die Verbältnisse durch den spanisch⸗amerikanischen Krieg noch nicht getrübt waren, S8z 381 t. Hiervon wurden nach den Vereinigten Staaten 769 958 t, Canada 28 Je , Spanien 285 es 1 und Großbritannien 5674 E auegefübrt und M 000 t auf der Insel verbraucht.
Zur Jeit des vorliegenden Jensug wurden in Guba 27 Jacker⸗ ern gesäblt, welche trotz deg Kriege noch in Betrieb maren Ibre Verarbeitung fäbigkeit belief sich auf zusammen § 754 192 Arroba
1
R or 11
in einzelnen Ländern ganz von der deutschen
nur wenig Pferde auf
. 1901.
oder 997 977 42; im Durchschnitt produzierten sie tãglich 61 407 Säcke Zucker, der Sack zu 209 Pfund oder S0 Kg gerechnet. (Bericht des landwirthschaftlichen Sachverstandigen bei der Kaiserlichen Botschaft in Washington.)
Das Zuckereinfuhrgeschäft in apan im Jahre 1900.
. hatte im Jahre 1898 mit Räücksicht auf die bevorstehende Erhöhung des Einfuhrzolls eine starke Uebereinfuhr in Japan zu ver— zeichnen. Gegenüber einem Einfuhrwerth von 19 Millionen Jen im Jahre 1897 betrug im Jahre 1898 die Einfuhr nicht weniger als 283 Millionen, dagegen im Jahre 1899 nur 17 516 000 Jen. Im Jahre 1990 hat sich die Ziffer wieder auf 265 607 000 Jen gehoben.
Die hauptsächlichsten Herkunftsländer waren in den beiden Jahren 1899 und 1900 mit folgenden Einfuhrwerthen an der Zuckereinfuhr Japans betheiligt:
1899 Yen. 7 056 000 1906000 765 0090 Niederländisch⸗Indien 534 000 Philippinen.... 19808000 . .
Deutschland hat danach zwar Fortschritte gemacht, muß aber sehr mit der rasch zunehmenden österreichischen Konkurrenz rechnen, die durch die billigeren Frachtsätze des österreichischen Llovd begünstigt wird.
Interessant ist, daß Rußland, dessen Zuckerindustrie nach aus—⸗ ländischen Absatzgebieten zu suchen scheint, im Jahre 1900, vorerst freilich in kleinem Umfange, einen Versuch gemacht hat, für seinen Zucker in Japan Absatz zu finden. Der russische Zucker, der im Preis das deutsche wie das ungarische Produkt zu unterbieten vermag kam hauptsächlich über Danzig⸗Hamburg, da der Weg über Ddessa Schwierigkeiten zu bieten scheint.
Den japanischen gesetzgebenden Körperschaften liegt gegenwärtig ein Gesetzentwurf vor. wonach eine Verbrauchsabgabe für Zucker erhoben werden soll. Dieser Weg der Besteuerung ist offenbar ge⸗ wählt, weil die bestehenden Verträge eine Erhöhung des ö zolls unmöglich machen. Die Abgabe soll gleichmäßig von dem im Inland hergestellten Produkt wie v fuhrzolls eingefübrten ausländischen Zucker erhoben werden. Die Besteuerung sollte ursprünglich vom 1. Dktober 1900 ab Platz greifen; neuerdings hat die Regierung sich den Zeitpunkt des Inkrafttretens durch Verordnung vorbehalten. Die Vorschlage der Regierung haben in Kreisen der japanischen Zuckerindustrie bis jetzt heftigen Widerstand gefunden, werden aber doch wohl angenommen werden. Inwieweit die in der Entstehung begriffene japanische Zuckerindustrie von der neuen Abgabe in ihrer Existenzfähigkeit erschüttert oder inwieweit die Zuckereinfuhr aus dem Auslande dadurch beeinträchtigt werden wird, läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen.
Man hat in diesem Jahr in Formosa anscheinend ernsthafte Ver suche gemacht, dort eine Zuckerindustrie zu schaffen. Eine Aktien— gesellschaft, die Taiwan Seito Kwaisha, die eine Reihe bekannter japanischer Kapitalisten umfaßt und jetzt über ein Kapital von 500 000 Yen verfügt, hat sich diese Aufgabe gestellt und wird von der Regierung lebhaft unterstützt. (Aus einem Bericht des Kaiserlichen General Konsulats in Jokobama.)
Dongkong ĩ Seren and Desterreich China.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Rubr und in Dberschlesien. An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 15 232, rechtzeitig gestellt keine Wagen.
In Dberschlesien sind am 56. d. M
l ͤ gestellt 5533, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.
nutzwollen (Vor⸗
en Wollauktion kommen
tlich zur Versteigerung
Norddeutschen
Die Auktion
Die zugefübrten Quantitäten
25090 Itr. mecklenburgischer,
ztr. vosenscher, 80 Itr
r Wollen. Am J. Mai kommen davon mecklenburgische, 3600 Itr. marlische, posensche und 40 Itr. sächsische
8. Mai werden zur Auktion gestelli ztr. mecklenburgische, 3600 Itr. märkische, Itt reußische, 2000 vosensche, 80 Itr schlesische und zoll Der Bericht über die Auktion an beiden
2. 5 * ve rn derselben erfolge
5600 Itr
181Iaruna 189118
Vom zerlit Pfandbrief ⸗Institu ind bis Gnde April 1 d ie. 45788909 10 — Pfand riefe und 16220 0090 oo ige 6 Do ige, 13 677 800 M 40 isammen 174214 900 ½ Pfandbriefe
we 8 645 1090 Æ 36 oige, 7541 400 A dige, 6 So 700 S 4Boige 10600 56 H o / gige Ute Pfand efe und 14 663 090 M J ooige, 45 429 100 0 Jog ige, 677 300 M 4001ge Neue, 805120. Pfandbriese von en Grundstückaeigenthümern zu verzinsen sind in der Jeit vom
mit
mit Neuen
en darauf erfolgten 156518090
r r r m r err neren mor
p j J ; pr l J r 1
Der gestrigen encralversammlu Feuerversicherung esellschaft zu e 61e wurde, deren Direktion mittbeilt, der Nechnungsabschluß für 19090 vorgelegt. nach welchem die Gesammteinnabmen 10 63 330 A betrugen. Der Ueberschuß im Feuer⸗, Trangvort· und Spiegelglas ⸗Versicherungt⸗ Geschaft wird auf 629 426 Æ angegeben, wodon eine Dividende von Al en geiablt werden soll. Die gesammten Deckungemittel der Ge⸗ sellschaft sind mit 20 168 592 Æ aufgeführt In der letzlabgebaltenen Generalversammlung der Allge⸗ meinen Versicherung ? ⸗Aftien⸗Gesellslchaft Wilbelma“ in Magdeburg wurde, laut Mittbeilung des Vorstandes der lehteren, der e, n, für 1909, — * nach Verstärkung des Sicherbeitgfonde der Unfalldersiherunge Abtbeilung um 20000 A und nach Verwendung den 1009 0099 AÆ ur Bildung eines Sicherbeitg⸗ fond der Vermögeng verwaltung, cinen Gewinn von 1 830 309 AÆ auf⸗ weist, sowie die Vertheilung einer Dividende don 166 50 M (gegen 1441 — 43 AÆ im Vorjabre für die Aktie genebmigt. Dem Gewinn⸗ ani beil-Reserwwefende der Lebengoersicherten warden wh 436 Æ, der Sonderreserde der Velfadersicherungkabtbeilung 13 957 Æ. den Ver⸗